Höhepunkte zu Micha

Ihre Kahlheit soll „breit gemacht“ werden

Micha deckt die Sünden Israels und Judas auf, sagt die Verödung ihrer Hauptstädte voraus und sichert eine Wiederherstellung zu. Samaria soll „zu einem Trümmerhaufen des Feldes“ gemacht werden. Wegen ihres götzendienerischen Verhaltens gebührt Israel und Juda „Kahlheit“ oder Schande. Sie sollen in die Gefangenschaft geschickt werden und dadurch soll ihre Kahlheit noch verbreitert werden „wie die des Adlers“ — anscheinend eine Geierart, deren Kopf nur mit Flaum bedeckt ist. Jehova verspricht: „Ich werde Jakob ganz bestimmt sammeln“ (Micha 1:6, 16; 2:12). Wegen der korrupten Führer und der pflichtvergessenen Propheten wird auch Jerusalem „zu nichts als Trümmerhaufen werden“. Aber Jehova wird sein Volk „zusammenbringen“. Aus „Bethlehem-Ephratha“ soll „der hervorgehen, der Herrscher in Israel werden soll“ (Micha 3:12; 4:12; 5:2).

Behandelt Jehova Israel unfair? Erwartet er zu viel? Nein. Jehova fordert nicht mehr von seinen Anbetern, ‘als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit ihrem Gott’ (Micha 6:8). Doch Michas Zeitgenossen sind so schlecht geworden, dass ‘ihr Bester wie ein Dorngewächs ist, ihr Rechtschaffenster schlimmer als eine Dornhecke’, die jeden verletzt und jedem Schmerzen bereitet, der sich ihr nähert. Aber der Prophet fragt: „Wer ist ein Gott wie . . . [Jehova]?“ Gott wird sich seines Volkes, der Israeliten, wieder erbarmen und „alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen“ (Micha 7:4, 18, 19).

Antworten auf biblische Fragen:

2:12 — Wann erfüllte sich die Prophezeiung über das ‘Zusammenbringen der Übriggebliebenen Israels’?
Sie erfüllte sich das erste Mal, als eine Anzahl Juden im Jahr 537 v. u. Z. aus dem Babylonischen Exil in ihr Heimatland zurückkehrten. In der Neuzeit erfüllt sich die Prophezeiung am „Israel Gottes“ (Galater 6:16). Seit 1919 werden gesalbte Christen „wie eine Kleinviehherde in die Hürde“ zusammengebracht. Besonders seit 1935 „lärmen [sie] vor Menschen“, da eine „große Volksmenge“ hinzugekommen ist, die aus „anderen Schafen“ besteht (Offenbarung 7:9; Johannes 10:16). Gemeinsam fördern sie eifrig die wahre Anbetung.

4:1-4 — Wie spricht Jehova „im Schlussteil der Tage“ Recht „unter vielen Völkern“ und wie stellt er die Dinge richtig hinsichtlich „mächtiger Nationen“?
Mit den Ausdrücken „viele Völker“ und „mächtige Nationen“ sind keine Volksgruppen oder politischen Gebilde gemeint. Die Ausdrücke beziehen sich vielmehr auf Einzelne aus allen Nationen, auf Personen, die Anbeter Jehovas geworden sind. Was ihr Verhältnis zu ihm angeht, spricht Jehova Recht und stellt Dinge richtig.

Lehren für uns:

1:6, 9; 3:12; 5:2. Samaria wurde 740 v. u. Z. zu Lebzeiten Michas von den Assyrern verwüstet (2. Könige 17:5, 6). Die Assyrer kamen während der Herrschaft Hiskias bis nach Jerusalem (2. Könige 18:13). Niedergebrannt wurde die Stadt 607 v. u. Z. von den Babyloniern (2. Chronika 36:19). Der Messias wurde, der Prophezeiung entsprechend, in „Bethlehem-Ephratha“ geboren (Matthäus 2:3-6). Jehovas prophetisches Wort erfüllt sich immer.

2:1, 2. Wie gefährlich es doch wäre, wenn wir behaupteten, Gott zu dienen, aber zuerst nach Reichtum trachten würden statt nach dem ‘Königreich und Gottes Gerechtigkeit’! (Matthäus 6:33; 1. Timotheus 6:9, 10).

3:1-3, 5. Jehova erwartet von Verantwortlichen unter seinem Volk, gerecht zu handeln.

3:4. Wer möchte, dass Jehova seine Gebete erhört, darf nicht Sünde treiben oder ein Doppelleben führen.

3:8. Unser Auftrag, die gute Botschaft zu predigen, schließt auch Gerichtsbotschaften ein. Wir können diesen Auftrag nur ausführen, wenn uns Jehova durch seinen heiligen Geist stärkt.

5:5. Diese messianische Prophezeiung versichert uns, dass bei einem Angriff auf Gottes Volk „sieben [steht für Vollständigkeit] Hirten“ und „acht Anführer [eine beträchtliche Anzahl befähigter Männer]“ erweckt würden, um unter Jehovas Volk die Führung zu übernehmen.

5:7, 8. Für viele Menschen sind gesalbte Christen heute „wie Tau von Jehova“, ein Segen Gottes, denn er lässt durch sie die Königreichsbotschaft bekannt machen. Die „anderen Schafe“ helfen mit, Menschen geistig zu erfrischen, indem sie die Gesalbten im Predigtwerk tatkräftig unterstützen (Johannes 10:16). Welch ein Vorrecht, dabei mitzuwirken, dass andere wirklich erfrischt werden!

6:3, 4. Wir sollten uns an Jehova Gott ein Beispiel nehmen und auch diejenigen freundlich und mitfühlend behandeln, mit denen man nicht so leicht auskommt oder die glaubensschwach sind.

7:7. Wenn wir heute am Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge mit Problemen fertig werden müssen, sollten wir uns nicht entmutigen lassen, sondern wie Micha „eine wartende Haltung“ gegenüber unserem Gott bekunden.

7:18, 19. Wir sollten anderen, die gegen uns sündigen, genauso bereitwillig vergeben, wie Jehova unsere Fehler bereitwillig vergibt.

WT 01.11.2007

Jule | 08.08.11 | Höhepunkte der Bibellesung |

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  1. WT 15.08.2003

    Jehovas Diener haben eine echte Hoffnung

    „Die Übriggebliebenen Jakobs sollen inmitten vieler Völker wie Tau von Jehova werden, wie ausgiebige Regenschauer auf Pflanzenwuchs, der nicht auf den Menschen hofft“ (MICHA 5:7).

    JEHOVA ist der große Schöpfer von Regen und Tau. Es wäre vergeblich, darauf zu hoffen, dass Menschen Tau erzeugen oder es regnen lassen. Der Prophet Micha schrieb: „Die Übriggebliebenen Jakobs sollen inmitten vieler Völker wie Tau von Jehova werden, wie ausgiebige Regenschauer auf Pflanzenwuchs, der nicht auf den Menschen hofft noch auf die Söhne des Erdenmenschen wartet“ (Micha 5:7). Wer sind heute „die Übriggebliebenen Jakobs“? Es sind die geistigen Israeliten, der Überrest des „Israels Gottes“ (Galater 6:16). Für ‘viele Völker’ auf der Erde sind sie wie erfrischender „Tau von Jehova“ geworden, „wie ausgiebige Regenschauer auf Pflanzenwuchs“. Die heute lebenden gesalbten Christen sind für die Menschen wirklich ein Segen von Gott. Jehova gebraucht diese Verkündiger seines Königreiches, damit sie den Menschen seine Botschaft echter Hoffnung bringen.

    2 Dass der heutigen Welt eine echte Hoffnung fehlt, sollte uns nicht überraschen. Politische Instabilität, Sittenverfall, Verbrechen, Wirtschaftskrisen, Terrorismus, Krieg — von einer Welt, die von Satan, dem Teufel, beherrscht wird, kann man nichts anderes erwarten (1. Johannes 5:19). Viele Menschen haben Angst davor, was die Zukunft wohl noch bringt. Wir Anbeter Jehovas dagegen fürchten uns nicht, denn wir haben eine sichere Zukunftshoffnung. Diese Hoffnung ist echt, weil sie sich auf Gottes Wort stützt. Wir glauben an Jehova und an sein Wort, denn das, was er sagt, bewahrheitet sich ausnahmslos.

    3 Die von Gott inspirierte Prophezeiung Michas bestärkt uns darin, im Namen Jehovas zu wandeln, und bildet eine Grundlage für unsere echte Hoffnung. Als Micha im achten Jahrhundert v. u. Z. prophezeite, war Gottes Bundesvolk in zwei Nationen gespalten, in Israel und Juda, und beide missachteten Gottes Bund. Das führte zu Sittenverfall, religiöser Abtrünnigkeit und extremem Materialismus. Jehova sagte deshalb warnend voraus, er werde gegen sie vorgehen. Natürlich waren Gottes Warnungen in erster Linie an die Zeitgenossen Michas gerichtet. Doch die heutige Situation ähnelt so sehr der damaligen, dass Michas Worte auch heute zutreffen. Das wird deutlich, wenn wir einige Höhepunkte aus den sieben Kapiteln des Buches Micha betrachten.

    Ein kurzer Überblick

    4 Verschaffen wir uns zunächst einen kurzen Überblick über den Inhalt des Buches Micha. In Kapitel 1 prangert Jehova die Auflehnung Israels und Judas an. Ihr kriminelles Verhalten wird dazu führen, dass Israel zerstört werden und Judas Strafe bis an das Tor von Jerusalem reichen wird. Kapitel 2 zeigt, dass die Wohlhabenden und Mächtigen die Schwachen und Hilflosen unterdrücken. Gott spricht allerdings auch eine Verheißung aus. Sein Volk wird in Einheit zusammengebracht werden. Kapitel 3 enthält Jehovas Strafankündigungen gegen die Staatsführer und die pflichtvergessenen Propheten. Die Führer beugen das Recht und die Propheten geben Lügen von sich. Micha erhält durch den heiligen Geist die Kraft, unter derartigen Verhältnissen das bevorstehende Strafgericht Jehovas anzukündigen.

    5 In Kapitel 4 wird vorausgesagt, im Schlussteil der Tage würden alle Nationen zu dem erhabenen Berg des Hauses Jehovas kommen, um von Jehova unterwiesen zu werden. Vorher wird Juda nach Babylon verbannt werden, doch Jehova wird es später wieder befreien. Kapitel 5 zeigt, dass der Messias in Bethlehem in Juda geboren werden wird. Er wird sein Volk hüten und es von bedrückenden Nationen befreien.

    6 In Micha, Kapitel 6 bringt Jehova wie in einem Rechtsfall seine Anklagen gegen sein Volk vor. Was hat er getan, sodass sein Volk Grund hätte, zu rebellieren? Nichts. Jehovas Anforderungen sind in Wirklichkeit sehr vernünftig. Seine Anbeter sollen Recht üben und in Güte und Bescheidenheit mit ihm wandeln. Israel und Juda haben sich stattdessen ständig aufgelehnt und werden dafür die Folgen tragen müssen.

    7 Im letzten Kapitel seiner Prophezeiung verurteilt Micha die Bosheit seiner Zeitgenossen. Er verliert aber nicht den Mut, denn er ist entschlossen, Jehova gegenüber ‘eine wartende Haltung zu bekunden’ (Micha 7:7). Zum Schluss des Buches äußert Micha seine Zuversicht, dass Jehova seinem Volk Barmherzigkeit erweisen wird. Wie die Geschichte bestätigt, erfüllte sich diese Hoffnung. Nachdem Jehova sein Volk vollständig in Zucht genommen hatte, brachte er 537 v. u. Z. barmherzigerweise einen Überrest in die Heimat zurück.

    8 Was Jehova durch Micha vermittelt, ist wirklich ausgezeichnet! Dieses inspirierte Bibelbuch zeigt anhand von warnenden Beispielen, wie Gott mit Personen verfährt, die ihm angeblich dienen, in Wirklichkeit jedoch untreu sind. Auch werden darin Ereignisse vorausgesagt, die sich heute zutragen. Und Gott lässt uns sagen, wie wir uns in den gegenwärtigen schwierigen Zeiten verhalten sollen, um unsere Hoffnung zu festigen.

    Der Souveräne Herr Jehova spricht

    9 Gehen wir nun etwas näher auf das Buch Micha ein. In Micha 1:2 lesen wir: „Hört, o ihr Völker, ihr alle; zolle Aufmerksamkeit, o Erde und was dich erfüllt, und der Souveräne Herr Jehova möge gegen euch als Zeuge dienen, Jehova aus seinem heiligen Tempel.“ Wären wir Zeitgenossen Michas gewesen, hätten uns diese Worte zweifellos gefesselt. Aber das tun sie noch heute, denn Jehova spricht aus seinem heiligen Tempel und wendet sich nicht nur an Israel und Juda, sondern an die Menschen überall. Allzu lange hatten die Menschen in Michas Tagen den Souveränen Herrn Jehova außer Acht gelassen. Das sollte sich bald ändern, denn Jehova war entschlossen, einzuschreiten.

    10 Dasselbe trifft auf die Gegenwart zu. Wie aus Offenbarung 14:18-20 hervorgeht, spricht Jehova erneut aus seinem heiligen Tempel. Binnen kurzem wird er entschieden vorgehen, und wieder werden einschneidende Geschehnisse die Menschheit erschüttern. Diesmal wird der böse „Weinstock der Erde“ in die große Weinkelter des Zornes Jehovas geworfen und so Satans System der Dinge vollständig vernichtet werden.

    11 Hören wir, was Jehova tun wird. In Micha 1:3, 4 heißt es: „Siehe, Jehova geht aus von seiner Stätte, und er wird gewiss herabkommen und auf die Höhen der Erde treten. Und die Berge sollen unter ihm zerschmelzen, und die Tiefebenen, sie werden sich spalten wie das Wachs vor dem Feuer, wie Gewässer, die einen Abhang hinabgegossen werden.“ Wird Jehova seinen Aufenthaltsort im Himmel verlassen und buchstäblich auf die Berge und die Ebenen des Landes der Verheißung treten? Nein. Das muss er auch gar nicht. Er wird einfach seine Aufmerksamkeit der Erde zuwenden, damit sein Wille ausgeführt wird. Außerdem wird das Beschriebene nicht mit der buchstäblichen Landschaft geschehen, sondern mit den Bewohnern. Wenn Jehova handelt, werden die Folgen für die Untreuen katastrophal sein — als seien die Berge wie Wachs zerschmolzen und die Ebenen durch ein Erdbeben gespalten worden.

    12 Die prophetischen Worte in Micha 1:3, 4 erinnern uns womöglich an eine andere inspirierte Prophezeiung, in der katastrophale Ereignisse auf der Erde vorausgesagt werden. Der Apostel Petrus schrieb gemäß 2. Petrus 3:10: „Jehovas Tag wird kommen wie ein Dieb, an welchem Tag die Himmel mit zischendem Geräusch vergehen werden, die Elemente aber werden vor Gluthitze aufgelöst, und die Erde und die Werke auf ihr werden aufgedeckt werden.“ Was Petrus über Himmel und Erde sagte, ist ebenso wenig buchstäblich zu verstehen wie die Prophezeiung Michas. Es bezieht sich auf eine große Drangsal, die über das gegenwärtige gottlose System der Dinge hereinbrechen wird.

    13 Wie Micha können Christen trotz jener bevorstehenden Vernichtung voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Was setzt das voraus? Sie müssen den Rat beherzigen, der in den nächsten Versen des Petrusbriefes gegeben wird. Der Apostel sagt nachdrücklich: „Was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet!“ (2. Petrus 3:11, 12). Wir haben eine sichere Zukunftshoffnung, wenn unser Herz stets gehorsam bleibt und wir sicherstellen, dass unser Lebenswandel heilig ist und wir vollauf mit Taten der Gottergebenheit beschäftigt sind. Um uns dieser Hoffnung sicher zu sein, dürfen wir auch nie vergessen, dass Jehovas Tag definitiv kommen wird.

    14 Jehova erklärt, warum sein Volk in alter Zeit Strafe verdient. Micha 1:5 sagt: „Wegen der Auflehnung Jakobs ist dies alles, ja wegen der Sünden des Hauses Israel. Was ist die Auflehnung Jakobs? Ist es nicht Samaria? Und was sind die Höhen Judas? Sind sie nicht Jerusalem?“ Israel und Juda haben es Jehova zu verdanken, dass es sie überhaupt gibt. Trotzdem haben sie gegen ihn rebelliert, und ihre Rebellion hat sogar ihre jeweiligen Hauptstädte, Samaria und Jerusalem, erfasst.

    Schlechtigkeit an der Tagesordnung

    15 Ein Beispiel für die Bosheit von Michas Zeitgenossen wird in Micha 2:1, 2 anschaulich beschrieben: „Wehe denen, die Schaden zu stiften planen, und denen, die Schlechtes treiben auf ihren Betten! Beim Morgenlicht gehen sie daran, es zu tun, weil es in der Macht ihrer Hand steht. Und sie haben Felder begehrt und haben sich ihrer bemächtigt, auch Häuser und haben sie genommen; und sie haben einen kräftigen Mann und seine Hausgemeinschaft übervorteilt, einen Mann und seinen Erbbesitz.“

    16 Habgierige liegen in der Nacht wach und schmieden Pläne, wie sie sich der Felder und Häuser ihrer Nachbarn bemächtigen können. Am Morgen führen sie dann umgehend ihre Pläne aus. So böse würden sie nie handeln, wenn sie den Bund Jehovas im Sinn hätten, denn das mosaische Gesetz enthält Vorschriften zum Schutz der Armen. Laut diesem Gesetz sollte keine Familie ihren Erbbesitz für immer verlieren. Doch das interessiert die Habgierigen nicht. Sie ignorieren die Worte aus 3. Mose 19:18, wo es heißt: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst.“

    17 Das zeigt, was geschehen kann, wenn Menschen, die angeblich Gott dienen, geistige Ziele aus den Augen verlieren und zuerst nach materiellen Dingen suchen. Paulus warnte die Christen seiner Tage: „Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden, die die Menschen in Vernichtung und Verderben stürzen“ (1. Timotheus 6:9). Wer den Gelderwerb zu seinem Lebenszweck macht, betet tatsächlich einen falschen Gott an — den Mammon oder Reichtum. Dieser falsche Gott bietet jedoch keine sichere Zukunftshoffnung (Matthäus 6:24, Fußnote).

    18 In Michas Tagen mussten viele erst durch bittere Erfahrung lernen, dass es völlig nutzlos ist, auf materielle Dinge zu vertrauen. Gemäß Micha 2:4 sagt Jehova: „An jenem Tag wird man über euch einen Spruch anheben und wird gewiss in einer Wehklage klagen, ja einer Wehklage. Man wird sprechen müssen: ‚Wir sind ganz bestimmt verheert worden! Selbst den Anteil meines Volkes ändert er. Wie er ihn mir entzieht! Dem Untreuen teilt er unsere eigenen Felder zu.‘ “ Diejenigen, die Häuser und Felder stehlen, werden also ihren eigenen Familienerbbesitz verlieren. Sie werden in ein fremdes Land deportiert, und ihre Besitztümer werden Beute des „Untreuen“, also von Menschen der Nationen. Alle Hoffnungen auf eine Zukunft in Wohlstand sind dann dahin.

    19 Dagegen wird die Hoffnung der Menschen, die auf Jehova vertrauen, nicht enttäuscht werden. Jehova ist seinem Bund mit Abraham treu und auch dem mit David geschlossenen Bund. Zudem hat er Erbarmen mit Menschen wie Micha, die ihn lieben und betrübt darüber sind, dass sich ihre Landsleute von Gott abwenden. Zugunsten rechtschaffener Personen wird es zu der von Gott vorgesehenen Zeit eine Wiederherstellung geben.

    20 Das geschieht 537 v. u. Z., nachdem Babylon gefallen ist. Als ein Überrest der Juden in die Heimat zurückkehrt, erfüllen sich die Worte aus Micha 2:12 zum ersten Mal. Jehova sagt: „Ich werde Jakob ganz bestimmt sammeln, euch alle; ich werde ganz gewiss die Übriggebliebenen Israels zusammenbringen. Zur Einheit werde ich sie bringen wie eine Kleinviehherde in die Hürde, wie eine Herde inmitten ihrer Weide; sie werden lärmen vor Menschen.“ Wie liebevoll Jehova doch ist! Nachdem er sein Volk in Zucht genommen hat, gestattet er einem Überrest zurückzukehren und ihm in dem Land zu dienen, das er ihren Vorfahren gab.

    Auffallende Parallelen in unserer Zeit

    21 Während wir die ersten beiden Kapitel von Micha betrachtet haben, sind wir vielleicht nachdenklich geworden, weil uns aufgefallen ist, wie vieles sich heute ganz ähnlich verhält. Wie zur Zeit Michas behaupten viele, Gott zu dienen. Doch wie Juda und Israel sind sie uneins und haben sogar Kriege gegeneinander geführt. Nicht wenige der Wohlhabenden in der Christenheit haben die Armen unterdrückt. Religiöse Führer lassen immer mehr Verhaltensweisen durchgehen, die in der Bibel ausdrücklich verurteilt werden. Kein Wunder, dass die Christenheit bald zusammen mit dem übrigen Teil „Babylons der Großen“, des Weltreichs der falschen Religion, untergehen wird! (Offenbarung 18:1-5). Wie in Michas Tagen wird Jehova allerdings auch noch treue Diener haben, die auf der Erde übrig bleiben.

    22 Im Jahr 1919 brachen die treuen gesalbten Christen endgültig mit der Christenheit und begannen, allen Nationen die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen (Matthäus 24:14). Zunächst machten sie die übrigen Glieder des geistigen Israel ausfindig. Dann begann die Einsammlung „anderer Schafe“, und aus den beiden Gruppen wurde ‘e i n e Herde unter e i n e m Hirten’ (Johannes 10:16). Obwohl die treuen Anbeter Jehovas gegenwärtig in 234 Ländern leben, sind sie wirklich alle „zur Einheit“ gebracht worden. Von der Schafhürde kann heute gesagt werden, dass es darin ‘lärmt vor Menschen’, also vor Männern, Frauen und Kindern. Ihre Hoffnung richtet sich nicht auf das gegenwärtige System der Dinge, sondern auf Gottes Königreich, das binnen kurzem die Erde in ein Paradies verwandeln wird.

    23 Mit Bezug auf die treuen Anbeter Jehovas wird im letzten Vers von Micha, Kapitel 2 gesagt: „Ihr König wird vor ihnen hindurchziehen mit Jehova an ihrer Spitze.“ Kannst du dich selbst in diesem Triumphzug sehen, wie du deinem König, Jesus Christus, folgst — einem Triumphzug mit Jehova selbst an der Spitze? Wenn ja, dann kannst du überzeugt sein, dass der Sieg gewiss ist und deine Hoffnung sicher. Das wird noch deutlicher werden, wenn wir uns mit weiteren Höhepunkten der Prophezeiung Michas beschäftigen

    Kommentar — 8. August 2011 @ 11:16

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