1. Könige 17 – 19

Kapitel 17

17 Und Elia, der Tischbiter, von den Bewohnern Gileads, sprach dann zu Ahab: „So wahr Jehova, der Gott Israels, lebt, vor dem ich ja stehe, es wird während dieser Jahre weder Tau noch Regen geben, außer auf Befehl meines Wortes!“

2 Das Wort Jehovas erging nun an ihn und lautete: 3 „Geh weg von hier, und du sollst deinen Weg ostwärts wenden und dich im Wildbachtal Kerith, das östlich vom Jordan ist, verbergen. 4 Und es soll geschehen, daß du aus dem Wildbach trinken solltest, und ich werde gewiß den Raben gebieten, dich dort mit Nahrung zu versorgen.“ 5 Sogleich ging er und tat nach dem Wort Jehovas und ging so hin und nahm Wohnsitz beim Wildbachtal Kerith, das östlich vom Jordan ist. 6 Und die Raben selbst brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und Brot und Fleisch am Abend, und aus dem Wildbach trank er jeweils. 7 Doch es geschah am Ende einer Anzahl Tage, daß das Wildbachtal trocken wurde, denn es war kein Regen auf die Erde gefallen.

8 Das Wort Jehovas erging nun an ihn und lautete: 9 „Mach dich auf, geh nach Zarephath, das zu Sidon gehört, und du sollst dort wohnen. Siehe! Ich werde dort bestimmt einer Frau gebieten, einer Witwe, dich mit Nahrung zu versorgen.“ 10 Demzufolge machte er sich auf und ging nach Zarephath und kam zum Stadteingang; und siehe, eine Frau, eine Witwe, las dort Holzstücke zusammen. Da rief er ihr zu und sprach: „Hol mir bitte einen Schluck Wasser in einem Gefäß, damit ich trinken kann.“ 11 Als sie sich anschickte, zu gehen und es zu holen, rief er ihr weiterhin zu und sagte: „Hol mir bitte einen Bissen Brot in deiner Hand.“ 12 Darauf sprach sie: „So wahr Jehova, dein Gott, lebt, ich habe keinen runden Kuchen, sondern nur eine Handvoll Mehl in dem großen Krug und ein wenig Öl in dem kleinen Krug; und hier lese ich einige wenige Holzstücke zusammen, und ich will hineingehen und etwas für mich und meinen Sohn zurechtmachen, und wir werden es essen und sterben müssen.“

13 Darauf sagte Elia zu ihr: „Fürchte dich nicht. Geh hinein, tu nach deinem Wort. Nur mache mir von dem, was da ist, zuerst einen kleinen runden Kuchen, und du sollst ihn zu mir herausbringen, und für dich und deinen Sohn kannst du danach etwas machen. 14 Denn dies ist, was Jehova, der Gott Israels, gesprochen hat: ‚Der große Mehlkrug selbst wird nicht erschöpft, und der kleine Ölkrug, er wird nicht leer werden bis zu dem Tag, an dem Jehova einen Regenguß auf die Oberfläche des Erdbodens gibt.‘ “ 15 Da ging sie und tat nach dem Wort Elias; und sie aß weiterhin, sie zusammen mit ihm und ihren Hausgenossen, Tage hindurch. 16 Der große Mehlkrug, er wurde nicht erschöpft, und der kleine Ölkrug, er wurde nicht leer, gemäß dem Wort Jehovas, das er durch Elia geredet hatte.

17 Und es geschah nach diesen Dingen, daß der Sohn der Frau, der Hausherrin, krank wurde, und seine Krankheit wurde so ernst, daß kein Odem in ihm blieb. 18 Darauf sagte sie zu Elia: „Was habe ich mit dir zu schaffen, o Mann des [wahren] Gottes? Du bist zu mir gekommen, um meine Vergehung in Erinnerung zu rufen und meinen Sohn zu Tode zu bringen.“ 19 Er aber sprach zu ihr: „Gib mir deinen Sohn.“ Dann nahm er ihn von ihrem Busen und trug ihn hinauf zum Dachgemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein eigenes Ruhebett. 20 Und er begann zu Jehova zu rufen und zu sagen: „O Jehova, mein Gott, mußt du auch über die Witwe, bei der ich als Fremdling weile, Übles bringen, indem du ihren Sohn zu Tode bringst?“ 21 Und dann streckte er sich dreimal über das Kind und rief zu Jehova und sprach: „O Jehova, mein Gott, laß bitte die Seele dieses Kindes in ihn zurückkehren.“ 22 Schließlich hörte Jehova auf die Stimme Elias, so daß die Seele des Kindes in ihn zurückkam, und er lebte auf. 23 Elia nahm nun das Kind und brachte es vom Dachgemach hinab ins Haus und gab es seiner Mutter; und Elia sagte dann: „Siehe, dein Sohn lebt.“ 24 Darauf sprach die Frau zu Elia: „Nun weiß ich wirklich, daß du ein Mann Gottes bist und daß Jehovas Wort in deinem Mund wahr ist.“

Kapitel 18

18 Und es geschah [nach] vielen Tagen, daß Jehovas eigenes Wort im dritten Jahr an Elia erging und lautete: „Geh, zeig dich Ahab, da ich Regen auf die Oberfläche des Erdbodens geben will.“ 2 Demzufolge zeigte sich Elia dann Ahab, während die Hungersnot in Samaria schwer war.

3 Inzwischen rief Ahab Obadja, der über den Haushalt [gesetzt] war. (Nun hatte sich Obadja seinerseits als jemand erwiesen, der Jehova sehr fürchtete. 4 Folglich geschah es, als Isebel Jehovas Propheten [vom Leben] abschnitt, daß Obadja dann hundert Propheten nahm und sie, je fünfzig in einer Höhle, versteckte, und er versorgte sie mit Brot und Wasser.) 5 Und Ahab sprach weiter zu Obadja: „Geh durch das Land zu allen Wasserquellen und zu allen Wildbächen. Vielleicht finden wir grünes Gras, daß wir die Pferde und Maultiere am Leben erhalten und nicht [noch mehr] von den Tieren weggetilgt werden.“ 6 So teilten sie das Land unter sich, um es zu durchziehen. Ahab, er ging auf einem Weg allein, und Obadja seinerseits ging auf einem anderen Weg allein.

7 Als Obadja unterwegs war, nun, da war Elia, der ihm entgegenkam. Sogleich erkannte er ihn und fiel auf sein Angesicht und sagte: „Bist du es, mein Herr Elia?“ 8 Darauf sprach er zu ihm: „Ich bin es. Geh, sag zu deinem Herrn: ‚Hier ist Elia.‘ “ 9 Er aber sprach: „Welche Sünde habe ich begangen, daß du deinen Knecht in die Hand Ahabs geben solltest, damit er mich zu Tode bringe? 10 So wahr Jehova, dein Gott, lebt, da ist keine Nation, kein Königreich, wohin mein Herr nicht gesandt hat, dich zu suchen. Nachdem sie gesagt hatten: ‚Er ist nicht [da]‘, ließ er das Königreich und die Nation schwören, daß man dich nicht finden könnte. 11 Und nun sagst du: ‚Geh, sprich zu deinem Herrn: „Hier ist Elia.“ ‚ 12 Und es wird ganz bestimmt geschehen, wenn ich, ja ich, von dir weggehe, daß dann der Geist Jehovas seinerseits dich wegtragen wird, wohin, werde ich nicht wissen; und ich werde gekommen sein, um Ahab Bescheid zu sagen, und er wird dich nicht finden, und er wird mich ganz bestimmt töten, da dein Knecht selbst von seiner Jugend an Jehova gefürchtet hat. 13 Ist meinem Herrn nicht mitgeteilt worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten Jehovas tötete, wie ich eine Anzahl der Propheten Jehovas versteckt hielt, hundert Mann, je fünfzig in einer Höhle, und sie fortwährend mit Brot und Wasser versorgte? 14 Und jetzt sagst du: ‚Geh, sprich zu deinem Herrn: „Hier ist Elia.“ ‚ Und er wird mich ganz bestimmt töten.“ 15 Elia jedoch sprach: „So wahr Jehova der Heerscharen lebt, vor dem ich ja stehe, heute werde ich mich ihm zeigen.“

16 Demgemäß ging Obadja weg, Ahab entgegen, und teilte es ihm mit; und so ging Ahab Elia entgegen.

17 Und es geschah, sobald Ahab Elia sah, daß Ahab sogleich zu ihm sagte: „Bist du es, der Israel in Verruf bringt?“

18 Darauf sprach er: „Nicht ich habe Israel in Verruf gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote Jehovas verlassen habt, und du bist dann den Baalen nachgefolgt. 19 Und nun sende hin, bringe ganz Israel zu mir auf dem Berg Karmel zusammen und auch die vierhundertfünfzig Propheten Baals und die vierhundert Propheten des heiligen Pfahls, die am Tisch Isebels essen.“ 20 Und dann sandte Ahab unter allen Söhnen Israels umher und brachte die Propheten auf dem Berg Karmel zusammen.

21 Dann trat Elia zum ganzen Volk hin und sprach: „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken? Wenn Jehova der [wahre] Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach.“ Und das Volk erwiderte ihm kein Wort. 22 Und Elia sprach weiter zum Volk: „Ich selbst bin als ein Prophet Jehovas übriggeblieben, ich allein, während die Propheten Baals vierhundertfünfzig Mann sind. 23 Man möge uns nun zwei junge Stiere geben, und sie mögen sich einen jungen Stier wählen und ihn zerstücken und auf das Holz legen, doch sollten sie kein Feuer daran legen. Und ich selbst werde den anderen jungen Stier herrichten, und ich will ihn auf das Holz legen, aber ich werde kein Feuer daran legen. 24 Und ihr sollt den Namen eures Gottes anrufen, und ich meinerseits werde den Namen Jehovas anrufen; und es soll geschehen, daß der [wahre] Gott, der mit Feuer antwortet, der [wahre] Gott ist.“ Darauf antwortete das ganze Volk und sagte: „Die Sache ist gut.“

25 Elia sprach nun zu den Propheten Baals: „Wählt euch einen jungen Stier aus, und richtet ihn zuerst her, denn ihr seid in der Mehrheit; und ruft den Namen eures Gottes an, doch sollt ihr kein Feuer daran legen.“ 26 Demgemäß nahmen sie den jungen Stier, den er ihnen gab. Dann richteten sie ihn her, und sie riefen fortwährend den Namen Baals an, vom Morgen bis zum Mittag, indem [sie] sprachen: „O Baal, antworte uns!“ Aber da war keine Stimme, und niemand antwortete. Und sie hinkten fortgesetzt um den Altar herum, den sie gemacht hatten. 27 Und es geschah um die Mittagszeit, daß Elia sie zu verspotten und zu sagen begann: „Ruft mit lautester Stimme, denn er ist ein Gott; denn er wird in eine Sache vertieft sein, und er hat Ausscheidung und muß austreten. Oder vielleicht ist er eingeschlafen und sollte aufwachen!“ 28 Und sie begannen mit lautester Stimme zu rufen und sich nach ihrem Brauch mit Dolchen und mit Lanzen zu schneiden, bis sie Blut über sich herabfließen ließen. 29 Und es geschah, sobald der Mittag vorbei war und sie fortfuhren, sich wie Propheten zu benehmen, bis das Getreideopfer aufstieg, daß da keine Stimme war, und niemand antwortete, und da war kein Aufmerken.

30 Schließlich sprach Elia zum ganzen Volk: „Tretet her zu mir.“ Da trat alles Volk zu ihm hin. Dann ging er daran, den Altar Jehovas auszubessern, der niedergerissen war. 31 Somit nahm Elia zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den Jehovas Wort ergangen war, das gelautet hatte: „Israel wird dein Name werden.“ 32 Und er fuhr fort, im Namen Jehovas aus den Steinen einen Altar zu bauen und rings um den Altar einen Graben zu machen, ungefähr von der Bodenfläche, die mit zwei Sea-Maß Samen besät wird. 33 Danach legte er die Holzstücke zurecht und zerstückte den jungen Stier und legte ihn auf die Holzstücke. Nun sprach er: „Füllt vier große Krüge mit Wasser, und gießt es auf das Brandopfer und auf die Holzstücke.“ 34 Dann sagte er: „Wiederholt es.“ Da wiederholten sie es. Er aber sprach: „Tut es ein drittes Mal.“ Da taten sie es ein drittes Mal. 35 So lief das Wasser rings um den Altar, und auch den Graben füllte er mit Wasser.

36 Und es geschah zur Zeit, da das Getreideopfer aufsteigt, daß Elia, der Prophet, heranzutreten und zu sprechen begann: „O Jehova, du Gott Abrahams, Isa·aks und Israels, laß es heute bekanntwerden, daß du Gott bist in Israel und daß ich dein Knecht bin und ich nach deinem Wort alle diese Dinge getan habe. 37 Antworte mir, o Jehova, antworte mir, damit dieses Volk erkenne, daß du, Jehova, der [wahre] Gott bist und du selbst ihr Herz zurückgewandt hast.“

38 Hierauf fiel das Feuer Jehovas herab und verzehrte dann das Brandopfer und die Holzstücke und die Steine und den Staub, und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf. 39 Als das ganze Volk es sah, fielen sie sogleich auf ihr Angesicht und sprachen: „Jehova ist der [wahre] Gott! Jehova ist der [wahre] Gott!“ 40 Dann sagte Elia zu ihnen: „Ergreift die Propheten Baals! Laßt keinen einzigen von ihnen entrinnen!“ Sofort ergriffen sie sie, und Elia führte sie dann hinab zum Wildbachtal Kischon und schlachtete sie dort hin.

41 Elia sprach nun zu Ahab: „Geh hinauf, iß und trink; denn da ist der Laut des Getöses eines Regengusses.“ 42 Und Ahab ging dann hinauf, um zu essen und zu trinken. Was Elia betrifft, so stieg er auf den Gipfel des Karmels und kauerte sich zur Erde nieder und hielt sein Angesicht zwischen seine Knie gelegt. 43 Dann sagte er zu seinem Bediensteten: „Geh bitte hinauf. Halte Ausschau in Richtung zum Meer hin.“ Da ging er hinauf und schaute und sprach dann: „Da ist gar nichts.“ Und er sagte weiter: „Geh wieder hin“, siebenmal. 44 Und es geschah beim siebtenmal, daß er schließlich sprach: „Siehe! Da steigt eine kleine Wolke wie eines Mannes Handfläche aus dem Meer auf.“ Er sagte nun: „Geh hinauf, sprich zu Ahab: ‚Spann an! Und geh hinab, daß der Regenguß dich nicht aufhalte!‘ “ 45 Und es geschah unterdessen, daß die Himmel selbst sich durch Wolken und Wind verfinsterten und ein starker Regenguß einsetzte. Und Ahab fuhr davon und begab sich nach Jesreël. 46 Und die Hand Jehovas selbst kam über Elia, so daß er seine Hüften gürtete und dann den ganzen Weg nach Jesreël vor Ahab herlief.

Kapitel 19

19 Dann teilte Ahab Isebel alles mit, was Elia getan hatte, und alles in bezug darauf, wie er alle Propheten mit dem Schwert getötet hatte. 2 Darauf sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ sagen: „So mögen die Götter tun und so mögen sie hinzufügen, wenn ich nicht morgen zu dieser Zeit deine Seele der Seele eines jeden von ihnen gleichmachen werde!“ 3 Und er geriet in Furcht. Demzufolge machte er sich auf und ging um seiner Seele [willen] davon und kam nach Beërscheba, das zu Juda gehört. Dann ließ er seinen Bediensteten dort zurück. 4 Und er selbst ging eine Tagereise weit in die Wildnis hinein und kam schließlich und setzte sich unter einen gewissen Ginsterstrauch. Und er begann zu bitten, daß seine Seele sterbe, und sprach: „Es ist genug! Nimm jetzt, o Jehova, meine Seele hinweg, denn ich bin nicht besser als meine Vorväter.“

5 Schließlich legte er sich nieder und schlief unter dem Ginsterstrauch ein. Doch siehe, da rührte ihn ein Engel  an. Dann sagte er zu ihm: „Steh auf, iß.“ 6 Als er schaute, nun, da war bei seinem Kopf ein runder Kuchen auf glühenden Steinen und ein Krug Wasser. Und er begann zu essen und zu trinken und legte sich darauf wieder hin. 7 Später kam der Engel Jehovas wieder, ein zweites Mal, und rührte ihn an und sprach: „Steh auf, iß, denn die Reise ist zuviel für dich.“ 8 Da stand er auf und aß und trank, und er ging fortwährend in der Kraft dieser Nahrung vierzig Tage und vierzig Nächte lang bis zum Berg des [wahren] Gottes, zum Horeb.

9 Dort betrat er schließlich eine Höhle, um die Nacht dort zu verbringen; und siehe, da erging Jehovas Wort an ihn, und es sprach dann zu ihm: „Was hast du hier zu tun, Elia?“ 10 Darauf sagte er: „Ich habe für Jehova, den Gott der Heerscharen, sehr geeifert; denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie niedergerissen, und deine Propheten haben sie mit dem Schwert getötet, so daß nur ich übriggeblieben bin; und sie beginnen mir nach der Seele zu trachten, um sie hinwegzunehmen.“ 11 Er aber sprach: „Geh hinaus, und du sollst auf dem Berg vor Jehova stehen.“ Und siehe, Jehova ging vorüber, und ein großer und starker Wind zerriß Berge und zerbrach zerklüftete Felsen vor Jehova her. (Jehova war nicht in dem Wind.) Und nach dem Wind, da war ein Beben. (Jehova war nicht in dem Beben.) 12 Und nach dem Beben, da war ein Feuer. (Jehova war nicht in dem Feuer.) Und nach dem Feuer, da war eine ruhige, leise Stimme. 13 Und es geschah, sobald Elia sie hörte, daß er sein Angesicht sogleich in sein Amtsgewand hüllte und hinausging und an den Eingang der Höhle trat; und siehe, da war eine Stimme für ihn, und sie sagte dann zu ihm: „Was hast du hier zu tun, Elia?“ 14 Darauf sprach er: „Ich habe für Jehova, den Gott der Heerscharen, sehr geeifert; denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie niedergerissen, und deine Propheten haben sie mit dem Schwert getötet, so daß nur ich übriggeblieben bin; und sie beginnen mir nach der Seele zu trachten, um sie hinwegzunehmen.“

15 Jehova sprach nun zu ihm: „Geh, kehre auf deinem Weg nach der Wildnis von Damaskus zurück; und du sollst hinkommen und Hasaël zum König über Syrien salben. 16 Und Jehu, den Enkel Nimschis, solltest du zum König über Israel salben; und Elisa, den Sohn Schaphats aus Abel-Mehola, solltest du zum Propheten an deiner Statt salben. 17 Und es soll geschehen: Wer dem Schwert Hasaëls entrinnt, den wird Jehu zu Tode bringen; und wer dem Schwert Jehus entrinnt, den wird Elisa zu Tode bringen. 18 Und ich habe siebentausend in Israel übrigbleiben lassen, alle Knie, die sich nicht vor Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküßt hat.“

19 Demzufolge ging er von dort weg und fand Elisa, den Sohn Schaphats, während dieser mit zwölf Gespannen vor sich her pflügte, und er [war] beim zwölften. Da ging Elia zu ihm hinüber und warf sein Amtsgewand auf ihn. 20 Hierauf verließ er die Stiere und lief dann Elia nach und sagte: „Laß mich bitte meinen Vater und meine Mutter küssen. Dann will ich dir nachfolgen.“ Darauf sprach er zu ihm: „Geh, kehre zurück; denn was habe ich dir getan?“ 21 So kehrte er davon um, ihm zu folgen, und nahm dann ein Gespann Stiere und schlachtete sie, und mit dem Geschirr der Stiere kochte er ihr Fleisch und gab es dann den Leuten, und sie aßen nun. Danach machte er sich auf und folgte Elia nach und begann ihm zu dienen.

Jule | 06.20.09 | 1. Könige, Text in der Bibel |

20 Comments »

  1. Jule

    1. Könige 17 – 19

    1. Könige 17:8-16

    Ein sehr gutes Beispiel für bedingungsloses Vertrauen in Jehova und dass er das ausführt, was er sagt.

    Die Witwe hat garnichts mehr. Alles was sie noch hat, reicht fùr eine allerletzte Mahlzeit für sich und ihren Sohn. Trotzdem tut sie so, wie Elia ihr sagt: sie macht zuerst fùr ihn Essen und danach für sich und ihren Sohn. Sie vertraute also felsenfest auf die Zusicherung Jehovas:

    1. Könige 17:13-14

    Darauf sagte Elia zu ihr: „Fürchte dich nicht. Geh hinein, tu nach deinem Wort. Nur mache mir von dem, was da ist, zuerst einen kleinen runden Kuchen, und du sollst ihn zu mir herausbringen, und für dich und deinen Sohn kannst du danach etwas machen. 14 Denn dies ist, was Jehova, der Gott Israels, gesprochen hat: ‚Der große Mehlkrug selbst wird nicht erschöpft, und der kleine Ölkrug, er wird nicht leer werden bis zu dem Tag, an dem Jehova einen Regenguß auf die Oberfläche des Erdbodens gibt.‘ “

    Hätte ich so einen starken Glauben gehabt – oder hätte ich zuerst für mich und mein Kind gekocht und dann für Elia?

    Ihr Glaube wird nicht nur damit belohnt, dass sie und ihr Sohn künftig trotz Hungersnot zu Essen haben – sondern Elia erweckt auch ihren Sohn von den Toten auf, als dieser an einer Krankheit stirbt.

    Kommentar — 21. Juli 2009 @ 22:25

  2. Jule

    nun kommt eine sehr beeinruckende Geschichte: Elia zeigt dem Volk, dass Jehova mächtiger ist als jeder andere Gott. Eine sehr beeindruckende Demonstration!

    1. Könige 18:21-24

    Dann trat Elia zum ganzen Volk hin und sprach: „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken? Wenn Jehova der [wahre] Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach.“ Und das Volk erwiderte ihm kein Wort. 22 Und Elia sprach weiter zum Volk: „Ich selbst bin als ein Prophet Jehovas übriggeblieben, ich allein, während die Propheten Baals vierhundertfünfzig Mann sind. 23 Man möge uns nun zwei junge Stiere geben, und sie mögen sich einen jungen Stier wählen und ihn zerstücken und auf das Holz legen, doch sollten sie kein Feuer daran legen. Und ich selbst werde den anderen jungen Stier herrichten, und ich will ihn auf das Holz legen, aber ich werde kein Feuer daran legen. 24 Und ihr sollt den Namen eures Gottes anrufen, und ich meinerseits werde den Namen Jehovas anrufen; und es soll geschehen, daß der [wahre] Gott, der mit Feuer antwortet, der [wahre] Gott ist.“ Darauf antwortete das ganze Volk und sagte: „Die Sache ist gut.“

    Jetzt erkennen sie, dass Baal nur ein Götze, ohne jegliche Macht ist. Die Aufgabenstellung ist an beide gleich – nur leider reagiert Baal nicht:

    1. Könige 18:25-29

    Elia sprach nun zu den Propheten Baals: „Wählt euch einen jungen Stier aus, und richtet ihn zuerst her, denn ihr seid in der Mehrheit; und ruft den Namen eures Gottes an, doch sollt ihr kein Feuer daran legen.“ 26 Demgemäß nahmen sie den jungen Stier, den er ihnen gab. Dann richteten sie ihn her, und sie riefen fortwährend den Namen Baals an, vom Morgen bis zum Mittag, indem [sie] sprachen: „O Baal, antworte uns!“ Aber da war keine Stimme, und niemand antwortete. Und sie hinkten fortgesetzt um den Altar herum, den sie gemacht hatten. 27 Und es geschah um die Mittagszeit, daß Elia sie zu verspotten und zu sagen begann: „Ruft mit lautester Stimme, denn er ist ein Gott; denn er wird in eine Sache vertieft sein, und er hat Ausscheidung und muß austreten. Oder vielleicht ist er eingeschlafen und sollte aufwachen!“ 28 Und sie begannen mit lautester Stimme zu rufen und sich nach ihrem Brauch mit Dolchen und mit Lanzen zu schneiden, bis sie Blut über sich herabfließen ließen. 29 Und es geschah, sobald der Mittag vorbei war und sie fortfuhren, sich wie Propheten zu benehmen, bis das Getreideopfer aufstieg, daß da keine Stimme war, und niemand antwortete, und da war kein Aufmerken.

    Nach stundenlangen Bemühungen der Baalsanbeter, die sich alle als erfolglos erweisen, kommt nun Jehova an die Reihe:

    1. Könge 18:30-32

    Schließlich sprach Elia zum ganzen Volk: „Tretet her zu mir.“ Da trat alles Volk zu ihm hin. Dann ging er daran, den Altar Jehovas auszubessern, der niedergerissen war. 31 Somit nahm Elia zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den Jehovas Wort ergangen war, das gelautet hatte: „Israel wird dein Name werden.“ 32 Und er fuhr fort, im Namen Jehovas aus den Steinen einen Altar zu bauen und rings um den Altar einen Graben zu machen, ungefähr von der Bodenfläche, die mit zwei Sea-Maß Samen besät wird.


    Bis hierher sind die Bedingungen für beide gleich
    . Aber Elia will, dass sie eindeutig erkennen, wie mächtig Jehova ist, daher sorgt er hier, an Jehovas Altar, für erschwerte Bedingungen:

    1. Könige 18:33-35

    Danach legte er die Holzstücke zurecht und zerstückte den jungen Stier und legte ihn auf die Holzstücke. Nun sprach er: „Füllt vier große Krüge mit Wasser, und gießt es auf das Brandopfer und auf die Holzstücke.“ 34 Dann sagte er: „Wiederholt es.“ Da wiederholten sie es. Er aber sprach: „Tut es ein drittes Mal.“ Da taten sie es ein drittes Mal. 35 So lief das Wasser rings um den Altar, und auch den Graben füllte er mit Wasser.

    Was passiert nun? Würde Jehova seinen Diener erhören und reagieren?

    1. Könige 18:36-38

    Und es geschah zur Zeit, da das Getreideopfer aufsteigt, daß Elia, der Prophet, heranzutreten und zu sprechen begann: „O Jehova, du Gott Abrahams, Isa·aks und Israels, laß es heute bekanntwerden, daß du Gott bist in Israel und daß ich dein Knecht bin und ich nach deinem Wort alle diese Dinge getan habe. 37 Antworte mir, o Jehova, antworte mir, damit dieses Volk erkenne, daß du, Jehova, der [wahre] Gott bist und du selbst ihr Herz zurückgewandt hast.“

    38 Hierauf fiel das Feuer Jehovas herab und verzehrte dann das Brandopfer und die Holzstücke und die Steine und den Staub, und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf.

    Interessant, dass Eia nicht Ehre für sich wollte, sondern das Volk sollte erkennen, dass Jehova der wahre Gott ist. Darum ging es ihm.

    Wie reagierte das Volk?

    1. Könige 18:39

    Als das ganze Volk es sah, fielen sie sogleich auf ihr Angesicht und sprachen: „Jehova ist der [wahre] Gott! Jehova ist der [wahre] Gott!“

    Danach wurden dann auch diejenigen bestraft, die immer noch dem falschen Gott nachliefen. Brutal?

    Nein, Jehova hatte ganz klar gesagt, dass er keinen Götzendienst duldet. Wer es trotzdem tat, musste halt die Konsequenzen tragen.

    Kommentar — 21. Juli 2009 @ 22:26

  3. Jule

    Isebell – ein machthungriges Weib kämpft gegen Jehova

    Isebell ist eine mächtige Frau und sie tobt vor Wut, dass Elia ihre schöne Religon zerstören will. Sie lässt es zu einem Machtkampf kommen, denn sie denkt, wenn sie die Anbeter Jehovas vernichtet, dann könne sie damit ihrem Gott wieder Macht einhauchen. Was für ein fataler Irrtum.

    Aber Eia hat ihre Macht erlebt, erlebt wie sie nach und nach die Propheten Jehovas vernichtet hat und weiss, dass sie vor nichts zurückschrecken wird. So bringt er sich erst mal in Sicherheit.

    1. Könige 19:4

    Und er selbst ging eine Tagereise weit in die Wildnis hinein und kam schließlich und setzte sich unter einen gewissen Ginsterstrauch. Und er begann zu bitten, daß seine Seele sterbe, und sprach: „Es ist genug! Nimm jetzt, o Jehova, meine Seele hinweg, denn ich bin nicht besser als meine Vorväter.“

    Kennen wir das Gefühl, dass wir lieber sterben wollen, weil wir es einfach nicht mehr ertragen können?

    Wenn wir schon mal Ähnliches erlebt haben wie Eia, dann kennen wir dieses unglaubliche Gefühl der Hilflosigkeit. Wir wissen, dass der andere stärker ist als wir und dass wir eigentlich keine Chance gegen ihn haben Er bekommt einfach immer das was er will (wie macht er das eigentlich?). Er kostet seine Macht aus und vom rein menschlichen her ist es mit uns vorbei. Hier kann nur noch Jehova helfen.

    Diese Gefühl hat Elia jetzt und er legt sich völlig erschöpft und ausgebrannt hin. Vielleicht hofft er ja, dass er nun endlich stirbt.

    Aber wir wissen ja: Jehova lässt zwar viele Dinge bis zu einem gewissen Punkt zu – aber nur soweit, wie wir es gerade noch ertragen können. Hier ist Elia ein sehr schönes Beispiel, wie weit das gehen kann.

    Ich finde es sehr gut, dass dies gerade so auch in der Bibel aufgezeichnet ist, denn ich habe schon sehr oft von „Tröstern“ gehört, dass ich wohl nicht wirklich auf Jehova vertrauen würde. Menschen, die sich den Tod herbeisehnen seien Schwächlinge und hätten auf garkeinen Fall Jehovas Wohlgefallen. Denn der Glaube gibt uns ja Kraft.

    Hier an Elia sehen wir sehr gut, dass wir oft so hart geprüft werden, dass es uns unsere ganze Kraft kosten kann und dass wir trotz dem, dass wir Jehova um Kraft bitten, derart kraftlos und entmutigt sein können, dass wir hoffen zu sterben. Nicht, weil wir sterben wollten, sondern weil wir es einfach nicht mehr aushalten und der Tod uns in so einem Moment der einzige Ausweg erscheint.

    Noch ein Punkt kommt hier sehr schön raus: es gibt Momente, wo nur noch Jehova die Sitation retten kann.

    Immerhin: Elia hatte doch gerade kurz zuvor auf dem Berg Karmel die Macht Jehovas erlebt. Wieso ist er denn nun derart mutlos und ohne Kraft? Wo blieb denn sein Vertrauen in Jehova? Er hatte doch garkeinen Grund, sterben zu wollen – oder?

    Haben wir auch schon oft so gedacht und die Lanze über unseren Bruder oder unsere Schwester gebrochen?

    Ich persönlich kenne die Empfindungen Elias nur zu gut und erinnere mich mit Schaudern an einen Fall der sich vor einigen Jahren wirklich zugetragen hatte.

    Eine Freundin erzählte mir voller Entsetzen, dass man ihre Freundin erhängt in einem Wald gefunden hatte. Sie hat es nicht mehr ausgehalten und sich selbst das Leben genommen. Diese Glaubensschwester war betroffen, dass es soweit kommen konnte und es kam unter denen, die von dem Vorfall hörten, zu einer lebhaften Diskussion darüber, dass nicht sein kann was nicht sein darf. Immerhin war die Unglückliche eine Ponierschwester gewesen und sie hätte doch Glauben haben müssen und auf Jehova vertrauen müssen. Es wurde sogar darüber diskutiert, ob sie eine Auferstehungshoffnung habe, wo sie doch ihr Leben einfach so weggeworfen habe.

    Das Ganze macht mich noch Heute wütend, wenn ich daran denke und daher finde ich es sehr wichtig, an diesem Punkt im Bericht über Elia inne zu halten und uns mal in ihn hineinzuversetzen. Hatte Elia wirklich keinen Glaben mehr, vertraute er nicht mehr auf Jehova?

    Wie sah denn Jehova die Sache?

    Er schickt Engel, damit sie Elia stärken würden. Jehova versteht Elia und hat tiefes Mitgefühl mit ihm. Er reicht ihm die Hand und hilft ihm wieder auf.

    Bitte denken wir an diese Geschichte in der Bibel, wenn wir nochmal von einem Fall hören, wo ein Glaubensbruder nicht mehr leben will. Kommen wir ihm bitte nicht mit dem Spruch “ du musst mehr Glauen haben und auf Jehova vertrauen“ sonst könnten wir uns als leidige Tröster erweisen, die nur noch zu seinem Leid hinzufügen. Und das wollen wir doch ganz sicher nicht – oder?

    Wie erschöpft Elia in Wirlichkkeit war, erkennen wir daran, wie lange er schlief.

    1. Könige 19:5-8

    Schließlich legte er sich nieder und schlief unter dem Ginsterstrauch ein. Doch siehe, da rührte ihn ein Engel an. Dann sagte er zu ihm: „Steh auf, iß.“ 6 Als er schaute, nun, da war bei seinem Kopf ein runder Kuchen auf glühenden Steinen und ein Krug Wasser. Und er begann zu essen und zu trinken und legte sich darauf wieder hin. 7 Später kam der Engel Jehovas wieder, ein zweites Mal, und rührte ihn an und sprach: „Steh auf, iß, denn die Reise ist zuviel für dich.“ 8 Da stand er auf und aß und trank, und er ging fortwährend in der Kraft dieser Nahrung vierzig Tage und vierzig Nächte lang bis zum Berg des [wahren] Gottes, zum Horeb.

    Jehova ist nicht so herzlos wie einige unter uns, sondern er ist voller Mitgefühl. Erst lässt er Elia durch den Engel stärken, gibt ihm die Zeit, die er braucht, um wieder zu Kräften zu kommen und dann – nein, er verurteilt Elia nicht, weil es ihm an Gauben und Gottvertrauen mangele – ja dann fragt er ihn erst mal, was los ist und lässt Elia zu Wort kommen.

    1. Könige 19:9-10, 13-14

    Dort betrat er schließlich eine Höhle, um die Nacht dort zu verbringen; und siehe, da erging Jehovas Wort an ihn, und es sprach dann zu ihm: „Was hast du hier zu tun, Elia?“ 10 Darauf sagte er: „Ich habe für Jehova, den Gott der Heerscharen, sehr geeifert; denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie niedergerissen, und deine Propheten haben sie mit dem Schwert getötet, so daß nur ich übriggeblieben bin; und sie beginnen mir nach der Seele zu trachten, um sie hinwegzunehmen.“
    Und es geschah, sobald Elia sie hörte, daß er sein Angesicht sogleich in sein Amtsgewand hüllte und hinausging und an den Eingang der Höhle trat; und siehe, da war eine Stimme für ihn, und sie sagte dann zu ihm: „Was hast du hier zu tun, Elia?“ 14 Darauf sprach er: „Ich habe für Jehova, den Gott der Heerscharen, sehr geeifert; denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie niedergerissen, und deine Propheten haben sie mit dem Schwert getötet, so daß nur ich übriggeblieben bin; und sie beginnen mir nach der Seele zu trachten, um sie hinwegzunehmen.“


    ein sehr schönes Vorbild für uns…

    Jehova ermuntert dann seinen Propheten, indem er ihm nicht nur einen neuen Auftrag gibt, sondern ihm auch zeigt, dass er nicht der einzige Anbeter Jehovas ist, wie er annimmmt, sondern dass es noch 7.000 weitere gibt. Das wird Elia sicherlich ermuntert haben.

    Ausserdem erkennt Jehova, dass Eia nun wirklich seine Belastungsgrenze erreicht hat und schickt ihn quasi in Rente, indem er ihn seinen Nachfolger salben lässt. Auch dies wird sicherlich eine Erleichterung und Ermunterung fùr Elia gewesen sein.

    Kommentar — 21. Juli 2009 @ 22:26

  4. Jule

    1. Könige 18:39

    Als das ganze Volk es sah, fielen sie sogleich auf ihr Angesicht und sprachen: “Jehova ist der [wahre] Gott! Jehova ist der [wahre] Gott!”

    „Jehova ist der wahre Gott!“

    Wenn der Bruder die Verse so vorliest, entsteht der Eindruck, als sei das Volk ehrlich überrascht, dass ER der wahre Gott ist.

    Ein Gedanke, der sehr befremdlich für mich ist.

    Oder könnten wir uns ernsthaft vorstellen, dass Brüder, die jahrzehntelang mit uns gemeinsam die Versammlung besucht haben, in Harmagedon erstaunt ausrufen werden: „Jehova ist der wahre Gott!“?

    Aber an diesem Punkt stoße ich wieder sehr sehr hart an meine persönliche Grenzen – denn ich habe immer noch den Denkfehler, dass ich meine, dass alle, die zu Gottes Volk gehören, auch wahre Anbeter Jehovas sind und daher auch an ihn glauben.

    Leider hat das letzte Jahr, indem wir die ganze Bibel chronologisch durch gelesen haben, nichts daran geändert, obwohl ich immer wieder gelesen habe, dass es leider immer wieder nur Einzelne waren, die Jehova wirklich gedient haben. Die meisten von Gottes Volk waren nur dem Namen nach seine Diener und haben lieber so gelebt wie sie dachten.

    Mir fällt es einfach sehr schwer zu glauben, dass es Menschen gibt, die Jehova kennen gelernt haben und ihn nicht lieben und ihm nicht mit einem erfüllten Herz voller Liebe dienen wollen.

    Außerdem begreife ich einfach nicht, was eigentlich Menschen unter Gottes Volk wollen, die IHN nicht lieben und oft sogar ein Doppelleben führen. Was versprechen sie sich davon?

    Kann man wirklich jahre- oder jahrzehntelang mechanisch mit Gottes Volk mitlaufen, weil man die Belohnung will?

    Wozu ein Doppelleben? Denken wir wirklich, dass Jehova es nicht sieht und uns noch belohnen wird?

    Wo stehen wir ganz persönlich?

    Interessant, was der neue StudienWT von September 2010 dazu sagt:

    „Suche ernstlich den Segen Jehovas“

    hier heißt es auszugsweise:

    Was für einen Gehorsam wünschte sich Jehova von den Israeliten?
    Im Gesetz Mose hieß es, dass es ihm nicht gefallen würde, wenn sie ihm „nicht mit Frohsinn und Freude des Herzens“ dienten. (Lies 5. Mose 28:45-47.) Jehova hat es verdient, dass man ihm nicht bloß rein mechanisch gehorcht, einfach nur konkrete Anweisungen befolgt. Das tun ja sogar Tiere oder auch Dämonen (Mar. 1:27; Jak. 3:3). Echter Herzensgehorsam ist ein Liebesbeweis für Jehova. Wir gehorchen ihm gern, weil wir überzeugt sind, dass seine Gebote keine Last sind und dass er „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Heb. 11:6; 1. Joh. 5:3).
    … Jehova nahm Notiz vom Herzenszustand seiner Diener. Allen, die wirklich großzügig waren, versprach er: „Deswegen wird Jehova, dein Gott, dich in jeder deiner Taten und in all deinem Unternehmen segnen“ (5. Mo. 15:10). Wer diesem Versprechen glaubte, der würde entsprechend handeln und durfte damit rechnen, reich gesegnet zu werden (Spr. 28:20).
    Außer dem Glauben daran, dass Jehova seine Diener belohnt, ist gemäß Hebräer 11:6 noch etwas erforderlich, um von ihm gesegnet zu werden. Wir lesen dort nämlich, er belohne die, die ihn „ernstlich suchen“. Das bedeutet, es intensiv und mit Anstrengung zu tun, wie die zugrunde liegende griechische Verbform anzeigt. Macht uns das nicht Mut? Wenn wir uns ernsthaft bemühen, dann können wir sicher sein, gesegnet zu werden. Schließlich ist Jehova der allein wahre Gott, „der nicht lügen kann“ (Tit. 1:2). Über die Jahrtausende hinweg hat er bewiesen, dass man sich absolut auf das verlassen kann, was er verspricht.

    Kommentar — 24. Juni 2010 @ 21:33

  5. Thomas

    1.Könige 17-19
    Zitate von J.N.Darby


    Die Regierung Ahabs war der Anlaß für das Zeugnis des Propheten Elia. Zu jener Zeit eilte Israel seinem Verderben entgegen. Welcher Art aber ihre Ungerechtigkeit auch sein mochte, so schlägt Gott doch ein Volk nicht, das Seine Wege verlassen hat, bis Er ihnen ein Zeugnis gesandt hat. Er mag sie vorher züchtigen, aber er wird nicht endgültig Sein Gericht über sie ausüben.

    Der Charakter des Zeugnisses verdient hier besondere Aufmerksamkeit.

    In Juda vollbrachten die Propheten inmitten einer von Gott Selbst aufgerichteten Ordnung der Dinge keine Wunder. Sie verweilen bei der Sünde des Volkes und rufen ihnen das Gesetz Jehovas, Seine Satzungen und den Ihm gebührenden Gehorsam in Erinnerung. Sie verkünden das Kommen des Messias und die zukünftige Segnung Israels; da aber das System, in dessen Mitte sie dieses Zeugnis ablegen, immer noch von Gott anerkannt wird, vollbringen sie keine Wunder.

    Elia und Elisa (Zeugen für Gott inmitten eines Volkes, das der Gnade gemäß noch immer von Gott als das Seinige anerkannt wird, das aber Gott öffentlich verlassen hatte und goldene Kälber anbetete) vollbringen im Gegensatz dazu auffallende Wunder als Beweis ihrer göttlichen Sendung.

    Sie halten die Macht und die Rechte Jehovas inmitten eines Volkes aufrecht, das Seine Ansprüche nicht anerkennt, während die Propheten von Juda, die inmitten derer stehen, die öffentlich vorgeben, die Autorität Jehovas anzuerkennen, darauf bestehen, daß die Folgen aus dieser Stellung gezogen werden. Gott sandte wohl an Israel durch den Mund Seiner Propheten – wie Hosea und Amos – ähnliche Androhungen wie die an Juda; es scheint aber nicht, daß in Juda durch die Propheten, die dort zeugten, Wunder vollbracht wurden.

    Wir können hier bemerken, daß sich die Kraft der zwei Zeugen in der Offenbarung in diesen zwei Arten von Zeichen erweist. Sie schließen den Himmel, auf daß es nicht regne, und sie holen Feuer vom Himmel hernieder, und wenn irgend jemand sie beschädigen will, so muß er auf diese Art getötet werden. Das ist Elia. Sie schlagen die Erde mit jeder Plage, so oft sie wollen. Das ist Mose. Ihr Zeugnis wird zweifellos auch inmitten eines Volkes geschehen, das den doppelten Charakter eines widerspenstigen Volkes trägt, und auch eines Volkes in Gefangenschaft, und zwar bedrängt von der Welt, die auf den Gott der Erde nicht hören will, dessen Rechte ihr Zeugnis verkündet.

    Wenn Gott im Falle des Elia den Himmel über Seinem widerspenstigen Volke verschloß, so sorgt Er in Gnade für den Überrest, indem Er in dieser Gnade sogar die Grenzen des Bundes des Gesetzes überschreitet. Es waren viele Witwen in den Tagen Elias des Propheten in Israel, aber zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt, als nur nach Sarepta in Sidon, zu einer Witwe, die auf die Stimme des Zeugnisses Gottes hörte und durch Glauben auf dieses Wort hin handelte, und zwar in einem Falle, der Selbstverleugnung erforderte; und ihr Leben wird bewahrt. Die Gnade – etwas Hartes für die Herzen der Juden -, die eine Offenbarung des Herzens Dessen ist, den sie nicht kannten, offenbart sich in einer der Not angemessenen Kraft, und der Tote wird dem Leben wiedergegeben. Die arme Witwe empfängt ihren Sohn durch eine Kraft, die die der Auferstehung ist, und ihr Glaube an das Wort Gottes wird völlig gefestigt.

    Kapitel 18
    Nachher segnet Gott Israel wieder, als sie durch eine auffallende Kundmachung Seiner Macht, durch die die Priester Baals bestürzt wurden, dazu zurückgeführt wurden, Seinen Namen wieder zu bekennen. Diese werden alle durch das Volk erschlagen, das nun von der Torheit des Götzendienstes überzeugt ist und zum Werkzeug des Gerichts Gottes gemacht wird. Von der Seite des allgemeinen Ausdrucks der Gedanken Gottes betrachtet, ist hier die Sendung Elias zu Ende, obwohl sein Dienst noch einige Zeit andauerte.

    Kapitel 19

    Bis jetzt hatte der Prophet vor Jehova gestanden und hatte in Seinem Namen geredet; jetzt erschrickt er aber vor den Drohungen der lsebel und flieht vor den Gefahren des Ortes, wohin sein Zeugnis ihn geführt hatte. Elia schaut nicht zu Gott auf; er denkt an sich und flieht; aber Gott hat Sein Auge auf ihn gerichtet. Derjenige, der inmitten des Bösen nicht die Kraft Gottes besaß, hat außer der Wüste keine Zuflucht. Da war ein Gott treu ergebenes Herz, aber der Glaube war dem nicht gewachsen, der feindlichen Macht Satans am Orte des Zeugnisses bis ans Ende entgegenzutreten. Er muß entweder ein Zeuge für Gott unter Seinem widerspenstigen Volke sein, oder sich ganz von ihnen absondern.

    Das Herz Elias und die Hand Gottes führten den Propheten in die Wüste, wo er, vielleicht überwältigt, doch kostbar in den Augen Jehovas, mit Gott allein sein wird. Der vierzig Tage dauernde Weg des Elia in die Wüste ähnelt nur äußerlich den vierzig Tagen, die Mose an demselben Horeb mit Gott verbrachte, zu dem der Prophet hinging, oder denen, die Jesus zum Kampf mit dem Feinde Gottes und des Menschen in der Wüste weilte. In den beiden letzteren Fällen wurde das Natürliche beiseite gesetzt. Weder aß und trank Mose noch tat es der Herr. Was Elia anbetrifft, so hält die Güte Gottes die Schwachheit der schwergeprüften Natur aufrecht und macht offenkundig, daß Er mit aller Zärtlichkeit und Fürsorge auf sie Rücksicht nimmt, und sie verleiht die für solch eine Reise erforderliche Kraft. Dieses hätte ihn rühren und ihn empfinden lassen müssen, daß er inmitten des Volkes hätte sein sollen, seitdem er es mit solch einem Gott zu tun hatte. Sein Herz war fern von einem solchen Zustande. Wenn wir an uns denken, so ist es unmöglich, anderen zu bezeugen, was Gott ist! Unsere armen Herzen sind von einer solchen Stellung zu weit entfernt.

    Elia setzt seinen Weg fort, bis er den Horeb erreicht. Aber vor Gott treten, um von sich selbst Gutes und von Israel Übles zu reden, ist etwas ganz anderes, als durch die Kraft der Gegenwart des Herrn sich selbst zu vergessen und Ihn in Seiner Macht vor die Augen des Volkes zu stellen, die trotz all ihres Bösen geduldig in Barmherzigkeit ist. Manchmal treten Menschen vor Gott, weil sie an dem Orte, wo sie hätten für Ihn stehen und zeugen sollen, Ihn vergessen hatten. Und so fragt Gott Elias: „Was tust du hier, Elia?“ Eine schreckliche Frage! wie die Fragen, die Adam und Kain gestellt wurden und auch jetzt der Welt in bezug auf Jesum gestellt werden. Die Antwort verrät nur (wie es immer der Fall ist) die traurige und verhängnisvolle Lage eines Menschen, der Gott vergessen hat. Die Stimme war nicht die des Donners, sondern eine solche, die Elia fühlen ließ, daß es die Stimme war, die er vergessen hatte. Wind, Feuer, Erdbeben, diese Herolde der Macht Gottes dem Menschen gegenüber hätten dem zornigen Herzen Elias als Werkzeuge der göttlichen Kraft wider Israel gerade gepaßt; aber diese Erweisungen Seiner Macht waren nicht Gott Selbst. Der Ton eines leisen Säuselns offenbart Elia Seine Gegenwart. Das, was seinen Willen befriedigt hätte und anderen gegenüber vielleicht gerecht gewesen wäre, weckte nicht sein eigenes Gewissen auf. Aber der Ton eines leisen Säuselns, durch den Gott Sich offenbarte, durchdringt das Herz Elias, und er verbirgt sein Antlitz vor der Anwesenheit Jehovas. Nichtsdestoweniger ist der Stolz seines verbitterten Herzens noch nicht gedämpft. Er wiederholt seine Klagen, so umfassend, wie sie zu einer Zeit waren, wo er selbst gerade alle Propheten Baals vernichtet hatte, und er bewies, daß sein Glaube nicht imstande gewesen war, durch das Licht seines Zeugnisses all das Gute zu finden, das Gott in Israel sah.

    Obwohl die Antwort Gottes gerecht ist, ist sie betrübend für das Herz. Rache soll vollzogen werden, und Elia wird aufgetragen, ihre Werkzeuge zu bereiten – eine traurige Sendung für den Propheten, wenn er das Volk liebte. Was Elia betrifft, so sollte Elisa sein Nachfolger in seinem Prophetenamt sein. Wenn aber die verdiente Rache zu seiner Zeit vollzogen werden mußte und wenn der betrübte Prophet sie ankündigen sollte: so hat Gott immer noch siebentausend Seelen, die das Knie vor Baal nicht gebeugt hatten, obwohl Elia nicht imstande gewesen war, sie zu entdecken. Oh! Wann wird sich das Herz des Menschen, wenn auch nur in Gedanken, auf die Höhe der Gnade und Geduld Gottes erheben? Wenn Elia sich mehr auf Gott gestützt hätte, so hätte er einige von diesen Siebentausend gekannt. Er hätte jedenfalls Den gekannt, der sie kannte und der sein Zeugnis erweckt hatte, um sie zu stärken und zu trösten.

    Die Zeit war aber noch nicht reif für die Erfüllung der Vorsätze Gottes, und Gott wird die Geduld Seiner Gnade Seinem Volke gegenüber nicht aufgeben, um die Ungeduld des Propheten zu befriedigen. Elisa wird gesalbt; da aber Ahab sich gedemütigt hatte, als Gott ihn wegen seiner Ungerechtigkeit mit Gericht bedrohte, werden die Gerichte während des Lebens Ahabs und seines Sohnes zurückgehalten. Dies macht noch einen Wesenszug der Regierung Gottes offenkundig, nämlich, daß das Gericht über den Übeltäter nicht nur in den Ratschlüssen Gottes ausgesprochen sein mag, ja es kann schon in Seinem Handeln mit ihm wahrgenommen werden und selbst bereit sein, vollzogen zu werden, längst bevor es ausgegossen wird. Der Prophet oder der geistliche Mann wird wissen oder in seinem Geiste verstehen, daß es so ist, und er wird auf den Augenblick warten müssen, der jener vollkommenen Langmut paßt, die selbst auf unsere langsamen Herzen wartet, und auf das Erfüllen der Ungerechtigkeit der Übeltäter, oder wenigstens auf ihre Weigerung, Buße zu tun.

    Der Wachtturm schrieb 1978

    Baëscha, der König des Zehnstämmereiches, hat den Thron an sich gerissen, indem er das Haus Jerobeams und Nadab, den regierenden König, umgebracht hat. Dadurch hat sich Achijas Prophezeiung über Jerobeam erfüllt. Baëscha ändert indes nichts an dem Götzendienst, der von Jerobeam eingeführt wurde. Auch er erwirbt sich den Ruf, Jehova gegenüber untreu zu sein. Jehova läßt daher durch Jehu, den Sohn Chananis, Unheil über Baëscha und dessen Haus vorhersagen. Die Prophezeiung erfüllt sich, als sich Simri gegen Ela, den Sohn Baëschas, verschwört und das ganze Haus Baëschas umbringt. Aber Simris Erfolg ist nur von kurzer Dauer, da die Israeliten den Heerobersten Omri zum König machen. Nach einer nur siebentägigen Herrschaft begeht Simri Selbstmord. Tibni, ein weiterer Thronrivale, wird später getötet. Omri tut weiterhin das, was böse ist in den Augen Jehovas. Sein Sohn Ahab wird schließlich sein Nachfolger.
    Ahab erwirbt sich den schändlichsten Ruf von allen. Er pflegt nicht nur die von Jerobeam eingeführte Kälberanbetung weiter, sondern duldet auch die Ausbreitung des Baalskults, um Isebel, der Königin, zu gefallen, die eine Sidonierin ist. Jehova drückt sein Mißfallen aus, indem er seinen Propheten Elia eine große Dürre ankündigen läßt. Während der Dürre sorgt Jehova für Elia, und Ahab bemüht sich vergeblich, den Propheten zu finden. Doch schließlich erscheint Elia vor dem untreuen Ahab und erklärt dem König, daß die Dürre und die Hungersnot darauf zurückzuführen sind, daß er den Baalskult unterstützt. Auf Elias Anregung hin findet auf dem Berg Karmel eine Feuerprobe statt, um festzustellen, ob Jehova oder Baal der wahre Gott ist. Der Ausgang dieser Probe ist eindeutig, und Elia befiehlt, die Propheten des Baals zu töten. Kurz danach beendet ein gewaltiger Regen die von Gott herbeigeführte Dürre. Als Isebel erfährt, was geschehen ist, trachtet sie Elia nach dem Leben, weshalb dieser zum Berg Horeb flieht

    Der Prophet Elia aus Tischbe in Gilead sagte eines Tages zu König Ahab: „Ich schwöre bei dem Herrn, dem Gott Israels, dem ich diene: Es wird in den nächsten Jahren weder Regen noch Tau geben, bis ich es sage!“ Danach befahl der Herr Elia: „Du musst fort von hier! Geh nach Osten, überquere den Jordan, und versteck dich am Bach Krit! Ich habe den Raben befohlen, dich dort mit Nahrung zu versorgen, und trinken kannst du aus dem Bach.“ Nach einiger Zeit vertrocknete der Bach, denn es hatte schon lange nicht mehr geregnet. Da sagte der Herr zu Elia: „Geh nach Phönizien in die Stadt Zarpat, und bleib dort! Ich habe einer Witwe den Auftrag gegeben, dich zu versorgen.“

    Brot und Wasser – dass ist ALLES?? Was ist mit Lauch und Gewürzen, mit Fleisch und Gemüse? So lange Zeit so eingeschränkt leben – nur für Gott?? „Ohne mich“?? Oder reicht uns das, was wir von Gott erhalten um zu leben – weil wir unseren Sinn auf sein Königreich gesetzt haben?

    Ahab begrüßte den Propheten mit den Worten: „So, da ist er ja, der Mann, der Israel ins Verderben gestürzt hat!“ Elia widersprach: „Nicht ich bin an dem Unheil schuld, sondern du und deine Familie! Ihr macht euch nichts mehr aus den Geboten des Herrn. Du, Ahab, verehrst lieber den Götzen Baal und seine Statuen als den Herrn.

    Oh ja, der Prophet ist natürlich der Böse – so ist es auch heute – oder?

    „Wie lange noch wollt ihr auf zwei Hochzeiten tanzen? Wenn der Herr der wahre Gott ist, dann gehorcht ihm allein! Ist es aber Baal, dann dient nur ihm!“ Das Volk sagte kein Wort

    Wem diene ich? Hinke ich auch auf zwei Hochzeiten? Ist mir das, was der wahre Gott uns gibt, nicht genug, muss ich natürlich noch andere Götter anrufen, um von diesen Wohlstand und und und zu erhalten – ist doch „logisch“??

    Da kam die Kraft des Herrn über Elia. Der Prophet band sein Gewand mit dem Gürtel hoch und lief vor Ahabs Wagen her bis nach Jesreel

    Gottes Geist kann uns die Kraft geben, „die über das Normale hinausgeht“! Nichts ist unmöglich, wenn der Geist Jehovas uns dabei unterstützt. Oder könntest du neben einem Pferdewagen herlaufen??

    Kommentar — 26. Juni 2010 @ 15:39

  6. Jule

    1. Könige 19 – Elia flieht vor Isebel

    Erst vor kurzem hatten wir einen wunderschönen WT-Artikel dazu – im WT vom 1. Juli 2011:

    Ihren Glauben nachahmen
    Er ließ sich von seinem Gott trösten und Kraft geben

     

    ELIA rannte durch den strömenden Regen. Es wurde immer dunkler. Bis Jesreel war es noch ziemlich weit, und Elia war nicht mehr der Jüngste. Aber er rannte und rannte, denn „die Hand Jehovas selbst“ war über ihm. Eine unglaubliche Energie durchströmte ihn, wie wohl nie zuvor in seinem Leben. Gerade eben hatte er doch tatsächlich das Pferdegespann von König Ahab überholt! (1. Könige 18:46).

    König Ahab war jetzt ein ganzes Stück hinter ihm. Vor Elia lag nur der weite Weg. Stellen wir uns vor, wie er da so lief, wie ihm der Regen ins Gesicht peitschte und er über den ereignisreichsten Tag seines Lebens nachdachte: Was für ein triumphaler Sieg für seinen Gott Jehova und die wahre Anbetung! Weit in der Ferne, eingehüllt von dunklen Regenwolken, lagen die windgepeitschten Höhen des Karmels. Dort hatte Jehova durch Elia ein Wunder gewirkt und dem Baalskult einen gewaltigen Schlag versetzt. Hunderte von Baalspropheten waren als gemeine Betrüger entlarvt und getötet worden — und das zu Recht. Danach hatte Elia zu Jehova gebetet,dass doch die Dürre aufhören möge, die dreieinhalb Jahre über dem Land gelegen hatte. Und dann kam Regen! (1. Könige 18:18-45).
    Fußnote:
    Siehe dazu die Artikel „Er trat für die reine Anbetung ein“ und „Er wartete und blieb wachsam“ unter der Rubrik „Ihren Glauben nachahmen“ im Wachtturm vom 1. Januar und 1. April 2008.

    Während Elia durch Matsch und Pfüzen die 30 Kilometer nach Jesreel rannte, dachte er vielleicht, nun sei endlich der Wendepunkt gekommen. Ahab musste sich doch jetzt ändern! Nach allem, was sich abgespielt hatte, musste er doch jetzt den Baalskult aufgeben, dem Treiben der Königin Isebel einen Riegel vor schieben und aufhören, Jehovas Diener zu bekämpfen. Es ist ganz natürlich, dass man positiv denkt, wenn etwas gut zu laufen scheint. Man meint vielleicht: Jetzt kann es nur noch besser werden, jetzt ist das Schlimmste endlich überstanden. Es wäre verständlich gewesen, wenn Elia so gedacht hätte, denn er „war ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren“ (Jakobus 5:17). In Wirklichkeit kam aber noch allerhand auf ihn zu. Schon bald würde er solche Angst bekommen und derart am Boden sein, dass er sich den Tod wünschte. Wie kam das? Und wie gab Jehova seinem Propheten wieder Glauben und Mut? Verfolgen wir den Bericht einmal weiter.

    Unerwartete Wende

    Zeigte Ahab Anzeichen von Einsicht, als er wieder in seinem Palast in Jesreel war? Hatte er sich dem wahren Gott zugewandt? Die Bibel sagt: „Dann teilte Ahab Isebel alles mit, was Elia getan hatte, und alles in Bezug darauf, wie er alle Propheten mit dem Schwert getötet hatte“ (1. Könige 19:1). Kein Wort über Jehova Gott! Ahab beschrieb die übernatürlichen Ereignisse dieses Tages aus rein menschlicher Sicht. Er erzählte nur, „was Elia getan hatte“. Offensichtlich hatte er nach wie vor keine Achtung vor Jehova. Wie nahm die rachsüchtige Isebel das Ganze auf?

    Sie tobte. Rasend vor Wut ließ sie Elia ausrichten: „So mögen die Götter tun und so mögen sie hinzufügen, wenn ich nicht morgen zu dieser Zeit deine Seele der Seele eines jeden von ihnen gleichmachen werde!“ (1. Könige 19:2). Wenn das keine Drohung war! Isebel schwor doch tatsächlich, sie wolle selbst mit dem Tod bestraft werden, sollte es ihr nicht gelingen, Elia innerhalb eines Tages töten zu lassen und ihre Baalspropheten zu rächen. Stellen wir uns vor, wie Elia in dieser wüsten, regnerischen Nacht in einem einfachen Quartier in Jesreel von dem Boten der Königin aus dem Schlaf gerissen und mit dieser schrecklichen Morddrohung konfrontiert wurde.Wie war seine Reaktion?

    Mutlos und völlig verängstigt

    Falls Elia gehofft hatte, der Kampf gegen den Baalskult sei jetzt so ziemlich ausgestanden, wurde er nun eines Besseren belehrt. Isebel war entschlossener denn je. Sie hatte schon viele andere treue Propheten umbringen lassen und jetzt schien Elia an der Reihe zu sein. Die Bibel sagt: „Er geriet in Furcht.“ Sah sich Elia bereits einen furchtbaren Tod sterben? Wenn seine Gedanken darum kreisten, dann ist es kein Wunder, dass ihn der Mut verließ.Wie dem auch sei, er „ging um seiner Seele willen davon“ — er rannte um sein Leben (1. Könige 18:4; 19:3).

    Elia war nicht der einzige Glaubensmann, der es mit der Angst zu tun bekam. Dem Apostel Petrus ging es später ähnlich. Als Jesus ihn einmal über das Wasser zu sich kommen ließ, machte Petrus den Fehler, dass er „auf den Windsturm blickte“. Da verlor er den Mut und fing an zu sinken (Matthäus 14:30). Aus dem, was Petrus und Elia erlebten, können wir eine wertvolle Lehre ziehen. Wenn uns der Mut nicht verlassen soll, dürfen wir nicht über Gefahren nachgrübeln, die uns nur Angst machen. Wir müssen unseren Blick auf Jehova richten, der uns Kraft und Hoffnung geben kann.

    „Es ist genug!“

    In seiner Angst floh Elia ungefähr 150 Kilometer südwestwärts nach Beerscheba, einer Stadt unweit der Süudgrenze von Juda. Dort ließ er seinen Bediensteten zurück und machte sich allein in die Wildnis auf. Im Bibelbericht ist von einer „Tagereise“ die Rede. Er ging also vielleicht schon bei Sonnenaufgang los, offensichtlich ohne Proviant. Entmutigt und von Furcht getrieben kämpfte er sich unter der gleißenden Sonne immer weiter durch die raue, unwirtliche Landschaft. Als der glühend rote Ball am Horizont versank, war Elia mit seinen Kräften am Ende. Völlig erschöpft setzte er sich unter einen Ginsterstrauch, das Einzige, was in dieser kargen Gegend ein bisschen Schutz bot (1. Könige 19:4).

    In seiner abgrundtiefen Verzweiflung betete er. Er wollte nicht mehr leben. „Ich bin nicht besser als meine Vorväter“, sagte er. Elia wusste, dass seine Vorväter inzwischen im Grab verwest waren und niemandem mehr etwas Gutes tun konnten (Prediger 9:10). Genauso wertlos kam er sich jetzt vor. Kein Wunder, dass er schrie: „Es ist genug!“ Für ihn hatte das Leben keinen Sinn mehr.

    Ist es so ungewöhnlich, dass ein Mann Gottes dermaßen in Mutlosigkeit und Verzweiflung versinkt? Eigentlich nicht. In der Bibel werden einige treue Männer und Frauen erwähnt, die derart traurig waren, dass sie am liebsten tot gewesen wären, zum Beispiel Rebekka, Jakob, Moses und Hiob (1. Mose 25:22; 37:35; 4. Mose 11:13-15; Hiob 14:13).

    Wir leben heute in „kritischen Zeiten“, mit denen man „schwer fertig wird“ (2. Timotheus 3:1). Da überrascht es nicht, dass viele Menschen — auch treue Diener Gottes — von Zeit zu Zeit in ein Tief geraten. Wem das passiert, der kann es wie Elia machen und Jehova alles sagen, was ihn bedrückt. Schließlich ist er „der Gott allen Trostes“ (2. Korinther 1:3). Hat Jehova denn Elia getröstet und ihm Kraft gegeben?

    Jehova gab seinem Propheten Kraft

    Wie hat Jehova wohl empfunden, als er vom Himmel aus sah, wie sein lieber Prophet Elia unter dem Strauch in der Wildnis lag und nur noch sterben wollte? Das wird klar, wenn man in der Bibel weiterliest. Nachdem Elia eingeschlafen war, schickte Jehova einen Engel zu ihm. Der Engel weckte ihn vorsichtig und sagte: „Steh auf, iss.“ Er hatte ihm ein einfaches Essen hingestellt: frisches, warmes Brot und Wasser. Elia aß. Hat er sich bei dem Engel denn auch bedankt? Die Bibel sagt nur, dass der Prophet aß und trank und sich wieder schlafen legte. War er so fertig, dass er kein Wort herausbrachte? Wie auch immer, der Engel weckte ihn ein zweites Mal, möglicherweise früh am Morgen. Und wieder forderte er Elia auf: „Steh auf, iss.“ Dann kam die erstaunliche Begründung: „Die Reise ist zu viel für dich“ (1. Könige 19:5-7).

    Jehova hatte den Engel wissen lassen, wohin Elias Weg führen würde. Auch war dem Engel klar, dass Elia die Strecke aus eigener Kraft nicht schaffen konnte. Ist es nicht richtig beruhigend einem Gott zu dienen, der unsere Ziele und Grenzen besser kennt als wir selbst? (Psalm 103:13, 14). Wie ging es Elia, nachdem er gegessen hatte?

    Die Bibel sagt: „Er ging fortwährend in der Kraft dieser Nahrung vierzig Tage und vierzig Nächte lang bis zum Berg des wahren Gottes, zum Horeb“ (1. Könige 19:8). Wie schon Moses rund 600 Jahre vor ihm und Jesus nahezu 1000 Jahre nach ihm fastete Elia 40 Tage und 40 Nächte (2. Mose 34:28; Lukas 4:1, 2). Durch die eine Mahlzeit lösten sich Elias Probleme zwar nicht in Luft auf, doch sie gab ihm auf übernatürlicheWeise Kraft. Stellen wir uns den an Jahren vorgerückten Mann vor, wie er sich fast eineinhalb Monate Tag um Tag, Woche um Woche durch die unwegsame Wildnis kämpfte.

    Jehova versorgt seine Diener auch heute, aber er beschafft uns nicht durch ein Wunder buchstäbliches Essen. Er gibt uns auf andere Art Kraft, was viel wichtiger ist (Matthäus 4:4). Wenn wir in der Bibel und in Veröffentlichungen, die fest auf die Bibel gestützt sind, etwas über Gott lesen, werden wir geistig gestärkt. Nehmen wir solche „Nahrung“ zu uns, lösen sich unsere Probleme wahrscheinlich auch nicht in Luft auf, aber es kann uns helfen, Situationen zu ertragen, die ansonsten unerträglich wären. Außerdem f+hrt es zu „ewigem Leben“ (Johannes 17:3).

    Elia ging über 300 Kilometer zu Fuß. Dann kam er zum Horeb, wo Jehova Gott lange zuvor durch einen Engel Moses in einem brennenden Dornbusch erschienen war und wo er später mit Israel den Gesetzesbund geschlossen hatte. Elia suchte Schutz in einer Höhle.

    Wie Jehova seinen Propheten tröstete und stärkte

    Am Horeb stellte Jehovas „Wort“ die einfache Frage: „Was hast du hier zu tun, Elia?“ Die Frage klang wahrscheinlich sehr freundlich, denn Elia fühlte sich frei, sich alles von der Seele zu reden. Er sagte: „Ich habe für Jehova, den Gott der Heerscharen, sehr geeifert; denn die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie niedergerissen, und deine Propheten haben sie mit dem Schwert getötet, sodass nur ich übrig geblieben bin; und sie beginnen mir nach der Seele zu trachten, um sie hinwegzunehmen“ (1. Könige 19:9, 10). Hier sind mindestens drei Gründe zu erkennen, warum Elia so am Ende war.

    1. Er dachte, dass sein ganzer Einsatz umsonst war. Jahrelang hatte er im Dienst Jehovas „sehr geeifert“ und Gottes heiligen Namen und die Anbetung über alles andere gestellt; doch die Lage schien nur noch schlimmer geworden zu sein. Die Israeliten waren nach wie vor untreu und rebellisch, und die falsche Anbetung griff immer mehr um sich.
    2. Elia fühlte sich allein. Er sagte: „Nur ich [bin] übrig geblieben“, so als wäre er der Einzige im Volk, der Jehova noch diente.
    3. Elia hatte Angst. Viele andere Propheten Jehovas hatte man schon getötet, und er war fest davon überzeugt, dass er der Nächste sein würde. Vermutlich fiel es Elia nicht leicht, diese Gefühle einzugestehen, aber er ließ sich nicht durch Stolz davon abhalten oder aus Angst, sich eine Blöße zu geben. Dadurch, dass er seinem Gott sein Herz im Gebet öffnete, gab er treuen Menschen ein gutes Beispiel (Psalm 62:8).

    Wie ging Jehova auf die Gefühle des verängstigten Propheten ein? Der Engel sagte zu Elia, dass er sich an den Eingang der Höhle stellen soll. Das tat Elia, ohne zu wissen, was jetzt passieren würde. Plötzlich begann es heftig zu stürmen! Es muss ein ohrenbetäubender Lärm gewesen sein, als der Sturm Berge zerriss und Felsen zerschmetterte. Man kann sich vorstellen, wie Elia bei dem stürmischen Wind krampfhaft versuchte, sein schweres, derbes Gewand aus Ziegenhaar festzuhalten und sein Gesicht zu schützen. Dann fing auf einmal der Boden unter seinen Füßen an zu zittern und zu beben. Elia konnte sich fast nicht auf den Beinen halten. Kaum hatte er sich gefangen, da fegte eine Feuersbrunst vorbei, und er musste wegen der sengenden Hitze in die Höhle zurück (1. Könige 19:11, 12).

    Der Bibelbericht macht darauf aufmerksam, dass Jehova in keinem dieser gewaltigen Naturschauspiele war. Elia wusste, dass Jehova keine Naturgottheit aus der Sagenwelt ist, wie etwa Baal, der von seinen irregeführten Anhängern als „Wolkenreiter“ gepriesen wurde, als jemand, der Regen bringt. Jehova ist zwar der eigentliche Ursprung all der beeindruckenden Kräfte in der Natur, doch gleichzeitig ist er viel, viel größer als alles, was er geschaffen hat. Nicht einmal der weite Himmel kann ihn fassen (1. Könige 8:27). Wie hat dieses Schauspiel Elia geholfen? Er hatte ja Angst, aber mit einem Gott wie Jehova an seiner Seite, der derartige Kräfte beherrscht, brauchte er Ahab und Isebel nicht zu fürchten (Psalm 118:6).

    Nach dem Feuer war plötzlich alles still. Elia hörte „eine ruhige, leise Stimme“. [Fußnote: Die „ruhige, leise Stimme“ kann von demselben Geistwesen gekommen sein, durch das „Jehovas Wort“übermittelt wurde, wie in 1. Könige 19:9 erwähnt. In Vers 15 ist einfach von „Jehova“ die Rede. Hier kommt einem vielleicht der Engel in den Sinn, durch den Jehova das Volk Israel in der Wildnis führte und von dem er sagte: „Mein Name ist in ihm“ (2. Mose 23:21). Ohne sich natürlich hier festzulegen, könnte man anmerken, dass Jesus als „das WORT“ diente, bevor er auf die Erde kam, als derjenige, durch den Jehova zu seinen Dienern sprach (Johannes 1:1).] Erneut wurde er angeregt, sich zu äußern, und ein zweites Mal schüttete er sein Herz aus. Vielleicht ging es ihm danach wieder ein Stückchen besser. Doch was die „ruhige, leise Stimme“ als Nächstes sagte, muss ihn noch viel mehr getröstet und gestärkt haben. Jehova machte ihm klar, dass er alles andere als wertlos war. Wie tat er das? Er erklärte einiges, was er langfristig gegen den Baalskult in Israel unternehmen wollte. Elia hatte sich eindeutig nicht umsonst angestrengt — Jehovas Vorhaben war nicht zu stoppen. Und Elia sollte dabei weiter eine Rolle spielen, denn Jehova schickte ihn mit genauen Anweisungen wieder zurück (1. Könige 19:12-17).

    Elia hatte sich doch auch einsam und verlassen gefühlt. Wie hat Jehova ihm da geholfen? Zuerst trug er ihm auf, Elisa, der später sein Amt übernehmen sollte, zum Propheten zu salben. Der junge Mann würde einige Jahre sein Begleiter und Gehilfe sein. Das war jetzt genau, was Elia brauchte! Dann hatte Jehova noch eine schöne Überraschung für ihn: „Ich habe siebentausend in Israel übrig bleiben lassen, alle Knie, die sich nicht vor Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat“ (1. Könige 19:18). Elia war keineswegs allein. Sein Herz muss gehüpft sein, als er erfuhr, dass Tausende auf Jehovas Seite geblieben waren und sich geweigert hatten, Baal anzubeten. Für sie war es jetzt wichtig, dass Elia treu seinen Weg weiterging, dass er fest zu Jehova stand und ihnen so unter extrem schwierigen Verhältnissen ein Beispiel gab. Es muss Elia sehr berührt haben, als er durch Jehovas Boten — die „ruhige, leise Stimme“ seines Gottes — diese Worte übermittelt bekam.

    Wie Elia sind auch wir oft von den gewaltigen Kräften in der Natur ganz überwältigt, und das zu Recht. In der Schöpfung offenbart sich ausdrucksvoll die Macht unseres Schöpfers (Römer 1:20). Jehova bedient sich seiner grenzenlosen Macht auch heute noch gern, um seinen treuen Dienern zu helfen (2. Chronika 16:9). Am deutlichsten spricht er jedoch durch sein Wort, die Bibel, zu uns (Jesaja 30:21). Sie ist gewissermaßen die „ruhige, leise Stimme“, durch die Jehova uns heute anleitet und korrigiert, uns ermutigt und seiner Liebe versichert.

    Hat sich Elia am Horeb von Jehova trösten und Kraft geben lassen? Keine Frage! Er war schon bald wieder voll in Aktion: ganz der Alte — ein mutiger, treuer Prophet, der sich mit Macht gegen die falsche Anbetung und ihre Schlechtigkeit stemmte. Wenn auch wir uns zu Herzen nehmen, was uns Gott durch sein Wort sagen will, und wenn wir „den Trost aus den Schriften“ auf uns wirken lassen, dann können wir Elias Glauben nachahmen (Römer 15:4).

    Kommentar — 22. Juni 2011 @ 05:58

  7. WT 01.04.2005

    „Ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren“

    Elia lebte ein Jahrhundert nach David. Er war einer der bedeutendsten Propheten Israels. In einer Zeit, in der Korruption und Unmoral überhand nahmen, trat Elia für die wahre Anbetung ein und ließ in seiner Ergebenheit gegenüber Jehova nie nach. Kein Wunder, dass Elisa, sein Nachfolger, Jehova den „Gott Elias“ nannte (2. Könige 2:14).

    Elia war jedoch kein Übermensch. Jakobus schrieb: „Elia war ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren“ (Jakobus 5:17). Nachdem er einmal Baalsanbetern in Israel eine schmerzliche Niederlage bereitet hatte, drohte Königin Isebel, ihn zu töten. Wie reagierte er darauf? Er geriet in Furcht und floh in die Wildnis. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und bat wehklagend: „Es ist genug! Nimm jetzt, o Jehova, meine Seele hinweg, denn ich bin nicht besser als meine Vorväter.“ Elia wollte kein Prophet mehr sein und wünschte sich, zu sterben (1. Könige 19:4).

    Aber Jehova zeigte Verständnis für Elias Gefühle. Er stärkte ihn und versicherte ihm, dass er nicht allein sei, da noch andere treu an der wahren Anbetung festgehalten hatten. Außerdem vertraute er Elia weiterhin und erteilte ihm einen neuen Auftrag (1. Könige 19:5-18).

    Elias Verfassung deutete nicht etwa darauf hin, dass er Gottes Gunst verloren hatte. Wen ließ Jehova ungefähr 1 000 Jahre später in einer Vision neben Christus Jesus erscheinen, als dieser in Gegenwart von Petrus, Jakobus und Johannes umgestaltet wurde? Moses und Elia (Matthäus 17:1-9). Offensichtlich betrachtete Jehova Elia als einen vorbildlichen Propheten. Obwohl Elia bloß „ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren“ war, schätzte es Gott, dass er hart arbeitete, um die reine Anbetung wiederherzustellen und seinen Namen zu heiligen.

    Unser innerer Kampf

    Auch heute kann es vorkommen, dass Diener Jehovas entmutigt oder ängstlich sind. Wie tröstlich ist es doch, zu wissen, dass Elia ebenso empfand! Und wie ermutigend, dass Jehova unseren inneren Kampf genauso versteht wie den Elias (Psalm 103:14).

    Einerseits lieben wir Gott und unseren Nächsten und möchten die gute Botschaft vom Königreich verkündigen. Andererseits sind wir vielleicht wegen der mangelnden Resonanz auf unser Predigen enttäuscht oder wegen der Drohungen von Feinden der wahren Anbetung verängstigt. Aber Jehova rüstet seine Diener heute genauso aus, ihre Tätigkeit fortzusetzen, wie er es bei Elia tat. Sehen wir uns einmal an, wie es bei Herbert und Gertrud war.

    Die beiden ließen sich 1952 in Leipzig als Zeugen Jehovas taufen. Diener Gottes hatten damals in der DDR kein leichtes Leben, denn ihr Predigtwerk war verboten. Welche Gefühle hatte Herbert, wenn er von Haus zu Haus predigte?

    „Manchmal waren wir sehr ängstlich. Wenn wir von Haus zu Haus gingen, wussten wir niemals, ob nicht ein Polizist auftauchen und uns verhaften würde.“ Was half Herbert und anderen, die Furcht zu überwinden? „Wir studierten sehr viel. Und Jehova gab uns die Kraft, mit dem Predigen fortzufahren.“ In seinem Dienst erlebte Herbert vieles, was ihn stärkte — manchmal auch amüsierte.

    Einmal traf Herbert eine Frau mittleren Alters an, die Interesse an der Bibel zeigte. Beim Rückbesuch einige Tage später war auch ein junger Mann anwesend, der sich die Unterhaltung mit anhörte. Nach einigen Minuten entdeckte Herbert etwas, was ihm einen Schreck einjagte. Auf einem Stuhl in der Zimmerecke lag eine Polizeimütze. Sie gehörte dem jungen Mann, und es war klar, dass er als Polizist Herbert verhaften würde.

    „Sie sind ein Zeuge Jehovas!“, rief der junge Mann aus. „Zeigen Sie mir Ihren Ausweis!“ Herbert gab ihm den Ausweis. Da geschah etwas Unerwartetes. Die Frau wandte sich an den Polizisten und sagte warnend zu ihm: „Wenn diesem gläubigen Mann etwas geschieht, bist du in diesem Haus nicht mehr willkommen.“

    Der junge Mann hielt kurz inne, gab Herbert den Ausweis zurück und ließ ihn gehen. Später erfuhr Herbert, dass der Polizist in die Tochter der Frau verliebt war. Offensichtlich war er der Meinung, es sei besser, sich weiter um das Mädchen zu bemühen, als Herbert festzunehmen.

    WT 01.04.2005

    Kommentar — 22. Juni 2011 @ 06:56

  8. WT vom 15.12.2005

    Gottes Liebe zu seinem widerspenstigen Volk

    5 Jehova Gott bereitet es keine Freude, Menschen zu bestrafen, die ihm untreu werden. Wie ein liebevoller Vater wünscht er, dass die Bösen bereuen und zu ihm zurückkehren (Hesekiel 18:32; 2. Petrus 3:9). Zum Beweis dafür bediente sich Jehova in den Tagen Ahabs und Isebels mehrerer Propheten, um sein Volk vor den Folgen des Baalskults zu warnen. Einer von ihnen war Elia. Nachdem, wie vorausgesagt, eine verheerende Dürre eingetreten war, forderte Elia König Ahab auf, die Israeliten und die Baalspropheten auf dem Berg Karmel zu versammeln (1. Könige 18:1, 19).

    6 An dem Versammlungsort hatte früher ein Altar Jehovas gestanden, der „niedergerissen“ worden war — wahrscheinlich um Isebel gefällig zu sein (1. Könige 18:30). Die anwesenden Israeliten waren sich leider nicht sicher, wer am ehesten in der Lage war, den dringend benötigten Regen zu bringen — Jehova oder Baal. Baal wurde von 450 Propheten vertreten, Elia war dagegen der einzige Prophet, der für Jehova auftrat. Elia ging auf den Hauptgrund des Problems ein, als er das Volk fragte: „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken?“ Dann sagte er noch deutlicher, worum es eigentlich ging: „Wenn Jehova der wahre Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach.“ Um die unentschlossenen Israeliten zu veranlassen, ausschließlich Jehova ergeben zu sein, schlug Elia eine Erprobung der Göttlichkeit vor. Zwei Stiere wurden als Opfer geschlachtet, der eine für Jehova und der andere für Baal. Der wahre Gott würde sein Opfer durch Feuer verzehren lassen. Die Baalspropheten machten ihr Opfer bereit und riefen dann stundenlang: „O Baal, antworte uns!“ Als Elia sie zu verspotten begann, machten sie sich Einschnitte, bis Blut herausströmte, und sie riefen mit lautester Stimme. Eine Antwort blieb jedoch aus (1. Könige 18:21, 26-29).

    7 Jetzt kam Elia an die Reihe. Zunächst setzte er den Altar Jehovas instand und legte den in Stücke zerteilten jungen Stier darauf. Dann ließ er vier große Krüge Wasser über das Opfer gießen. Das wurde noch zweimal wiederholt, bis der Graben um den Altar voller Wasser war. Dann betete Elia: „O Jehova, du Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass es heute bekannt werden, dass du Gott bist in Israel und dass ich dein Knecht bin und ich nach deinem Wort alle diese Dinge getan habe. Antworte mir, o Jehova, antworte mir, damit dieses Volk erkenne, dass du, Jehova, der wahre Gott bist und du selbst ihr Herz zurückgewandt hast“ (1. Könige 18:30-37).

    8 Der wahre Gott reagierte darauf, indem er sowohl das Opfer als auch den Altar durch Feuer vom Himmel verzehren ließ. Das Feuer leckte sogar das Wasser im Graben rund um den Altar auf! Stellen wir uns die Wirkung auf die Israeliten vor. „Sie [fielen] sogleich auf ihr Angesicht und sprachen: ‚Jehova ist der wahre Gott! Jehova ist der wahre Gott!‘ “ Elia ging nun weiter entschlossen vor und befahl den Israeliten: „Ergreift die Propheten Baals! Lasst keinen einzigen von ihnen entrinnen!“ Alle 450 Baalspropheten wurden dann am Fuß des Berges Karmel hingerichtet (1. Könige 18:38-40).

    9 Noch an demselben unvergesslichen Tag ließ Jehova es zum ersten Mal nach dreieinhalb Jahren auf das Land regnen (Jakobus 5:17, 18). Wir können uns die angeregten Gespräche unter den Israeliten vorstellen, als sie nach Hause zurückkehrten; Jehova hatte seine Göttlichkeit gerechtfertigt. Die Baalsanbeter gaben jedoch nicht auf. Isebel setzte ihren Feldzug gegen die Diener Jehovas fort (1. Könige 19:1, 2; 21:11-16). So wurde die Lauterkeit des Volkes Gottes erneut erprobt. Wäre es Jehova gegenüber ausschließlich ergeben, wenn sein Tag des Gerichts an den Baalsanbetern käme?

    WT vom 15.12.2005

    Kommentar — 22. Juni 2011 @ 06:57

  9. WT vom 01.01.2008

    Ihren Glauben nachahmen:

    Er trat für die reine Anbetung ein

    ELIA beobachtete die Leute auf ihrem beschwerlichen Fußmarsch den Karmel hinauf. Ihre Armut und Not war ihnen selbst in dem Halbdunkel des frühen Morgens anzusehen. Dreieinhalb Jahre Dürre waren an ihnen nicht spurlos vorübergegangen.

    Mit ihnen gingen 450 Baalspropheten stolzen Schrittes und voll glühendem Zorn auf Elia, den Propheten Jehovas. Dieser trat immer noch unerschütterlich gegen den Baalskult auf, obwohl Königin Isebel viele Diener Jehovas hatte hinrichten lassen. Aber wie lange noch? Wahrscheinlich sagten sich jene Priester, als Einzelgänger könne er sich auf Dauer nicht gegen sie alle behaupten (1. Könige 18:3, 19, 20). Ahab, der in seinem königlichen Wagen gekommen war, hatte für Elia genauso wenig übrig.

    Doch jener einsame Prophet sollte einen unvergleichlichen Tag erleben. Vor seinen Augen bahnte sich eine Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse an — eine der dramatischsten, die es je gab. Was ging Elia wohl in der Morgendämmerung durch den Sinn? Furcht war ihm durchaus nicht fremd, denn er war „ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren“ (Jakobus 5:17). Umringt von treulosen Menschen mit ihrem abtrünnigen König und den mordgierigen Priestern, wusste Elia nur allzu gut, wie allein er war (1. Könige 18:22).

    Wie war es denn in Israel zu der Krisensituation gekommen? Und was hat der Bericht mit heute zu tun? Die Bibel fordert dazu auf, ergebene Diener Gottes genau zu betrachten und ihren Glauben nachzuahmen (Hebräer 13:7). Befassen wir uns also einmal damit, was für ein Beispiel Elia gab.

    Der Höhepunkt einer langen Auseinandersetzung

    Die längste Zeit seines Lebens musste Elia hilflos mit ansehen, wie man das Beste, was sein Heimatland und sein Volk auszeichnete, beiseiteschob und mit Füßen trat. Israel hatte eine langwierige Auseinandersetzung erfasst, ein regelrechtes Hin und Her zwischen der reinen und der falschen Religion, zwischen der Anbetung Jehovas und dem Götzenkult der Nachbarnationen. Zur Zeit Elias nahm dieser Konflikt grässliche Formen an.

    König Ahab hatte Isebel, die Tochter des Königs von Sidon, geheiratet. Sie war entschlossen, den Baalskult im Land Israel zu verbreiten und die Anbetung Jehovas auszurotten. Ahab erlag schnell ihrem Einfluss. Er baute einen Tempel und einen Altar für Baal und ging in der Verehrung dieser heidnischen Gottheit führend voran. Dadurch beleidigte er Jehova zutiefst (1. Könige 16:30-33).

    Weshalb war der Baalskult so beleidigend? Israel wurde verdorben und ließ sich zum großen Teil von dem wahren Gott weglocken. Noch dazu handelte es sich um eine abscheuliche und grausame Religion mit männlichen und weiblichen Tempelprostituierten, Sexorgien und sogar Kinderopfern. Jehova sandte schließlich Elia zu Ahab und ließ eine Dürre ankündigen, die so lange dauern sollte, bis der Prophet Gottes ihr Ende verkünden würde (1. Könige 17:1). Elia zeigte sich Ahab erst nach einigen Jahren und forderte ihn auf, das Volk mit den Baalspropheten auf dem Karmel zu versammeln.

    Was hat diese Auseinandersetzung uns heute zu sagen? Vielleicht denkt man, eine Geschichte über den Baalskult sei heute irrelevant, weil es ja keine Tempel und Altäre für Baal mehr gibt. Der Bericht ist allerdings nicht bloß von historischem Interesse (Römer 15:4). Das Wort „Baal“ bedeutet „Besitzer“ oder „Herr“. Jehova sagte seinem Volk, den Israeliten, sie sollten ihn als ihren „Baal“ oder ehelichen Besitzer erwählen (Jesaja 54:5). Dienen Menschen nicht auch heute immer noch einer Vielzahl von Herren, auch wenn sie Gott, dem Allmächtigen, nicht dienen? Eigentlich entscheiden sie sich für einen anderen Herrn als Jehova: für das Geld, den Beruf, die Freizeitgestaltung, das sexuelle Vergnügen oder irgendeinen der zahllosen anderen Götter (Matthäus 6:24; Römer 6:16). Somit wachsen und gedeihen auch heute sozusagen die entscheidendsten Elemente des Baalskults. Jene Auseinandersetzung zwischen Jehova und Baal in alter Zeit kann die Entscheidung, wem man dienen möchte, erleichtern.

    Wieso „hinken“?

    Vom Karmel aus hat man in luftiger Höhe normalerweise eine gute Fernsicht — der Blick reicht vom Wildbachtal Kischon bis zum Großen Meer (Mittelmeer) und bis hin zu den Bergen des Libanon am nördlichen Horizont. Aber an diesem entscheidenden Tag bot sich bei Sonnenaufgang ein öder Anblick. Ein tödlicher Schleier hing über dem einst fruchtbaren Land, das Jehova den Kindern Abrahams gegeben hatte. Der Boden war von der unbarmherzigen Sonnenglut gehärtet worden — ruiniert durch die Torheit des Volkes Gottes! Als die Menschen hier zusammengeströmt waren, wandte sich Elia an sie und sagte: „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken? Wenn Jehova der wahre Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach“ (1. Könige 18:21).

    Was meinte Elia mit den Worten „auf zwei verschiedenen Meinungen hinken“? Jenen Leuten war anscheinend nicht bewusst, dass sie sich entweder für die Anbetung Jehovas oder den Baalskult entscheiden mussten. Ihrer Meinung nach konnten sie beides: Baal mit abscheulichen Riten besänftigen und auch Jehovas Gunst erlangen. Wahrscheinlich dachten sie, Baal segne ihre Ernten und Viehherden und ‘Jehova der Heerscharen’ beschütze sie in der Schlacht (1. Samuel 17:45). Sie hatten eine Grundtatsache vergessen, etwas, was immer noch viele außer Acht lassen: Jehova besteht darauf, allein angebetet zu werden. Er fordert ausschließliche Ergebenheit und sie gebührt ihm auch. Die Verehrung anderer Götter könnte er nicht dulden und sie wäre beleidigend! (2. Mose 20:5).

    Jene Israeliten „hinkten“ wie jemand, der versucht, gleichzeitig auf zwei Wegen zu gehen. Viele machen heute denselben Fehler. Sie lassen ihr Leben von anderen „Baalen“ beherrschen und schieben die Anbetung Gottes beiseite. Elias Aufruf, nicht zu hinken, kann eine Anregung sein, die eigenen Prioritäten und die eigene Anbetung zu überprüfen.

    Eine entscheidende Probe

    Elia schlug nun eine Probe vor. Sie war denkbar einfach. Die Baalspriester sollten einen Altar bauen und ein Schlachtopfer darauflegen; dann sollten sie ihren Gott bitten, das Opfer in Brand zu setzen. Elia würde genauso vorgehen. Er sagte: „Der wahre Gott, der mit Feuer antwortet, [ist] der wahre Gott.“ Elia wusste genau, wer der wahre Gott war. Sein Glaube war so stark, dass er nicht zögerte, jenen Baalspropheten den Vortritt zu lassen. Er räumte seinen Gegnern sämtliche Vorteile ein; sie durften den Opferstier aussuchen und Baal zuerst anrufen (1. Könige 18:24, 25).

    Heutzutage werden keine Wunder gewirkt. Doch Jehova hat sich nicht geändert. Wir können ebenso auf ihn vertrauen, wie Elia es tat. Wenn andere beispielsweise nicht mit dem übereinstimmen, was die Bibel lehrt, können wir sie ruhig reden lassen. Wie Elia dürfen wir es dem wahren Gott überlassen, die Sache richtigzustellen. Wir vertrauen nicht auf uns selbst, sondern auf sein inspiriertes Wort, das zum „Richtigstellen der Dinge“ geschrieben wurde (2. Timotheus 3:16).

    Die Baalspropheten gingen daran, ihr Schlachtopfer vorzubereiten und ihren Gott anzurufen. „O Baal, antworte uns!“, riefen sie immer wieder. Es vergingen Minuten und schließlich Stunden. „Aber da war keine Stimme, und niemand antwortete“, heißt es in der Bibel. Um die Mittagszeit verspottete Elia sie und sagte sarkastisch, Baal müsse wohl zu beschäftigt sein, um ihnen zu antworten. Vielleicht sei er austreten gegangen oder er sei eingeschlafen und man müsse ihn aufwecken. „Ruft mit lautester Stimme“, forderte er jene Scharlatane auf. Für ihn war der Baalskult natürlich ein lächerlicher Schwindel und er wollte, dass auch Gottes Volk das erkannte (1. Könige 18:26, 27).

    Daraufhin gebärdeten sich die Baalspriester wie wahnsinnig. „Sie begannen mit lautester Stimme zu rufen und sich nach ihrem Brauch mit Dolchen und mit Lanzen zu schneiden, bis sie Blut über sich herabfließen ließen.“ Doch alles umsonst! Denn „da [war] keine Stimme . . ., und niemand antwortete, und da war kein Aufmerken“ (1. Könige 18:28, 29). Baal gab es gar nicht. Satan hatte ihn erfunden, um Menschen von Jehova abzubringen. Sich einen anderen Herrn als Jehova zu erwählen führt immer zu Enttäuschung und Schande — damals wie heute (Psalm 25:3; 115:4-8).

    Die Antwort

    Am Spätnachmittag war Elia an der Reihe. Er besserte den Altar Jehovas aus, der niedergerissen worden war — zweifellos von Feinden der reinen Anbetung. Elia nahm dazu 12 Steine, durch die er viele aus dem Zehnstämmereich Israel daran erinnern mochte, dass das für alle 12 Stämme erlassene Gesetz immer noch bindend war. Dann legte er sein Opfer auf den Altar und ließ es mit Wasser übergießen, das eventuell aus dem nahen Mittelmeer stammte. Er ließ sogar um den Altar einen Graben ausheben und auch ihn mit Wasser füllen. Elia vertraute seinem Gott so sehr, dass er den Baalspropheten sehr entgegenkam und Jehova die Antwort erschwerte (1. Könige 18:30-35).

    Als alles bereit war, betete Elia. Sein einfaches Gebet machte deutlich, was für ihn am wichtigsten war. Erstens sollte bekannt werden, dass nicht Baal, sondern Jehova ‘Gott in Israel’ war. Zweitens wollte er alle wissen lassen, dass er als Jehovas Diener fungierte; die Ehre sollte allein Gott zuteilwerden. Elia wäre immer noch für sein Volk da, denn schließlich lag ihm daran, dass Jehova ‘ihr Herz zurückwandte’ (1. Könige 18:36, 37). Trotz all des Elends, das die Israeliten durch ihre Untreue verursacht hatten, liebte Elia sie immer noch. Auch wir können in unseren Gebeten erkennen lassen, dass uns an Gottes Namen, an Demut und an Mitgefühl für Hilfsbedürftige gelegen ist.

    Vor dem Gebet fragte sich die Volksmenge womöglich, ob sich die Existenz Jehovas genauso wie die des Baal als frei erfunden herausstellen würde. Nach dem Gebet war dafür keine Zeit mehr, denn der Bericht sagt: „Hierauf fiel das Feuer Jehovas herab und verzehrte dann das Brandopfer und die Holzstücke und die Steine und den Staub, und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf“ (1. Könige 18:38). Welch eine spektakuläre Antwort! Und wie reagierte das Volk darauf?

    „Jehova ist der wahre Gott! Jehova ist der wahre Gott!“, riefen sie alle (1. Könige 18:39). Endlich sahen sie ein, wie es sich wirklich verhielt. Aber sie hatten immer noch keinen Glauben erkennen lassen. Anzuerkennen, dass Jehova der wahre Gott ist, wenn man nach einem Gebet Feuer vom Himmel fallen sieht, ist wahrlich kein eindrucksvoller Glaubensbeweis. Elia verlangte daher mehr von ihnen. Er forderte das, was sie schon viele Jahre früher hätten tun sollen: dem Gesetz gehorchen. Nach dem Gesetz Gottes sollten falsche Propheten und Götzendiener zu Tode gebracht werden (5. Mose 13:5-9). Diese Baalspriester waren verschworene Feinde Jehovas und arbeiteten absichtlich gegen seine Vorsätze. Verdienten sie Barmherzigkeit? Welche Barmherzigkeit hatte man denn den unschuldigen Kindern erwiesen, als sie als Opfer für den Baal lebendig verbrannten? (Sprüche 21:13; Jeremia 19:5). Jene Männer verdienten beileibe keine Barmherzigkeit. Daher befahl Elia, sie hinzurichten, und das geschah auch (1. Könige 18:40).

    Kritiker bemängeln heutzutage das Nachspiel dieser Probe auf dem Karmel. Sie befürchten womöglich, intolerante religiöse Eiferer könnten damit Gewalttaten rechtfertigen. Und leider gibt es heute nur allzu viele dieser Eiferer. Doch Elia war nicht intolerant. Er führte im Namen Jehovas eine gerechte Hinrichtung aus. Überdies wissen wir, dass wir nicht wie Elia zum Schwert greifen dürfen, um die Bösen aus dem Weg zu räumen. Seit dem Kommen des Messias gilt für alle seine Jünger als Norm, was er zu Petrus sagte: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Matthäus 26:52). Jehova wird seinem Recht durch seinen Sohn Geltung verschaffen.

    Als wahre Christen sind wir verpflichtet, gemäß unserem Glauben zu leben (Johannes 3:16). Treue Menschen wie Elia sind uns darin ein gutes Vorbild. Elia betete ausschließlich Jehova an und forderte andere ebenfalls dazu auf. Mutig entlarvte er eine Religion als betrügerisch, durch die Satan Menschen von Jehova weglockte. Auch vertraute er nicht auf seine Fähigkeiten und seine Durchsetzungskraft, sondern darauf, dass Jehova alles richtigstellt. Ja, Elia trat für die reine Anbetung ein. Ahmen wir seinen Glauben nach!

    [Fußnoten]
    Mehr darüber, was Elia mit Ahab zu tun hatte, ist dem Artikel „Hast du Glauben wie Elia?“ im Wachtturm vom 1. April 1992 zu entnehmen.

    Der Karmel ist gewöhnlich üppig grün, denn die an den Hängen aufsteigenden feuchten Winde vom Meer her sorgen für häufigen Regen und genügend Tau. Da man Regen dem Gott Baal zuschrieb, war dieser Berg anscheinend ein bedeutender Ort des Baalskults. Ein unfruchtbarer, trockener Karmel war daher der ideale Ort, den Baalskult als Schwindel zu entlarven.

    Elia sagte zu ihnen ausdrücklich: „Doch sollt ihr kein Feuer daran legen“, das heißt an das Schlachtopfer. Wie Gelehrte erklären, benutzten solche Götzendiener oft Altäre mit einem nicht sichtbaren Hohlraum darunter. Von dort aus konnte das Opferholz angezündet werden, sodass es so aussah, als sei es auf übernatürliche Weise geschehen.

    WT vom 01.01.2008

    Kommentar — 22. Juni 2011 @ 06:58

  10. WT 01.01.1998

    Sie taten den Willen Jehovas

    Elia verherrlicht den wahren Gott

    ER WAR der meistgesuchte Mann in Israel. Fände der König ihn, würde er ihn ganz bestimmt zu Tode bringen. Um wen handelte es sich bei diesem Gejagten? Es war Elia, der Prophet Jehovas.

    König Ahab und seiner heidnischen Frau Isebel war es zuzuschreiben, daß der Baalskult in Israel eine Blütezeit erlebte. Jehova hatte deshalb eine Trockenheit über das Land kommen lassen, die inzwischen schon mehr als drei Jahre andauerte. Wutentbrannt machte sich Isebel daran, die Propheten Jehovas zu Tode zu bringen; Ahab jedoch hatte es besonders auf Elia abgesehen. Es war nämlich Elia, der vor über drei Jahren zu ihm gesagt hatte: „Es wird während dieser Jahre weder Tau noch Regen geben, außer auf Befehl meines Wortes!“ (1. Könige 17:1). Und die daraus resultierende Dürre dauerte immer noch an.

    In dieser bedrohlichen Situation wurde Elia von Jehova angewiesen: „Geh, zeig dich Ahab, da ich Regen auf die Oberfläche des Erdbodens geben will.“ Elia gehorchte dem Befehl Jehovas, obwohl es für ihn eine sehr riskante Sache war (1. Könige 18:1, 2).

    Zwei Gegner treffen zusammen

    „Bist du es, der Israel in Verruf bringt?“ fragte Ahab, als er Elia erblickte. „Nicht ich habe Israel in Verruf gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote Jehovas verlassen habt, und du bist dann den Baalen nachgefolgt“, entgegnete Elia mutig. Darauf ließ Elia die Anweisung ergehen, daß sich ganz Israel am Berg Karmel versammeln solle, auch die „vierhundertfünfzig Propheten Baals und die vierhundert Propheten des heiligen Pfahls“. Dann wandte sich Elia dem Volk zu und sagte: „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken? Wenn Jehova der wahre Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach“ (1. Könige 18:17-21).

    Das Volk schwieg. Womöglich fühlten sich die Israeliten schuldig, weil sie es versäumt hatten, Jehova ausschließlich ergeben zu sein (2. Mose 20:4, 5). Oder vielleicht war ihr Gewissen so sehr abgestumpft, daß sie es nicht als Sünde ansahen, sowohl Jehova als auch Baal ergeben zu sein. Jedenfalls wies Elia das Volk an, zwei junge Stiere herbeizuschaffen — einen für die Baalspropheten und den anderen für ihn. Beide Stiere sollten als Opfer zubereitet werden, aber es sollte kein Feuer daran gelegt werden. Dann sagte Elia: „Ihr sollt den Namen eures Gottes anrufen, und ich meinerseits werde den Namen Jehovas anrufen; und es soll geschehen, daß der wahre Gott, der mit Feuer antwortet, der wahre Gott ist“ (1. Könige 18:23, 24).

    Jehova wird verherrlicht

    Die Baalspropheten begannen, ‘um den Altar herumzuhinken, den sie gemacht hatten’. Den ganzen Vormittag riefen sie: „O Baal, antworte uns!“ Aber Baal antwortete ihnen nicht (1. Könige 18:26). Daraufhin verspottete Elia sie mit den Worten: „Ruft mit lautester Stimme, denn er ist ein Gott“ (1. Könige 18:27). Nun ritzten sich die Baalspropheten sogar mit Dolchen und Lanzen — ein von Heiden häufig gepflegter Brauch, durch den sie das Mitleid ihrer Götter zu erregen suchten (1. Könige 18:28).

    Inzwischen war der Mittag schon vorbei, und die Baalsanbeter fuhren fort, „sich wie Propheten zu benehmen“ — eine Wendung, die in diesem Zusammenhang den Gedanken vermittelt, daß sie in einen Zustand der Ekstase gerieten und sich nicht länger im Griff hatten. Am späten Nachmittag sagte Elia schließlich zum ganzen Volk: „Tretet her zu mir.“ Alle verfolgten aufmerksam, wie Elia den Altar Jehovas ausbesserte, ringsherum einen Graben aushob, den jungen Stier zerstückte und ihn auf die Holzstücke, die sich auf dem Altar befanden, legte. Danach wurden der Stier, der Altar und das Holz vollständig mit Wasser überschüttet, und der Graben wurde mit Wasser gefüllt (sicherlich war es Salzwasser aus dem Mittelmeer). Dann betete Elia zu Jehova: „Laß es heute bekanntwerden, daß du Gott bist in Israel und daß ich dein Knecht bin und ich nach deinem Wort alle diese Dinge getan habe. Antworte mir, o Jehova, antworte mir, damit dieses Volk erkenne, daß du, Jehova, der wahre Gott bist und du selbst ihr Herz zurückgewandt hast“ (1. Könige 18:29-37).

    Plötzlich kam Feuer vom Himmel „und verzehrte dann das Brandopfer und die Holzstücke und die Steine und den Staub, und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf“. Alle, die das sahen, fielen sogleich zu Boden und sagten: „Jehova ist der wahre Gott! Jehova ist der wahre Gott!“ Auf den Befehl Elias hin wurden dann die Baalspropheten ergriffen und zum Wildbachtal Kischon gebracht, wo sie getötet wurden (1. Könige 18:38-40).

    Eine Lektion für uns

    Das Auftreten Elias scheint von übermenschlicher Kühnheit zu zeugen. Doch der Bibelschreiber Jakobus versichert uns, daß ‘Elia ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren war’ (Jakobus 5:17). Er war nicht ganz frei von Sorge und Furcht. Als Isebel zum Beispiel später schwor, sich für den Verlust der Baalspropheten zu rächen, floh Elia und rief dann Jehova im Gebet an: „Es ist genug! Nimm jetzt, o Jehova, meine Seele hinweg“ (1. Könige 19:4).

    Jehova nahm Elias Seele nicht durch den Tod hinweg. Statt dessen sorgte Jehova barmherzigerweise für Hilfe (1. Könige 19:5-8). Heutige Diener Gottes können sicher sein, daß Jehova für sie in Zeiten größter Besorgnis — vielleicht wenn sie verfolgt werden — das gleiche tun wird. Ja, wenn sie Jehova um Hilfe bitten, kann er ihnen „die Kraft, die über das Normale hinausgeht“, geben, so daß sie, selbst wenn sie ‘auf jede Weise bedrängt werden, nicht bewegungsunfähig eingeengt sind’. Folglich wird ihnen geholfen auszuharren, so wie einst Elia geholfen wurde (2. Korinther 4:7, 8).

    [Fußnoten]
    Einige Gelehrte vermuten, daß Elia hier auf die rituellen Tänze der Baalsanbeter anspielte. Das Wort „hinken“ wird auch in 1. Könige 18:26 verwandt, um den Tanz der Baalspropheten zu beschreiben.

    Einige sind der Meinung, daß eine Verbindung zwischen der Selbstverstümmelung und Menschenopfern bestand. Beiden Handlungen lag die Vorstellung zugrunde, daß das Zufügen körperlicher Qualen oder das Vergießen von Blut einen Gott günstig stimmen könne.

    WT vom 1. Januar 1998

    Kommentar — 22. Juni 2011 @ 06:58

  11. WT 15.09.1997

    Werden wir treu sein wie Elia?

    „Siehe! Ich sende euch Elia, den Propheten, vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“ (MALEACHI 4:5).

    „EIN Land, das von Milch und Honig fließt“ (2. Mose 3:7, 8). Das gab Jehova Gott den Israeliten, nachdem er sie im 16. Jahrhundert v. u. Z. aus der ägyptischen Knechtschaft befreit hatte. Aber ach! Fünf Jahrhunderte waren seitdem vergangen, und nun kam es im Zehnstämmereich Israel doch zu einer schweren Hungersnot. Es war kaum noch grünes Gras zu finden. Die Tiere starben, und dreieinhalb Jahre lang fiel kein Regen (1. Könige 18:5; Lukas 4:25). Worauf war diese Katastrophe zurückzuführen?

    2 Abtrünnigkeit hatte die Krise heraufbeschworen. Entgegen dem Gesetz Gottes hatte König Ahab die kanaanitische Prinzessin Isebel geheiratet und ihr gestattet, in Israel die Baalsanbetung einzuführen. Und was noch schlimmer war: Er errichtete in der Hauptstadt Samaria sogar einen Tempel für den falschen Gott! Die Israeliten wurden außerdem zu dem Glauben verleitet, durch die Baalsanbetung würden ihre Ernteerträge steigen. Doch entsprechend der Warnung Jehovas liefen sie nun Gefahr ‘umzukommen, von dem guten Land hinweg’ (5. Mose 7:3, 4; 11:16, 17; 1. Könige 16:30-33).

    Eine dramatische Probe, wer der wahre Gott ist

    3 Zu Beginn der Hungersnot hatte Gottes treuer Prophet Elia zu König Ahab gesagt: „So wahr Jehova, der Gott Israels, lebt, vor dem ich ja stehe, es wird während dieser Jahre weder Tau noch Regen geben, außer auf Befehl meines Wortes!“ (1. Könige 17:1). Nachdem sich diese Voraussage auf furchtbare Weise bewahrheitet hatte, wurde Elia vom König beschuldigt, Israel in Verruf gebracht zu haben. Elia entgegnete darauf jedoch, daß Ahab und sein Haus schuld daran waren, und zwar wegen ihrer Abtrünnigkeit durch die Baalsanbetung. Jehovas Prophet wies König Ahab an, zur Klärung der Streitfrage ganz Israel zum Berg Karmel zusammenzurufen, außerdem die 450 Propheten Baals und die 400 Propheten des heiligen Pfahls. Ahab und seine Untertanen versammelten sich dort, vielleicht in der Hoffnung, das Ereignis werde ein Ende der Dürre herbeiführen. Elia lenkte die Aufmerksamkeit allerdings auf den entscheidenden Punkt. „Wie lange werdet ihr auf zwei verschiedenen Meinungen hinken?“ fragte er. „Wenn Jehova der wahre Gott ist, so folgt ihm nach; wenn es aber Baal ist, so folgt ihm nach.“ Die Israeliten wußten darauf nichts zu entgegnen (1. Könige 18:18-21).

    4 Jahrelang hatten die Israeliten versucht, die Anbetung Jehovas mit dem Baalskult zu vermischen. Zur Klärung der Frage der Göttlichkeit schlug Elia eine Probe vor. Er wollte einen jungen Stier als Opfer herrichten, und die Propheten Baals sollten mit einem weiteren Stier dasselbe tun. Dann sagte Elia: „Ihr sollt den Namen eures Gottes anrufen, und ich meinerseits werde den Namen Jehovas anrufen; und es soll geschehen, daß der wahre Gott, der mit Feuer antwortet, der wahre Gott ist“ (1. Könige 18:23, 24). Man stelle sich das einmal vor: die Erhörung eines Gebets durch Feuer vom Himmel!

    5 Elia forderte die Baalspropheten auf, den Anfang zu machen. Sie richteten einen Stier als Schlachtopfer her und legten ihn auf den Altar. Dann hinkten sie um den Altar herum und beteten: „O Baal, antworte uns!“ So ging es „vom Morgen bis zum Mittag“. „Ruft mit lautester Stimme“, spottete Elia. Baal müsse in eine wichtige Sache vertieft sein oder ‘vielleicht sei er eingeschlafen und sollte aufwachen’. Bald gerieten die Baalspropheten in Ekstase. Sie schnitten sich sogar mit Dolchen, und das Blut strömte aus ihren Wunden. Und welch ein Lärm geherrscht haben muß, da alle 450 mit lautester Stimme schrien! Eine Reaktion blieb allerdings aus (1. Könige 18:26-29).

    6 Nun war Elia an der Reihe. Er baute den Altar Jehovas wieder auf, hob einen breiten Graben ringsherum aus und richtete das Schlachtopfer her. Dann ließ er Wasser über das Holz und das Opfer gießen. Zwölf große Krüge Wasser wurden über dem Altar ausgeschüttet, bis auch der Graben gefüllt war. Man stelle sich die Spannung vor, als Elia betete: „O Jehova, du Gott Abrahams, Isaaks und Israels, laß es heute bekanntwerden, daß du Gott bist in Israel und daß ich dein Knecht bin und ich nach deinem Wort alle diese Dinge getan habe. Antworte mir, o Jehova, antworte mir, damit dieses Volk erkenne, daß du, Jehova, der wahre Gott bist und du selbst ihr Herz zurückgewandt hast“ (1. Könige 18:30-37).

    7 In Erhörung des von Elia gesprochenen Gebetes „fiel das Feuer Jehovas herab und verzehrte dann das Brandopfer und die Holzstücke und die Steine und den Staub, und das Wasser, das im Graben war, leckte es auf“. Das Volk beugte sich zur Erde nieder und sprach: „Jehova ist der wahre Gott! Jehova ist der wahre Gott!“ (1. Könige 18:38, 39). Elia ging daraufhin in die Offensive über. Er gebot: „Ergreift die Propheten Baals! Laßt keinen einzigen von ihnen entrinnen!“ Nachdem sie im Tal Kischon hingeschlachtet worden waren, bedeckten dunkle Wolken den Himmel. Ein Regenguß beendete schließlich die Dürre (1. Könige 18:40-45; vergleiche 5. Mose 13:1-5).

    8 Welch ein großer Tag! Jehova triumphierte in dieser bemerkenswerten Prüfung der Göttlichkeit. Außerdem wurde durch jenes Ereignis das Herz vieler Israeliten zu Gott zurückgewandt. Auf diese und auf andere Weise erwies sich Elia als ein treuer Prophet. Und er spielte sogar eine prophetische Rolle.

    Mußte ‘Elia, der Prophet’, noch kommen?

    9 Später sagte Gott durch Maleachi voraus: „Siehe! Ich sende euch Elia, den Propheten, vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas. Und er soll das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne wieder den Vätern, damit ich nicht komme und die Erde tatsächlich mit dem Vernichtungsbann schlage“ (Maleachi 4:5, 6). Elia lebte etwa 500 Jahre vor der Zeit, als diese Worte geäußert wurden. Da es sich um eine Prophezeiung handelte, waren die Juden des ersten Jahrhunderts u. Z. in Erwartung, daß Elia in Erfüllung dieser Worte kommen werde (Matthäus 17:10).

    10 Aber wer war dieser Elia, der kommen sollte? Seine Identität wurde offenbart, als Jesus Christus erklärte: „Seit den Tagen Johannes’ des Täufers bis jetzt ist das Königreich der Himmel das Ziel, dem Menschen entgegendrängen, und die Vorandrängenden ergreifen es. Denn alle, die PROPHETEN und das GESETZ, haben bis auf Johannes prophezeit; und wenn ihr es annehmen wollt: Er selbst ist ‚Elia, der kommen soll‘.“ Ja, Johannes der Täufer war das vorausgesagte Gegenstück zu Elia (Matthäus 11:12-14; Markus 9:11-13). Ein Engel hatte zu Sacharja, dem Vater des Johannes, gesagt, daß sein Sohn über „Elias Geist und Kraft“ verfügen werde, „um ein zubereitetes Volk für Jehova bereitzumachen“ (Lukas 1:17). Die Taufe, die Johannes vollzog, war ein Symbol, durch das jemand öffentlich seine Reue über seine Sünden gegen das mosaische Gesetz zum Ausdruck brachte, und die Juden sollten dadurch zu Christus geführt werden (Lukas 3:3-6; Galater 3:24). Durch das Werk des Johannes wurde somit ‘ein zubereitetes Volk für Jehova bereitgemacht’.

    11 Das von Johannes dem Täufer verrichtete „Eliawerk“ zeigte, daß ein „Tag Jehovas“ nahe war. Auf die Nähe dieses Tages, an dem Gott gegen seine Feinde vorgehen und sein Volk bewahren würde, wies auch der Apostel Petrus hin. Wie er zeigte, waren die übernatürlichen Geschehnisse, die sich Pfingsten 33 u. Z. zutrugen, eine Erfüllung der Prophezeiung Joels über die Ausgießung des Geistes Gottes. Petrus erklärte, daß dies vor dem ‘großen und glanzvollen Tag Jehovas’ geschehen sollte (Apostelgeschichte 2:16-21; Joel 2:28-32). 70 u. Z. erfüllte Jehova sein Wort, indem er die römischen Heere veranlaßte, das göttliche Strafgericht an der Nation zu vollstrecken, die seinen Sohn verworfen hatte (Daniel 9:24-27; Johannes 19:15).

    12 Nach 70 u. Z. sollte allerdings noch mehr passieren. Der Apostel Paulus verband einen künftigen „Tag Jehovas“ mit der Gegenwart Jesu Christi. Außerdem sprach der Apostel Petrus in Verbindung mit diesem Tag von ‘neuen Himmeln und einer neuen Erde’ (2. Thessalonicher 2:1, 2; 2. Petrus 3:10-13). Behalten wir im Sinn, daß Johannes der Täufer ein ähnliches Werk wie Elia durchführte, bevor 70 u. Z. der „Tag Jehovas“ kam. All das zusammengenommen war ein Hinweis darauf, daß noch etwas Weiteres geschehen sollte, was durch das Werk, das Elia verrichtet hatte, dargestellt worden war. Worum handelt es sich?

    Sie haben den Geist Elias

    13 Nicht nur die Tätigkeit von Johannes dem Täufer bildet eine Parallele zum Werk Elias, sondern auch die Tätigkeit der gesalbten Christen in dem gegenwärtigen kritischen Zeitabschnitt, der zu dem kommenden „Tag Jehovas“ führt (2. Timotheus 3:1-5). Ausgerüstet mit dem Geist und der Kraft Elias, sind sie treue Verteidiger der wahren Anbetung. Und wie notwendig das doch ist! Nach dem Tod der Apostel Christi setzte ein Abfall vom wahren christlichen Glauben ein, vergleichbar mit dem Gedeihen des Baalskults in den Tagen Elias (2. Petrus 2:1). Namenchristen begannen falsche religiöse Lehren und Bräuche in das Christentum hineinzutragen. Sie übernahmen beispielsweise die unbiblische heidnische Lehre, daß der Mensch eine unsterbliche Seele hat (Prediger 9:5, 10; Hesekiel 18:4). Die abtrünnige Christenheit hat aufgehört, den Namen des allein wahren Gottes, Jehova, zu gebrauchen. Statt dessen wird eine Dreieinigkeit angebetet. Außerdem hat sie den an den Baalskult erinnernden Brauch angenommen, sich vor Bildnissen Jesu und seiner Mutter Maria zu verneigen (Römer 1:23; 1. Johannes 5:21). Doch das ist längst nicht alles!

    14 Ab dem 19. Jahrhundert begannen Führer der Kirchen der Christenheit, viele Teile der Bibel anzuzweifeln. So verwarfen sie unter anderem den Bericht in 1. Mose über die Schöpfung und verbeugten sich sinnbildlich vor der Evolutionstheorie, der sie das Prädikat „wissenschaftlich“ verliehen. Das steht in krassem Widerspruch zu den Lehren Jesu Christi und seiner Apostel (Matthäus 19:4, 5; 1. Korinther 15:47). Die geistgesalbten Christen heute halten dagegen wie Jesus und seine frühen Nachfolger an dem Bibelbericht über die Schöpfung fest (1. Mose 1:27).

    15 Als für die Welt die „Zeit des Endes“ begann, wurde die Christenheit von einer geistigen Hungersnot ergriffen (Daniel 12:4; Amos 8:11, 12). Die kleine Gruppe gesalbter Christen erhielt dagegen regelmäßig von Gott geistige Speise „zur rechten Zeit“, so wie Jehova dafür gesorgt hatte, daß Elia seinerzeit während der Hungersnot ernährt wurde (Matthäus 24:45; 1. Könige 17:6, 13-16). Die treuen Diener Gottes, die zunächst als Bibelforscher bekannt waren, erhielten später den biblischen Namen Jehovas Zeugen (Jesaja 43:10).

    16 Elia lebte seinem Namen gemäß, der „Mein Gott ist Jehova“ bedeutet. Im offiziellen Organ der irdischen Diener Jehovas, im Wachtturm, wird dementsprechend konsequent Gottes Name gebraucht. Tatsächlich wurde bereits in der zweiten Ausgabe (August 1879, englisch) das Vertrauen zum Ausdruck gebracht, daß die Zeitschrift die Unterstützung Jehovas hat. Sowohl in dieser Zeitschrift als auch in den anderen Veröffentlichungen der Watch Tower Society werden die unbiblischen Lehren der Christenheit und des übrigen Teils Babylons der Großen, des Weltreichs der falschen Religion, entlarvt, und die Wahrheit des Wortes Gottes, der Bibel, wird herausgestellt (2. Timotheus 3:16, 17; Offenbarung 18:1-5).

    Unter Prüfungen treu

    17 Die Geistlichkeit reagierte auf die Bloßstellung ähnlich wie Isebel, als sie erfuhr, daß Elia die Baalspropheten getötet hatte. Sie sandte dem treuen Propheten Jehovas eine Botschaft, in der sie schwor, ihn zu töten. Das war keine leere Drohung, denn Isebel hatte bereits viele Propheten Gottes umgebracht. Voller Furcht floh Elia südwärts nach Beerscheba. Er ließ seinen Diener dort zurück und ging in die Wildnis hinein, wo er darum bat zu sterben. Doch Jehova hatte seinen Propheten nicht verlassen. Ein Engel erschien Elia, um ihn auf die lange Reise zum Berg Horeb vorzubereiten. So erhielt er Nahrung für die mehr als 300 Kilometer weite 40tägige Reise. Am Horeb sprach Gott zu Elia nach ehrfurchtgebietenden Machtentfaltungen in Form eines starken Windes, eines Erdbebens und eines Feuers. Jehova war nicht in diesen Erscheinungen. Es handelte sich um Äußerungen seines heiligen Geistes oder seiner wirksamen Kraft. Schließlich redete Jehova mit seinem Propheten. Stellen wir uns vor, wie sehr diese Erfahrung Elia gestärkt haben muß! (1. Könige 19:1-12). Was wäre, wenn wir wie Elia ein wenig in Furcht geraten würden, weil uns Feinde der wahren Anbetung bedrohen? Seine Erfahrung sollte uns erkennen lassen, daß Jehova sein Volk nicht im Stich läßt (1. Samuel 12:22).

    18 Gott gab Elia zu verstehen, daß er weiterhin als Prophet tätig sein sollte. Elia dachte zwar, er sei der einzige Anbeter des wahren Gottes in Israel, doch Jehova zeigte ihm, daß sich 7 000 nicht vor Baal niedergebeugt hatten. Gott sandte Elia dann zurück, damit er sich wieder der ihm übertragenen Aufgabe widmete (1. Könige 19:13-18). Es könnte geschehen, daß uns Feinde der wahren Anbetung nachstellen, wie es bei Elia der Fall war. Vielleicht werden wir, wie von Jesus vorausgesagt, heftiger Verfolgung ausgesetzt (Johannes 15:17-20). Manchmal geraten wir möglicherweise in Furcht. Doch wir können wie Elia sein, dem Gottes Unterstützung zugesichert wurde und der daraufhin treu im Dienst für Jehova ausharrte.

    19 Auf Grund der heftigen Verfolgung während des Ersten Weltkriegs ließen sich einige gesalbte Christen von Furcht übermannen und hörten auf zu predigen. Sie glaubten irrtümlich, ihr Werk auf der Erde sei vollbracht. Gott verwarf sie jedoch nicht. Statt dessen sorgte er barmherzigerweise für sie, so wie er Elia mit Nahrung versorgt hatte. Gleich Elia nahmen sich die treuen Gesalbten die göttliche Zurechtweisung wegen ihrer Untätigkeit zu Herzen, und sie wurden reaktiviert. Ihnen wurden die Augen geöffnet für das großartige Vorrecht, die Königreichsbotschaft zu verkündigen.

    20 Jesus umriß in der Prophezeiung über seine Gegenwart das weltweite Werk, das vor dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge abgeschlossen werden muß (Matthäus 24:14). Dieses Werk wird heute von den gesalbten Christen und ihren Millionen von Gefährten durchgeführt, die dem Leben auf einer paradiesischen Erde entgegenblicken. Das Königreichspredigtwerk bis zum Ende durchzuführen ist ein Vorrecht, das nur denjenigen gewährt wird, die treu sind wie Elia.

    Treu wie Elia

    21 Mit einem Eifer gleich dem Elias kommt der kleine Überrest der wahren gesalbten Christen seiner Verantwortung nach, sich um die irdischen Interessen des inthronisierten Königs, Jesus Christus, zu kümmern (Matthäus 24:47). Und Gott läßt nun schon seit über 60 Jahren diese Gesalbten führend in dem Werk vorangehen, Menschen zu Jüngern zu machen, denen er die wunderbare Hoffnung auf ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde gewährt (Matthäus 28:19, 20). Wie dankbar diese Millionen sein können, daß die relativ wenigen noch verbliebenen Gesalbten ihrer Verantwortung so eifrig und treu nachkommen!

    22 Das Königreichspredigtwerk wird von unvollkommenen Menschen durchgeführt und somit allein in der Kraft, die Jehova denjenigen gibt, die rückhaltlos auf ihn vertrauen. „Elia war ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren“, sagte der Jünger Jakobus, als er das Gebet des Propheten als Beispiel dafür anführte, welche Kraft das Gebet eines Gerechten hat (Jakobus 5:16-18). Elia prophezeite nicht ständig und vollbrachte auch nicht unentwegt Wunder. Er hatte die gleichen menschlichen Gefühle und Schwächen wie wir, und trotzdem diente er Gott treu. Da auch wir die Hilfe Gottes haben und er uns stärkt, können wir ebenfalls treu sein wie Elia.

    23 Wir haben allen Grund, sowohl treu als auch optimistisch zu sein. Denken wir daran, daß Johannes der Täufer ein Werk wie Elia durchführte, bevor 70 u. Z. der „Tag Jehovas“ kam. Mit dem Geist und der Kraft Elias führen die gesalbten Christen ein ähnliches von Gott aufgetragenes Werk auf der ganzen Erde durch. Das ist ein eindeutiger Beweis dafür, daß der große „Tag Jehovas“ nahe ist.

    WT 15.09.1997

    Kommentar — 22. Juni 2011 @ 06:59

  12. WT 15.06.1980

    Gottes Wort ist lebendig

    Du bist nicht allein

    BIST du schon einmal entmutigt gewesen, weil du dachtest, es gebe niemand, der die gleiche Gesinnung habe wie du? Fiel es dir schwer, standhaft für das einzutreten, was du für richtig hieltest, als alle anderen gegen dich waren? Hattest du das Gefühl, ganz allein zu sein?

    Der hebräische Prophet Elia machte eine solche Erfahrung, nachdem er eine übernatürliche Kundgabe göttlicher Macht erlebt hatte. Als Antwort auf sein Gebet kam Feuer vom Himmel hernieder und verzehrte sein von Wasser durchtränktes Opfer und den Altar. Dadurch wurde allen Anwesenden, zu denen auch König Ahab gehörte, bewiesen, daß Jehova tatsächlich der wahre Gott war, wohingegen Baal die Gebete seiner 450 Propheten nicht beantworten konnte. Auf Elias Anweisung wurden diese Propheten hingeschlachtet. Jehova erhörte noch ein weiteres Gebet Elias, indem er durch einen starken Regen eine lange Dürrezeit beendete (1. Kö. 18:21-45).

    Während Gottes Geist auf Elia ruhte, rannte der Prophet dem Wagen Ahabs voraus und traf noch vor dem König in Jesreel ein. Als Königin Isebel von ihrem Mann erfuhr, was Elia den Baalspriestern angetan hatte, ließ sie dem Propheten sagen: „So mögen die Götter tun und so mögen sie hinzufügen, wenn ich nicht morgen zu dieser Zeit deine Seele der Seele eines jeden von ihnen gleichmachen werde!“ (1. Kö. 18:46 bis 19:2).

    Aus Furcht ergriff Elia zusammen mit seinem Diener die Flucht. Von Beer-Scheba aus setzte der Prophet seinen Weg allein fort und gelangte schließlich zum Horeb auf der Sinaihalbinsel. Er betrat eine Höhle, um die Nacht dort zu verbringen. Jehova Gott stellte ihm die Frage: „Was hast du hier zu tun, Elia?“ Entmutigt antwortete Elia: „Die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie niedergerissen, und deine Propheten haben sie mit dem Schwert getötet, so daß nur ich übriggeblieben bin; und sie beginnen mir nach der Seele zur trachten, um sie hinwegzunehmen“ (1. Kö. 19:3 bis 10).

    War aber Elia wirklich der einzige, der Jehova diente? Nein. Er wußte nichts davon, daß es noch einen Überrest treuer Israeliten gab. Jehova sprach daher zu ihm: „Ich habe siebentausend in Israel übrigbleiben lassen, alle Knie, die sich nicht vor Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküßt hat“ (1. Kö. 19:18). Doch Elia war auch in einer anderen Hinsicht nicht allein. Er hatte die Unterstützung Jehovas und eines Heeres mächtiger Engel. (Vergleiche 2. Könige 6:15-17.)

    Wenn wir uns also allein fühlen, sollten wir daran denken, daß es noch viele andere gibt, die unter ähnlichen Prüfungen treu ausharren, und daß wir unter der Obhut mächtiger Geistpersonen stehen. Wir sollten die ermunternden Worte der Bibel zu Herzen nehmen: „Die gleichen Dinge in bezug auf Leiden [vollziehen] sich an eurer ganzen Bruderschaft in der Welt“ (1. Petr. 5:9). „Der Engel Jehovas lagert sich rings um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie“ (Ps. 34:7).

    Kommentar — 22. Juni 2011 @ 07:11

  13. Jule

    1. Könige 17 – 19

    1. Könige 18:34-35

    Zuletzt befahl er: »Holt vier Eimer Wasser, und gießt sie über das Opfer und das Holz!« Dies genügte ihm aber noch nicht, und so gab er denselben Befehl ein zweites und ein drittes Mal, 35 bis das Wasser schließlich auf allen Seiten am Altar herunterlief und den Graben füllte.

    Jetzt begreife ich erst, warum in den Kommentaren von Darby und den ergänzenden WT-Artikeln immer hervorgehoben wird, dass dies wohl Salzwasser gewesen sein müsse:

    Es hatte ja seit 3 Jahren nicht geregnet und durch den Wassermangel konnten sie kein Saatgut, Obst oder Gemüse mehr anbauen. Kurz zuvor begab sich Ahab noch auf die Suche nach Wasser. Wenn diese erfolglos bleiben sollte, so müßten sie sogar das ganze Vieh töten. Vor diesem Hintergrund wird sich der Leser bestimmt fragen, woher sie das Wasser hatten und wie sie in Zeiten der Dürre so verschwenderisch damit umgehen konnten. Denn sonst hätte es ja bereits zu dem Zeitpunkt darauf hin gedeutet, dass sie an Jehova glaubten. Denn sonst hätten sie sicherlich nicht das wenige kostbare Opfer für „so einen Unsinn“ her gegeben!

    Da stellt sich mir eher die Frage, warum mir dies bisher nicht aufgefallen ist?

    Aber wahrscheinlich werden wir auch noch nach Tausend Jahren im Paradies – wenn wir die Bibel mehr als tausendmal durchgelesen haben – immer noch etwas Neues entdecken…

    Aber es zeigt auch wieder mal, wie wichtig es ist, richtig in der Bibel zu lesen und nicht nur einzelne Verse oder wie hier einzelne Begebenheiten. Denn wenn wir das Duell zwischen Baal und Jehova nur als einzelne Geschichte lesen, dann fehlt halt der Hintergrund, dass es zuvor eine 3jährige Dürre gegeben hatte – weil das Volk Jehova untreu war!

    Kommentar — 22. Juni 2012 @ 19:13

  14. Jule

    1. Könige 19:3

    Da packte Elia die Angst. Er rannte um sein Leben und floh bis nach Beerscheba ganz im Süden Judas. Dort ließ er seinen Diener, der ihn bis dahin begleitet hatte, zurück.

    Ist dieser Diener bereits Elisa, den er später auf Anweisung Jehovas zu seinem Nachfolger salbt?

    Wie wir in den späteren Kapiteln um Elia und Elisa lesen, war Elisa wohl bereits mehrere Jahre der Bedienstete von Elia. Daher scheint der hier erwähnte Diener Elisa gewesen zu sein

    Kommentar — 22. Juni 2012 @ 19:18

  15. Jule

    1. Könige 19:13

    Und noch einmal wurde er gefragt: »Elia, was tust du hier?« 14 Wieder antwortete Elia:

    Wieso fragt Jehova ihn noch mal das Selbe?

    Jehova ist ja vollkommen und hat ganz bestimmt nicht vergessen, was Elia ihm gerade kurz zuvor auf seine Frage geantwortet hat. Auch wenn wir davon ausgehen, dass die erste Frage von dem WORT gestellt worden war, so hatte Jehova doch die Antwort gehört.

    Also warum nochmal? Schließlich bekommt er ja auch wieder die selbe Antwort wie zuvor

    Kommentar — 22. Juni 2012 @ 19:27

  16. Jule

    1. Könige 19:15-18

    Da gab der Herr ihm einen neuen Auftrag: »Elia, geh den Weg durch die Wüste wieder zurück und weiter nach Damaskus! Salbe dort Hasaël zum König von Syrien! 16 Danach salbe Jehu, den Sohn Nimschis, zum König von Israel und schließlich Elisa, den Sohn Schafats, aus Abel-Mehola, zu deinem Nachfolger als Prophet. 17 Wer dem Todesurteil Hasaëls entrinnt, den wird Jehu umbringen; und wer ihm entkommt, den wird Elisa töten. 18 Aber 7 000 Menschen in Israel lasse ich am Leben, alle, die nicht vor Baal auf die Knie gefallen sind und seine Statue nicht geküsst haben.«

    Wieso konnte Jehova jemanden zum König über Syrien salben?
    Später beim Lesen (auch des zusätzlichen Stoffs der letzten Jahre) stellt sich heraus, dass Syrien von Israel unterworfen worden war. Daher hatte er sehr wohl „das Recht“, den König von Syrien zu bestimmen

    Und war Jehu nun der, der seinerzeit prophezeite – oder jemand anders? Wie wir bereits (nachträglich) nachgeforscht hatten, handelt es sich um unterschiedliche Personen. Der hier zu salbende Jehu ist also nicht derjenige, der seinerzeit prophezeit hatte

    Wenn Elisa derjenige war, der bisher bereits als sein Bediensteter „gearbeitet“ hatte, wieso mußte er ihn dann erst suchen (Vers 19)?

    Als Elia wieder in Israel war, suchte er Elisa, den Sohn Schafats, auf.

    Anmerkung:
    die in Kursivschrift eingefügten Gedanken sind diejenigen, die ich später durch Nachforschen noch gefunden habe. Alles andere sind die Gedanken, die direkt beim Lesen gekommen sind. Daher noch in Frageform…

    Kommentar — 22. Juni 2012 @ 19:34

  17. Jule

    1. Könige 19:19-21 Elia beruft Elisa zum Propheten

    19 Als Elia wieder in Israel war, suchte er Elisa, den Sohn Schafats, auf. Elisa pflügte gerade ein Feld. Vor ihm her gingen elf Knechte mit je einem Ochsengespann, und er selbst führte das zwölfte und letzte Gespann. Elia kam ihm über das Feld entgegen, warf ihm seinen Mantel über die Schultern und ging weiter.

    20 Elisa ließ seine Rinder stehen, lief hinter Elia her und bat ihn: »Darf ich mich noch von meinen Eltern verabschieden? Danach will ich mit dir kommen.« Elia antwortete: »Geh nur, du musst nichts überstürzen!«

    21 Da eilte Elisa nach Hause und bereitete für seine Familie ein Abschiedsessen zu. Er schlachtete die beiden Rinder, mit denen er gepflügt hatte, machte mit dem Holz ihres Jochs ein Feuer und briet das Fleisch daran. Danach schloss er sich Elia an und wurde sein Diener.

    Da fällt mir dann die Szene zwischen Jesus und dem jungen Mann ein, der ihm auf seine Aufforderung, ihm nachzufolgen, antwortete, er wolle zuerst seinen Vater beerdigen. Was für ein Unterschied!

    Aber wir hatten ja beim letzten Studienartikel bereits gehört, dass es nicht um das Beerdigen an sich ging, sondern dass der Vater höchstwahrscheinlich noch nicht einmal gestorben war, sondern es nur eine Ausrede sein sollte!

    Auch interessant, dass Elisa hier nicht mal verwundert zu sein scheint. Das lässt vermuten, dass es sich hier tatsächlich un den Mann handelt, der Elia bis dahin bereits zu Diensten gewesen war.

    Vielleicht hatte er ja sogar gehofft, dass er Elias Nachfolger werden würde. Es erinnert mich an die Szene in dem Drama mit Gehasi, der damit liebäugelte

    Kommentar — 22. Juni 2012 @ 19:43

  18. Jule

    1. Könige 17 – 19

    1. Könige 17 – Auferweckung eines Kindes – immer wieder die selbe Vorgehensweise

    1 Und Elia , der Tisbiter, von den Einwohnern Gileads, sprach zu Ahab: So wahr der Herr lebt , der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe , es soll in diesen Jahren weder Tau noch Regen fallen, es sei denn, dass ich es sage! 2 Und das Wort des Herrn erging an ihn folgendermaßen:

    3 Geh fort von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der östlich vom Jordan fließt! 4 Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten , dass sie dich dort versorgen ! 5 Da ging er hin und handelte nach dem Wort des Herrn ; er ging und blieb am Bach Krit, der östlich vom Jordan fließt. 6 Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und Brot und Fleisch am Abend, und er trank aus dem Bach.

    7 Es geschah aber nach einiger Zeit, dass der Bach vertrocknete ; denn es war kein Regen im Land. 8 Da erging das Wort des Herrn an ihn folgendermaßen: 9 Mache dich auf und geh nach Zarpat , das bei Zidon liegt, und bleibe dort; siehe, ich habe dort einer Witwe geboten, dass sie dich mit Nahrung versorgt! 10 Und er machte sich auf und ging nach Zarpat. Und als er an das Stadttor kam, siehe, da war eine Witwe dort, die Holz sammelte .

    Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir doch ein wenig Wasser im Gefäß, damit ich trinken kann! 11 Als sie nun hinging, um es zu holen , rief er ihr nach und sprach: Bringe mir doch auch einen Bissen Brot mit! 12 Sie aber sprach: So wahr der Herr , dein Gott, lebt , ich habe nichts Gebackenes, sondern nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug! Und siehe, ich habe ein paar Holzstücke gesammelt und gehe hin und will mir und meinem Sohn etwas zubereiten, damit wir es essen und danach sterben !

    13 Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mache es, wie du gesagt hast; doch bereite mir davon zuerst einen kleinen Brotfladen und bring ihn mir heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach etwas machen. 14 Denn so spricht der Herr , der Gott Israels: Der Mehltopf soll nicht leer werden und das Öl im Krug nicht weniger werden bis zu dem Tag, da der Herr es auf den Erdboden regnen lassen wird!

    15 Und sie ging hin und machte es so, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch samt ihrem Haus viele Tage lang. 16 Der Mehltopf wurde nicht leer, und das Öl im Krug wurde nicht weniger, nach dem Wort des Herrn , das er durch Elia geredet hatte.

    17 Aber nach diesen Ereignissen wurde der Sohn der Frau, der Hauswirtin, krank, und seine Krankheit wurde so schwer, dass kein Lebensodem mehr in ihm blieb. 18 Und sie sprach zu Elia: Du Mann Gottes, was habe ich mit dir zu tun? Du bist zu mir hergekommen, damit an meine Schuld gedacht werde und mein Sohn sterbe!

    19 Er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn her! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und trug ihn hinauf in das Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett. 20 Und er rief den Herrn an und sprach : Herr , mein Gott, hast du auch über die Witwe, bei der ich zu Gast bin, so Schlimmes gebracht, dass du ihren Sohn sterben lässt? 21 Und er streckte sich dreimal über das Kind aus und rief zu dem Herrn und sprach: Herr , mein Gott, lass doch die Seele dieses Kindes wieder in es zurückkehren!

    22 Und der Herr erhörte die Stimme des Elia. Und die Seele des Kindes kam wieder in dasselbe, und es wurde lebendig . 23 Und Elia nahm das Kind und brachte es von dem Obergemach ins Haus hinab und übergab es seiner Mutter und sprach: Siehe, dein Sohn lebt!

    24 Da sprach die Frau zu Elia: Nun erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass das Wort des Herrn in deinem Mund Wahrheit ist!

    Nanu? Hat Elia zweimal auf die selbe Weise einen Sohn von seiner Gastgeberin auferweckt? War da nicht auch die Geschichte mit der Frau, die für ihn ein Zimmer hergerichtet hat? Hier lief das mit dem „wieder ins Leben zurück holen“ auf die gleiche Weise ab…

    Es war nicht Elia, sondern sein Nachfolger Elisa. Wir lesen die Geschichte in 2. Könige 4:8-37. Aber die Art und Weise ist die selbe.

    Dadurch, dass die Namen gleich klingen, vertauschen wir schnell mal Elia und Elisa. Vielleicht können wir uns die Reihenfolge der Propheten mit einer Eselsbrücke besser merken: Elia ist der erste von den beiden, sein Nachfolger hat einen Buchstaben mehr im Namen

    weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

    Kommentar — 22. Juni 2013 @ 22:34

  19. Jule

    1. Könige 18 – ein beeindruckendes Duell

    1 Und es geschah nach vielen Tagen, im dritten Jahr, da erging das Wort des Herrn an Elia: Geh hin, zeige dich Ahab, und ich will es regnen lassen auf den Erdboden! 2 Und Elia ging hin, um sich Ahab zu zeigen .

    Es war aber eine große Hungersnot in Samaria. 3 Und Ahab rief Obadja, seinen Verwalter . Obadja aber fürchtete den Herrn sehr. 4 Denn es geschah, als Isebel die Propheten des Herrn ausrottete , da nahm Obadja 100 Propheten und verbarg sie in Höhlen, hier 50 und dort 50, und versorgte sie mit Brot und Wasser. 5 So sprach nun Ahab zu Obadja: Zieh durch das Land, zu allen Wasserquellen und zu allen Bächen ; vielleicht finden wir Gras , um die Pferde und Maultiere am Leben zu erhalten, sodass wir nichts von dem Vieh umkommen lassen müssen! 6 Und sie teilten das Land unter sich auf, um es zu durchziehen. Ahab zog allein auf einem Weg, und Obadja auch allein auf einem anderen Weg.

    7 Als nun Obadja auf dem Weg war, siehe, da begegnete ihm Elia. Und als er ihn erkannte, fiel er auf sein Angesicht und sprach: Bist du es, mein Herr Elia? 8 Er sprach zu ihm: Ich bin’s! Geh hin und sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hier! 9 Er aber sprach: Was habe ich gesündigt, dass du deinen Knecht in die Hand Ahabs geben willst, damit er mich tötet? 10 So wahr der Herr , dein Gott, lebt, es gibt kein Volk, noch Königreich, in das mein Herr nicht gesandt hätte, um dich zu suchen. Und wenn sie sagten: »Er ist nicht hier«, so nahm er einen Eid von jenem Königreich und von jenem Volk, dass man dich nicht gefunden habe.

    11 Und du sprichst nun: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hier! 12 Wenn ich von dir weggehe, dann könnte es geschehen, dass dich der Geist des Herrn hinwegnimmt , ich weiß nicht wohin; und wenn ich dann komme und es Ahab berichte, und er findet dich nicht, so wird er mich töten ; und dein Knecht fürchtet doch den Herrn von Jugend auf! 13 Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des Herrn tötete, dass ich von den Propheten des Herrn 100 Männer verbarg, hier 50 und dort 50, in Höhlen, und sie mit Brot und Wasser versorgte? 14 Und du sprichst nun: Geh hin, sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist hier! Er wird mich ja töten! 15 Elia aber sprach: So wahr der Herr der Heerscharen lebt, vor dem ich stehe, ich werde mich ihm heute zeigen!

    16 Da ging Obadja hin, Ahab entgegen, und berichtete es ihm; Ahab aber kam Elia entgegen. 17 Und als Ahab den Elia sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du da, der Israel ins Unglück bringt? 18 Er aber sprach: Nicht ich bringe Israel ins Unglück, sondern du und das Haus deines Vaters, weil ihr die Gebote des Herrn verlassen habt und du den Baalen nachgefolgt bist! 19 Wohlan, so sende nun hin und versammle zu mir ganz Israel auf den Berg Karmel , dazu die 450 Propheten des Baal und die 400 Propheten der Aschera, die am Tisch der Isebel essen! 20 So sandte Ahab Boten zu allen Kindern Israels und versammelte die Propheten auf dem Berg Karmel.

    21 Da trat Elia vor das ganze Volk und sprach: Wie lange wollt ihr auf beiden Seiten hinken ? Ist der Herr Gott , so folgt ihm nach, ist es aber Baal, so folgt ihm! Und das Volk erwiderte ihm kein Wort. 22 Da sprach Elia zum Volk: Ich bin allein übrig geblieben als Prophet des Herrn , die Propheten Baals aber sind 450 Mann. 23 So gebt uns nun zwei Jungstiere, und lasst sie den einen Jungstier erwählen und ihn in Stücke zerteilen und auf das Holz legen und kein Feuer daran legen; so will ich den anderen Jungstier zubereiten und auf das Holz legen und auch kein Feuer daran legen. 24 Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen, und ich will den Namen des Herrn anrufen. Und der Gott, der mit Feuer antworten wird, der sei der [wahre] Gott! Da antwortete das ganze Volk und sprach: Das Wort ist gut!

    25 Und Elia sprach zu den Propheten Baals: Erwählt euch den einen Jungstier und bereitet ihn zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran! 26 Und sie nahmen den Jungstier, den man ihnen gab, und bereiteten ihn zu; und sie riefen den Namen Baals an vom Morgen bis zum Mittag und sprachen: Baal, erhöre uns! Aber da war keine Stimme noch Antwort. Und sie hüpften um den Altar, den man gemacht hatte. 27 Als es nun Mittag war, spottete Elia über sie und sprach : Ruft laut! denn er ist ja ein Gott; vielleicht denkt er nach oder er ist beiseitegegangen oder ist auf Reisen, oder er schläft vielleicht und wird aufwachen! 28 Und sie riefen laut und machten sich Einschnitte nach ihrer Weise mit Schwertern und Spießen, bis das Blut an ihnen herabfloss. 29 Als aber der Mittag vergangen war, weissagten sie, bis es Zeit war, das Speisopfer darzubringen; aber da war keine Stimme noch Antwort noch Aufhorchen.

    30 Da sprach Elia zu dem ganzen Volk: Tretet heran zu mir! Als nun das ganze Volk zu ihm trat, stellte er den Altar des Herrn , der niedergerissen war, wieder her. 31 Und Elia nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den das Wort des Herrn ergangen war: »Du sollst Israel heißen!« 32 Und er baute aus den Steinen einen Altar im Namen des Herrn und machte um den Altar her einen Graben so breit wie für zwei Kornmaß Aussaat; 33 und er richtete das Holz zu und zerteilte den Jungstier in Stücke und legte ihn auf das Holz, 34 und er sprach: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es auf das Brandopfer und auf das Holz! Und er sprach: Tut es noch einmal! Und sie taten es noch einmal. Und er sprach: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal. 35 Und das Wasser lief rings um den Altar, und auch den Graben füllte er mit Wasser.

    36 Und es geschah um die Zeit, da man das Speisopfer darbringt, da trat der Prophet Elia herzu und sprach: O Herr , du Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass [sie] heute erkennen, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht, und dass ich dies alles nach deinem Wort getan habe! 37 Erhöre mich, o Herr , erhöre mich, damit dieses Volk erkennt, dass du, Herr , der [wahre] Gott bist, und damit du ihr Herz zur Umkehr bringst ! 38 Da fiel das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer und das Holz und die Steine und die Erde; und es leckte das Wasser auf im Graben.

    39 Als das ganze Volk dies sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sprachen: Der Herr ist Gott! Der Herr ist Gott !

    40 Elia aber sprach zu ihnen: Fangt die Propheten Baals, dass keiner von ihnen entkommt! Und sie fingen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie dort.

    41 Und Elia sprach zu Ahab: Zieh hinauf, iss und trink, denn es rauscht , als wolle es reichlich regnen! 42 Und als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und beugte sich zur Erde und legte sein Angesicht zwischen seine Knie; 43 und er sprach zu seinem Burschen : Geh doch hinauf und schaue zum Meer hin! Da ging er hinauf und schaute hin und sprach: Es ist nichts da! Er sprach: Geh wieder hin! So geschah es siebenmal . 44 Und beim siebten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke aus dem Meer auf, wie die Hand eines Mannes! Da sprach er: Geh hinauf und sage zu Ahab: Spanne an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht zurückhält!

    45 Und es geschah unterdessen, da wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein gewaltiger Regen . Ahab aber bestieg den Wagen und fuhr nach Jesreel . 46 Und die Hand des Herrn kam über Elia, und er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab her bis nach Jesreel.

    hierzu haben wir in den vergangenen Jahren bereits so viele Gedanken und ergänzenden Stoff gesammelt, dass es diesmal ohne Kommentar bleibt:

    Kommentar — 23. Juni 2013 @ 15:23

  20. Jule

    1. Könige 19 – wir Menschen können ein und dieselbe Sache völlig unterschiedlich wahrnehmen

    1 Und Ahab erzählte der Isebel alles, was Elia getan hatte, und wie er alle Propheten mit dem Schwert umgebracht hatte. 2 Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das tun , wenn ich morgen um diese Zeit mit deinem Leben nicht so verfahre wie du mit ihrem Leben!

    3 Und als er das sah, machte er sich auf und ging fort um seines Lebens willen ; und er kam nach Beerscheba , das zu Juda gehört, und ließ seinen Burschen dort zurück. 4 Er selbst aber ging hin in die Wüste, eine Tagereise weit, und er kam und setzte sich unter einen Ginsterstrauch. Und er erbat für sich den Tod und sprach: Es ist genug! So nimm nun, Herr , mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Väter!

    5 Und er legte sich und schlief ein unter dem Ginsterstrauch. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! 6 Und als er sich umsah, siehe, da war bei seinem Kopf ein auf heißen Steinen gebackener Brotfladen und ein Krug Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. 7 Und der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss, denn der Weg ist [sonst] zu weit für dich! 8 Und er stand auf und aß und trank, und er ging in der Kraft dieser Speise 40 Tage und 40 Nächte lang, bis an den Berg Gottes, den Horeb .

    9 Und er ging dort in eine Höhle hinein und blieb dort über Nacht. Und siehe, das Wort des Herrn kam zu ihm, und Er sprach zu ihm: Was willst du hier, Elia? 10 Er sprach: Ich habe heftig geeifert für den Herrn , den Gott der Heerscharen, denn die Kinder Israels haben deinen Bund verlassen und deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert umgebracht, und ich allein bin übrig geblieben; und sie trachten danach, mir das Leben zu nehmen!

    11 Er aber sprach: Komm heraus und tritt auf den Berg vor den Herrn ! Und siehe, der Herr ging vorüber; und ein großer, starker Wind , der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind kam ein Erdbeben ; aber der Herr war nicht in dem Erdbeben. 12 Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer ; aber der Herr war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer kam die Stimme eines sanften Säuselns . 13 Und es geschah, als Elia dieses hörte, da verhüllte er sein Angesicht mit seinem Mantel, und er ging hinaus und trat an den Eingang der Höhle.

    Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm, die sprach: Was willst du hier, Elia? 14 Er sprach: Ich habe heftig geeifert für den Herrn , den Gott der Heerscharen, denn die Kinder Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert umgebracht; und ich allein bin übrig geblieben, und sie trachten danach, mir das Leben zu nehmen! 15 Aber der Herr sprach zu ihm: Kehre wieder auf deinen Weg zurück zur Wüste und wandere nach Damaskus, und geh hinein und salbe Hasael zum König über Aram! 16 Auch sollst du Jehu , den Sohn Nimsis, zum König über Israel salben; und Elisa , den Sohn Saphats, von Abel-Mechola , sollst du zum Propheten salben an deiner Stelle. 17 Und es soll geschehen, wer dem Schwert Hasaels entflieht, den soll Jehu töten; und wer dem Schwert Jehus entflieht, den soll Elisa töten. 18 Ich aber habe in Israel siebentausend übrig bleiben lassen, nämlich alle, die ihre Knie nicht gebeugt haben vor Baal und deren Mund ihn nicht geküsst hat!

    19 Und er ging von dort hinweg und fand Elisa , den Sohn Saphats; der pflügte mit zwölf Joch Rindern vor sich her, und er selbst war beim zwölften. Und Elia ging zu ihm und warf seinen Mantel über ihn. 20 Er aber verließ die Rinder und lief Elia nach und sprach: Lass mich noch meinen Vater und meine Mutter küssen, dann will ich dir nachfolgen! Er aber sprach zu ihm: Geh hin [und] kehre wieder zurück! Denn was habe ich dir getan? 21 Da wandte er sich von ihm und nahm ein Joch Rinder und opferte sie und kochte das Fleisch mit dem Geschirr der Rinder und gab es dem Volk, dass sie aßen; dann machte er sich auf und folgte Elia nach und diente ihm.

    Den größten Teil von diesem Kapitel haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder behandelt:

    Aber heute geht es mir um Ahab und seine Reaktion auf das Wunderbare, das er auf dem Berg und mit Elia und Jehova erlebt hatte:

    Er war dabei gewesen, als Jehova auf wunderbare Weise seine Macht demonstrierte und er selbst ist in den strömenden Regen geraten, der auf Elias Gebet hin – endlich – nach drei Jahren fiel. Und was erzählt er seiner Frau? Dass Elia ihre Propheten hingerichtet hat.

    Scheinbar hat ihn das Erlebte nicht wirklich im Herzen berührt, denn sonst hätte er ihr bestimmt von dem Wunder des Feuers vom Himmel erzählt und gesagt, dass Jehova der wahre Gott ist und nicht ihr Baal und dass es sicherlich klüger ist, zu IHM umzukehren.

    Stattdessen hetzt er seine Frau auf, Elia aufs heftigste zu verfolgen und sich damit noch entschiedener gegen den wahren Gott zu wenden.

    Dies zeigt, dass wir Menschen ein und dieselbe Sache völlig unterschiedlich wahrnehmen können.
    Wie reagieren wir darauf, dass sich uns der Schöpfer des Himmels und der Erde offenbart?

    Kommentar — 23. Juni 2013 @ 16:02

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