Höhepunkte 2. Chronika

WT 01.12.2005

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus 2. Chronika

DAS Bibelbuch 2. Chronika beginnt in der Herrschaftszeit König Salomos in Israel. Es endet mit den Worten des persischen Königs Cyrus an die Exiljuden in Babylonien: „[Jehova] selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda ist. Wer immer unter euch von seinem ganzen Volk ist: Jehova, sein Gott, sei mit ihm. So ziehe er hinauf [nach Jerusalem]“ (2. Chronika 36:23). Das Buch wurde von dem Priester Esra 460 v. u. Z. fertig gestellt und deckt einen Zeitraum von 500 Jahren ab — von 1037 v. u. Z. bis 537 v. u. Z.

Durch den Erlass des Cyrus können die Juden nach Jerusalem zurückkehren und dort die Anbetung Jehovas wieder einführen. Doch die langen Jahre in der Babylonischen Gefangenschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Die zurückgekehrten Juden sind mit der Geschichte ihres Volkes nicht gut vertraut. Das Buch 2. Chronika gibt ihnen einen Überblick über die Ereignisse unter der Herrschaft der Könige aus der Linie Davids. Der Bericht ist auch für uns von Interesse, weil er zeigt, wie Gehorsam gegenüber dem wahren Gott Segen einbringt und wozu Ungehorsam ihm gegenüber führt.

 

EIN KÖNIG BAUT JEHOVA EIN HAUS
(2. Chronika 1:1 bis 9:31)

Jehova erfüllt die Herzensbitte König Salomos nach Weisheit und Erkenntnis und schenkt ihm dazu Reichtum und Ehre. Der König baut Jehova in Jerusalem ein prächtiges Haus, und das Volk ist „freudig und von Herzen wohlgemut“ (2. Chronika 7:10). Salomo ist schließlich „größer an Reichtum und Weisheit als alle anderen Könige der Erde“ (2. Chronika 9:22).

Nach 40-jähriger Herrschaft über Israel ‘legt sich Salomo zu seinen Vorvätern, und Rehabeam, sein Sohn, beginnt an seiner statt zu regieren’ (2. Chronika 9:31). Esra schreibt nichts darüber, dass Salomo von der wahren Anbetung abgewichen ist. Als einzig Negatives über den König berichtet er, dass er sich viele Pferde aus Ägypten besorgte und die Tochter Pharaos heiratete. Der Chronist schildert den Bericht somit aus einer positiven Warte.

Antworten auf biblische Fragen:

2:14 — Warum wird hier etwas anderes über die Abstammung des Kunsthandwerkers Hiram gesagt als in 1. Könige 7:14?
Die Mutter Hirams hatte jemand vom Stamm Naphtali geheiratet, deshalb heißt es in 1. Könige, sie sei eine ‘verwitwete Frau vom Stamm Naphtali’. Sie selbst kam jedoch vom Stamm Dan. Nach dem Tod ihres Mannes heiratete sie jemand aus Tyrus und Hiram war ihr gemeinsames Kind.

2:18; 8:10 — Hier heißt es, die Gesamtzahl der Bevollmächtigten, die als Aufseher beziehungsweise Vormänner über alle Arbeiter fungierten, sei 3 600 plus 250 gewesen; in 1. Könige 5:16 und 9:23 heißt es dagegen, es seien 3 300 plus 550 gewesen. Warum der Unterschied?
Das hängt wohl davon ab, nach welchen Kriterien die Bevollmächtigten unterteilt wurden. In 2. Chronika wird möglicherweise zwischen 3 600 nichtisraelitischen und 250 israelitischen Bevollmächtigten unterschieden, wohingegen in 1. Könige zwischen 3 300 Vormännern und 550 obersten Bevollmächtigten unterschieden wird. Insgesamt sind es jedoch in beiden Fällen 3 850 Bevollmächtigte.

4:2-4 — Warum stand das gegossene Meer auf Stieren?
In der Bibel sind Stiere ein Sinnbild der Kraft (Hesekiel 1:10; Offenbarung 4:6, 7). Die Stiere waren als Symbol sehr passend gewählt, denn die 12 Kupferstiere trugen das etwa 27 Tonnen schwere „Meer“. Die Anfertigung der Stiere verletzte in keiner Weise das zweite Gebot, nach dem das Anfertigen von Bildnissen zu Anbetungszwecken untersagt war (2. Mose 20:4, 5).

4:5 — Wie groß war das Fassungsvermögen des gegossenen Meeres?
Komplett gefüllt konnte das Meer dreitausend Bath-Maß oder rund 66 000 Liter fassen. Gewöhnlich wurde es jedoch nur zu zwei Dritteln gefüllt. Deshalb heißt es in 1. Könige 7:26 über das gegossene Meer: „Zweitausend Bath-Maß [44 000 Liter] fasste es gewöhnlich.“

5:4, 5, 10 — Welche Gegenstände, die ursprünglich zur Stiftshütte gehörten, kamen in Salomos Tempel?
Der einzige Gegenstand, der ursprünglich im Zelt der Zusammenkunft stand und dann in Salomos Tempel überführt wurde, war die Bundeslade. Nach dem Tempelbau kam die Stiftshütte von Gibeon nach Jerusalem und wurde offensichtlich dort untergebracht (2. Chronika 1:3, 4).

Lehren für uns:

1:11, 12. König Salomos Bitte zeigte Jehova, dass es ihm am Herzen lag, Weisheit und Erkenntnis zu erlangen. Unsere Gebete zu Gott verraten tatsächlich, was uns am Herzen liegt. Wir tun gut daran, den Inhalt unserer Gebete zu überdenken.

6:4. Tief empfundene Wertschätzung für Jehovas liebende Güte sollte uns dazu bewegen, Jehova zu segnen, das heißt ihn voller Zuneigung und Dankbarkeit zu preisen.

6:18-21. Kein Gebäude kann Gott fassen. Dennoch sollte der Tempel als Zentrum der Anbetung Jehovas dienen. Auch die Königreichssäle der Zeugen Jehovas heute sind Zentren der wahren Anbetung für die Öffentlichkeit.

6:19, 22, 32. Jehova war für jeden da — für den König bis hin zum Kleinsten in der Nation, auch für den Ausländer, der sich in aller Aufrichtigkeit an ihn wandte (Psalm 65:2).

 

THRONFOLGE DER KÖNIGE AUS DER LINIE DAVIDS
(2. Chronika 10:1 bis 36:23)

Das Königreich Israel wird in zwei Reiche gespalten — das Zehnstämmereich im Norden und das Zweistämmereich Juda und Benjamin im Süden. Für die Priester und Leviten in ganz Israel ist die Treue gegenüber dem Königreichsbund wichtiger als nationale Interessen und sie stellen sich auf die Seite von Salomos Sohn Rehabeam. Gerade einmal 30 Jahre nach Beendigung des Tempelbaus werden alle Schätze aus dem Tempel geraubt.

Von den 19 Königen nach Rehabeam sind fünf treu, drei fangen gut an, werden dann aber untreu, und einer ändert seinen falschen Kurs. Alle anderen Herrscher tun, was böse ist in Jehovas Augen. Besonders hervorgehoben werden die Handlungen der fünf Könige, die fest auf Jehova vertrauen. Die Berichte über Hiskia, der die Tempeldienste wiederbelebte, und über Josia, der ein großes Passahfest organisierte, müssen für die Juden, denen wirklich an der Wiedereinführung der Anbetung Jehovas in Jerusalem gelegen war, ein enormer Ansporn gewesen sein.

Antworten auf biblische Fragen:

13:5 — Was ist unter einem „Salzbund“ zu verstehen?
Da Salz haltbar macht, wurde es ein Symbol für Dauerhaftigkeit und Unveränderlichkeit. Ein „Salzbund“ steht somit für eine verbindliche Abmachung.

14:2-5; 15:17 — Beseitigte König Asa alle Höhen?
Offensichtlich nicht. Vielleicht entfernte er nur die Höhen, auf denen falsche Götter angebetet wurden, aber nicht die Höhen, auf denen man Jehova anbetete. Oder es könnte sein, dass einige Höhen in einer späteren Phase der Regierung Asas wieder eingeführt wurden. Diese Höhen wurden dann unter der Herrschaft seines Sohnes Josaphat entfernt, allerdings auch hier nicht vollständig (2. Chronika 17:5, 6; 20:31-33).

15:9; 34:6 — Wie stand der Stamm Simeon zur Teilung des Königreiches Israel?
Der Stamm Simeon hatte als Erbe verschiedene Enklaven in Juda erhalten, deshalb lag sein Stammesgebiet geographisch gesehen innerhalb des Königreiches Juda und Benjamin (Josua 19:1). In religiöser und politischer Hinsicht identifizierte sich der Stamm jedoch mit dem Nordreich (1. Könige 11:30-33; 12:20-24). Aus diesem Grund wurde Simeon zum Zehnstämmereich gezählt.

16:13, 14 — Wurde Asa eingeäschert?
Nein, bei dem „außergewöhnlich großen Bestattungsbrand“ handelte es sich nicht um die Einäscherung Asas, sondern um das Verbrennen von Gewürzen. (Siehe Studienbibel, Fußnote.)

35:3 — Von wo holte Josia die heilige Bundeslade in den Tempel zurück?
Die Bibel sagt nichts darüber, ob die Bundeslade zuvor von einem der schlechten Könige weggebracht worden war oder ob Josia sie wegen der umfassenden Reparaturarbeiten im Tempel sicherheitshalber ausgelagert hatte. Die Aussage, dass Josia die Bundeslade in den Tempel zurückbringen ließ, ist die einzige geschichtliche Bezugnahme auf die Bundeslade nach der Zeit Salomos.

Lehren für uns:

13:13-18; 14:11, 12; 32:9-23. Hier lernen wir auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig es ist, sich auf Jehova zu stützen!

16:1-5, 7; 18:1-3, 28-32; 21:4-6; 22:10-12; 28:16-22. Sich mit Menschen zusammenzutun oder zu verbünden, die nicht zum Volk Jehovas gehören und nicht an Jehova glauben, hat tragische Folgen. Es ist nur klug, wenn wir uns nicht unnötig mit der Welt einlassen (Johannes 17:14, 16; Jakobus 4:4).

16:7-12; 26:16-21; 32:25, 26. Hochmut war schuld daran, dass König Asa in seinen letzten Lebensjahren Böses tat. Hochmut führte auch zu Usijas Untergang. Und vielleicht war es auch Stolz, der Hiskia dazu bewog, unklug zu handeln und den Gesandten aus Babylon seine Schätze zu zeigen (Jesaja 39:1-7). „Stolz geht einem Sturz voraus“, sagt die Bibel warnend, „und ein hochmütiger Geist dem Straucheln“ (Sprüche 16:18).

16:9. Jehova hilft allen, deren Herz ihm gegenüber ungeteilt ist, und es ist ihm ein dringendes Anliegen, seine Kraft für sie einzusetzen.

18:12, 13, 23, 24, 27. Wir sollten über Jehova und über alles, was er vorhat, genauso mutig und offen sprechen wie Michaja.

19:1-3. Jehova sucht das Gute in uns, auch wenn wir ihm Grund geben, zornig über uns zu sein.

20:1-28. Wir können davon überzeugt sein, dass sich Jehova von uns finden lässt, wenn wir demütig bei ihm Anleitung suchen (Sprüche 15:29).

20:17. Um die ‘Rettung Jehovas zu sehen’, müssen wir uns als aktive Unterstützer des Königreiches Gottes ‘hinstellen’. Wir dürfen Angelegenheiten nicht selbst in die Hand nehmen, sondern sollten ‘stehen bleiben’ und Jehova blind vertrauen.

24:17-19; 25:14. Sowohl für Joas als auch für seinen Sohn Amazja wurde der Götzendienst zur Falle. Auch heute kann von Götzendienst eine starke Anziehungskraft ausgehen, vor allem wenn er sich im Gewand der Habsucht oder des Nationalismus verkleidet zeigt (Kolosser 3:5; Offenbarung 13:4).

32:6, 7. Wir müssen ebenfalls mutig und stark sein und für unseren geistigen Krieg die „vollständige Waffenrüstung Gottes“ anlegen und weiterkämpfen (Epheser 6:11-18).

33:2-9, 12, 13, 15, 16. Echte Reue zeigt sich, wenn jemand ein falsches Verhalten aufgibt und entschlossen und bemüht ist, das Richtige zu tun. Wenn diese echte Reue vorhanden ist, kann Jehova sogar zu jemandem, der so böse war wie König Manasse, barmherzig sein.

34:1-3. Negative Umstände oder Erlebnisse in der Kindheit hindern uns nicht zwangsläufig daran, Gott kennen zu lernen und ihm zu dienen. Als Josia noch klein war, hatte eventuell sein Reue empfindender Großvater Manasse etwas positiven Einfluss auf ihn. Welcherlei positive Impulse auch immer auf Josia eingewirkt haben mögen, sie brachten irgendwann schließlich Gutes hervor. Das kann auch bei uns der Fall sein.

36:15-17. Jehova ist mitfühlend und geduldig. Doch sein Mitgefühl und seine Geduld sind nicht grenzenlos. Wer überleben möchte, wenn Jehova diesem bösen System der Dinge ein Ende setzt, muss auf das Königreichspredigtwerk gut reagieren.

36:17, 22, 23. Jehovas Wort stellt sich immer als wahr heraus (1. Könige 9:7, 8; Jeremia 25:9-11).

 

Ein Buch, das einen zum Handeln motiviert

„Josia [entfernte] all die Abscheulichkeiten aus all den Ländern, die den Söhnen Israels gehörten“, liest man in 2. Chronika 34:33, „und er veranlasste alle, die sich in Israel vorfanden, den Dienst aufzunehmen, um Jehova, ihrem Gott, zu dienen.“ Was motivierte Josia dazu? Als der Sekretär Schaphan König Josia das gerade entdeckte Buch des Gesetzes Jehovas brachte, ließ es sich der König vorlesen. Davon war er so berührt, dass er sich sein Leben lang mit großem Engagement für die reine Anbetung einsetzte.

Wenn wir Gottes Wort lesen und das, was wir lesen, gründlich durchdenken, kann uns das tief berühren. Hat uns der Bericht über die Könige aus der Linie Davids nicht angespornt, uns an denen, die auf Jehova vertraut haben, ein Beispiel zu nehmen und es nicht denen gleichzutun, die das nicht getan haben? Das Buch 2. Chronika stimuliert uns zu absoluter Treue und ausschließlicher Ergebenheit gegenüber dem wahren Gott. Seine Botschaft ist ohne Frage lebendig und übt Macht aus (Hebräer 4:12).

Jule | 09.26.11 | Höhepunkte der Bibellesung |

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