Timotheus – engagiert sich für Förderung der Guten Botschaft

Timotheus war die rechte Hand von Paulus und der Apostel hielt große Stücke auf ihn. Die beiden waren etwa 11 Jahre Seite an Seite im Einsatz und Paulus konnte über Timotheus sagen: „Ich habe sonst niemand, der die gleiche Einstellung hat wie er und sich mit echter Sorge um die euch betreffenden Dinge kümmern wird. Doch ihr kennt seine Bewährung, dass er wie ein Kind mit dem Vater mit mir zur Förderung der guten Botschaft wie ein Sklave gedient hat“ (Phil. 2:20, 22). Timotheus gab gern sein Bestes fürs Predigtwerk. So gewann er das Herz von Paulus und ist uns heute ein gutes Vorbild.

Timotheus wuchs wohl in Lystra auf; sein Vater war Grieche, seine Mutter Eunike Jüdin. Sie und seine Großmutter Lois haben ihn von klein auf an die heiligen Schriften herangeführt (Apg. 16:1, 3; 2. Tim. 1:5; 3:14, 15). Er nahm wahrscheinlich mit ihnen zusammen das Christentum an, als Paulus das erste Mal in ihre Heimatstadt kam.

Als Paulus einige Jahre später zurückkehrte, war Timotheus vielleicht gerade einmal 20 oder jünger und stand schon „bei den Brüdern in Lystra und Ikonion in gutem Ruf“ (Apg. 16:2). Da durch den heiligen Geist „Voraussagen“ über Timotheus gemacht worden waren, empfahlen ihn Paulus und die Ältesten vor Ort für eine besondere Aufgabe (1. Tim. 1:18; 4:14; 2. Tim. 1:6). Er sollte Paulus als Missionar begleiten. Dazu musste er seine Familie verlassen und sich auch beschneiden lassen, um den Juden keine Angriffsfläche zu bieten (Apg. 16:3).

Timotheus war viel auf Reisen. Er predigte mit Paulus und Silas in Philippi, mit Silas in Beröa und dann allein in Thessalonich. Als er sich in Korinth erneut mit Paulus traf, konnte er berichten, dass die Thessalonicher trotz Schwierigkeiten treu zu Jehova standen und fest zueinanderhielten (Apg. 16:6—17:14; 1. Thes. 3:2-6). In Ephesus hörte Paulus dann nichts Gutes aus Korinth und wollte Timotheus deshalb dorthin zurückschicken (1. Kor. 4:17). Später sandte er, ebenfalls von Ephesus aus, Timotheus und Erastus nach Mazedonien. Als Paulus den Römerbrief schrieb, war Timotheus wieder bei ihm in Korinth (Apg. 19:22; Röm. 16:21). Das sind nur einige Stationen auf Timotheus’ Reisen für die gute Botschaft.

Timotheus hat sich manchmal anscheinend nicht so recht getraut, seine Autorität geltend zu machen. Das lässt sich an den Worten von Paulus ablesen: „Niemand blicke je auf deine Jugend herab“ (1. Tim. 4:12). Trotzdem konnte Paulus ihn ohne Bedenken in eine Versammlung schicken, in der es nicht zum Besten stand, und zwar mit der Instruktion: „Damit du gewissen Leuten gebietest, nicht eine andere Lehre zu lehren“ (1. Tim. 1:3). Er gab ihm auch die Befugnis, Älteste und Dienstamtgehilfen zu ernennen (1. Tim. 5:22).

Mit seinen wertvollen Eigenschaften wuchs Timotheus Paulus richtig ans Herz. Die Bibel zeigt, dass Timotheus ihm sehr nahestand, mit ihm durch dick und dünn ging und wie ein Sohn an ihm hing. Und wie Paulus selbst schrieb, dachte er an die Tränen, die Timotheus um ihn geweint hatte, wünschte sich sehnlichst, ihn wiederzusehen, und betete oft für ihn. Wie ein besorgter Vater gab er ihm auch guten Rat wegen seiner „häufigen Erkrankungen“; wahrscheinlich hatte er Magenprobleme (1. Tim. 5:23; 2. Tim. 1:3, 4).

Als Paulus das erste Mal in Rom in Haft saß, war Timotheus an seiner Seite. Und zumindest eine Zeit lang war Timotheus auch selber eingesperrt (Philem. 1; Heb. 13:23). Wie viel die beiden Männer füreinander empfanden, sieht man daran, dass Paulus Timotheus bei sich haben wollte, als er wusste, dass sein Tod bevorstand. Er bat ihn: „Tu dein Äußerstes, binnen Kurzem zu mir zu kommen“ (2. Tim. 4:6-9). Ob Timotheus noch rechtzeitig kam und seinen geliebten Mentor noch ein letztes Mal sehen konnte, sagt die Bibel nicht.

Jule | 12.26.10 | 1. Timotheus, 2. Timotheus, biblische Personen |

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