Gideon

„Schwert Jehovas und Gideons!“

SIE sind so zahlreich wie Heuschrecken und verwandeln fruchtbare Felder in wüste Einöden. Es ist die Zeit der Richter, und die Israeliten sind in einer verzweifelten Lage. Seit sieben Jahren fallen plündernde Horden kamelreitender Midianiter, Amalekiter und Leute des Ostens immer dann ins Land ein, wenn die Saat auf den Feldern aufgegangen ist. Ihre Herden breiten sich auf der Suche nach Weideland überall aus und verzehren noch den letzten grünen Halm. Den verarmten Israeliten dagegen bleibt weder Schaf noch Stier noch Esel. Die Terrorherrschaft der Midianiter lastet so schwer auf ihnen, dass sie sich in Bergen, Höhlen und an schwer zugänglichen Orten unterirdische Vorratsstellen anlegen müssen.

Warum sind sie in so große Not geraten? Israel ist abtrünnig geworden und dient falschen Göttern. Daraufhin hat Jehova sie Unterdrückern preisgegeben. Als die Söhne Israels es nicht mehr aushalten können, rufen sie zu Jehova um Hilfe. Wird er sie erhören? Was können wir aus ihrer Erfahrung lernen? (Richter 6:1-6).

Vorsichtiger Landwirt oder „tapferer Starker“?

Normalerweise dreschen die Landwirte Israels den Weizen mit von Ochsen gezogenen Dreschschlitten auf offenen Dreschtennen, wo der Wind die Spreu erfassen und hinwegwehen kann. Aber solange Plünderer im Land sind und alles an sich reißen wollen, wäre das viel zu auffällig. Deshalb drischt Gideon seinen Weizen außer Sichtweite der Midianiter in einer Weinkelter — möglicherweise eine große in den Fels geschlagene, geschützt gelegene Kufe (Richter 6:11). Dort kann das Korn wahrscheinlich nur in kleinen Mengen mit einem Stock ausgeschlagen werden. Aber unter den gegebenen Umständen bleibt Gideon nichts anderes übrig.

Wie überrascht muss er sein, als ihm Jehovas Engel erscheint und zu ihm sagt: „Jehova ist mit dir, du tapferer Starker“! (Richter 6:12). Da er gerade heimlich Weizen in einer Weinkelter ausschlägt, kommt sich Gideon bestimmt ganz und gar nicht tapfer vor. Aber die Worte zeigen, dass Gott es Gideon zutraut, ein tapferer Führer der Israeliten zu werden. Gideon selbst muss davon allerdings erst noch überzeugt werden.

Als Jehova ihn beauftragt, ‘Israel aus der Faust Midians zu retten’, sagt Gideon bescheiden: „Entschuldige, Jehova. Womit soll ich Israel retten? Siehe! Meine Tausendschaft ist die geringste in Manasse, und ich bin der Kleinste im Hause meines Vaters.“ Vorsichtig, wie Gideon ist, bittet er um ein Zeichen, dass Gott mit ihm sein wird, wenn er Midian niederschlägt, und Jehova ist bereit, ihm die Sicherheit zu geben, die er vernünftigerweise braucht. Als Gideon dem Engel eine Mahlzeit als Gabe vorsetzt, steigt Feuer aus einem Felsen auf und verzehrt sie. Gideon gerät deshalb in Furcht, wird aber von Jehova beruhigt und baut daraufhin an diesem Ort einen Altar (Richter 6:12-24).

„Möge Baal mit ihm rechten“

Das größte Problem der Israeliten ist nicht die Unterdrückung durch Midian, sondern ihre Verstrickung in die Baalsanbetung. Jehova ist „ein eifernder Gott“, und man kann ihm unmöglich auf annehmbare Weise dienen, wenn man gleichzeitig andere Götter verehrt (2. Mose 34:14). Deshalb gebietet Jehova Gideon, den Altar Baals zu zerstören, der seinem Vater gehört, und dessen heiligen Pfahl umzuhauen. Gideon fürchtet sich davor, wie sein Vater und andere reagieren werden, wenn er das am helllichten Tag tut. Also tut er es nachts mit der Hilfe von zehn Dienern.

Dass seine Vorsicht angebracht war, bestätigt sich am nächsten Tag: Als die ortsansässigen Baalsanbeter den „Frevel“ entdecken, fordern sie seinen Tod. Doch Joas, Gideons Vater, argumentiert mit unwiderlegbarer Logik, wenn Baal ein Gott sei, könne er sich selbst verteidigen. Dann gibt Joas seinem Sohn den passenden Namen Jerubbaal, der bedeutet „Möge Baal mit ihm rechten“ (Richter 6:25-32, Fußnote).

Gott segnet seine Diener immer, wenn sie mutig für die wahre Anbetung eintreten. Als die Midianiter und ihre Verbündeten wieder in das Gebiet Israels einfallen, ‘hüllt Jehovas Geist Gideon ein’ (Richter 6:34). Unter dem Einfluss des Geistes Gottes, seiner wirksamen Kraft, zieht Gideon Truppen aus den Stämmen Manasse, Ascher, Sebulon und Naphtali zusammen (Richter 6:35).

Vorbereitung für den Kampf

Gideon hat jetzt immerhin ein Heer von 32 000 Mann. Trotzdem bittet er Gott um ein Zeichen. Wenn Gott Israel durch ihn retten wird, dann soll ein Vlies, das er über Nacht auf der Dreschtenne ausgebreitet liegen lässt, von Tau bedeckt werden, während gleichzeitig der umliegende Boden trocken bleibt. Jehova bewirkt dieses Wunder, worauf Gideon um das Gegenteil bittet und auch das erhält: Der Boden wird nass und das Vlies bleibt trocken. Ist Gideon übervorsichtig? Offenbar nicht, denn Jehova gewährt ihm seine Bitte um wiederholte Bestätigung (Richter 6:36-40). Wir erwarten heute keine solchen Wunder. Aber durch Jehovas Wort erhalten auch wir von ihm Anleitung und beruhigende Bestätigung.

Gott erhebt nun den Einwand, Gideons Heer sei zu groß. Würden die Israeliten ihre Feinde mit so einer großen Streitmacht besiegen, könnten sie sich hinterher womöglich brüsten, sich selbst gerettet zu haben. Der bevorstehende Sieg muss aber Jehova zugeschrieben werden. Die Lösung? Gideon soll eine Regelung aus dem mosaischen Gesetz anwenden und denen, die sich fürchten, erlauben, nach Hause zu gehen. Davon machen 22 000 seiner Männer Gebrauch, sodass ihm nur noch 10 000 bleiben (5. Mose 20:8; Richter 7:2, 3).

Aus Gottes Sicht sind das immer noch zu viele. Gideon wird angewiesen, sie an ein Gewässer hinabgehen zu lassen. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus sagt, Gideon habe sein Heer an einen Fluss führen sollen, während die Hitze am größten war. Auf jeden Fall beobachtet Gideon, wie die Männer trinken. Nur 300 führen mit einer Hand Wasser zum Mund und lecken davon, während sie gleichzeitig auf der Hut bleiben vor einem möglichen feindlichen Angriff. Und nur diese 300 wachsamen Männer werden Gideon begleiten (Richter 7:4-8). Versetzen wir uns in ihre Lage. Uns stehen 135 000 Feinde gegenüber! Ein Sieg — so viel steht fest — kann nicht durch unsere eigene Kraft, sondern nur durch die Macht Jehovas möglich werden.

Gott sagt Gideon, er solle doch mit einem Bediensteten das Lager Midians ausspähen. Dort bekommt Gideon zu hören, wie ein Mann seinem Gefährten einen Traum erzählt und dieser ihn ohne zu zögern dahin gehend deutet, dass Gott beschlossen habe, Midian in die Hand Gideons zu geben. Genau das hat Gideon gebraucht. Er ist sicher, dass Jehova ihm und seinen 300 Männern den Sieg über die Midianiter schenken wird (Richter 7:9-15).

Strategie

Die 300 Männer werden in drei Trupps zu je 100 aufgeteilt. Jeder erhält ein Horn und einen großen, leeren Krug. Darin wird eine Fackel versteckt. Gideons erste Anweisung lautet: ‘Seht mir zu und tut ebenso. Sobald ich in das Horn stoße, stoßt auch ihr in die Hörner und ruft: „Schwert Jehovas und Gideons!“ ’ (Richter 7:16-18, 20).

Die 300 israelitischen Krieger schleichen sich an das feindliche Lager heran. Es ist jetzt etwa zehn Uhr abends. Gerade sind die Wachen abgelöst worden. Das ist offenbar genau der richtige Moment für den Angriff, denn die Augen der neuen Wachen müssen sich erst noch an die Dunkelheit gewöhnen.

Dann fährt den Midianitern der Schreck in die Glieder! Plötzlich wird die Stille zerrissen von dem Zerschmettern der 300 Krüge, dem Blasen der 300 Hörner und dem Geschrei der 300 Männer. Völlig verstört, vor allem von dem Ruf „Schwert Jehovas und Gideons!“, fangen auch die Midianiter an zu schreien. In dem allgemeinen Durcheinander können sie Freund und Feind nicht mehr unterscheiden. Die 300 Männer bleiben an ihrem zugewiesenen Platz stehen, während Gott die Feinde dazu bringt, die Schwerter gegeneinander zu richten und sich niederzumetzeln. Das Lager wird auseinander getrieben, die Fluchtwege werden abgeschnitten und die versprengten Midianiter in einer beschwerlichen Verfolgungsjagd aufgerieben, sodass sie keine Bedrohung mehr sind. Die lange und mörderische Besatzungszeit ist endlich vorbei (Richter 7:19-25; 8:10-12, 28).

Auch nach diesem Sieg bleibt Gideon bescheiden. Als die Ephraimiter — offenbar beleidigt, weil sie nicht zu der Schlacht gerufen wurden — einen Streit mit ihm anzetteln wollen, reagiert er sanftmütig. Seine milde Antwort wendet ihren Grimm ab und beruhigt sie (Richter 8:1-3; Sprüche 15:1).

Jetzt, wo wieder Frieden herrscht, drängen die Israeliten Gideon dazu, ihr König zu werden. Was für eine Versuchung! Aber Gideon lehnt ab. Er hat nicht vergessen, wer in Wirklichkeit den Sieg über Midian errungen hat, und erklärt: „Ich selbst werde nicht über euch herrschen, noch wird mein Sohn über euch herrschen. Jehova ist es, der über euch herrschen wird“ (Richter 8:23).

Allerdings ist auch Gideon unvollkommen und trifft eine unbedachte Entscheidung. Aus einem nicht genannten Grund lässt er aus der Kriegsbeute ein Ephod anfertigen und stellt es in seiner Stadt aus. Wie der Bericht sagt, fängt ganz Israel an, „unsittlichen Verkehr“ damit zu haben. Man betet es an und es wird sogar Gideon und seinen Hausgenossen zu einer Schlinge. Er selbst wird jedoch kein Götzendiener, denn die Bibel erwähnt ihn anerkennend als einen Mann des Glaubens (Richter 8:27; Hebräer 11:32-34).

Lehren für uns

Die Erlebnisse Gideons enthalten sowohl eine Warnung als auch eine Ermunterung für uns. Wir werden warnend darauf aufmerksam gemacht, dass wir geistig in eine ähnliche Lage geraten würden wie die verarmten Bewohner eines von Heuschrecken heimgesuchten Landes, wenn uns Jehova seinen Geist und Segen entziehen müsste, weil wir eigenwillig handeln. Wir leben in kritischen Zeiten und sollten nie vergessen, dass nur ‘der Segen Jehovas reich macht und keinen Schmerz hinzufügt’ (Sprüche 10:22). Dienen wir Gott „mit ungeteiltem Herzen und einer Seele voller Lust“, werden wir von ihm gesegnet. Ansonsten würde er uns verwerfen (1. Chronika 28:9).

Ermunternd ist der Bericht über Gideon, weil er beweist, dass Jehova sein Volk aus jeder Bedrohung retten und dabei sogar jemand gebrauchen kann, der schwach oder hilflos zu sein scheint. Dass Gideon und seine 300 Männer 135 000 Midianiter bezwingen konnten, ist ein Zeugnis für die unbegrenzte Macht Gottes. Es kann sein, dass wir in eine verzweifelte Lage geraten und einer scheinbar erdrückenden Überzahl von Feinden gegenüberstehen. Doch der Bibelbericht über Gideon ermuntert uns, auf Jehova zu vertrauen, denn er wird alle, die ihren Glauben auf ihn setzen, segnen und befreien.

WT 15.07.2005

Jule | 03.26.11 | Gideon | 3 Comments |

1. Mose

alle persönlichen Gedanken zu diesem Buch, Kommentare und ergänzenden Stoff findet ihr wie immer hier im Familienblog

Um aber ein späteres Suchen nach bestimmten Gedanken zu erleichtern, habe ich ein neues Projekt angefangen, indem ich thematisch mit den einzelnen Gedanken zu den gelesenen Kapiteln verlinkt habe. Wenn ihr also einen bestimmten Gedanken sucht, bitte hier in der Liste suchen und anklicken. Ausserdem könnt ihr so gezielt zu den Kapiteln Stoff und Gedanken suchen, die ihr gerade im Bibelleseprogramm der theokratischen Predigtdienstschule lest. Viel Freude dabei

Unter folgendem Link könnt ihr euch die mp3-Datei zum 1. Buch Mose direkt auf der Seite der Gesellschaft herunterladen

1. Mose 1 – 2

1. Mose 3 – 5

1. Mose 6 – 9

1. Mose 10 -11

1. Mose 12 – 15

1. Mose 16 – 19

1. Mose 20 – 22

1. Mose 23 – 26

1. Mose 27 – 29

1. Mose 30 – 32

1. Mose 33 – 36

1. Mose 37 – 39

1. Mose 40 – 42

1. Mose 43 – 46

1. Mose 47 – 50

die „Höhepunkte zu dem Buch 1. Mose“ findet ihr im WT vom 01.01.04, im WT vom 15.01.04 und im WT vom 15.08.83

viel Freude beim Lesen und selbst über das Gelesene nachzudenken.

Sicherlich seid auch ihr stark motiviert, euch bei dem entsprechenden Programmpunkt in der theokratischen Predigtdienst Schule mit eigenen Gedanken und Kommentaren einzubringen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir euch mit unseren Gedanken und Kommentaren dazu ermuntern und motivieren könnten *freu*

Jule | 01.30.11 | 1. Mose, thematische Verlinkung der einzelnen Kapitel | No Comments |

Abel

1. [vielleicht: Hauch; Nichtigkeit]. Der zweite Sohn Adams und seiner Frau Eva und der jüngere Bruder ihres erstgeborenen Sohnes Kain (1Mo 4:2).

Es ist anzunehmen, daß Abel zu seinen Lebzeiten noch Schwestern hatte; der Bericht erwähnt, daß seinen Eltern auch Töchter geboren wurden, aber ihre Namen sind nicht aufgezeichnet worden (1Mo 5:1-4). Abel wurde, als er erwachsen war, Schafhirt und sein Bruder Landwirt (1Mo 4:2).

Nach einer unbestimmten Zeit brachte Abel Jehova Gott ein Opfer dar. Auch Kain opferte. Jeder brachte etwas von dem dar, was er hatte: Abel von den Erstlingen seiner Herde, Kain von seinem Ernteertrag (1Mo 4:3, 4). Sie glaubten beide an Gott. Durch ihre Eltern hatten sie zweifellos von ihm gehört und erfahren, weshalb sie sich alle außerhalb des Gartens Eden befanden und warum ihnen der Zutritt zu diesem Garten verwehrt war. Ihre Opfergaben waren ein Zeichen dafür, daß sie ihre Gottentfremdung erkannt hatten und gern Gottes Gunst erlangt hätten. Gott gab zu erkennen, daß ihm Abels Opfer wohlgefällig war, Kains dagegen nicht. Wie die Anerkennung und die Ablehnung feststellbar waren, geht aus dem Bericht nicht hervor, doch beiden Männern war dies zweifellos klar. Warum Gott nur Abels Opfer anerkannte, ist aus späteren Schriften deutlich ersichtlich. Der Apostel Paulus führt gemäß Hebräer 11:4 Abel als ersten Glaubenszeugen an und zeigt, daß dessen Opfer wegen seines Glaubens „wertvoller“ war als das Kains. Dagegen wird in 1. Johannes 3:11, 12 gezeigt, daß Kain im Grunde seines Herzens schlecht war. Das bewiesen seine spätere Mißachtung des göttlichen Rates und der göttlichen Warnung sowie sein vorsätzlicher Mord an seinem Bruder Abel.

Wenn auch nicht gesagt werden kann, Abel habe schon gewußt, wie sich die in 1. Mose 3:15 erwähnte göttliche Verheißung des „Samens“ schließlich erfüllen werde, so muß er vermutlich doch viel über diese Verheißung nachgedacht und geglaubt haben, daß Blut vergossen werden müsse, daß jemandem die ‘Ferse zermalmt’ werden müsse, damit die Menschheit wieder die Vollkommenheit erlange, die Adam und Eva vor ihrer Rebellion besaßen (Heb 11:4). Aus dieser Sicht war es angebracht, daß Abel von den Erstlingen seiner Herde opferte, und es trug zweifellos dazu bei, daß Gott das Opfer anerkannte. Abel brachte dem Geber des Lebens als Gabe Leben dar, wenn auch lediglich Leben von seiner Herde. (Vgl. Joh 1:36.)

Jesus zeigte, daß Abel der erste Märtyrer und Gegenstand religiöser Verfolgung war, die von seinem intoleranten Bruder Kain ausging. Er sprach in diesem Zusammenhang davon, daß Abel zur Zeit der „Grundlegung der Welt“ gelebt habe (Luk 11:48-51). Das griechische Wort für „Welt“ ist kósmos, und in diesem Text bezieht es sich auf die „Menschenwelt“. Der Ausdruck „Grundlegung“ ist eine Wiedergabe des griechischen Wortes katabolḗ und bedeutet wörtlich „ein Hinabwerfen [von Samen]“ (Luk 11:50, Fn.; Heb 11:11, Int). Mit dem Ausdruck „Grundlegung der Welt“ bezog sich Jesus offensichtlich darauf, daß Adam und Eva Kinder geboren wurden und so eine Menschenwelt ins Dasein kam. Paulus rechnete Abel zu der „Wolke von Zeugen“, die in der vorchristlichen Zeit lebten (Heb 11:4; 12:1).

Inwiefern redet das Blut Jesu ‘auf bessere Weise als Abels Blut’?

Es konnte gesagt werden, daß Abel ‘noch redet, obwohl er gestorben ist’, weil der Bericht über seinen Glauben und darüber, daß er Gottes Anerkennung hatte, immer noch Zeugnis ablegt (Heb 11:4). Gemäß Hebräer 12:24 sprach der Apostel von „Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und dem Blut der Besprengung, das auf bessere Weise redet als Abels Blut“. Abels Blut — obwohl er als Märtyrer starb — vermochte ebensowenig jemand loszukaufen oder zu erlösen wie das Blut seiner geopferten Schafe. Sein Blut schrie zu Gott nach Rache an dem Mörder Kain. Das Blut Jesu, das hier als das Mittel dargestellt wird, das den neuen Bund rechtskräftig macht, redet auf bessere Weise als das Blut Abels, indem es zu Gott um Barmherzigkeit schreit für alle Menschen, die einen ähnlichen Glauben haben wie Abel, und weil es das Mittel ist, durch das ihr Loskauf möglich ist.

Da Seth offenbar kurz nach Abels Tod geboren wurde und Adam damals 130 Jahre alt war, könnte Abel bei seinem Tod als Märtyrer ungefähr 100 Jahre alt gewesen sein (1Mo 4:25; 5:3).

Jule | 01.05.11 | 1. Mose, biblische Personen | 7 Comments |

1. Mose flößt Glauben, Hoffnung und Mut ein

WT vom 15. August 1983

Im August werden Jehovas Zeugen mit dem Studium des Bibelbuches 1. Mose beginnen. Der bewegende Bericht steht einige Wochen lang auf dem Programm ihrer Theokratischen Predigtdienstschule. Dieser Artikel wird jetzt als eine Hilfe zum besseren Verständnis veröffentlicht, und wir hoffen, daß er Fragen beantwortet, die bei dir über 1. Mose, ein wirklich fesselndes und glaubensstärkendes Buch der Heiligen Schrift, aufsteigen mögen.

JEHOVA hat nur Wohlgefallen an Menschen, die vorbehaltlos an ihn glauben. Und diese haben gewiß allen Grund, auf ihn zu vertrauen, denn er ist „der Gott, der Hoffnung gibt“, und seine wunderbaren Verheißungen bleiben nie unerfüllt. Freilich kann es sein, daß Gläubige, während sie auf die Erfüllung warten, Härten und Prüfungen durchzumachen haben. Doch alle, ‘die auf Jehova harren’, können unerschütterlichen Mut haben, weil er seine treuen Diener stets beschützt (Römer 15:13; Psalm 31:23, 24; Hebräer 11:6).

Beweise für all das sind im ersten Buch Mose zu finden. Dieser wertvolle Teil des Wortes Gottes flößt Glauben, Hoffnung und Mut ein. Moses schrieb dieses Bibelbuch 1513 v. u. Z. in der Wildnis Sinai.

Das Buch kurz zusammengefaßt

Das erste Buch Mose blendet mit den ersten Worten Milliarden Jahre zurück: „Am Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde“ — himmlische und irdische Dinge. Die Erde wird als menschliche Wohnstätte zubereitet, und schließlich stehen vollkommene Menschen vor dem Schöpfer. Obschon das Paradies aufgrund der Sünde verlorengeht, gibt Jehova Hoffnung, indem er einen „Samen“ vorhersagt, der den Kopf der Schlange zermalmen soll. Im Glauben bringt der gerechte Abel ein Opfer dar, das für Gott annehmbar ist, stirbt jedoch als erster Zeuge Jehovas den Märtyrertod, und zwar durch die Hand seines Bruders (1. Mose 1:1 bis 4:26).

Henoch ‘wandelt mit Gott’, indem er im Einklang mit dem Willen Gottes handelt. Doch die Verhältnisse verschlechtern sich, als sich ungehorsame Engel, ‘Söhne Gottes’, Frauen nehmen und die Nephilim hervorbringen. Aber Noah baut voll Glauben, Hoffnung und Mut die Arche, warnt vor der bevorstehenden Sintflut und entrinnt letzten Endes mit seiner Familie der Vernichtung. Nachdem die vorsintflutliche Welt verschwunden ist, tritt die Menschheit in eine neue Ära ein. Schließlich versuchen die Erbauer des Turmes von Babel, sich selbst einen Namen zu machen. Ihr Versuch wird von Jehova vereitelt, der ihre Sprache verwirrt und sie über die ganze Erde zerstreut (1. Mose 5:1 bis 11:9).

Abram verläßt im Glauben und auf das Geheiß Gottes das Ur der Chaldäer und wird ein Zeltbewohner in einem Land, das Jehova ihm und seinen Nachkommen zu geben verheißt. Gott geht gegen die verderbten Bewohner Sodoms und seiner Nachbarstädte vor. Durch die Geburt Isaaks erfüllt sich eine Verheißung Gottes. Aber Abraham wird Jahre danach einer großen Prüfung unterzogen, als Jehova ihn anweist, seinen Sohn als Opfer darzubringen. Ein Engel greift ein und erspart dem betagten Patriarchen die Ausführung dieser Tat. Doch nun gibt es keinen Zweifel mehr, daß er ein Mann des Glaubens ist, und es wird ihm zugesichert, daß sich alle Nationen durch seinen Samen segnen werden. Abraham trauert beim Tod Saras, seiner geliebten Frau, aber er kann aufgrund der gesicherten Hoffnung auf die Auferstehung vorwärtsschauen (1. Mose 11:10 bis 23:20; Hebräer 11:8-19).

Durch seinen Diener sorgt Abraham dafür, daß Isaak heiratet, und zwar Rebekka, eine Frau, die an Jehova glaubt. Sie schenkt Zwillingen das Leben — Esau und Jakob. Esau verachtet das Erstgeburtsrecht und verkauft es an Jakob, der später den Segen seines Vaters empfängt. Jakob flieht nach Paddan-Aram, wo er Lea und Rahel heiratet und 20 Jahre lang die Herden Labans, ihres Vaters, hütet, bevor er mit seiner Familie wegzieht. Später ringt er mit einem Engel, wird gesegnet, und sein Name wird auf Israel abgeändert. Als ein Mann des Glaubens, der eine gesicherte Hoffnung hat, wohnt Israel weiterhin als Fremdling in Kanaan, dem Land der Verheißung (1. Mose 24:1 bis 37:1).

Neid veranlaßt die Söhne Jakobs, ihren jüngeren Bruder Joseph als Sklaven zu verkaufen. In Ägypten führt Josephs treues und mutiges Festhalten an den hohen Sittenmaßstäben Gottes dazu, daß er ins Gefängnis geworfen wird. Doch schließlich wird er freigelassen und deutet mit der Hilfe Jehovas die Träume Pharaos, in denen sieben Jahre der Fülle und sieben nachfolgende Jahre des Hungers vorhergesagt werden. Er wird zum Nahrungsmittelverwalter Ägyptens ernannt. Josephs Brüder versuchen, in Ägypten Lebensmittel zu erhalten, erkennen ihn aber nicht. Er stellt sie zunächst auf die Probe, und schließlich enthüllt er ihnen, wer er wirklich ist. Jakob erhält seinen lange Zeit verschollenen Sohn wieder zurück, und die Familie des Patriarchen siedelt sich in dem fruchtbaren Land Gosen an. Auf dem Sterbebett segnet Jakob seine Söhne und wird zu der Prophezeiung inspiriert, daß das Zepter und der Befehlshaberstab nicht von Juda weichen werden, bis Schilo kommt — eine Prophezeiung, die die sichere Hoffnung auf große Segnungen in kommenden Jahrhunderten verleiht. Die Überreste Jakobs werden nach Kanaan zur Beerdigung gebracht, und als Joseph im Alter von 110 Jahren stirbt, wird sein Leichnam einbalsamiert, um eines Tages in das Verheißene Land überführt werden zu können (1. Mose 37:2 bis 50:26; 2. Mose 13:19).

Wenn du 1. Mose sorgfältig liest, wirst du aus diesem Bericht, der von Glauben, Hoffnung und Mut zeugt, großen Nutzen ziehen. Doch vielleicht steigen dir dabei gewisse Fragen auf. Einige davon mögen beantwortet werden, wenn wir uns das erste Buch der Bibel etwas genauer ansehen.

Die vorsintflutliche Welt

1:26 — Inwiefern wurde der Mensch im Bilde und Gleichnis Gottes erschaffen?
Wie Gott aussieht, wissen wir nicht (5. Mose 4:15-20). Aber der Mensch wurde insofern im Bilde und Gleichnis Gottes gemacht, als er mit Eigenschaften Gottes erschaffen wurde wie Gerechtigkeit, Weisheit, Macht und Liebe (5. Mose 32:4; Hiob 12:13; Jesaja 40:26; 1. Johannes 4:8). Da auch der Sohn Gottes, das Wort, diese Eigenschaften besitzt, sagte Jehova passenderweise zu ihm: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis“ (Johannes 1:1-3, 14).

4:17 — Woher nahm Kain seine Frau?
Adam wurde „der Vater von Söhnen und Töchtern“ (1. Mose 5:4). Kain nahm also eine seiner Schwestern zur Frau. Später gestattete das Gesetz, das Gott den Israeliten gab, nicht mehr, einen leiblichen Bruder oder eine leibliche Schwester zu heiraten (3. Mose 18:9).

6:6 — In welchem Sinne „bedauerte“ Gott, daß er Menschen gemacht hatte?
Das hier mit „bedauerte“ wiedergegebene hebräische Wort bezieht sich auf eine Änderung der Einstellung oder Absicht. Jehova ist vollkommen und machte daher keinen Fehler, als er den Menschen erschuf. Doch änderte sich seine geistige Einstellung gegenüber der Generation vor der Sintflut. Gottes Einstellung als Schöpfer des Menschen wandelte sich zu der Einstellung eines Vernichters der Menschen, weil ihm ihre Schlechtigkeit mißfiel. Jehova tat es leid, daß die Schlechtigkeit des Menschen die Vernichtung von Leben in einem so großen Ausmaß erforderte, aber er war verpflichtet zu handeln, um seine gerechten Maßstäbe aufrechtzuerhalten. Der Umstand, daß er einige Menschen bewahrte, zeigt, daß sich sein Bedauern auf diejenigen beschränkte, die sich in Wort und Tat verderbt hatten (2. Petrus 2:5, 9).

Die Menschheit tritt in eine neue Ära ein

8:11 — Woher hatte die Taube das Olivenblatt, wenn die Bäume in der Sintflut vernichtet wurden?
Durch die Wasser der Sintflut wurden viele Bäume zweifellos stark beschädigt. Doch der griechische Philosoph und Wissenschaftler Theophrastus und der römische Naturforscher Plinius der Ältere berichteten, daß der Ölbaum im Roten Meer unter Wasser wuchs und dort sogar seine Blätter behielt. Somit mag ein Ölbaum während der Sintflut einige Monate unter Wasser unversehrt geblieben sein. Als das Wasser abfloß, hätte er wieder auf trockenem Boden gestanden und Blätter treiben können, von denen die Taube mit Leichtigkeit eines abreißen konnte.

9:24, 25 — Warum verfluchte Noah Kanaan, wenn doch Ham der Missetäter war?
Kanaan hatte sich sehr wahrscheinlich eines gewissen Mißbrauchs oder einer Perversität an der Person seines Großvaters Noah schuldig gemacht, und Ham war davon Zeuge gewesen, ohne einzuschreiten. Ham, der Sohn Noahs, scheint die Geschichte verbreitet zu haben, während Sem und Japhet ihren Vater zudeckten. Daher wurden sie gesegnet, der wahrscheinliche Missetäter Kanaan wurde verflucht, und der Beobachter und Ausplauderer Ham mußte unter der Schande leiden, die über seine Nachkommen kam. Die Heilige Schrift enthält zwar nicht alle Einzelheiten, doch wird der wichtigste Punkt erwähnt, nämlich daß Jehova Noah die Prophezeiung äußern ließ und Gott ihre Erfüllung herbeiführte, als die Kanaaniter, die nicht von den Israeliten vernichtet worden waren, für diese Nachkommen Sems Zwangsarbeit zu leisten hatten (Josua 9:23; 1. Könige 9:21).

10:25 — Inwiefern wurde die Erde in den Tagen Pelegs „geteilt“?
Peleg lebte von 2269 bis 2030 v. u. Z. Sein Name bedeutet „Teilung“, und falls ihm dieser Name bei der Geburt gegeben wurde, deutete er prophetisch auf eine große Teilung hin, die zu seinen Lebzeiten eintrat. Damals „wurde die Erde [oder die Bevölkerung der Erde] geteilt“. Der Bibelbericht läßt erkennen, daß Jehova „in seinen Tagen“ eine große Teilung herbeiführte, indem er die Sprache der Erbauer Babels verwirrte und ‘sie über die ganze Erdoberfläche zerstreute’ (1. Mose 11:9; siehe auch 10:1, 6, 8-10; 11:10-17).

Patriarchen mit festem Glauben

15:13 — In welche Zeit fielen die vorhergesagten 400 Jahre, in denen Abrahams Nachkommen niedergedrückt werden sollten?
Diese Zeitspanne dauerte von 1913 bis 1513 v. u. Z. Als Abrahams Sohn Isaak im Jahre 1913 v. u. Z. im Alter von etwa 5 Jahren entwöhnt wurde, sah Sara, wie sein Halbbruder Ismael (der damals etwa 19 Jahre alt war) über ihn „spottlachte“. Der Ernst dieser Verspottung des Erben Abrahams wird an der Reaktion Saras deutlich und daran, daß Jehova ihr Drängen guthieß, Hagar und ihren Sohn Ismael wegzusenden (1. Mose 21:8-14; Galater 4:29). Diese 400 Jahre der Bedrückung endeten mit der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft im Jahre 1513 v. u. Z.

19:30-38 — Übersah Gott Lots Trunkenheit und die Tatsache, daß er mit seinen Töchtern zwei Söhne zeugte?
Jehova übersieht weder Blutschande noch Trunkenheit (3. Mose 18:6, 7, 29; 1. Korinther 6:9, 10). Außerdem mißbilligte Lot, der Neffe Abrahams, die „gesetzlosen Taten“ der Bewohner Sodoms und war über die unrechte Handlung, in die er verwickelt worden war, offensichtlich betrübt, denn der Herzensprüfer betrachtete ihn als einen „Gerechten“ (2. Petrus 2:8). Da ihn seine Töchter trunken machten, ist anzunehmen, daß sie sich bewußt waren, daß er in nüchternem Zustand niemals bereit gewesen wäre, mit ihnen geschlechtliche Beziehungen zu haben. Doch als Fremdlinge in dem Land glaubten sie, dies sei die einzige Möglichkeit, das Aussterben der Familie Lots zu verhindern. Dieser Bericht wurde nicht in die Bibel aufgenommen, um erotische Gedanken zu wecken, sondern um zu zeigen, welche Verbindung zwischen den Moabitern und den Ammonitern und den Israeliten, den Nachkommen Abrahams, bestand.

28:12, 13 — Was bedeutete Jakobs Traum von der „Leiter“?
Diese „Leiter“ (die wie eine Steintreppe ausgesehen haben mag) deutete an, daß es eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel gibt. Sie zeigte, daß Engel als Verbindung zwischen Jehova und den Menschen dienen, die sein Wohlgefallen haben. (Vergleiche Johannes 1:51.)

31:19 — Was waren die Teraphim, die Rahel Laban stahl?
Die Teraphim waren Familiengötter oder -götzen. Archäologische Funde in Mesopotamien lassen erkennen, daß der Besitz solcher Bilder dafür ausschlaggebend war, wer das Familienerbe empfing. Rahel hatte das möglicherweise im Sinn und folgerte, es sei ihr Recht, die Teraphim wegzunehmen, weil ihr Vater, Laban, an ihrem Mann, Jakob, trügerisch gehandelt hatte (1. Mose 31:14-16). Es gibt aber keinen Hinweis darauf, daß Jakob je versuchte, aufgrund der Teraphim das Familienerbe zu erlangen. Diese Götzen wurden spätestens dann beseitigt, als Jakob alle fremden Götter vergrub, die ihm von seinen Hausgenossen übergeben wurden (1. Mose 35:1-4).

44:5 — Benutzte Joseph tatsächlich einen Becher, um Omen zu lesen?
Joseph war entschlossen, seine Brüder, die ihn nicht erkannten, auf die Probe zu stellen. Daher befahl er seinem Diener, ihre Säcke mit Nahrung zu füllen, das Geld eines jeden in die Öffnung seines Sackes zu legen und seinen Silberbecher in die Öffnung des Sackes Benjamins. Bei alldem gab sich Joseph als Verwalter eines heidnischen Landes aus. Der Becher und das, was darüber gesagt wurde, gehörten offensichtlich mit zu einer List. Als ein treuer Anbeter Jehovas benutzte Joseph in Wirklichkeit den Becher nicht, um Omen zu lesen, genausowenig wie Benjamin ihn tatsächlich gestohlen hatte.

49:10 — Besteht ein Unterschied zwischen einem Zepter und einem Befehlshaberstab?
Ja. Ein Zepter ist ein Stab, der von einem Herrscher als Symbol königlicher Gewalt getragen wird. Der Befehlshaberstab ist ein langer Stab, der als ein Zeichen der Macht, Befehle zu erteilen, dient. Jakobs Hinweis auf beide läßt offensichtlich erkennen, daß bedeutende Gewalt und Macht bei dem Stamm Juda bleiben würden, und zwar bis zum Kommen Schilos. Dieser Nachkomme Judas ist Jesus Christus, derjenige, dem Jehova die himmlische Herrschaft übertragen hat. Christus besitzt sowohl königliche Gewalt als auch die Macht, Befehle zu erteilen (Psalm 2:8, 9; Jesaja 55:4; Daniel 7:13, 14).

Grundlage für Glauben, Hoffnung und Mut

Das erste Buch Mose ist wirklich eine Grundlage für Glauben, Hoffnung und Mut. Es flößt uns Glauben an Jehova ein sowie die Hoffnung auf den verheißenen „Samen“, der den Menschen zum Segen gereichen soll (1. Mose 3:15; 22:18). Es hilft uns auch, wie frühe Zeugen Jehovas mutig in die Zukunft zu blicken.
Jene Diener Gottes strebten „nach einem besseren Ort, nämlich einem, der zum Himmel gehört“ (Hebräer 11:15, 16). Mögen auch wir unsere Zuversicht auf die Königreichsvorkehrung setzen, die sie erwarteten. Und mögen wir wie jene Zeugen Jehovas wahren Glauben, echte Hoffnung und unerschütterlichen Mut haben.

Jule | 01.05.11 | 1. Mose, ergänzender Stoff | No Comments |

Durch deine Treue erfreust du das Herz Jehovas

„Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (SPR. 27:11).

JEHOVA ließ zu, dass Satan die Treue seines Dieners Hiob auf die Probe stellte. Hiob verlor deshalb seinen Viehbestand, seine Kinder und wurde schließlich schwer krank. Aber dem Teufel ging es dabei nicht allein um Hiob. Er behauptete: „Haut um Haut, und alles, was ein Mensch hat, wird er für seine Seele geben.“ Damit wurde die aufgeworfene Streitfrage auf andere ausgeweitet und sie blieb auch nach Hiobs Tod weiter bestehen (Hiob 2:4).

2 Rund 600 Jahre nach den Erlebnissen Hiobs schrieb Salomo die inspirierten Worte auf: „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11). Damals wurde Jehova vom Teufel also nach wie vor herausgefordert. Und der Apostel Johannes sah in einer prophetischen Vision, wie Satan Gottes Diener anklagte, noch nachdem Gottes Königreich 1914 aufgerichtet und Satan kurz darauf aus dem Himmel geworfen worden war. Demnach zieht der Teufel auch heute, wo die Zeit des Endes für sein böses System fast abgelaufen ist, die Ergebenheit der Diener Gottes immer noch in Zweifel (Offb. 12:10).

3 Deshalb wollen wir drei Lehren aus dem Bibelbuch Hiob etwas genauer unter die Lupe nehmen:

  1. Aus den Prüfungen Hiobs wird deutlich, wer der eigentliche Feind der Menschheit ist und wer hinter der Verfolgung von Gottes Dienern steckt — Satan, der Teufel.
  2. Ganz egal, was wir alles durchmachen müssen, können wir es schaffen, Jehova vollständig ergeben zu bleiben, wenn wir eine enge Freundschaft zu ihm haben.
  3. Wenn wir auf irgendeine Weise auf die Probe gestellt werden, unterstützt uns Jehova, genauso wie er Hiob unterstützte. Heute tut er das durch sein Wort, seine Organisation und seinen heiligen Geist.

Immer daran denken, wer der eigentliche Feind ist

4 Viele glauben gar nicht, dass es einen Teufel gibt. Somit können sie nicht erkennen, dass letztlich er an den auch für sie so beängstigenden Weltverhältnissen schuld ist. Natürlich trägt auch der Mensch selbst einen großen Teil der Verantwortung für all die Missstände. Unsere Ureltern, Adam und Eva, wollten von ihrem Schöpfer unabhängig sein. Und ihre Nachkommen haben in einer Generation nach der anderen viel Unheil angerichtet. Derjenige jedoch, der Eva überhaupt erst dazu verführte, sich gegen Gott aufzulehnen, war der Teufel. Er beherrscht ein Weltsystem, das er unter der unvollkommenen, dem Tod unterworfenen Menschheit ins Dasein gerufen hat. Weil er „der Gott dieses Systems der Dinge“ ist, ist die menschliche Gesellschaft von denselben Grundzügen geprägt, die auch er aufweist: Stolz, Streitsucht, Eifersucht, Habsucht, Täuschung und Rebellion (2. Kor. 4:4; 1. Tim. 2:14; 3:6; lies Jakobus 3:14, 15). Das hat zu Hass, Korruption, politisch und religiös motivierten Auseinandersetzungen und zu allen möglichen Unruhen geführt, sehr zum Elend der Menschen!

5 Wie dankbar können wir als Diener Jehovas dafür sein, dass wir verstehen dürfen, wer wirklich hinter den immer schlimmer werdenden Weltverhältnissen steckt! Bestimmt motiviert uns das enorm, uns an der Verkündigung der guten Botschaft zu beteiligen, um den Menschen die Augen dafür zu öffnen, wer der eigentliche Unruhestifter ist. Und sind wir nicht glücklich, dass wir für den wahren Gott, Jehova, eintreten und anderen erklären dürfen, wie er Satan beseitigen und den Missständen ein Ende machen wird?

6 Nicht nur für das Leid in der Welt ist der Teufel hauptverantwortlich, sondern auch für die Verfolgung, die Gottes Diener erdulden. Er will uns unbedingt auf die Probe stellen. Jesus Christus sagte zum Apostel Petrus: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten“ (Luk. 22:31). Genauso wird jeder von uns, der Jesu Fußstapfen folgen möchte, auf die eine oder andere Weise Prüfungen durchmachen müssen. Wie Petrus erklärte, ist der Teufel „wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen“. Und Paulus sagte: „Tatsächlich werden alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (1. Pet. 5:8; 2. Tim. 3:12).

7 Angenommen, ein Glaubensbruder wird von einem Unglück getroffen. Woran zeigt sich dann, dass wir uns bewusst bleiben, wer unser eigentlicher Feind ist? Daran, dass wir keinen Bogen um unseren Bruder machen, sondern uns wie Elihu verhalten, der sich Hiob als echter Freund erwies. Wir stehen unserem Bruder zur Seite im Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind, den Teufel (Spr. 3:27; 1. Thes. 5:25). Wir wollen ihm helfen, um jeden Preis treu zu bleiben und so Jehovas Herz zu erfreuen.

8 Das Erste, was der Teufel Hiob wegnahm, war sein Viehbestand. Diese Tiere waren sehr wertvoll, wahrscheinlich Hiobs Existenzgrundlage. Er nutzte sie aber auch dazu, Jehova anzubeten. Wenn Hiob zum Beispiel seine Kinder „heiligte“, stand er „früh am Morgen auf und opferte Brandschlachtopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: ‚Vielleicht haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht.‘ So pflegte Hiob allezeit zu tun“ (Hiob 1:4, 5). Demnach brachte Hiob regelmäßig Tiere als Opfer für Jehova dar. Als die Prüfung begonnen hatte, war ihm das nicht mehr möglich. Er hatte keine „wertvollen Dinge“ mehr, um damit Jehova zu ehren (Spr. 3:9). Aber mit seinen Lippen konnte er Jehova nach wie vor ehren — und das tat er auch!

Eine enge Freundschaft zu Jehova aufbauen

9 Eine enge Freundschaft zu Jehova können wir alle aufbauen, ob wir reich oder arm sind, jung oder alt, gesund oder krank. Dadurch können wir es schaffen, durch alle Prüfungen hindurch treu zu bleiben und Jehovas Herz zu erfreuen. Das ist sogar Personen gelungen, die noch gar nicht viel über die Wahrheit wussten. Trotzdem traten sie mutig für Jehova ein und blieben ihm vollständig ergeben.

10 Ein Beispiel dafür ist Schwester Walentina Garnowskaja, eine von vielen Zeuginnen Jehovas in Russland, die wie Hiob trotz schwerer Prüfungen treu blieben. Mit gut 20 Jahren erfuhr sie 1945 durch einen Bruder von der Wahrheit. Er kam noch zwei Mal zu ihr und zeigte ihr etwas aus der Bibel. Danach sah sie ihn nie wieder. Trotzdem predigte sie von da an ihren Nachbarn. Deshalb wurde sie festgenommen und zu 8 Jahren Lagerhaft verurteilt. 1953 kam sie frei und fing gleich wieder an zu predigen. Erneut wurde sie verhaftet und eingesperrt — diesmal für 10 Jahre. Nach Jahren der Haft in verschiedenen Lagern kam sie in ein Lager, in dem einige Schwestern eine Bibel besaßen. Eines Tages zeigte eine Schwester Walentina die Bibel. Das war ein aufregender Moment für sie, hatte sie bis dahin doch nur eine einzige Bibel zu Gesicht bekommen: bei dem Bruder, der sie 1945 mit der Wahrheit bekannt gemacht hatte!

11 1967 kam Walentina frei und konnte sich endlich zum Zeichen ihrer Hingabe taufen lassen. Fleißig nutzte sie ihre Freiheit, um zu predigen — allerdings nur bis 1969, denn in diesem Jahr wurde sie ein weiteres Mal verhaftet und zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Trotzdem predigte sie weiter. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 konnte sie 44 Personen helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Sie hatte 21 Jahre ihres Lebens in Haftanstalten und Lagern verbracht. Sie war bereit gewesen, auf alles — auch auf ihre Freiheit — zu verzichten, um Jehova treu zu bleiben. Kurz vor ihrem Tod sagte Walentina: „Ich hatte nie eine eigene feste Bleibe. Alle meine Habseligkeiten befanden sich in einem einzigen Koffer, aber ich war glücklich und zufrieden, weil ich Jehova dienen durfte.“ Was für eine deutliche Antwort Walentina doch auf die Behauptung Satans gab, unter Prüfungen würden Menschen Gott nicht treu bleiben (Hiob 1:9-11). Ganz sicher hat sich Jehova von Herzen über sie gefreut. Und zweifellos sehnt er sich danach, sie und alle anderen, die in Treue gestorben sind, aufzuerwecken (Hiob 14:15).

12 Wir sind Freunde Jehovas, weil wir ihn lieben. Wir bewundern seine Eigenschaften und tun unser Bestes, damit unsere Lebensweise zu dem passt, was er vorhat. Im Gegensatz zu dem, was der Teufel behauptet, lieben wir Jehova aus freien Stücken und stellen keine Bedingungen. Aus dieser von Herzen kommenden Liebe schöpfen wir die Kraft, in Prüfungen treu zu bleiben. Und Jehova „wird den Weg seiner Loyalgesinnten behüten“ (Spr. 2:8; Ps. 97:10).

13 Weil wir Jehova lieben, wollen wir seinen Namen ehren, auch wenn wir uns oft unzulänglich vorkommen. Jehova sieht unsere aufrichtigen Beweggründe und verurteilt uns nicht, wenn wir nicht alles schaffen, was wir gerne tun würden. Für ihn zählt nicht nur, was wir tun, sondern auch, warum wir es tun. Obwohl Hiob schwer bedrückt war und viel durchgemacht hatte, sprach er vor denen, die ihn anklagten, über seine Liebe für die Wege Jehovas. (Lies Hiob 10:12; 28:28.) Im letzten Kapitel des Bibelbuchs Hiob wird erwähnt, wie zornig Jehova auf Eliphas, Bildad und Zophar war, weil sie nicht die Wahrheit gesagt hatten. Gleichzeitig gab Jehova zu verstehen, dass Hiob seine Anerkennung hatte, denn er nannte ihn vier Mal „mein Knecht“ und machte klar, dass er nur Hiobs Fürbitte zugunsten der drei falschen Tröster annehmen würde (Hiob 42:7-9). Bestimmt wollen auch wir uns vornehmen, immer so zu handeln, dass sich Jehova über uns freuen kann.

Jehova unterstützt seine treuen Diener

14 Hiob blieb treu, obwohl er unvollkommen war. Unter dem extremen Druck, den er aushalten musste, sah er nicht immer alles richtig. Zum Beispiel sagte er zu Jehova: „Ich rufe zu dir um Hilfe, aber du antwortest mir nicht . . . Mit der Machtfülle deiner Hand feindest du mich an.“ Auch versteifte er sich zu sehr darauf, sich zu rechtfertigen, indem er betonte, er sei nicht im Unrecht, an seinen Händen klebe keine Gewalttat und sein Gebet sei aufrichtig (Hiob 10:7; 16:17; 30:20, 21). Doch Jehova half Hiob auf freundliche Weise, indem er ihm eine ganze Reihe von Fragen stellte, die ihn von sich selbst ablenkten und seinen Blick dafür schärften, wie erhaben Gott ist und wie klein und unbedeutend im Vergleich dazu der Mensch. Hiob nahm die Orientierungshilfe an und korrigierte sich. (Lies Hiob 40:8; 42:2, 6.)

15 Heute gibt Jehova seinen Dienern ebenfalls freundliche und klare Anleitung. Dazu kommen noch andere wichtige Vorteile: Zum Beispiel hat Jesus Christus das Loskaufsopfer erbracht, was die Vergebung unserer Sünden möglich macht. Auf der Grundlage dieses Opfers können wir trotz unserer Unvollkommenheit Freunde Jehovas sein (Jak. 4:8; 1. Joh. 2:1). Wir können um Unterstützung und Kraft durch Gottes heiligen Geist bitten, wenn wir in Prüfungen geraten. Wir haben die vollständige Bibel zur Verfügung, mit der wir uns auf Glaubensprüfungen vorbereiten können, wenn wir darin lesen und das Gelesene auf uns wirken lassen. Dank unseres Bibelstudiums verstehen wir die Streitfragen, die sich um die universelle Souveränität und unsere eigene sittliche Vollständigkeit drehen.

16 Sehr zugute kommt uns auch, dass wir zu einer weltweiten Bruderschaft gehören dürfen, die durch den „treuen und verständigen Sklaven“ von Jehova mit geistiger Speise versorgt wird (Mat. 24:45-47). In jeder der über 100 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas werden Zusammenkünfte abgehalten, die uns weiterbilden und für Glaubensprüfungen ausrüsten.Das zeigt das Beispiel von Sheila, einer Jugendlichen aus Deutschland.

17 Eines Tages hatte Sheilas Klasse eine Freistunde, in der die Schüler ohne Lehrer in ihrer Klasse blieben. Ihre Mitschüler kamen auf die Idee, mit einer Alphabettafel zu experimentieren. Sheila verließ daraufhin sofort den Raum. Als sie später erfuhr, was sich zugetragen hatte, war sie froh, so reagiert zu haben. Die Mitschüler hatten nämlich tatsächlich Besuch von Dämonen, sodass es einige mit der Angst zu tun bekamen und aus dem Raum flohen. Was half Sheila aber, spontan richtig zu entscheiden? Sie berichtet: „In der Zusammenkunft vor dem besagten Ereignis hatten wir einen Programmpunkt über die Gefahren der Alphabettafel. Ich wusste deshalb, was ich zu tun hatte, denn ich wollte, wie es in Sprüche 27:11 heißt, Jehovas Herz erfreuen.“ Wie gut, dass Sheila diese Zusammenkunft besucht und aufmerksam zugehört hatte!

18 Nehmen wir uns fest vor, uns eng an die Anleitung zu halten, die uns Gottes Organisation bietet. Wenn wir

  • regelmäßig die Zusammenkünfte besuchen,
  • die Bibel lesen,
  • biblische Veröffentlichungen studieren,
  • beten und
  • eng mit reifen Christen zusammenarbeiten,

erhalten wir die Hilfe und Unterstützung, die wir brauchen. Jehova möchte, dass wir den Kampf gewinnen, und er baut darauf, dass wir treu bleiben. Wie froh können wir doch sein, dass wir Jehovas Namen in Ehren halten, ihm vollständig ergeben bleiben und sein Herz erfreuen dürfen!

Jule | 01.01.11 | Hiob, Hiob | No Comments |

Höhepunkte zum Evangelium des Matthäus

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Matthäus

DER Erste, der einen begeisternden Bericht über das Leben und Wirken Jesu verfasste, war Matthäus, ehemaliger Steuereinnehmer und enger Weggefährte Jesu. Sein Evangelium, um das Jahr 41 u. Z. zunächst in Hebräisch verfasst und später ins Griechische übersetzt, schlägt die Brücke zwischen den Hebräischen Schriften und den Christlichen Griechischen Schriften.

Offenbar hauptsächlich für eine jüdische Leserschaft gedacht, beschreibt dieses zu Herzen gehende und aussagestarke Evangelium Jesus als den vorhergesagten Messias und Sohn Gottes. Auch unser Glaube an Gott, seinen Sohn und an das, was Gott versprochen hat, wird vertieft, wenn wir uns eingehend mit der Botschaft dieses Evangeliums befassen (Heb. 4:12).

„Das Königreich der Himmel hat sich genaht“
(Mat. 1:1—20:34)

Matthäus rückt das Königreich und die Lehren Jesu in den Mittelpunkt, weshalb er nicht immer alles strikt chronologisch berichtet. Die Bergpredigt zum Beispiel steht ziemlich am Anfang seines Buches, obwohl Jesus sie ungefähr in der Mitte seines Dienstes hielt.

In Galiläa wirkt Jesus Wunder, schult seine 12 Apostel im Predigtdienst, verurteilt öffentlich die Pharisäer und erzählt Gleichnisse vom Königreich. Dann verlässt er Galiläa und begibt sich „zu den Grenzen Judäas jenseits des Jordan“ (Mat. 19:1). Unterwegs klärt er seine Jünger darüber auf, dass sie nach Jerusalem gehen, wo der Menschensohn zum Tode verurteilt und umgebracht, am dritten Tag aber auferweckt werden wird (Mat. 20:18, 19).

Antworten auf biblische Fragen:

3:16 — Wie wurden bei Jesu Taufe ‘die Himmel geöffnet’?
Offenbar konnte sich Jesus von da an wieder an seine vormenschliche Existenz im Himmel erinnern.

5:21, 22 — Ist es schlimmer, seinem Zorn Luft zu machen, als zornig zu sein?
Jesus warnte vor der schweren Sünde, feindselige Gefühle gegen seinen Bruder zu hegen. Diesen Gefühlen durch Worte der Verachtung Ausdruck zu verleihen, ist allerdings noch verwerflicher und wird nicht vor einem örtlichen Gericht abgeurteilt werden, sondern vor einer höheren Instanz.

5:48 — Können wir wirklich ‘vollkommen sein, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist’?
Ja, in relativer Hinsicht. Jesus sprach hier über Liebe und sagte seinen Zuhörern, sie sollten sich an Gott ein Beispiel nehmen und auf vollkommene oder vollständige Weise Liebe zeigen (Mat. 5:43-47). Wie? Indem sie auch ihre Feinde lieben.

7:16 — An was für „Früchten“ ist die wahre Religion zu erkennen?
Dazu gehören nicht nur Verhaltensweisen, sondern auch Glaubensansichten — die Lehren, denen wir folgen.

10:34-38 — Ist die Botschaft der Bibel schuld, wenn Familien auseinanderbrechen?
Nein, überhaupt nicht! Der Grund ist vielmehr im Verhalten ungläubiger Angehöriger zu suchen. Wenn sie das Christentum ablehnen oder bekämpfen, sorgt das für Zwietracht in der Familie (Luk. 12:51-53).

11:2-6 — Johannes hatte doch bei Jesu Taufe Gottes Stimme und Äußerung des Wohlgefallens gehört, sodass er wusste, wer der Messias ist. Warum fragte er dann Jesus: „Bist du der Kommende?“?
Er könnte nach einer persönlichen Bestätigung Jesu gefragt haben. Aber außerdem wollte er offensichtlich wissen, ob noch ‘ein anderer’ zu erwarten sei, der mit Königsmacht all die Hoffnungen der Juden erfüllen würde. Jesu Antwort machte deutlich, dass kein Nachfolger kommen sollte.

19:28 — Was ist unter den ‘zwölf Stämmen Israels’ zu verstehen, die gerichtet werden?
Das sind nicht die 12 Stämme des geistigen Israel (Gal. 6:16; Offb. 7:4-8). Jesus sprach hier zu den Aposteln, die keine Richter über das geistige Israel sein sollten, sondern selbst dazugehören würden. Er machte ‘einen Bund mit ihnen für ein Königreich’, und sie sollten ‘ein Königtum und zu Priestern für Gott’ werden (Luk. 22:28-30; Offb. 5:10). Von den geistigen Israeliten heißt es, sie würden ‘die Welt richten’ (1. Kor. 6:2). Mit den zu richtenden ‘zwölf Stämmen Israels’ ist demnach die Welt, das heißt die Menschheit, gemeint, die nicht zu dieser königlichen Priesterklasse gehört, dargestellt durch die 12 nicht priesterlichen Stämme am Sühnetag (3. Mo., Kap. 16).

Lehren für uns:

4:1-10. Der Bericht beweist, dass Satan nicht lediglich das Böse im Menschen ist, sondern eine tatsächliche Person. Er benutzt „die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat“, um uns in Versuchung zu führen. Aber wenn wir uns eng an biblische Grundsätze halten, können wir Gott treu bleiben (1. Joh. 2:16).

5:1—7:29. Sei dir deiner geistigen Bedürftigkeit bewusst. Sei friedsam. Hüte dich vor unsittlichen Gedanken. Halte dein Wort. Gib in deinen Gebeten geistigen Interessen den Vorrang vor materiellen Bedürfnissen. Sei reich Gott gegenüber. Suche zuerst das Königreich und Gottes Gerechtigkeit. Sei nicht kritisch. Tu den Willen Gottes. Wie viele praktische Lehren die Bergpredigt doch enthält!

9:37, 38. Wenn wir ‘den Herrn der Ernte bitten, Arbeiter in seine Ernte auszusenden’, sollten wir auch selbst danach handeln und uns eifrig am Jüngermachen beteiligen (Mat. 28:19, 20).

10:32, 33. Wir sollten nie davor zurückschrecken, über unseren Glauben zu sprechen.

13:51, 52. Wer den Sinn der Königreichswahrheiten erfasst, steht damit in der Pflicht, selbst auch andere zu lehren und diese Schätze an sie weiterzugeben.

14:12, 13, 23. Ab und zu für sich zu sein, ist sehr wichtig, um konzentriert nachsinnen zu können (Mar. 6:46; Luk. 6:12).

17:20. Um Hindernisse, die wie Berge unserem geistigen Fortschritt im Weg stehen, zu überwinden und mit Schwierigkeiten zurechtzukommen, brauchen wir Glauben. Wir dürfen nicht vernachlässigen, unseren Glauben an Jehova und an das, was er versprochen hat, zu stärken und zu festigen (Mar. 11:23; Luk. 17:6).

18:1-4; 20:20-28. Unvollkommenheit und ein von Statusdenken geprägtes religiöses Umfeld veranlassten Jesu Jünger, sich zu viel Gedanken über Rang und Namen zu machen. Wir sollten an Demut arbeiten, um gegen sündige Neigungen gewappnet zu sein und Vorrechte und verantwortliche Aufgaben richtig einzuordnen.

„Der Menschensohn soll überliefert werden“
(Mat. 21:1—28:20)

„Auf einem Esel reitend“ zieht Jesus am 9. Nisan 33 u. Z. in Jerusalem ein (Mat. 21:5). Am nächsten Tag begibt er sich in den Tempel und reinigt ihn. Am 11. Nisan lehrt er im Tempel, verurteilt öffentlich die Schriftgelehrten und Pharisäer und nennt später seinen Jüngern ‘das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge’ (Mat. 24:3). Einen Tag später informiert er sie: „Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Passah sein wird, und der Menschensohn soll überliefert werden, um an den Pfahl gebracht zu werden“ (Mat. 26:1, 2).

Der 14. Nisan ist angebrochen. Jesus setzt die Feier zum Gedenken an seinen unmittelbar bevorstehenden Tod ein, wird anschließend verraten, verhaftet, vor Gericht gestellt und an den Pfahl gebracht. Am dritten Tag wird er von den Toten auferweckt. Vor seiner Himmelfahrt gebietet der auferstandene Jesus seinen Nachfolgern: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen“ (Mat. 28:19).

Antworten auf biblische Fragen:

22:3, 4, 9 — Wann ergehen die drei Benachrichtigungen an die Eingeladenen zum Hochzeitsfest?
Der erste Ruf, mit dem die Brautklasse eingesammelt werden sollte, erging von 29 u. Z. an, als Jesus und seine Nachfolger zu predigen begannen, und er war bis 33 u. Z. zu hören. Der zweite Ruf erging von Pfingsten 33 u. Z. an, als der heilige Geist ausgegossen wurde, bis 36 u. Z. Beide Benachrichtigungen waren ausschließlich an Juden, Proselyten und Samariter gerichtet. Der dritte Ruf dagegen erging an Menschen von den Straßen außerhalb der Stadt — an unbeschnittene Nichtjuden —, und zwar von 36 u. Z. an, als sich der römische Offizier Kornelius zum Christentum bekehrte, bis in unsere Zeit.

23:15 — Warum war ein Proselyt der Pharisäer ‘ein Gegenstand für die Gehenna, doppelt so schlimm’ wie die Pharisäer selbst?
Vielleicht hatten einige, die zum Pharisäertum übertraten, zuvor schon schwer gesündigt. Als sie sich dann zum Extremismus der Pharisäer bekehrten, verschlimmerten sie ihre Lage und wurden womöglich noch extremer als ihre verurteilten Lehrer. Deshalb waren sie im Vergleich zu den jüdischen Pharisäern in doppelter Hinsicht ein „Gegenstand für die Gehenna“.

27:3-5 — Was für Gewissensbisse hatte Judas?
Nichts lässt darauf schließen, dass Judas echte Reue empfunden hätte. Statt Gott um Vergebung zu bitten, ging er zu den Oberpriestern und älteren Männern und bekannte, er habe gesündigt. Da Judas „eine Sünde, die den Tod nach sich zieht“, begangen hatte, war er logischerweise von Schuldgefühlen und Hoffnungslosigkeit überwältigt (1. Joh. 5:16). Seine Gewissensbisse rührten also von seiner verzweifelten Lage her.

Lehren für uns:

21:28-31. Worauf es Jehova wirklich ankommt, ist, dass wir seinen Willen tun. Zum Beispiel sollten wir uns eifrig daran beteiligen, das Königreich zu predigen und Jünger zu machen (Mat. 24:14; 28:19, 20).

22:37-39. Wie treffend fassen die beiden größten Gebote doch zusammen, was Gott von denen erwartet, die ihn anbeten!

Jule | 12.31.10 | Höhepunkte der Bibellesung | No Comments |

Höhepunkte aus der Offenbarung

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus der Offenbarung (1. Teil)

DER hochbetagte Johannes wurde auf die Insel Patmos verbannt. Dort erhielt er 16 Visionen, in denen er sah, was Jehova Gott und Jesus Christus am Tag des Herrn vollbringen würden. Dieser Tag begann 1914 mit der Aufrichtung von Gottes Königreich und dauert an bis zum Ende der Tausendjahrherrschaft Christi. Johannes schrieb die Offenbarung um 96 u. Z. Sie ist eine fesselnde Schilderung dessen, was er sah.

Betrachten wir nun einige Höhepunkte der ersten sieben Visionen in Offenbarung 1:1 bis 12:17. Diese Visionen sind wichtig für uns, denn sie beschreiben, was sich heute auf der Weltbühne abspielt und was Jehova in naher Zukunft tun wird. Wer sie mit Glauben liest, wird getröstet und ermutigt (Heb. 4:12).

„Das Lamm“ öffnet die ersten sechs Siegel

(Offb. 1:1—7:17)

Zuerst sieht Johannes den verherrlichten Jesus Christus. Er übermittelt ihm eine Reihe von Botschaften und trägt ihm auf: „Was du siehst, schreibe in eine Buchrolle, und sende es den sieben Versammlungen“ (Offb. 1:10, 11). Dann erblickt er einen himmlischen Thron. Derjenige, der auf dem Thron sitzt, hält in seiner Rechten eine Buchrolle mit sieben Siegeln. Nur „der Löwe, der vom Stamm Juda ist“, erweist sich als „würdig, die Buchrolle zu öffnen“. Er wird auch beschrieben als das „Lamm . . ., das sieben Hörner und sieben Augen“ hat (Offb. 4:2; 5:1, 2, 5, 6).

In der dritten Vision wird gezeigt, was geschieht, als das Lamm nacheinander die ersten sechs Siegel aufbricht. Beim Öffnen des sechsten Siegels ereignet sich ein großes Erdbeben: Der große Tag des Zorns ist gekommen (Offb. 6:1, 12, 17). In der nächsten Vision erscheinen vier Engel, die „die vier Winde der Erde festhalten“, bis die Versiegelung der 144 000 abgeschlossen ist. Eine „große Volksmenge“, die nicht versiegelt wird, steht „vor dem Thron und vor dem Lamm“ (Offb. 7:1, 9).

Antworten auf biblische Fragen:

1:4; 3:1; 4:5; 5:6 — Was ist unter den „sieben Geistern“ zu verstehen?
Die Zahl Sieben steht für Vollständigkeit vom Standpunkt Gottes aus. Die Botschaften an die „sieben Versammlungen“ richten sich deshalb eigentlich an alle Diener Gottes in den über 100 000 Versammlungen weltweit (Offb. 1:11, 20). Jehova gibt immer den benötigten heiligen Geist. Deshalb bezeichnet der Ausdruck „die sieben Geister“ den voll wirksamen Geist Gottes. Er bewirkt, dass alle, die auf die Prophezeiung achten, zu Verständnis gelangen und gesegnet werden. Die Zahl Sieben kommt in der Offenbarung wiederholt vor. Auch hier bedeutet sie Vollständigkeit. Das ist sehr passend, denn das Buch handelt von der Vollendung des „heiligen Geheimnisses Gottes“ (Offb. 10:7).

1:8, 17 — Wer trägt den Titel „das Alpha und das Omega“ und wer den Titel „der Erste und der Letzte“?
Jehova trägt den Titel „das Alpha und das Omega“, da es vor ihm keinen allmächtigen Gott gab und auch nie einen anderen geben wird. Er ist „der Anfang und das Ende“ (Offb. 21:6; 22:13). In Offenbarung 22:13 wird Jehova auch als „der Erste und der Letzte“ bezeichnet, denn es gab niemand vor ihm und es wird auch nach ihm niemand geben. Im ersten Kapitel der Offenbarung bezieht sich jedoch der Titel „der Erste und der Letzte“ auf Jesus Christus, denn er wurde als Erster zu unvergänglichem Leben im Himmel auferweckt und er ist der Letzte, der von Jehova selbst zu diesem Leben auferweckt wurde (Kol. 1:18).

2:7 — Was ist das „Paradies Gottes“?
Diese Worte sind an gesalbte Christen gerichtet. Deshalb muss es sich um einen himmlischen paradiesähnlichen Bereich handeln: die unmittelbare Gegenwart Gottes. Die treuen Gesalbten werden auch damit belohnt, dass sie vom „Baum des Lebens“ essen dürfen. Sie erhalten Unsterblichkeit (1. Kor. 15:53).

3:7 — Wann erhielt Jesus „den Schlüssel Davids“ und wie hat er ihn benutzt?
Jesus wurde bei seiner Taufe im Jahr 29 u. Z. zum König aus der Linie Davids bestimmt. Den Schlüssel Davids erhielt er allerdings erst 33 u. Z., als er zur Rechten Gottes im Himmel erhöht wurde. Damit erbte er alle mit dem davidischen Königtum verbundenen Rechte. Seitdem eröffnet Jesus mit dem Schlüssel Gelegenheiten und Vorrechte im Dienst für Gottes Königreich. Im Jahr 1919 legte er den „Schlüssel des Hauses Davids“ auf die Schulter des „treuen und verständigen Sklaven“, als er diese Klasse „über seine ganze Habe“ setzte (Jes. 22:22; Mat. 24:45, 47).

3:12 — Was bedeutet Jesu „neuer Name“?
Dieser Name bezieht sich auf sein neues Amt und seine neuen Aufgaben (Phil. 2:9-11). Niemand weiß so genau wie Jesus, was dieser Name bedeutet. Aber er schreibt diesen Namen auf seine treuen Brüder im Himmel und bringt sie dadurch in ein enges Verhältnis zu sich (Offb. 19:12). Außerdem lässt er sie bei seinen neuen Aufgaben mitwirken.

Lehren für uns:

1:3. „Die bestimmte Zeit“ für die Vollstreckung des göttlichen Urteils an Satans Welt ist nahe. Es ist also dringend nötig, die Offenbarung zu verstehen und entsprechend zu handeln.

3:17, 18. Nur wenn wir von Jesus „durch Feuer geläutertes Gold kaufen“, sind wir geistig reich. Deshalb bemühen wir uns, reich zu sein an vortrefflichen Werken (1. Tim. 6:17-19). Außerdem müssen wir „weiße äußere Kleider“ anlegen, die uns als Nachfolger Christi kennzeichnen. Wir benötigen auch „Augensalbe“: zum Beispiel Rat im Wachtturm, durch den wir Unterscheidungsvermögen erlangen (Offb. 19:8).

7:13, 14. Die 24 Ältesten stellen die 144 000 in himmlischer Herrlichkeit dar, also zu der Zeit, wo sie nicht nur Könige, sondern auch Priester sind. Sie wurden durch die Priester im alten Israel dargestellt, die von König David in 24 Abteilungen eingeteilt wurden. Einer dieser Ältesten im Himmel erklärt Johannes, um wen es sich bei der großen Volksmenge handelt. Die Identität der großen Volksmenge ist den Gesalbten auf der Erde seit 1935 bekannt. Daher muss die himmlische Auferstehung früher begonnen haben (Luk. 22:28-30; Offb. 4:4; 7:9).

Nach dem Öffnen des siebten Siegels erschallen sieben Trompeten
(Offb. 8:1—12:17)

Das Lamm öffnet das siebte Siegel. Sieben Engeln werden sieben Trompeten gegeben. Sechs Engel verkünden „einem Drittel“ der Menschheit, nämlich der Christenheit, Gerichtsbotschaften, indem sie ihre Trompeten blasen (Offb. 8:1, 2, 7-12; 9:15, 18). Das sieht Johannes in der fünften Vision. In der nächsten Vision wirkt er selbst mit: Er isst eine kleine Buchrolle und misst das Tempelheiligtum. Die siebte Trompete wird geblasen und dann sind laute Stimmen zu hören, die ausrufen: „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden“ (Offb. 10:10; 11:1, 15).

Die siebte Vision enthält Näheres zu Offenbarung 11:15, 17. Im Himmel wird ein großes Zeichen sichtbar: Eine Frau gebiert einen Sohn. Der Teufel wird hinabgeschleudert und in seinem Zorn über die Frau führt er Krieg gegen die „Übriggebliebenen ihres Samens“ (Offb. 12:1, 5, 9, 17).

Antworten auf biblische Fragen:

8:1-5 — Warum entstand ein Schweigen im Himmel und was wurde anschließend zur Erde geschleudert?
Im Himmel herrschte symbolisches Schweigen, damit die „Gebete der Heiligen“, die auf der Erde sind, gehört werden konnten. Das geschah am Ende des Ersten Weltkriegs. Die Gesalbten fuhren nicht wie von vielen erwartet am Ende der Zeiten der Nationen in den Himmel auf. Außerdem erlebten sie während des Krieges schwere Zeiten. Nun beteten sie inständig um Hilfe. Ihre Gebete wurden erhört und ein Engel schleuderte symbolisches Feuer zur Erde, um den Eifer der Gesalbten anzufachen. Sie waren zwar wenige, aber sie begannen einen weltumspannenden Predigtfeldzug, der Gottes Königreich zu einer brennenden Streitfrage machte und so in der Christenheit ein Feuer zum Lodern brachte. Donnernde Warnungen aus der Bibel ertönten. Helle Lichtstrahlen der Wahrheit blitzten auf. Der Bereich der falschen Religion wurde wie durch ein großes Erdbeben in seinen Grundfesten erschüttert.

8:6-12; 9:1, 13; 11:15 — Wann machten sich die sieben Engel zum Blasen der Trompeten bereit?
Wann und wie waren die Trompeten zu hören? Während sich die Engel auf das Blasen der Trompeten vorbereiteten, erhielt die wiederbelebte Johannes-Klasse auf der Erde Anweisungen. Von 1919 bis 1922 waren die Gesalbten dabei, den Predigtdienst zu organisieren und eigene Druckereien einzurichten (Offb. 12:13, 14). Die Trompeten waren zu hören, als Gottes Volk unter der Leitung der Engel Jehovas Urteilssprüche gegen Satans Welt furchtlos verkündete. Bemerkenswerterweise begann das Trompeten 1922 mit dem Kongress in Cedar Point (Ohio). Und es wird bis zur großen Drangsal andauern.

8:13; 9:12; 11:14 — Wie unterscheiden sich die letzten drei auch als „Wehe“ bezeichneten Trompetenstöße von den ersten vier?
Die ersten vier Trompetenstöße stellten den geistig toten Zustand der Christenheit bloß. Die letzten drei unterscheiden sich von ihnen insofern, als sie mit bestimmten Ereignissen zusammenhängen. Der fünfte Trompetenstoß hat mit der Befreiung des Volkes Gottes aus dem „Abgrund“ der Untätigkeit im Jahr 1919 zu tun und dem unermüdlichen Predigen, das die Christenheit als quälende Plage empfindet (Offb. 9:1). Nach dem sechsten Trompetenstoß stürmen gewaltige Reiterheere über die Erde. Sie versinnbildlichen den internationalen Predigtfeldzug, der 1922 begann. Beim siebten Trompetenstoß geht es um die Geburt des messianischen Königreichs.

Lehren für uns:

9:10, 19. Die biblischen Aussagen in den Veröffentlichungen des „treuen und verständigen Sklaven“ enthalten quälende Botschaften (Mat. 24:45). Sie entsprechen Heuschreckenschwänzen mit Stacheln, wie Skorpione sie haben, und Pferden, deren Schwänze Schlangen gleichen. Warum? Die Veröffentlichungen warnen vor dem „Tag der Rache“ Jehovas (Jes. 61:2). Deshalb sollten wir sie mutig und eifrig im Predigtdienst verbreiten.

9:20, 21. Der Ausdruck „die übrigen der Menschen“ bezieht sich auf Personen, die nicht zur Christenheit gehören. Viele Sanftmütige in nichtchristlichen Nationen reagieren günstig auf unsere Botschaft. Es ist aber nicht mit einer Massenbekehrung unter ihnen zu rechnen. Trotzdem predigen wir unbeirrt weiter.

12:15, 16. „Die Erde“ stellt Elemente in Satans eigenem System dar: hier Regierungen, die für Religionsfreiheit eintreten. Seit den 1940er- Jahren haben diese Regierungen in einigen Ländern den „Strom [der Verfolgung], den der Drache aus seinem Maul gespien hatte“, verschlungen. Jehova kann jederzeit staatliche Gewalten so beeinflussen, dass sie seinen Willen ausführen. In Sprüche 21:1 heißt es daher treffend: „Eines Königs Herz ist wie Wasserbäche in der Hand Jehovas. Wohin immer es ihm gefällt, wendet er es.“ Das sollte unseren Glauben stärken.

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus der Offenbarung (2. Teil)

WAS wird die Zukunft Anbetern Jehovas bringen und was denjenigen, die ihn nicht anbeten? Was steht Satan und den Dämonen bevor? Welche Segnungen stehen gehorsamen Menschen unter der Tausendjahrherrschaft Christi in Aussicht? Diese und weitere wichtige Fragen werden in Offenbarung, Kapitel 13 bis 22 beantwortet. Dort sind die letzten 9 der 16 Visionen aufgezeichnet, die Johannes gegen Ende des ersten Jahrhunderts erhielt.

„Glücklich der, der laut liest“, erklärt Johannes, „und diejenigen, die die Worte dieser Prophezeiung hören und die darin geschriebenen Dinge halten“ (Offb. 1:3; 22:7). Wenn wir die Offenbarung lesen und uns von ihrer Botschaft motivieren lassen, wächst unser Glaube an Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, und unsere Hoffnung auf eine wunderbare Zukunft wird gestärkt (Heb. 4:12).

Die sieben Schalen des Grimmes Gottes werden ausgegossen
(Offb. 13:1—16:21)

In Offenbarung 11:18 heißt es: „Die Nationen wurden zornig, und sein [Gottes] eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit“, um die „zu verderben, die die Erde verderben“. Zu diesen Worten liefert die achte Vision Hintergrundinformationen. Sie zeigt „ein wildes Tier mit zehn Hörnern und sieben Köpfen“ (Offb. 13:1).

In der neunten Vision sieht Johannes das Lamm auf dem Berg Zion stehen „und mit ihm hundertvierundvierzigtausend“. Diese wurden aus den Menschen erkauft (Offb. 14:1, 4). Außerdem verkünden Engel wichtige Botschaften. In der zehnten Vision erscheinen „sieben Engel mit sieben Plagen“. Offensichtlich erteilt ihnen Jehova selbst den Befehl, die „Schalen des Grimmes Gottes“ auf bestimmte Bestandteile der Welt Satans auszugießen. Die Schalen enthalten göttliche Warnungs- und Gerichtsbotschaften (Offb. 15:1; 16:1). Diese beiden Visionen gehen auf weitere Einzelheiten ein, die mit dem dritten Wehe und dem Blasen der siebten Trompete verbunden sind (Offb. 11:14, 15).

Antworten auf biblische Fragen:

13:8 — Was ist „des Lammes Buchrolle des Lebens“?
Es ist eine symbolische Buchrolle, in der nur die Namen derer stehen, die mit Jesus Christus in seinem himmlischen Königreich regieren. Auch die Namen der Gesalbten, die sich noch auf der Erde befinden, stehen darin.

13:11-13 — Auf welche Weise tritt das wilde Tier mit zwei Hörnern wie ein Drache auf, und wie lässt es Feuer vom Himmel herabkommen?
Das zweihörnige wilde Tier — die anglo-amerikanische Weltmacht — redet „wie ein Drache“, indem es Drohungen äußert und überall dort Druck ausübt und sogar Gewalt anwendet, wo seine Regierungsform nicht akzeptiert wird. Es gibt vor, Feuer vom Himmel herabrufen zu können wie ein Prophet, weil es in beiden Weltkriegen die Mächte des Bösen besiegt und auch über den Kommunismus triumphiert habe.

16:17 — Was ist „die Luft“, auf die die siebte Schale ausgegossen wird?
Es handelt sich um die satanische Denkweise oder die allgemeine Geisteshaltung, den „Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist“ (Eph. 2:2). Diese todbringende Luft durchdringt die gesamte böse Welt Satans.

Lehren für uns:

13:1-4, 18. „Ein wildes Tier“, das die menschlichen Regierungen darstellt, steigt „aus dem Meer“ — ein Sinnbild der ungestümen Menschenmassen (Jes. 17:12, 13; Dan. 7:2-8, 17). Das Tier wurde von Satan ins Leben gerufen und mit Macht versehen. Es trägt die Zahl 666, was mit besonderem Nachdruck auf Unvollkommenheit hinweist. Dieses Verständnis sollte uns davor bewahren, gemeinsam mit der Masse der Menschheit dem Tier mit Bewunderung zu folgen oder es anzubeten (Joh. 12:31; 15:19).

13:16, 17. Selbst wenn alltägliche Angelegenheiten, wie Kaufen oder Verkaufen, erschwert sein mögen, sollten wir niemals dem Druck des wilden Tieres nachgeben und unser Leben von ihm beherrschen lassen. Wer auf seiner „rechten Hand“ oder auf seiner „Stirn“ das Kennzeichen des wilden Tieres empfängt, lässt sich sein Denken und Handeln von ihm vorschreiben.

14:6, 7. Wenn wir die Botschaft des Engels verstanden haben, sollten wir mit Nachdruck die gute Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich verkünden. Studierenden sollten wir vermitteln, wie man Gott fürchtet und ihm die Ehre gibt.

14:14-20. Als Erstes wird die „Ernte der Erde“ eingebracht — diejenigen, die gerettet werden. Danach ist es für den Engel an der Zeit, den „Weinstock der Erde“ abzuernten und „in die große Kelter des Grimmes Gottes“ zu schleudern. Bei diesem Weinstock handelt es sich um Satans sichtbares korruptes Herrschaftssystem mit seinen „Trauben“ voller verdorbener Früchte; er wird für immer vernichtet werden. Deswegen sollten wir entschlossen sein, uns niemals vom Weinstock der Erde beflecken zu lassen.

16:13-16. Die „unreinen inspirierten Äußerungen“ versinnbildlichen dämonische Propaganda. Sie zielt darauf ab, dass sich die Könige der Erde gegen Jehova stellen und sich nicht durch das Ausgießen der Schalen des Grimmes Gottes davon abbringen lassen (Mat. 24:42, 44).

16:21. Kurz vor dem Ende werden die Gerichtsbotschaften gegen Satans System wahrscheinlich ungewöhnlich harte Aussprüche einschließen, was hier wohl durch einen großen Hagel dargestellt wird. Ungeachtet dessen werden die meisten Menschen weiterhin Gott lästern.

Die Herrschaft des siegreichen Königs
(Offb. 17:1—22:21)

Babylon die Große, das Weltimperium der falschen Religion, ist ein verabscheuungswürdiger Bestandteil der bösen Welt Satans. Die elfte Vision beschreibt sie als eine „große Hure“, die auf einem „scharlachfarbenen wilden Tier“ sitzt. Die „zehn Hörner“ dieses Tieres werden sie gänzlich vernichten (Offb. 17:1, 3, 5, 16). Die Hure wird auch als „große Stadt“ bezeichnet. Ihr Fall wird in der folgenden Vision verkündet und Gottes Volk wird eindringlich aufgefordert: „Geht aus ihr hinaus.“ Der Untergang der großen Stadt wird von vielen bedauert. Im Himmel herrscht jedoch große Freude, „denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen“ (Offb. 18:4, 9, 10, 15-19; 19:7). In der dreizehnten Vision führt ein Reiter auf einem „weißen Pferd“ Krieg mit den Nationen und vernichtet Satans Welt (Offb. 19:11-16).

Was geschieht mit der „Urschlange“, Satan, dem Teufel? Wann wird er „in den Feuer- und Schwefelsee geschleudert“? Das erfahren wir aus der vierzehnten Vision (Offb. 20:2, 10). Die fünfzehnte und sechzehnte Vision gibt einen Vorgeschmack auf das Leben unter der Tausendjahrherrschaft. Am Ende der Offenbarung sieht Johannes „einen Strom von Wasser des Lebens“, der in der Mitte der breiten Straße hinabfließt. An jeden, „den dürstet“, ergeht eine wunderbare Einladung (Offb. 1:1; 22:1, 2, 17).

Antworten auf biblische Fragen:

17:16; 18:9, 10 — Warum trauern die „Könige der Erde“ um etwas, was sie selbst vernichtet haben?
Ihre Trauer ist rein egoistisch. Nach dem Verschwinden Babylons der Großen wird den Königen der Erde erst bewusst, wie nützlich ihnen die Hure war. Sie lieferte den religiösen Deckmantel für Unterdrückung. Babylon die Große half auch, junge Menschen für die Schlachtfelder zu rekrutieren, und spielte eine wichtige Rolle dabei, das Volk untertan zu halten.

19:12 — Inwiefern kennt niemand außer Jesus seinen nicht näher bezeichneten Namen?
Dieser Name steht offensichtlich für sein neues Amt und seine neuen Aufgaben am Tag des Herrn, die zum Beispiel in Jesaja 9:6 beschrieben werden. Der Name ist so einzigartig, dass nur Jesus selbst die völlige Bedeutung seiner hohen Stellung versteht. Allerdings lässt er die Glieder der Brautklasse an einigen seiner Aufgaben teilhaben, was dadurch angezeigt wird, dass er seinen neuen Namen auf sie schreibt (Offb. 3:12).

19:14 — Wer wird in Harmagedon an der Seite Jesu kämpfen?
Zu den „Heeren, die im Himmel“ sind und mit Jesus in den Krieg Gottes ziehen, gehören sowohl Engel als auch Gesalbte, die ihre himmlische Belohnung bereits empfangen haben (Mat. 25:31, 32; Offb. 2:26, 27).

20:11-15 — Welche Namen sind in der „Buchrolle“ oder dem „Buch des Lebens“ eingeschrieben?
Diese Buchrolle enthält die Namen all derer, denen ewiges Leben in Aussicht steht: gesalbte Christen, die große Volksmenge und treue Diener Gottes, die an der Auferstehung der Gerechten teilhaben werden (Apg. 24:15; Offb. 2:10; 7:9). Wer in der Auferstehung der Ungerechten zum Leben kommt, wird nur dann in die „Buchrolle des Lebens“ eingeschrieben, wenn er den Anweisungen aus den Buchrollen folgt, die während der Tausendjahrherrschaft geöffnet werden. Die Namen können jedoch noch gelöscht werden. Im Fall der Gesalbten wird die Eintragung unauslöschlich, wenn sie bis in den Tod treu geblieben sind (Offb. 3:5). Die Namen derjenigen, die Leben auf der Erde erhalten, bleiben endgültig im „Buch des Lebens“, wenn sie die Schlussprüfung am Ende der tausend Jahre bestanden haben (Offb. 20:7, 8).

Lehren für uns:

17:3, 5, 7, 16. Durch die „Weisheit von oben“ verstehen wir „das Geheimnis der Frau und des [scharlachfarbenen] wilden Tieres“, auf dem sie sitzt (Jak. 3:17). Dieses symbolische wilde Tier kam als der Völkerbund ins Dasein und wurde später in Form der Vereinten Nationen wiederbelebt. Die Enthüllung dieses Geheimnisses sollte uns anspornen, eifrig die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen und vor Jehovas Gerichtstag zu warnen.

21:1-6. Unter Gottes Königreich werden, wie vorhergesagt, alle Dinge neu gemacht. Wir können hundertprozentig davon überzeugt sein, denn in der Prophezeiung heißt es: „Sie sind geschehen!“

22:1, 17. Der „Strom von Wasser des Lebens“ steht für alles, was Jehova vorgesehen hat, um gehorsame Menschen von Sünde und Tod zu befreien. In begrenztem Maß ist dieses Wasser schon jetzt erhältlich. Wir sind dankbar für die Einladung, kostenfrei vom Wasser des Lebens zu nehmen. Deshalb laden wir eifrig auch andere dazu ein.

Jule | 12.30.10 | Höhepunkte der Bibellesung | 1 Comment |

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Jule | 12.29.10 | Drama, Pinehas, Pinehas | No Comments |

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Jule | 12.29.10 | Drama, Nehemia, Nehemia | No Comments |

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„Sie legten gründlich Zeugnis ab für die Gute Botschaft“

Jule | 12.29.10 | Drama, erste Christen, Paulus, Paulus, Predigtwerk, Timotheus, Timotheus | No Comments |