Höhepunkte Maleachi

WT 15.12.2007

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Maleachi

ES WAR nun schon über 70 Jahre her, dass der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut worden war, doch das Verhältnis der Juden zu ihrem Gott hatte inzwischen einen Tiefpunkt erreicht. Selbst die Priester waren korrupt geworden. Wer würde ihnen klarmachen, wie es in Wirklichkeit um sie bestellt war, und versuchen, sie geistig wiederzubeleben? Diese Aufgabe übertrug Jehova dem Propheten Maleachi.

Das gleichnamige letzte Buch der Hebräischen Schriften ist in einem packenden Stil geschrieben und es enthält von Gott inspirierte Prophezeiungen. Wenn wir uns mit diesen prophetischen Worten auseinandersetzen, können wir uns gut auf ‘den großen und furchteinflößenden Tag Jehovas’ vorbereiten, an dem das heutige böse System der Dinge sein Ende finden wird (Maleachi 4:5).

 

PRIESTER ‘HABEN VIELE VERANLASST ZU STRAUCHELN’
(Maleachi 1:1 bis 2:17)

„Ich habe euch geliebt.“ So drückt Jehova seine Empfindungen gegenüber Israel aus. Die Priester hingegen verachten Jehovas Namen. Wodurch tun sie das? Dadurch, dass sie auf seinem ‘Altar verunreinigtes Brot darbringen’ und ihm als Schlachtopfer ein „lahmes Tier oder ein krankes“ anbieten (Maleachi 1:2, 6-8).

Die Priester haben auch „viele veranlasst, im Gesetz zu straucheln“. Im Volk handelt man „treulos miteinander“. Manche Männer haben nichtisraelitische Frauen geheiratet. Andere haben an der ‘Ehefrau ihrer Jugend’ treulos gehandelt (Maleachi 2:8, 10, 11, 14-16).

 

Antworten auf biblische Fragen:

2:2 — In welchem Sinn würde Jehova die „Segnungen“ der eigensinnigen Priester „verfluchen“?
Ihre Segenssprüche würden sich in einen Fluch verwandeln.

2:3 — Was ist damit gemeint, dass Jehova auf die Gesichter der Priester ‘Mist streuen’ würde?
Nach dem Gesetz musste der Mist des Opfertieres außerhalb des Lagers verbrannt werden (3. Mose 16:27). Mist auf die Gesichter der Priester zu streuen bedeutete, dass Jehova die Opfergaben zurückwies und die Opfernden für verachtenswert hielt.

2:13 — Von wem stammten die Tränen, die den Altar Jehovas bedeckten?
Es waren die Tränen der Frauen, die Jehova im Tempelheiligtum ihr Herz ausschütteten. Weshalb hatten sie so großen Kummer? Ihre Männer hatten sich von ihnen getrennt und sich ohne legitimen Grund scheiden lassen, wohl um jüngere nichtisraelitische Frauen zu heiraten.

 

Lehren für uns:

1:10. Jehova fand kein Gefallen an Opfergaben von habgierigen Priestern, die selbst für einfachste Tempeldienste wie das Schließen der Tore und das Anzünden des Altarfeuers eine Gebühr erhoben. Es ist überaus wichtig, dass wir in unserer Anbetung, wozu auch der Predigtdienst zählt, alles aus selbstloser Liebe zu Gott und zum Nächsten tun — nie aus finanziellen Gründen! (Matthäus 22:37-39; 2. Korinther 11:7).

1:14; 2:17. Jehova toleriert keine Heuchelei.

2:7-9. Wer in der Versammlung lehren darf, sollte sichergehen, dass seine Aussagen mit der Heiligen Schrift, dem Wort Gottes, und mit den biblischen Veröffentlichungen des „treuen Verwalters“ übereinstimmen (Lukas 12:42; Jakobus 3:11).

2:10, 11. Jehova erwartet von seinen Dienern, es ernst damit zu nehmen, „nur im Herrn“ zu heiraten (1. Korinther 7:39).

2:15, 16. Wer Gott wirklich dienen möchte, hält sich an den Bund der Ehe mit der Frau seiner Jugend.

 

‘DER WAHRE HERR WIRD ZU SEINEM TEMPEL KOMMEN’
(Maleachi 3:1 bis 4:6)

„Plötzlich wird zu SEINEM Tempel kommen der wahre Herr“, Jehova Gott, und der „Bote des Bundes“, Jesus Christus. Gott wird sich seinem Volk „nahen zum Gericht“ und ein schneller Zeuge sein gegen Übeltäter aller Art. Außerdem wird „ein Gedenkbuch“ geschrieben für diejenigen, die Jehova fürchten (Maleachi 3:1, 3, 5, 16).

Es wird der Tag kommen, „der brennend ist wie der Ofen“, an dem alle Bösen vertilgt werden. Zuvor wird jedoch ein Prophet beauftragt, ‘das Herz der Väter wieder den Söhnen zuzuwenden und das Herz der Söhne wieder den Vätern’ (Maleachi 4:1, 5, 6).

 

Antworten auf biblische Fragen:

3:1-3 — Wann kamen „der wahre Herr“ und „der Bote des Bundes“ zum Tempel?
Wer wurde ihnen vorausgeschickt? Jehova kam durch seinen Repräsentanten, Jesus, am 10. Nisan 33 u. Z. zu seinem Tempel und reinigte ihn. An diesem Tag warf Jesus alle Käufer und Verkäufer aus dem Tempel hinaus (Markus 11:15). Das war dreieinhalb Jahre, nachdem er als designierter König gesalbt worden war. Nach der Einsetzung Jesu zum König im Himmel vergingen dementsprechend wohl auch dreieinhalb Jahre, bis Jehova gemeinsam mit ihm den geistigen Tempel inspizierte. Dabei stellten sie fest, dass sich das Volk Gottes reinigen musste. So wie im ersten Jahrhundert Johannes der Täufer die Juden auf das Kommen Jesu Christi einstimmen sollte, so wurde auch vor dem Kommen Jehovas zu seinem geistigen Tempel ein Bote geschickt, um den Weg zu bereiten. Schon in den 1880er-Jahren kam eine Gruppe von Erforschern der Bibel wieder auf viele biblische Grundwahrheiten zurück, die sie aufrichtig suchenden Menschen gezielt vermittelten.

3:10 — Bedeutet „alle Zehnten“ zu bringen, dass wir alles, was wir haben, Jehova übergeben?
Da das mosaische Gesetz durch den Opfertod Jesu aufgehoben wurde, wird von Christen keine Zehntabgabe verlangt. Doch den Zehnten zu bringen hat eine übertragene Bedeutung (Epheser 2:15). Es bedeutet nicht, dass wir alles, was wir haben, Jehova übergeben. Der Zehnte wurde jedes Jahr erneut abgegeben, wohingegen wir Jehova nur einmal alles übergeben: wenn wir uns ihm hingeben und uns zum Zeichen der Hingabe taufen lassen. Von da an gehört Jehova alles, was wir haben. Wie viel wir davon in seinem Dienst einsetzen, das überlässt er allerdings uns. Wie dieser symbolische Zehnte aussieht, richtet sich nach unseren Umständen und danach, wozu unser Herz uns drängt. Die Opfergaben für Jehova, das sind unsere Zeit, unsere Kraft und unsere Mittel, die wir im Werk des Predigens und Jüngermachens einsetzen. Außerdem gehören dazu der Besuch der Zusammenkünfte, das Sehen nach älteren und kranken Glaubensbrüdern und die finanzielle Unterstützung der wahren Anbetung.

4:3 — Auf welche Weise wird Jehovas Volk „die Bösen niedertreten“?
Diener Gottes auf der Erde werden die Bösen nicht buchstäblich niedertreten, sich also nicht an der Ausführung des göttlichen Gerichtsurteils beteiligen. Stattdessen lassen die Worte darauf schließen, dass sie es in übertragenem Sinn tun werden, wenn sie sich von ganzem Herzen an der großen Siegesfeier nach dem Ende von Satans Welt beteiligen (Psalm 145:20; Offenbarung 20:1-3).

4:4 — Warum sollten wir ‘des Gesetzes Mose gedenken’?
Das Gesetz ist für Christen nicht bindend, aber es diente als ein „Schatten der künftigen guten Dinge“ (Hebräer 10:1). Uns mit dem mosaischen Gesetz zu befassen, kann uns also erkennen helfen, wie sich darin Geschriebenes erfüllt hat (Lukas 24:44, 45). Zudem enthält das Gesetz ‘sinnbildliche Darstellungen der Dinge in den Himmeln’. Diese zu erforschen ist ein Muss, wenn wir die christliche Lehre und christliches Verhalten verstehen möchten (Hebräer 9:23).

4:5, 6 — Für wen steht ‘Elia, der Prophet’?
Es wurde vorhergesagt, dass durch „Elias“ Wiederherstellungswerk die Herzen von Menschen für Gott bereit gemacht würden. Im ersten Jahrhundert wurde Johannes der Täufer von Jesus Christus als „Elia“ identifiziert (Matthäus 11:12-14; Markus 9:11-13). In der Neuzeit erscheint „Elia“ „vor dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“ und ist heute niemand anders als „der treue und verständige Sklave“ (Matthäus 24:45). Diese Klasse gesalbter Christen führt das geistige Wiederherstellungswerk eifrig durch.

 

Lehren für uns:

3:10. Wenn wir Jehova nicht unser Bestes geben, bringen wir uns selbst um seinen Segen.

3:14, 15. Bedingt durch das schlechte Beispiel der Priester verlor der Dienst für Gott bei den Juden zunehmend an Wert. Wer in der Christenversammlung Verantwortung trägt, muss beispielhaft sein (1. Petrus 5:1-3).

3:16. Jehova führt ein Gedenkbuch für Menschen, die ihn fürchten und ihm treu sind. Er erinnert sich an sie und wird sie beschützen, wenn er Satans böser Welt ein Ende macht. Daher lasst uns in unserer Entschlossenheit nie nachlassen, die Lauterkeit Gott gegenüber zu bewahren (Hiob 27:5).

4:1. An dem Tag, an dem man sich vor Jehova zu verantworten hat, ergeht es der „Wurzel“ genauso wie dem „Zweig“: Jüngere Kinder erhalten dasselbe Gericht wie ihre Eltern. Eltern minderjähriger Kinder tragen also eine wirklich große Verantwortung. Als Vater oder Mutter bedeutet es für einen Christen harte Arbeit, sich um Gottes Wohlgefallen zu bemühen und den guten Stand vor ihm zu bewahren (1. Korinther 7:14).

 

„Fürchte den wahren Gott“

Wer wird während des „großen und furchteinflößenden Tages Jehovas“ gerettet werden? (Maleachi 4:5). Jehova sagt: „Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufleuchten mit Heilung in ihren Flügeln; und ihr werdet tatsächlich ausziehen und den Boden stampfen wie Mastkälber“ (Maleachi 4:2).

„Die Sonne der Gerechtigkeit“, Jesus Christus, leuchtet auf für Menschen, die Ehrfurcht vor Gottes Namen haben; sie stehen in der Gunst Jehovas (Johannes 8:12). Für sie hat die ‘Sonne Heilung in ihren Flügeln’: Heute schon wird ihr Verhältnis zu Gott wiederhergestellt und in Gottes neuer Welt werden sie körperlich, mental und emotional vollständig geheilt werden (Offenbarung 22:1, 2). Aufgeregt und voller Freude benehmen sie sich „wie Mastkälber“. Mit so schönen Segnungen vor Augen wollen wir uns den Rat König Salomos gern zu Herzen nehmen: „Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht“ (Prediger 12:13).

Jule | 10.18.11 | Höhepunkte der Bibellesung |

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