1. Timotheus 4 – 6
Kapitel 4
Die inspirierte Äußerung aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeitperioden einige vom Glauben abfallen werden, indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Dämonen achtgeben, 2 durch die Heuchelei von Menschen, die Lügen reden, die in ihrem Gewissen gebrandmarkt sind, 3 die verbieten zu heiraten und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat, damit sie mit Danksagung von denen genossen werden, die Glauben haben und die Wahrheit genau erkennen. 4 Der Grund hierfür ist, daß jede Schöpfung Gottes vortrefflich und nichts verwerflich ist, wenn es mit Danksagung empfangen wird, 5 denn es wird durch Gottes Wort und Gebet dafür geheiligt.
6 Wenn du den Brüdern diese Ratschläge erteilst, wirst du ein vortrefflicher Diener Christi Jesu sein, genährt mit den Worten des Glaubens und der vortrefflichen Lehre, der du genau gefolgt bist. 7 Doch weise die unwahren Geschichten zurück, die verletzen, was heilig ist, und Altweibergeschwätz sind. Übe dich andererseits mit Gottergebenheit als deinem Ziel. 8 Denn die Leibesübung ist zu wenigem nützlich; Gottergebenheit aber ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat. 9 Dieses Wort ist zuverlässig und verdient völlige Annahme. 10 Denn dafür arbeiten wir hart und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Arten von Menschen ist, besonders von treuen.
11 Fahre fort, diese Dinge zu gebieten und sie zu lehren. 12 Niemand blicke je auf deine Jugend herab. Im Gegenteil, werde ein Vorbild für die Treuen im Reden, im Wandel, in [der] Liebe, im Glauben, in [der] Keuschheit. 13 Bis ich komme, widme dich weiterhin dem Vorlesen, dem Ermahnen, dem Lehren. 14 Vernachlässige die Gabe in dir nicht, die dir durch eine Voraussage verliehen wurde und dadurch, daß dir die Körperschaft der älteren Männer die Hände auflegte. 15 Sinne über diese Dinge nach; geh darin auf, damit dein Fortschritt allen [Menschen] offenbar werde. 16 Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören.
Kapitel 5
An einem älteren Mann übe nicht strenge Kritik. Im Gegenteil, rede ihm bittend zu wie einem Vater, jüngeren Männern wie Brüdern, 2 älteren Frauen wie Müttern, jüngeren Frauen wie Schwestern mit aller Keuschheit.
3 Ehre Witwen, die wirklich Witwen sind. 4 Wenn aber irgendeine Witwe Kinder oder Enkel hat, so laß diese zuerst lernen, in ihrem eigenen Hause Gottergebenheit zu pflegen und ihren Eltern und Großeltern beständig eine gebührende Vergütung zu erstatten, denn das ist in Gottes Augen annehmbar. 5 Die Frau nun, die wirklich Witwe ist und hilfsbedürftig hinterlassen wurde, hat ihre Hoffnung auf Gott gesetzt und verharrt Nacht und Tag im Flehen und in Gebeten. 6 Diejenige aber, die an sinnlicher Befriedigung Gefallen findet, ist tot, obwohl sie lebt. 7 So fahre fort, diese Dinge zu gebieten, damit sie untadelig seien. 8 Bestimmt hat jemand, der für die Seinigen und besonders für seine Hausgenossen nicht sorgt, den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.
9 Eine Witwe trage man in die Liste ein, wenn sie nicht weniger als sechzig Jahre alt ist, [die] e i n e s Mannes Ehefrau [war], 10 der man das Zeugnis vortrefflicher Werke gibt, wenn sie Kinder aufgezogen, wenn sie Fremde gastlich aufgenommen, wenn sie Heiligen die Füße gewaschen, wenn sie Bedrängten Hilfe geleistet hat [und] wenn sie fleißig jedem guten Werk nachgegangen ist.
11 Jüngere Witwen dagegen weise ab, denn wenn sich ihre sexuellen Regungen zwischen sie und den Christus drängen, wollen sie heiraten 12 und haben ein Gericht [auf sich], weil sie ihre erste [Äußerung des] Glaubens mißachtet haben. 13 Zugleich lernen sie auch, unbeschäftigt zu sein, indem sie in den Häusern umherlaufen, ja nicht nur unbeschäftigt, sondern auch Schwätzer und solche, die sich in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen und Dinge reden, die sich nicht gehören. 14 Daher möchte ich, daß die jüngeren Witwen heiraten, Kinder gebären, einen Haushalt führen und dem Gegner keinen Anlaß zur Beschimpfung geben. 15 Tatsächlich haben sich bereits einige abgewandt, um dem Satan zu folgen. 16 Wenn irgendeine gläubige Frau Witwen hat, so möge sie ihnen Hilfe leisten, und die Versammlung werde nicht damit belastet. Dann kann sie denen Hilfe leisten, die wirklich Witwen sind.
17 Die älteren Männer, die in vortrefflicher Weise als Vorsteher dienen, halte man doppelter Ehre für würdig, besonders die, die hart arbeiten in Wort und Lehre. 18 Denn das Schriftwort sagt: „Du sollst einem Stier, wenn er das Getreide ausdrischt, das Maul nicht verbinden“ und: „Der Arbeiter ist seines Lohnes würdig.“ 19 Gegen einen älteren Mann nimm keine Anklage an, außer aufgrund der Aussage von zwei oder drei Zeugen. 20 Weise Personen, die Sünde treiben, vor den Augen aller zurecht, damit auch die übrigen Furcht haben. 21 Ich gebiete dir feierlich vor Gott und Christus Jesus und den auserwählten Engeln, diese Dinge ohne Vorurteil zu bewahren und nichts nach einer Neigung zu Voreingenommenheit zu tun.
22 Lege niemals deine Hände jemandem voreilig auf; auch habe nicht teil an den Sünden anderer; bewahre dich selbst keusch.
23 Trink nicht länger Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens und deiner häufigen Erkrankungen willen.
24 Die Sünden einiger Menschen sind öffentlich kund und führen direkt zum Gericht, bei anderen Menschen aber werden [die Sünden] später ebenfalls kund. 25 Ebenso sind auch die vortrefflichen Werke öffentlich kund, und die, die anders sind, können nicht verborgen gehalten werden.
Kapitel 6
So viele, die als Sklaven unter einem Joch sind, sollen ihre Besitzer weiterhin aller Ehre würdig achten, damit von dem Namen Gottes und der Lehre nie nachteilig geredet werde. 2 Überdies mögen die, die gläubige Besitzer haben, nicht auf sie herabblicken, weil sie Brüder sind. Im Gegenteil, sie mögen um so bereitwilliger Sklaven sein, weil die, die den Nutzen ihres guten Dienstes empfangen, Gläubige und Geliebte sind.
Fahre fort, diese Dinge zu lehren und diese Ermahnungen zu erteilen. 3 Wenn jemand eine andere Lehre lehrt und den gesunden Worten, denen unseres Herrn Jesus Christus, und der Lehre, die der Gottergebenheit entspricht, nicht zustimmt, 4 so ist er [vor Stolz] aufgeblasen und versteht nichts, sondern ist wegen Streitfragen und Debatten über Worte geistig krank. Aus diesen Dingen entspringen Neid, Streit, Lästerreden, böse Verdächtigungen, 5 heftige Wortwechsel um Kleinigkeiten von seiten der Menschen, die verderbten Sinnes und der Wahrheit beraubt sind und denken, Gottergebenheit sei ein Mittel zum Gewinn. 6 Gewiß ist sie ein Mittel zu großem Gewinn, [diese] Gottergebenheit zusammen mit Selbstgenügsamkeit. 7 Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und wir können auch nichts mit hinaustragen. 8 Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.
9 Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden, die die Menschen in Vernichtung und Verderben stürzen. 10 Denn die Geldliebe ist eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten, und indem einige dieser Liebe nachstrebten, sind sie vom Glauben abgeirrt und haben sich selbst mit vielen Schmerzen überall durchbohrt.
11 Du aber, o Mensch Gottes, fliehe vor diesen Dingen. Jage aber nach Gerechtigkeit, Gottergebenheit, Glauben, Liebe, Ausharren, Mildgesinntheit. 12 Kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens, ergreife fest das ewige Leben, wozu du berufen worden bist und wofür du die vortreffliche öffentliche Erklärung vor vielen Zeugen abgegeben hast.
13 Vor den Augen Gottes, der alles am Leben erhält, und Christi Jesu, der als ein Zeuge vor Pontius Pilatus die vortreffliche öffentliche Erklärung abgab, gebe ich dir Weisung, 14 daß du das Gebot auf fleckenlose und untadelige Weise bis zum Offenbarwerden unseres Herrn Jesus Christus hältst. 15 Dieses [Offenbarwerden] wird der glückliche und einzige Machthaber zu seinen eigenen bestimmten Zeiten zeigen, [er,] der König derer, die als Könige regieren, und Herr derer, die als Herren herrschen, 16 der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann. Ihm sei Ehre und ewige Macht. Amen.
17 Gib denen, die reich sind im gegenwärtigen System der Dinge, Weisung, nicht hochmütig zu sein und ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alle Dinge reichlich darbietet zum Genuß; 18 Gutes zu wirken, reich zu sein an vortrefflichen Werken, freigebig zu sein, bereit zu teilen, 19 indem sie für sich sichere Schätze sammeln als vortreffliche Grundlage für die Zukunft, damit sie das wirkliche Leben fest ergreifen.
20 O Timotheus, behüte, was als anvertrautes Gut bei dir hinterlegt ist, indem du dich von den leeren Reden abwendest, die verletzen, was heilig ist, und von den Widersprüchen der fälschlich so genannten „Erkenntnis“. 21 Denn indem einige eine solche [Erkenntnis] zur Schau gestellt haben, sind sie vom Glauben abgewichen.
Möge die unverdiente Güte mit euch sein.
Jule | 12.19.09 | 1. Timotheus, Text in der Bibel |
Jule
1. Timotheus 4 – 6
1. Timotheus 4:11-16
auch wir müssen auf uns selbst gut achtgeben und in den Dingen, die Jehova betreffen, aufgehen.
Können andere erkennen, dass wir Fortschritte in derWahrheit machen?
Kommentar — 4. Januar 2010 @ 23:25
Jule
1. Timotheus 6:2-8
1. Timotheus 6:11-12
1. Timotheus 6:20-21
Kommentar — 5. Januar 2010 @ 12:27
Jule
1. Timotheus 4:1-5 – Warnung vor falsch verstandener Frömmigkeit
Wieder der Gedanke, der auch Petrus und Judas beschäftigt hielt: die Angst um die Reinheit der Versammlung!
Allerdings war dies auch nicht ganz unbegründet: fast eine Ewigkeit lang war das Volk Israel Gottes auserwähltes Volk. Aber sie rebellierten immer wieder gegen IHN und versuchten, die Anbetung ihres Gottes mit ihrem Streben nach persönlicher Befriedigung unter einen Hut zu bringen. Sie wollten Gott dienen, aber nicht zu viel dafür aufgeben. Mit der Zeit reizten sie die Grenzen immer weiter aus, bis ihr Gewissen so abgestumpft war, dass sie sogar im Tempel Jehovas Hurerei und Götzendienst trieben. Es war noch garnicht so lange her, dass Jehova sie als sein Volk endgültig verworfen und sich ein neues Volk gebildet hatte. Der Mittler dieses neuen Bundes war noch garnicht so lange tot – und schon fingen sie wieder damit an, die wahre Anbetung zu verwässern und sich so zurecht zu biegen, dass sie ihnen besser passt.
Also kein Wunder, dass alle drei Apostel ein Problem damit hatten. Es machte sie richtig wütend, denn sie waren doch froh, dass Jehova sein Volk endlich gereinigt und geheiligt hatte. Diesen Zustand wollten sie verteidigen.
Warum nur war das Volk immer wieder so störrisch?
Kommentar — 20. Dezember 2011 @ 00:44
Jule
1. Timotheus 4:3-4
wieder ein Text, der gut geeignet ist, dass ihn falsche Lehrer verdrehen und damit Schwache zum Straucheln bringen:
Jehova hat z.B. Mann und Frau erschaffen. Sie waren nicht dazu gemacht, um allein zu sein und eine Beziehung und die dazugehörenden Zärtlichkeiten sind etwas wundervolles, beglückendes. Jehova hat uns so erschaffen und uns daher auch die Bedürfnisse und die Fähigkeit dazu gegeben.
was, wenn wir uns in so einer Zwickmühle befinden? Und dann sind auf eimmal die passenden „Freunde“ an unserer Seite, die uns anhand dieses oder anderer Bibeltexte zeigt, dass ich meine Gefühle ruhig ausleben darf? Was, wenn mein Ratgeber ein angesehener reifer Bruder der Versammlung ist, vielleicht sogar noch ein Ältester? Wenn er mir doch anhand der Bibel Rat gibt und der besagt, ich könne meine Gefühle ruhig ausleben – was dann? Ist das dann nicht der Segen Jehovas? Dann darf ich doch ruhig – oder?
Wir sehen, wie gefährlich es ist, wenn wir uns mit den falschen Leuten umgeben. Der Kreiskongress für dieses Dienstjahr ist da wundervoll, denn es geht ja darum, dass der Name Jehovas heilig ist und dass wir unsererseits alles daran setzen, dass wir keinen Dreck auf Jehovas Namen werfen. Es gibt sogar einen Vortrag „Den Namen Jehovas nicht in unwürdiger Weise gebrauchen“ und dort wird uns gut gezeigt, wie wichtig es ist, auf unseren Umgang zu achten.
Interessanterweise sind selbst treue Männer in der Vergangenheit gestrauchelt, wenn zwei Komponenten zusammen kamen: sie befanden sich in einer verletzlichen Situation und hatten dann die falschen Ratgeber. Wie Amnon, der sich in seine Halbschwester Tamar verliebt und sicherlich sehr mit seinen Gefühlen kämpfte. Wir kennen das sicherlich aus eigener Erfahrung, wie stark solche Gefühle werden können. In dieser Situation hatte er einen Ratgeber, der ihm das Falsche riet. Zwar hörte sich der Rat für Amnon sehr gut an, denn so konnte er Tamar bekommen – aber letztendlich brauchte er nur Leid und Tod mit sich. Leid für Tamar, die er doch eigentlich liebte, Leid für die ganze Familie und später sogar den Tod für ihn selbst.
Sein Bruder Absalom konnte die Schmach nicht ertragen, die sein Bruder seiner Schwester angetan hatte. Er sah, wie sie litt, keine Freude mehr am Leben hatte, so sehr hatte Amnon sie gedemütigt. Also brachte er den Übeltäter um, sicherlich dachte er, es müsse passieren und es wäre gut für alle Beteiligten. Immerhin hätte Amnon nach dem mosaischen Gesezt seine Schwester wenigstens heiraten müssen, nachdem er sie vergewaltigt hatte.
Leider traf sein Handeln auf wenig Gegenliebe in der Familie, sein Vater verstieß ihn aufgrund des Brudermordes und so floh Absalom zu seinen Verwandten, die Jehova nicht anbeteten. In dieser Situation war Absalom sehr verletzlich, er fühlte sich ungerecht behandelt. Immerhin hatte er wenigstens gehandelt, alle anderen hatten ja nur zugesehen und eigentlich hätte sein Bruder eh die Todesstrafe verdient. Was hatte er also schon verkehrtes getan? Sein Vater weinte um seinen ermordeten Sohn, aber scheinbar interessierte den das Leid der Tochter nicht? Sicherlich wird Absalom oftmals darüber gesprochen haben. Wir kennen das ja: aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Nun war er aber nicht mehr unter Anbetern Jehovas und so wird sein Verwandter, bei dem er lebte, ihn noch mehr in den Zorn und Groll hineingesteigert haben. Wie ungerecht dieser Vater doch zu seinem Sohn war. Sicherlich hielt der garnicht die Gesetze seines eigenen Gottes, sonst hätte doch der Vater handeln müssen, dann wäre der Sohn doch garnicht in die Verlegenheit gekommen, „etwas tun zu müsssen“.
Mit der Zeit hatte sich Absalom so sehr in diesen Groll hineingesteigert und vielleicht auch in die Ansicht, dass sein Vater nicht mehr den Segen Jehovas haben könne, so dass er darüber nachdachte, die Herrscherwürde an sich zu reißen. Vielleicht dachte er sogar, dass dies in Jehvoas Sinne sein würde. Also befeindete er seinen Vater und kam später elendig zu Tode.
Wir sehen, wie wichtig es ist, dass wir uns mit den richtigen Leuten umgeben: Menschen, die Jehova wirklich lieben, die sein Wort gut kennen und die es auch anwenden – selbst dann, wenn es sich für sie persönlich zum Nachteil auswirken würde. Lassen wir uns in so einer Situation bitte niemals mit Leuten ein, die „uns die Ohren kitzeln“.
Sicherlich fühlen wir uns in dem Moment viel wohler bei denen, die uns darin bestärken, dass wir im Recht sind und richtig handeln – aber auf lange Sicht gesehen, gereicht uns dies zum Untergang.
Personen, die Jehova und sein Wort wirklich lieben, würden niemals einzelne Verse aus dem Zusammenhang reißen, um ihr verkehrtes Verhalten zu rechtfertigen, oder anderen die Ohren zu kitzeln.
Und wenn wir selbst Jehova und sein Wort gut kennen, dann kennen wir die Stimme unseres Hirten und dann erkennen wir auch, wenn „uns jemand aufs Glatteis führen will“.
Kommentar — 20. Dezember 2011 @ 10:36
Jule
1. Timotheus 5:3-8
für wen gilt diese Aufforderung hier, für die Seinigen zu sorgen?
Wendet sich Paulus hier an die Ehemänner, die von ihren Frauen wegen Nichtigkeiten – ohne jeglichen biblischen Grund – verlassen wurde, weil diese sich selbst verwirklichen wollten oder einen besseren, einen tolleren Mann kennengelernt haben? Nun muss er für sie und die Kinder Unterhalt zahlen, denn sonst ist er schlimmer als ein Ungläubiger?
Warum hat sie ihn denn verlassen? Ist ihr Verhalten Jehova wohlgefällig, stimmt es mit seinen Grundsätzen überein? Wie denkt Jehova über sie? Erwartet er nicht von ihr, dass sie zu ihrem Mann zurückkehrt und ihre Rolle wieder einnimmt, die sie selbst einst haben wollte und die auf Lebenszeit gedacht ist? Würde ihr Mann sie nicht sowieso daheim gut versorgen? Wäre sie nicht mit ihren Kindern im Hause ihres Ehemanns gut versorgt? Also wieso sollte dieser Bibeltext auf so eine Situation zutreffen?
Oder gilt der Text dem Vater, der sich weigert, seinem Kind jeglichen Luxus zukommen zu lassen, auf das es meint, ein Anrecht zu haben? „Ansonsten ist er schlimmer als ein Ungläubiger, denn er hat doch die Verpflichtung, für seine Familienangehörigen zu sorgen“?
Hatte nicht Paulus auch an anderer Stelle gesagt, wir sollten mit den vorhandenen Dingen zufrieden sein? Dass wir dem Luxus nicht nachlaufen sollten, sondern ein bescheidenes und gottgefälliges Leben führen sollten? Hatte er nicht gesagt, dass wir mit Lebensunterhalt, einem Dach über dem Kopf und Kleidung zufrieden sein sollten? Wo ist da die Rede von dem neuesten Handy, Computer usw?
Hier ist von Witwen die Rede, die ihr Leben lang nicht ihre Hände in den Schoß gelegt, sondern sehr hart für ihre Familie gearbeitet haben. Nun sind sie in einer Notlage und dies ist eine gute Gelegenheit für ihre Kinder, ihr ihre Liebe und Güte zu erstatten, die sie selbst ihr Leben lang von der Mutter erhalten haben. Die fleißige Mutter, die sich für die Familie verausgabt hatte, kann nun nicht mehr selbst für sich sorgen, sie ist auf Hilfe anderer angewiesen. Ist es da nicht natürlich, dass nun die Kinder an der Reihe sind? Sie sollen nun einspringen, zuerst in ihrem eigenen Haus dafür sorgen, dass alle versorgt sind. Dazu zählt nun auch die Mutter, selbst dann, wenn sie nicht mit im selben Haushalt leben kann.
1. Timotheus 5:9-10
wir sehen, dass der Text in 1. Timotheus 5:8 nicht geeignet sein kann, diejenigen zu unterstützen, die gerne andere für sich arbeiten lassen oder auch sonst irgendwie auszunutzen. Hier sollen Menschen unterstützt werden, die sich ihrerseits immer verausgabt haben. Keine arbeitsscheuen Frauen oder Kinder. Hier geht es um wirkliche Not. Nicht um Luxus oder „das bin ich mir wert“!
Dieser Gedanke wird einige Verse weiter noch mehr gestützt, wenn es um das Arbeitsverhältnis unter Brüdern geht:
1. Timotheus 6:2
wenn wir dahergehen und die Bibel nach Texten absuchen, die anderen zeigen, dass sie uns helfen und uns unterstützen müssen, weil wir unseren eigenen Vorteil suchen und das beste für uns herausholen wollen – dann sind wir auf der falsche Fährte. Sicherlich würden wir solche Texte finden, die anderen aus dem Zusammenhang gerissen um die Ohren hauen können und sie so moralisch nötigen könnten, für uns und unseren Luxus zu sorgen. Selbst, wenn uns dies gelingt, so haben wir doch eins ganz sicher damit nicht erreicht: das Wohlgefallen unseres Gottes. Im Gegenteil! Jehova verabscheut solches Verhalten:
1. Timotheus 6:3-10
wenn wir also unseren Gott wirklich lieben und gern so leben möchten, dass wir ihm gefallen – dann sollten wir diese Worte im Sinn behalten:
Menschen, die ihre Glaubensbrüder ausnutzen, sich an ihnen bereichern wollen oder sie benutzen, um für sich persönlichen Vorteil herauszuschlagen – die haben in der Christenversammlung nichts zu suchen und haben nicht das Wohlgefallen Jehovas!
Kommentar — 20. Dezember 2011 @ 20:23
Jule
1. Timotheus 4 – 6
1. Timotheus 4 – die Voraussagen über Timotheus
Wieder der Gedanke, dass es eine Voraussage über Timotheus gab. Hier wird sie im Zusammenhang mit einer Gabe erwähnt, die er aufgrund dieser Voraussage erhalten habe.
Gestern hatten wir uns dazu die „Antworten auf biblische Fragen“ dazu angesehen. Aber ich finde diese Antwort nicht wirklich befriedigend.
Dies hier in Vers 14 hört sich für mich eher nach dem an, was mit Simson und Johannes dem Täufer war und später mit Jesus. So, als sei Timotheus ebenfalls schon vor seiner Geburt von Jehova für einen bestimmten Dienst, eine bestimmte Gabe vorgeshen. So, wie bei der Geburt der Zwillinge von Isaak und Rebekka vorhergesagt wurde, dass Jakob der stärkere sein würde, der dann den Samen hervorbringt.
Kann das vielleicht an der Formulierung liegen, dass ich mit der Erklärung nicht einverstanden bin? Wie wird der Vers denn bei uns?
… hm ..
Kommentar — 21. Dezember 2012 @ 17:29
Jule
1. Timotheus 5 – die Sache mit dem Respekt den Eltern und älteren Brüdern und Schwestern gegenüber
Hier sind gleich mehrere Gedanken enthalten:
Das Erste ist das Erweisen von Respekt. Leider scheint es heute üblich zu sein, jeden wie Seinesgleichen zu behandeln. Auch in der Bruderschaft – „denn wir sind ja alle Brüder“. Hier könnten wir schnell in die Falle des Satans tappen und den nötigen Respekt schuldig bleiben.
Es ist ja gut und schön, wenn Kinder ihre Eltern auch als ihre Freunde betrachten. Dies ist ja eigentlich etwas sehr Positives, was die Eltern ehrt und ihnen zeigt, wie nahe die Kinder ihnen sind und wie sehr sie den Eltern vertrauen. So bleiben die Gespräche lebendig und das Kind traut sich, offen und ehrlich zu sagen, was es denkt und fühlt. Traurig für die Eltern wird es dann, wenn das Kind dadurch, dass es in die Pubertät kommt, eine andere Einstellung erlangt und sich in gewisser Form abnabelt. Wenn die Jugendlichen nun die Eltern auch nur noch „als ihre Freunde“ sehen, dann neigen sie leider auch dazu, diese ebenso respektlos zu behandeln, wie ihre Kumpels in der Schule. Da wissen sie dann auch bei uns alles besser und wollen sich nichts sagen lassen, vielleicht lassen sie uns nicht einmal mehr ausreden und fallen uns ins Wort. Dann wird es für uns Eltern sehr schmerzlich. Zwar wollen wir gern ihre Freunde sein, aber wir wollen nicht so behandelt werden, als wären wir dumme Jungs. Immerhin haben wir ihr ganzes Leben für sie gesorgt und haben ihnen immer das Gefühl gegeben, etwas Besonderes und wichtig zu sein. Durch unsere Liebe und Zuwendung haben sie ja eigentlich erst das Selbstvertrauen erlangt, das sie heute an den Tag legen. Wo bleibt nun die Achtung und der Respekt?
Thom sagt, wir könnten nicht beides sein. Wenn wir ihre Freunde sein wollen, dann behandeln sie uns auch so. Seine Freunde wechselt man in dieser Zeit immer wieder. Sie sind eine Zeit lang wichtig für die Jugendlichen und werden dann uninteressant, weil andere Dinge und auch Menschen wichtiger werden. Und als ehemals Freunde behandeln sie uns dann auch so – ohne sich etwas Böses dabei zu denken.
Ähnliches kann uns auch innerhalb der Bruderschaft passieren. Aus diesem Grund zeigt Paulus dies hier im Brief an Timotheus auf. Für uns Eltern sind seine Worte hier immer wieder tröstlich, weil es uns zeigt, dass wir als unvollkommene Menschen scheinbar dazu neigen. Das hilft uns dann, ein eventuelles respektloses Verhalten unserer jugendlichen Kinder nicht zu persönlich zu nehmen.
Ich weiss nicht, wie es in anderen Versammlungen so ist. Ich kenne es so, dass man deutlich Ältere nicht mit dem Vornamen anspricht – sondern als Bruder Weise und Schwester Treu. Dadurch bleibt eine natürliche Distanz erhalten. Dies ist wohl ähnlich wie im Berufsleben. Es sagt sich einfach schwerer: „Sie Idiot“. Jemand, den wir nicht mit Du anreden, behandeln wir in der Regel höflicher. Wenn sich die Menschen anschnauzen, sagen sie in der Regel auch nicht „Sie Penner“. Bei jemanden, den wir nicht duzen, reißen wir uns mehr zusammen, da es kein allzu vertrautes Verhältnis ist.
Ich weiss nicht, warum wir Menschen dazu neigen, den Respekt zu verlieren, wenn wir mit jemanden vertrauter werden. Bestes Beispiel: wenn wir verliebt sind, schweben wir auf Wolke 7. Der Andere ist für uns schon fast so perfekt wie ein Gott. Wenn wir eine Weile verheiratet sind, wendet sich oftmals das Blatt. Dann stoßen wir uns oft an Kleinigkeiten, die uns vorher überhaupt nicht aufgefallen wären. Vielleicht ist es ja normal, dass wir in der Achtung der anderen sinken, wenn sie bemerken, dass auch wir Fehler haben.
Paulus schreibt Timotheus hier, wie man solchen Neigungen entgegentreten kann: ältere Schwestern und Brüder sollten mit dem Respekt behandelt werden, den wir normalerweise unseren Eltern erweisen würden. Ein Respekt, der ihnen auch zusteht. Ganz egal, wie wir unsere Eltern auch heute sehen mögen – sie haben unseren Respekt schon allein dafür verdient, weil es uns ohne sie gar nicht geben würde. Wenn ich das getan hätte, was mir vor fast 28 Jahren ein Arzt geraten hatte, dann gäbe es meine heute erwachsene Tochter nicht! Vielleicht hätte ich dann irgendwann eine andere gehabt – aber es wäre nicht SIE gewesen.
Außerdem haben uns unsere Eltern großgezogen. Auch wenn wir vielleicht meinen, unsere Eltern hätten uns unsere Kindheit versaut, weil es nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vielleicht gewünscht hätten. Aber stellen wir uns vor, sie hätten uns in ein Heim abgeschoben – ginge es uns dann heute besser? Unsere Eltern haben ihre Verantwortung nicht abgegeben, auch wenn es vielleicht oft sehr schwer für sie war. Sie haben ihr Bestes gegeben. Vielleicht nicht das, was wir selbst für das Beste halten würden, aber sie haben getan, was sie konnten. Sie haben alles gegeben, was sie hatten und sie haben immer so gehandelt, wie es ihrer Meinung nach das Beste für uns Kinder war. Haben sie da nicht unseren Respekt verdient? Auch dann, wenn wir vielleicht das Gefühl haben, dass wir kein besonders inniges Verhältnis zu ihnen haben?
Mit eben diesem Respekt sollten wir alle älteren Brüder und Schwestern behandeln. So rät es uns hier der Apostel Paulus und er redet ja unter göttlicher Inspiration.
Kommen wir diesem Rat nach? Müßten wir unser Verhalten und unsere Einstellung hier etwas verbessern? Es geht ja nicht so sehr um uns und unsere eigenen persönlichen Empfindlichkeiten, sondern es geht darum, Jehova zu erfreuen und andere zu IHM hinzuziehen. Sind wir zu persönlichen Abstrichen bereit?
Kommentar — 21. Dezember 2012 @ 18:07
Jule
1. Timotheus 5:11-12 Welche Verpflichtung sind die Witwen denn eingegangen?
Was für eine Verpflichtung sind sie denn mit diesem Eintrag eingegangen? Bei unserer NW-Übersetzung von keiner eingegangene Verpflichtung die Rede:
Wie werden diese Verse in anderen Übersetzungen formuliert?:
Scheinbar war die Voraussetzung in das Verzeichnis aufgenommen zu werden, nicht nur davon abhängig, wirklich bedürftig zu sein – sondern völlige Hingabe an Gott.
Vielleicht ähnlich wie ein Nasiräer-Gelübde?
Kommentar — 21. Dezember 2012 @ 18:23
Jule
1. Timotheus 6 – uns nicht auf Kosten anderer ein bequmese Leben machen
Auch dies scheint ein sehr gravierendes Problem gewesen zu sein: dass einige dachten, sie könnten sich auf Kosten der Brüder ein gemütliches Leben machen.
Wir hatten diesen Gedanken bereits mehrfach in dem Zusammenhang, dass Paulus seinen Brüdern „keine kostspielige Bürde“ war, sondern selbst für seinen Unterhalt arbeitete – obwohl er „Anspruch gehabt“ hätte. Gerade vorhin haben wir mit Erstaunen entdeckt, dass nur diejenigen der Witwen finanzielle Unterstützung bekamen, die bereit waren, sich und ihr ganzes Leben Jehova und seinem Dienst zu weihen.
Hier nun spricht Paulus davon, dass einige sich auf Kosten ihrer Brüder bereichern würden.
Warum kommen diese Gedanken immer nur von Paulus? Als davon in der Apostelgeschichte die Rede ist, dass er als Zeltmacher für seinen eigenen Unterhalt sorgte – da geht es ja auch um ihn. Ist dies den anderen nicht aufgefallen? Oder hat Paulus es in besonderem Masse bemerkt, weil er als lediger Missionar einen anderen Blickwinkel hatte?
Kommentar — 21. Dezember 2012 @ 18:56