Höhepunkte zu Jesaja

Das Wort Jehovas ist lebendig

Höhepunkte aus dem Buch Jesaja (1. Teil)

„WEN soll ich senden, und wer wird für uns gehen?“ Jesaja, der Sohn des Amoz, erwiderte auf diesen Aufruf Jehovas: „Hier bin ich! Sende mich“ (Jesaja 1:1; 6:8). Daraufhin wurde Jesaja zum Propheten ernannt. Das gleichnamige Bibelbuch enthält den Bericht über seine Tätigkeit.

Der Schreiber des Bibelbuchs war Jesaja selbst. Es behandelt 46 Jahre — von circa 778 v. u. Z. bis etwas nach 732 v. u. Z. Das Buch enthält zwar prophetische Sprüche gegen Juda, Israel und umliegende Nationen, das Grundthema ist aber nicht das göttliche Gericht, sondern die ‘von Jehova Gott bewirkte Rettung’ (Jesaja 25:9). Schon allein der Name Jesaja bedeutet „Rettung von Jehova“. Der vorliegende Artikel behandelt Höhepunkte aus Jesaja 1:1 bis 35:10.

„NUR EIN ÜBERREST WIRD ZURÜCKKEHREN“
(Jesaja 1:1 bis 12:6)

Ob die prophetische Botschaft in den ersten fünf Kapiteln vor Jesajas Ernennung zum Propheten überbracht wurde oder danach, sagt die Bibel nicht (Jesaja 6:6-9). Doch es ist offensichtlich, dass Juda und Jerusalem „von der Fußsohle selbst bis zum Haupt“ geistig krank sind (Jesaja 1:6). Der Götzendienst ist weit verbreitet. Die Führer des Volkes sind korrupt. Die Frauen sind hochmütig geworden. Das Volk dient dem wahren Gott auf unannehmbare Weise. Jesaja wird damit beauftragt, „immer wieder“ zu denen zu gehen und zu sprechen, die weder verstehen noch Verständnis erlangen.

Juda drohen Einfälle der verbündeten Streitkräfte von Israel und Syrien. Jehova gebraucht Jesaja und seine Kinder „wie Zeichen und wie Wunder“ und versichert, das syrisch-israelitische Bündnis werde kein Gelingen haben (Jesaja 8:18). Dauerhafter Frieden wird allerdings nur durch die Herrschaft des ‘Fürsten des Friedens’ kommen (Jesaja 9:6, 7). Jehova wird auch Assyrien zur Rechenschaft ziehen, das er als ‘Rute für seinen Zorn’ gebraucht. Juda wird schließlich in die Gefangenschaft gehen und „nur ein Überrest wird zurückkehren“ (Jesaja 10:5, 21, 22). Wahre Gerechtigkeit wird erst unter der Herrschaft des ‘Reises aus dem Stumpf Isais’ Wirklichkeit werden (Jesaja 11:1).

Antworten auf biblische Fragen:

1:8, 9 — Inwiefern soll ‘die Tochter Zions übrig gelassen werden wie eine Hütte in einem Weingarten, wie eine Ausguckhütte in einem Gurkenfeld’?
Insofern, als Jerusalem beim Einfall der Assyrer ausgesprochen hilflos aussehen wird, nur wie eine Hütte in einem Weingarten oder eine Ausguckhütte in einem Gurkenfeld, die jederzeit einstürzen kann. Aber Jehova kommt Jerusalem zu Hilfe und lässt nicht zu, dass es Sodom und Gomorra gleich wird.

1:18 — Was bedeuten die Worte: „Kommt nun, und lasst uns die Dinge zwischen uns richtig stellen“?
Hier wird nicht dazu aufgefordert, etwas zu besprechen und einen Kompromiss auszuhandeln, um zu einem gegenseitigen Einverständnis zu kommen. Vielmehr soll das Bild vermittelt werden, dass Israel vor dem Richterstuhl steht und Jehova, der gerechte Richter, Israel Gelegenheit gibt, sich zu ändern und zu reinigen.

6:8a — Warum werden hier die Fürwörter „ich“ und „uns“ gebraucht?
„Ich“ steht hier für Jehova Gott, und „uns“ zeigt an, dass noch jemand anders bei ihm ist. Dabei handelt es sich natürlich um seinen „einziggezeugten Sohn“ (Johannes 1:14; 3:16).

6:11 — Was bezweckte Jesaja mit der Frage: „Wie lange, o Jehova?“?
Jesaja fragte nicht danach, wie lange er dem unempfänglichen Volk die Botschaft Jehovas ausrichten sollte. Vielmehr wollte er wissen, wie lange das Volk durch seinen geistig kranken Zustand noch Schande auf Gottes Namen bringen würde.

7:3, 4 — Warum rettete Jehova auch den bösen König Ahas?
Die Könige von Syrien und Israel planten, König Ahas von Juda abzusetzen und statt dessen den Sohn Tabeels, der kein Nachkomme Davids war, als ihre Marionette auf den Thron zu setzen. Dieser teuflische Plan hätte die Fortdauer des Königreichsbundes mit David durchkreuzt. Jehova rettete Ahas auch, um die Linie zu schützen, aus der der verheißene „Fürst des Friedens“ kommen sollte (Jesaja 9:6).

7:8 — Wie wurde Ephraim innerhalb von 65 Jahren „zerschmettert“?
„In den Tagen Pekachs, des Königs von Israel“, kurz nachdem Jesaja dies prophezeit hatte, wurde damit begonnen, die Bevölkerung des Zehnstämmereiches wegzuführen und das Land mit Ausländern neu zu besiedeln (2. Könige 15:29). Das setzte sich noch lange fort, bis in die Tage des Assyrerkönigs Esar-Haddon, eines Sohnes und Nachfolgers von Sanherib (2. Könige 17:6; Esra 4:1, 2; Jesaja 37:37, 38). Die in Jesaja 7:8 erwähnten 65 Jahre ergeben sich somit daraus, dass Assyrien die Bewohner Samarias nach und nach umsiedelte und andere ansiedelte.

11:1, 10 — Wie kann Jesus Christus sowohl „ein Reis aus dem Stumpf Isais“ als auch „die Wurzel Isais“ sein? (Römer 15:12).
Jesus kam „aus dem Stumpf Isais“, denn er war über David, einen Sohn Isais, ein Nachkomme von Isai (Matthäus 1:1-6; Lukas 3:23-32). Jesus erhielt jedoch Königsmacht und das wirkt sich auf sein Verhältnis zu seinen Vorfahren aus. Er hat die Macht und die Gewalt bekommen, gehorsamen Menschen ewiges Leben auf der Erde zu schenken, und wird so ihr „Ewigvater“ (Jesaja 9:6). Folglich ist er auch „die Wurzel“ seiner Vorfahren — Isai eingeschlossen.

Lehren für uns:

1:3. Wer nicht so leben will, wie unser Schöpfer es von uns erwartet, ist unverständiger als ein Stier oder ein Esel. Wenn wir dagegen unsere Dankbarkeit für all das vertiefen, was Jehova für uns getan hat, wird uns das davon abhalten, uns wie Unverständige zu benehmen und Jehova zu verlassen.

1:11-13. Heuchlerische religiöse Zeremonien und formale Gebete sind Jehova ein Dorn im Auge. Unsere Gebete und alles, was wir tun, sollten aus dem richtigen Beweggrund heraus erfolgen.

1:25-27; 2:2; 4:2, 3. Mit der Rückkehr eines reumütigen Überrests der Juden nach Jerusalem und der Wiederherstellung der wahren Anbetung sollte ihre Sklaverei und die Verwüstung Judas enden. Jehova ist mit reumütigen Missetätern barmherzig.

2:2-4. Durch unsere eifrige Beteiligung am Predigen des Königreichs und am Jüngermachen helfen wir Einzelnen aus vielen Nationen, den Weg des Friedens zu erkennen und auf Frieden bedacht zu sein.

4:4. Jehova entfernt sittliche Unreinheit und Blutschuld oder wäscht sie weg.

5:11-13. Man handelt wider besseres Wissen, wenn man bei der Wahl der Entspannung keine Zurückhaltung übt oder sich keine Grenzen setzt (Römer 13:13).

5:21-23. Älteste oder Aufseher dürfen nicht „in ihren eigenen Augen weise“ sein. Auch müssen sie sich beim „Weintrinken“ beherrschen und dürfen niemand bevorzugen.

11:3a. An Jesu Beispiel und seinem Lehren kann man erkennen, dass es Freude macht, Jehova zu fürchten.

„JEHOVA WIRD JAKOB BARMHERZIGKEIT ERWEISEN“
(Jesaja 13:1 bis 35:10)

Die Kapitel 13 bis 23 sind Aussprüche gegen die Nationen. Doch „Jehova wird Jakob Barmherzigkeit erweisen“ und allen Stämmen Israels erlauben, nach Hause zurückzukehren (Jesaja 14:1). Neben der Botschaft über die Verwüstung Judas enthalten die Kapitel 24 bis 27 auch eine Wiederherstellungsverheißung. Jehova äußert sich unwillig über die „Trunkenbolde Ephraims“, weil sie sich mit Syrien verbündet haben, und über die ‘Priester und Propheten’ Judas, weil sie einen Bund mit Assyrien anstreben (Jesaja 28:1, 7). Den Bewohnern von „Ariel [Jerusalem]“ wird Unheil angekündigt, weil sie sich zu ihrem Schutz „aufmachen, um nach Ägypten hinabzugehen“ (Jesaja 29:1, Fußnote; 30:1, 2). Dennoch wird Einzelnen, die Glauben an Jehova ausüben, Rettung vorausgesagt.

Jehova wird über „den Berg Zion“ wachen wie ein ‘mähniger junger Löwe’, der ‘über seinem Raub knurrt’ (Jesaja 31:4). Außerdem wird verheißen: „Siehe! Für Gerechtigkeit wird ein König regieren“ (Jesaja 32:1). Die Bedrohung Judas durch Assyrien veranlasst zwar selbst „die Friedensboten“ dazu, bitterlich zu weinen, doch Jehova verheißt seinem Volk Heilung — „sein Vergehen [wird] verziehen“ (Jesaja 33:7, 22-24). „Jehova hat heftigen Zorn gegen alle Nationen und Grimm gegen all ihr Heer“ (Jesaja 34:2). Juda wird nicht verwüstet bleiben. „Die Wildnis und die wasserlose Gegend werden frohlocken, und die Wüstenebene wird voller Freude sein und blühen wie der Safran“ (Jesaja 35:1).

Antworten auf biblische Fragen:

13:17 — Wieso achteten die Meder Silber wie nichts, und warum hatten sie an Gold kein Gefallen?
Bei den Medern und Persern galt der Ruhm, den ein Sieg einbrachte, mehr als die Kriegsbeute. Das konnte man bei Cyrus sehen, der den heimkehrenden Exilanten die Gold- und Silbergegenstände mitgab, die Nebukadnezar aus Jehovas Tempel geraubt hatte.

14:1, 2 — Wie erfüllte sich die Prophezeiung an Jehovas Volk: „Sie sollen die gefangen nehmen, die sie gefangen hielten, und sie sollen sich die untertan halten, die sie zur Arbeit trieben“?
Das erfüllte sich an Einzelpersonen wie zum Beispiel an Daniel, der unter den Medern und Persern in Babylon ein hohes Amt innehatte; an Esther, die eine persische Königin wurde; und an Mordechai, den man im Persischen Reich zum ersten Minister ernannte.

20:2-5 — Ging Jesaja wirklich drei Jahre lang völlig nackt umher?
Jesaja legte vielleicht nur sein äußeres Kleid ab und ging „leicht (notdürftig) bekleidet“ umher (1. Samuel 19:24, Fußnote).

21:1 — Welches Gebiet wird als „die Meereswildnis“ bezeichnet?
Damit ist Babylon gemeint, auch wenn es nirgendwo ans Meer grenzte. Das Wasser des Euphrat und des Tigris trat in dem Gebiet nämlich jährlich über die Ufer, wodurch sich ein sumpfiges „Meer“ bildete.

24:13-16 — Wie würden die Juden ‘mitten unter den Völkern gleich dem Abklopfen des Olivenbaumes werden, gleich der Nachlese, wenn die Weinlese zu Ende gegangen ist’?
Genau wie an einem Baum oder Weinstock nach der Ernte nur noch ein paar Früchte hängen, würden nur ein paar Juden die Zerstörung Jerusalems und Judas überleben. Wo sich die Überlebenden nach ihrer Verschleppung auch immer befänden — ob „in der Gegend des Lichts [Babylon im Osten]“ oder „auf den Inseln des [Mittelländischen] Meeres“ —, sie würden Jehova verherrlichen.

24:21 — Wer ist mit „dem Heer der Höhe“ und „den Königen des Erdbodens“ gemeint?
‘Das Heer der Höhe’ könnte sich gut auf die bösen Geistermächte beziehen. ‘Die Könige des Erdbodens’ sind dann die irdischen Herrscher, die von den Dämonen stark beeinflusst werden (1. Johannes 5:19).

25:7 — Worum handelt es sich bei ‘der Umhüllung, die alle Völker umhüllt, und dem Gewebe, das über alle Nationen gewoben ist’?
Dieser Vergleich weist auf zwei große Feinde der Menschheit hin: Sünde und Tod.

Lehren für uns:

13:20-22; 14:22, 23; 21:1-9. Jehovas prophetisches Wort erfüllt sich immer, wie im Fall Babylons.

17:7, 8. Die meisten Israeliten hörten zwar nicht auf Jehova, doch einzelne achteten auf ihn. Genauso gibt es in der Christenheit einige, die auf die Königreichsbotschaft reagieren.

28:1-6. Israel wird an Assyrien fallen, aber Gott wird dafür sorgen, dass treue Einzelpersonen überleben. Wenn Jehova Gericht übt, besteht immer Hoffnung für Gerechte.

28:23-29. Aufrichtige Menschen bringt Jehova entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen und Umständen zurecht.

30:15. Damit Jehova uns rettet, müssen wir unseren Glauben durch „Ruhe“ beweisen, das heißt unsere Rettung nicht bei Menschen und ihren Lösungen und Konzepten suchen. Wenn wir ‘ruhig bleiben’, also uns nicht fürchten, beweisen wir außerdem unser Vertrauen darauf, dass Jehova uns beschützen kann.

30:20, 21. Wir „sehen“ Jehova und „hören“ die Stimme unseres Retters, wenn wir beachten, was er uns durch sein inspiriertes Wort, die Bibel, und den „treuen und verständigen Sklaven“ sagt (Matthäus 24:45).

Jesajas Prophezeiung stärkt das Vertrauen in Gottes Wort
Wir können für Gottes Botschaft aus dem Buch Jesaja wirklich dankbar sein! Die bereits erfüllten Prophezeiungen stärken uns in dem Vertrauen, dass ‘Jehovas Wort, das aus seinem Mund hervorgeht, nicht ergebnislos zu ihm zurückkehren wird’ (Jesaja 55:11).

Wie steht es mit den Prophezeiungen über den Messias, wie die in Jesaja 9:7 und 11:1-5, 10? Bestimmt stärken sie unser Vertrauen in alles, was Jehova zu unserer Rettung vorgesehen hat. In dem Bibelbuch sind auch Prophezeiungen enthalten, die sich im Großen in unserer Zeit erfüllen oder sich in der Zukunft erfüllen werden (Jesaja 2:2-4; 11:6-9; 25:6-8; 32:1, 2). Das Buch Jesaja beweist einmal mehr, dass ‘Gottes Wort lebendig ist’ (Hebräer 4:12).

Quelle: WT 01.12.2006

Jule | 08.02.11 | Höhepunkte der Bibellesung |

1 Kommentar »

  1. WT 15.01.2007

    WT 15.01.2007

    Das Wort Jehovas ist lebendig

    Höhepunkte aus dem Buch Jesaja (2. Teil)

    JESAJA führt seinen Auftrag als Prophet treu aus. Was er gegen das Zehnstämmekönigreich Israel prophezeit hat, ist bereits eingetroffen. Jetzt hat er noch etwas zur Zukunft Jerusalems zu sagen.

    Die Stadt soll zerstört werden und ihre Einwohner wird man als Gefangene wegführen. Sie soll aber nicht für immer verwüstet bleiben. Nach einiger Zeit würde dann die wahre Anbetung wiederhergestellt werden. Das ist in groben Zügen das, was in Jesaja 36:1 bis 66:24 steht. Wenn wir uns diese Kapitel einmal vornehmen, können wir viel daraus lernen, denn viele der Prophezeiungen erfüllen sich hauptsächlich oder endgültig in unserer Zeit oder aber in naher Zukunft. Dieser Teil des Buches Jesaja enthält auch fesselnde Prophezeiungen über den Messias.

    „SIEHE! TAGE KOMMEN“
    (Jesaja 36:1 bis 39:8)

    Im vierzehnten Jahr der Herrschaft König Hiskias (732 v. u. Z.) fallen die Assyrer in Juda ein. Jehova verspricht, Jerusalem zu verteidigen. Die drohende Invasion wird abgewendet, als ein Engel ganz allein 185 000 Soldaten der Assyrer tötet.

    Hiskia wird krank. Jehova erhört sein Gebet, heilt ihn und fügt seinem Leben 15 Jahre hinzu. Als der König von Babylon Gesandte schickt, um Hiskia zu gratulieren, ist Hiskia so unbedacht und zeigt ihnen alle seine Schätze. Jesaja überbringt Hiskia das Wort Jehovas, indem er sagt: „Siehe! Tage kommen, und alles, was in deinem eigenen Haus ist und was deine Vorväter aufgehäuft haben bis auf diesen Tag, wird tatsächlich nach Babylon weggeführt werden“ (Jesaja 39:5, 6). Etwas mehr als 100 Jahre später wird diese Prophezeiung wahr.

    Antworten auf biblische Fragen:

    38:8 — Was waren die „Stufen“, auf denen Jehova den Schatten rückwärts gehen ließ?
    Da man Sonnenuhren im achten Jahrhundert v. u. Z. sowohl in Ägypten als auch in Babylon benutzte, könnte es sich bei den Stufen um die Grade des Zifferblatts einer Sonnenuhr gehandelt haben, die Hiskias Vater Ahas womöglich erworben hatte. Vielleicht gab es aber auch im Innern des Palasts eine Treppe, neben der eine Säule stand, deren Schatten im Tagesverlauf auf die Stufen fiel und so als Zeitmesser diente.

    Lehren für uns:

    36:2, 3, 22. Obwohl Schebna als Verwalter entlassen worden war, durfte er immer noch im königlichen Dienst stehen, und zwar als Sekretär des neuen Verwalters (Jesaja 22:15, 19). Wenn wir aus irgendeinem Grund eine verantwortliche Aufgabe innerhalb der Organisation Jehovas verlieren, sollten wir dann nicht einfach Jehova weiterhin dienen, ganz gleich wo er uns hinstellt?

    37:1, 14, 15; 38:1, 2. Sich in schwierigen Zeiten im Gebet an Jehova zu wenden und voll auf ihn zu vertrauen ist eine weise Entscheidung.

    37:15-20; 38:2, 3. Als Jerusalem von den Assyrern bedroht wurde, war Hiskia in erster Linie in Sorge darüber, wie viel Schmach eine solche Eroberung auf den Namen Jehovas bringen würde. Und als Hiskia von seiner unheilbaren Krankheit erfuhr, war er nicht nur um sich selbst besorgt. Ihn belastete viel mehr, wie sich sein Tod auf die davidische Königslinie auswirken würde, zumal er keinen Erben hinterließ. Außerdem machte er sich Gedanken darüber, wer im Kampf gegen die Assyrer die Führung übernehmen sollte. Wie Hiskia sollte es uns nicht so sehr auf unsere eigene Rettung ankommen, sondern darauf, dass Jehovas Name geheiligt und sein Vorsatz ausgeführt wird.

    38:9-20. Dieses Lied Hiskias lehrt uns, dass in unserem Leben nichts wichtiger ist, als Jehova preisen zu können.

    „ES WIRD WIEDER ERBAUT WERDEN“
    (Jesaja 40:1 bis 59:21)

    Jesaja hat gerade die Zerstörung Jerusalems und die daraus resultierende Gefangenschaft in Babylon vorhergesagt, als er auch schon eine Wiederherstellung ankündigt (Jesaja 40:1, 2). In Jesaja 44:28 heißt es: „Es [Jerusalem] wird wieder erbaut werden.“ Die Götzenbilder babylonischer Götter werden wie „Gepäckstücke“ weggetragen (Jesaja 46:1). Babylon wird vernichtet. Das alles erfüllt sich 200 Jahre später.

    Jehova wird seinen Knecht als „Licht der Nationen“ geben (Jesaja 49:6). Die babylonischen „Himmel“, das heißt die herrschende Klasse, wird „zerstieben so wie Rauch“ und ihre Untertanen „werden sterben wie eine bloße Stechmücke“; aber die ‘gefangene Tochter Zion wird sich die Fesseln an ihrem Hals lösen’ (Jesaja 51:6; 52:2). Jehova sagt zu denen, die zu ihm kommen und auf ihn hören: „Ich will einen auf unabsehbare Zeit dauernden Bund mit euch schließen in Bezug auf die liebenden Gütigkeiten gegenüber David“ (Jesaja 55:3). Wer so lebt, wie Gott es zu Recht erwartet, wird seine „Wonne an Jehova finden“ (Jesaja 58:14). Diejenigen jedoch, die gegen Gottes Gesetze verstoßen, ‘verursachen eine Scheidung zwischen sich und ihrem Gott’ (Jesaja 59:2).

    Antworten auf biblische Fragen:

    40:27, 28 — Warum sagte Israel: „Mein Weg ist vor Jehova verborgen, und vor meinem Gott geht mein Recht vorüber“?
    Einige Juden in Babylon hatten vielleicht das Gefühl, Jehova habe es nicht gemerkt oder es sei ihm verborgen geblieben, dass sie Unrecht zu erleiden hatten. Sie wurden daran erinnert, dass sich Babylon nicht außer Reichweite des Schöpfers der Erde befand und er weder müde noch matt wird.

    43:18-21 — Warum wurde den aus dem Exil Zurückkehrenden gesagt, ‘nicht der früheren Dinge zu gedenken’?
    Damit war nicht gemeint, dass sie Jehovas frühere Taten der Befreiung vergessen sollten. Vielmehr sollten sie Jehova wegen ‘etwas Neuem’ rühmen, etwas, was sie selbst erleben würden, wie zum Beispiel den Schutz auf dem Weg nach Jerusalem, der womöglich durch die Wüste führte und deshalb kürzer war. „Eine große Volksmenge“, die aus „der großen Drangsal“ kommt, wird ebenfalls viel Neues erleben und deshalb Jehova aus ganz persönlichen Gründen verherrlichen (Offenbarung 7:9, 14).

    49:6 — Wieso ist der Messias ein „Licht der Nationen“, wenn sich doch sein irdischer Dienst nur auf die Söhne Israels beschränkte?
    Das begründet sich in dem, was nach Jesu Tod geschah. In der Bibel wird Jesaja 49:6 auf Jesu Jünger angewandt (Apostelgeschichte 13:46, 47). In der heutigen Zeit dienen gesalbte Christen mit der Unterstützung einer großen Volksmenge als „Licht der Nationen“, indem sie Menschen „bis zum äußersten Ende der Erde“ von der Botschaft unterrichten (Matthäus 24:14; 28:19, 20).

    53:10 — In welchem Sinne gefiel es Jehova, seinen Sohn zu zerschlagen?
    Als barmherzigen und mitfühlenden Gott muss es Jehova geschmerzt haben, seinen lieben Sohn leiden zu sehen. Allerdings gefiel es Gott, wie bereitwillig Jesus gehorchte, und er fand Gefallen an all dem, was Jesu Leiden und Tod bewirken würde (Sprüche 27:11; Jesaja 63:9).

    53:11 — Was ist die Erkenntnis, durch die der Messias „viele in einen gerechten Stand bringen“ wird?
    Dabei handelt es sich um die Erkenntnis, die Jesus dadurch erwarb, dass er auf die Erde kam, Mensch wurde und ungerechterweise bis zum Tod litt (Hebräer 4:15). So erbrachte er ein Lösegeld, durch das sowohl die gesalbten Christen als auch die Glieder der großen Volksmenge vor Gott in einen gerechten Stand kommen können (Römer 5:19; Jakobus 2:23, 25).

    56:6 — Wer sind „die Ausländer“, und in welcher Hinsicht ‘halten sie am Bund Jehovas fest’?
    „Die Ausländer“ sind Jesu „andere Schafe“ (Johannes 10:16). Sie halten an dem neuen Bund fest, indem sie den damit verbundenen Gesetzen gehorchen und völlig das unterstützen, was durch diesen Bund ins Dasein gebracht wurde. Außerdem ernähren sie sich von derselben geistigen Speise wie die gesalbten Christen und unterstützen sie im Predigen des Königreichs und im Jüngermachen.

    Lehren für uns:

    40:10-14, 26, 28. Jehova ist ein starker und liebevoller Gott, allmächtig und allwissend. Sein Verständnis übersteigt unser Begriffsvermögen.

    40:17, 23; 41:29; 44:9; 59:4. Politische Bündnisse und Götzen sind etwas „Unwirkliches“, etwas Illusorisches. Darauf zu vertrauen bringt gar nichts.

    42:18, 19; 43:8. Gottes geschriebenes Wort und den Rat des „treuen und verständigen Sklaven“ zu missachten läuft darauf hinaus, dass man geistig blind und taub wird (Matthäus 24:45).

    43:25. Jehova beseitigt unsere Übertretungen um seines eigenen Namens willen. Die Heiligung seines Namens ist nämlich wichtiger, als dass wir von Sünde und Tod befreit werden und Leben erlangen.

    44:8. Jehova, der so beständig und standhaft wie ein Fels ist, wird uns stets zur Seite stehen. Wir sollten uns nie davor fürchten, für ihn als unseren Gott einzutreten (2. Samuel 22:31, 32).

    44:18-20. Götzendienst lässt auf ein böses Herz schließen. Nichts sollte in unserem Herzen den Platz einnehmen, der Jehova zusteht.

    46:10, 11. Jehova ist in der Lage, ‘seinen eigenen Beschluss bestehen’ zu lassen, nämlich seinen Vorsatz auszuführen, was ein klarer Beweis für seine Göttlichkeit ist.

    48:17, 18; 57:19-21. Wenn wir von Jehova Rettung erwarten, uns ihm nahen und seine Gebote beachten, dann werden wir so reich mit Frieden gesegnet, wie ein Strom Wasser führt, und unsere gerechten Taten werden so zahlreich sein wie die Meereswellen. Wer Gottes Wort nicht beachtet, ist wie „das Meer, das aufgewühlt wird“, und hat keinen Frieden.

    52:5, 6. Die Babylonier nahmen irrigerweise an, der wahre Gott sei schwach. Ihnen entging, dass das Volk Israel deshalb in Gefangenschaft geraten war, weil es das Missfallen Jehovas erregt hatte. Wenn anderen Unglück widerfährt, sollten wir nicht voreilige Schlüsse ziehen.

    52:7-9; 55:12, 13. Wir haben mindestens drei Gründe, uns freudig am Predigen des Königreichs und am Jüngermachen zu beteiligen. Unsere Füße sind für demütige Menschen, die geistig Hunger leiden, lieblich. Wir sehen Jehova „Auge in Auge“, was bedeutet, dass wir ein enges Verhältnis zu ihm haben. Außerdem werden wir sehr gut versorgt, so dass unser Glaube stark bleibt.

    52:11, 12. Wir müssen in geistiger und moralischer Hinsicht rein sein, wenn wir berechtigt sein wollen, „die Geräte Jehovas“ zu tragen — die Möglichkeit, heiligen Dienst zu tun.

    58:1-14. Zur Schau gestellte Gottergebenheit und Gerechtigkeit bringen gar nichts. Wahre Anbeter sollten ihre Ergebenheit gegenüber Gott und ihre Liebe zu ihren Mitchristen aufrichtig und auf vielfältige Weise zum Ausdruck bringen (Johannes 13:35; 2. Petrus 3:11).

    59:15b-19. Jehova entgeht nichts, was die Menschen tun; er greift zu der von ihm bestimmten Zeit ein.

    ES SOLL „EINE KRONE DER SCHÖNHEIT WERDEN“
    (Jesaja 60:1 bis 66:24)

    In Jesaja 60:1, wo auf die Wiederherstellung der wahren Anbetung in alter Zeit und in unseren Tagen hingewiesen wird, heißt es: „Steh auf, o Frau, leuchte, denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas selbst ist über dir aufgeleuchtet.“ Zion soll „eine Krone der Schönheit werden in der Hand Jehovas“ (Jesaja 62:3).

    Jesaja betet zu Jehova für seine Landsleute, die im Exil in Babylon zur Reue kommen werden (Jesaja 63:15 bis 64:12). Dann stellt der Prophet die wahren Anbeter den falschen gegenüber und zeigt, wie Jehova die segnen wird, die ihm dienen (Jesaja 65:1 bis 66:24).

    Antworten auf biblische Fragen:

    61:8, 9 — Was ist der „Bund von unabsehbarer Dauer“, und wer ist die „Nachkommenschaft“?
    Es ist der neue Bund, den Jehova mit den gesalbten Christen geschlossen hat. Die „Nachkommenschaft“ sind die „anderen Schafe“ — Millionen Menschen, die auf die Botschaft der Gesalbten reagieren (Johannes 10:16).

    63:5 — Wie wird Gott durch seinen Grimm gestützt?
    Gottes Grimm ist eine beherrschte Gefühlsregung; er ist zu Recht entrüstet. Sein Grimm stützt und motiviert ihn, sein gerechtes Urteil zu vollstrecken.

    Lehren für uns:

    64:6. Menschen können sich in ihrer Unvollkommenheit nicht selbst retten. Was die Sühnung von Sünden angeht, sind ihre guten Taten nicht besser als schmutzige Kleider (Römer 3:23, 24).

    65:13, 14. Jehova segnet seine treuen Diener, indem er ihre geistigen Bedürfnisse großzügig befriedigt.

    66:3-5. Jehova hasst Heuchelei.

    „Frohlockt“

    Wie tröstend doch die Wiederherstellungsprophezeiungen für die treuen Juden, die im Exil in Babylon lebten, gewesen sein müssen! Jehova sagte: „Frohlockt und freut euch immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich schaffe Jerusalem als Ursache zur Freudigkeit und ihr Volk als Ursache zum Frohlocken“ (Jesaja 65:18).

    Auch wir leben in einer Zeit, in der die Erde in Finsternis ist und die Völker im Dunkeln umhertappen (Jesaja 60:2). Wir haben „kritische Zeiten . . ., mit denen man schwer fertig wird“ (2. Timotheus 3:1). Deshalb ist Jehovas Botschaft der Rettung, wie wir sie im Bibelbuch Jesaja finden, für uns eine große Ermunterung (Hebräer 4:12).

    Kommentar — 2. August 2011 @ 10:09

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment