2. Petrus 1 – 3
Kapitel 1
DER ZWEITE BRIEF DES PETRUS
1 Simon Petrus, ein Sklave und Apostel Jesu Christi, an die, die einen Glauben als ein Vorrecht gleich dem unsrigen erlangt haben, durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und [des] Retters Jesus Christus:
2 Unverdiente Güte und Frieden sei euch gemehrt durch eine genaue Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn, 3 insofern als seine göttliche Macht uns alles, was Leben und Gottergebenheit betrifft, durch die genaue Erkenntnis dessen geschenkt hat, der uns durch Herrlichkeit und Tugend berufen hat. 4 Durch diese Dinge hat er uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese Teilhaber an der göttlichen Natur werden mögt, indem ihr dem Verderben, das durch die Sinnenlust in der Welt ist, entronnen seid.
5 Ja ebendeswegen, indem ihr dementsprechend all [euer] ernsthaftes Bemühen beitragt, reicht dar zu eurem Glauben Tugend, zu [eurer] Tugend Erkenntnis, 6 zu [eurer] Erkenntnis Selbstbeherrschung, zu [eurer] Selbstbeherrschung Ausharren, zu [eurem] Ausharren Gottergebenheit, 7 zu [eurer] Gottergebenheit brüderliche Zuneigung, zu [eurer] brüderlichen Zuneigung Liebe. 8 Denn wenn diese Dinge in euch vorhanden sind und überströmen, so werden sie euch daran hindern, entweder untätig oder ohne Frucht zu sein hinsichtlich der genauen Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.
9 Denn in wem diese Dinge nicht vorhanden sind, der ist blind, verschließt seine Augen [vor dem Licht] und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen. 10 Aus diesem Grund, Brüder, tut um so mehr euer Äußerstes, eure Berufung und Auserwählung festzumachen; denn wenn ihr diese Dinge beständig tut, werdet ihr auf keinen Fall jemals fehlgehen. 11 In der Tat, auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Königreich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich dargereicht werden.
12 Darum werde ich geneigt sein, euch immer an diese Dinge zu erinnern, obwohl ihr [sie] wißt und in der Wahrheit befestigt seid, die [in euch] vorhanden ist. 13 Doch erachte ich es für recht, solange ich in dieser Hütte bin, euch durch Erinnern aufzuwecken, 14 da ich ja weiß, daß das Ablegen meiner Hütte nahe bevorsteht, so wie es mir auch unser Herr Jesus Christus angezeigt hat. 15 So will ich auch jederzeit mein Äußerstes tun, damit ihr nach meinem Weggang imstande seid, diese Dinge selbst zu erwähnen.
16 Nein, nicht dadurch, daß wir kunstvoll ersonnenen unwahren Geschichten folgten, machten wir euch mit der Macht und Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus bekannt, sondern dadurch, daß wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe wurden. 17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der großartigen Herrlichkeit Worte wie diese an ihn ergingen: „Dieser ist mein Sohn, mein geliebter, an dem ich selbst Wohlgefallen gefunden habe.“ 18 Ja, diese Worte hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.
19 Demzufolge haben wir das prophetische Wort um so fester; und ihr tut gut daran, ihm Aufmerksamkeit zu schenken als einer Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und ein Tagesstern aufgeht, in eurem Herzen. 20 Denn dies wißt zuerst, daß keine Prophezeiung der Schrift irgendeiner privaten Auslegung entspringt. 21 Denn Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist getrieben wurden.
Kapitel 2
Es gab indes auch falsche Propheten unter dem Volk, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird. Ebendiese werden unauffällig verderbliche Sekten einführen und werden sogar den Besitzer verleugnen, der sie erkauft hat, wodurch sie schnelle Vernichtung über sich bringen. 2 Ferner werden viele ihren Zügellosigkeiten folgen, und ihretwegen wird vom Weg der Wahrheit lästerlich geredet werden. 3 Auch werden sie euch aus Habsucht mit verfälschten Worten ausbeuten. Was aber sie betrifft, so nimmt das Gericht von alters her keinen langsamen Verlauf, und ihre Vernichtung schlummert nicht.
4 In der Tat, wenn Gott sich nicht davon zurückhielt, die Engel, die gesündigt hatten, zu bestrafen, sondern dadurch, daß er sie in den Tartarus warf, sie Gruben dichter Finsternis überlieferte, um sie für das Gericht aufzubehalten; 5 und er hielt sich nicht davon zurück, eine ehemalige Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen in Sicherheit, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen brachte; 6 und indem er die Städte Sodom und Gomorra einäscherte, verurteilte er sie, wodurch er sie Gottlosen als ein Beispiel kommender Dinge hinstellte; 7 und er befreite den gerechten Lot, der schwer bedrängt war durch den zügellosen Wandel von Personen, die dem Gesetz trotzten – 8 denn jener Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, während er unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten -, 9 Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber für den Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung aufzubehalten, 10 besonders aber diejenigen, die weiterhin dem Fleisch nachgehen mit der Begierde, [es] zu beflecken, und die auf [die] Herrschaft herabblicken.
Verwegen, eigenwillig, zittern sie nicht vor Herrlichen, sondern reden lästerlich, 11 wohingegen Engel, obwohl sie an Stärke und Macht größer sind, keine Anklage in lästerlichen Ausdrücken gegen sie vorbringen, [und sie tun es nicht] aus Respekt vor Jehova. 12 Aber gleich vernunftlosen Tieren, die von Natur aus dazu geboren sind, eingefangen und vernichtet zu werden, werden diese [Menschen] in bezug auf Dinge, über die sie unwissend sind und lästerlich reden, in ihrem eigenen [Lauf] der Vernichtung auch Vernichtung erleiden, 13 indem sie sich als Lohn für Unrechttun selbst Unrecht zufügen.
Sie betrachten ein luxuriöses Leben bei Tag als ein Vergnügen. Sie sind Flecken und Makel, die sich ungehemmt an ihren trügerischen Lehren ergötzen, während sie mit euch Festmahl halten. 14 Sie haben Augen voll Ehebruchs und sind unfähig, von Sünde abzulassen, und sie locken unbefestigte Seelen an. Sie haben ein Herz, das in Habsucht geübt ist. Sie sind Kinder des Fluches. 15 Da sie den geraden Pfad verlassen haben, sind sie irregeführt worden. Sie sind dem Pfad Bileams, [des Sohnes] Beors, gefolgt, der den Lohn des Unrechttuns liebte, 16 aber für seine eigene Verletzung dessen, was recht war, eine Zurechtweisung erhielt. Ein stummes Lasttier, das sich mit der Stimme eines Menschen äußerte, hinderte den Propheten an seinem wahnsinnigen Lauf.
17 Diese sind Quellen ohne Wasser und Nebelschwaden, von heftigem Sturm getrieben, und für sie ist die Schwärze der Finsternis aufbehalten. 18 Denn sie führen geschwollene Reden unnützen Inhalts, und durch die Begierden des Fleisches und durch zügellose Gewohnheiten verlocken sie die, die eben erst Leuten entronnen sind, welche im Irrtum wandeln. 19 Während sie ihnen Freiheit verheißen, führen sie selbst ein Dasein als Sklaven des Verderbens. Denn wer immer von einem anderen überwunden wird, ist diesem versklavt. 20 Wenn sie nämlich, nachdem sie durch eine genaue Erkenntnis des Herrn und Retters Jesus Christus den Befleckungen der Welt entronnen sind, wieder in ebendiese Dinge verwickelt und [davon] überwunden werden, so sind die letzten Zustände für sie schlimmer geworden als die ersten. 21 Denn es wäre für sie besser gewesen, den Pfad der Gerechtigkeit nicht genau erkannt zu haben, als sich, nachdem sie ihn genau erkannt hatten, von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot abzuwenden. 22 Es ist ihnen ergangen, wie das wahre Sprichwort sagt: „Der Hund ist zum eigenen Gespei zurückgekehrt und die gebadete Sau zum Wälzen im Schlamm.“
Kapitel 3
Geliebte, dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, in welchem ich, wie in meinem ersten, durch Erinnerung euer klares Denkvermögen aufwecke, 2 damit ihr der zuvor von den heiligen Propheten geredeten Worte und des durch eure Apostel [mitgeteilten] Gebotes des Herrn und Retters gedenkt. 3 Denn dies wißt zuerst, daß in den letzten Tagen Spötter mit ihrem Spott kommen werden, die gemäß ihren eigenen Begierden vorgehen 4 und sagen: „Wo ist diese seine verheißene Gegenwart? Ja, von dem Tag an, da unsere Vorväter [im Tod] entschlafen sind, gehen alle Dinge genauso weiter wie von Anfang der Schöpfung an.“
5 Denn ihrem Wunsch gemäß entgeht diese Tatsache ihrer Kenntnis, daß es von alters her Himmel gab und eine Erde, die kompakt herausstand aus [dem] Wasser und inmitten des Wassers durch das Wort Gottes; 6 und durch diese [Dinge] wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde. 7 Aber durch dasselbe Wort sind die Himmel und die Erde, die jetzt sind, aufgespart für das Feuer und sind aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen.
8 Indes möge diese e i n e Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß e i n Tag bei Jehova wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie e i n Tag. 9 Jehova ist hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam, wie [es] einige [für] Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen. 10 Doch Jehovas Tag wird kommen wie ein Dieb, an welchem [Tag] die Himmel mit zischendem Geräusch vergehen werden, die Elemente aber werden vor Gluthitze aufgelöst, und die Erde und die Werke auf ihr werden aufgedeckt werden.
11 Da alle diese Dinge so aufgelöst werden, was für Menschen solltet ihr da sein in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit, 12 indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet, durch den [die] Himmel im Feuer aufgelöst werden und [die] Elemente vor Gluthitze zerschmelzen werden! 13 Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.
14 Deshalb, Geliebte, da ihr diese Dinge erwartet, tut euer Äußerstes, um schließlich von ihm fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden zu werden. 15 Betrachtet ferner die Geduld unseres Herrn als Rettung, so wie euch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm verliehenen Weisheit ebenfalls schrieb, 16 indem er von diesen Dingen redete, wie er das auch in all [seinen] Briefen tut. Darin sind jedoch einige Dinge schwer zu verstehen, die die Ungelehrten und Unbefestigten verdrehen, wie [sie es] auch, zu ihrer eigenen Vernichtung, mit den übrigen Schriften [tun].
17 Ihr daher, Geliebte, die ihr dies im voraus wißt, hütet euch, damit ihr nicht durch den Irrtum derer, die dem Gesetz trotzen, mit ihnen fortgerissen werdet und aus eurem eigenen festen Stand fallt. 18 Nein, sondern wachst weiterhin in der unverdienten Güte und an Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus. Ihm [sei] die Herrlichkeit sowohl jetzt als auch bis zum Tag der Ewigkeit.
Jule | 12.17.09 | 2. Petrus |
Jule
2. Petrus 1 – 3
2. Petrus 1:5-8
tun wir alles, um diese Tugenden bei uns zu entwickeln?
2. Petrus 1:9-11
Kommentar — 4. Januar 2010 @ 09:59
Jule
2. Petrus 2:1-3
mögen diese Worte niemals auf uns zutreffen!
Kommentar — 4. Januar 2010 @ 12:31
Jule
2. Petrus 2:7-8
empfinden wir wie Lot – oder fühlen wir uns wohl unter den Gesetzlosen?
Können wir es kaum noch erwarten, dass Jehova bald aufräumt und es endlich wieder „saubere gesunde Luft“ gibt?
Zeigen wir dies durch unseren Lebenswadel – in allen Dingen, die wir tun?
Was sagt die Wahl unserer Freunde und dessen, was wir zur Unterhaltung wählen, darüber aus, ob wir dies wirklich so empfinden?
Kommentar — 4. Januar 2010 @ 12:31
Jule
2. Petrus 2:9
wie wohltuend, zu wissen, dass es nicht ewig so weitergehen wird!
2. Petrus 2:10-22
Kommentar — 4. Januar 2010 @ 12:32
Jule
2. Petrus 3:1-2
gehören wir zu den Personen, die unbedingt immer die ersten sein wollen, die Neuigkeiten verbreiten?
Könnte es sein, dass der Drang, durch neue Erkenntnisse, die wir scheinbar haben mögen hervorzuragen und Ehre zu erhalten – dass wir dadurch versäumen, uns mit den Wahrheiten zu beschäftigen, die wir bereits haben?
Auf dem neuen Tagessonderkongress warnt der Bruder wieder mal vor den Gefahren des Internets – vor Foren und Chats, wo sich Brüder über die neuesten Erkenntnisse austauschen, die sie selbst erlangt hätten. Dies würde nur zu Streitigkeiten und Unruhen führen.
Warum ist es ihnen scheinbar so wichtig, unbedingt die ersten zu sein, die neue Erkenntnisse oder Infrmationen zu haben scheinen?
Warum unterhalten sie sich nicht einfach über das, was sie in der Bibel gelesen haben oder was ihnen in den Publikationen aufgefallen ist oder was sie in Vortragen oder auf Kongressen begeistert hat?
Kommentar — 4. Januar 2010 @ 12:32
Jule
2 Petrus 3:3-18
wenn Petrus hier sagt, dass wir an Erkenntnis wachsen sollen, dann meint er nicht, dass wir unbedingt durch neue Erkenntnise glänzen sollten, die uns durch unsere grosse Intelligenz gekommen sind!
Er meinte damit, dass wir nicht damit zufrieden sein solten ein Puzzel zu besitzen, wo die einzelnen Steine noch alle einzeln sind – sondern wir sollten uns daran machen, die Steine nach und nach zusammenzusetzen und uns dann an dem herrllichen Bild erfreuen, dass sich dann ergibt.
Kommentar — 4. Januar 2010 @ 12:32
Jule
2. Petrus 1 – 3
2. Petrus 1:2
Warum ist dies so? Warum werden wir umso mehr mit dem Frieden Gottes erfüllt, desto mehr wir über ihn und seinen Sohn erfahren?
Wir leben heute wirklich in sehr schwierigen Zeiten, „mit denen man schwer fertig wird“. Auch wir, die wir an Gott glauben und in seinem Wort lesen, bleiben davon nicht verschont. Aber wie kann uns nun hier „die Erkenntnis Gottes“ helfen?
Je mehr wir Jehova Gott kennen lernen, umso vertrauter werden wir mit ihm. Wir verstehen mit der Zeit immer besser „wie er tickt“ – also: wie er denkt und fühlt und warum er so oder so handelt oder dieses oder jenes von uns „verlangt“. Dies bringt uns unserem Gott nicht nur näher, sondern wir können auch besser damit umgehen, wenn er mal nicht so handelt, wie wir es vielleicht gerade von ihm erwarten.
In den vergangenen Jahren hat es sehr oft den Punkt gegeben, wo ich richtig sauer mit meinem Gott war, zutiefst enttäuscht. Ein Punkt, an dem ich dachte: „das kannst du doch unmöglich zulassen. Jetzt mußt du doch eingreifen!“ Aber er hat es nicht getan.
Mit den Jahren, die wir hier schon mit Jehova wandeln, habe ich ihn immer besser kennen gelernt. Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass er sehr wohl eine ganze Menge zuläßt – viel mehr, als ich je gedacht hatte. Aber durch das immer wieder neu in der Bibel Lesen habe ich sehr viel verstanden. Bei Berichten, die ich von der ersten Zeit Davids gelesen habe, sagte Jehova dann zu mir:
Und wenn ich dann darüber nachdenke, dann hat ER mit uns ganz genau so gehandelt!
Wenn wir Jehova immer besser kennenlernen und ihn immer besser verstehen, dann verschiebt sich irgendwie die Sichtweise. Irgendwann verlieren die äußeren Umstände an Gewicht und das Einzige, was wirklich zählt, ist wie Jehova uns sieht. Und wenn Jehova nicht nur unser Gott, sondern auh noch unser Freund ist; wenn er uns immer wieder versichert, wie sehr ER uns liebt – was zählen dann all die Probleme und Schwierigkeiten?
Diese Erkenntnis gibt uns einen tiefen inneren Frieden, den man ohne Gott niemals haben könnte und der mit der Zeit immer mehr wächst und immer tiefer wird!
Kommentar — 18. Dezember 2011 @ 00:41
Jule
2. Petrus 2:12-15, 18
Kommentar — 18. Dezember 2011 @ 00:50
Jule
2. Petrus 1 – 3
2. Petrus 1 – ist es wichtig, wer uns hier schreibt, wenn es doch von einem der Apostel kommt?
Au weia – jetzt erst „merke ich“, dass dies ja gar keine Briefe des Paulus sind, sondern dass Petrus der Schreiber ist. Wie peinlich!
Aufgefallen ist es mir erst da wirklich, als Petrus hier davon spricht, dass er und andere Zeugen von Jesu Wirken und seiner Umgestaltung waren. Dies konnte Paulus nicht, da er erst nach Jesu Tod „berufen“ wurde.
Ist das denn wichtig? Geht es nicht um die Aussage der Briefe? Hatten sie nicht alle ähnliche Gedanken geäußert?
Petrus sagt hier, dass sie alle den gleichen Glauben an Jesus hätten, die einen mit mehr Erkenntnis – die ja dann die noch Neueren Unwissenden belehren könnten.
Da bin ich wieder bei einem Gedanken, der mir in diesem Jahr immer wieder durch den Sinn geistert: wir alle denken von uns selbst, wir hätten die einzig richtige Religion und die anderen liegen alle falsch. Manchmal erscheint dies etwas überheblich. Es erinnert mich an die Frage, wer wir eigentlich sind, dass wir unsere Brüder richten? Damit meinen wir dann jeweils „unsere Glaubensbrüder“, diejenigen, die der gleichen Religionsorganisation wie wir angehören.
Jesus aber sagte, dass alle, die ihm nachfolgen und den Willen seines Vaters tun, seine Brüder seien (Matthäus 12:47-50). Er sagte auch: „die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenig“ (Matthäus 9:37).
Stellen wir uns vor, wir sind an meinem Sommernachmittag auf dem Feld. Ein Unwetter ist angesagt und die Ernte muss noch vorher in die Scheune eingefahren werden, damit sie nicht nass wird und verdirbt. Nun sind auf unserem Hof nicht genügend Leute und wir holen uns aus dem Dorf Arbeiter für den Tag dazu. Diese haben zwar nicht das Wissen, wie wir es als Bauern und Knechte haben, aber sie haben gesunde Hände und wollen gern mit anpacken. Wie werden wir diese „Gastarbeiter“ betrachten?
Werden wir beim Zusammenpacken und Aufladen des Heus ständig nach rechts und links sehen, um zu gucken, ob die auch alles richtig machen? Haben wir dazu wirklich die Zeit und Energie?
Worauf kommt es denn jetzt an? Das Heu muss unter ein Dach und dies möglichst schnell. Eile ist geboten und wir können jede Hand gebrauchen. Hier ist es egal, wie rum der Leiharbeiter die Heugabel hält und ob und mit welchem Schwung er das Heu auf den Wagen wirft. Es ist auch egal, welche Farbe das Band hat, mit dem er die Ähren zusammenbindet und wie groß die Bündel sind. All diese Dinge sind jetzt nicht wirklich wichtig. Wichtig ist, dass die Ernte eingebracht wird.
Genauso empfinde ich es heute: wir sehen viel zu oft nach rechts und links, argwöhnisch beäugen wir die anderen Gruppierungen: Au weia, die haben ja noch ein Kreuz in ihrem Anbetungsraum und Weihnachten feiern die auch noch. Wie schlimm. Die sind ja Babylon die Große. Das weiss man ja, dass Weihnachten ein heidnisches Fest ist…
Thom sagte heute dazu, dass auch die ersten Bibelforscher noch lange Weihnachten gefeiert hatten. Erst als sie sich die Frage stellten, ob sie damit nicht die Geburt des Nimrod feiern, „das mit dem Tannenbaum kam ja bei dem auch vor …“, also unterliess man es. Es war das Ergebnis einer erweiterten Erkenntnis.
Die anderen christlichen Gruppierungen haben in den letzten Jahren auch große Wandlungen durchgemacht. Immer mehr rückt das Lesen und Studieren der Bibel in den Vordergrund, man ist bestrebt, ein persönliches Verhältnis zu dem Schöpfer aufzubauen und den Menschen von den Dingen zu erzählen, die man aus der Bibel gelernt hat. Dies erinnert mich auch noch an Aquilla und Apollos – er freute sich über den Eifer des Apollos und verhalf ihm zu einer besseren Erkenntnis. Er sagte nicht, er solle damit aufhören, sondern erkannte dankbar und mit Wertschätzung die helfende Hand an!
Sicherlich gibt es noch einige Unterschiede zu uns Zeugen Jehovas: so sprechen sie vom Kreuz und wir vom Pfahl. Aber ist es wirklich wichtig, ob Jesus nun am Kreuz oder Pfahl gestorben ist? Wichtig ist, dass er gestorben ist und warum und was dies für uns heute bedeutet.
Sie glauben, dass sie alle in den Himmel kommen – wir glauben an die irdische Hoffnung, da die Zahl der Gesalbten bereits voll ist. Aber ist der Ort, wo wir dann ewig leben werden, wirklich so wichtig? Ändert er etwas an den Anforderungen, die Jehova an uns stellt? Hindert es sie daran, über das wunderbare Geheimnis des Lösegeldes zu sprechen und alle zu ermuntern, es dankbar anzunehmen und sich als würdig dafür zu erweisen?
Aber sie alle betrachten die Bibel als Gottes Wort, ermuntern darin zu lesen und es in ihrem täglichen Leben umzusetzen. Sie sagen, dass Sex vor der Ehe, Ehebruch und Homosexualität verkehrt ist und achten auf die Einhaltung dessen.
Ja, sie feiern noch Weihnachten und Ostern. Aber was ist mit all den Richtern und Königen, die zu Jehova umgekehrt waren und „alles taten, was in Jehovas Augen Recht war. Nur die Höhen ließen sie bestehen„. So weit hatte das Verständnis da noch nicht gereicht. Aber Jehova hatte dennoch Gefallen an ihnen.
„Ja, aber du regst dich doch selber über ‚die falschen Brüder‘ auf, die sich nicht richtig verhalten“.
Das ist richtig. Aber ich rede hier von getauften Zeugen Jehovas, die bereits eine Erkenntnis der Wahrheit und der Maßstäbe Jehovas haben und sich daraufhin haben taufen lassen. In der Bibel heißt es: „wenn einer weiss, was zu tun ist und es nicht tut, dann wird es ihm als Sünde angerechnet“. Es ist ein Unterschied, ob ich als getaufter Zeuge Jehovas weiss, wie Jehova über Ehe, Hurerei, Scheidung, Homosexualität, Unterordnung und Respekt denkt und es dennoch nicht tut – oder ob ein Interessierter so handet. Beide üben zwar die gleichen verkehrten Handlungen aus – und dennoch sieht Jehova die Sache bei jedem von ihnen anders: weil die Voraussetzungen anders sind. Aber dies betrachten wir noch im nächsten Kapitel.
Petrus spricht hier davon, dass sie im Glauben verwandt und verbunden sind. Daher betrachtet er sie als Brüder. Wenn ich mir den Wandel der Chrislichen Gruppierungen im Laufe der Zeit ansehe, dann denke ich, dass wir auch mit den meisten von ihnen im Glauben verbunden sind. Denn sie predigen wie wir das Wort und führen die Menschen zu Jesus und Jehova hin. Ist dies nicht genau das, was Jesus seinen Jüngern als Auftrag gab?
Kommentar — 19. Dezember 2012 @ 18:09
Jule
2. Petrus 2 – der Unterschied zwischen falschem Handeln aus Unwissenheit und bewusstem Auflehnen gegen Gottes Maßstäbe
Hier finden wir also die biblischen Belege für meine Argumentation von vorhin: wer den Willen Gottes kennt und ihn dennoch nicht tut – aber vorgibt, zu Gottes einzigartigem Volk zu gehören – der wird aufs schärfste von IHM verurteilt!
Wie gemerkt: es geht nicht um eine Sünde aus Schwäche (wie z.B. bei David und Bathseba), sondern um ganz bewusstes Aufbegehren gegen Jehova, sein Wort und seinen Plan. Ich denke hier an Menschen wie Isebel, die ihre helle Freude daran hatte, all diejenigen zu verfolgen, die sich aufrichtig bemühten, so zu leben, dass sie Jehova Freude bereiten
Kommentar — 19. Dezember 2012 @ 18:19
Jule
2. Petrus 3 – beachten wir diesen guten Rat und lesen täglich in der Bibel
Ja, wir sollten die Bibel immer wieder lesen, damit uns diese Dinge lebendig im Sinn bleiben.
Zu dem Rat aus den Petrusbriefen passt auch die Ansprache: „Wie man niemals fällt“ und ganz besonders das wundervolle Buch „Wähle den besten Lebensweg“. Hieraus als Appetitanreger für euch mal das 1. Kapitel:
Kommentar — 19. Dezember 2012 @ 18:30