1. Samuel 11 – 13

Kapitel 11

11 Und Nahasch, der Ammoniter, zog dann herauf und belagerte Jabesch in Gilead. Darauf sagten alle Männer von Jabesch zu Nahasch: „Schließ einen Bund mit uns, daß wir dir dienen.“ 2 Da sprach Nahasch, der Ammoniter, zu ihnen: „Unter dieser Bedingung werde ich ihn mit euch schließen, unter der Bedingung, daß ich jedem von euch das rechte Auge ausbohre, und ich will es ganz Israel als Schmach auferlegen.“ 3 Die älteren Männer von Jabesch sagten hierauf zu ihm: „Gib uns sieben Tage Zeit, und wir wollen Boten in das ganze Gebiet Israels senden, und wenn es niemanden gibt, der uns rettet, dann müssen wir zu dir hinausziehen.“ 4 Im Laufe der Zeit kamen die Boten nach [dem] Gibea Sauls und redeten die Worte vor den Ohren des Volkes, und alles Volk begann seine Stimme zu erheben und zu weinen.

5 Doch hier kommt Saul hinter der Rinderherde vom Feld her, und Saul sprach nun: „Was haben die Leute, daß sie weinen sollten?“ Und man begann ihm die Worte der Männer von Jabesch zu erzählen. 6 Und der Geist Gottes wurde über Saul wirksam, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr. 7 Da nahm er ein Paar Stiere und schnitt sie in Stücke und sandte diese durch die Hand der Boten in das ganze Gebiet Israels und ließ sagen: „Wer immer von uns nicht hinter Saul und hinter Samuel her auszieht, mit seinen Rindern wird ebenso getan werden!“ Und der Schrecken Jehovas begann auf das Volk zu fallen, so daß sie auszogen wie e i n Mann. 8 Dann nahm er in Besek ihre Gesamtzahl auf, und [die Zahl] der Söhne Israels belief sich auf dreihunderttausend und der Männer Judas auf dreißigtausend. 9 Sie sprachen nun zu den Boten, die gekommen waren: „Dies ist, was ihr zu den Männern von Jabesch in Gilead sagen werdet: ‚Morgen wird euch, wenn die Sonne heiß wird, Rettung widerfahren.‘ “ Darauf kamen die Boten und teilten es den Männern von Jabesch mit, und sie gaben der Freude Raum. 10 Somit sprachen die Männer von Jabesch: „Morgen werden wir zu euch hinauskommen, und ihr sollt mit uns gemäß allem tun, was gut ist in euren Augen.“

11 Und es geschah am nächsten Tag, daß Saul daranging, das Volk in drei Trupps aufzustellen; und sie kamen während der Morgenwache ihres Weges mitten ins Lager und schlugen dann die Ammoniter nieder, bis der Tag heiß wurde. Als sich einige Übriggebliebene vorfanden, da wurden sie zerstreut, und es wurden nicht zwei unter ihnen beisammen übriggelassen. 12 Und das Volk begann zu Samuel zu sagen: „Wer ist es, der sagt: ‚Saul – soll er über uns König sein?‘? Gebt die Männer her, damit wir sie zu Tode bringen.“ 13 Saul sprach jedoch: „Kein Mann sollte an diesem Tag zu Tode gebracht werden, weil heute Jehova Rettung geschafft hat in Israel.“

14 Später sagte Samuel zum Volk: „Kommt, und laßt uns nach Gilgal gehen, daß wir dort das Königtum erneuern.“ 15 So ging alles Volk nach Gilgal, und dort machten sie dann Saul vor Jehova in Gilgal zum König. Dann brachten sie dort Gemeinschaftsschlachtopfer vor Jehova dar, und Saul und alle Männer Israels fuhren fort, sich dort überaus zu freuen.

Kapitel 12

12 Schließlich sprach Samuel zu ganz Israel: „Siehe, ich habe auf eure Stimme in allem gehört, was ihr mir gesagt habt, daß ich einen König über euch regieren lassen sollte. 2 Und nun, hier ist der König, der vor euch hergeht! Was mich betrifft, ich bin alt und grau geworden, und meine Söhne, da sind sie bei euch. Und ich – ich bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis auf diesen Tag. 3 Hier bin ich. Antwortet gegen mich vor Jehova und vor seinem Gesalbten: Wessen Stier habe ich genommen, oder wessen Esel habe ich genommen, oder wen habe ich übervorteilt, oder wen habe ich unterdrückt, oder aus wessen Hand habe ich Schweigegeld angenommen, um damit meine Augen zu verhüllen? So werde ich es euch zurückerstatten.“ 4 Hierauf sagten sie: „Du hast uns nicht übervorteilt, noch hast du uns unterdrückt, noch hast du überhaupt irgend etwas aus der Hand eines einzigen angenommen.“ 5 Da sprach er zu ihnen: „Jehova ist Zeuge gegen euch, und sein Gesalbter ist an diesem Tag Zeuge, daß ihr gar nichts in meiner Hand gefunden habt.“ Darauf sagten sie: „Er ist Zeuge.“

6 Und Samuel sprach weiter zum Volk: „Jehova [ist Zeuge], der Moses und Aaron gebrauchte und der eure Vorväter aus dem Land Ägypten heraufführte. 7 Und nun, stellt euch hin, und ich will euch vor Jehova richten [und euch] alle gerechten Taten Jehovas [erzählen], die er an euch und an euren Vorvätern getan hat.

8 Sobald Jakob nach Ägypten gekommen war und eure Vorväter zu Jehova um Hilfe zu rufen begannen, da sandte Jehova Moses und Aaron, damit sie eure Vorväter aus Ägypten herausführten und sie an diesem Ort wohnen ließen. 9 Und sie vergaßen dann Jehova, ihren Gott, so daß er sie in die Hand Siseras, des Heerobersten von Hazor, und in die Hand der Philister und in die Hand des Königs von Moab verkaufte, und sie kämpften ständig gegen sie. 10 Und sie begannen zu Jehova um Hilfe zu rufen und zu sagen: ‚Wir haben gesündigt, denn wir haben Jehova verlassen, um den Baalen und den Aschtoret-Bildnissen zu dienen; und nun befreie uns aus der Hand unserer Feinde, damit wir dir dienen können.‘ 11 Und Jehova sandte dann Jerubbaal und Bedan und Jephtha und Samuel und befreite euch aus der Hand eurer Feinde ringsum, so daß ihr in Sicherheit wohnen konntet. 12 Als ihr saht, daß Nahasch, der König der Söhne Ammons, gegen euch gekommen war, spracht ihr immer wieder zu mir: ‚Nein, sondern ein König sollte über uns regieren!‘, wo doch Jehova, euer Gott, die ganze Zeit euer König ist. 13 Und nun, hier ist der König, den ihr erwählt habt, den ihr erbeten habt; und siehe, Jehova hat einen König über euch gesetzt. 14 Wenn ihr Jehova fürchten und ihm tatsächlich dienen und seiner Stimme gehorchen und ihr nicht gegen den Befehl Jehovas rebellieren werdet, so werdet sowohl ihr als auch der König, der über euch regieren soll, euch sicherlich als solche erweisen, die Jehova, eurem Gott, nachfolgen. 15 Wenn ihr aber der Stimme Jehovas nicht gehorchen und ihr tatsächlich gegen den Befehl Jehovas rebellieren werdet, wird es sich bestimmt erweisen, daß die Hand Jehovas gegen euch und eure Väter ist. 16 Auch stellt euch nun hin und seht diese große Sache, die Jehova vor euren Augen tut. 17 Ist heute nicht Weizenernte? Ich werde Jehova anrufen, daß er Donner und Regen gebe; dann erkennt und seht, daß euer Übel, das ihr getan habt, euch einen König zu erbitten, in den Augen Jehovas sehr groß ist.“

18 Darauf rief Samuel Jehova an, und Jehova gab dann Donner und Regen an jenem Tag, so daß alles Volk in großer Furcht vor Jehova und Samuel war. 19 Und alles Volk begann zu Samuel zu sagen: „Bete für deine Knechte zu Jehova, deinem Gott, da wir nicht sterben wollen; denn wir haben zu allen unseren Sünden ein Übel hinzugefügt, indem wir uns einen König erbaten.“

20 Da sprach Samuel zum Volk: „Fürchtet euch nicht. Ihr – ihr habt all dieses Üble getan. Nur weicht nicht von der Nachfolge Jehovas ab, und ihr sollt Jehova mit eurem ganzen Herzen dienen. 21 Und ihr sollt nicht abweichen, um den Unwirklichkeiten zu folgen, die nichts nützen und die nicht befreien, weil sie Unwirklichkeiten sind. 22 Denn Jehova wird sein Volk um seines großen Namens willen nicht im Stich lassen, weil Jehova sich entschlossen hat, euch zu seinem Volk zu machen. 23 Was auch mich betrifft, es ist für mich undenkbar, gegen Jehova zu sündigen, indem ich aufhöre, zu euren Gunsten zu beten; und ich will euch im guten und rechten Weg unterweisen. 24 Nur fürchtet Jehova, und ihr sollt ihm in Wahrheit mit eurem ganzen Herzen dienen; denn seht, welch große Dinge er für euch getan hat. 25 Wenn ihr aber offenkundig Böses tut, werdet ihr weggerafft werden, sowohl ihr als auch euer König.“

Kapitel 13

13 Saul war [?] Jahre alt, als er zu regieren begann, und zwei Jahre lang regierte er über Israel. 2 Saul ging daran, sich dreitausend Mann aus Israel auszuwählen; und zweitausend waren schließlich bei Saul in Michmas und in der Berggegend von Bethel, und tausend fanden sich bei Jonathan in Gibea von Benjamin, und das übrige Volk sandte er weg, jeden zu seinem Zelt. 3 Dann schlug Jonathan die Garnison der Philister, die in Geba war; und die Philister bekamen es zu hören. Was Saul betrifft, er ließ durch das ganze Land das Horn blasen, indem [er] sprach: „Die Hebräer sollen hören!“ 4 Und ganz Israel, es hörte die Mitteilung: „Saul hat eine Garnison der Philister geschlagen, und nun hat sich Israel bei den Philistern stinkend gemacht.“ Da wurde das Volk zusammengerufen, damit es Saul nach Gilgal folge.

5 Und die Philister ihrerseits taten sich zusammen, um gegen Israel zu kämpfen, dreißigtausend Kriegswagen und sechstausend Reiter und Volk gleich den Sandkörnern, die am Ufer des Meeres sind, an Menge; und sie zogen ihres Weges herauf und begannen in Michmas zu lagern, östlich von Beth-Awen. 6 Und die Männer Israels ihrerseits sahen, daß sie in Not waren, denn das Volk wurde hart bedrängt; und das Volk ging daran, sich in den Höhlen und den Löchern und den zerklüfteten Felsen und den Gewölben und den Wassergruben zu verstecken. 7 Hebräer überschritten sogar den Jordan ins Land Gad und Gilead. Saul aber war noch in Gilgal, und alles Volk zitterte, während es ihm folgte. 8 Und er wartete anhaltend sieben Tage bis zu der bestimmten Zeit, die Samuel [angesagt hatte]; und Samuel kam nicht nach Gilgal, und das Volk war daran, sich von ihm weg zu zerstreuen. 9 Schließlich sagte Saul: „Bringt das Brandschlachtopfer und die Gemeinschaftsschlachtopfer her zu mir.“ Darauf ging er daran, das Brandschlachtopfer zu opfern.

10 Und es geschah, sobald er mit dem Opfern des Brandschlachtopfers zu Ende war, nun, da kam Samuel an. So ging Saul hinaus, ihm entgegen, um ihn zu segnen. 11 Da sprach Samuel: „Was hast du da getan?“ Darauf sagte Saul: „Ich sah, daß sich das Volk von mir weg zerstreute, und du – du kamst nicht innerhalb der bestimmten Tage, und die Philister taten sich in Michmas zusammen, 12 da sagte ich mir: ‚Jetzt werden die Philister gegen mich nach Gilgal herabkommen, und ich habe das Angesicht Jehovas nicht besänftigt.‘ So bezwang ich mich und ging daran, das Brandschlachtopfer zu opfern.“

13 Darauf sprach Samuel zu Saul: „Du hast töricht gehandelt. Du hast das Gebot Jehovas, deines Gottes, das er dir gebot, nicht gehalten, denn wenn du es getan hättest, so hätte Jehova dein Königreich über Israel gefestigt bis auf unabsehbare Zeit. 14 Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben. Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist; und Jehova wird ihn zum Führer über sein Volk bestellen, weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat.“

15 Dann erhob sich Samuel und ging seines Weges von Gilgal hinauf nach Gibea von Benjamin, und Saul ging daran, die Zählung des Volkes vorzunehmen, das sich noch bei ihm befand, etwa sechshundert Mann. 16 Und Saul und Jonathan, sein Sohn, und das Volk, das sich noch bei ihnen befand, wohnten in Geba von Benjamin. Was die Philister betrifft, sie hatten sich in Michmas gelagert. 17 Und die plündernde Streitschar rückte jeweils vom Lager der Philister in drei Trupps aus. Der eine Trupp wandte sich gewöhnlich zum Weg nach Ophra, zum Land Schual hin, 18 und der andere Trupp wandte sich jeweils zum Weg von Beth-Horon, und der dritte Trupp wandte sich gewöhnlich zum Weg zu der Grenze, die gegen das Tal Zeboïm zur Wildnis hinschaut.

19 Nun war im ganzen Land Israel kein Schmied zu finden, denn die Philister hatten gesagt: „Daß die Hebräer sich nicht ein Schwert oder einen Speer machen!“ 20 Und alle Israeliten zogen jeweils zu den Philistern hinab, ein jeder, um sich seine Pflugschar oder seine Hacke oder seine Axt oder seine Sichel schärfen zu lassen. 21 Und der Preis für das Schärfen belief sich auf einen Pim für die Pflugscharen und für die Hacken und für die Dreizackwerkzeuge und für die Äxte und für das Feststecken des Ochsenstachels. 22 Und es geschah am Tag der Schlacht, daß weder Schwert noch Speer in der Hand irgend jemandes von dem Volk gefunden wurde, das bei Saul und Jonathan war; doch konnten welche gefunden werden, die Saul und Jonathan, seinem Sohn, gehörten.

23 Ein Vorposten der Philister nun pflegte zur Paßschlucht von Michmas auszurücken.

Jule | 03.29.09 | 1. Samuel, Text in der Bibel, , |

15 Comments »

  1. Jule

    1. Samuel 11 – 13

    Kapitel 11
    Anfangs verlacht das Volk Saul noch. Nach seinem ersten Sieg über die Ammoniter finden sich einige, die mit den damaligen Spöttern hart ins Gericht gehen wollen. Aber Saul hält sie davon ab.

    Saul? DER Saul? Der selbe, der später David mit seinem Hass verfolgt?

    Dieser Saul ist ein anderer und wir lesen hier auch zu Anfangs, warum: zu diesem Zeitpunkt ist noch der Geist Jehovas über Saul. Und wie wir wissen, ist eine Frucht des Geistes Demut

    Kapitel 12
    Samuel macht das Buch „Erfahrungen mit Jehova“ auf und erinnert sie an die Machttaten, die Jehova für sein Volk Israel getan hat Das ist wichtig, um den Glauben und das Vertrauen in Jehova zu stärken.

    1. Samuel 12:20-25

    Da sprach Samuel zum Volk: „Fürchtet euch nicht. Ihr – ihr habt all dieses Üble getan. Nur weicht nicht von der Nachfolge Jehovas ab, und ihr sollt Jehova mit eurem ganzen Herzen dienen. 21 Und ihr sollt nicht abweichen, um den Unwirklichkeiten zu folgen, die nichts nützen und die nicht befreien, weil sie Unwirklichkeiten sind. 22 Denn Jehova wird sein Volk um seines großen Namens willen nicht im Stich lassen, weil Jehova sich entschlossen hat, euch zu seinem Volk zu machen. 23 Was auch mich betrifft, es ist für mich undenkbar, gegen Jehova zu sündigen, indem ich aufhöre, zu euren Gunsten zu beten; und ich will euch im guten und rechten Weg unterweisen. 24 Nur fürchtet Jehova, und ihr sollt ihm in Wahrheit mit eurem ganzen Herzen dienen; denn seht, welch große Dinge er für euch getan hat. 25 Wenn ihr aber offenkundig Böses tut, werdet ihr weggerafft werden, sowohl ihr als auch euer König.“

    Dies sollten auch wir heute uns zu Herzen nehmen. „Nobody is perfect“, wir alle machen Fehler. Wichtig ist jedoch, dass wir nicht in verkehrtem Tun verharren, sondern umkehren. Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern. Aber wir haben es in der Hand, wie es weiter geht, wie wir künftig handeln.

    Wenn wir uns verfahren haben, was tun wir dann, wenn wir es erkennen? Wir drehen um, bis wir auf dem richtigen Weg sind und dann fahren wir weiter in der richtigen Richtung, bis wir am Ziel angelangt sind.

    Wenn wir also falsch gehandelt haben und es erkennen, dann drehen wir um und ändern unser Tun. Wenn wir unser falsches Handeln aufrichtig bereuen, dann vergibt uns unser Gott und „schmiert es uns nicht wieder auf die Stulle“, sondern freut sich daran, dass wir NUN auf dem richtigen Weg sind.

    Dazu gibt es auch eine wunderschöne Veranschaulichung, die ihr im Bibleforscher-Forum nachlesen könnt: „Das Rennen“. Ist es nicht wundervoll, wie barmherig unser liebevoller himmlischer Vater ist?

    Kapitel 13
    bereits nach zwei Jahren ist es mit Sauls richtigen Herzenseinstellung vorbei.

    Er zieht gegen die Philister in den Krieg und sein Sohn Jonathan gewinnt die Schlacht. Aber Saul lässt verkündigen, er habe die Philister besiegt.

    Naja, ist das denn nicht reine Wortklauberei? Immerhin war ja er der König und konnte den Sieg somit sich und seiner Kriegsführung zuschreiben. Das machten andere Könge ja auch.. Da ist ja nichts dabei – oder?

    Könnte man denken, ja. Aber gleich geht’s weiter damit. Er hat keine Lust zu warten, bis Samuel kommt, um zu opfern. „Wenn der alte Knacker nicht kommt, was soll’s? Da opfer ich halt selbst. Ich bin ja immerhin der König!“

    Wie denkt aber Jehova darüber?

    1. Samuel 13:13,14

    Darauf sprach Samuel zu Saul: „Du hast töricht gehandelt. Du hast das Gebot Jehovas, deines Gottes, das er dir gebot, nicht gehalten, denn wenn du es getan hättest, so hätte Jehova dein Königreich über Israel gefestigt bis auf unabsehbare Zeit. 14 Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben. Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist; und Jehova wird ihn zum Führer über sein Volk bestellen, weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat.“

    sein übereiltes Handeln führte dazu, dass er von Jehova als König verworfen wurde. Aber das betrifft ja uns heute nicht, oder? Immerhin bin ich ja kein König, also kann ich schnell weiter lesen…

    Nein! Das betrifft auch mich! Warum?

    Saul hat „eine gute Erklärung“ zur Hand, warum er sich nicht an die Anweisung halten konnte.

    Bin ich immer schnell damit, mich für meine Fehler zu rechtfertigen?
    Gebe ich anderen die Schuld dafür, wenn ich Mist gebaut habe?
    Sehe ich die Anweisungen vom treuen und verständigen Sklaven als Anweisung, oder sind sie für mich „nur eine Empfehlung“?

    Kommentar — 2. April 2009 @ 07:54

  2. Thomas

    1.Samuel 11-12

    Ein Monat vergeht, ohne das sich Saul hervortut. Er prahlt nicht mit seiner neuen Aufgabe und er läßt sich auch keinen Thron bauen 😉
    Erst als die Provokation Nahaschs an sein Ohr gelangt, ruft er ein Heer von 330000 Kriegern zusammen. Er handelt nun, indem er sagt: “Wer nicht auszieht hinter Saul und hinter Samuel her” – sieht sich also als eine Einheit, und dass er den Befehl von Jehova über Samuel erhalten würde. Deshalb ist der Segen Jehovas auf der Schlacht, und durch den Sieg, wird Sauls Stellung im Volk gefestigt.

    Es gibt sogar Stimmen, diejenigen, die gelästert hatten, umzubringen. Aber Saul verhindert dieses Ansinnen! Dies muss in den Augen derer, die unbedingt einen menschlichen König haben wollten, ja eine Bestätigung gewesen sein! Endlich einen menschlichen König, der dazu nicht nur die Feinde besiegt, sondern auch so freizügig ist, seine inneren Feinde nicht zu bestrafen!

    Aber dies war die menschliche Sicht. Ob Saul wirklich treu auf Jehova hören würde, war durch diese Tat noch lange nicht absehbar. Auch heute sind diejenigen, die Aufgaben erhalten zuerst noch sehr ruhig und bescheiden.

    Samuel meint nun, seine Arbeit gegenüber dem Volk könne er beenden. Er hat ihnen den gewünschten König eingesetzt – und nun könne er ja Saul beraten und brauche nur noch als Prophet dienen. Sicher, er würde weiterhin für das Volk beten, aber als Anführer ist ja nun Saul vorhanden.

    Welch gutes Vorbild für tätige Christen. Sich selbst nicht so wichtig nehmend, und nicht an der einmal übertragenen Aufgabe kleben, bis das der Tod einen davon befreit – nein Samuel ist demütig, sich auf seine wahre Aufgaben gern zurückzufahren.

    Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bitte Jehova, deinen Gott, für deine Knechte, daß wir nicht sterben!

    Wieso zu DEINEM Gott? Zeigen diese Worte nicht deutlich, wo das Herz des Volkes war? Auch heute scheinen viele, wenn nicht die meisten, die vorgeben, zum Volk Gottes zugehören, eigentlich ganz wo anders ihr Herz zu haben. Aber vergessen wir nicht, dass als Saul von Samuel auf die Reise geschickt wurde, er in eine kleine Gruppe von Propheten geschickt wurde, die vom Berg Gottes kamen und prophezeiten – es gab also einige wenige unter dem Volk, die noch ein gutes Verhältnis zu dem Allmächtigen hatten.

    Suchst du dir heute Freunde unter denen die ein gutes Verhältnis zum Allmächtigen haben? oder eher unter denen, die sich nicht oder nur unwesentlich von der Umgebung unterscheiden?

    Kommentar — 3. April 2009 @ 01:19

  3. Veranschaulichung

    „Das Rennen“

    Ein junger Mann ist kurz davor, an einem langen Rennen teilzunehmen und ist sehr aufgeregt, da er in einem Stadion ist und seine Eltern zuschauen. Alle Läufer strecken sich und warten gespannt auf den Startschuss, mit dem das Rennen beginnt. Nun, der Startschuss fällt und der junge Mann schnellt aus seiner Startposition hoch. Er rennt so schnell, dass er beginnt, ziemlich stolz auf sich zu sein, und als er sieht, wie weit voraus er den anderen ist, wird er sehr zuversichtlich, dass er das Rennen gewinnt. Plötzlich verliert er seinen Halt, und was immer er auch versucht, er kann es nicht verhindern und stürzt mit seinem Gesicht voller Wucht in den Kies.

    Sein Ego ist angeschlagen, er wird wütend über sich selbst und sieht zu, wie alle anderen an ihm vorbeilaufen. Aber als er aufschaut, sieht er seinen Vater auf der Tribüne, lächelnd und ihn anfeuernd … also wischt er sich den Staub ab und steht wieder auf … fest entschlossen, seine Position wiederzuerlangen. Er startet wieder durch, rennt, holt die Gruppe ein und fühlt sich wieder sehr zuversichtlich, dass er seine Position aufholen kann … dann BUMM! Er fällt wieder hin. Er fühlt sich so gedemütigt, dass er sich auf den Boden legt und sich wünscht zu sterben … er kann es nicht glauben, dass er zweimal gestürzt ist!!! Er weiß einfach, dass die Zuschauer ihn auslachen und kann die Peinlichkeit nicht ertragen. Aber dann schaut er auf, sieht wieder das Gesicht seines Vaters und sieht, wie er ihn anfeuert und dazu drängt aufzustehen.

    Also müht er sich auf seine Beine, klopft sich sauber und sprintet wieder los. Er nimmt die Geschwindigkeit wieder auf, obwohl er weiß, dass er nicht Erster, vielleicht nicht einmal Dritter werden kann, aber vielleicht unter den fünf Besten landen kann. Also gibt er alles, was
    er hat, und rennt wie der Wind. Dann, zu seinem Entsetzen, BUMM! Er stürzt wieder zu Boden, und dieses Mal verletzt er sich. Er wirft die Hände hoch, sagt sich selbst, dass es vorbei ist, er ist ein Verlierer … er ist so beschämt und deprimiert, dass er sich am Liebsten verkriechen würde. Er hofft, wenn er einfach verschwindet, dass ihn niemand bemerken würde. Doch dieses Mal schaut er durch seine Tränen hoch … er kann nicht nur seinen Vater sehen, er kann auch seine Stimme hören … „Komm schon … hoch mit dir! Du schaffst das! Steh auf!“

    Verletzt und mit Schmerzen richtet er sich wieder auf … er schaut zu seinem Vater, der aufgestanden ist, ihm zuwinkt und ihn anfeuert … er stolpert vorwärts … er kann hören, wie die Menge dem Gewinner zujubelt, weil er die Ziellinie erreicht hat … Erster… Zweiter… Dritter… aber er geht weiter bis zum Ziel und schafft es schließlich.
    Zu seiner Überraschung hört er die Menge jubeln … lauter und begeisterter als bei den Gewinnern. Dann kommt sein Vater auf ihn zugerannt und umarmt ihn. „Du hast es geschafft, mein Sohn! Du hast es geschafft! Du hast das Rennen gewonnen!“. Verwirrt sagt der junge Mann zu ihm: „Nein, habe ich nicht. Ich war der Allerletzte!“. Der Vater schaut ihm in die Augen und sagt zu ihm: „Nein, … du hast das Rennen gewonnen. Der Gewinner ist NICHT derjenige, der Erster wird. Der Gewinner ist der, der fällt, trotz seiner Schmerzen aufsteht und weiterläuft, bis er die Ziellinie überschreitet.“ Dann umarmt er seinen Sohn voller Liebe und Stolz.

    Vielleicht fühlen wir uns oft wie dieser Sohn … verletzt und wertlos. Doch wir müssen uns bewusst machen, dass es nicht darauf ankommt, wie schnell wir rennen oder auf welchem Platz wir landen. Unser liebevoller Vater möchte nur, dass wir die Ziellinie überschreiten, und wenn wir zu ihm aufsehen, erhalten wir die Kraft, um weiterzumachen. Er wird am Ziel auf uns warten und uns mit seiner Liebe belohnen.

    Jehova urteilt nicht wie Menschen. Selbst wenn wir fallen, jedoch wieder aufstehen, uns „säubern“, vorwärts drängen und uns nicht einfach im „Dreck“ vergraben, dann können wir ALLE Sieger sein. Auch wir befinden uns in einem „Stadion“, in dem Jehova und die Engel uns beobachten und anfeuern. Sie freuen sich über jeden, der das Ziel erreicht, jedoch freuen sie sich besonders über jene, die sich abmühen, kämpfen und ausharren, obwohl sie stolpern und Schmerzen leiden mögen.

    Kommentar — 3. April 2009 @ 01:57

  4. Thomas

    1.Samuel 13

    Zwei Personen, die an eine Aufgabe herangehen – und einer mit großem Glauben und Gottvertrauen, der andere mit Vertrauen in die eigene Kraft. So stellt sich wohl der Beginn des Geschehens dar – nach nur zwei Jahren Königsmacht.

    Obwohl zahlenmäßig geringer, schafft es Jonathan, der Sohn Sauls, die Philister aus Gibea zu vertreiben.
    Saul dagegen hat schon in seiner Wortwahl ein Problem. Er scheint die Israeliten nur als Institution zu verstehen, die ihm zu dienen haben. Denn er nennt sie Hebräer, so als ob er ein Aussenstehender wäre.

    Ob er wohl weiterhin anerkennt, dass er als König die Anleitung vom Allmächtigen durch Samuel erhalten wird? Oder wird er selbst handeln? Oh – er wartet ein bißchen.

    Er wartet lange genug auf ihn, um den Erfordernissen des Gewissens zu genügen. Nach diesem Grundsatz kann das Natürliche recht weit gehen, es hat aber nicht jenes Empfinden von reiner eigener Schwachheit, und dass alles von Jehova abhängt, was es dazu zwingt, auf Gott als die alleinige Hilfsquelle und den allein Wirkenden zu harren.

    Wie das Volk einst die Lade ins Lager brachte, so bringt er dann ein Brandopfer dar. Wenn er aber auf Gott vertraut hätte, hätte er verstanden, daß er, wie das Ergebnis auch sein mochte, auf Ihn harren sollte, und daß es nutzlos war, irgend etwas ohne Ihn zu tun, und daß er dabei nichts riskierte, wenn er auf Jehova harrte. Ein treuer Gott würde ihn nicht im Stich lassen. Er hatte an Samuel gedacht und auch daran, dass er ihm zu warten befohlen hatte, so daß er ohne Entschuldigung war; er erinnerte sich daran, daß die Führung und der Segen Gottes beim Propheten gefunden wurden. Er schaut aber auf die Umstände: das Volk zerstreut, und Saul versucht, Gott durch ein frommes Handeln ohne Glauben einzuschalten!…

    Der Fehler lag zwischen Saul und Jehova! Es genügt Satan, wenn es ihm gelingt, uns vom lauteren und einfachen Pfad des Glaubens wegzuscheuchen.

    Wie ist das bei uns? Beobachten wir bei uns, dass wir Lücken im Gesetz suchen, nach Auswegen, um uns aus für uns unangenehmen Situationen rauszuschleichen? Beugen wir das Gesetz, damit es uns besser geht? Oder steht das göttliche Gesetz für uns persönlich an erster Stelle?

    Kommentar — 4. April 2009 @ 12:56

  5. thom

    1.Samuel 11-13
    Zitate von J.N.Darby


    Noch geht alles gut mit Saul; er rächt sich nicht an denen, die sich ihm widersetzen. Bevor sein Glaube erprobt wird, gewinnt ihm sein natürlicher Charakter Gunst bei den Menschen. In jenen Dingen, welche die fleischliche Bewegung verursacht und dazu geführt hatte, daß das Volk einen König begehrte, gedeiht nun alles augenscheinlich ihren Wünschen gemäß. Die Ammoniter erleiden eine so gründliche Niederlage, es blieben unter ihnen nicht zwei beisammen. Hier handelt Saul auch klug und großzügig. Er läßt nicht zu, daß die Begierde des Volkes nach Rache ausgeführt werde. In der dem Volke gewährten Segnung erkennt er den Herrn an. Gott war wahrhaftig mit ihnen, indem Er dem Fleische alle nötigen Mittel und alle Hilfe gewährte, um mit Ihm zu wandeln, wenn das möglich gewesen wäre.

    Laßt uns hier bemerken, daß bei Jonathan Glauben vorhanden ist. Wenn dem Fleische die Stellung der Führung des Volkes Gottes gegeben wird, folgt es tatsächlich dem durch den Glauben gegebenen Antrieb, jedoch besitzt er ihn nicht; und das Wort Hebräer, der Name, mit dem ein Philister das Volk berufen haben würde, weist darauf hin, daß Saul sich auf das Versammeln der Nation als einer ernannten Körperschaft stützte, und daß er das Verhältnis zwischen einem auserwählten Volke und Gott nicht besser verstand als ein Philister es verstanden hätte. Dies ist nun die Lage, die uns in der Lebensgeschichte Sauls vor Augen gestellt wird. Es war nicht ein vorher überlegter Widerstand gegen Gott, sondern das Fleisch, das auf einen Platz der, Zeugnisses gestellt und zum Vollenden des Werkes Gottes gebraucht wurde. Wir sehen darin einen Menschen, der mit den Interessen des wahren Volkes Gottes verbunden ist und das Werk Gottes nach der Auffassung des Volkes von seiner Not tut – übrigens eine richtige Auffassung bezüglich ihrer tatsächlichen Not. Er ist aber einer, der seine Hilfsquellen in der Energie des Menschen sucht, einer Energie, der Gott Seine Hilfe nicht vorenthält, wenn man Seinem Willen gehorcht, denn Er liebt Sein Volk; sie kann aber grundsätzlich ihrem moralischen und inneren Beweggrund nach niemals das Fleisch übersteigen, dem sie entspringt. Inmitten alles dessen kann der Glaube handeln, und zwar aufrichtig, und das ist Jonathans Fall. Gott wird diesen Glauben segnen, und Er tut es immer, weil er Ihn anerkennt, und in diesem Falle (und es ist Seine Gabe), weil er aufrichtig um das Wohl des Volkes Gottes besorgt ist.

    Die Philister sind geschlagen. Voller Tatendrang und Energie hört es das Volk; nichts könnte natürlicher sein. Saul hat nur dieselbe Hilfsquelle – Gott wird nicht angerufen, es wird nicht zu Jehova, dem Gott Israels, geschrien; Samuel fällt seinem Glauben nicht ein, obwohl er sich daran erinnert, was Samuel ihm gesagt hat. Wenn die Philister es gehört haben, so müssen die Hebräer es auch hören. Israel fürchtet sich; Gott gibt dem Unglauben keine Antwort, wenn die Erprobung des Glaubens Sein Ziel ist. Saul beruft das Volk sich nach Gilgal nach, sie zerstreuen sich aber bald von ihm, sobald sie hören, daß sich die Philister zum Streit versammelt haben. Saul ist in Gilgal, und Samuel kommt ihm wieder in den Sinn. Es war nicht mehr so, als wo das Königtum erneuert wurde. Die Umstände wiesen natürlich auf Samuel als auf eine Hilfsquelle hin. Gemäß seinem Worte wartet Saul sieben Tage auf ihn. Er wartet lange genug auf ihn, um den Erfordernissen des Gewissens zu genügen. Nach diesem Grundsatz kann das Natürliche recht weit gehen, es hat aber nicht jenes Empfinden von reiner eigener Schwachheit, und daß alles von Gott abhängt, was es dazu zwingt, auf Gott als die alleinige Hilfsquelle und den allein Wirkenden zu harren. Wie das Volk einst die Lade ins Lager brachte, so bringt er dann ein Brandopfer dar. Wenn er aber auf Gott vertraut hätte, hätte er verstanden, daß er, wie das Ergebnis auch sein mochte, auf Ihn harren sollte, und daß es nutzlos war, irgend etwas ohne Ihn zu tun, und daß er dabei nichts riskierte, wenn er auf Ihn harrte. Ein treuer Gott würde ihn nicht im Stich lassen. Er hatte an Samuel gedacht und daran, daß er ihm zu warten befohlen hatte, so daß er ohne Entschuldigung war; er erinnerte sich daran, daß die Führung und der Segen Gottes beim Propheten gefunden wurden. Er schaut aber auf die Umstände: das Volk ist zerstreut, und Saul versucht, Gott durch ein frommes Handeln ohne Glauben einzuschalten. Es war der entscheidende Augenblick; Gott hätte sein Königtum über Israel bestätigt, Er hätte seine Dynastie festgesetzt. Nun aber hatte Er einen anderen erwählt.

    Man merke sich hier, daß Saul den Thron nicht dadurch verlor, daß die Philister ihn besiegten. Der Fehler lag zwischen ihm und Gott. Die Philister greifen ihn nicht an. Es genügt Satan, wenn es ihm gelingt, uns vom lauteren und einfachen Pfad des Glaubens wegzuscheuchen. Samuel geht weg, nachdem er Saul den Sinn Gottes kundgemacht hatte.

    Zitate von H.Rossier


    Kaum ist das Königtum errichtet, so betritt Nahas, der Ammoniter, der gefürchtete Feind Israels, den Schauplatz. Es ist nicht der große innere Feind, der Philister, dessen Aufstellung auf dem Hügel Gottes war (Kap. 10, 5), und von dem Jehova gesagt hatte: „Saul wird mein Volk retten aus der Hand der Philister.“ (Kap. 9. 16.) Um den Kampf zu vermeiden, schlagen die Leute von Jabes-Gilead dem Feinde vor, er möge einen Bund mit ihnen machen, wogegen sie ihm dienen wollten. Nahas beantwortet diesen Vorschlag nur mit Verachtung. Das ist alles, was wir von unseren feigen Zugeständnissen an die Welt und von unserem Mangel an Glauben ernten können! Die Leute von Jabes denken nicht einmal an den Retter, welchen Gott ihnen gerade gegeben hatte; denn das Volk hatte Saul nur in den Dingen anerkannt, welche das Fleisch annimmt: äußere Schönheit und natürliche Eigenschaften.

    Die Boten von Jabes teilen den Stämmen die Notlage mit, in welche ihre Stadt geraten ist. Saul kommt gerade herzu, als das Volk weinend die Trauerbotschaft vernimmt; und „der Geist Gottes geriet über ihn, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr“. (V. 6.) Es ist eine ernste, beachtenswerte Sache: der Geist Gottes, in Macht wirkend, rettet nicht den Menschen ohne eine Tätigkeit des Gewissens. Bei Saul war unter dem Einfluß des Geistes „das Herz verwandelt“ worden, er war „in einen anderen Mann verwandelt“ worden; und doch findet er sich später verworfen, wenn er das wahre Innere seines natürlichen Herzens offenbart. Alle Eigenschaften der Natur und selbst eine durch den Geist verliehene Gabe der Weissagung haben aus ihm nicht einen Mann Gottes gemacht! Bileam und Judas sind erschreckende Beispiele für dieselbe Sache; Simson gibt, obwohl sein Zustand einigermaßen zweifelhaft ist, Veranlassung zu ähnlichen Bemerkungen; ebenso der unnütze Knecht im Gleichnis…

    zu Kapitel 13
    Da die Tätigkeit Samuels als Richter beendet ist, führt der erste Vers dieses Kapitels einen neuen Gegenstand ein. Beim Beginn dieses neuen Abschnittes unseres Buches ist es wichtig zu beachten, daß Saul nicht die bewußte Gegnerschaft des Fleisches gegen das Werk Gottes darstellt, sondern vielmehr das Fleisch, welches beschäftigt ist, dieses Werk auszuführen; es ist das in eine Stellung des Zeugnisses eingeführte Fleisch. Das macht Saul weit verantwortlicher und seine Tätigkeit schuldbarer, als wenn er als ein Feind Gottes und Seines Gesalbten den Schauplatz beträte.

    Das Fleisch sucht niemals die Seelen um Christum zu sammeln; es macht sich selbst zum Mittelpunkt. So handelte auch Saul, indem er das Volk durch die Worte zu erschrecken suchte: „Israel hat sich stinkend gemacht bei den Philistern.“ In Kapitel 11, 7 hatte er durch Drohungen die Stämme gezwungen, ihm zu folgen; hier tut er es durch Erweckung von Furcht. Diese Handlungsweise bewirkt, daß Israel sich um ihn schart; aber die traurigen Folgen lassen nicht auf sich warten. Wer sich unter die Leitung des Fleisches stellt, um hier irgendwelche Sicherheit zu finden, wird sehr bald inne werden, daß es keine Sicherheit hat. Die Angst der Israeliten verminderte sich keineswegs; sie „zitterten hinter ihm her“. Um sich in Sicherheit zu bringen, überschreiten sie den Jordan und gehen in das Land Gad und Gilead (V. 7). Sie verlassen das eigentliche Gebiet Kanaans, um so eine möglichst große Entfernung zwischen sich und den Feind zu bringen. Dieser Mangel an Glauben läßt sie die einzig wichtige Sache vergessen, daß es nämlich nicht Saul war, der in der Mitte seines Volkes wohnte, und daß ihre Sache nicht in seinen Händen lag.

    Saul war endlich nach Gilgal hinabgegangen, wohin Samuel ihn im Anfang mit den Worten beschieden hatte: „Gehe vor mir hinab nach Gilgal; und siehe, ich werde zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern, um Friedensopfer zu schlachten; sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme, und ich werde dir kundtun, was du tun sollst“ (Kap. 10, 8).

    Die schwierigen Umstände, durch welche er geht, erinnern Saul an die Notwendigkeit, Anweisungen von Samuel zu empfangen. Am Ende von zwei Jahren gedenkt er des ausdrücklichen Befehls des Propheten. Saul, heißt es, „wartete sieben Tage bis zu der von Samuel bestimmten Zeit“. Das Fleisch kann bis zu einem gewissen Punkte den Glauben nachahmen, aber auch nicht weiter. Es weicht zurück vor den Folgen seiner Untätigkeit. Nichts ist ihm schwerer, ja unmöglicher, als stille zu sein und die Rettung Jehovas zu sehen. Sein Ausharren täuscht oft, selbst bei Christen; aber es hört auf in dem Augenblick, wo es sich um Glauben handelt, um den Glauben, der nicht mit Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten rechnet, da er sich an Gott klammert, der über diesen Dingen steht. Der natürliche Mensch kann lange Zeit auf einem Wege des Ausharrens gehen und scheinbar nach jenem Grundsatz handeln, aber er hat nicht das Bewußtsein seiner Schwachheit und seines Unvermögens, und da er ohne Verbindung mit Gott ist, so kann er, wenn er wirklich auf die Probe gestellt wird, seine Hilfsquellen nur in sich selbst suchen.

    Die sieben Tage waren vergangen. Samuel kam nicht nach Gilgal, und das Volk zerstreute sich von Saul weg (V. 8). Das Volk fand in dem Manne, der es durch Furcht zusammengebracht hatte, nicht die genügende Autorität, um es aufrecht zu halten und zu verteidigen. Da verliert Saul die Geduld; er kennt nicht jenes Ausharren des Glaubens, der „gekräftigt wird mit aller Kraft nach der Macht der Herrlichkeit Gottes“ (Kol. 1, 11). Sein Ausharren hört da auf, wo der Glaube anfangen sollte. Wenn das Volk sich zerstreut, wenn die Stütze der Menschen ihm fehlt, so fehlt dem armen König alles. Sein Fleisch, zur Tätigkeit getrieben, nimmt sogleich den Platz ein, der dem Propheten gehörte, indem er die von Gott errichtete Ordnung umstößt. Saul sagt: „Bringet mir das Brandopfer und die Friedensopfer her! und er opferte das Brandopfer. Und es geschah, als er das Opfern des Brandopfers vollendet hatte, siehe, da kam Samuel.“

    Die Hilfe Gottes kommt in dem Augenblick, wo das Fleisch sich selbst helfen will. Wozu kann ihm nun diese Hilfe dienen? Saul war kein Ungläubiger und verachtete nicht offenbar den Gott Israels; er wußte, daß es eines Opfers bedurfte, um Ihm zu nahen. Weit entfernt davon, den Propheten zu verachten, „ging er hinaus, ihm entgegen, ihn zu begrüßen“. Aber als ein Mensch im Fleische war er durchaus unfähig, anders zu handeln, als er tat. Nichtsdestoweniger war er völlig verantwortlich. „Was hast du getan?“ sagt Samuel zu ihm – dasselbe Wort, welches Jehova einst an Kain gerichtet hatte! Wie immer, so hat das Fleisch auch hier ausgezeichnete Gründe zum Handeln und infolgedessen zum Ungehorsam. – „Weil ich sah“, entgegnet Saul, „daß das Volk sich von mir weg zerstreute, und du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und die Philister versammelt waren zu Mikmas.“ Er hat sogar eine fromme Entschuldigung für seinen Ungehorsam: „jetzt werden die Philister zu mir herabkommen nach Gilgal, und ich habe Jehova nicht angefleht!“

    Und Samuel sprach zu Saul: „Du hast töricht gehandelt.“ Die Weisheit, die Überlegungen, die Pläne, die Entschließungen des Menschen sind töricht für Gott, weil sie Ungehorsam sind. „Du hast nicht beobachtet das Gebot Jehovas, deines Gottes, das er dir geboten hat.“ Der Gehorsam ist der erste, unumgänglich notwendige Charakterzug des Glaubens. Ohne ihn gibt es keinen Glauben. Er steht in Verbindung mit der Abhängigkeit. Wer konnte ein Gott wohlgefälliges Opfer darbringen außer Samuel?

    Darum beantwortet Gott das Opfer Sauls damit, daß Er ihn als König verwirft! Sein Königtum ist, obwohl von Gott eingesetzt, nach dem Fleische; es ist verantwortlich und hat nicht nur den Beweis geliefert, daß es unfähig ist, sich aufrecht zu halten, sondern auch, daß es für den Menschen keine andere Hilfsquelle gibt, als die Gnade. Das ist es, was Gott deutlich kundtun wollte. Hernach errichtet Er das Königtum nach der Gnade, nach Seinem eigenen Herzen. „Jehova hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und Jehova hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt“ (V. 14).

    Kommentar — 8. April 2010 @ 02:10

  6. Jule

    1. Samuel 11 – 13

    Kapitel 13 – Saul und das Opfer

    Was genau war daran verkehrt? Worum ging es hier wirklich?

    Saul nennt als Grund, dass er nicht wollte, dass das Volk weg läuft. Immerhin hatte Samuel sie zum Opfern zusammen rufen lassen und er kam nicht. Das Volk wurde unruhig und Saul meinte, er müsse nun handeln.

    1. Samuel 13:11-12

    Da sprach Samuel: „Was hast du da getan?“ Darauf sagte Saul: „Ich sah, daß sich das Volk von mir weg zerstreute, und du — du kamst nicht innerhalb der bestimmten Tage, und die Philister taten sich in Michmas zusammen, 12 da sagte ich mir: ‚Jetzt werden die Philister gegen mich nach Gilgal herabkommen, und ich habe das Angesicht Jehovas nicht besänftigt.‘ So bezwang ich mich und ging daran, das Brandschlachtopfer zu opfern.“

    Könnte man diese Situation mit der vergleichen, als Moses und Aaron genervt zum Volk sagten „sollen wir euch…?“. Immerhin war Jehova darüber auch sauer.

    Trotzdem war Saul daraufhin von Jehova verworfen und ER kündigte an, nun das Königtum von ihm zu nehmen.

    1. Samuel 13:13-14

    Darauf sprach Samuel zu Saul: „Du hast töricht gehandelt. Du hast das Gebot Jehovas, deines Gottes, das er dir gebot, nicht gehalten, denn wenn du es getan hättest, so hätte Jehova dein Königreich über Israel gefestigt bis auf unabsehbare Zeit. 14 Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben. Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist; und Jehova wird ihn zum Führer über sein Volk bestellen, weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat.“

    Moses wurde „nur“ gerügt und durfte als Strafe nicht ins verheißene Land. Aber ansonsten war Jehova weiterhin mit ihm, er war nicht verworfen.

    Wo ist hier nun der Unterschied zu Saul? Entsprach die Wegnahme der Königsmacht dem Verlust ins verheißene Land zu kommen – und der Unterschied lag lediglich in der Reaktion darauf?

    Moses bereute sein unbesonnenes Verhalten sofort und bat Jehova um Verzeihung – Saul hingegen war nicht einsichtig, sondern wollte lediglich den Schein und sein Ansehen beim Volk gewahrt wissen.

    Lag der Unterschied in der Reaktion? Nicht in dem Vergehen, sondern in dem Zustand des Herzens begründet?

    Kommentar — 29. März 2011 @ 21:53

  7. Jule

    In dem Kommentar zu Kapitel 13 von H. Rossier, den Thom bereits im letzten Jahr hier rein kopiert hatte, heißt es zu dieser Frage auszugsweise:

    Das Fleisch kann bis zu einem gewissen Punkte den Glauben nachahmen, aber auch nicht weiter. Es weicht zurück vor den Folgen seiner Untätigkeit. Nichts ist ihm schwerer, ja unmöglicher, als stille zu sein und die Rettung Jehovas zu sehen. Sein Ausharren täuscht oft, selbst bei Christen; aber es hört auf in dem Augenblick, wo es sich um Glauben handelt, um den Glauben, der nicht mit Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten rechnet, da er sich an Gott klammert, der über diesen Dingen steht. Der natürliche Mensch kann lange Zeit auf einem Wege des Ausharrens gehen und scheinbar nach jenem Grundsatz handeln, aber er hat nicht das Bewußtsein seiner Schwachheit und seines Unvermögens, und da er ohne Verbindung mit Gott ist, so kann er, wenn er wirklich auf die Probe gestellt wird, seine Hilfsquellen nur in sich selbst suchen.

    Da verliert Saul die Geduld; er kennt nicht jenes Ausharren des Glaubens, der „gekräftigt wird mit aller Kraft nach der Macht der Herrlichkeit Gottes” (Kol. 1, 11). Sein Ausharren hört da auf, wo der Glaube anfangen sollte. Wenn das Volk sich zerstreut, wenn die Stütze der Menschen ihm fehlt, so fehlt dem armen König alles. Sein Fleisch, zur Tätigkeit getrieben, nimmt sogleich den Platz ein, der dem Propheten gehörte, indem er die von Gott errichtete Ordnung umstößt

    Wie immer, so hat das Fleisch auch hier ausgezeichnete Gründe zum Handeln und infolgedessen zum Ungehorsam. – „Weil ich sah”, entgegnet Saul, „daß das Volk sich von mir weg zerstreute, und du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und die Philister versammelt waren zu Mikmas.” Er hat sogar eine fromme Entschuldigung für seinen Ungehorsam: „jetzt werden die Philister zu mir herabkommen nach Gilgal, und ich habe Jehova nicht angefleht!”

    einige sehr interessante Gedanken

    Kommentar — 29. März 2011 @ 22:41

  8. Jule

    1. Samuel 13:14

    Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben. Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist; und Jehova wird ihn zum Führer über sein Volk bestellen, weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat.“

    „Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist;“

    In der Lutherbibel klingt es fast so, als habe Jehova schon bereits vor dem Vorfall nach einem solchen Mann gesucht, wenn es dort heißt:

    „Der Herr hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen“

    Warum dieser Unterschied in der Übersetzung?

    Kommentar — 29. März 2011 @ 22:42

  9. Jule

    1. Samuel 13:19-20

    Nun war im ganzen Land Israel kein Schmied zu finden, denn die Philister hatten gesagt: „Daß die Hebräer sich nicht ein Schwert oder einen Speer machen!“ 20 Und alle Israeliten zogen jeweils zu den Philistern hinab, ein jeder, um sich seine Pflugschar oder seine Hacke oder seine Axt oder seine Sichel schärfen zu lassen.

    Warum gab es beim Volk Israel keinen Schmied?

    Beim ganzen Volk nicht, oder nur bei dem Heer, das unterwegs war, nicht?

    Wieso mußten sie ins Lager der Phillister, wenn sie ein Schwert brauchten, oder eines geschärft werden mußte? Sicherlich war unter dem großen Volk Israel doch ein Schmied. Immerhin waren sie ein Volk, dass in Jehovas Namen Krieg gegen die Feinde Gottes führte. Da ist doch anzunehmen, dass sie ihre Waffen selbst fertigten. Warum gingen sie also nicht zu dem Schmied in ihrem Lager?

    Und es geschah am Tag der Schlacht, daß weder Schwert noch Speer in der Hand irgend jemandes von dem Volk gefunden wurde, das bei Saul und Jonathan war; doch konnten welche gefunden werden, die Saul und Jonathan, seinem Sohn, gehörten.

    Saul und sein Sohn Jonathan waren die einzigen mit einer Waffe.

    Waren sie vor dem Feind geflohen oder zum Feldzug gegen sie heraufgezogen? Wie auch immer – hätten sie nicht in jedem Fall eine Waffe dabei gehabt – und sei es nur zur Verteidigung?

    Kommentar — 29. März 2011 @ 22:43

  10. Jule

    1. Samuel 11 – 13

    Was war das für eine Sache mit dem Königtum Sauls?

    1. Samuel 11:1-3

    Kurze Zeit später zog Nahasch, der König der Ammoniter, mit seinem Heer zur israelitischen Stadt Jabesch in der Gegend von Gilead und belagerte sie. Da machten die Einwohner von Jabesch Nahasch folgendes Angebot: »Schließ einen Vertrag mit uns ab: Du lässt uns am Leben, und wir unterwerfen uns dir.« 2 »Einverstanden«, antwortete König Nahasch. »Ich will den Vertrag mit euch schließen, doch nur unter einer Bedingung: Jedem Einwohner eurer Stadt werde ich das rechte Auge ausstechen, damit ihr zu einem Schandfleck für ganz Israel werdet.« 3 »Gib uns eine Woche Bedenkzeit«, baten die führenden Männer von Jabesch König Nahasch. »Wir wollen Boten in alle Gegenden Israels schicken und unser Volk um Unterstützung bitten. Sollte uns niemand helfen, ergeben wir uns.«

    Warum ging man mit diesem Problem nicht direkt zum König? War so etwas nicht seine Aufgabe? Hätte er nicht mit dem Propheten Jehova befragen können?

    Im Kommentar von J.B. Darby heißt es hierzu auszugsweise:

    Die Leute von Jabes denken nicht einmal an den Retter, welchen Gott ihnen gerade gegeben hatte; denn das Volk hatte Saul nur in den Dingen anerkannt, welche das Fleisch annimmt: äußere Schönheit und natürliche Eigenschaften.

    1. Samuel 11:4-5

    Die Boten kamen auch nach Gibea, der Heimatstadt Sauls, und überbrachten den Einwohnern ihre Botschaft. Da brach die ganze Stadt in Tränen aus. 5 Saul kam gerade mit seinen Rindern vom Feld zurück, wo er gearbeitet hatte. Er fragte erstaunt: »Was ist denn los? Warum weinen die Leute?«

    Was hatte er noch auf dem Feld zu suchen? War er nicht der König?

    Warum „machte er nicht seinen Job“?

    Vers 5-9

    Man erzählte ihm, was die Boten aus Jabesch berichtet hatten. 6 Da kam der Geist Gottes über Saul, und er wurde vom Zorn gepackt.

    7 Er schlachtete zwei seiner Rinder und zerstückelte sie. Dann schickte er Boten mit den Fleischstücken in alle Gebiete Israels und ließ überall ausrichten: »Wer nicht mit Saul und Samuel gegen die Ammoniter in den Krieg zieht, dessen Rinder sollen genauso zerstückelt werden!«
    Als das Volk merkte, dass der Herr durch Saul sprach, erschrak es und meldete sich geschlossen zum Kampf. 8 In der Nähe von Besek musterte Saul das Heer: Es waren insgesamt 300 000 Mann aus den israelitischen Stämmen und 30 000 Männer aus dem Stamm Juda.

    9 Die Boten aus Jabesch schickte man mit der Nachricht zurück: »Noch vor morgen Mittag seid ihr befreit!« Diese Botschaft löste in der ganzen Stadt große Freude aus.

    Also nur „Anlaufschwierigkeiten“?

    Kommentar — 30. März 2012 @ 12:01

  11. Jule

    1. Samuel 12:10

    Dann schrien eure Vorfahren jedes Mal zum Herrn um Hilfe und bekannten: ›Wir haben gesündigt, denn wir haben dich, Herr, verlassen und die kanaanitischen Götter Baal und Astarte verehrt! Bitte befrei uns doch von unseren Feinden! Dann wollen wir dir allein dienen.‹

    Hier sehen wir sehr schön, dass ihre Einstellung eine verkehrte war: Eigentlich müßten sie zuerst zu Jehova umkehren (Vers 14-5)

    Jetzt ehrt den Herrn, und dient ihm, gehorcht ihm, und widersetzt euch nicht seinen Geboten. Wenn ihr und euer König dem Herrn treu seid, dann wird er euch beistehen. 15 Gehorcht ihr ihm aber nicht, sondern widersetzt euch seinen Geboten, so wird der Herr sich auch gegen euch stellen wie damals gegen eure Vorfahren.

    Sie selbst hatten sich ja von IHM ab- und sich anderen Göttern zugewandt. Jehova hatte ihnen gesagt, dass er nicht in ihrer Mitte sein könne, solange sie das Unreine dulden würden. Daher mußten sie zuerst die Reinheit wieder herstellen, damit Jehova sich ihnen wieder zuwenden konnte. Wenn sie es ernst gemeint und aufrichtig ihr falsches Tun bereut hätten – dann wäre ihre Aussage anders formuliert.

    Hier zeigen sie, dass sie nur umkehren, weil sie sich etwas davon erwarten. Damit bestätigen sie die Anklage des Satans: sie wollten Jehova nur dienen, weil sie seinen Schutz wollen

    Kommentar — 30. März 2012 @ 14:25

  12. Jule

    1. Samuel 13:7-14

    Saul verliert die Geduld

    7 Einige flohen sogar über den Jordan in die Gebiete von Gad und Gilead. Saul war immer noch in Gilgal. Die Männer, die bei ihm waren, zitterten vor Angst. 8 Samuel hatte Saul befohlen, eine Woche auf ihn zu warten. Doch als Samuel nach einer Woche immer noch nicht in Gilgal erschienen war, verlor Saul die Geduld, denn seine Leute begannen schon davonzulaufen. 9 Er ließ die Tiere für das Brand- und das Dankopfer holen und brachte selbst das Opfer dar.

    10 Kaum war er fertig, da kam Samuel. Saul ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen. 11 Doch Samuel stellte ihn sofort zur Rede: »Was hast du getan?« Saul versuchte sich zu rechtfertigen: »Die Soldaten begannen schon davonzulaufen, weil du nicht pünktlich zur abgemachten Zeit hier warst. Die Philister haben sich in Michmas zum Kampf aufgestellt, 12 und ich musste befürchten, dass sie uns jeden Moment in Gilgal angreifen. Ich wollte aber auf jeden Fall den Herrn um seine Hilfe bitten. Deshalb habe ich es gewagt, selbst das Brandopfer darzubringen.« 13 »Das war sehr dumm von dir!«, erwiderte Samuel. »Du hast dem Befehl des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht. Er wollte dir und deinen Nachkommen für alle Zeiten die Königsherrschaft über Israel geben. 14 Du aber hast sie durch dein voreiliges Handeln verspielt. Der Herr hat schon einen Nachfolger ausgesucht und ihn dazu bestimmt, das Volk zu regieren. Es ist ein Mann, der ihm Freude machen wird. Du aber hast dem Befehl des Herrn nicht gehorcht.«

    Kommentar — 30. März 2012 @ 17:04

  13. Jule

    1. Samuel 11 – 13

    1. Samuel 11 – wieso kann sich ein Mensch so schnell ändern?

    1 Und Nahas , der Ammoniter , zog herauf und belagerte Jabes in Gilead. Da sprachen alle Männer von Jabes zu Nahas: Schließe einen Bund mit uns, so wollen wir dir dienen ! 2 Aber Nahas, der Ammoniter, antwortete ihnen: Unter dieser Bedingung will ich mit euch einen Bund schließen, dass ich euch allen das rechte Auge aussteche und damit auf ganz Israel Schmach bringe! 3 Da sprachen die Ältesten von Jabes zu ihm: Gib uns sieben Tage Frist, dass wir Boten senden in das ganze Gebiet Israels. Wenn es dann niemand gibt, der uns rettet, so wollen wir zu dir hinausgehen

    ! 4 Da kamen die Boten nach Gibea-Saul und sprachen diese Worte vor den Ohren des Volkes. Da erhob das ganze Volk seine Stimme und weinte . 5 Und siehe, da kam gerade Saul vom Feld hinter den Rindern her und sprach: Was hat das Volk, dass es weint ? Da erzählten sie ihm die Worte der Männer von Jabes.

    6 Da kam der Geist Gottes über Saul, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte sehr; 7 und er nahm ein Gespann Rinder und zerstückelte sie und sandte [Stücke] davon durch Boten in alle Gebiete Israels und ließ sagen: Wer nicht auszieht, Saul und Samuel nach, mit dessen Rindern wird man es genauso machen !

    Da fiel der Schrecken des Herrn auf das Volk, sodass sie auszogen wie ein Mann . 8 Und er musterte sie bei Besek ; und es waren 300 000 von den Söhnen Israels und 30 000 von den Männern Judas.

    9 Und sie sprachen zu den Boten, die gekommen waren: So sollt ihr zu den Männern von Jabes in Gilead sagen: Morgen soll euch Rettung zuteilwerden, wenn die Sonne am heißesten scheint!

    Als die Boten kamen und dies den Männern von Jabes verkündigten, da wurden sie froh. 10 Und die Männer von Jabes sprachen: Morgen wollen wir zu euch hinauskommen, dann könnt ihr mit uns tun, was euch gefällt!

    11 Und es geschah am anderen Morgen, da stellte Saul das Volk in drei Abteilungen auf, und sie drangen um die Morgenwache ins [feindliche] Lager und schlugen die Ammoniter, bis der Tag am heißesten war; die Übriggebliebenen aber wurden so versprengt, dass nicht zwei von ihnen beieinanderblieben.

    12 Da sprach das Volk zu Samuel: Wer sind die, welche sagten: Sollte Saul über uns herrschen ? Gebt diese Männer her, damit wir sie töten ! 13 Saul aber sprach: Es soll an diesem Tag niemand sterben ; denn der Herr hat heute Rettung gegeben in Israel!

    14 Und Samuel sprach zum Volk: Kommt, lasst uns nach Gilgal gehen und das Königtum dort erneuern !

    15 Da ging das ganze Volk nach Gilgal und machte dort Saul zum König vor dem Herrn in Gilgal, und sie schlachteten dort Friedensopfer vor dem Herrn . Und Saul und alle Männer Israels freuten sich dort sehr.

    Unglaublich, wie schnell sich ein Mensch ändern kann: hier ist Saul noch von Jehovas Geist und Eifer für IHN und die wahre Anbetung erfüllt – und nur zwei Jahre weiter sieht es ganz anders aus, wie wir in den nächsten Kapiteln lesen werden.

    Einige Gedanken aus den Vorjahren dazu finden wir hier:

    Kommentar — 11. April 2013 @ 19:35

  14. Jule

    1. Samuel 12 – warum ein persönliches Buch „meine Erfahrungen mit Jehova“ für uns so wichtig ist

    1 Samuel aber sprach zu ganz Israel: Siehe, ich habe eurer Stimme gehorcht in allem, was ihr mir gesagt habt, und habe einen König über euch gesetzt . 2 Und nun siehe, da geht euer König vor euch her; ich aber bin alt und grau geworden; und siehe, meine Söhne sind bei euch. Ich aber bin vor euch hergegangen von meiner Jugend an bis zu diesem Tag. 3 Hier bin ich! Legt Zeugnis ab gegen mich vor dem Herrn und vor seinem Gesalbten: Wessen Ochsen habe ich genommen ? Oder wessen Esel habe ich genommen? Wen habe ich übervorteilt ? Wen habe ich misshandelt? Von wessen Hand habe ich Bestechungsgeld genommen, dass ich ihm zuliebe ein Auge zudrückte? So will ich es euch erstatten ! 4 Sie sprachen: Du hast uns nie übervorteilt, noch uns unterdrückt, noch von jemandes Hand irgendetwas genommen! 5 Er sprach: Der Herr ist Zeuge gegen euch, und sein Gesalbter ist Zeuge am heutigen Tag, dass ihr gar nichts in meiner Hand gefunden habt! Und sie sprachen: Er ist Zeuge!

    6 Und Samuel sprach zum Volk: Der Herr ist es, der Mose und Aaron eingesetzt und eure Väter aus dem Land Ägypten geführt hat! 7 So tretet nun her, dass ich mit euch rechte vor dem Herrn wegen aller gerechten Taten des Herrn , die er an euch und an euren Vätern getan hat!

    8 Als Jakob nach Ägypten gekommen war, da schrien eure Väter zum Herrn . Und der Herr sandte Mose und Aaron, und sie führten eure Väter aus Ägypten und ließen sie an diesem Ort wohnen . 9 Aber sie vergaßen den Herrn , ihren Gott, und er verkaufte sie unter die Hand Siseras , des Heerführers von Hazor, und unter die Hand der Philister und unter die Hand des Königs von Moab ; die kämpften gegen sie. 10 Sie aber schrien zum Herrn und sprachen: Wir haben gesündigt , dass wir den Herrn verlassen und den Baalen und Astarten gedient haben; nun aber errette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen! 11 Da sandte der Herr Jerub-Baal und Bedan und Jephtah und Samuel und errettete euch aus den Händen eurer Feinde ringsum und ließ euch sicher wohnen. 12 Als ihr aber saht, dass Nahas , der König der Ammoniter, gegen euch heranzog, da spracht ihr zu mir: »Nein, sondern ein König soll über uns herrschen!«, obwohl doch der Herr , euer Gott, euer König ist.

    13 Und nun, seht, da ist euer König, den ihr erwählt, den ihr begehrt habt; denn siehe, der Herr hat einen König über euch gesetzt! 14 Wenn ihr nur den Herrn fürchtet und ihm dient und seiner Stimme gehorcht und gegen den Befehl des Herrn nicht widerspenstig seid, und wenn nur ihr und euer König, der über euch herrscht, dem Herrn , eurem Gott, nachfolgt! 15 Wenn ihr aber der Stimme des Herrn nicht gehorcht, sondern gegen den Befehl des Herrn widerspenstig seid, so wird die Hand des Herrn gegen euch sein wie gegen eure Väter!

    16 Jetzt aber tretet herzu und seht, was für eine große Sache der Herr vor euren Augen tun wird! 17 Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich aber will den Herrn anrufen, dass er es donnern und regnen lässt, damit ihr erkennt und einseht, dass eure Bosheit groß ist, die ihr vor den Augen des Herrn begangen habt, indem ihr für euch einen König begehrt habt! 18 Da rief Samuel den Herrn an, und der Herr ließ es donnern und regnen an jenem Tag. Da fürchtete das ganze Volk den Herrn und Samuel sehr.

    19 Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bitte den Herrn , deinen Gott, für deine Knechte, damit wir nicht sterben; denn zu allen unseren Sünden haben wir noch die Bosheit hinzugefügt, dass wir für uns einen König begehrten! 20 Samuel aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dieses Böse getan; doch weicht nicht von der Nachfolge des Herrn ab, sondern dient dem Herrn von ganzem Herzen! 21 Und weicht nicht ab zu den nichtigen Götzen ; sie nützen euch nichts und können euch nicht erretten, denn sie sind nichtig. 22 Der Herr aber wird um seines großen Namens willen sein Volk nicht verstoßen , denn es hat dem Herrn gefallen, euch zu seinem Volk zu machen.

    23 Es sei aber auch ferne von mir, mich an dem Herrn zu versündigen, dass ich aufhören sollte, für euch zu beten und euch den guten und richtigen Weg zu lehren!

    24 So fürchtet nun den Herrn und dient ihm in Wahrheit, mit eurem ganzen Herzen; denn seht , wie mächtig er sich an euch erwiesen hat! 25 Wenn ihr aber dennoch Böses tut, so werdet ihr samt eurem König weggerafft werden!

    Samuel öffnet das Buch „Erfahrungen mit Jehova“, um dem Volk Mut zu machen.

    Auch für uns ist es sehr wichtig, uns an all die guten Dinge zu erinnern, die unser Gott Jehova für uns getan hat. Leider vergessen wir dies viel zu oft im Alltagstrubel und so kann unser Glaube und unser Vertrauen schwächer werden.

    In einer für mich persönlich sehr schweren Krise hatte ich eine Ansprache von Bayless Conley gehört, in der er eine Erfahrung erzählt, die mich wieder aufgerichtet und mir wieder Mut gemacht hat. Leider weiss ich nicht mehr genau, welche der vielen Ansprachen das war, daher werde ich es aus dem Gedächtnis zitieren:

    Einmal kam ein junger Mann aus seiner Gemeinde zu ihm und bat ihn um Hilfe. Es ging ihm so schlecht, dass er vor Verzweiflung nicht mehr aus noch ein wußte. Nun sollte der Pastor ihm helfen. Bayless war noch recht jung in Glauben und Amt und wußte nicht so recht, was er ihm sagen sollte und so fragte er ihn, ob Gott jemals irgendetwas Gutes für ihn getan hätte.

    Der Junge Mann überlegte und dann fiel ihm etwas ein und er erzählte. Bayless war beeindruckt und sagte „wow“, aber der junge Mann unterbrach und sagte „das ist noch nicht alles“ und erzählte die nächste Geschichte. Und so ging das über eine Stunde, er erzählte eine Erfahrung nach der anderen und das einzige, was Bayless sagte, war „wow“.

    Als der junge Mann ging, bedankte er sich bei Bayless und sagte, er habe ihm sehr geholfen. Er ließ einen erstaunten Pastor zurück 😉

    Und während ich diese Erfahrung hörte, mußte ich an alle möglichen Erfahrungen denken, die wir hier immer wieder mit Jehova gemacht haben und ich fragte mich, warum ich eigentlich so mutlos bin. Auch fielen mir wieder all die Ansprachen und Artikel zum Thema Dankbarkeit ein und Philipper 4:6-7:

    6 Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; 7 und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten.

    Wenn wir zusammen mit Danksagung unsere Bitten bei Gott bekanntwerden lassen – dann müssen wir uns ja all die guten Dinge in den Sinn rufen, die unser Gott für uns getan hat und auch weiterhin jeden Tag tut, obwohl sie uns vielleicht nicht auffallen. In einer Ansprache zu dem Thema sagt Bayless, dass jeder von uns Grund zur Dankbarkeit gegenüber Gott hat und er zählt einige Dinge auf:

    Als Erstes stellen wir uns die Frage: Warum sollten wir dankbar sein? Weil wir viel haben, wofür wir danken können. – Überlegen Sie einmal, was Sie alles Gutes in Ihrem Leben haben. Statt sich mit den Schwierigkeiten zu beschäftigen, die Ihnen begegnen, schauen Sie einmal bewusst nur das Gute an. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es das Schlechte überwiegen.

    …(dann folgt eine persönliche Erfahrung von ihm…

    Und es gibt auch viel, wofür Sie danken können, auch wenn Sie gerade Schweres durchmachen. Ich meine, Sie sitzen gerade in einem gut temperierten Raum auf einem bequemen Stuhl. Sicher haben Sie genug zu essen. Sie haben etwas anzuziehen. Und Sie wissen, dass Sie in den Himmel kommen. Wir können für so viel dankbar sein. Betrachten Sie das Gute in Ihrem Leben.

    Ich denke, dies ist sehr wichtig, denn es richtet unseren Blick wieder richtig aus und wir fokussieren uns auf die richtigen Dinge aus. Vielleicht kennt ihr die kurze Geschichte: „ich beklagte mich, dass ich keine Schuhe hatte – bis ich einen anderen sah, der nicht einmal Beine hatte“.

    Oftmals tun wir uns leid, weil wir Dinge oder Menschen vermissen, und vergessen dabei, was wir haben. Ich könnte da auch persönliche Beispiele nennen, aber wir hatten diese Tage erst so eins in der Bibel:

    Rufen wir uns die Geschichte mit Hanna und Pennina in den Sinn: Hanna sehnte sich nach einem Kind, Pennina hatte bereits einige und rieb dies Hanna auch immer wieder unter die Nase. Wissen wir noch, was Elkana zu Hanna sagt, als sie ihm den Grund für ihren Kummer nennt? Sie hatte ihn! Er hatte zwei Frauen, aber er liebte sie – Hanna – von Herzen!

    Pennina hatte wohl die Kinder, aber sie vermißte schmerzlich diese Liebe, die er Hanna gab. Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum diese so häßlich zu Hanna war. Sie hätte so gern gehabt, was diese im reichen Maße hatte.

    Oder denken wir an Rahel und Lea – ein ähnlicher Fall mit ähnlicher Reaktion des Ehemannes. Durch diese ausgeprägte Sehnsucht nach einem eigenen Kind waren diese Frauen – Hanna und Rahel – blind dafür, dass sie es waren, die der Ehemann aus tiefstem Herzen liebt.

    Auch wenn ich so einige Dinge so schmerzlich vermisse, dass sie mir oft Kraft und Schlaf und Freude rauben – so habe ich doch etwas, um das mich bestimmt sehr viele beneiden würden: ich habe einen wunderbaren Ehemann, wie es keinen besseren geben könnte und wir führen eine sehr harmonische und liebevolle Ehe, er ist nach Jehova mein bester Freund und ich kann mit ihm über alles reden. Ich weiss, dass er mich aufrichtig liebt und dass sich dies niemals ändern wird. Er geht bereits seit vielen Jahren mit mir durchs finsterste Tal und seine Liebe und Fürsorge hat sich nur noch mehr vertieft. Wie viele haben in der heutigen Zeit so ein Glück?

    Selbst unter Christen scheint dies langsam Seltenheitswert zu haben, denn ich habe in den Jahren viele Ehen – auch von Zeugen Jehovas – scheitern sehen. Diese Paare hatten das, wonach ich mich so schmerzlich sehne – aber wie würden sicher mit Kusshand mit mir tauschen wollen.

    Daher ist es so wichtig, uns all die guten Dinge immer wieder in den Sinn zu rufen, die unser Gott für uns getan hat und immer noch tut.

    Samuel ruft ihnen hier nicht nur all die Wunder und Taten der Befreiung und den Sinn – sondern auch Jehovas Barmherzigkeit. Er erinnert sie daran, dass es immer an ihnen selbst gelegen hat, ob ihr Gott mit ihnen war. Nicht ER hatte sich von ihnen entfernt, sondern sie sich von ihm.

    Dies ist auch ein ganz wichtiger Punkt: wir können uns auf IHN verlassen. Er wird immer für uns da sein, wenn wir ihn nur lassen!

    Weitere Gedanken zu diesem Kapitel finden wir hier:

    Kommentar — 11. April 2013 @ 20:24

  15. Jule

    1. Samuel 13 – Saul hatte von Jehova noch eine Chance erhalten – aber er nutzt sie nicht

    1 Saul war ein Jahr König gewesen, und nachdem er zwei Jahre über Israel regiert hatte, 2 da erwählte sich Saul 3 000 Mann aus Israel, davon waren 2 000 mit Saul in Michmas und auf dem Bergland von Bethel, und 1 000 mit Jonathan in Gibea-Benjamin ; das übrige Volk aber ließ er gehen, jeden in sein Zelt.

    3 Und Jonathan schlug den Wachtposten der Philister, der bei Geba war, und die Philister hörten es. Saul aber ließ im ganzen Land das Schopharhorn blasen und sagen: Die Hebräer sollen es hören! 4 Und ganz Israel hörte sagen: Saul hat den Philisterposten geschlagen; auch hat sich Israel bei den Philistern verhasst gemacht! Und das Volk wurde zusammengerufen, um Saul nach Gilgal zu folgen.

    5 Die Philister versammelten sich aber, um gegen Israel zu kämpfen: 30 000 Streitwagen, 6 000 Reiter und Kriegsvolk [so zahlreich] wie der Sand am Ufer des Meeres; die zogen herauf und lagerten sich bei Michmas, östlich von Beth-Awen .

    6 Als nun die Männer von Israel sahen, dass sie in Not waren – denn das Volk war bedrängt -, da versteckte sich das Volk in Höhlen und Dickichten, in Felsklüften, Gewölben und Zisternen. 7 Auch gingen [einige] Hebräer über den Jordan in das Land Gad und Gilead. Saul aber war noch in Gilgal; und das ganze Volk hinter ihm war verzagt. 8 Und er wartete sieben Tage lang, bis zu der von Samuel bestimmten Zeit, aber Samuel kam nicht nach Gilgal. Und das Volk verließ ihn und zerstreute sich. 9 Da sprach Saul: Bringt das Brandopfer und die Friedensopfer zu mir! Und er brachte das Brandopfer dar.

    10 Und es geschah, als er gerade damit fertig war, das Brandopfer darzubringen, siehe, da kam Samuel. Da ging Saul hinaus, ihm entgegen, um ihn zu grüßen . 11 Samuel aber sprach: Was hast du getan? Saul antwortete: Als ich sah , dass das Volk mich verließ und sich zerstreute, und dass du nicht kamst zur bestimmten Zeit, und dass die Philister bei Michmas versammelt waren, 12 da sprach ich: Nun werden die Philister zu mir nach Gilgal herabkommen , und ich habe das Angesicht des Herrn noch nicht erbeten! Da wagte ich“s und brachte das Brandopfer dar!

    13 Samuel aber sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt! Du hast das Gebot des Herrn , deines Gottes, das er dir geboten hat, nicht gehalten ! Denn sonst hätte er jetzt dein Königtum über Israel auf ewig bestätigt ; 14 nun aber wird dein Königtum keinen Bestand haben. Der Herr hat sich einen Mann nach seinem Herzen ausgesucht; dem hat der Herr geboten, über sein Volk Fürst zu sein, weil du nicht gehalten hast, was dir der Herr gebot!
    15 Und Samuel machte sich auf und ging von Gilgal hinauf nach Gibea-Benjamin.

    Saul aber musterte das Volk, das [noch] bei ihm war, etwa 600 Mann.
    16 Und Saul und sein Sohn Jonathan und das Volk, das noch bei ihm war, lagen in Gibea-Benjamin ; die Philister aber hatten sich bei Michmas gelagert. 17 Und der Verheerungszug zog in drei Abteilungen aus dem Lager der Philister aus; die eine Abteilung nahm den Weg nach Ophra , nach dem Gebiet von Schual hin; 18 die andere Abteilung aber nahm den Weg nach Beth-Horon , und die dritte den Weg zu dem Gebiet, das über das Tal Zeboim hinweg zur Wüste hinunterblickt.
    19 Aber im ganzen Land Israel war kein Schmied zu finden, denn die Philister hatten gesagt: Damit sich die Hebräer nicht Schwerter und Speere machen! 20 So musste ganz Israel zu den Philistern hinabgehen, wenn jemand seine Pflugschar, seinen Spaten, sein Beil oder seine Sichel zu schärfen hatte, 21 wenn die Schneiden an den Pflugscharen, an den Spaten und den Gabeln und den Beilen abgestumpft waren, und um die Ochsenstachel gerade zu richten. 22 Und so kam es, dass am Tag der Schlacht weder Schwert noch Speer zu finden war in der Hand des ganzen Volkes, das mit Saul und Jonathan war; [nur] für Saul und seinen Sohn Jonathan war etwas vorhanden.

    23 Und ein Vorposten der Philister rückte bis zum Pass von Michmas vor.

    Immer wieder beschäftigt mich beim Lesen dieses Kapitel, wie Saul auf die ängstigende Situation reagiert, wir hatten ja auch in den Vorjahren bereits einiges an Gedanken und ergänzendem Stoff dazu gesammelt:

    Was ist eigentlich verkehrt? Dass er dem Gebot Samuels nicht gehorcht hatte oder dass er nicht die Berechtigung für so ein Opfer hatte?

    Hätte ich nicht vielleicht ähnlich wie er gehandelt? Meinte er es nicht gut? Interessant, hier noch einmal auszugsweise einige Gedanken von Darby und Rosier zu lesen:

    Zitat von Darby:

    Wenn er aber auf Gott vertraut hätte, hätte er verstanden, daß er, wie das Ergebnis auch sein mochte, auf Ihn harren sollte, und daß es nutzlos war, irgend etwas ohne Ihn zu tun, und daß er dabei nichts riskierte, wenn er auf Ihn harrte.

    Ein treuer Gott würde ihn nicht im Stich lassen.
    …er erinnerte sich daran, daß die Führung und der Segen Gottes beim Propheten gefunden wurden. Er schaut aber auf die Umstände: das Volk ist zerstreut, und Saul versucht, Gott durch ein frommes Handeln ohne Glauben einzuschalten. Es war der entscheidende Augenblick;

    Zitat von Rosier:

    Das Fleisch kann bis zu einem gewissen Punkte den Glauben nachahmen, aber auch nicht weiter. Es weicht zurück vor den Folgen seiner Untätigkeit. Nichts ist ihm schwerer, ja unmöglicher, als stille zu sein und die Rettung Jehovas zu sehen.

    Sein Ausharren täuscht oft, selbst bei Christen; aber es hört auf in dem Augenblick, wo es sich um Glauben handelt, um den Glauben, der nicht mit Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten rechnet, da er sich an Gott klammert, der über diesen Dingen steht. Der natürliche Mensch kann lange Zeit auf einem Wege des Ausharrens gehen und scheinbar nach jenem Grundsatz handeln, aber er hat nicht das Bewußtsein seiner Schwachheit und seines Unvermögens, und da er ohne Verbindung mit Gott ist, so kann er, wenn er wirklich auf die Probe gestellt wird, seine Hilfsquellen nur in sich selbst suchen.

    Die sieben Tage waren vergangen. Samuel kam nicht nach Gilgal, und das Volk zerstreute sich von Saul weg (V. 8). Das Volk fand in dem Manne, der es durch Furcht zusammengebracht hatte, nicht die genügende Autorität, um es aufrecht zu halten und zu verteidigen. Da verliert Saul die Geduld; er kennt nicht jenes Ausharren des Glaubens, der „gekräftigt wird mit aller Kraft nach der Macht der Herrlichkeit Gottes” (Kol. 1, 11). Sein Ausharren hört da auf, wo der Glaube anfangen sollte. Wenn das Volk sich zerstreut, wenn die Stütze der Menschen ihm fehlt, so fehlt dem armen König alles. Sein Fleisch, zur Tätigkeit getrieben, nimmt sogleich den Platz ein, der dem Propheten gehörte, indem er die von Gott errichtete Ordnung umstößt. Saul sagt: „Bringet mir das Brandopfer und die Friedensopfer her! und er opferte das Brandopfer. Und es geschah, als er das Opfern des Brandopfers vollendet hatte, siehe, da kam Samuel.”

    Die Hilfe Gottes kommt in dem Augenblick, wo das Fleisch sich selbst helfen will

    Bin ich Saul in diesem Punkt nicht sehr ähnlich, was meine Phobie angeht?

    Aber durch das Lesen von dem Stoff, den wir bereits in den vergangenen Jahren hierzu zusammengetragen hatten (s.o.) hat sich mir eine Frage beantwortet:

    Ich hatte mich ja gefragt, warum Saul verworfen wird – aber Moses und David nicht wirklich. Aber Rosier erklärt es in seinem ausgiebigen Kommentar sehr schön. Jehova hatte Moses und Aaron verworfen, in dem Sinne, dass er ihnen ihr Vorrecht entzog – ebenso, wie wir es gestern bei Eli festgestellt hatten.

    Zuerst hatte Jehova Saul nur als König verworfen, aber ER hasste ihn nicht, sondern gebrauchte ihn auch weiterhin. Aber dann kam die Geschichte mit dem Opfer, das er selbst darbrachte, anstatt auf Samuel zu warten und später der Punkt, wo er sich selbst für etwas lobt, was er im Widerspruch zu Jehovas Wort getan hat. Da verwirft Jehova ihn ganz!

    Gut, dass wir heute durch das Internet die Möglichkeit haben, uns mit anderen Menschen „zu treffen“ und auszutauschen, die ebenfalls Jehova und sein Wort lieben und sich nicht nur Gedanken über das Gelesen gemacht haben, sondern diese auch mit uns teilen. So hat wirklich jeder die Möglichkeit, ganz tief in Gottes Wort und Gedanken einzudringen und daraus zu lernen und so eine innige Freundschaft mit unserem Schöpfer aufzubauen.

    Kommentar — 11. April 2013 @ 20:39

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