Jesaja 7 – 9
Kapitel 7
7 Nun geschah es in den Tagen des Ahas, des Sohnes Jothams, des Sohnes Usijas, des Königs von Juda, daß Rezin, der König von Syrien, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, nach Jerusalem zum Krieg gegen dasselbe heraufkam, und er erwies sich als unfähig, Krieg gegen dasselbe zu führen. 2 Und ein Bericht wurde dem Hause Davids erstattet, der besagte: „Syrien hat sich auf Ephraim gestützt.“
Und sein Herz und das Herz seines Volkes erbebten, wie die Waldbäume vor dem Wind erbeben.
3 Und Jehova sprach dann zu Jesaja: „Geh bitte hinaus, Ahas entgegen, du und Schear-Jaschub, dein Sohn, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches an der Landstraße des Wäscherfeldes. 4 Und du sollst zu ihm sagen: ‚Nimm dich in acht, und bleib ruhig. Fürchte dich nicht, und dein Herz möge nicht verzagen wegen der beiden Stummel dieser rauchenden Holzscheite, wegen des glühenden Zorns Rezins und Syriens und des Sohnes Remaljas, 5 darum, daß Syrien [mit] Ephraim und dem Sohn Remaljas Schlechtes gegen dich beratschlagt hat, indem [es] spricht: 6 „Laßt uns gegen Juda hinaufziehen und es auseinanderreißen und es durch Breschenlegen an uns bringen; und wir wollen darin einen anderen König regieren lassen, den Sohn Tabeëls.“
7 Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesagt hat: „Es wird nicht bestehen, noch wird es geschehen. 8 Denn das Haupt von Syrien ist Damaskus, und das Haupt von Damaskus ist Rezin; und innerhalb von noch fünfundsechzig Jahren wird Ephraim zerschmettert werden, so daß es kein Volk sei. 9 Und das Haupt Ephraims ist Samaria, und das Haupt Samarias ist der Sohn Remaljas. Wenn ihr nicht Glauben habt, werdet ihr nicht lange Bestand haben.“ ‚ “
10 Und Jehova redete dann weiter zu Ahas, indem [er] sprach: 11 „Erbitte dir ein Zeichen von Jehova, deinem Gott, es so tief wie den Scheol oder so hoch machend wie die oberen Regionen.“ 12 Aber Ahas sagte: „Ich werde nicht bitten, noch werde ich Jehova auf die Probe stellen.“
13 Und er sprach dann: „Hört bitte, o Haus Davids. Ist es euch eine solch kleine Sache, Menschen zu ermüden, daß ihr auch meinen Gott ermüden solltet? 14 Darum wird Jehova selbst euch ein Zeichen geben: Siehe! Die Herangereifte, sie wird wirklich schwanger werden, und sie gebiert einen Sohn, und sie wird ihm gewiß den Namen Immanuel geben. 15 Butter und Honig wird er essen um die Zeit, da er das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen weiß. 16 Denn ehe der Knabe das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen wissen wird, wird der Erdboden, vor dessen beiden Königen du Grauen empfindest, gänzlich verlassen sein. 17 Jehova wird über dich und über dein Volk und über das Haus deines Vaters Tage bringen, wie solche nicht gekommen sind seit dem Tag, da sich Ephraim von der Seite Judas abwandte, nämlich den König von Assyrien.
18 Und es soll geschehen an jenem Tag, daß Jehova den Fliegen pfeifen wird, die am äußersten Ende der Nilkanäle Ägyptens sind, und den Bienen, die im Land Assyrien sind, 19 und sie werden gewiß herbeikommen und sich niederlassen, sie alle, auf die abschüssigen Wildbachtäler und auf die Spalten der zerklüfteten Felsen und auf alle Dornendickichte und auf alle Tränkplätze.
20 An jenem Tag wird Jehova durch ein gedungenes Schermesser in der Gegend des STROMES, ja durch den König von Assyrien, das Haupt und das Haar der Füße scheren, und auch den Bart wird es wegraffen.
21 Und es soll an jenem Tag geschehen, daß jemand eine junge Kuh von der Rinderherde und zwei Schafe am Leben erhalten wird. 22 Und es soll geschehen, daß er wegen der Fülle der Milcherzeugung Butter essen wird; denn Butter und Honig wird jeder essen, der inmitten des Landes übrigbleibt.
23 Und es soll an jenem Tag geschehen, daß jeder Ort, wo gewöhnlich tausend Weinstöcke im Wert von tausend Silberstücken standen, schließlich sein wird – für das Dorngestrüpp und für das Unkraut wird er schließlich sein. 24 Mit Pfeilen und mit dem Bogen wird man dorthin kommen, weil das ganze Land nichts als Dorngestrüpp und Unkraut werden wird. 25 Und alle Berge, die man gewöhnlich mit einer Hacke von lästigen Pflanzen säuberte – dahin wirst du nicht kommen aus Furcht vor Dorngestrüpp und Unkraut; und es wird bestimmt ein Ort werden, wo man Stiere laufen läßt, und ein von Schafen zertretener Boden.“
Kapitel 8
8 Und Jehova sprach dann zu mir: „Nimm dir eine große Tafel, und schreibe darauf mit dem Griffel des sterblichen Menschen ‚Maher-Schalal-Hasch-Bas‘. 2 Und laß mich für mich selbst [das] bestätigende Zeugnis haben durch treue Zeugen, Urija, den Priester, und Sacharja, den Sohn Jeberechjas.“
3 Dann nahte ich mich der Prophetin, und sie wurde schwanger und gebar nach einiger Zeit einen Sohn. Jehova sagte nun zu mir: „Gib ihm den Namen Maher-Schalal-Hasch-Bas, 4 denn ehe der Knabe zu rufen weiß: ‚Mein Vater!‘ und ‚Meine Mutter!‘, wird man das Vermögen von Damaskus und die Beute von Samaria vor dem König von Assyrien wegtragen.“
5 Und Jehova redete dann noch weiter zu mir, indem [er] sprach: 6 „Darum, daß dieses Volk die Wasser des Siloah verworfen hat, die sanft fließen, und man frohlockt über Rezin und den Sohn Remaljas, 7 ja darum, siehe, bringt Jehova die mächtigen und die vielen Wasser des STROMES gegen sie herauf, den König von Assyrien und all seine Herrlichkeit. Und er wird gewiß über alle seine Flußbetten steigen und über alle seine Ufer treten 8 und durch Juda weiterziehen. Er wird tatsächlich überfluten und überströmen. Bis an den Hals wird er reichen. Und es wird sich ergeben, daß die Ausbreitung seiner Flügel die Breite deines Landes füllt, o Immanuel!“
9 Stiftet Schaden, o ihr Völker, und werdet zerschmettert; und schenkt Gehör, ihr alle in fernen Teilen der Erde! Gürtet euch, und werdet zerschmettert! Gürtet euch, und werdet zerschmettert! 10 Faßt einen Plan, und er wird vereitelt werden! Redet irgendein Wort, und es wird nicht bestehen, denn Gott ist mit uns! 11 Denn dies ist, was Jehova mit [der] Stärke der Hand zu mir gesagt hat, um mich zu veranlassen, mich vom Wandeln auf dem Weg dieses Volkes abzuwenden, indem [er] sprach: 12 „Ihr sollt nicht sagen: ‚Verschwörung!‘ im Hinblick auf all das, wovon dieses Volk fortwährend spricht: ‚Verschwörung!‘, und den Gegenstand ihrer Furcht sollt ihr nicht fürchten, noch sollt ihr davor zittern. 13 Jehova der Heerscharen – er ist es, den ihr heilighalten solltet, und er sollte der Gegenstand eurer Furcht sein, und er sollte es sein, der euch zittern macht.“
14 Und er soll wie eine heilige Stätte werden, aber wie ein Stein des Anstoßes und wie ein Fels, über den man strauchelt, für beide Häuser Israel, wie ein Fallstrick und wie eine Schlinge den Bewohnern von Jerusalem. 15 Und viele unter ihnen werden gewiß straucheln und fallen und gebrochen und verstrickt und gefangen werden.
16 Wickle das bestätigende Zeugnis ein, lege ein Siegel um das Gesetz unter meinen Jüngern! 17 Und ich will auf Jehova harren, der sein Angesicht vor dem Hause Jakob verbirgt, und ich will auf ihn hoffen.
18 Siehe! Ich und die Kinder, die Jehova mir gegeben hat, sind wie Zeichen und wie Wunder in Israel von seiten Jehovas der Heerscharen, der auf dem Berg Zion weilt.
19 Und falls sie zu euch sagen sollten: „Wendet euch an die spiritistischen Medien oder an diejenigen, die einen Geist der Voraussage haben, die flüstern und [Äußerungen] murmeln“, sollte sich nicht jedes Volk an seinen Gott wenden? [Sollte man sich] an Tote zugunsten Lebender [wenden]? 20 Zum Gesetz und zum bestätigenden Zeugnis!
Sicherlich werden sie fortwährend [das] sprechen, was gemäß dieser Darlegung ist, die kein Morgenlicht haben wird. 21 Und jeder wird gewiß durch das Land ziehen, schwer bedrückt und hungrig; und es wird geschehen, daß er, weil er hungrig ist und sich sehr erzürnt hat, tatsächlich Übles herabrufen wird auf seinen König und auf seinen Gott und bestimmt aufwärts spähen wird. 22 Und zur Erde wird er schauen, und siehe, Bedrängnis und Finsternis, Dunkelheit, schwere Zeiten und Dunkel ohne Helligkeit.
Kapitel 9
9 Indes wird die Düsterheit nicht so sein wie [zu der Zeit], da das Land in Bedrängnis war, wie zu der früheren Zeit, als man das Land Sebulon und das Land Naphtali mit Verachtung behandelte und als man [es] zur späteren Zeit zu Ehren bringen ließ – den Weg am Meer, in der Gegend des Jordan, Galilaa der Nationen. 2 Das Volk, das in der Finsternis wandelte, hat ein großes Licht gesehen. Was die im Land tiefen Schattens Wohnenden betrifft, Licht ist über ihnen aufgeleuchtet. 3 Du hast die Nation volkreich gemacht; für sie hast du die Freude groß gemacht. Sie haben sich vor dir gefreut, wie man sich freut in der Erntezeit, wie die, welche frohlocken, wenn sie die Beute verteilen.
4 Denn das Joch ihrer Last und den Stock auf ihren Schultern, den Stab dessen, der sie zur Arbeit antreibt, hast du zerschlagen wie am Tag Midians. 5 Denn jeder Stiefel dessen, der dröhnend einherstampft, und der in Blut gewälzte Überwurf sind ja zur Verbrennung [dem] Feuer zur Speise geworden. 6 Denn ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein. Und sein Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens. 7 Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, um es fest aufzurichten und es zu stützen durch Recht und durch Gerechtigkeit von nun an und bis auf unabsehbare Zeit. Ja der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.
8 Da war ein Wort, das Jehova gegen Jakob sandte, und es fiel auf Israel. 9 Und das Volk wird [es] bestimmt wissen, ja sie alle, Ephraim und der Bewohner von Samaria, wegen [ihres] Hochmuts und wegen [ihrer] Unverschämtheit des Herzens, indem [sie] sprechen: 10 „Ziegelsteine sind es, die gefallen sind, aber mit behauenem Stein werden wir bauen. Maulbeerfeigenbäume sind es, die umgehauen worden sind, aber mit Zedern werden wir Ersatz schaffen.“ 11 Und Jehova wird die Widersacher Rezins gegen ihn erheben, und dessen Feinde wird er aufstacheln, 12 Syrien aus dem Osten und die Philister von hinten, und sie werden Israel mit offenem Maul auffressen. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt.
13 Und das Volk selbst ist nicht zu dem zurückgekehrt, der es schlug, und Jehova der Heerscharen haben sie nicht gesucht. 14 Und Jehova wird von Israel Kopf und Schwanz abhauen, Schößling und Binse an e i n e m Tag. 15 Der Betagte und Hochgeachtete ist der Kopf, und der Prophet, der falsche Unterweisung erteilt, ist der Schwanz. 16 Und die dieses Volk leiten, erweisen sich als die, die [es] irreführen; und die von ihnen Geleiteten [als] die, die verwirrt sind. 17 Darum wird Jehova sich nicht einmal über ihre jungen Männer freuen, und ihrer vaterlosen Knaben und ihrer Witwen wird er sich nicht erbarmen; denn sie alle sind Abtrünnige und Übeltäter, und jeder Mund redet Unverstand. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt.
18 Denn die Bosheit ist entbrannt so wie Feuer; sie wird Dorngestrüpp und Unkraut verzehren. Und sie wird Feuer fangen in den Dickichten des Waldes, und sie werden als hochwirbelnder Rauch emporgetragen werden. 19 Im Zornausbruch Jehovas der Heerscharen ist das Land in Brand gesetzt worden, und das Volk wird gleichsam Speise für das Feuer werden. Keiner wird selbst seinem Bruder Mitleid erweisen. 20 Und man wird abschneiden zur Rechten und wird gewiß hungern; und man wird essen zur Linken, und sie werden bestimmt nicht satt sein. Sie werden ein jeder das Fleisch seines eigenen Armes essen, 21 Manasse den Ephraim und Ephraim den Manasse. Zusammen werden sie gegen Juda sein. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt.
Jule | 07.09.09 | Jesaja, Text in der Bibel |
Jule
Jesaja 7 – 9
Jesaja 8:11-13
Jesaja 8:19
und immer wieder der Satz „bei alledem hat sich sein Zorn nicht abgewandt. Sein Hand ist noch ausgestreckt“
Kommentar — 29. Juli 2009 @ 22:31
Jule
Nachlese
(Jesaja 7:9) Und das Haupt Ephraims ist Samaria, und das Haupt Samarias ist der Sohn Remaljas. Wenn ihr nicht Glauben habt, werdet ihr nicht lange Bestand haben.“ ‚ “
(Jesaja 7:13) Und er sprach dann: „Hört bitte, o Haus Davids. Ist es euch eine solch kleine Sache, Menschen zu ermüden, daß ihr auch meinen Gott ermüden solltet?
(Jesaja 8:13) Jehova der Heerscharen – er ist es, den ihr heilighalten solltet, und er sollte der Gegenstand eurer Furcht sein, und er sollte es sein, der euch zittern macht.“
(Jesaja 8:19) Und falls sie zu euch sagen sollten: „Wendet euch an die spiritistischen Medien oder an diejenigen, die einen Geist der Voraussage haben, die flüstern und [Äußerungen] murmeln“, sollte sich nicht jedes Volk an seinen Gott wenden? [Sollte man sich] an Tote zugunsten Lebender [wenden]?
(Jesaja 9:3-4) Du hast die Nation volkreich gemacht; für sie hast du die Freude groß gemacht. Sie haben sich vor dir gefreut, wie man sich freut in der Erntezeit, wie die, welche frohlocken, wenn sie die Beute verteilen. 4 Denn das Joch ihrer Last und den Stock auf ihren Schultern, den Stab dessen, der sie zur Arbeit antreibt, hast du zerschlagen wie am Tag Midians.
(Jesaja 9:9) Und das Volk wird [es] bestimmt wissen, ja sie alle, Ephraim und der Bewohner von Samaria, wegen [ihres] Hochmuts und wegen [ihrer] Unverschämtheit des Herzens, indem [sie] sprechen:
(Jesaja 9:12) Syrien aus dem Osten und die Philister von hinten, und sie werden Israel mit offenem Maul auffressen. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt.
(Jesaja 9:17) Darum wird Jehova sich nicht einmal über ihre jungen Männer freuen, und ihrer vaterlosen Knaben und ihrer Witwen wird er sich nicht erbarmen; denn sie alle sind Abtrünnige und Übeltäter, und jeder Mund redet Unverstand. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt.
(Jesaja 9:21) Manasse den Ephraim und Ephraim den Manasse. Zusammen werden sie gegen Juda sein. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt.
dreimal der Satz „Bei alledem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt.“
Kommentar — 30. Juli 2009 @ 23:58
Jesaja-Buch
Trotz widriger Umstände auf Jehova vertrauen
Jesaja 7:1 bis 8:18
DIE Kapitel 7 und 8 des Buches Jesaja führen uns Gegensätze vor Augen. Jesaja und Ahas gehörten einer Nation an, die Jehova hingegeben war; beide Männer hatten eine ihnen von Gott übertragene Aufgabe zu erfüllen, der eine als Prophet, der andere als König von Juda; beide standen derselben Bedrohung gegenüber — dem Einfall übermächtiger Heere in Juda. Jesaja vertraute angesichts der drohenden Gefahr auf Jehova, Ahas dagegen geriet in Furcht. Warum die unterschiedlichen Reaktionen? Christen sind heute ebenfalls gewissermaßen von feindlichen Streitkräften umzingelt. Daher tun sie gut daran, sich eingehend mit diesen beiden Kapiteln des Buches Jesaja zu befassen, um festzustellen, was sie daraus lernen können.
Vor einer Entscheidung
2 Wie ein Kunstmaler, der ein neues Gemälde zunächst mit wenigen Strichen skizziert, stellt Jesaja seinem Bericht einige deutliche Aussagen voran, die den Beginn und das Ende der Ereignisse kennzeichnen, die er schildern möchte: „Nun geschah es in den Tagen des Ahas, des Sohnes Jothams, des Sohnes Usijas, des Königs von Juda, dass Rezin, der König von Syrien, und Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, nach Jerusalem zum Krieg gegen dasselbe heraufkam, und er erwies sich als unfähig, Krieg gegen dasselbe zu führen“ (Jesaja 7:1).
3 Wir befinden uns im 8. Jahrhundert v. u. Z. Ahas hat die Nachfolge Jothams, seines Vaters, als König über Juda angetreten. Rezin, der König von Syrien, und Pekach, der König des Nordreiches Israel, fallen in Juda ein. Ihre Heere setzen den Judäern hart zu. Sie werden letzten Endes Jerusalem belagern. Doch die Belagerung wird fehlschlagen (2. Könige 16:5, 6; 2. Chronika 28:5-8). Warum? Das erfahren wir später.
4 In den Anfängen des Krieges wurde „ein Bericht . . . dem Hause Davids erstattet, der besagte: ‚Syrien hat sich auf Ephraim gestützt.‘ Und sein Herz und das Herz seines Volkes erbebten, wie die Waldbäume vor dem Wind erbeben“ (Jesaja 7:2). Die Kunde, dass sich die Syrer mit den Israeliten verbündet haben und dass ihre Heere in diesem Augenblick auf dem Boden Ephraims (Israels) lagern, versetzt Ahas und sein Volk in Schrecken. Die Streitkräfte sind nur noch zwei oder drei Tagesmärsche von Jerusalem entfernt!
5 Jehova erklärt Jesaja: „Geh bitte hinaus, Ahas entgegen, du und Schear-Jaschub, dein Sohn, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches an der Landstraße des Wäscherfeldes“ (Jesaja 7:3). Stellen wir uns vor: Zu einer Zeit, in der sich der König an den Propheten Jehovas wenden und um Anleitung bitten sollte, muss sich der Prophet aufmachen, um den König zu suchen! Doch Jesaja gehorcht Jehova bereitwillig. Genauso bereitwillig machen sich heute Gottes Diener auf und suchen nach Menschen, die aufgrund der Belastungen vonseiten der Welt in Furcht geraten sind (Matthäus 24:6, 14). Wie erfreulich für diese Prediger der guten Botschaft, dass jedes Jahr Hunderttausende günstig auf ihre Besuche reagieren und Jehovas schützende Hand ergreifen!
6 Jesaja trifft Ahas außerhalb der Mauern Jerusalems an, wo der König als Vorbereitung auf die zu erwartende Belagerung die Wasserversorgung der Stadt inspiziert. Jesaja übermittelt ihm Jehovas Botschaft: „Nimm dich in Acht, und bleib ruhig. Fürchte dich nicht, und dein Herz möge nicht verzagen wegen der beiden Stummel dieser rauchenden Holzscheite, wegen des glühenden Zorns Rezins und Syriens und des Sohnes Remaljas“ (Jesaja 7:4). Früher, als die Angreifer Juda plünderten, glich ihr Zorn lodernden Flammen. Nun sind sie nur noch ‘zwei Stummel rauchender Holzscheite’. Ahas braucht sich weder vor dem syrischen König Rezin zu fürchten noch vor dem israelitischen König Pekach, dem Sohn Remaljas. Heutzutage verhält es sich ähnlich. Jahrhundertelang haben die Führer der Christenheit feurige Verfolgung über wahre Christen gebracht. Heute gleicht die Christenheit jedoch einem fast verbrannten Holzscheit. Ihre Tage sind gezählt.
7 Hoffnung weckt in den Tagen des Ahas bei Menschen, die auf Jehova vertrauen, aber nicht nur Jesajas Botschaft, sondern auch die Bedeutung seines Namens und des Namens seines Sohnes. Juda ist zwar in Gefahr, doch der Name Jesaja bedeutet „Rettung von Jehova“ und signalisiert, dass Jehova für Befreiung sorgen wird. Jehova weist Jesaja an, seinen Sohn Schear-Jaschub mitzunehmen, dessen Name „Nur ein Überrest wird zurückkehren“ bedeutet. Selbst wenn das Königreich Juda letztendlich fällt, wird Gott in seiner Barmherzigkeit einen Überrest in das Land zurückbringen.
Mehr als ein Krieg zwischen Nationen
8 Durch Jesaja enthüllt Jehova die Strategie der Feinde Judas, die Folgendes planen: „Lasst uns gegen Juda hinaufziehen und es auseinander reißen und es durch Breschenlegen an uns bringen; und wir wollen darin einen anderen König regieren lassen, den Sohn Tabeels“ (Jesaja 7:5, 6). Die syrisch-israelitische Allianz plant, Juda zu erobern und Ahas, einen Sohn Davids, durch ihren Mann zu ersetzen. Der Angriff auf Jerusalem ist jetzt offensichtlich nicht mehr nur ein Krieg zwischen Nationen. Er ist zu einem Kampf zwischen Satan und Jehova geworden. Wieso? Weil Jehova Gott einen Bund mit König David geschlossen und ihm zugesichert hat, seine Söhne würden über das Volk Jehovas herrschen (2. Samuel 7:11, 16). Welch ein Triumph es für Satan wäre, wenn es ihm gelänge, in Jerusalem eine andere Königsdynastie auf den Thron zu bringen! Vielleicht könnte er sogar Jehovas Vorsatz vereiteln, aus der Linie Davids einen bleibenden Erben, den „Fürsten des Friedens“, hervorgehen zu lassen (Jesaja 9:6, 7).
Jehovas liebevolle Zusicherungen
9 Wird das von Syrien und Israel geschmiedete Komplott gelingen? Nein. Jehova erklärt: „Es wird nicht bestehen, noch wird es geschehen“ (Jesaja 7:7). Wie Jehova durch Jesaja sagen lässt, wird nicht nur die Belagerung Jerusalems fehlschlagen, sondern „innerhalb von noch fünfundsechzig Jahren wird Ephraim zerschmettert werden, sodass es kein Volk sei“ (Jesaja 7:8). Ja, in 65 Jahren wird Israel als Volk nicht mehr bestehen. Diese mit einer genauen Zeitangabe versehene Zusicherung soll Ahas Mut einflößen. Desgleichen werden Gottes Diener heute durch die Erkenntnis gestärkt, dass die Zeit für Satans Welt abläuft.
10 Ahas’ Gesicht verrät womöglich Unglauben, denn Jehova sagt durch Jesaja: „Wenn ihr nicht Glauben habt, werdet ihr nicht lange Bestand haben.“ Geduldig ‘redet Jehova dann weiter zu Ahas’ (Jesaja 7:9, 10). Welch ein ausgezeichnetes Beispiel! Wir sollten heute, obwohl viele nicht sogleich günstig auf die Königreichsbotschaft reagieren, Jehova nachahmen und ‘weiter reden’, indem wir immer wieder bei unseren Mitmenschen vorsprechen. Jehova fordert Ahas anschließend auf: „Erbitte dir ein Zeichen von Jehova, deinem Gott, es so tief wie den Scheol oder so hoch machend wie die oberen Regionen“ (Jesaja 7:11). Ahas darf um ein Zeichen bitten, und Jehova wird es als eine Garantie dafür geben, dass er das Haus Davids beschützen wird.
11 Beachten wir, dass Jehova sagt: ‘Erbitte ein Zeichen von deinem Gott.’ Jehova ist wirklich gütig. Bekanntlich verehrt Ahas falsche Götter und pflegt abscheuliche heidnische Bräuche (2. Könige 16:3, 4). Ungeachtet dessen und trotz der furchtsamen Haltung dieses Königs bezeichnet sich Jehova selbst immer noch als sein Gott. Das gibt uns die Gewissheit, dass Jehova Menschen nicht vorschnell ablehnt. Er ist bereit, jemandem entgegenzukommen, der auf Abwege geraten oder glaubensschwach geworden ist. Wird diese Zusicherung der Liebe Gottes Ahas dazu bewegen, Jehovas Hand zu ergreifen?
Vom Zweifel zum Ungehorsam
12 Trotzig entgegnet Ahas: „Ich werde nicht bitten, noch werde ich Jehova auf die Probe stellen“ (Jesaja 7:12). Ahas hält sich hier nicht etwa an die Worte des Gesetzes: „Ihr sollt Jehova, euren Gott, nicht auf die Probe stellen“ (5. Mose 6:16). Dieses Gesetz zitiert Jesus Jahrhunderte später, als er von Satan versucht wird (Matthäus 4:7). Was Ahas betrifft, fordert Jehova ihn auf, zur wahren Anbetung zurückzukehren, und er bietet ihm an, ein Zeichen zu wirken, um seinen Glauben zu stärken. Doch Ahas zieht es vor, sich anderswo nach Schutz umzusehen. Möglicherweise sendet der König zu diesem Zeitpunkt eine große Summe Geld nach Assyrien und erbittet Hilfe gegen seine Feinde aus dem Norden (2. Könige 16:7, 8). Inzwischen umzingelt das syrisch-israelitische Heer Jerusalem und die Belagerung beginnt.
13 Jesaja hat den Unglauben des Königs im Sinn, wenn er sagt: „Hört bitte, o Haus Davids. Ist es euch eine solch kleine Sache, Menschen zu ermüden, dass ihr auch meinen Gott ermüden solltet?“ (Jesaja 7:13). Tatsächlich kann Jehova des ständigen Trotzes müde werden. Beachten wir auch, dass der Prophet jetzt nicht „euren Gott“ sagt, sondern „meinen Gott“. Ein Unheil kündender Wechsel! Als Ahas Jehova zurückweist und sich an Assyrien wendet, verscherzt er sich eine vorzügliche Gelegenheit, sein Verhältnis zu Gott wiederherzustellen. Opfern wir nie um zeitweiliger Vorteile willen unser Verhältnis zu Gott, indem wir in Bezug auf unsere biblischen Glaubensansichten Zugeständnisse machen.
Immanuel — ein Zeichen
14 Jehova bleibt seinem Bund mit David treu. Er hat ein Zeichen angeboten und wird ein Zeichen geben! Jesaja erklärt weiter: „Jehova selbst wird euch ein Zeichen geben: Siehe! Die Herangereifte, sie wird wirklich schwanger werden, und sie gebiert einen Sohn, und sie wird ihm gewiss den Namen Immanuel geben. Butter und Honig wird er essen um die Zeit, da er das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen weiß. Denn ehe der Knabe das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen wissen wird, wird der Erdboden, vor dessen beiden Königen du Grauen empfindest, gänzlich verlassen sein“ (Jesaja 7:14-16).
15 Das ist eine gute Nachricht für jeden, der befürchtet, die Invasoren würden der davidischen Königslinie ein Ende setzen. „Immanuel“ bedeutet „Mit uns ist Gott“. Gott ist mit Juda und wird nicht zulassen, dass sein Bund mit David zunichte gemacht wird. Ahas und seinem Volk wird zudem nicht nur gesagt, was Jehova tun wird, sondern auch, wann er es tun wird. Bevor der Knabe Immanuel alt genug ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, werden die feindlichen Nationen vernichtet sein. Und genauso kommt es!
16 Aus der Bibel geht nicht hervor, wessen Kind Immanuel ist. Da dieser Junge als ein Zeichen dienen soll und Jesaja später erklärt, er und seine Kinder seien „wie Zeichen“, kann es sich bei Immanuel um einen Sohn des Propheten handeln (Jesaja 8:18). Vielleicht lässt Jehova die Identität Immanuels zur Zeit des Ahas deshalb im Ungewissen, damit spätere Generationen nicht von dem größeren Immanuel abgelenkt werden. Um wen handelt es sich dabei?
17 Außer im Buch Jesaja erscheint der Name Immanuel nur noch einmal in der Bibel, und zwar in Matthäus 1:23. Jehova inspirierte Matthäus dazu, die Prophezeiung über Immanuel auf die Geburt Jesu, des rechtmäßigen Thronerben Davids, zu beziehen (Matthäus 1:18-23). Die Geburt des ersten Immanuel war ein Zeichen dafür, dass Gott das Haus Davids nicht verlassen hatte. Ebenso war die Geburt Jesu, des größeren Immanuel, ein Zeichen dafür, dass Gott die Menschheit nicht im Stich gelassen hatte, sondern treu zu seinem Königreichsbund mit dem Hause Davids stand (Lukas 1:31-33). Da sich Jehovas Hauptrepräsentant jetzt unter den Menschen befand, konnte Matthäus zu Recht sagen: „Mit uns ist Gott.“ Heute herrscht Jesus als himmlischer König und er ist bei seiner Versammlung, die sich auf der Erde befindet (Matthäus 28:20). Bestimmt hat Gottes Volk noch mehr Grund, freimütig auszurufen: „Mit uns ist Gott!“
Weitere Folgen der Untreue
18 So tröstend Jesajas letzte Worte auch sind, versetzen doch die folgenden seine Zuhörer in Schrecken: „Jehova wird über dich und über dein Volk und über das Haus deines Vaters Tage bringen, wie solche nicht gekommen sind seit dem Tag, da sich Ephraim von der Seite Judas abwandte, nämlich den König von Assyrien“ (Jesaja 7:17). Unheil droht, und zwar von dem König von Assyrien. Die Aussicht, unter der Herrschaft der für ihre Grausamkeit berüchtigten Assyrer zu stehen, soll Ahas und seinem Volk viele schlaflose Nächte bereiten. Ahas denkt wohl, er habe es gegen Israel und Syrien leichter, wenn er sich mit Assyrien anfreunde. Tatsächlich wird der assyrische König auf Ahas’ Bitte eingehen, indem er Israel und Syrien schließlich angreift (2. Könige 16:9). Pekach und Rezin werden wahrscheinlich deshalb gezwungen sein, die Belagerung Jerusalems aufzugeben. So wird sich das syrisch-israelitische Bündnis als unfähig erweisen, Jerusalem einzunehmen (Jesaja 7:1). Jetzt allerdings erklärt Jesaja seinen entsetzten Zuhörern, dass aus Assyrien, ihrem erhofften Beschützer, ihr Unterdrücker werden wird. (Vergleiche Sprüche 29:25.)
19 Für uns Christen heute enthält dieser authentische Geschichtsbericht eine Warnung. Wenn man uns unter Druck setzt, könnten wir versucht sein, in Bezug auf christliche Grundsätze Zugeständnisse zu machen, wodurch wir den Schutz Jehovas aufgäben. Das wäre kurzsichtig, ja sogar selbstmörderisch, was durch Jesajas weitere Worte deutlich wird. Der Prophet schildert nämlich, wie sich die assyrische Invasion auf Land und Volk auswirken wird.
20 Jesaja gliedert seinen prophetischen Spruch in vier Teile; in jedem ist davon die Rede, was „an jenem Tag“, das heißt am Tag des Angriffs der Assyrer gegen Juda, geschehen soll. „Es soll geschehen an jenem Tag, dass Jehova den Fliegen pfeifen wird, die am äußersten Ende der Nilkanäle Ägyptens sind, und den Bienen, die im Land Assyrien sind, und sie werden gewiss herbeikommen und sich niederlassen, sie alle, auf die abschüssigen Wildbachtäler und auf die Spalten der zerklüfteten Felsen und auf alle Dornendickichte und auf alle Tränkplätze“ (Jesaja 7:18, 19). Die Aufmerksamkeit der Heere Ägyptens und Assyriens, die mit Fliegen- und Bienenschwärmen zu vergleichen sind, soll auf das Land der Verheißung gelenkt werden. Es wird nicht nur zu einem kurzfristigen Einfall kommen. Die „Fliegen“ und die „Bienen“ werden sich niederlassen und jeden Winkel des Landes heimsuchen.
21 Jesaja fährt fort: „An jenem Tag wird Jehova durch ein gedungenes Schermesser in der Gegend des STROMES, ja durch den König von Assyrien, das Haupt und das Haar der Füße scheren, und auch den Bart wird es wegraffen“ (Jesaja 7:20). Jetzt wird nur Assyrien, die Hauptbedrohung, erwähnt. Ahas dingt sich den assyrischen König, um Syrien und Israel zu „scheren“. Dieses „gedungene Schermesser“ aus der Gegend des Euphrat wird jedoch gegen Judas „Haupt“ vorgehen und es kahl scheren, ja ihm sogar den Bart abnehmen!
22 Was wird die Folge sein? „Es soll an jenem Tag geschehen, dass jemand eine junge Kuh von der Rinderherde und zwei Schafe am Leben erhalten wird. Und es soll geschehen, dass er wegen der Fülle der Milcherzeugung Butter essen wird; denn Butter und Honig wird jeder essen, der inmitten des Landes übrig bleibt“ (Jesaja 7:21, 22). Nachdem die Assyrer das Land ‘geschoren’ haben, werden so wenig Menschen übrig sein, dass man schon mit einer kleinen Anzahl Tiere für ausreichend Nahrung sorgen kann. Man wird „Butter und Honig“ zum Essen haben, sonst nichts — keinen Wein, kein Brot und keine anderen Erzeugnisse. Als wollte Jesaja das Ausmaß der Verwüstung betonen, erklärt er dreimal, dort, wo man einst wertvolles, fruchtbares Land vorfand, werde es Dorngestrüpp und Unkraut geben. Wer sich aufs Land wage, werde ‘Pfeile und den Bogen’ benötigen, um sich vor wilden Tieren zu schützen, die im Dickicht lauern. Unbebaute Felder würden ein von Rindern und Schafen „zertretener Boden“ werden (Jesaja 7:23-25). Noch in Ahas’ Tagen beginnt sich diese Prophezeiung zu erfüllen (2. Chronika 28:20).
Kommentar — 12. Juli 2010 @ 16:53
Jesaja-Buch
Präzise Voraussagen
23 Jesaja kehrt nun zur aktuellen Situation zurück. Während Jerusalem immer noch von dem syrisch-israelitischen Bündnis belagert wird, berichtet er: „Jehova sprach dann zu mir: ‚Nimm dir eine große Tafel, und schreibe darauf mit dem Griffel des sterblichen Menschen „Maher-Schalal-Hasch-Bas“. Und lass mich für mich selbst das bestätigende Zeugnis haben durch treue Zeugen, Urija, den Priester, und Sacharja, den Sohn Jeberechjas‘ “ (Jesaja 8:1, 2). Der Name Maher-Schalal-Hasch-Bas bedeutet „Eile, o Beute! Er ist geeilt zum Plündergut“. Jesaja bittet zwei geachtete Männer der Gemeinde, zu bestätigen, dass er diesen Namen auf eine große Tafel geschrieben hat — damit sie später die Glaubwürdigkeit des Dokuments bezeugen können. Dieses Zeichen soll jedoch noch durch ein zweites Zeichen bestätigt werden.
24 Jesaja sagt: „Dann nahte ich mich der Prophetin, und sie wurde schwanger und gebar nach einiger Zeit einen Sohn. Jehova sagte nun zu mir: ‚Gib ihm den Namen Maher-Schalal-Hasch-Bas, denn ehe der Knabe zu rufen weiß „Mein Vater!“ und „Meine Mutter!“, wird man das Vermögen von Damaskus und die Beute von Samaria vor dem König von Assyrien wegtragen‘ “ (Jesaja 8:3, 4). Sowohl die große Tafel als auch der neugeborene Junge werden als Zeichen dafür dienen, dass Assyrien bald Syrien und Israel, die Unterdrücker Judas, plündern wird. Wann bereits? Noch bevor der Junge die Worte sagen kann, welche die meisten Kleinkinder zuerst lernen: „Vater“ und „Mutter“. Solch eine genaue Voraussage sollte das Volk eigentlich in seinem Vertrauen zu Jehova bestärken. Allerdings könnte sie auch den einen oder anderen veranlassen, über Jesaja und seine Söhne zu spotten. Wie auch immer, Jesajas prophetische Worte treffen ein (2. Könige 17:1-6).
25 Christen können aus den wiederholten Warnungen Jesajas etwas lernen. Wie aus den Worten des Apostels Paulus hervorgeht, stellte Jesaja in diesem historischen Drama prophetisch Jesus Christus dar und Jesajas Söhne die gesalbten Jünger Jesu (Hebräer 2:10-13). Durch seine gesalbten Nachfolger auf der Erde lässt Jesus wahre Christen an die Notwendigkeit erinnern, in den gegenwärtigen kritischen Zeiten ‘wach zu bleiben’ (Lukas 21:34-36). Gleichzeitig werden reuelose Gegner vor ihrer bevorstehenden Vernichtung gewarnt, wenn auch solche Warnungen überwiegend auf Spott stoßen (2. Petrus 3:3, 4). Die Erfüllung zeitbezogener Prophezeiungen in den Tagen Jesajas ist eine Garantie dafür, dass sich auch gemäß Gottes Zeitplan für die Gegenwart jede seiner Voraussagen „ganz bestimmt bewahrheiten [wird]. Sie wird sich nicht verspäten“ (Habakuk 2:3).
Verheerende „Wasser“
26 Weiter sagt Jesaja warnend: „Darum, dass dieses Volk die Wasser des Siloah verworfen hat, die sanft fließen, und man frohlockt über Rezin und den Sohn Remaljas, ja darum, siehe, bringt Jehova die mächtigen und die vielen Wasser des STROMES gegen sie herauf, den König von Assyrien und all seine Herrlichkeit. Und er wird gewiss über alle seine Flussbetten steigen und über alle seine Ufer treten und durch Juda weiterziehen. Er wird tatsächlich überfluten und überströmen. Bis an den Hals wird er reichen. Und es wird sich ergeben, dass die Ausbreitung seiner Flügel die Breite deines Landes füllt, o Immanuel!“ (Jesaja 8:5-8).
27 „Dieses Volk“, das Nordreich Israel, verwirft Jehovas Königreichsbund mit David (2. Könige 17:16-18). Ihnen erscheint dieser Bund so schwach wie die ruhig fließenden Wasser von Siloah, die Jerusalem mit Wasser versorgen. Sie frohlocken in ihrem Krieg gegen Juda. Diese Verachtung wird jedoch nicht ungestraft bleiben. Jehova wird den Assyrern gestatten, Syrien und Israel zu „überfluten“ oder zu überrennen, so wie er dem politischen Teil der gegenwärtigen Welt bald gewähren wird, den Bereich der falschen Religion zu überfluten (Offenbarung 17:16; vergleiche Daniel 9:26). Wie Jesaja anschließend sagt, werden die anschwellenden „Wasser“ „durch Juda weiterziehen“ und „bis an den Hals“ reichen, bis Jerusalem, wo Judas Haupt (der König) regiert. In unserer Zeit werden die politischen Scharfrichter, die das Urteil an der falschen Religion vollstrecken, Jehovas Diener genauso einkreisen, sie „bis an den Hals“ umzingeln (Hesekiel 38:2, 10-16). Wie wird das ausgehen? Was geschieht denn zur Zeit Jesajas? Überfluten die Assyrer gewissermaßen die Stadtmauern und fegen sie Gottes Volk hinweg? Nein. Gott ist mit seinem Volk.
Keine Furcht — „Gott ist mit uns!“
28 Jesaja sagt warnend: „Stiftet Schaden, o ihr [mit Gottes Bundesvolk verfeindeten] Völker, und werdet zerschmettert; und schenkt Gehör, ihr alle in fernen Teilen der Erde! Gürtet euch, und werdet zerschmettert! Gürtet euch, und werdet zerschmettert! Fasst einen Plan, und er wird vereitelt werden! Redet irgendein Wort, und es wird nicht bestehen, denn Gott ist mit uns!“ (Jesaja 8:9, 10). Diese Worte bewahrheiten sich einige Jahre später, während der Herrschaft von Ahas’ treuem Sohn Hiskia. Als die Assyrer Jerusalem bedrohen, schlägt der Engel Jehovas 185 000 von ihnen nieder. Gott ist eindeutig mit seinem Volk und der königlichen Linie Davids (Jesaja 37:33-37). Genauso wird Jehova in der bevorstehenden Schlacht von Harmagedon den größeren Immanuel senden, nicht nur um seine Feinde zu ‘zerschmettern’, sondern auch um alle zu retten, die auf ihn vertrauen (Psalm 2:2, 9, 12).
29 Im Gegensatz zu den Juden zur Zeit Hiskias glauben Ahas’ Zeitgenossen nicht an den Schutz Jehovas. Sie befürworten eine „Verschwörung“ mit den Assyrern als Bollwerk gegen das syrisch-israelitische Bündnis. Doch Jehovas „Hand“ spornt Jesaja an, gegen den „Weg dieses Volkes“ oder den populären Trend zu reden. Warnend sagt er: „Den Gegenstand ihrer Furcht sollt ihr nicht fürchten, noch sollt ihr davor zittern. Jehova der Heerscharen — er ist es, den ihr heilig halten solltet, und er sollte der Gegenstand eurer Furcht sein, und er sollte es sein, der euch zittern macht“ (Jesaja 8:11-13). Das im Sinn, hüten sich Jehovas Diener heute davor, auf religiöse Ratsversammlungen und politische Bündnisse zu vertrauen oder mit ihnen zu konspirieren. Diener Jehovas vertrauen uneingeschränkt auf Gottes schützende Macht. Wenn ‘Jehova auf unserer Seite ist, was kann uns da ein Erdenmensch antun?’ (Psalm 118:6).
30 Jesaja wiederholt im Folgenden, dass sich Jehova als „eine heilige Stätte“ erweisen wird für diejenigen, die auf ihn vertrauen. Alle, die ihn zurückweisen, werden dagegen „gewiss straucheln und fallen und gebrochen und verstrickt und gefangen werden“ — fünf aussagekräftige Verben, die keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, was diejenigen erwartet, die nicht auf Jehova vertrauen (Jesaja 8:14, 15). Wer im 1. Jahrhundert Jesus verwarf, strauchelte und fiel ebenfalls (Lukas 20:17, 18). Ähnlich wird es mit allen ausgehen, die heute dem im Himmel inthronisierten König, Jesus, nicht treu ergeben sind (Psalm 2:5-9).
31 In den Tagen Jesajas werden nicht alle zum Straucheln gebracht. Jesaja sagt: „Wickle das bestätigende Zeugnis ein, lege ein Siegel um das Gesetz unter meinen Jüngern! Und ich will auf Jehova harren, der sein Angesicht vor dem Hause Jakob verbirgt, und ich will auf ihn hoffen“ (Jesaja 8:16, 17). Jesaja und diejenigen, die seine Lehre beachten, werden Gottes Gesetz nicht verlassen. Sie vertrauen weiterhin auf Jehova, wenn auch ihre straffälligen patriotischen Landsleute dies ablehnen und dadurch Jehova veranlassen, sein Angesicht vor ihnen zu verbergen. Folgen wir dem Beispiel derer, die Jehova vertrauen, und seien wir ebenso entschlossen, an der reinen Anbetung festzuhalten! (Daniel 12:4, 9; Matthäus 24:45; vergleiche Hebräer 6:11, 12).
„Zeichen“ und „Wunder“
32 Jetzt verkündet Jesaja: „Siehe! Ich und die Kinder, die Jehova mir gegeben hat, sind wie Zeichen und wie Wunder in Israel vonseiten Jehovas der Heerscharen, der auf dem Berg Zion weilt“ (Jesaja 8:18). Jesaja, Schear-Jaschub und Maher-Schalal-Hasch-Bas sind Zeichen der Vorsätze Jehovas in Bezug auf Juda. Heute dienen Jesus und seine gesalbten Brüder ebenso als Zeichen (Hebräer 2:11-13). Und ihnen hat sich in ihrer Tätigkeit eine „große Volksmenge“ „anderer Schafe“ angeschlossen (Offenbarung 7:9, 14; Johannes 10:16). Ein Zeichen ist natürlich nur dann von Nutzen, wenn es aus seiner Umgebung herausragt. Desgleichen erfüllen Christen ihren Auftrag als Zeichen nur dann, wenn auffällt, dass sie im Vergleich zur Welt anders sind, dass sie uneingeschränkt auf Jehova vertrauen und freimütig seine Vorsätze bekannt machen.
33 Halten wir uns daher alle an Gottes Maßstäbe und nicht an die der heutigen Welt. Erweisen wir uns weiterhin als solche, die furchtlos hervorstechen — als Zeichen —, und führen wir den Auftrag aus, den der größere Jesaja, Jesus Christus, erhalten hat, nämlich „auszurufen das Jahr des Wohlwollens . . . und den Tag der Rache seitens unseres Gottes“ (Jesaja 61:1, 2; Lukas 4:17-21). Wenn der assyrische Ansturm die Erde überflutet, werden wahre Christen nicht weggeschwemmt werden — sollte ihnen auch das Wasser bis an den Hals reichen. Wir werden standhaft bleiben, denn „Gott ist mit uns“
Ein Fürst des Friedens verheißen
Jesaja 8:19 bis 9:7
VOR etwa 6 000 Jahren wurde das erste Baby geboren. Man nannte den Jungen Kain. Seine Geburt war etwas ganz Besonderes. Weder seine Eltern noch die Engel, ja nicht einmal der Schöpfer hatte bis dahin ein menschliches Baby gesehen. Dieses Neugeborene hätte den verurteilten Menschen Hoffnung bringen können. Welch eine Enttäuschung, dass dieser Mensch als Erwachsener zum Mörder wurde! (1. Johannes 3:12). Seitdem sind in der Menschheitsgeschichte zahllose weitere Morde verübt worden. Wegen ihrer Neigung, Böses zu tun, haben die Menschen weder Frieden untereinander noch Frieden mit Gott (1. Mose 6:5; Jesaja 48:22).
2 Etwa 4 000 Jahre nach der Geburt Kains wurde ein anderes Baby geboren. Es hieß Jesus, und auch seine Geburt war etwas ganz Besonderes. Jesus wurde durch die Macht des heiligen Geistes von einer Jungfrau geboren — die einzige derartige Geburt in der Geschichte. Bei seiner Geburt pries eine Schar freudiger Engel Gott und sang: „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Frieden auf Erden unter Menschen guten Willens“ (Lukas 2:13, 14). Jesus war alles andere als ein Mörder; er eröffnete den Menschen die Möglichkeit, Frieden mit Gott zu haben und ewiges Leben zu erlangen (Johannes 3:16; 1. Korinther 15:55).
3 Jesus sollte „Fürst des Friedens“ genannt werden, wie Jesaja prophezeite (Jesaja 9:6). Er sollte sein Leben für die Menschen opfern und so die Vergebung der Sünden ermöglichen (Jesaja 53:11). Heute kann man auf der Grundlage des Glaubens an Jesus Christus Frieden mit Gott und die Vergebung der Sünden erlangen. Aber diese Segnungen werden einem nicht automatisch zuteil (Kolosser 1:21-23). Wer sie erleben möchte, muss lernen, Jehova Gott zu gehorchen (1. Petrus 3:11; vergleiche Hebräer 5:8, 9). In den Tagen Jesajas tun Israel und Juda allerdings genau das Gegenteil.
Den Dämonen zugewandt
4 Wegen ihres Ungehorsams befinden sich Jesajas Zeitgenossen in einem bedauerlichen moralischen Zustand, geradezu in einem Abgrund geistiger Finsternis. Selbst das Südreich Juda, wo der Tempel Gottes steht, hat keinen Frieden. Dem Volk von Juda droht als Folge seiner Untreue ein Einfall der Assyrer. Schwierige Zeiten stehen bevor. An wen wendet man sich um Hilfe? Leider wenden sich viele nicht an Jehova, sondern an Satan. Nicht dass sie Satan namentlich anrufen. Sie treiben aber Spiritismus wie seinerzeit König Saul und versuchen, mit den Toten Verbindung aufzunehmen, um ihre Probleme zu lösen (1. Samuel 28:1-20).
5 Einige treten sogar offen für diesen Brauch ein. Jesaja macht auf diese Abtrünnigkeit aufmerksam und erklärt: „Falls sie zu euch sagen sollten: ‚Wendet euch an die spiritistischen Medien oder an diejenigen, die einen Geist der Voraussage haben, die flüstern und Äußerungen murmeln‘, sollte sich nicht jedes Volk an seinen Gott wenden? Sollte man sich an Tote zugunsten Lebender wenden?“ (Jesaja 8:19). Geistermedien können Menschen etwas vorgaukeln, indem sie „flüstern und Äußerungen murmeln“. Ein lebendes Medium kann derartige Töne, die man den Geistern Verstorbener zuschreibt, durch Bauchreden erzeugen. Mitunter mögen die Dämonen jedoch auch unmittelbar beteiligt sein und sich für einen Toten ausgeben, was anscheinend geschah, als Saul die Hexe von En-Dor befragte (1. Samuel 28:8-19).
6 All das geschieht in Juda, obwohl Jehova spiritistische Bräuche verboten hat. Diese gelten unter dem mosaischen Gesetz als Kapitalverbrechen (3. Mose 19:31; 20:6, 27; 5. Mose 18:9-12). Warum lässt sich ein Volk, das Jehovas besonderer Besitz ist, eine solch schwere Übertretung zuschulden kommen? Weil es sich von Jehovas Gesetz und Rat abgewandt hat und „durch die trügerische Macht der Sünde verhärtet“ worden ist (Hebräer 3:13). „Ihr Herz ist gefühllos geworden wie Fett“ und sie haben sich ihrem Gott entfremdet (Psalm 119:70).
7 Wahrscheinlich argumentieren sie: „Von welchem Wert ist das Gesetz Jehovas, wenn ein Angriff der Assyrer unmittelbar bevorsteht?“ Sie wollen so schnell und einfach wie möglich aus ihrer Zwangslage herauskommen und haben nicht vor, darauf zu warten, dass Jehova seinen Willen ausführt. Auch heutzutage lassen viele das Gesetz Jehovas außer Acht, suchen Geistermedien auf, ziehen Horoskope zurate und greifen auch noch auf andere Formen des Okkultismus zurück, um ihre Probleme zu lösen. Aber für die Lebenden die Toten zu befragen ist heute ebenso lächerlich wie damals. Alle, die reuelos solche Dinge treiben, haben dasselbe zu erwarten wie „Mörder und Hurer und . . . Götzendiener und alle Lügner“. Ihnen steht kein Leben in Aussicht (Offenbarung 21:8).
Gottes „Gesetz“ und sein „bestätigendes Zeugnis“
8 In Juda ist das Gesetz Jehovas, das Spiritismus verbietet, einschließlich der anderen Gebote Gottes nicht etwa verborgen. Es ist schriftlich festgehalten worden. Heute ist sein Wort vollständig in schriftlicher Form verfügbar. Es ist die Bibel, die nicht nur eine Sammlung göttlicher Gesetze und Verordnungen enthält, sondern auch einen Bericht darüber, wie Gott mit seinem Volk handelte. Dieser biblische Bericht über Gottes Handlungsweise bildet eine Bestätigung oder ein Zeugnis, das uns über Jehovas Persönlichkeit und seine Eigenschaften Aufschluss gibt. Von wem sollten die Israeliten Anleitung erbitten, statt die Toten zu befragen? Jesaja antwortet: „Zum Gesetz und zum bestätigenden Zeugnis!“ (Jesaja 8:20a). Ja, wer wahre Erleuchtung sucht, sollte zu Gottes geschriebenem Wort greifen.
9 Einige Israeliten, die sich auf Spiritismus einlassen, geben womöglich vor, Achtung vor Gottes geschriebenem Wort zu haben. Aber derlei Behauptungen sind hohl und heuchlerisch. Jesaja sagt: „Sicherlich werden sie fortwährend das sprechen, was gemäß dieser Darlegung ist, die kein Morgenlicht haben wird“ (Jesaja 8:20b). Welche Darlegung meint Jesaja? Vielleicht die Worte „Zum Gesetz und zum bestätigenden Zeugnis!“. Einige abtrünnige Israeliten berufen sich eventuell auf Gottes Wort, genauso wie sich Abtrünnige und andere heute auf die Bibel berufen mögen. Doch das sind leere Worte. Sich auf die Bibel zu berufen führt zu keinem „Morgenlicht“, zu keiner Erleuchtung von Jehova, wenn man nicht gleichzeitig den Willen Jehovas tut und unreine Handlungen aufgibt.
‘Ein Hunger, nicht nach Brot’
10 Ungehorsam gegenüber Jehova verfinstert den Verstand (Epheser 4:17, 18). In geistigem Sinne ist das Volk von Juda erblindet, ohne Verständnis (1. Korinther 2:14). Jesaja beschreibt den Zustand wie folgt: „Jeder wird gewiss durch das Land ziehen, schwer bedrückt und hungrig“ (Jesaja 8:21a). Wegen der Untreue der Nation — insbesondere während der Herrschaft des Königs Ahas — ist der Fortbestand Judas als unabhängiges Königreich in Gefahr. Die Nation ist von Feinden umgeben. Das assyrische Heer greift eine judäische Stadt nach der anderen an. Der Feind verwüstet das fruchtbare Land und die Nahrungsvorräte werden knapp. Viele sind „schwer bedrückt und hungrig“. Aber auch eine andere Art Hunger befällt das Land. Einige Jahrzehnte zuvor prophezeite Amos: „ ‚Siehe! Es kommen Tage‘, ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova, ‚und ich will einen Hunger in das Land senden, einen Hunger, nicht nach Brot, und einen Durst, nicht nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören‘ “ (Amos 8:11). Juda durchlebt jetzt gerade eine solche geistige Hungersnot.
11 Wird Juda eine Lehre daraus ziehen und zu Jehova umkehren? Wird das Volk den Spiritismus und den Götzendienst aufgeben und „zum Gesetz und zum bestätigenden Zeugnis“ zurückkehren? Jehova sieht die Reaktion voraus: „Es wird geschehen, dass er, weil er hungrig ist und sich sehr erzürnt hat, tatsächlich Übles herabrufen wird auf seinen König und auf seinen Gott und bestimmt aufwärts spähen wird“ (Jesaja 8:21b). Viele werden ihren menschlichen König beschuldigen, sie in diese Lage gebracht zu haben. Einige werden sogar törichterweise die Schuld für ihre Unglücksschläge Jehova zuschreiben! (Vergleiche Jeremia 44:15-18.) Heute reagieren viele ähnlich, indem sie Gott die Schuld für Tragödien geben, die durch menschliche Bosheit verursacht werden.
12 Wird es den Bewohnern Judas Frieden eintragen, wenn sie Übles auf Gott herabrufen? Nein. Jesaja sagt voraus: „Zur Erde wird er schauen, und siehe, Bedrängnis und Finsternis, Dunkelheit, schwere Zeiten und Dunkel ohne Helligkeit“ (Jesaja 8:22). Nachdem sie ihre Augen zum Himmel erhoben haben, um Gott zu beschuldigen, schauen sie wieder zur Erde und haben erneut ihre Hoffnungslosigkeit vor Augen. Ihre Abkehr von Gott hat Unglück heraufbeschworen (Sprüche 19:3). Wie steht es aber mit den Verheißungen, die Gott Abraham, Isaak und Jakob gegeben hat? (1. Mose 22:15-18; 28:14, 15). Wird Jehova seinen Verpflichtungen nicht nachkommen? Werden die Assyrer oder eine andere Militärmacht der königlichen Geschlechtslinie ein Ende machen, die Juda und David verheißen wurde? (1. Mose 49:8-10; 2. Samuel 7:11-16). Werden die Israeliten für immer zur Finsternis verurteilt sein?
Kommentar — 12. Juli 2010 @ 16:55
Jesaja-Buch
Ein Land ‘mit Verachtung behandelt’
13 Jesaja weist jetzt auf eines der schlimmsten umwälzenden Ereignisse hin, die über die Nachkommen Abrahams kommen: „Die Düsterheit wird nicht so sein wie zu der Zeit, da das Land in Bedrängnis war, wie zu der früheren Zeit, als man das Land Sebulon und das Land Naphtali mit Verachtung behandelte und als man es zur späteren Zeit zu Ehren bringen ließ — den Weg am Meer, in der Gegend des Jordan, Galiläa der Nationen“ (Jesaja 9:1). Galiläa ist ein Gebiet im Nordreich Israel. In Jesajas Prophezeiung schließt es „das Land Sebulon und das Land Naphtali“ ein und auch „den Weg am Meer“, eine alte Straße, die am Galiläischen Meer entlang bis zum Mittelmeer verlief. Zur Zeit Jesajas nennt man die Gegend „Galiläa der Nationen“, weil wahrscheinlich viele der Städte von Nichtisraeliten bewohnt sind. Inwiefern wird das Land ‘mit Verachtung behandelt’? Die heidnischen Assyrer erobern es, führen die Israeliten ins Exil und besiedeln die gesamte Region mit Heiden, die keine Nachkommen Abrahams sind. Damit verschwindet das Zehnstämmereich im Norden als eigenständige Nation aus der Geschichte (2. Könige 17:5, 6, 18, 23, 24).
14 Auch Juda wird von den Assyrern unter Druck gesetzt. Wird es in ständige „Düsterheit“ versinken wie das Zehnstämmereich, vertreten durch Sebulon und Naphtali? Nein. Zur „späteren Zeit“ wird Jehova Segnungen über das Gebiet des Südreiches Juda ausgießen und sogar über das früher vom Nordreich beherrschte Land. Wie?
15 Diese Frage beantwortet der Apostel Matthäus in seinem inspirierten Bericht über Jesu irdischen Dienst. Er beschreibt die frühen Tage dieses Dienstes und sagt: „Nachdem er [Jesus] Nazareth verlassen hatte, kam er und nahm Wohnsitz in Kapernaum, das am Meer in dem Gebiet von Sebulon und Naphtali liegt, damit erfüllt werde, was durch Jesaja, den Propheten, geredet worden war, welcher sagt: ‚O Land Sebulon und Land Naphtali an der Straße des Meeres, jenseits des Jordan, Galiläa der Nationen! Das Volk, das in Finsternis saß, sah ein großes Licht, und denen, die in einer Gegend des Todesschattens saßen: Licht ging ihnen auf‘ “ (Matthäus 4:13-16).
16 Ja, die von Jesaja vorausgesagte „spätere Zeit“ ist die Zeit des irdischen Dienstes Christi. Die meiste Zeit seines Lebens auf der Erde verbrachte Jesus in Galiläa. Im Bezirk Galiläa begann er seinen Dienst und dort verkündete er: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht“ (Matthäus 4:17). In Galiläa hielt er die berühmte Bergpredigt, wählte seine Apostel aus, wirkte sein erstes Wunder und erschien nach seiner Auferstehung etwa 500 Nachfolgern (Matthäus 5:1 bis 7:27; 28:16-20; Markus 3:13, 14; Johannes 2:8-11; 1. Korinther 15:6). So erfüllte sich an Jesus die Prophezeiung Jesajas, als er ‘dem Land Sebulon und dem Land Naphtali’ eine besondere Ehre erwies. Natürlich beschränkte Jesus seinen Dienst nicht auf die Bevölkerung Galiläas. Er predigte die gute Botschaft im ganzen Land und „ließ“ die ganze Nation Israel „zu Ehren bringen“, Juda eingeschlossen.
Das „große Licht“
17 Wie verhält es sich jedoch damit, dass Matthäus von einem „großen Licht“ in Galiläa spricht? Auch das war ein Zitat aus der Prophezeiung Jesajas. Jesaja schrieb: „Das Volk, das in der Finsternis wandelte, hat ein großes Licht gesehen. Was die im Land tiefen Schattens Wohnenden betrifft, Licht ist über ihnen aufgeleuchtet“ (Jesaja 9:2). Im 1. Jahrhundert u. Z. war das Licht der Wahrheit durch heidnische Lügen verborgen. Dazu trugen die geistlichen Führer der Juden bei, die an ihren religiösen Überlieferungen festhielten und dadurch ‘Gottes Wort ungültig machten’ (Matthäus 15:6). Demütige Menschen wurden unterdrückt und waren verwirrt, da sie „blinden Leitern“ folgten (Matthäus 23:2-4, 16). Als Jesus, der Messias, erschien, wurden die Augen vieler Demütiger auf wunderbare Weise geöffnet (Johannes 1:9, 12). Jesu Wirken auf der Erde und die aus seinem Opfer resultierenden Segnungen werden in Jesajas Prophezeiung treffend als „ein großes Licht“ bezeichnet (Johannes 8:12).
18 Alle, die auf das Licht günstig reagierten, hatten guten Grund, sich zu freuen. Jesaja fuhr fort: „Du hast die Nation volkreich gemacht; für sie hast du die Freude groß gemacht. Sie haben sich vor dir gefreut, wie man sich freut in der Erntezeit, wie die, welche frohlocken, wenn sie die Beute verteilen“ (Jesaja 9:3). Aufrichtig gesinnte Personen reagierten auf die Predigttätigkeit Jesu und seiner Jünger und ließen erkennen, dass sie Jehova mit Geist und Wahrheit anbeten wollten (Johannes 4:24). In weniger als vier Jahren nahmen große Menschenmengen das Christentum an. Am Pfingsttag 33 u. Z. ließen sich dreitausend taufen. Kurz darauf ‘belief sich die Zahl der Männer auf etwa fünftausend’ (Apostelgeschichte 2:41; 4:4). Da die Jünger das Licht eifrig widerstrahlten, „[mehrte sich] die Zahl der Jünger . . . in Jerusalem fortgesetzt sehr; und eine große Menge Priester begann dem Glauben gehorsam zu sein“ (Apostelgeschichte 6:7).
19 Wie man sich über eine reiche Ernte freut oder über die Verteilung wertvoller Beute nach einem großen militärischen Sieg, so freuten sich Jesu Nachfolger über die Mehrung (Apostelgeschichte 2:46, 47). Nach einiger Zeit ließ Jehova das Licht unter den Nationen erstrahlen (Apostelgeschichte 14:27). Menschen aller Rassen freuten sich nun darüber, dass ihnen der Weg erschlossen wurde, auf dem man sich Jehova nahen kann (Apostelgeschichte 13:48).
„Wie am Tag Midians“
20 Die Tätigkeit des Messias hat dauerhafte Auswirkungen, was aus den folgenden Worten Jesajas zu erkennen ist: „Das Joch ihrer Last und den Stock auf ihren Schultern, den Stab dessen, der sie zur Arbeit antreibt, hast du zerschlagen wie am Tag Midians“ (Jesaja 9:4). Jahrhunderte vor den Tagen Jesajas hatten sich die Midianiter mit den Moabitern verschworen, das Volk Israel zum Sündigen zu verleiten (4. Mose 25:1-9, 14-18; 31:15, 16). In späterer Zeit terrorisierten die Midianiter die Israeliten, indem sie sieben Jahre lang ihre Dörfer und Bauernhöfe überfielen und plünderten (Richter 6:1-6). Aber dann trieb Jehova durch seinen Diener Gideon die Heere Midians in die Flucht. Seit diesem „Tag Midians“ deutet nichts mehr darauf hin, dass Jehovas Volk jemals wieder unter den Midianitern zu leiden hatte (Richter 6:7-16; 8:28). In naher Zukunft wird Jesus Christus, der größere Gideon, den neuzeitlichen Feinden des Volkes Gottes den Todesstoß versetzen (Offenbarung 17:14; 19:11-21). Nicht durch menschlichen Heldenmut, sondern durch Jehovas Macht wird dann „wie am Tag Midians“ ein vollständiger und dauerhafter Sieg errungen (Richter 7:2-22). Nie wieder wird Gottes Volk unter dem Joch der Unterdrückung zu leiden haben!
21 Zurschaustellungen göttlicher Macht sind keine Glorifizierung des Krieges. Als Fürst des Friedens wird der auferweckte Jesus seine Feinde vernichten und ewigen Frieden herbeiführen. Jesaja spricht nun von der vollständigen Vernichtung militärischer Ausrüstung durch Feuer: „Jeder Stiefel dessen, der dröhnend einherstampft, und der in Blut gewälzte Überwurf sind ja zur Verbrennung dem Feuer zur Speise geworden“ (Jesaja 9:5). Nie mehr werden dröhnende Stiefeltritte marschierender Soldaten wahrgenommen werden. Nie mehr wird man blutbefleckte Uniformen kampferprobter Krieger sehen. Krieg wird es nicht mehr geben (Psalm 46:9).
„Wunderbarer Ratgeber“
22 Bei seiner durch ein Wunder bewirkten Geburt erhielt der als Messias Ausersehene den Namen Jesus, der „Jehova ist Rettung“ bedeutet. Er hat aber noch andere Namen, prophetische Namen, die auf seine Schlüsselrolle hindeuten sowie auf seine erhabene Stellung. Einer dieser Namen ist Immanuel, was „Mit uns ist Gott“ bedeutet (Jesaja 7:14, Fußnote). Jesaja führt jetzt einen weiteren prophetischen Namen an: „Ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein. Und sein Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens“ (Jesaja 9:6). Beachten wir die umfangreiche Bedeutung dieses mehrteiligen prophetischen Namens.
23 Ein Ratgeber ist jemand, der andere berät. Als Jesus Christus auf der Erde war, gab er wunderbaren Rat. Wie wir in der Bibel lesen, „waren die Volksmengen über seine Art zu lehren höchst erstaunt“ (Matthäus 7:28). Er ist ein weiser und einfühlsamer Ratgeber mit einem außergewöhnlichen Verständnis der menschlichen Natur. Sein Rat erschöpft sich nicht in Verweisen und Züchtigung. Häufiger erfolgt er in Form von Unterweisung und liebevollen Empfehlungen. Jesu Rat ist wunderbar, weil er stets weise, vollkommen und unfehlbar ist. Wenn befolgt, führt er zu ewigem Leben (Johannes 6:68).
24 Jesu Rat ist nicht einfach das Produkt seines brillanten Geistes. Er sagt vielmehr: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat“ (Johannes 7:16). Der Quell der Weisheit Jesu ist wie bei Salomo Jehova Gott (1. Könige 3:7-14; Matthäus 12:42). Jesu Beispiel sollte Lehrer und Ratgeber in der Christenversammlung motivieren, ihre Unterweisung stets auf Gottes Wort zu stützen (Sprüche 21:30).
„Starker Gott“ und „Ewigvater“
25 Jesus wird auch als „Starker Gott“ und „Ewigvater“ bezeichnet. Das heißt nicht, dass er sich die Stellung und Gewalt Jehovas anmaßt, der „Gott, unser Vater“, ist (2. Korinther 1:2). „[Jesus zog] keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht . . ., nämlich um Gott gleich zu sein“ (Philipper 2:6). Er wird „Starker Gott“ genannt, nicht allmächtiger Gott. Niemals sah er sich als Gott, der Allmächtige, denn er bezeichnete seinen Vater als den „allein wahren Gott“, das heißt den einzigen Gott, den man anbeten sollte (Johannes 17:3; Offenbarung 4:11). In der Bibel kann das Wort „Gott“ entweder „Mächtiger“ oder „Starker“ bedeuten (2. Mose 12:12; Psalm 8:5; 2. Korinther 4:4). Bevor Jesus auf die Erde kam, war er „ein Gott“, ‘er existierte in Gottesgestalt’. Nach seiner Auferstehung kehrte er in den Himmel zurück und nahm sogar eine noch höhere Stellung ein als zuvor (Johannes 1:1; Philipper 2:6-11). Außerdem wird durch die Bezeichnung „Gott“ noch etwas anderes angedeutet. Richter in Israel wurden als „Götter“ bezeichnet — einmal auch von Jesus (Psalm 82:6; Johannes 10:35). Jesus ist der von Jehova ernannte Richter, „der dazu bestimmt ist, die Lebenden und die Toten zu richten“ (2. Timotheus 4:1; Johannes 5:30). Zweifellos erhält er zu Recht den Namen Starker Gott.
26 Der Titel „Ewigvater“ bezieht sich auf die Macht und Gewalt des messianischen Königs, Menschen ewiges Leben auf der Erde in Aussicht zu stellen (Johannes 11:25, 26). Das Vermächtnis unseres Urvaters Adam war der Tod. Jesus, der letzte Adam, „wurde ein lebengebender Geist“ (1. Korinther 15:22, 45; Römer 5:12, 18). Jesus lebt als Ewigvater für immer; deshalb werden sich gehorsame Menschen ewig des Nutzens seiner Vaterschaft erfreuen können (Römer 6:9).
„Fürst des Friedens“
27 Außer ewigem Leben benötigt der Mensch auch Frieden, sowohl mit Gott als auch mit seinen Mitmenschen. Diejenigen, die sich heute der Herrschaft des „Fürsten des Friedens“ unterwerfen, haben ‘ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Winzermessern geschmiedet’ (Jesaja 2:2-4). Sie lassen keine Hassgefühle aufkommen wegen politischer, territorialer, rassischer oder wirtschaftlicher Differenzen. Sie sind in der Anbetung des einen wahren Gottes, Jehova, vereint und bemühen sich, friedliche Beziehungen zum Nächsten aufrechtzuerhalten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Versammlung (Galater 6:10; Epheser 4:2, 3; 2. Timotheus 2:24).
28 Zu der von Gott bestimmten Zeit wird Christus auf der Erde einen Frieden schaffen, der weltumspannend, fest gegründet und dauerhaft sein wird (Apostelgeschichte 1:7). „Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, um es fest aufzurichten und es zu stützen durch Recht und durch Gerechtigkeit von nun an und bis auf unabsehbare Zeit“ (Jesaja 9:7a). Wenn Jesus als Fürst des Friedens Macht ausübt, wird er nicht zu tyrannischen Mitteln greifen. Seine Untertanen werden nicht der Willensfreiheit beraubt und gewaltsam unterjocht. All seine Leistungen kommen vielmehr „durch Recht und durch Gerechtigkeit“ zustande. Welch eine wohltuende Veränderung!
29 Angesichts der wunderbaren Dinge, auf die Jesu prophetischer Name hindeutet, ist der Schluss dieses Teils der Prophezeiung Jesajas wirklich begeisternd. Jesaja schreibt: „Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun“ (Jesaja 9:7b). Jehova handelt tatsächlich mit Eifer. Er tut nichts halbherzig. Wir dürfen davon überzeugt sein, dass er alles, was er verheißen hat, vollständig ausführen wird. Jeder, der sich nach ewigem Frieden sehnt, diene daher Jehova mit ungeteiltem Herzen! Wie Jehova Gott und Jesus, der Fürst des Friedens, sollten alle Diener Gottes voller Eifer sein, „eifrig für vortreffliche Werke“ (Titus 2:14).
Wehe den Rebellen!
Jesaja 9:8 bis 10:4
BEI der Teilung des Bundesvolkes Jehovas in zwei Königreiche kam das Zehnstämmereich im Norden unter die Herrschaft Jerobeams. Der neue König war ein fähiger, energischer Machthaber. Ihm fehlte allerdings echter Glaube an Jehova. Demzufolge machte er einen gravierenden Fehler, der sich in der gesamten Geschichte des Nordreiches verhängnisvoll auswirkte. Unter dem mosaischen Gesetz wurde den Israeliten geboten, dreimal im Jahr zum Tempel nach Jerusalem zu reisen, der jetzt im Südreich Juda lag (5. Mose 16:16). Jerobeam befürchtete, seine Untertanen könnten aufgrund der regelmäßigen Reisen an eine Wiedervereinigung mit ihren Brüdern im Süden denken. Deshalb „machte [der König] zwei goldene Kälber und sprach zum Volk: ‚Es ist zu viel für euch, nach Jerusalem hinaufzugehen. Hier ist dein Gott, o Israel, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.‘ Dann stellte er das eine in Bethel auf, und das andere tat er nach Dan“ (1. Könige 12:28, 29).
2 Kurzfristig schien Jerobeams Rechnung aufzugehen. Das Volk hörte allmählich auf, nach Jerusalem zu gehen, und begann vor den beiden Kälbern anzubeten (1. Könige 12:30). Aber durch diesen abtrünnigen religiösen Brauch wurde das Zehnstämmereich verdorben. In späterer Zeit beugte sich selbst Jehu, der einen lobenswerten Eifer gezeigt und den Baalskult in Israel ausgemerzt hatte, vor den goldenen Kälbern nieder (2. Könige 10:28, 29). Wie wirkte sich Jerobeams tragische Fehlentscheidung noch aus? Sie führte zu politischer Instabilität und brachte für das Volk großes Leid mit sich.
3 Weil Jerobeam abtrünnig geworden war, sagte Jehova, sein Same werde nicht das Land regieren und das Nordreich werde letztendlich von schrecklichem Unglück heimgesucht werden (1. Könige 14:14, 15). Jehovas Wort bewahrheitete sich. Sieben Könige Israels regierten nur zwei Jahre oder weniger — einige nur wenige Tage. Ein König beging Selbstmord und sechs wurden von ehrgeizigen Männern ermordet, die dann den Thron an sich rissen. Besonders nach der Herrschaft Jerobeams II., die um 804 v. u. Z. endete, während in Juda Usija regierte, kam es in Israel zu Unruhen, Gewalttätigkeiten und Morden. Vor diesem Hintergrund sendet Jehova durch Jesaja eine ausdrückliche Warnung oder ein „Wort“ an das Nordreich. „Da war ein Wort, das Jehova gegen Jakob sandte, und es fiel auf Israel“ (Jesaja 9:8).
Hochmut und Unverschämtheit verdienen den Zorn Gottes
4 Jehovas „Wort“ ist nicht zu überhören. „Das Volk wird es bestimmt wissen, ja sie alle, Ephraim und der Bewohner von Samaria, wegen ihres Hochmuts und wegen ihrer Unverschämtheit des Herzens“ (Jesaja 9:9). Mit „Jakob“, „Israel“, „Ephraim“ und „Samaria“ ist jeweils das Nordreich Israel gemeint, dessen führender Stamm Ephraim und dessen Hauptstadt Samaria ist. Das gegen dieses Königreich gerichtete Wort Jehovas ist ein strenges Urteil, denn Ephraim hat sich in Abtrünnigkeit verhärtet und verhält sich gegenüber Jehova trotzig und unverschämt. Gott wird das Volk nicht vor den Konsequenzen seiner bösen Wege schützen. Es wird gezwungen werden, auf Gottes Wort zu hören oder es zu beachten (Galater 6:7).
5 Während sich die Verhältnisse verschlimmern, muss das Volk schwere Verluste hinnehmen, darunter den Verlust seiner Häuser, die gewöhnlich aus Lehmziegeln und billigem Holz hergestellt worden sind. Lässt sich das Herz des Volkes dadurch erweichen? Wird es auf die Propheten Jehovas hören und zu dem wahren Gott umkehren? Jesaja berichtet, was das Volk überheblich erwidert: „Ziegelsteine sind es, die gefallen sind, aber mit behauenem Stein werden wir bauen. Maulbeerfeigenbäume sind es, die umgehauen worden sind, aber mit Zedern werden wir Ersatz schaffen“ (Jesaja 9:10). Die Israeliten widersetzen sich Jehova und verwerfen seine Propheten, die sie darüber unterrichten, weshalb sie solches Leid zu erdulden haben. Das Volk sagt gewissermaßen: „Wir mögen Häuser verlieren, die aus vergänglichen Lehmziegeln und billigem Holz bestehen, aber wir werden diese Verluste mehr als wettmachen, indem wir sie mit besseren Baustoffen — behauenem Stein und Zedernholz — wieder aufbauen!“ (Vergleiche Hiob 4:19.) Jehova bleibt keine andere Wahl, als das Volk weiter in Zucht zu nehmen. (Vergleiche Jesaja 48:22.)
6 Jesaja fährt fort: „Jehova wird die Widersacher Rezins gegen ihn erheben“ (Jesaja 9:11a). König Pekach von Israel und König Rezin von Syrien sind Verbündete. Sie führen im Schilde, das Zweistämmereich Juda zu erobern und einen Marionettenkönig — einen gewissen „Sohn Tabeels“ — auf den Thron Jehovas in Jerusalem zu setzen (Jesaja 7:6). Doch die Verschwörung ist zum Scheitern verurteilt. Rezin hat mächtige Feinde, und Jehova wird diese Feinde gegen „ihn“, nämlich gegen Israel, „erheben“. Mit dem Ausdruck „erheben“ ist gemeint, dass ihnen erlaubt wird, einen erfolgreichen Krieg zu führen, durch den das Bündnis und dessen Ziele zunichte gemacht werden.
7 Das Bündnis beginnt sich aufzulösen, als Assyrien Syrien angreift. „Der König von Assyrien ging nach Damaskus [der Hauptstadt Syriens] hinauf und nahm es ein und führte dessen Bewohner ins Exil nach Kir, und Rezin brachte er zu Tode“ (2. Könige 16:9). Nachdem Pekach seinen mächtigen Verbündeten verloren hat, sieht er seine Pläne in Bezug auf Juda vereitelt. Kurze Zeit nach Rezins Tod wird Pekach ermordet, und zwar von Hoschea, der anschließend den Thron von Samaria an sich reißt (2. Könige 15:23-25, 30).
8 Syrien, der frühere Verbündete Israels, ist jetzt ein Vasall Assyriens, der Hegemonialmacht in dieser Region. Jesaja prophezeit, wie Jehova diese neue politische Gruppierung gebrauchen wird: „Dessen [Israels] Feinde wird er [Jehova] aufstacheln, Syrien aus dem Osten und die Philister von hinten, und sie werden Israel mit offenem Maul auffressen. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt“ (Jesaja 9:11b, 12). Syrien ist nun mit einem Mal Israels Feind. So muss Israel darauf gefasst sein, von Assyrien und Syrien angegriffen zu werden. Die Invasion gelingt. Assyrien macht den Thronräuber Hoschea zu seinem Knecht und auferlegt ihm einen hohen Tribut. (Wenige Jahrzehnte zuvor erhielt Assyrien bereits von Israels König Menahem eine große Summe.) Wie wahr doch die Worte des Propheten Hosea sind: „Fremde haben seine [Ephraims] Kraft verzehrt“ (Hosea 7:9; 2. Könige 15:19, 20; 17:1-3)!
9 Sagt Jesaja nicht auch, dass die Philister „von hinten“ einfallen werden? Ja. Damals, vor der Erfindung des Kompasses, gaben die Hebräer die Richtung vom Standpunkt einer Person an, die gegen Sonnenaufgang blickte. Der „Osten“ war vorn, während der Westen, das Küstenland der Philister, „hinten“ lag. Das in Jesaja 9:12 erwähnte „Israel“ kann hier auch Juda einschließen, denn die Philister fielen während der Regierung Ahas’, eines Zeitgenossen Pekachs, in Juda ein, eroberten mehrere judäische Städte und Festungen und nahmen sie in Besitz. Wie Ephraim im Norden verdient Juda diese Zuchtmaßnahme Jehovas, weil es ebenfalls von Abtrünnigkeit durchdrungen ist (2. Chronika 28:1-4, 18, 19).
‘Von Kopf bis Schwanz’ — eine Nation von Rebellen
10 Trotz allem, was das Nordreich zu leiden hat, und trotz der unmissverständlichen Aussprüche der Propheten Jehovas beharrt es in seiner Rebellion gegen Jehova. „Das Volk selbst ist nicht zu dem zurückgekehrt, der es schlug, und Jehova der Heerscharen haben sie nicht gesucht“ (Jesaja 9:13). Daher sagt der Prophet: „Jehova wird von Israel Kopf und Schwanz abhauen, Schössling und Binse an e i n e m Tag. Der Betagte und Hochgeachtete ist der Kopf, und der Prophet, der falsche Unterweisung erteilt, ist der Schwanz. Und die dieses Volk leiten, erweisen sich als die, die es irreführen; und die von ihnen Geleiteten als die, die verwirrt sind“ (Jesaja 9:14-16).
11 Der „Kopf“ und der „Schössling“ stellen die ‘Betagten und Hochgeachteten’ dar — die führenden Persönlichkeiten der Nation. Mit „Schwanz“ und „Binse“ sind falsche Propheten gemeint, die das äußern, was ihren Führern gefällt. Ein Bibelgelehrter schreibt: „Die falschen Propheten werden als Schwanz bezeichnet, weil sie die moralisch Verkommensten des Volkes und willige Anhänger und Unterstützer böser Herrscher waren.“ Professor Edward J. Young bemerkt zu diesen falschen Propheten: „Sie waren keine Führer, sondern folgten den Führern, wohin immer diese gingen, sie schmeichelten ihnen lediglich und scharwenzelten um sie herum wie der wedelnde Schwanz eines Hundes.“ (Vergleiche 2. Timotheus 4:3.)
Selbst ‘Witwen und vaterlose Knaben’ sind Rebellen
12 Jehova ist der Fürsprecher von Witwen und vaterlosen Knaben (2. Mose 22:22, 23). Hören wir uns aber einmal an, was Jesaja jetzt sagt: „Jehova [wird] sich nicht einmal über ihre jungen Männer freuen, und ihrer vaterlosen Knaben und ihrer Witwen wird er sich nicht erbarmen; denn sie alle sind Abtrünnige und Übeltäter, und jeder Mund redet Unverstand. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt“ (Jesaja 9:17). Die Abtrünnigkeit hat alle gesellschaftlichen Schichten verdorben, auch die Witwen und vaterlosen Knaben. Jehova sendet geduldig seine Propheten und hofft, das Volk werde seine Handlungsweise ändern. Hosea bittet beispielsweise inständig: „Kehre doch zurück, o Israel, zu Jehova, deinem Gott, denn du bist in deinem Vergehen gestrauchelt“ (Hosea 14:1). Wie muss es den Fürsprecher von Witwen und vaterlosen Knaben geschmerzt haben, sogar an ihnen das Urteil vollstrecken zu müssen!
13 Wie Jesaja leben auch wir in kritischen Zeiten vor dem Tag des Strafgerichts Jehovas, das er an den Bösen vollziehen wird (2. Timotheus 3:1-5). Daher sollten sich wahre Christen ungeachtet ihrer Lebenssituation geistig, sittlich und im Denken rein bewahren, damit sie Gottes Gunst behalten. Jeder Einzelne wache eifersüchtig über sein Verhältnis zu Jehova. Möge niemand, der aus „Babylon der Großen“ entronnen ist, je wieder ‘mit ihr an ihren Sünden teilhaben’! (Offenbarung 18:2, 4).
Die falsche Anbetung erzeugt Gewalt
14 Die falsche Anbetung ist eigentlich Dämonenanbetung (1. Korinther 10:20). Wie es sich vor der Sintflut zeigte, kommt es unter dem Einfluss der Dämonen zu Gewalttaten (1. Mose 6:11, 12). Es überrascht daher nicht, dass Bosheit und Gewalttaten im Land überhand nehmen, seit Israel abtrünnig geworden ist und mit der Dämonenanbetung begonnen hat (5. Mose 32:17; Psalm 106:35-38).
15 Mit eindrucksvollen Metaphern beschreibt Jesaja die Ausbreitung von Bosheit und Gewalttätigkeit in Israel: „Denn die Bosheit ist entbrannt so wie Feuer; sie wird Dorngestrüpp und Unkraut verzehren. Und sie wird Feuer fangen in den Dickichten des Waldes, und sie werden als hochwirbelnder Rauch emporgetragen werden. Im Zornausbruch Jehovas der Heerscharen ist das Land in Brand gesetzt worden, und das Volk wird gleichsam Speise für das Feuer werden. Keiner wird selbst seinem Bruder Mitleid erweisen. Und man wird abschneiden zur Rechten und wird gewiss hungern; und man wird essen zur Linken, und sie werden bestimmt nicht satt sein. Sie werden ein jeder das Fleisch seines eigenen Armes essen, Manasse den Ephraim und Ephraim den Manasse. Zusammen werden sie gegen Juda sein. Bei alldem hat sich sein Zorn nicht abgewandt, sondern seine Hand ist noch ausgestreckt“ (Jesaja 9:18-21).
16 Wie ein Feuer, das einen Dornenstrauch nach dem anderen erfasst, greift die Gewalttätigkeit um sich. Schnell erreicht sie die „Dickichte des Waldes“ und weitet sich waldbrandartig aus. Was das Ausmaß der Gewalttätigkeit angeht, sprechen die Bibelkommentatoren Keil und Delitzsch von „der unmenschlichsten Selbstaufreibung während anarchischen Bürgerkrieges. Ohne eine mildere Regung . . . frißt man sich gegenseitig auf, ohne gesättigt zu werden“. Die Stämme Ephraim und Manasse werden wahrscheinlich deswegen namentlich herausgegriffen, weil sie die bedeutendsten Vertreter des Nordreiches sind und als Nachkommen der beiden Söhne Josephs von den zehn Stämmen am engsten miteinander verwandt sind. Trotz allem unterbrechen sie ihre brudermörderischen Gewalttätigkeiten nur dann, wenn sie gegen Juda im Süden Krieg führen (2. Chronika 28:1-8)
Kommentar — 12. Juli 2010 @ 16:59
Jule
Jesaja 7 – 9
Jesaja 7 – wie ist es um unseren Glauben und unser Vertrauen auf Jehova bestellt?
Ein sehr interessantes Kapitel, das uns zeigt, wie Jehova empfindet, wenn wir nicht auf IHN vertrauen, sondern voller Angst zittern.
Aber dies ist kein Kapitel, das man lesen sollte, wenn wir in so einer Situation sind. In so einer bedrängten Lage würde es uns nur entmutigen. In solchen Fällen sind die Psalmen um einiges troestlicher. Lesen wir es „in ruhigen Zeiten“, um uns auf die Prüfung vorzubereiten. Bereits auf dem Kongress wurde gesagt, dass wir uns emotional darauf vorbereiten sollten, dass Schwierigkeiten kommen. Uns erst dann mit sowas zu befassen wäre sinnlos. Dies weiss ich aus Erfahrung. Wir müssen im Vorfeld unseren Glauben stärken.
Worum geht es in Jesaja 7?
Zwei Könige ziehen gegen Jerusalem in den Krieg und die Bewohner zittern buchstäblich vor Angst. Jehova sagt in Vers 4:
Warum sollten sie keine Angst haben? In Vers 8 sichert Jehova ihnen zu, dass sie ja nicht allein sind, sondern ER immer an ihrer Seite ist!
Mal ganz ehrlich: vor was oder vor wem müssen wir Angst haben, wenn Jehova ganz nah neben uns ist und unsere Hand hält? Wer kann uns da überwältigen?
Sicherlich wird Jehova nicht allen Schaden von uns fern halten, das haben wir auch gerade erst auf dem BZK gehört. Aber er wird nur so viel zulassen, wie wir auch ertragen können.
Eine Erfahrung, die wir hier in den letzten Jahren ganz persönlich mit Jehova gemacht haben: Immer, wenn ich dachte „ich halte es nicht mehr aus, am liebsten würde ich sterben“ hat Jehova einen Lichtblick gegeben. In den ersten Jahren waren das „nur Kleinigkeiten“, aber wir wußten, dass Jehova uns damit sagt:
Bei diesen „kleinen Lichtblicken“ hätten ungünstig Gesinnte noch sagen können „das bildet ihr euch nur ein. Das ist Zufall, denn schon die Bibel sagt, dass Jehova heute keine Wunder mehr wirkt.“ Aber gerade in den vergangenen Monaten sind gerade in den Momenten völliger Verzweiflung Dinge passiert, die nach menschlichem Ermessen nicht möglich waren. Ich rede hier nicht davon, dass Jehova die Naturgesetze für uns außer Kraft gesetzt hätte – aber er hat Menschen in einer Weise mit uns handeln lassen, die nicht „logisch“ war, keine normalen Reaktionen. Zumal wir mit diesen Menschen keinerlei Kontakt hatten und somit deren Handeln überhaupt nicht heraus gefordert hatten.
Ja denken wir immer daran: wir sind nicht allein. Und stärken wir unseren Glauben bereits jetzt – und nicht erst dann, wenn wir in einer Prüfung sind und in irgendeiner Weise verfolgt und angefeindet werden!
In Vers 9 sagt Jehova: „wenn ihr nicht Glauben habt, werdet ihr nicht lange Bestand haben“. Dies ist kein Vorwurf, sondern nur der liebevolle Rat:
Kommentar — 26. Juli 2011 @ 08:42
Jule
Jesaja 7:13
Wir können Jehova ermüden?
Wie könnte das passieren?
Im Jesaja-Buch heißt es zu diesem Vers auszugsweise:
ermüden wir Jehova?
Kommentar — 26. Juli 2011 @ 08:44
Jule
Jesaja 8:2
A
Welcher Sacharja ist hier gemeint? Ist das der Prophet, den wir in den nächsten Wochen lesen werden?
Kommentar — 26. Juli 2011 @ 11:50
Jule
Jesaja 7 – 9
Jesaja 7:1-9
Ja, wir sind niemals allein. Unser Gott Jehova ist immer mit uns und er ist mächtiger, als jeder andere Mensch und auch mächtiger als jedes andere göttliche Wesen. ER sichert uns seine Hilfe zu!
Denn überlegen wir doch mal, von wem die Taktik ‚den Gegner zu entmutigen‘ stammt und was er eigentlich damit bezwecken will: es ist Satan, der Widersacher Gottes, dessen Ziel es ist, uns von unserem Gott Jehova abwendig zu machen. Und dazu ist ihm jedes Mittel Recht.
Dabei geht es ihm – sehr im Gegensatz zu Jehova – aber nicht um uns als Person, so als ob er uns so sehr lieben würde. Nein! Es geht ihm nur darum, Jehova zu beweisen, wie toll er selbst ist und dass er jeden Menschen dazu bringen kann, sich von ihm – Jehova – abzuwenden. Wir sind für Satan also nur „als Mittel zum Zweck“ interessant. Ebenso, wie die Menschen, die er vielleicht dazu benutzen mag, uns zu entmutigen. Auch diese Menschen sind nicht wirklich als eigene Person für Satan interessant, so als ob er sie besonders lieb hätte. Nein! Sie sind ihm nur nützlich in dieser Hinsicht. Wenn man es genau nimmt, dann benutzt er diese auch nur – um Jehova zu schaden.
Wenn uns andere Personen oder bestimmte Situationen also entmutigen, dann geht es in Wirklichkeit um den Krieg, den der Satan mit Jehova führt. Und weil dies so ist, können wir uns auch ganz sicher sein, dass uns unser liebevoller Gott Jehova nicht allein lässt.
Denn – im Gegensatz zu Satan – ist Jehova sehr wohl an uns als Person, an jedem Einzelnen von seinen Anbetern, interessiert. Es tut ihm weh, wenn wir leiden. Es schmerzt ihn, dass er dies zur Zeit noch „zulassen muss“. Wie gern würde er dem Satan schon jetzt auf die Finger klopfen. Er könnte dies auch, denn nichts ist für unseren Gott Jehova unmöglich. Aber ER muss an das Große Ganze denken und darum muss er vieles zulassen. Jehova sagt uns dies ja selbst in seinem Wort. Wir müssen nur immer wieder im Bibelbuch Hiob nachlesen, worum es geht. Auch die Broschüre von der Gesellschaft „Warum lässt Gott Leid zu?“ Ist uns hier eine große Hilfe.
Da wir also eigentlich leiden und den entmutigenden Angriffen Satans und seiner Helfer ausgesetzt sind, weil wir treu zu unserem Gott halten – darum wird auch ER treu zu uns halten!
Auch wenn er den Widersacher zur Zeit noch gewähren lässt, so lässt er uns dennoch niemals allein. So, wie liebevolle Eltern bei einer schmerzhaften und beängstigenden medizinischen Behandlung ihr Kind nicht allein lassen, sondern ganz nah bei ihm sitzen und tröstend seine Hand halten – so ist Jehova auch uns in so einer Situation besonders nahe und auch er hält unsere Hand und nimmt uns tröstend in seine Arme.
Ist das nicht wunderbar?
Kommentar — 10. Juli 2012 @ 18:43
Jule
Jesaja 7:14-16
Wer ist dieser Immanuel, der von einer Jungfrau geboren werden sollte?
Der erste Gedanke fällt auf Jesus, der von der Jungfrau Maria geboren wird und dessen Name Immanuel „mit uns ist Gott“ sein sollte.
Aber waren die beiden Könige denn erst nach seiner Geburt verwüstet? Und wie sollte Ahas und sein Volk dann dies sehen – wenn sie zum Zeitpunkt der Geburt Jesu nicht mehr am Leben waren? Was sagt denn das Jesaja-Buch dazu?
Kommentar — 10. Juli 2012 @ 18:50
Jule
Jesaja 8:9-23 Wer Gott verachtet, muss die Folgen tragen
Wieder eine Stelle in der Bibel, die aus dem Zusammenhang gerissen ein völlig falsches Bild von unserem liebevollen Gott Jehova vermittelt.
Wir erinnern uns noch an die Geschichte von dem brutalen, egoistischen und respektlosen Mann? Auch hier zeigt Jehova wieder auf, dass es ja an jedem selbst liegt, wie Jehova ihn dann beurteilt. Es ist doch logisch, dass er „die ungehorsamen Kinder“ nicht genauso belohnen kann, wie diejenigen, die „artig waren“
Stellen wir uns eine kinderreiche Familie vor. Damit alles reibungslos läuft, müssen alle im Haushalt mit anpacken. An einem Wochenende wollen sie gern etwas schönes unternehmen, aber es ist noch so viel zu tun. So teilen die Eltern die anfallenden Arbeiten unter den Kindern auf. Jeder hat etwas anderes zu tun. Der eine muss abwaschen, der nächste den Müll runter bringen, ein anderer die Schuhe putzen, einer aufräumen, einer saugen usw. Die Eltern haben noch Einkäufe zu machen und so sagen sie beim Losgehen: „Wenn ihr euch alle eifrig an die Arbeit macht, dann seid ihr fertig, wenn wir zurück kommen. Als Belohnung gehen wir dann alle gemeinsam ein Eis essen“.
So gehen die Eltern aus dem Haus und die Kinder beginnen eifrig mit der Arbeit, die ihnen jeweils von den Eltern zugeteilt worden war. Jeder hatte ja seine eigene Aufgabe. Aber einer ist zu faul. Er hat keine Lust und sieht lieber fern – und ist dabei seiner Schwester im Weg, die das Zimmer saugen will. Der andere will seine Geschwister ärgern und ist ihnen ständig im Weg und behindert sie bei der Arbeit. Ein weiterer Bruder ist besonders vorwitzig und bringt dem Müll nicht raus, sondern kippt ihn der Schwester auf den frisch gesaugten Teppich.
So sehr die anderen sich auch anstrengen: sie sind nicht fertig, als die Eltern nach Hause kommen. Was nun? Was werden die Eltern sagen und was wird aus dem Besuch der Eisdiele, auf die sich alle gefreut haben – auch die faulen und vorwitzigen Kinder? Würde der Vater allen das Vergnügen vorenthalten?
Da der Vater sehr weise, liebevoll und gerecht ist, entscheidet er, dass sie alle ein Eis essen gehen. Alle?
Nein! Die ungehorsamen Kinder werden zu Hause bleiben müssen und den Schaden beheben, den sie angerichtet haben. Die anderen lädt er wie versprochen auf ein Eis ein. Auch wenn sie nicht – wie von den Eltern erwartet – fertig geworden sind, bis die Eltern wieder da waren, so haben sie doch ihr bestes gegeben.
Ist der Vater hier nun hart, grausam uns ungerecht?
Hatten sich die zurückbleibenden Kinder es nicht selbst zuzuschreiben, dass sie nicht mit durften? Wäre es von dem Vater wirklich gerecht gewesen, wenn sie auch mit gedurft hätten?
Ja, sie hatten ihren freien Willen benutzt und getan, was ihnen gerade gefiel. Und es war ja auch ganz lustig gewesen, die Geschwister zu ärgern. Aber eine Belohnung wäre hier wirklich sehr unangebracht gewesen – oder?
Kommentar — 10. Juli 2012 @ 19:15
Jule
Jesaja 9:15-18
Kann man dies Jehova wirklich verdenken, dass er hier „so hart“ mit seinem Volk ist?
Wie würden wir uns wohl als liebende Eltern fühlen, wenn wir uns alle Mühe gegeben haben, unsere Kinder in den rechten Wegen erziehen – und trotzdem sind sie gewissenlose und gesetzlose herzlose Menschen geworden?
Würden wir dann noch wollen, dass sie bei uns zu Hause wohnen, obwohl sie eigentlich längst erwachsen genug sind, um auf ihren eigenen Füßen zu stehen? Wollten wir ihre schlimmen Taten wirklich unterstützen, indem wir weiterhin für sie sorgen? Ob sie nicht vielleicht eher zur Besinnung kämen, wenn sie den Ernst des Lebens zu spüren bekämen? Wenn sie erst mal arbeiten müßten, um für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, wenn sie eine Wohnung suchen und sauber halten müßten, ob sie dann auch weiterhin so viel negative und kriminelle Energie hätten?
Versetzen wir uns doch beim Lesen solcher Stellen, an denen wir Jehova zuerst als hart empfinden, in seine Lage. Verschaffen wir uns erst mal einen Überblick über die gesamte Lage: warum handelt er so? Was ist los? Was hat das Volk denn getan, dass er so mit ihnen handelt?
Dann erklärt sich alles eigentlich von selbst. Wenn wir in Jehovas Lage wären, dann hätten wir auch nicht anders gehandelt. Obwohl: so viel Geduld hätte ich sicherlich nicht mit ihnen gehabt. Geduld ist leider nicht meine Stärke, aber ich arbeite daran
Kommentar — 10. Juli 2012 @ 19:31
Jule
Jesaja 7 – 9
Jesaja 7 – was hat es mit den 65 Jahren auf sich?
Wieso ist hier von 65 Jahren die Rede?
Ahas hatte 16 Jahre unter seinem Vater Asarja regiert. 4 Jahre, nachdem sein Sohn Hiskia auf den Thron stieg, wurde Israel bereits in die Gefangenschaft nach Assyrien geführt. Auch das Exil Judas selbst war 70 Jahre. Also woher kommt diese Zahl?
In den Höhepunkten von 2006 finden wir dazu eine Antwort:
weitere Gedanken aus den Vorjahren finden wir hier:
Kommentar — 11. Juli 2013 @ 12:51
Jule
Jesaja 8 – wo befinden wir uns hier im Strahl der Zeit?
Hier redet Jesaja zu beiden: dem Zehnstämmereich Israel und zum Zweistämmereich Juda.
Wann hält er diese Ansprache? Ist das Buch Jesaja eigentlich chronologisch geordnet?
einen weiteren Gedanken aus dem vergangenen Jahr finden wir hier:
Kommentar — 11. Juli 2013 @ 13:11
Jule
Jesaja 9 – der Anfang des Kapitels weist auf den Messias hin
Die letzten Worte klingen sehr ernst. Aber vergessen wir darüber nicht das, was den Anfang dieses Kapitels bildet:
Die meisten Verse zu Beginn weisen auf den Messias hin. Um nicht alle einzeln aufzuführen, hier nur der Link zu dem entsprechenden Kapitel in dem erklärenden Buch: „Die Prophezeiung Jesajas – Licht für alle Menschen, Teil 1“
hier finden wir einen weiteren Gedanken aus dem vergangenen Jahr:
Kommentar — 11. Juli 2013 @ 13:18