Jesaja 16 – 18
Kapitel 16
16 Sendet einen Widder dem Herrscher des Landes, von Sela aus gegen die Wildnis hin, zum Berg der Tochter Zion.
2 Und es soll geschehen, wie ein fliehendes geflügeltes Geschöpf, verjagt aus [seinem] Nest, [so] werden die Töchter Moabs an den Furten des Arnon sein.
3 „Holt Rat ein, vollstreckt die Entscheidung.
Mache mitten in der Mittagszeit deinen Schatten der Nacht gleich. Verbirg die Versprengten; verrate keinen Fliehenden. 4 Mögen sogar in dir, o Moab, meine Versprengten als Fremdlinge weilen. Werde ihnen ein Versteck vor dem Verheerer. Denn der Bedrücker hat sein Ende erreicht; die Verheerung hat aufgehört; diejenigen, die [andere] zertreten, sind von der Erde weggefegt worden.
5 Und in liebender Güte wird gewiß ein Thron fest errichtet sein; und darauf wird in Wahrhaftigkeit im Zelt Davids einer sitzen, der richtet und das Recht sucht und unverzüglich Gerechtigkeit handhabt.“
6 Wir haben vom Stolz Moabs gehört, daß er sehr stolz ist; sein Hochmut und sein Stolz und sein Zornausbruch – sein leeres Geschwätz wird nicht so sein. 7 Darum wird Moab um Moab heulen; ja alle davon werden heulen. Um die Rosinenkuchen von Kir-Hareseth werden die Geschlagenen tatsächlich jammern, 8 weil selbst die Terrassen von Heschbon welk geworden sind. Der Weinstock von Sibma – die Besitzer der Nationen selbst haben seine hellroten [Zweige] niedergeschlagen. Bis nach Jaser hin hatten sie gereicht; sie waren in der Wildnis umhergeirrt. Seine eigenen Ranken waren zum Wuchern sich selbst überlassen worden; sie waren zum Meer hinübergegangen.
9 Darum werde ich weinen mit Jasers Weinen über den Weinstock von Sibma. Mit meinen Tränen werde ich dich überströmen, o Heschbon und Eleale, weil sogar über deinen Sommer und über deine Ernte Jauchzen gefallen ist. 10 Und Freude und Frohlocken sind weggenommen worden vom Obstgarten; und in den Weingärten wird nicht gejubelt, es wird nicht gejauchzt. Keinen Wein tritt der Keltertreter in den Keltern aus. Das Jauchzen habe ich aufhören lassen.
11 Darum sind sogar meine Eingeweide ja um Moab ungestüm gleich einer Harfe und mein Inneres um Kir-Hareseth.
12 Und es geschah, daß man sah, daß Moab auf der Höhe müde gemacht wurde; und er kam zu seinem Heiligtum, um zu beten, und er konnte nichts ausrichten.
13 Dies ist das Wort, das Jehova früher hinsichtlich Moabs redete. 14 Und nun hat Jehova geredet und gesagt: „Innerhalb dreier Jahre, gemäß den Jahren eines Lohnarbeiters, soll die Herrlichkeit Moabs ebenfalls verächtlich gemacht werden mit vielerlei Getümmel, und die Übriggebliebenen werden sehr wenige sein, nicht mächtig.“
Kapitel 17
17 Der prophetische Spruch gegen Damaskus: „Siehe! Damaskus, davon weggetan, eine Stadt zu sein, und es ist zu einem Haufen, zu zerfallenden Trümmern geworden. 2 Die Städte von Aroër, die zurückgelassen worden sind, werden lediglich zu Orten für Herden, wo sie tatsächlich lagern ohne jemand, der [sie] aufschreckt. 3 Und die befestigte Stadt ist aus Ephraim getilgt worden und das Königtum aus Damaskus; und die von Syrien Übriggebliebenen werden gleich der Herrlichkeit der Söhne Israels werden“ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.
4 „Und es soll geschehen an jenem Tag, daß die Herrlichkeit Jakobs gering werden wird, und sogar die Fettigkeit seines Fleisches wird mager werden. 5 Und es soll geschehen, wenn der Erntearbeiter das stehende Getreide sammelt und sein eigener Arm die Ähren erntet, daß er sogar einem gleich werden soll, der in der Tiefebene Rephaïm Ähren aufliest. 6 Und es soll darin eine Nachlese zurückbleiben so wie beim Abklopfen des Olivenbaums: zwei [oder] drei reife Oliven an der Spitze des Zweiges; vier [oder] fünf an dessen fruchttragenden Ästen“ ist der Ausspruch Jehovas, des Gottes Israels.
7 An jenem Tag wird der Erdenmensch zu dem, der ihn gemacht hat, aufschauen, und seine Augen, sie werden den Blick auf den Heiligen Israels selbst richten. 8 Und er wird nicht zu den Altären, dem Werk seiner Hände, hinschauen; und auf das, was seine Finger gemacht haben, wird er den Blick nicht richten, weder auf die heiligen Pfähle noch auf die Räucherwerkständer. 9 An jenem Tag werden seine Festungsstädte gleich einem gänzlich im Waldland verlassenen Ort werden, auch der Zweig, den sie wegen der Söhne Israels gänzlich verlassen haben; und es soll eine wüste Einöde werden. 10 Denn du hast den Gott deiner Rettung vergessen; und des FELSENS deiner Festung hast du nicht gedacht. Darum pflanzt du liebliche Pflanzungen, und mit dem Schößling eines Fremden besetzt du sie. 11 Am Tag magst du deine Pflanzung sorgfältig umzäunen, und am Morgen magst du deine Saat sprossen lassen, [aber] die Ernte wird gewiß fliehen am Tag der Krankheit und [des] unheilbaren Schmerzes.
12 Ha! Das Getümmel vieler Völker, die ungestüm sind wie mit dem Ungestüm der Meere! Und das Lärmen von Völkerschaften, die ein Getöse machen gleich dem Tosen mächtiger Wasser! 13 Die Völkerschaften selbst werden ein Getöse machen gleich dem Rauschen vieler Wasser. Und ER wird es gewiß schelten, und es soll weit weg fliehen und verjagt werden wie die Spreu der Berge vor einem Wind und wie ein Distelwirbel vor einem Sturmwind. 14 Zur Abendzeit, nun, siehe, da ist plötzlicher Schrecken. Vor dem Morgen – es ist nicht mehr. Das ist der Anteil derer, die uns plündern, und das Los, das denen gehört, die uns ausplündern.
Kapitel 18
18 Ha! Das Land der schwirrenden geflügelten Insekten, das in der Gegend der Ströme Äthiopiens [liegt]! 2 Es sendet Gesandte aus über das Meer und mit Papyrusschiffen auf der Oberfläche der Wasser [und spricht]: „Geht, ihr schnellen Boten, zu einer Nation, hochgewachsen und blank gescheuert, zu einem Volk, das überall Furcht einflößt, einer Nation von sehniger Kraft und Zertretung, deren Land die Ströme fortgeschwemmt haben.“
3 All ihr Bewohner des ertragfähigen Landes und ihr auf der Erde Ansässigen, es wird sich euch ein Anblick bieten, so, wie wenn man ein Signal auf den Bergen aufrichtet, und ihr werdet einen Schall hören, so, wie wenn man das Horn bläst. 4 Denn so hat Jehova zu mir gesprochen: „Ich will ruhig bleiben und auf meine feste Stätte schauen, wie die flimmernde Hitze beim Licht, wie die Tauwolke in der Erntehitze. 5 Denn vor der Ernte, wenn die Blüte zur Vollkommenheit gelangt und die Blume zur heranreifenden Traube wird, dann soll man die Schosse mit Winzermessern abschneiden und soll die Ranken entfernen, soll [sie] abhauen. 6 Sie werden alle zusammen dem Raubvogel der Berge und den Tieren der Erde überlassen werden. Und der Raubvogel wird gewiß darauf den Sommer verbringen, und selbst jedes Tier der Erde wird darauf die Erntezeit verbringen.
7 In jener Zeit wird Jehova der Heerscharen eine Gabe gebracht werden [von] einem Volk, hochgewachsen und blank gescheuert, ja von einem Volk, das überall Furcht einflößt, einer Nation von sehniger Kraft und von Zertretung, deren Land die Ströme fortgeschwemmt haben, zu der Stätte des Namens Jehovas der Heerscharen, dem Berg Zion.“
Jule | 07.12.09 | Jesaja, Text in der Bibel |
Jule
Jesaja 16 – 18
Jesaja 17:7-11
Kommentar — 31. Juli 2009 @ 00:16
Jule
Jesaja 16 – 18
Jesaja 17 – in der Not kehrt der Mensch um zu Jehova
Als es dem Volk gut ging, da hatten sie Jehova vergessen, da hatten sie sich eigene Götter gemacht und so gelebt, wie es ihnen passte.
Nun aber geht es ihnen schlecht und auf einmal erinnern sie sich an den wahren Gott:
Jesaja 17:7-8
Warum nur?
Warum müssen sie vorher allen möglichen Göttern dienen?
Wenn sie es damals taten, weil sie sich versichern wollten, dass ihre Ernte auch wirklich gesegnet Sie, oder weil sie im Krieg ganz sicher sein wollten – warum wenden sie sich jetzt (in der größten Not) von diesen anderen Göttern ab? Warum wissen sie nun auf einmal, dass nur Jehova der wahre Gott ist?
In der Welt sagt man auch „in der Not lernt man beten“. Warum nur und gerade dann?
Warum erinnern wir uns dann an unseren Gott, wenn es uns ganz schlecht geht – wo wir doch ansonsten nicht an ihm interessiert sind?
Interessant hierzu auch die Interviews auf unserem diesjährigen BZK unter dem Programmpunkt „Wir müssen durch viele Drangsalen in das Königreich eingehen“. Auf die Frage, wie sie auf die Probleme reagiert hatten kam jeweils, dass sie noch mehr studiert, noch mehr in der Bibel gelesen und noch mehr gebetet hatten. Dass sich in dieser schweren Zeit ihr Verhältnis zu Jehova gefestigt hatte.
Interessant, denn genau diese Erfahrung haben wir hier auch ganz persönlich gemacht: die Verfolgung und Bedrängnis hat nur bewirkt, dass wir uns noch viel enger an unseren Gott gewandt haben. In der Zeit der höchsten Not, als wir alles verloren hatten was uns wichtig war, reifte bei uns der Entschluß: „wir lesen die Bibel in einem Jahr“ – und nicht nur das: wir bloggen auch darüber. Das Ergebnis seht ihr hier. Wir sind nun bereits im dritten Jahr in Folge – und es hat unseren Glauben sehr gestärkt.
Das bringt mich zu der Veranschaulichung mit der Muschel, den Bruder Wagemann auf einem Kreiskongress vor einigen Jahren anführte;
In diesem Zusammenhang fällt mir dann auch Jesu Aussage bei den Glücklichpreisungen ein: „Glücklich seid ihr, wenn ihr um der Gerechtigkeit willen verfolgt werdet…“
Brauchen wir tatsächlich Not und Verfolgung, um ein echtes, ein enges und inniges Verhältnis zu Jehova zu entwickeln?
Warum ist besonders in Ländern, wo das Werk verboten ist und die Brüder verfolgt werden, der Anteil am Predigtwerk, die Zahl der Vollzeitverkündiger, so hoch?
Kommentar — 3. August 2011 @ 09:24
Jule
Jesaja 16 – 18
Jesaja 17:1-11Syrien und Israel werden in Trümmern liegen
„Dann endlich“ werden sie zu Jehova umkehren. Aber ist dies wirklich so erstrebenswert?
Wenn ich mir vorstelle, mein Mann würde mich jahrelang mit anderen Frauen betrügen und sogar die Kinder und mich wegen einer anderen sitzen lassen um ein wildes auschweifendes Leben zu führen, ohne sich irgendwie um uns zu kümmern. Aber dann hat er keine Chancen mehr bei den Frauen und kommt zu mir zurück – nur weil ihn keine andere will und er nicht allein sein mag. Würde mich dies wirklich glücklich machen?
Ist diese Entwicklung wirklich etwas, was Freude bereitet? Zu wissen: es geht nicht um mich, sondern nur um seine eigene Bequemlichkeit – und wenn wieder eine kommt und ihm schöne Augen macht – dann ist er bestimmt gleich wieder weg. Will man so etwas? Ich würde es nicht wollen.
Aber genau so fühlt sich wohl Jehova bei dem Verhalten der Israeliten.
Könnte es sein, dass auch ich und mein Verhalten solche Gefühle bei Jehova auslöse? Woran merke ich das und wie könnte ich das ändern?
Kommentar — 12. Juli 2012 @ 16:50
Jule
Jesaja 16 – 18
Jesaja 16 – wieder treffen wir auf das „Zelt Davids“
Wieder weint jemand um Moab und aus dem Kontext schließe ich, dass es Jehova ist, der um die jeweiligen Städte weint!
Empfindet er Bedauern, dass er sie vernichten muss? Zeigt er mit diesem Weinen, dass es ihm viel lieber gewesen wäre, wenn sie doch noch zu ihm ungekehrt wären?
Ein anderer Punkt ist der Thron der Gnade, der im Zelt Davids aufgerichtet wird und auf dem ein gerechter Richter sitzen wird.
Nachdem ich vor einigen Tagen die Ansprache von Johannes Hartl zu dem Thema „Das Zelt Davids“ gehört habe, drängt sich ja nun hier der Gedanke auf, dass dies auf den Messias hinweist. Wie war das noch mal?
Das Zelt Davids war nicht die Stiftshütte. Dies Zelt hat David über der Bundeslade errichtet, nachdem er diese in mehreren Etappen von den Philistern zurück nach Jerusalem geholt hatte. Hier gab es kein Allerheiligstes, und in die Hütte durfte nicht nur der Hohepriester kommen, sondern alle Leviten und sogar der König. Es gab nur ein einziges Opfer und zwar bei der Einsetzung der Hütte und Tag und Nacht wurde dort Lobpreis dargebracht.
Jakobus bezieht diesen Begriff später darauf, dass auch die Nationen zu Jehova kommen und ganz mormal anbeten dürfen. Damit verteidigt er Petrus, der auch Menschen von den Nationen getauft hatte und stützt den Gedanken, dass keine Beschneidung mehr nötig ist.
Da im Buch Jesaja viele Prophezeiungen auf den Messias enthalten sind, wird sich dieser Vers wohl auch auf Jesus beziehen.
Es ist schon erstaunlich, wie lebendig sogar solche Bibelbücher wie die Propheten werden, wenn wir all die Ansprachen und Artikel in Publikationen oder anderer Kommentatoren mit beim Bibellesen einbeziehen
Weitere Gedanken finden wir hier:
Kommentar — 15. Juli 2013 @ 20:04
Jule
Jesaja 17 – du kriegst, was du willst
Ist das nun unfair?
Sie haben all die Jahre gesagt: „wir wollen ohne unseren Gott leben. Es ist uns egal, wie er denkt, wir sind besser dran, wenn wir unser eigenes Ding durchziehen.“
Jehova hat diese ihre Entscheidung respektiert und sie machen lassen und er lässt sie noch. Ganz so, wie sie es gewünscht haben. Alles, was wir tun, hat eben auch Konsequenzen. „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ – das geht halt nicht!
weitere Gedanken dazu finden wir hier
Kommentar — 16. Juli 2013 @ 05:51
Jule
Jesaja 18 – achten wir auf den Ruf des Horns?
hier finden wir einige Gedanken im Jesaja-Buch dazu:
Kommentar — 16. Juli 2013 @ 05:53