Offenbarung 7 – 9

Kapitel 7

Danach sah ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen und die vier Winde der Erde festhalten, damit kein Wind über die Erde oder über das Meer oder über irgendeinen Baum wehe. 2 Und ich sah einen anderen Engel vom Sonnenaufgang heraufkommen, der ein Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gewährt war, die Erde und das Meer zu beschädigen, 3 und sagte: „Beschädigt nicht die Erde noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Sklaven unseres Gottes an ihrer Stirn versiegelt haben.“

4 Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt waren, hundertvierundvierzigtausend, versiegelt aus jedem Stamm der Söhne Israels:

5 aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt;
aus dem Stamm Ruben zwölftausend;
aus dem Stamm Gad zwölftausend;
6 aus dem Stamm Ascher zwölftausend;
aus dem Stamm Naphtali zwölftausend;
aus dem Stamm Manasse zwölftausend;
7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend;
aus dem Stamm Levi zwölftausend;
aus dem Stamm Issachar zwölftausend;
8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend;
aus dem Stamm Joseph zwölftausend;
aus dem Stamm Benjamin zwölftausend versiegelt.

9 Nach diesen Dingen sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen. 10 Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: „Die Rettung [verdanken wir] unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm.“

11 Und alle Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier lebenden Geschöpfe, und sie fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an, 12 indem sie sprachen: „Amen! Der Segen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke [seien] unserem Gott für immer und ewig. Amen.“

13 Und einer der Ältesten ergriff das Wort und sprach zu mir: „Wer sind diese, die in die weißen langen Gewänder gehüllt sind, und woher sind sie gekommen?“ 14 Da sagte ich sogleich zu ihm: „Mein Herr, d u weißt es.“ Und er sprach zu mir: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie im Blut des Lammes weiß gemacht. 15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten. 16 Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, 17 weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“

Kapitel 8

Und als es das siebte Siegel öffnete, entstand ein Schweigen im Himmel, etwa eine halbe Stunde lang. 2 Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und es wurden ihnen sieben Trompeten gegeben.

3 Und ein anderer Engel, der ein goldenes Räuchergefäß hatte, kam und stellte sich an den Altar; und sehr viel Räucherwerk wurde ihm gegeben, damit er es mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar darbringe, der vor dem Thron war. 4 Und der Rauch des Räucherwerks stieg aus der Hand des Engels mit den Gebeten der Heiligen vor Gott empor. 5 Doch sogleich nahm der Engel das Räuchergefäß, und er füllte es mit etwas vom Feuer des Altars und schleuderte es zur Erde. Und es entstanden Donner und Stimmen und Blitze und ein Erdbeben. 6 Und die sieben Engel mit den sieben Trompeten machten sich zum Blasen bereit.

7 Und der erste blies seine Trompete. Und es entstand ein Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und es wurde zur Erde geschleudert; und ein Drittel der Erde wurde verbrannt, und ein Drittel der Bäume wurde verbrannt, und die ganze grüne Pflanzenwelt wurde verbrannt.

8 Und der zweite Engel blies seine Trompete. Und etwas gleich einem großen mit Feuer brennenden Berg wurde ins Meer geschleudert. Und ein Drittel des Meeres wurde zu Blut; 9 und ein Drittel der Geschöpfe im Meer, die Seelen haben, starb, und ein Drittel der Schiffe wurde zerstört.

10 Und der dritte Engel blies seine Trompete. Und ein großer Stern, der wie eine Lampe brannte, fiel vom Himmel, und er fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Wasserquellen. 11 Und der Name des Sterns lautet „Wermut“. Und ein Drittel der Wasser wurde zu Wermut, und viele der Menschen starben von den Wassern, weil diese bitter gemacht worden waren.

12 Und der vierte Engel blies seine Trompete. Und geschlagen wurde ein Drittel der Sonne und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne, damit ein Drittel derselben verfinstert werde und der Tag während seines dritten Teils keine Beleuchtung habe und ebenso die Nacht.

13 Und ich sah, und ich hörte einen Adler, der in der Mitte des Himmels flog, mit lauter Stimme sagen: „Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Trompetenstöße der drei Engel, die im Begriff sind, ihre Trompeten zu blasen!“

Kapitel 9

Und der fünfte Engel blies seine Trompete. Und ich sah einen Stern, der vom Himmel zur Erde gefallen war, und der Schlüssel zum Schlund des Abgrunds wurde ihm gegeben. 2 Und er öffnete den Schlund des Abgrunds, und Rauch stieg aus dem Schlund empor wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne, ebenso die Luft, wurde durch den Rauch aus dem Schlund verfinstert. 3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken heraus auf die Erde; und es wurde ihnen Gewalt gegeben, dieselbe Gewalt, wie die Skorpione der Erde [sie] haben. 4 Und es wurde ihnen gesagt, keine Pflanzen der Erde noch irgend etwas Grünes, noch irgendeinen Baum zu beschädigen, sondern nur die Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihrer Stirn haben.

5 Und es wurde den [Heuschrecken] gewährt, sie nicht zu töten, sondern daß sie fünf Monate lang gequält werden sollten, und die Qual, die über sie [kam], war wie eine Qual durch einen Skorpion, wenn er einen Menschen schlägt. 6 Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen, werden ihn aber keineswegs finden, und sie werden zu sterben begehren, aber der Tod flieht fortwährend vor ihnen.

7 Und die Gestalten der Heuschrecken glichen zur Schlacht gerüsteten Pferden; und auf ihren Köpfen [war etwas,] was Kronen gleich Gold zu sein schienen, und ihre Gesichter [waren] wie Menschengesichter, 8 aber sie hatten Haar wie Frauenhaar. Und ihre Zähne waren wie die von Löwen; 9 und sie hatten Brustpanzer gleich eisernen Brustpanzern. Und das Geräusch ihrer Flügel [war] wie das Geräusch von Wagen vieler Pferde, die in die Schlacht laufen. 10 Auch haben sie Schwänze und Stacheln wie Skorpione; und in ihren Schwänzen ist ihre Gewalt, die Menschen fünf Monate lang zu verletzen. 11 Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrunds. Auf hebräisch ist sein Name Abaddon, auf griechisch aber hat er den Namen Apollyon.

12 Das eine Wehe ist vorbei. Siehe! Zwei weitere Wehe kommen nach diesen Dingen.

13 Und der sechste Engel blies seine Trompete. Und ich hörte e i n e Stimme aus den Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, 14 zu dem sechsten Engel sagen, der die Trompete hatte: „Binde die vier Engel los, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind.“ 15 Und losgebunden wurden die vier Engel, die bereitgemacht worden sind für die Stunde und [den] Tag und [den] Monat und [das] Jahr, um ein Drittel der Menschen zu töten.

16 Und die Zahl der Reiterheere war zwei Myriaden mal Myriaden; ich hörte deren Zahl. 17 Und so sah ich die Pferde in der Vision und die darauf saßen: Sie hatten feuerrote und hyazinthblaue und schwefelgelbe Brustpanzer; und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel hervor. 18 Durch diese drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen. 19 Denn die Gewalt der Pferde liegt in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen richten sie Schaden an.

20 Aber die übrigen der Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, bereuten die Werke ihrer Hände nicht, so daß sie die Dämonen nicht [mehr] angebetet hätten sowie die Götzen aus Gold und Silber und Kupfer und Stein und Holz, die weder sehen noch hören, noch gehen können; 21 und sie bereuten ihre Mordtaten nicht noch ihre spiritistischen Bräuche, noch ihre Hurerei, noch ihre Diebstähle.

Jule | 12.27.09 | Offenbarung, Text in der Bibel |

10 Comments »

  1. Jule

    Offenbarung 7 – 9

    Offenbarung 7:9-17

    Nach diesen Dingen sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen. 10 Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: „Die Rettung [verdanken wir] unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm.“

    11 Und alle Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier lebenden Geschöpfe, und sie fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an, 12 indem sie sprachen: „Amen! Der Segen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke [seien] unserem Gott für immer und ewig. Amen.“

    13 Und einer der Ältesten ergriff das Wort und sprach zu mir: „Wer sind diese, die in die weißen langen Gewänder gehüllt sind, und woher sind sie gekommen?“ 14 Da sagte ich sogleich zu ihm: „Mein Herr, d u weißt es.“ Und er sprach zu mir: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie im Blut des Lammes weiß gemacht. 15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten. 16 Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, 17 weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“

    dies ist es also, was Jehova uns verheissen hat.

    Wenn es doch nur schon soweit wäre!!!!

    Kommentar — 8. Januar 2010 @ 21:16

  2. Jule

    Offenbarung 9:20-21

    Aber die übrigen der Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, bereuten die Werke ihrer Hände nicht, so daß sie die Dämonen nicht [mehr] angebetet hätten sowie die Götzen aus Gold und Silber und Kupfer und Stein und Holz, die weder sehen noch hören, noch gehen können; 21 und sie bereuten ihre Mordtaten nicht noch ihre spiritistischen Bräuche, noch ihre Hurerei, noch ihre Diebstähle.

    hoffentlich zählen nicht wir selbst zu dieser Gruppe

    Kommentar — 10. Januar 2010 @ 03:03

  3. Jule

    Offenbarung 7 – 9

    Offenbarung 7:9, 14

    Nach diesen Dingen sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen.

    Da sagte ich sogleich zu ihm: „Mein Herr, d u weißt es.“ Und er sprach zu mir: „Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie im Blut des Lammes weiß gemacht.

    sind wir uns dessen bewußt, was es bedeutet, dass die große Volksmenge in lange weiße Gewänder gehüllt ist?

    Die Farbe weiß steht für die Reinheit. Es bedeutet, dass die Personen, die als Teil der großen Volksmenge die große Drangsal überleben möchte, sich körperlich und geistig rein erhalten müssen.

    Wir müssen Jehova mit einem reinen Herzen anbeten und dürfen nichts tun, was uns beflecken könnte. Dazu zählt, dass wir die Gabe des Lebens achten und unseren Körper nicht durch Rauchen, Alkohol oder Drogen verunreinigen und schädigen dürfen. Aber auch die moralische Reinheit ist damit gemeint, denn wir könnten uns auch beflecken, wenn wir einen zügellosen und unmoralischen Lebenswandel führen. Was im Einzelnen dazu führt, haben wir ja im Laufe des Jahres beim Lesen der Bibel gesehen.

    Dass es lange Gewänder sind, versinnbildlicht sicherlich, dass uns unsere reine Persönlichkeit ganz bedecken sollte – dass wir also völlig rein sind in unseren Gedanken und unserem Tun.

    Wir wissen ja, Jehova ist ein eifersüchtiger Gott. Dies ist der Satan nicht, wie sehr schön im neuen StudienWT von März nächsten Jahres angeführt wird. Hier heißt es auszugsweise:

    Satan stört es nicht weiter, wenn wir das Gute lieben, solange ein Teil unseres Herzens auch das Schlechte liebt, das er propagiert

    also achten wir doch bitte darauf, unsere weißen Gewänder nicht zu beschmutzen und dass es kein MiniRock wird

    Kommentar — 30. Dezember 2010 @ 20:37

  4. Jule

    Wie könnte es mir passieren, dass ich – ohne es selbst zu bemerken – mein langes weißes Gewand verunreinige?

    Ja, das haben wir verstanden.

    „Aber ich halte mein weißes Gewand sauber. Ich rauche nicht, trinke nicht, nehme keine Drogen und auch liebe ich die Gewalt nicht. Ich achte sorgfältig auf meine Unterhaltung.“

    Trotzdem könnte es uns passieren, dass wir unser Gewand ungewollt und ohne es bemerken, beschmutzen. Wie?

    Hierzu ist ein ganz interessanter Absatz in dem o.g. WT. In dem Artikel „Öffne dich für Gottes Geist, nicht für den der Welt“ heißt es in Absatz 12 und 13:

    Was verrät meine Persönlichkeit? (Lies Kolosser 3:8-10, 13.)

    Der Geist der Welt fördert die Werke des Fleisches (Gal. :19-21). Welcher Geist uns beeinflusst, zeigt sich nicht so sehr, wenn alles gut läuft, sondern eher dann, wenn uns beispielsweise ein Bruder oder eine Schwester ignoriert, verletzt oder sogar gegen uns sündigt.

    Auch im Zusammenleben als Familie kommt zum Vorschein, welcher Geist unser Leben bestimmt.

    Ein Selbsttest: Habe ich es in den letzten sechs Monaten geschafft, im Reden und Handeln mehr wie Christus zu werden, oder bin ich wieder in manche schlechten Gewohnheiten zurückgefallen?

    Gottes Geist kann uns helfen, die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen abzustreifen und die neue Persönlichkeit anzuziehen. Dadurch werden wir liebevoller und freundlicher.

    Wir tun uns dann leichter damit, zu verzeihen, selbst wenn wir zu Recht gegen den anderen aufgebracht sind.

    Fühlen wir uns ungerecht behandelt, reagieren wir nicht mehr mit „boshafter Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerlichem Reden“, sondern geben uns alle Mühe, verständnisvoll zu sein (Eph. 4:31, 32).

    Ein interessanter Gedanke, dass wir durch unsere Reaktion auf Probleme mit anderen Personen unbemerkt unser langes weißes Gewand beschmutzen könnten.

    Aber der treue und verständige Sklave lässt uns ja nicht allein, sondern er gibt uns jede Menge Hilfe mit an die Hand und wenn wir weise sind, dann nutzen wir diese, indem wir richtig handeln.

    So sollten wir bei verletzten Gefühlen nicht so sehr das Gespräch mit anderen unbeteiligten Personen suchen, wo wir lang und breit erörtern, wie böse der andere mit uns ist und darauf hoffen, dass der andere mich in meinen verletzten Gefühlen bestätigt und mir in gewisser Weise Recht gibt – sondern nehmen wir doch lieber die Bibel und die Wtlib zur Hilfe.

    Dann werden wir auf eine Weise reagieren, die Jehova wohlgefällig ist und durch die wir unser weißes Gewand sauber, rein und fleckenlos bewahren können.

    Kommentar — 30. Dezember 2010 @ 20:55

  5. Jule

    Was für ein Bild haben wir eigentlich von dem Paradies, das wir so sehnlich erwarten?

    Der treue und verständige Sklave rät uns ja immer wieder, uns unser Leben im Paradies vor unserem geistigen Auge auszumalen, damit wir dadurch die Kraft zum Ausharren bekommen. Manche haben ein wirkliches Bild gemalt. z.B. hat meine Tochter Yve ein sehr schönes gemalt, wo sie auf einer einsamen Insel lebt, umgeben von wunderschöner Natur und dem Meer und sie hat sogar eine Beschreibung dazu abgegeben, was was darstellt und warum es für sie so wichtig ist. Leider bin ich selbst künstlerisch nicht so ganz begabt.

    Ja, sicherlich wissen viele von uns schon wo und wie sie leben wollen, die meisten stellen sich ein kleines Häuschen mit großem Grundstück und viel Ruhe vor. Eine wundervolle Vorstellung, die auch mich begeistert.

    Aber erschöpft sich unser Bild vom Paradies darin?

    Beim Lesen des folgenden Verses musste ich wieder darüber nachdenken, worüber mein Mann und ich schon oft nachgedacht haben:

    Offenbarung 7:15

    Darum sind sie vor dem Thron Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten.

    Könnte es sein, dass wir über das friedliche paradiesische Bild, dass wir vor Augen haben, übersehen, dass wir Jehova ja auch weiterhin dienen werden – bis in alle Ewigkeit?

    Und dass dies nicht nur mal eben so nebenbei geschieht, so als unbedeutendes Nebenprodukt – sondern dass dies ja eigentlich der Hauptzweck ist, weshalb Jehova uns erschaffen hat?

    Ich muss zugeben, dass auch ich lange Jahre nicht darüber nachgedacht hatte. Zu faszinierend war die Vorstellung von einem sorgenfreien Leben, voller Harmonie und Frieden. Etwas, was ich in diesem System so schmerzlich vermisse. Mein Mann hat da schon öfters drüber nachgedacht und durch ihn bin ich vor einigen Jahren das erste mal darauf gekommen, doch bitte auch weiter zu denken.

    Oder ist das Paradies für uns vielleicht so eine Art Schlaraffenland, wo wir nichts mehr tun müssen, sondern unser ganzes Leben Freizeit ist?

    Sind wir uns bewußt, dass wir im Paradies von der Arbeit unserer Hände leben werden? Nix mehr mit Sozialleistungen, die uns mal eben so einfach zustehen. Das sieht man schon allein an dem Gesetz der Nachlese: auch arme Menschen im alten Israel sollten nicht unbeschäftigt sein und die Hände in den Schoß legen, „mein Bruder wird schon für mich sorgen, denn ich bin ja bedürftig“. Nein, wer essen wollte, der musste auch arbeiten und wem es zu viel war, zur Nachlese auf ein Feld zu gehen – der musste halt Hungern. Also nix mit Schlaraffenland!

    Sind wir nun geschockt?

    Wie steht es mit den Zusammenkünften? Sind sie nun für uns so eine Art „notwendiges Übel“, weil „ich das Ticket ins Paradies nur bekomme, wenn ich zur Versammlung gehe, denn schließlich ist es ein biblisches Gebot, mich mit meinen Brüdern zu versammeln“? Und „eigentlich liegt mir das Studieren ja nicht so, aber ich tue es, weil es sein muss“?

    Haben wir schon mal darüber nachgedacht, wie es wohl im Paradies sein wird? Oder existiert in „unserem kleinen Paradies“ keine Zusammenkunft mehr? Denken wir, wir könnten nun so leben, wie es uns Spaß macht, ohne jegliche Einschränkungen? Ohne Rücksicht auf andere zu nehmen? Ohne Gespräche über Jehova Gott – denn wir haben ja unser Ziel erreicht?

    Sind wir uns darüber im Klaren, dass Jehova den Menschen erschaffen hat, damit er sich die Erde und die Tiere untertan macht, das Paradies auf die ganze Erde ausdehnt und ihn „mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Sinn liebt“ und ihn anbetet und ihm dient?

    Gedanken, die eigentlich ganz interessant sind? Könnten auch wir unser Paradiesbild im Geiste erweitern?

    Was erwarten wir von unserem künftigen Leben im Paradies?

    Was erwartet Jehova wohl von den Personen, die das Vorrecht haben, dort leben zu dürfen?

    Kommentar — 30. Dezember 2010 @ 22:45

  6. Jule

    ***w08 15. 1. S. 29 Höhepunkte aus dem Buch Matthäus ***

    5:21, 22 — Ist es schlimmer, seinem Zorn Luft zu machen, als zornig zu sein?

    Jesus warnte vor der schweren Sünde, feindselige Gefühle gegen seinen Bruder zu hegen. Diesen Gefühlen durch Worte der Verachtung Ausdruck zu verleihen, ist allerdings noch verwerflicher und wird nicht vor einem örtlichen Gericht abgeurteilt werden, sondern vor einer höheren Instanz.

    Kommentar — 31. Dezember 2010 @ 14:45

  7. Jule

    Offenbarung 7 – 9

    Offenbarung 7:9-17 Die Auserwählten aus allen Völkern

    9 Jetzt sah ich eine riesige Menschenmenge, so groß, dass niemand sie zählen konnte. Die Menschen kamen aus allen Nationen, Stämmen und Völkern; alle Sprachen der Welt waren zu hören. Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm. Alle hatten weiße Gewänder an und trugen Palmenzweige in der Hand. 10 Mit lauter Stimme riefen sie: »Heil und Rettung kommen allein von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm!« 11 Alle Engel standen um den Thron, um die Ältesten und die vier mächtigen Gestalten. Sie fielen vor dem Thron nieder und beteten Gott an. 12 »Ja, das steht fest«, sagten sie, »Anbetung und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre, Macht und Kraft gehören unserem Gott für immer und ewig. Amen!«

    13 Da fragte mich einer der Ältesten: »Weißt du, wer diese Menschen mit den weißen Kleidern sind und wo sie herkommen?« 14 »Nein, Herr«, antwortete ich, »aber du weißt es. Sag es mir doch!« Da antwortete er mir: »Sie kommen aus Verfolgung, Leid und Bedrängnis. Im Blut des Lammes haben sie ihre Kleider rein gewaschen. 15 Deshalb stehen sie hier vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel. Gott, der auf dem Thron sitzt, wird bei ihnen wohnen! 16 Sie werden nie wieder Hunger oder Durst leiden; keine Sonnenglut oder sonst etwas wird sie jemals wieder quälen.

    17 Denn das Lamm, das vor dem Thron steht, wird ihr Hirte sein. Er wird sie zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens entspringt. Und Gott wird ihnen alle Tränen abwischen!«

    Kommentar — 3. Januar 2012 @ 21:53

  8. Jule

    Offenbarung 7 – 9

    Offenbarung 7 – die beiden verschiedenen Gruppen

    Die Versiegelung der 144 000 aus den zwölf Stämmen Israels

    1 Danach sah ich vier Engel, die an den vier äußersten Enden der Erde standen. Sie hielten die vier Sturmwinde zurück, die aus allen vier Himmelsrichtungen über Land und Meer hereinzubrechen und sämtliche Bäume zu entwurzeln drohten . 2 Dann sah ich im Osten einen anderen Engel heraufsteigen. Er hielt das Siegel des lebendigen Gottes in der Hand und rief den vier Engeln, die die Macht bekommen hatten, auf dem Land und auf dem Meer Verwüstungen anzurichten, mit lauter Stimme zu: 3 »Verwüstet das Land und das Meer noch nicht! Richtet an den Bäumen noch keinen Schaden an! Erst müssen wir denen, die unserem Gott dienen, sein Siegel auf die Stirn drücken!«

    4 Daraufhin wurde mir die Zahl derer genannt, die das Siegel erhalten sollten. Es waren hundertvierundvierzigtausend Menschen aus allen Stämmen Israels:
    5 zwölftausend aus Juda,
    zwölftausend aus Ruben,
    zwölftausend aus Gad,
    6 zwölftausend aus Ascher,
    zwölftausend aus Naftali,
    zwölftausend aus Manasse,
    7 zwölftausend aus Simeon,
    zwölftausend aus Levi,
    zwölftausend aus Issaschar,
    8 zwölftausend aus Sebulon,
    zwölftausend aus Josef
    und zwölftausend aus Benjamin.
    Ihnen allen wurde das Siegel Gottes auf die Stirn gedrückt.

    Die Erlösten aus allen Völkern vor dem Thron Gottes

    9 Danach sah ich eine riesige Menschenmenge aus allen Stämmen und Völkern, Menschen aller Sprachen und Kulturen; ´es waren so viele, dass` niemand sie zählen konnte. In weiße Gewänder gehüllt, standen sie vor dem Thron und vor dem Lamm, hielten Palmzweige in den Händen 10 und riefen mit lauter Stimme:
    »Das Heil kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt,
    und von dem Lamm!«

    11 Diesem Lobpreis schloss sich die ganze unzählbar große Schar der Engel an, die rings um den Thron und um die Ältesten und die vier lebendigen Wesen standen. Sie warfen sich vor dem Thron nieder und beteten Gott an.

    12 »Amen, ´so ist es`!«, riefen sie.
    »Anbetung, Ehre und Dank
    ihm, unserem Gott!
    Herrlichkeit und Weisheit,
    Macht und Stärke
    gehören ihm für immer und ewig!
    Amen.«

    13 Einer der Ältesten wandte sich zu mir und sagte: »´Weißt du,` wer diese Menschen in den weißen Gewändern sind und woher sie kommen?« – 14 »´Sag du es mir,` mein Herr«, erwiderte ich; »du weißt es.« Da sagte er: »Diese Menschen sind durch die größte Bedrängnis gegangen, die es je gegeben hat. Ihre Gewänder sind deshalb so weiß, weil sie sie im Blut des Lammes gewaschen haben. 15 Darum stehen sie jetzt vor Gottes Thron und dienen Gott Tag und Nacht in seinem Tempel. Er, der auf dem Thron sitzt, ist für sie wie ein Zelt, unter dem sie für immer geborgen sind . 16 Weder Hunger noch Durst wird sie jemals mehr quälen. Die Sonne wird nicht mehr auf sie herabbrennen, und sie werden keiner Gluthitze mehr ausgesetzt sein. 17 Denn das Lamm, das du in der Mitte stehen siehst, dort, wo der Thron ist , wird ihr Hirte sein und sie zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens fließt. Und Gott wird alle ihre Tränen abwischen. «

     

    Hier werden erstmals die zwei Gruppe erwähnt: die 144000 Gesalbten, die mit Jesus auf den Thronen sitzen werden – und die große Volksmenge, die unzählbar ist.

    Thom sagt, dass die anderen christlichen Gruppierungen wahrscheinlich hieraus ableiten, dass wir alle die himmlische Hoffnung haben – denn die große Volksmenge steht ja hier vor dem Thron und dieser befindet sich im Himmel. Zwar stehen wir auch heute vor unserem Gott und sind IHM auch heute nahe, während wir doch auf der Erde leben – an anderer Stelle haben wir bereits ausführlich behandelt, wie wir als Zeugen Jehovas darauf kommen, dass es auch eine irdische Hoffnung gibt. Aber nehmen wir einfach mal an, es wäre so, dass auch die große Volksmenge eine himmlische Hoffnung hätte: was glauben sie denn, wer die 144000 Gesalbten wären?

    Falls du, lieber Leser, an die himmlische Hoffnung für alle Gerechten glaubst: Würdest du mir bitte sagen, wer deiner Ansicht nach die 144000 sind? Keine Sorge, ich will nicht um jeden Preis Recht behalten, sondern dein Denken verstehen und deinen Glauben nachvollziehen. Also bitte um kurze Antwort, gern auch per Mail. Danke

    Kommentar — 29. Dezember 2012 @ 20:01

  9. Jule

    Offenbarung 8 – Das siebte Siegel: Die sieben Engel mit den sieben Posaunen

    1 Als das Lamm das siebte Siegel öffnete, war es im Himmel zunächst etwa eine halbe Stunde lang vollkommen still. 2 Dann sah ich die sieben Engel, die vor Gott stehen, ´um ihm zu dienen`; ich sah, wie jedem von ihnen eine Posaune gegeben wurde.

    Der Engel mit dem Räuchergefäß

    3 Ein anderer Engel trat mit einem goldenen Räuchergefäß zum Altar. Ihm wurde eine große Menge Räucherwerk gegeben; sein Auftrag war, das Räucherwerk zusammen mit den Gebeten aller, die zu Gottes heiligem Volk gehören, auf dem goldenen Altar darzubringen, der vor dem Thron stand. 4 So stieg nun der Duft des Räucherwerks zusammen mit den Gebeten der Gläubigen aus der Hand des Engels zu Gott empor . 5 Anschließend nahm der Engel das Räuchergefäß, füllte es mit glühenden Kohlen vom Altar und schüttete es auf die Erde aus . Daraufhin waren Donnerschläge und Donnergrollen zu hören, Blitze zuckten, und die Erde bebte.

    Die sieben Posaunen (Kapitel 8,6 bis 11,19)
    Die ersten vier Posaunen: Umweltkatastrophen

    6 Nun machten sich die sieben Engel bereit, die sieben Posaunen zu blasen.

    7 Der erste Engel blies seine Posaune. Da prasselten Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, auf die Erde nieder. Ein Drittel der Erdoberfläche, ein Drittel der Bäume und alles Gras verbrannte.

    8 Der zweite Engel blies seine Posaune. Da stürzte etwas ins Meer , was wie ein riesiger brennender Berg aussah. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut, 9 ein Drittel aller Lebewesen im Meer starb, und ein Drittel aller Schiffe wurde zerstört.

    10-11 Der dritte Engel blies seine Posaune. Da stürzte ein großer Stern brennend wie eine Fackel vom Himmel herab. Der Stern – er hieß Wermut – fiel auf ein Drittel aller Flüsse und Quellen , sodass ein Drittel aller Gewässer ´bitter` wurde wie Wermut und viele Menschen an dem verseuchten Wasser starben.

    12 Der vierte Engel blies seine Posaune. Diesmal traf es den dritten Teil der Sonne , den dritten Teil des Mondes und ein Drittel der Sterne. Sonne, Mond und Sterne verloren ein Drittel ihrer Helligkeit, und den dritten Teil des Tages und den dritten Teil der Nacht schien kein Licht mehr .

    13 Hierauf sah ich einen Adler, der hoch oben am Himmel flog, und hörte ihn mit lauter Stimme rufen: »Weh denen, die auf der Erde leben! Weh ihnen, wenn die letzten drei Engel ihre Posaunen blasen! Weh ihnen, denn dann werden noch furchtbarere Dinge geschehen!«

    Kommentar — 29. Dezember 2012 @ 20:06

  10. Jule

    Offenbarung 9 – die Heuschrecken, wer sind sie?

    Die fünfte Posaune: Heuschrecken aus dem Abgrund

    1 Daraufhin blies der fünfte Engel seine Posaune. Ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde herabgestürzt war. Diesem Stern wurde der Schlüssel zu dem Schacht gegeben, der in den Abgrund hinunterführt. 2 Als er den Schacht zum Abgrund aufschloss, quoll Rauch heraus wie aus einem riesigen Schmelzofen und erfüllte die Luft; sogar die Sonne wurde davon verdunkelt. 3 Aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor, denen die Fähigkeit gegeben war, wie Skorpione zu stechen. Sie schwärmten über die ganze Erde aus , 4 doch wurde ihnen ausdrücklich verboten, das Gras abzufressen oder an Bäumen oder anderen Pflanzen irgendwelchen Schaden anzurichten. Sie durften nur Menschen angreifen, und zwar alle diejenigen, die nicht das Siegel Gottes auf der Stirn trugen. 5 Töten durften sie sie zwar nicht, aber sie bekamen die Macht, ihnen fünf Monate lang qualvolle Schmerzen zuzufügen – Schmerzen, die so ´unerträglich` sind wie der Stich eines Skorpions. 6 Während dieser Zeit werden die Menschen den Tod suchen, ihn aber nicht finden. Sie werden sich danach sehnen zu sterben, aber der Tod wird vor ihnen fliehen.

    7 Das Aussehen der Heuschrecken erinnerte an Pferde, die für die Schlacht gerüstet sind. Auf ihren Köpfen hatten sie etwas, was wie eine goldschimmernde Krone aussah, und ihre Gesichter glichen Menschengesichtern. 8 Sie hatten ´lange` Haare wie Frauen und Zähne wie die eines Löwen. 9 Ihr Rumpf war wie mit Eisen gepanzert, und ihre Flügel machten einen Lärm, als würde ein ganzes Heer von Pferden und Streitwagen in den Kampf ziehen. 10 Ihre Hinterleiber waren wie der Schwanz eines Skorpions geformt und mit einem Stachel versehen. Mit diesem Teil ihres Körpers verursachen sie die Qualen, denen die Menschen fünf Monate lang ausgesetzt sein werden. 11 Der König dieser Heuschrecken ist der Engel aus dem Abgrund; er heißt ´»der Verderber«`- auf Hebräisch Abaddon und auf Griechisch Apollyon.

    12 Das erste Unheil, das der Wehruf angekündigt hat, ist vorüber; das zweite und das dritte stehen noch bevor.

    Die sechste Posaune: Ein todbringendes Reiterheer

    13 Nun blies der sechste Engel seine Posaune. Ich hörte eine Stimme, die von den vier Hörnern des goldenen Altars kam, der vor ´dem Thron` Gottes stand. 14 Sie befahl dem Engel, der die sechste Posaune ´geblasen` hatte: »Binde die vier Engel los, die am großen Strom, dem Euphrat, in Fesseln gelegt sind!« 15 Da wurden die vier Engel von ihren Fesseln befreit. Auf Jahr, Monat, Tag und Stunde genau waren sie ´für diesen Zeitpunkt` bereitgehalten worden, um ein Drittel der Menschheit zu töten. 16 Sie verfügten über ein riesiges Heer von zweihundert Millionen Reitern; diese Zahl wurde mir ausdrücklich genannt.

    17 Die Pferde und ihre Reiter sahen in der Vision, die ich hatte, folgendermaßen aus: Die Reiter trugen feuerrote, violette und schwefelgelbe Brustpanzer. Die Pferde hatten Köpfe, die wie Löwenköpfe aussahen, und aus ihren Mäulern schossen Feuer, Rauch und Schwefel. 18 Diesen drei schrecklichen Plagen – dem Feuer, dem Rauch und dem Schwefel aus den Mäulern der Pferde – fiel ein Drittel der Menschheit zum Opfer. 19 Aber die tödliche Wirkung ging nicht nur von den Mäulern der Pferde aus, sondern auch von ihren Schwänzen. Denn diese Schwänze glichen Schlangen und hatten Köpfe, mit denen sie die Menschen angriffen.

    20 Doch diejenigen, die diese Plagen überlebten, waren nicht zur Umkehr bereit. Sie hörten nicht auf, Dämonen anzubeten und sich vor Götzenbildern aus Gold, Silber, Bronze, Stein und Holz niederzuwerfen, die sie mit eigenen Händen gemacht hatten und die weder sehen noch hören, noch sich von der Stelle bewegen können. 21 Statt umzukehren, mordeten sie weiter, übten okkulte Praktiken aus, lebten in sexueller Ausschweifung und bestahlen einander, ´wie sie es schon immer getan hatten`.

     

    Ja, an die Szene mit den Heuschrecken erinnere ich mich, auch an das mit dem Rauch und dem Altar. Dazu hatte ich einiges Interessantes in dem Buch „Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“ gelesen:

    Kapitel 17
    Das Blasen der fünften und sechsten Trompete

    DAS, WAS sich dem Blick des Apostels Johannes enthüllte, nachdem der fünfte himmlische Engel seine Trompete geblasen hatte, erinnert uns sehr an die furchtbare Heuschreckenplage, die prophetisch in Joel 2:1-11 beschrieben wurde. Ja eine Reihe der Gedanken und Vergleiche in der Prophezeiung Joels stimmen mit denen in der Beschreibung des Johannes überein. Mit lebendigen Worten schreibt der Apostel Johannes:

    2 „Und der fünfte Engel blies seine Trompete. Und ich sah einen Stern, der vom Himmel zur Erde gefallen war, und der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes wurde ihm gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrundes, und Rauch stieg aus dem Schlunde empor wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne wurde verfinstert, ebenso die Luft durch den Rauch aus dem Schlunde. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken heraus auf die Erde; und es wurde ihnen Gewalt gegeben, dieselbe Gewalt, wie die Skorpione der Erde sie haben. Und es wurde ihnen gesagt, keine Pflanzen der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgendeinen Baum zu schädigen, sondern nur jene Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben.“

    3 „Und es wurde den Heuschrecken gewährt, sie nicht zu töten, sondern sie fünf Monate lang zu quälen, und die Qual, die über sie kam, war wie eine Qual durch einen Skorpion, wenn er einen Menschen schlägt. Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen, werden ihn aber keineswegs finden, und sie werden zu sterben begehren, aber der Tod flieht fortwährend vor ihnen.“

    4 „Und die Figuren der Heuschrecken glichen zur Schlacht gerüsteten Pferden; und auf ihren Köpfen war etwas, was Kronen dem Golde gleich zu sein schien, und ihre Angesichter waren wie Menschenangesichter, aber sie hatten Haar wie Frauenhaar. Und ihre Zähne waren wie die von Löwen; und sie hatten Brustpanzer gleich eisernen Brustpanzern. Und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen vieler Pferde, die in die Schlacht laufen. Auch haben sie Schwänze und Stacheln wie Skorpione; und in ihren Schwänzen ist ihre Gewalt, die Menschen fünf Monate lang zu verletzen. Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes. Auf hebräisch ist sein Name Abaddon, auf griechisch aber hat er den Namen Apollyon.“ — Offenbarung 9:1-11.

    5 Der Stern, den der Apostel Johannes hier sieht, unterscheidet sich von dem ‘großen Stern’, „der wie eine Lampe brannte“ und der, wie zu sehen war, vom Himmel herabfiel, nachdem der dritte Engel seine Trompete geblasen hatte. (Offenbarung 8:10) Wer ist denn dieser „Stern, der vom Himmel . . . gefallen war“ und den Johannes nach dem Blasen der fünften Trompete sah? Es wird uns geholfen, festzustellen, wer er ist, denn ihm wurde „der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes“ gegeben, und er schloß jenen Ort auf. Er ist auch der „Engel des Abgrundes“, und er ist König über den entsetzlichen Heuschreckenschwarm, der aus dem Abgrund herausfliegt. Auf hebräisch lautet sein Name Abaddon, was „Vernichtung“ bedeutet; und auf griechisch lautet er Apollyon, was „Vernichter“ bedeutet. All dies zeigt deutlich, daß der „Engel“ Jesus Christus, den Sohn Jehovas Gottes, darstellt.

    6 Etwa ein Jahrhundert vor der Vision des Johannes war dieser Sohn Gottes vom Himmel auf die Erde herabgekommen, um als das männliche Kind Jesus geboren zu werden. Bei seinem Opfertod und seinem Begräbnis stieg er in den Abgrund hinab. (Philipper 2:5-8; Epheser 4:7-10; Römer 10:6, 7) Am dritten Tag seines Todes holte ihn Gott aus dem Abgrund herauf und gab ihm den Schlüssel des Abgrundes, der hier dem Hades, dem allgemeinen Grab der toten Menschheit, entspricht. Er hat daher Gewalt über die tote Menschheit.

    7 Darum sagt der auferstandene Jesus Christus in Offenbarung 1:17, 18, er sei nun für immer von den Toten zum Leben zurückgekehrt und habe „die Schlüssel des Todes und des Hades“. Er ist auch der „Engel“ aus Offenbarung 20:1-3, der herniederkommt und Satan, den Teufel, und dessen Dämonen bindet, sie in den Abgrund wirft und sie darin für tausend Jahre einschließt. Nach dem Ende seiner tausendjährigen Regierungszeit über die Menschheit wird er Satan, den Teufel, und seine Dämonen im Anschluß an ihre kurze Freilassung aus dem Abgrund vernichten. Auf diese Weise wird er Gottes Prophezeiung aus 1. Mose 3:15 erfüllen. In der nahenden Schlacht von Harmagedon wird er auch die irdischen Feinde vernichten, die gegen Gottes messianisches Königreich kämpfen. (Offenbarung 19:11-21; 20:7-10) Er wird seinem Namen „Vernichter“ entsprechen.

    8 Wer sind nun die sinnbildlichen Heuschrecken, die er aus dem „Schlunde des Abgrundes“ freiläßt? Heuschrecken haben keinen König über sich (Sprüche 30:27); aber Jesus Christus ist König über diese sinnbildlichen „Heuschrecken“, und deshalb müssen es die heutigen Glieder des gesalbten Überrestes seiner Jünger sein, die mit ihm Erben des himmlischen Königreiches sind. Darum war auf den Köpfen dieser „Heuschrecken“ etwas, „was Kronen dem Golde gleich zu sein“ schienen. (Offenbarung 9:7) Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918 u. Z.) hatte Jehova zugelassen, daß sie von ihren religiösen, politischen und militärischen Feinden in den todesähnlichen geistigen Zustand der Untätigkeit gleich demjenigen im „Schlunde des Abgrundes“ gebracht wurden; aber nach dem Ersten Weltkrieg gebrauchte Gott den regierenden König, Jesus Christus, dazu, diese sinnbildlichen Heuschrecken aus jenem „Schlunde des Abgrundes“ freizulassen. Wie? Indem er sie für das in Matthäus 24:14 und Markus 13:10 vorhergesagte weltweite Königreichswerk wiederbelebte.

    9 Diese sinnbildlichen Heuschrecken sind dem verherrlichten Jesus Christus als ihrem König und als dem Haupt der Christenversammlung untertan. Um auf diese Tatsache hinzuweisen, werden die „Heuschrecken“ so dargestellt, als hätten sie „Haar wie Frauenhaar“, obgleich „ihre Angesichter . . . wie Menschenangesichter“ waren. Frauenhaar, das von Natur aus lang ist, ist ein Zeichen einer über dem Haupt der Frau stehenden oder über sie ausgeübten Gewalt. (1. Korinther 11:7-15; Epheser 5:21-32; 1:22, 23) Da sie Nachfolger des ‘Löwen vom Stamme Juda, der Wurzel Davids’, sind, sind die Zähne dieser „Heuschrecken“ „wie die von Löwen“. Geistig gesprochen, können sie als reife Christen die harte, feste Speise verzehren, die in Gottes Wort zu finden ist, besonders die Wahrheiten über Gottes Königreich, in dem dieser „Löwe, der vom Stamme Juda ist“, Jesus Christus, herrscht. (Hebräer 5:14 bis 6:3; 1. Korinther 3:1, 2) Wie Christus haben sie Liebe zu Gottes Gerechtigkeit, und diese Gerechtigkeitsliebe ist wie ein Brustpanzer, der ihr Herz schützt.

    10 Es ist daher recht passend, daß die „Heuschrecken“ so dargestellt werden, als hätten sie „Brustpanzer gleich eisernen Brustpanzern“. Ja sie haben die „vollständige Waffenrüstung Gottes“ an, und diese ermöglicht es ihnen, ihre Rolle zu übernehmen, in der sie als ‘vortreffliche Soldaten Christi’ Ungemach erleiden. (Epheser 6:11-18; 2. Timotheus 2:3, 4) Wie ein Heer christlicher Soldaten sind sie bereit, einen geistigen Kampf mit Waffen zu führen, die von Gott sind und sich gegen falsche religiöse Vernunftschlüsse und „jede Höhe . . ., die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt“, richten. (2. Korinther 10:3-5) Kein Wunder, daß diese Heuschrecken „zur Schlacht gerüsteten Pferden“ glichen! — Offenbarung 9:7-9.

    11 Im Unterschied zu natürlichen Heuschrecken wurde diesen sinnbildlichen Heuschrecken nicht geboten, mit ihren löwenähnlichen Zähnen irgendwelche Pflanzen, irgend etwas Grünes oder irgendeinen Baum zu verzehren. Sie sollten „nur jene Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben“, schädigen. Diese Menschen würden demnach nicht zu den 144 000 geistigen Israeliten gehören, die mit dem „Siegel des lebendigen Gottes“ versiegelt werden, bevor die „vier Winde“ von den „vier Ecken der Erde“ losgelassen werden. (Offenbarung 7:1-8) Da „jene Menschen“ religiöse Bekenntnisse ablegen, wonach sie geistige Israeliten in Gottes neuem Bund seien, würde man annehmen, daß sie die Versiegelten wären. Unter allen, die sich zur christlichen Religion bekennen, würden solche „Menschen“, die nicht das Siegel haben, die ordinierten katholischen, orthodoxen und protestantischen Geistlichen sowie die Profitmacher, Politiker und Offiziere sein, die führende Mitglieder ihrer Kirchen sind. Dadurch, daß sie nicht wirklich „versiegelt“ sind, wird bewiesen, daß sie ihren Behauptungen nicht entsprechen.

    12 Wie sollten sie ‘geschädigt’ werden? Die sinnbildlichen Heuschrecken wurden angewiesen, „sie nicht zu töten“, sondern sie zu quälen. Dies sollte in religiöser Hinsicht geschehen. Wie? Wie mit Skorpionenstacheln. An ihren Schwänzen hatten die Heuschrecken „Stacheln wie Skorpione“, um damit die unversiegelten Menschen der Christenheit zu schlagen. Wie lange? „Fünf Monate“ lang. Dies würde die Zeit ihrer Lebensdauer als sinnbildliche Heuschrecken bedeuten, denn die Heuschrecke beginnt im Frühjahr zu leben und stirbt am Ende des Sommers, also nach ungefähr fünf Monaten Lebensdauer. (Offenbarung 9:5, 10) Nun zu der Frage: Wann begann dieses Quälen?

    DER „HEUSCHRECKEN“-ANGRIFF BEGINNT

    13 In der Vision des Apostels Johannes begann diese Tätigkeit des Quälens, nachdem der fünfte Engel seine Trompete geblasen hatte. In der neuzeitlichen Erfüllung wurde die sinnbildliche Trompete, durch die der Heuschreckenangriff verkündigt wurde, im Frühling des Jahres 1926 geblasen. Vom 25. bis zum 31. Mai jenes Jahres hielt die Internationale Bibelforscher-Vereinigung in London (England) einen internationalen Kongreß ab; für die beiden öffentlichen Zusammenkünfte an den letzten zwei Tagen wurde die berühmte Royal Albert Hall und für die anderen Darbietungen der Alexandra Palace benutzt. Am Freitagnachmittag, dem 28. Mai, nach der Rede über das Thema „Der Knecht und sein Dienst“, die sich auf das neunundvierzigste Kapitel des Buches Jesaja stützte, unterbreitete der Präsident der Vereinigung die Resolution mit dem Titel „Ein Zeugnis an die Herrscher der Welt“. Begeistert nahmen die Versammelten sie an. Auch wurde auf dem Kongreß das neuveröffentlichte 384seitige Buch Befreiung freigegeben. Am Sonntagabend, dem 30. Mai, wurde dieselbe Resolution zuerst in der vollbesetzten Royal Albert Hall verlesen, wonach der Präsident zur Unterstützung der Resolution den begeisternden öffentlichen Vortrag über das Thema „Warum wanken die Weltmächte? — Das Heilmittel“ hielt. Wurde dies bekanntgemacht?

    14 Am nächsten Morgen gab eine Londoner Zeitung, die eine regelmäßige Auflage von 800 000 Exemplaren hatte, die Resolution „Ein Zeugnis“ und die sie unterstützende öffentliche Ansprache vollständig wieder, und dadurch, daß zusätzliche Exemplare gedruckt wurden, erreichten eine Million oder noch mehr Exemplare die Leserschaft. In der Rede wurde auf den teuflischen Ursprung des Völkerbundes hingewiesen, der von der britischen Regierung gefördert und unterstützt und von den Geistlichen Großbritanniens und der ganzen Christenheit religiös befürwortet wurde. Entsprechend der biblischen Prophezeiung wurde in der Ansprache freimütig das schließliche Versagen einer solchen internationalen Organisation für Weltfrieden und -sicherheit verkündet. Es wurde offen auf das Versagen der Geistlichkeit hingewiesen, Gottes wahres, messianisches Königreich zu unterstützen. Das neue Buch Befreiung lenkte die Aufmerksamkeit auf ähnliche Dinge von Weltbedeutung, ebenso die neue Broschüre Das Panier für das Volk, von der die Kongreßteilnehmer am Sonnabend auf den Straßen Londons 110 000 Exemplare gegen einen kleinen Beitrag anboten. Später wurden rund um den Erdball mehr als fünfzig Millionen Exemplare der Resolution „Ein Zeugnis“ in vielen Sprachen kostenlos in Traktatform verbreitet.

    15 Die Reaktion darauf in Großbritannien, in Amerika und anderswo ließ deutlich werden, daß die bedeutendsten angeblichen Christen, „die das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben“, von den sinnbildlichen „Heuschrecken“ gequält wurden. Die Aufdeckung menschlicher Pläne, die im Namen der Religion gegen Gottes Königreich entworfen worden waren, stach wie der Stich des Schwanzes eines Skorpions. Bildlich gesprochen, wären solche „Menschen“ gern gestorben, um dieser Qual zu entgehen, die ihren religiösen Stolz stach, aber der „Tod“, den sie suchten, ‘floh fortwährend vor ihnen’. Die ausgedehnte Bekanntmachung, die die stechenden Wahrheiten durch Rundfunk, öffentliche Vorträge und Druckschriften erhielten, war etwas, dem sie nicht entgehen konnten. Während die sinnbildlichen Heuschrecken dahinflogen, entstand ein lautes Geräusch der Bekanntmachung, und zwar „wie das Geräusch von Wagen vieler Pferde, die in die Schlacht laufen“. Die „Heuschrecken“ waren auch tatsächlich an einer wirklichen geistigen Schlacht beteiligt. — Offenbarung 9:5, 6, 9, 10.

    16 Ebenso wie die Heuschrecken während der Zeit ihrer Lebensdauer von ‘fünf Monaten’ ihr verheerendes Werk gleich einer Plage verrichten, fahren die sinnbildlichen Heuschrecken mit diesem quälenden Werk so lange fort, wie sie leben und diesen göttlichen Auftrag zum Quälen haben. Als der Zweite Weltkrieg dem Völkerbund den Todesstreich versetzte, bedeutete dies nicht das Ende ihres Auftrages, die unversiegelten Menschen der Christenheit in religiöser Hinsicht zu quälen. Die Friedens- und Sicherheitsorganisation der Welt erschien im Jahre 1945 in Form der Vereinten Nationen wieder. Dies erforderte, daß die unversiegelten „Christen“, die statt des unter Jesus Christus stehenden himmlischen Königreiches Jehovas Gottes die Vereinten Nationen bevorzugen und auf sie hoffen, weiter gestochen würden.

    17 Die „Heuschrecken“ waren aus dem „Schlunde des Abgrundes“ herausgekommen, wo sie während des Ersten Weltkrieges zu unfreiwilliger Untätigkeit gezwungen gewesen waren, und nun waren sie entschlossen, aus ihrem Gott hingegebenen, christlichen Leben möglichst viel zu machen. Daß der „Engel des Abgrundes“ ihnen den Abgrund öffnete, bedeutete nichts Gutes für die unversiegelten „Menschen“ der Christenheit. Die sinnbildlichen Heuschrecken kamen wie aus einem rauchenden ‘großen Ofen’ wider sie herauf, und sie waren alle angefeuert, erhitzt von dem Eifer für Gottes Königreich.

    18 Der aufsteigende Rauch war im voraus ein Zeichen des Wehes, das über die unversiegelten „Menschen“ der angeblich christlichen Welt kommen sollte. Er zeigte an, daß ihr Tag nicht erhellt werden sollte, denn durch den Rauch wurde „die Sonne . . . verfinstert“. Über einen sehr großen Heuschreckenschwarm hieß es: „Sonne und Mond verfinstern sich“ für Menschen, die sich unter dem fliegenden Heuschreckenschwarm auf dem Erdboden befanden.

    19 Der Apostel Johannes berichtet, daß „ebenso die Luft“ von dem Rauch aus dem Schlunde des Abgrundes verfinstert wurde. Wie Rauch die Atmosphäre trübt, in der man versucht zu atmen, so konnte auch die Luft nahe dem Erdboden „verfinstert“ oder voll von fliegenden Heuschrecken in einem dichten dahinziehenden Schwarm werden. (Offenbarung 9:2; Joel 2:10) Wenn eine buchstäbliche, natürliche Heuschreckenplage ein solches Wehe sein konnte, wäre eine Plage sinnbildlicher Heuschrecken kein geringeres Wehe, besonders wenn die Heuschrecken etwas gleich einem Skorpionenschwanz mit einem Stachel haben und gewisse Menschen beharrlich verfolgen, um sie zu quälen, bis diese Menschen sterben möchten. Es gab also für den zuschauenden Apostel Johannes guten Grund, dies ein „Wehe“ zu nennen, als er sagte, nachdem er das Bild gesehen hatte, das der fünften Trompete folgte: „Das eine Wehe ist vorbei. Siehe! Zwei weitere Wehe kommen nach diesen Dingen.“

    20 Dies stimmte mit dem überein, was der Adler, der in der Mitte des Himmels flog, warnend vorhergesagt hatte. (Offenbarung 9:12; 8:13) Ebenso wie die Heuschreckenplage im alten Ägypten in Moses’ Tagen Gottes auserwähltes Volk Israel nicht geschädigt hatte, verletzte das erste „Wehe“ auch nicht den Überrest der 144 000 versiegelten geistigen Israeliten noch irgendwelche Glieder der ‘großen Volksmenge’ gottesfürchtiger Personen, die Jehova Gott in seinem geistigen Tempel anbeten. (Offenbarung 7:2-15) Es wäre daher zu erwarten, daß auch die übrigen zwei „Wehe“ nicht schädlich auf diese beiden Gruppen wirken würden. — 2. Mose 8:22, 23; 9:3-19.

    DER SECHSTE ENGEL BLÄST SEINE TROMPETE

    21 Welche Form würde das zweite „Wehe“ annehmen, um diejenigen, „die auf der Erde wohnen“, zu plagen? Der Apostel Johannes unterrichtet uns darüber, wenn er schreibt: „Und der sechste Engel blies seine Trompete. Und ich hörte e i n e Stimme aus den Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, zu dem sechsten Engel sagen, welcher die Trompete hatte: ,Binde die vier Engel los, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind.‘ Und die vier Engel wurden losgebunden, welche bereitgemacht worden sind für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, um ein Drittel der Menschen zu töten.“ (Offenbarung 9:13-15) Der Ausdruck „für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr“ müßte eine genau bestimmte Zeit kennzeichnen, und dies würde anzeigen, daß Jehova Gott pünktlich die Zeit einhält.

    22 Ebenso muß die „Stimme aus den Hörnern des goldenen Altars“ gerade zur rechten Zeit sprechen, vor dem Losbinden der „vier Engel“. Da Gottes Engel diesen goldenen Altar in Verbindung mit dem Darbringen des Räucherwerks zusammen „mit den Gebeten der Heiligen vor Gott“ verwendete, bringt diese „Stimme“ offenbar ein Gebet dar, damit der sechste Engel und Trompeter die „vier Engel“ losbindet, statt es ihm zu befehlen. (Offenbarung 8:3, 4) Eine solche Stimme von den vier Altarhörnern versinnbildlicht passend die Gebete um eine Freilassung, die der gesalbte Überrest wie mit ‘e i n e r Stimme’ und mit voller Kraft, mit der durch die ‘vier Hörner’ dargestellten Macht, darbringt. Die Überrestglieder würden darum beten, daß sie selbst und nicht „vier Engel“ im unsichtbaren, geistigen Reich freigelassen würden. Daher nimmt das Wort „Engel“ hier seine Grundbedeutung Boten an.

    23 In den Tagen des Apostels Johannes war der ‘große Strom Euphrat’ die östliche Grenze des Römischen Reiches. Er war auch die nordöstliche Grenze des Landes, das Jehova Gott dem Patriarchen Abraham verheißen hatte. (1. Mose 15:18, 19) In der Bibel steht dieser Strom jedoch hauptsächlich mit dem alten Babylon in Verbindung, das von dem ‘gewaltigen Jäger’ Nimrod gegründet wurde. (1. Mose 10:8-10) Im Jahre 607 v. u. Z. zerstörte das Babylonische Reich die Stadt Jerusalem und ihren herrlichen Tempel und führte die meisten der überlebenden Juden ins Exil nach Babylon. Danach wurden diese Juden und ihre Nachkommen siebzig Jahre lang am Euphrat im Exil festgehalten. Die Gebete der Treuen und Gottesfürchtigen stiegen zu Jehova Gott empor, damit sie zu der von ihm vorgesehenen Zeit, in dem festgesetzten Jahr, dem siebzigsten Jahr der völligen Verwüstung Judas und Jerusalems, freigelassen wurden. In dem vorhergesagten siebzigsten Jahr, im Jahre 537 v. u. Z., erhörte Gott ihre Gebete und ließ sie durch den neuen, arischen König von Babylon, Cyrus, den Eroberer, frei. (Psalm 102:13-22; 126:1-4; 137:1-9; 2. Chronika 36:20-23; Daniel 9:1-4) Etwas Ähnliches erlebte das neuzeitliche geistige Israel.

    24 Während des Ersten Weltkrieges wurde der Überrest des geistigen Israel in die Knechtschaft Babylons der Großen, des Weltreiches der falschen Religion, und ihrer politischen und militärischen Liebhaber gebracht. Nachdem der Erste Weltkrieg am 11. November 1918 geendet hatte, betete der treue, gesalbte Überrest, der an dem gegenbildlichen „großen Strom Euphrat gebunden“ war, um Freilassung. Zu seiner Überraschung und Freude wurde er im ersten Nachkriegsjahr, im Jahre 1919, losgelassen oder losgebunden. In dankbarer Ergebenheit gegenüber dem großen Gott seiner Befreiung stellte er sich nun dar, bereit, jede Stunde, jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr Gottes Willen und Werk zu tun. Als für Gott die Zeit kam, die sechste Trompete blasen zu lassen, worauf irgendeine dann fällige Tätigkeit folgen sollte, erwies sich der Überrest als willig und bereit. Er war tatsächlich „bereitgemacht . . . für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, um ein Drittel der Menschen zu töten“. — Offenbarung 9:14, 15.

    DAS TÖTEN DES ‘DRITTELS DER MENSCHEN’

    25 Zu der Zeit, da das Töten geschehen sollte, war zu erwarten, daß die Masse der Menschheit Dämonen anbetete, Bilder aus unterschiedlichem Material vergötterte, Mordtaten beginge, spiritistische Bräuche pflegte und geschlechtlicher Unsittlichkeit frönte. (Offenbarung 9:20, 21) Doch sollten nicht all diese Menschen „getötet“ werden, sondern nur ein „Drittel der Menschen“. Bevölkerungsberechner schätzen, daß die Bevölkerung der ganzen Erde im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, in den Tagen des Apostels Johannes, 250 000 000 Menschen betrug, also nur 50 000 000 mehr als die Zahl der „Pferde“, die Johannes als nächstes sah. Heute wird die Weltbevölkerung mit mehr als 3 419 420 000 Menschen angegeben, während sie bis zum Jahre 1930 nur 2 000 000 000 erreicht hatte. Ein Drittel davon wäre eine große Zahl, aber das ist ungefähr die Zahl derer, die sich als Mitglieder der Kirchen der Christenheit, als Katholiken, Orthodoxe, Protestanten und andere Sektierer, bekennen. In keinem Krieg der Menschheitsgeschichte bis zu diesem Jahr sind so viele Menschen getötet worden, nicht einmal in allen Kriegen der Menschen zusammengenommen. Es ist also offensichtlich, daß das Töten eines ‘Drittels der Menschen’ eine sinnbildliche oder geistige Art des Tötens ist. Wie ging dies vor sich?

    26 Die „vier Engel“, die von ihren Fesseln am „großen Strom Euphrat“ befreit worden sind, scheinen die Anführer der ‘Tötenden’ zu sein. Der Apostel Johannes beschreibt sie, nachdem er von dem Losbinden der „vier Engel“ berichtet hat, mit den Worten. „Und die Zahl der Reiterheere war zwei Myriaden mal Myriaden, ich hörte deren Zahl. Und so sah ich die Pferde in der Vision, und die auf ihnen saßen: sie hatten feuerrote und hyazinthblaue und schwefelgelbe Brustpanzer, und die Köpfe der Pferde waren wie Köpfe von Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel hervor. Durch diese drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen. Denn die Gewalt der Pferde liegt in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen richten sie Schaden an.“ — Offenbarung 9:16-19.

    27 Die Zahl der Reiter, die der Apostel Johannes hörte, betrug „zwei Myriaden mal Myriaden“, das heißt zweihundert Millionen oder zwanzigtausend mal zehntausend. Das waren nur 50 000 000 weniger als die für die Tage des Johannes geschätzte Weltbevölkerung. Und doch würden diese 200 000 000 Reiter durch die Plagen nur „ein Drittel der Menschen“ töten! Ein Drittel der Weltbevölkerung hätte natürlich im Jahre 1930 ungefähr 700 000 000 betragen. Was wird denn durch diese 200 000 000 Pferde und ihre Reiter dargestellt? Sie waren in der Tat eine gewaltige Verstärkung für die „vier Engel“, die aus der Knechtschaft am „großen Strom Euphrat“ freigelassen worden waren, um dieses gewaltige Töten in geistiger Hinsicht auszuführen. Und offenbar wurden die „Pferde“ gegen das große Weltreich der falschen Religion gelenkt, gegen Babylon die Große, im Vorbild dargestellt durch das alte Babylon am Euphrat. (Offenbarung 16:12-19) Zur Zeit des Blasens der sechsten Trompete war der beherrschende Teil Babylons der Großen, nämlich die Christenheit, einem Angriff ausgesetzt. Mit Recht, denn die Christenheit ist in religiöser Hinsicht äußerst heuchlerisch, höchst tadelnswert.

    28 In der Sprache, in der der Apostel Johannes schrieb (im gewöhnlichen Griechisch), konnte sich der Ausdruck „sie hatten . . . Brustpanzer“ sowohl auf die Pferde als auch auf diejenigen beziehen, „die auf ihnen saßen“. Er bezieht sich jedoch wahrscheinlich nur auf die Reiter, und wenn das so ist, ist dies das einzige Merkmal der auf den Pferden Sitzenden, das beschrieben wird. Zum größten Teil befaßt sich die Beschreibung mit den Pferden selbst. Daß gemäß der Darstellung Reiter auf den Pferden saßen, würde anzeigen, daß diese sinnbildlichen Pferde von menschlichem Verstand gelenkt und geführt wurden. Daß die Reiter für die losgebundenen „vier Engel“ handelten, die beauftragt sind, „ein Drittel der Menschen zu töten“, oder daß sie unter ihnen handelten, bedeutet, daß sich die sinnbildlichen Pferde unter der verständigen Lenkung und Führung dieser vier „Engel“ oder Boten, nämlich des gesalbten Überrestes, der im Jahre 1919 aus Babylon der Großen freigelassen worden ist, befinden. Nur ihre „Brustpanzer“ sind besonders zu sehen.

    29 „Sie hatten feuerrote und hyazinthblaue und schwefelgelbe Brustpanzer.“ Daß ihre Brustpanzer solche Farben haben, deutet auf drei Faktoren der Vernichtung hin: Feuer, dunkler Rauch und Schwefel. Demgemäß hätten diese Boten oder „vier Engel“ in ihrem Herzen eine Botschaft der Vernichtung für das „Drittel der Menschen“, das getötet werden sollte. Es war eine Botschaft der Vernichtung gleich derjenigen, die in alter Zeit über die Städte Sodom und Gomorra kam, auf die Gott Feuer und Schwefel vom Himmel herabregnen ließ und von deren Brand ein Rauch emporstieg „wie der Rauch eines Schmelzofens“. (1. Mose 19:23-28; Lukas 17:28-30) Es wurde vorhergesagt, daß das alte Babylon zu verlassenen Trümmern gleich Sodom und Gomorra werden sollte. — Jeremia 50:40.

    30 Wie es in Offenbarung 14:9-11 vorhergesagt worden ist, werden in der gegenwärtigen „Zeit des Endes“ dieses Systems der Dinge diejenigen, die die irdischen, politischen Einrichtungen des Teufels verehren und ihnen dienen, mit Feuer und Schwefel zu Tode gequält, und der „Rauch ihrer Qual“ steigt auf für immer und ewiglich. Jene politischen Systeme werden selbst in den „Feuersee“ geworfen werden, „der mit Schwefel brennt“, und dieser See versinnbildlicht Vernichtung, „den zweiten Tod“. (Offenbarung 19:20; 20:10, 14, 15; 21:8) Die göttliche Botschaft, die derartige Vernichtungselemente kundtut, ist das, was die Glieder des gesalbten Überrestes wie einen Brustpanzer vor sich halten. Auf diese Weise warnt der freigelassene Überrest, ebenso wie es die freigelassenen „vier Engel“ tun, das „Drittel der Menschen“ vor seiner drohenden Vernichtung in der kommenden Vollstreckung des gerechten Gerichtes Gottes. Die Überrestglieder können solche babylonischen „Menschen“ der Christenheit für bereits geistig Tote erklären, die die Vernichtung durch die Hand Gottes erwarten. Auf diese Weise töten diese Boten, die den ‘vier Engeln’ gleichen, ein solches „Drittel der Menschen“.

    „PFERDE“ DER BEKANNTMACHUNG

    31 Den Pferden wird jedoch mehr Aufmerksamkeit geschenkt als ihren Reitern. Die Pferde werden als die Hauptsache in diesem prophetischen Bild ausführlicher beschrieben. Was stellen solche sinnbildlichen „Pferde“ denn nun dar? Auf diesen Pferden ritten sinnbildliche Reiter. So verwendet der gesalbte Überrest der Boten ebenfalls sinnbildliche Pferde, nämlich die Hilfsmittel, durch die der Überrest seine erschreckende Botschaft darlegt. Es ist das Hilfsmittel, durch das er zu den Menschen gelangt. (Esther 8:10, 14) Damit ausgerüstet geht er gegen das „Drittel der Menschen“ vor, das, geistig gesprochen, „getötet“ werden soll. Das heißt, daß die sinnbildlichen „Pferde“ das Mittel der Bekanntmachung der Gerichtsbotschaft darstellen, das der gesalbte Überrest verwendet, besonders die Druckschriften. Da Pferde in der Offenbarung (6:2, 4; 9:9; 19:11-21) wie auch im übrigen Teil der Bibel Krieg bedeuten (außer in Jesaja 28:28), hat das Mittel der Bekanntmachung, das von dem mit Brustpanzern versehenen Überrest verwendet wird, mit geistigem Krieg zu tun.

    32 „Und die Köpfe der Pferde waren wie Köpfe von Löwen.“ Diese Tatsache erinnert daran, daß das erste der vier lebenden Geschöpfe um Gottes Thron herum, die Johannes sah, einem Löwen glich, was mutige Gerechtigkeit darstellte. Auch wurde das Lamm Gottes, das sich opferte, „der Löwe, der vom Stamme Juda ist, die Wurzel Davids“, genannt. (Offenbarung 4:6, 7; 5:5) Dementsprechend zeigen die von dem gesalbten Überrest seit dem Blasen der sechsten Trompete verwendeten Mittel der Bekanntmachung großen Mut, und sie werden auf gerechte Weise gebraucht. Außerdem haben sie mit dem aufgerichteten himmlischen Königreich Jesu Christi zu tun, des sinnbildlichen Löwen aus dem Stamme Juda, dem sein Vorfahr David angehörte. Dieses Königreich ist Gottes Mittel, durch das er zu seiner Zeit Vernichtung über das „Drittel der Menschen“ kommen läßt. Darum lautet die Beschreibung der sinnbildlichen Pferde: „Aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel hervor. Durch diese drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen.“ — Offenbarung 9:17, 18.

    33 Dieses vielfältige Mittel zur Bekanntmachung der Vernichtung, die über die Feinde des messianischen Königreiches Gottes kommt, hat auch einen quälenden Stachel. Auf dieses Merkmal der sinnbildlichen Pferde wird mit folgenden Worten die Aufmerksamkeit gelenkt: „Denn die Gewalt der Pferde liegt in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen richten sie Schaden an.“ (Offenbarung 9:19) Der schlangenartige Schwanz war daher ebenso zerstörerisch wie das, was aus dem Maul der sinnbildlichen Pferde herauskam. Der Biß eines solchen schlangenartigen Schwanzes war giftig, und er erzeugte ein brennendes Gefühl, das dem Tode des Gebissenen vorausging. Die sinnbildlichen Pferde hatten in doppelter Hinsicht todbringende Gewalt, sowohl wenn sie herankamen als auch wenn sie ihre Opfer zurückließen. Es gab kein Entrinnen; die tödliche Botschaft sollte unbedingt wirksam werden, um anzuzeigen, daß die Vollstreckung von Gottes Vernichtungsurteil an den Feinden des Königreiches gewiß ist. Was durch die sinnbildlichen Pferde der Bekanntmachung des Königreiches angekündigt wird, wird gewiß durchgeführt werden. Welch ein Wehe eine solche Bekanntmachung für die Feinde bedeutet! Es ist nichts Unsichtbares, nichts in der Welt der Geistpersonen! Es ist sichtbar, greifbar!

    34 Solche sinnbildlichen Pferde werden in der Neuzeit nach dem Blasen der sechsten Trompete ins Gefecht gesandt. Dieses Gefecht begann mit dem bemerkenswerten öffentlichen Ereignis, das für Gottes Königreich von Bedeutung war und im Jahre 1927 u. Z. stattfand. Vom 18. bis zum 25. Juli wurde von der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung in Toronto (Ontario, Kanada) ein internationaler Kongreß abgehalten. Am Sonntag, dem 24. August 1927, wurde bei der weit und breit angekündigten öffentlichen Zusammenkunft der Höhepunkt dieses Kongresses erreicht. Eine sichtbare Zuhörerschaft von 15 000 Personen aus der Öffentlichkeit versammelte sich in dem Kongreßsaal, aber zahllose Millionen von Zuhörern, die nicht zu sehen waren, waren durch ein Rundfunknetz von dreiundfünfzig Stationen mit dem Rednerpult verbunden. Dies war die größte Kette von Rundfunkstationen, die bis dahin je aufgebaut worden war, und zwar mit Hilfe der National Broadcasting Company von Amerika. Das Thema der einstündigen öffentlichen Ansprache lautete „Freiheit für die Völker“. Zuerst verlas der Redner, der damalige Präsident der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung, eine aus zehn Absätzen bestehende Resolution, gerichtet „An die Völker der Christenheit“. In dem dann folgenden öffentlichen Vortrag sprach er erläuternd zur Unterstützung der begeisternden Resolution.

    35 Unterstützer der Christenheit, die zugehört haben, müssen die feurige Schwefelhitze gespürt haben, als es in der einleitenden Resolution hieß:

    Darum hat Gott beschlossen und erklärt, daß über die Welt eine Zeit der Trübsal kommen wird, dergleichen nicht gewesen ist, und daß während dieser Trübsal das System, genannt „Christenheit“ oder „organisiertes Christentum“ und alles, was zur Organisation Satans gehört, aufgelöst werden soll, und daß Christus Jesus, der gerechte König, alle Autorität ergreifen und die Völker der Erde leiten und segnen wird.

    Sechstens: Allen denkenden Menschen muß offenbar sein, daß Abhilfe, Erleichterung und die Segnungen, die sie so sehr verlangen, ihnen niemals von dem ungerechten Geist dieser „Christenheit“, des „organisierten Christentums“ kommen können, und daß es keinen vernünftigen Grund gibt, solch ein unaufrichtiges und bedrückendes System länger zu unterstützen. In dieser Stunde der Verwirrung läßt Jehova Gott an die Völker die Aufforderung ergehen, das System dieses Scheinchristentums oder der „organisierten Christenheit“ aufzugeben, für immer zu verlassen, sich vollständig davon abzuwenden und ihm keinerlei Unterstützung zuzuwenden, worin sie auch bestehen möge, weil es des Teufels Organisation ist; und daß die Völker die Ergebenheit und Unterwürfigkeit ihrer Herzen gänzlich Jehova Gott, seinem König und seinem Königreich zuwenden sollen, um volle Freiheit und Gottes Segnungen, die er für sie in Bereitschaft hält, zu empfangen. . . .

    Am Schluß der öffentlichen Ansprache, in der die Resolution ausführlich besprochen wurde, erhob sich die sichtbare Zuhörerschaft zur Unterstützung der Resolution, und zweifellos taten viele der Millionen von Zuhörern, die nicht zu sehen waren, dasselbe, mit Ausnahme des ‘Drittels der Menschen’, das, geistig gesprochen, getötet werden sollte. Für die letzteren war es der Anfang eines schrecklichen ‘Wehes’.

    36 Nun wurde zum erstenmal eine solche Resolution eines internationalen Kongresses und die begründende Rede in Broschürenform gedruckt, um verbreitet zu werden, und diese Broschüre trug den Titel „Freiheit für die Völker“. Sie wurde auch in eine Reihe von Sprachen übersetzt.

    37 Am 1. Oktober 1927 begann die Verbreitung dieser Broschüre Freiheit für die Völker. Im Laufe der Zeit wurden Millionen Exemplare in die Hände des gewöhnlichen Volkes sowie auch seiner Herrscher gelegt. Um die symbolische Veranschaulichung aus Offenbarung 9:16-19 zu gebrauchen: Myriaden von ‘Pferden’, die Löwenköpfe hatten und Feuer, Rauch und Schwefel ausatmeten, begannen loszustürmen, besonders gegen die Christenheit, und zwar unter der verständigen Lenkung und Leitung des gesalbten Überrestes, der freigelassenen „vier Engel“. Diese Myriaden von ‘Pferden’ waren nur Vorläufer dessen, was kommen sollte. Am 1. März 1927 hatte die Watch Tower Bible & Tract Society ihre Druckerei in ihren neuen und größeren, achtgeschossigen Betrieb in Brooklyn (New York) verlegt, um einen noch stärkeren Angriff gegen die Feinde des Königreiches Gottes durchzuführen, indem sie noch mehr Bibeln, Bücher, Broschüren, Zeitschriften und Traktate herausgab und versandte, als ob sie stürmende „Pferde“ aussandte.

    38 Aber wie verhält es sich mit „zwei Myriaden mal Myriaden“ solcher „Pferde“? Nun, in diesem neuen Betrieb, den die in New York eingetragene Watchtower Society errichtete und der ihr gehört, wurden im ersten Jahr Millionen von biblischen Schriften gedruckt und versandt, Hunderte von Myriaden von Exemplaren. Dieser Betrieb wurde jedoch der Kern eines großen Komplexes, der heute vier Häuserblocks einnimmt; zuletzt wurde ein zehngeschossiges Betriebsgebäude hinzugefügt, das am 31. Januar 1968 eingeweiht wurde. Zu alledem sind Druckereien hinzugefügt worden, die mit mehreren der vierundneunzig Zweige der Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania rund um den Erdball verbunden sind. Sie alle stellen gewaltige Mengen biblischer Schriften her. In all den Jahren von 1927 an haben sie zusammen „zwei Myriaden mal Myriaden“ und dann noch mehr biblische Schriften gedruckt und versandt. Das Stürmen dieser sinnbildlichen „Pferde“ nahm in großem Maße zu, als man anfing, die Zeitschriften der Watch Tower Society auf den Straßen von Haus zu Haus und von Laden zu Laden anzubieten. Jetzt werden von jeder Ausgabe des Wachtturms 6 300 000 Exemplare gedruckt, und zwar zweimal im Monat. Im Jahre 1969 wurden 159 395 598 Exemplare in 72 Sprachen gedruckt. Seine Begleitzeitschrift Erwachet! hatte eine Auflage von 166 356 756 Exemplaren in 26 Sprachen. Dies ergibt zusammen 325 752 354 Zeitschriften, die allein in einem Jahr gedruckt wurden.

    39 Demgemäß hat der Sturm dieser sinnbildlichen „Pferde“ gegen das zum Untergang verurteilte „Drittel der Menschen“ von Jahr zu Jahr zugenommen, und all diese „Pferde“ befinden sich unter der Führung des gesalbten Überrestes, der freigelassenen „vier Engel“. Deshalb werden all diese Hunderte von Millionen biblischer Schriften nicht durch kommerzielle Buchläden vertrieben und verbreitet, sondern sie werden von Jehovas christlichen Zeugen, die von Haus zu Haus gehen, in Umlauf gesetzt. Geistig betrachtet, fahren diese sinnbildlichen „Pferde“ fort, das „Drittel der Menschen“ zu töten, aber wie steht es mit all den übrigen Menschen? Haben sie auf den Ruf zur Freiheit, zur christlichen Freiheit von der religiösen Babylon der Großen, reagiert?

    40 Eine „große Volksmenge“ gottesfürchtiger Menschen hat dies überall auf der Erde getan, wie es in Offenbarung 7:9-17 vorhergesagt wurde. Für sie sind die religiösen Priester und Geistlichen Babylons der Großen jetzt sozusagen tot und üben keine religiöse Herrschaft über diese befreiten Glieder der ‘großen Volksmenge’ aus. Im übrigen aber ist es vergleichsweise so gewesen, wie es der Apostel Johannes voraussah: „Aber die übrigen der Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, bereuten die Werke ihrer Hände nicht, daß sie die Dämonen nicht angebetet hätten sowie die Götzen von Gold und Silber und Kupfer und Stein und Holz, die weder sehen noch hören, noch gehen können; und sie bereuten ihre Mordtaten nicht noch ihre spiritistischen Bräuche, noch ihre Hurerei, noch ihre Diebstähle.“ (Offenbarung 9:20, 21) Die Hoffnungen des ‘Drittels der Menschen’ auf Weltbekehrung zur Religion der Christenheit sind daher vergebens. Die feurig-schwefligen, quälenden Botschaften der sinnbildlichen „Pferde“ weisen weiterhin auf das kommende Unheil für die Christenheit, den beherrschenden Teil Babylons der Großen, hin. Das zweite „Wehe“ muß bis zu seiner vollständigen Verwirklichung fortdauern!

    Interessant, dass in diesem Buch alles noch viel ausführlicher behandelt wird, als in dem neueren Buch „Die Offenbarung – ihr großartiger Höhepunkt ist nahe“ von 1989. Aber in dem neueren Buch gibt es sehr schöne und beeindruckende Bilder zu dem Ganzen…

    Kommentar — 29. Dezember 2012 @ 20:13

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