Die ganze Nacht gekämpft – Jakob ringt mit dem Engel Gottes

Vorletzer Sonntag des Kirchenjahres
Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.
(Aus dem 2. Korintherbrief Kapitel 5, Vers 10)

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,

bald ist wieder Buß- und Bettag.

Das hört sich irgendwie nach Arbeit an. Früher konnte man an diesem Tag wenigstens noch ausschlafen. Aber heute muss man nicht nur arbeiten, man soll auch noch beten und büßen. Wer hat auf so etwas Lust?

Natürlich niemand. Aber wir arbeiten an der Buße ja auch nicht allein. Jemand ist bei uns. Sehr gut sehen kann man das bei Jakob, dem Lügner und Betrüger. In der Nacht, bevor er seinen Bruder Esau wiedertrifft, den er betrogen hat, hat er begreiflicherweise Angst.

Dann passiert etwas Seltsames: Ein Mann kommt zu ihm und kämpft mit ihm, die ganze Nacht hindurch. Am nächsten Morgen will der Mann gehen, aber Jakob lässt ihn nicht los. Er weiß, dass es kein gewöhnlicher Mensch ist, mit dem er ringt. Und Jakob sagt zu dem Mann den berühmten Satz (1. Mo. 32,27):

Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.

Eigentlich klingt das sehr nach Arbeit, oder? Aber jetzt schauen Sie sich mal an, wie Rembrandt diesen Kampf dargestellt hat, hier auf diesem Bild.

Sie sehen, dass der Engel den ringenden Jakob im Arm hält. Er hat ihn fest im Griff, ja. Aber so, wie eine Mutter ihr Kind fest im Griff hat. Er schaut Jakob auch an wie eine Mutter.

Ringen Sie manchmal auch mit Gott? Dann schauen Sie sich das Bild genau an, besonders am Buß- und Bettag. Es geht hier nicht nur darum, dass wir Gott im Blick haben und Buße tun. Buße bedeutet auch, sich von Gott festhalten und anschauen zu lassen.

Jule | 11.16.12 | BibelTv |

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