Höhepunkte zum 3. Buch der Psalmen

*** w06 15. 7. S. 10-13 Höhepunkte aus dem dritten und vierten Buch der Psalmen ***

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem dritten und vierten Buch der Psalmen

IN EINEM Gebet fragt der Psalmist: „Wird deine liebende Güte selbst in der Grabstätte verkündet werden, deine Treue an dem Ort der Vernichtung?“ (Psalm 88:11). Natürlich nicht! Wir können Jehova nur preisen, wenn wir leben. Jehova preisen zu wollen ist ein guter Grund dafür, am Leben bleiben zu wollen, und am Leben zu sein ist ein guter Grund dafür, Jehova zu preisen.

Die Psalmen 73 bis 106 bilden das dritte und das vierte Buch der Psalmen. Sie liefern uns viele Gründe, den Schöpfer zu preisen und seinen Namen zu segnen. Über diese Psalmen nachzudenken sollte unsere Wertschätzung für „das Wort Gottes“ vertiefen und uns bewegen, ihn noch mehr und noch ausdrucksstärker zu preisen (Hebräer 4:12). Konzentrieren wir uns zunächst auf das dritte Buch der Psalmen.

„ES [IST] FÜR MICH GUT, MICH GOTT ZU NAHEN“
(Psalm 73:1 bis 89:52)

Die ersten elf Psalmen der dritten Liedersammlung stammen von Asaph oder von Angehörigen des Hauses Asaph. Im einleitenden Lied erklärt Asaph, was ihn von seinem irrigen Denken abbrachte und ihn somit davor bewahrte, vom rechten Weg abzukommen. Er zieht den richtigen Schluss und singt: „Was . . . mich betrifft, so ist es für mich gut, mich Gott zu nahen“ (Psalm 73:28). Mit Psalm 74 folgt eine Klage über die Zerstörung Jerusalems. Die Psalmen 75, 76 und 77 beschreiben Jehova als gerechten Richter, Retter der Sanftmütigen und Hörer des Gebets.

Psalm 78 ist ein Rückblick auf Israels Geschichte von den Tagen Mose bis in die Zeit Davids. Der 79. Psalm beklagt die Zerstörung des Tempels. Auf diesen Psalm folgt ein Gebet darum, als Volk Gottes wieder eigenständig zu werden. Psalm 81 ermahnt dazu, Jehova zu gehorchen. In den Psalmen 82 und 83 wird Gott gebeten, sein Urteil an korrupten Richtern und an seinen Feinden zu vollstrecken.

In einer Melodie von den Söhnen Korahs heißt es: „Meine Seele hat sich gesehnt und auch geschmachtet nach den Vorhöfen Jehovas“ (Psalm 84:2). In Psalm 85 wird für die aus dem Exil Heimgekehrten der Segen Gottes erbeten. Der Psalm betont, dass geistige Segnungen viel wertvoller sind als andere. Gemäß Psalm 86 bittet David Gott, ihn zu behüten und zu unterweisen. Psalm 87 ist ein Lied über Zion und die, die dort geboren wurden. Psalm 88 schließt mit einem Gebet an Jehova an und Psalm 89 betont, wie sich Jehovas liebende Güte zum Beispiel in dem Bund mit David äußert. Der Psalm ist von Ethan, der wohl in Salomos Tagen einer von vier Weisen war (1. Könige 4:31).

Antworten auf biblische Fragen:

73:9 — In welcher Hinsicht haben die Bösen „ihren Mund sogar in die Himmel gesetzt“ und wie ‘ergeht sich ihre Zunge auf der Erde’?
Da die Bösen vor niemand, weder im Himmel noch auf der Erde, Respekt haben, lästern sie Gott bedenkenlos mit ihrem Mund und verleumden auch Menschen mit ihrer Zunge.

74:13, 14 — Wann zerbrach Jehova „die Häupter der Seeungetüme in den Wassern“ und ‘zerschmetterte die Häupter des Leviathans’?
„Pharao, [der] König von Ägypten“, wird als „großes Seeungetüm, das ausgestreckt inmitten seiner Nilkanäle liegt“, bezeichnet (Hesekiel 29:3). Die Häupter des Leviathans stellen vielleicht ‘die Starken Pharaos’ dar (Psalm 74:14, Fußnote). Das Zerschmettern ihrer Häupter bezieht sich wahrscheinlich auf die vernichtende Niederlage, die Pharao und seine Streitmacht erlitten, als Jehova die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei befreite.

75:4, 5, 10 — Was bedeutet der Ausdruck „Horn“?
Die Hörner eines Tiers sind eine mächtige Waffe. Der Ausdruck „Horn“ steht daher für Macht oder Stärke. Jehova erhöht die Hörner seiner Diener und veranlasst sie zum Jubeln, wogegen er die ‘Hörner der Bösen abhaut’. Wir werden davor gewarnt, ‘unser Horn zur Höhe zu erheben’, also davor, stolz oder eingebildet zu werden. Jehova ist es, der erhöht; daher sollten wir verantwortliche Aufgaben, die uns in der Versammlung übertragen werden, als von Jehova kommend betrachten (Psalm 75:7).

76:10 — Wie kann „des Menschen Grimm“ Jehova lobpreisen?
Wenn Jehova zulässt, dass Menschen ihre Wut an uns auslassen, weil wir seine Diener sind, kann das letztlich zu etwas Gutem führen. Aus jeder Härte, die sich für uns ergibt, können wir in irgendeiner Hinsicht etwas lernen. Jehova lässt Leid nur so weit zu, wie es uns zur Schulung dient (1. Petrus 5:10). „Den Rest des Grimmes“ der Menschen ‘gürtet Gott sich selbst um’. Was ist, wenn wir durch das, was wir erleiden, sterben? Auch dadurch kann Jehova gepriesen werden, denn vielleicht veranlasst es jemand, der unser treues Ausharren beobachtet, Gott ebenfalls zu verherrlichen.

78:24, 25, Fußnote — Warum wird Manna „das Korn des Himmels“ und „das Brot von Engeln“ genannt?
Keine der Bezeichnungen bedeutet, dass Manna die Speise der Engel war. Es war insofern „das Korn des Himmels“, als es einen himmlischen Urheber hatte (Psalm 105:40). Da Engel oder ‘Starke’ im Himmel leben, bedeutet die Bezeichnung „das Brot von Engeln“ vielleicht einfach, dass Gott, der im Himmel wohnt, dafür sorgte (Psalm 11:4). Jehova könnte die Israeliten auch durch Engel mit Manna versorgt haben.

82:1, 6 — Wer sind die, die als „Götter“ oder „Söhne des Höchsten“ bezeichnet werden?
Beide Bezeichnungen beziehen sich auf Menschen, auf Richter in Israel. Das ist passend, da sie als Sprecher und Vertreter Gottes dienen sollten (Johannes 10:33-36).

83:2 — Was deutet es an, das ‘Haupt zu erheben’?
Es weist auf die Bereitschaft hin, Macht auszuüben oder etwas zu unternehmen, meist um sich jemand zu widersetzen, ihn zu bekämpfen oder ihn zu unterdrücken.

Lehren für uns:

73:2-5, 18-20, 25, 28. Wir sollten die Bösen nicht um ihr Wohlergehen beneiden und ihre gottlosen Gewohnheiten nicht übernehmen. Die Bösen befinden sich auf schlüpfrigem Boden. Sie werden bestimmt „in Trümmer fallen“. Andererseits wäre es zwecklos, zu versuchen, die Bosheit auszurotten, denn unter der Herrschaft von Menschen, die zudem unvollkommen sind, kann sie unmöglich beseitigt werden. Wir handeln klug, wenn wir der Bosheit dadurch begegnen, dass wir uns wie Asaph ‘Gott nahen’ und ein enges Verhältnis zu ihm haben.

73:3, 6, 8, 27. Wir dürfen weder prahlen noch hochmütig sein noch jemand verspotten oder übervorteilen, selbst dann nicht, wenn solche Wesenszüge als vorteilhaft gelten.

73:15-17. Solange uns eine Sache ungereimt erscheint, sollten wir sie für uns behalten, um keine Ungereimtheiten weiterzuerzählen. „Eine Geschichte wie diese“ zu erzählen würde andere nur entmutigen. Wir sollten in Ruhe über alles nachdenken und in Gemeinschaft mit Glaubensbrüdern die Lösung suchen (Sprüche 18:1).

73:21-24. Verbittert zu werden, weil es den Bösen gut geht, wird mit der Reaktion vernunftloser Tiere verglichen, denn den Bösen geht es nur scheinbar gut. So zu reagieren wäre unbesonnen und nur von Gefühlen bestimmt. Wir sollten uns lieber von Jehovas Rat leiten lassen und völlig darauf vertrauen, dass er unsere „Rechte erfasst“ und uns hilft. Außerdem wird Jehova uns „zu Ehren führen“, was auf ein vertrautes Verhältnis zu ihm hinweist.

77:6. Sich eingehend mit geistigen Wahrheiten zu befassen und gründlich danach zu forschen kostet Zeit. Deshalb müssen wir unbedingt für Zeiten sorgen, in denen wir allein sind, um studieren und nachdenken zu können.

79:9. Jehova erhört gern unsere Gebete, besonders wenn sie sich um die Heiligung seines Namens drehen.

81:13, 16. Wer auf Jehova hört und auf seinen Wegen wandelt, wird reich gesegnet (Sprüche 10:22).

82:2, 5. Ungerechtigkeit bringt die „Grundfesten der Erde“ zum Wanken. Ungerechtes Handeln rüttelt an den Grundfesten der menschlichen Gesellschaft.

84:1-4, 10-12. Wir sollten uns die Psalmisten zum Vorbild nehmen, denn sie schätzten Jehovas Anbetungsstätte und waren mit den Diensten zufrieden, die sie verrichten durften.

86:5. Wie dankbar wir doch sein können, dass Jehova „zum Vergeben bereit“ ist! Er sucht nach irgendeinem Anzeichen, das es ihm erlaubt, mit einem reumütigen Missetäter barmherzig zu sein.

87:5, 6. Werden diejenigen, die Leben im Paradies auf der Erde erhalten, je erfahren, wer zu himmlischem Leben auferweckt wurde? Nach diesen Versen zu schließen, ist das wahrscheinlich.

88:13, 14. Falls sich die Erhörung unserer Gebete hinsichtlich eines gewissen Problems hinauszieht, kann das bedeuten, dass Jehova erst sehen möchte, wie ernst es uns mit unserer Hingabe ist.

Jule | 05.12.11 | Höhepunkte der Bibellesung |

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