Hebräer 8 – 10
Kapitel 8
Von den Dingen nun, die besprochen werden, ist folgendes der Hauptpunkt: Wir haben einen solchen Hohenpriester, und er hat sich zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln gesetzt 2 als öffentlicher Diener der heiligen Stätte und des wahren Zeltes, das Jehova aufschlug und nicht ein Mensch. 3 Denn jeder Hohepriester ist dazu eingesetzt worden, sowohl Gaben als auch Schlachtopfer darzubringen, weshalb es notwendig war, daß auch dieser etwas darzubringen habe. 4 Wäre er nun auf der Erde, so wäre er kein Priester, weil [Männer] da sind, die die Gaben gemäß dem GESETZ darbringen, 5 aber diese [Männer] verrichten [den] heiligen Dienst in einer sinnbildlichen Darstellung und einem Schatten der himmlischen Dinge, so wie Moses, als er im Begriff war, das Zelt zu vollenden, den göttlichen Befehl erhielt: Denn, so sagt er: „Sieh zu, daß du alle Dinge nach [ihrem] Muster machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist.“ 6 Nun hat aber [Jesus] einen vorzüglicheren öffentlichen Dienst erlangt, so daß er auch der Mittler eines entsprechend besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gesetzlich festgelegt worden ist.
7 Denn wenn jener erste Bund ohne Mangel gewesen wäre, so hätte man nicht für einen zweiten Raum gesucht; 8 denn er findet am Volk etwas zu bemängeln, wenn er sagt: “ ,Siehe! Es kommen Tage‘, spricht Jehova, ‚da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, 9 nicht gemäß dem Bund, den ich mit ihren Vorvätern an [dem] Tag machte, an dem ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, da sie nicht in meinem Bund blieben, so daß ich aufhörte, für sie zu sorgen‘, spricht Jehova.
10 ‚Denn dies ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde‘, spricht Jehova. ‚Ich will meine Gesetze in ihren Sinn legen, und in ihre Herzen werde ich sie schreiben. Und ich will ihr Gott werden, und sie selbst werden mein Volk werden.
11 Und sie werden keineswegs ein jeder seinen Mitbürger und ein jeder seinen Bruder lehren, indem sie sprechen: „Erkenne Jehova!“ Denn sie alle werden mich erkennen, vom Geringsten bis zum Größten von ihnen. 12 Denn ich werde ihren ungerechten Taten gegenüber barmherzig sein, und ich werde ihrer Sünden bestimmt nicht mehr gedenken.‘ “
13 Indem er sagt „einen neuen [Bund]“, hat er den früheren für veraltet erklärt. Nun ist das, was veraltet ist und alt wird, dem Verschwinden nahe.
Kapitel 9
Was nun den früheren [Bund] betrifft, so hatte er Satzungen des heiligen Dienstes und [seine] irdische heilige Stätte. 2 Denn es wurde ein erstes Zelt[abteil] errichtet, in dem der Leuchter war und auch der Tisch und die Schaustellung der Brote; und es wird „das Heilige“ genannt. 3 Aber hinter dem zweiten Vorhang war das Zelt[abteil], das „das Allerheiligste“ genannt wird. 4 Dieses hatte ein goldenes Räucherfaß und die ringsum mit Gold überzogene Bundeslade, in der sich der goldene Krug mit dem Manna befand und der Stab Aarons, der gesproßt hatte, und die Tafeln des Bundes; 5 doch darüber waren die herrlichen Cherube, den Sühne[deckel] überschattend. Aber jetzt ist nicht die Zeit, von diesen Dingen im einzelnen zu reden.
6 Nachdem diese Dinge so errichtet worden sind, treten die Priester jederzeit in das erste Zelt[abteil], um die heiligen Diensthandlungen zu verrichten; 7 in das zweite [Abteil] jedoch tritt der Hohepriester allein einmal im Jahr, nicht ohne Blut, das er für sich selbst und für die unwissentlichen Sünden des Volkes darbringt. 8 So zeigt der heilige Geist deutlich an, daß der Weg in die heilige Stätte noch nicht offenbar gemacht worden war, solange das erste Zelt stand. 9 Ebendieses [Zelt] ist ein Sinnbild für die bestimmte Zeit, die jetzt da ist, und in Übereinstimmung damit werden sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht. Indes können diese denjenigen, der heiligen Dienst verrichtet, nicht vollkommen machen, was sein Gewissen betrifft, 10 sondern haben nur mit Speisen und Getränken und verschiedenen Taufen zu tun. Sie waren rechtliche Erfordernisse, die das Fleisch betrafen, und wurden bis zu der bestimmten Zeit der Richtigstellung der Dinge auferlegt.
11 Als jedoch Christus als Hoherpriester der guten Dinge kam, die sich eingestellt haben, durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, 12 begab er sich, nein, nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und von jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal an die heilige Stätte und erlangte eine ewige Befreiung [für uns]. 13 Denn wenn das Blut von Ziegenböcken und von Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf diejenigen gesprengt, die verunreinigt worden sind, in dem Maße heiligt, daß das Fleisch rein wird, 14 wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir [dem] lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können?
15 Darum ist er also Mittler eines neuen Bundes, damit die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen könnten, weil zu [ihrer] Befreiung durch Lösegeld von den Übertretungen unter dem früheren Bund ein Tod eingetreten ist. 16 Denn wo es einen Bund gibt, da muß der Tod des [menschlichen] Bundesschließers beigebracht werden. 17 Denn ein Bund ist über toten [Opfern] rechtskräftig, da er zu keiner Zeit in Kraft ist, solange der [menschliche] Bundesschließer lebt. 18 Demzufolge wurde auch der frühere [Bund] nicht ohne Blut eingeweiht. 19 Denn als jedes Gebot gemäß dem GESETZ von Moses zum ganzen Volk gesprochen worden war, nahm er das Blut der jungen Stiere und der Ziegenböcke mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop und besprengte das Buch selbst und das ganze Volk, 20 indem er sprach: „Dies ist das Blut des Bundes, den Gott euch als Gebot auferlegt hat.“ 21 Und er besprengte das Zelt und alle Gefäße des öffentlichen Dienstes gleicherweise mit dem Blut. 22 Ja, fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem GESETZ, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.
23 Deshalb war es notwendig, daß die sinnbildlichen Darstellungen der Dinge in den Himmeln durch diese Mittel gereinigt würden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. 24 Denn Christus begab sich nicht an eine mit Händen gemachte heilige Stätte, die ein Abbild der Wirklichkeit ist, sondern in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen. 25 Auch sollte er sich nicht oftmals selbst darbringen, wie der Hohepriester tatsächlich Jahr für Jahr mit Blut, das nicht sein eigenes ist, in die heilige Stätte hineingeht. 26 Sonst hätte er von Grundlegung der Welt an oftmals leiden müssen. Nun aber hat er sich beim Abschluß der Systeme der Dinge ein für allemal offenbar gemacht zur Beseitigung der Sünde durch das Opfer seiner selbst. 27 Und wie es Menschen aufbehalten ist, ein für allemal zu sterben, doch danach ein Gericht, 28 so wurde auch der Christus ein für allemal [als Opfer] dargebracht, um die Sünden vieler zu tragen; und das zweite Mal, da er erscheint, wird es getrennt von Sünde sein und für die, die ihn zu [ihrer] Rettung ernstlich erwarten.
Kapitel 10
Denn da das GESETZ einen Schatten der künftigen guten Dinge, nicht aber das Wesen der Dinge selbst hat, können [die Menschen] niemals mit den gleichen Schlachtopfern, die sie fortgesetzt Jahr für Jahr darbringen, die Hinzutretenden vollkommen machen. 2 Würde sonst nicht das Darbringen der [Schlachtopfer] aufgehört haben, weil die, die heiligen Dienst verrichteten und ein für allemal gereinigt worden wären, kein Bewußtsein von Sünden mehr gehabt hätten? 3 Im Gegenteil, durch diese Schlachtopfer wird Jahr für Jahr an Sünden erinnert, 4 denn es ist unmöglich, daß das Blut von Stieren und von Ziegenböcken Sünden wegnimmt.
5 Daher sagt er bei seinem Eintritt in die Welt: “ ,Schlachtopfer und Opfergabe hast du nicht gewollt, aber einen Leib hast du mir bereitet. 6 Du hast kein Wohlgefallen an Ganzbrandopfern und Sünd[opfern] gehabt.‘ 7 Da sprach ich: ‚Siehe! Ich bin gekommen (in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun.‘ “ 8 Nachdem er zuerst sagte: „Schlachtopfer und Opfergaben und Ganzbrandopfer und Sünd[opfer] hast du nicht gewollt noch Wohlgefallen daran gehabt“ – [Schlachtopfer,] die gemäß dem GESETZ dargebracht werden -, 9 sagt er darauf wirklich: „Siehe! Ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun.“ Er beseitigt das erste, auf daß er das zweite aufrichte. 10 Durch den besagten „Willen“ sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt worden.
11 Auch nimmt jeder Priester Tag für Tag seinen Standort ein, um öffentlichen Dienst zu verrichten und die gleichen Schlachtopfer oftmals darzubringen, da diese niemals Sünden vollständig wegnehmen können. 12 Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt, 13 fortan wartend, bis seine Feinde als Schemel für seine Füße hingelegt würden. 14 Denn er hat durch ein einziges [Schlacht]opfer die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht. 15 Überdies gibt uns auch der heilige Geist Zeugnis, denn nachdem er gesagt hat: 16 “ ,Dies ist der Bund, den ich in bezug auf sie schließen werde nach jenen Tagen‘, spricht Jehova: ‚Ich will meine Gesetze in ihr Herz legen, und ich werde sie in ihren Sinn schreiben‘ „, 17 [sagt er danach:] „Und ihrer Sünden und ihrer gesetzlosen Taten werde ich keinesfalls mehr gedenken.“ 18 Wo es nun eine Vergebung derselben gibt, da ist keine Opfergabe mehr für Sünde.
19 Da wir also, Brüder, Freimut haben in bezug auf den Weg des Eingangs in die heilige Stätte durch das Blut Jesu, 20 den er für uns als einen neuen und lebendigen Weg eingeweiht hat durch den Vorhang, das ist sein Fleisch, 21 und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, 22 so laßt uns mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewißheit des Glaubens hinzutreten, da unser Herz durch Besprengung vom bösen Gewissen gereinigt und unser Leib mit reinem Wasser gewaschen worden ist. 23 Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten, denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat. 24 Und laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, 25 indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.
26 Denn wenn wir willentlich Sünde treiben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, 27 [wohl] aber ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und eine feurige Eifersucht, die die Gegner verzehren wird. 28 Jemand, der das Gesetz Mose mißachtet hat, stirbt ohne Erbarmen auf das Zeugnis von zwei oder drei [Personen] hin. 29 Einer wieviel strengeren Strafe, denkt ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und der das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, als von gewöhnlichem Wert geachtet und der den Geist der unverdienten Güte durch Verachtung gröblich verletzt hat? 30 Denn wir kennen den, der gesagt hat: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“ und wiederum: „Jehova wird sein Volk richten.“ 31 Es ist etwas Furchtbares, in die Hände [des] lebendigen Gottes zu fallen.
32 Gedenkt indes weiterhin der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, einen großen Kampf unter Leiden erduldet habt, 33 indem ihr bisweilen wie in einem Schauspiel sowohl Schmähungen als auch Drangsalen ausgesetzt wurdet und bisweilen Teilhaber mit denen geworden seid, die eine solche Erfahrung machten. 34 Denn ihr habt Mitgefühl für diejenigen zum Ausdruck gebracht, die im Gefängnis gewesen sind, und habt auch den Raub eurer Habe mit Freuden hingenommen, da ihr wißt, daß ihr selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt.
35 Werft daher euren Freimut der Rede, der eine große Belohnung mit sich bringt, nicht weg. 36 Denn ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die [Erfüllung der] Verheißung empfangen mögt. 37 Denn noch „eine ganz kleine Weile“, und „der Kommende wird eintreffen und wird nicht säumen“. 38 „Mein Gerechter aber wird zufolge des Glaubens leben“, und „wenn er zurückweicht, so hat meine Seele kein Gefallen an ihm“. 39 Wir nun sind nicht von denen, die zur Vernichtung zurückweichen, sondern von denen, die Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele.
Jule | 12.13.09 | Hebräer, Text in der Bibel |
Jule
Hebräer 8 – 10
Hebräer 8:10
Hebräer 10:19-34
Hebräer 10:35-39
Kommentar — 30. Dezember 2009 @ 04:31
Jule
Hebräer 8 – 10
Hebräer 10:24-25
ein sehr wichtiger Gedanke, wie ich persönlich finde!
Dieser Vers wird ja immer wieder angeführt um aufzuzeigen, dass der Besuch der Zusammenkünfte eine heilige Pflicht ist – und dann im Umkehrschluß: wer die Zusammenkünfte versäumt, sündigt in gewisser Weise.
Das ist sicherlich richtig. Allerdings habe ich in den letzten Jahren immer wieder die entmutigende Erfahrung gemacht, dass viele wohl nur rein körperlich anwesend sind und scheinbar nicht mitbekommen, was dort gesagt wird. Denn: warum sonst setzen sie das Gesagte nicht in die Tat um?
Wie kann es sein, dass Personen, die seit Jahren regelmäßig die Zusammenkünfte besuchen und dabei nie fehlen, sich nicht so verhalten, wie man es von einem Christen erwarten könnte?
Wie kann es sonst sein, dass jemand, der auf dem diesjährigen Bezirkskongress anwesend war, nicht nur den gegebenen Rat nicht umsetzt, sondern sogar das Gegenteil tut und dann noch meint, er müsse so handeln, weil er ein Christ sei?
Einige Zeit hatte ich gedacht, ich spinne und denke einfach falsch, weil ich so viele schmerzliche Erfahrungen in den letzten Jahren gemacht habe. Umso erstaunter war ich, als ich in den letzten Tagen das biblische Drama „Wer wird entgehen und vor dem Sohn des Höchsten stehen?“ gehört habe.
Da es schon ein sehr altes Drama ist (von 1973), hatte ich es bisher noch nicht gehört. Immerhin bin ich erst seit 1990 in der Wahrheit und mein erster Kongress war 1991. Ausserdem gab es dieses Drama nicht mehr auf den Casetten der Gesellschaft. Aber wir hatten noch eine ganze Ladung alter Casetten von meinem Mann im Keller, die noch aus der DDR-Zeit stammen und die wir nach und nach digitalisieren. Ich bin bemüht, mir im Rahmen des Bibelleseprogramms die passenden Dramen anzuhören, um den Stoff noch lebendiger zu machen.
Dieses Drama beginnt mit einer Dienstansprache und der Bruder sagt dort doch tatsächlich: „es sind wahrscheinlich nur 1/3 der ganzen Versammlung, die Jehova wirklich aktiv dienen“ und er führt bestimmte Problem an, wie z.B. die Jugendlichen, die während der Versammlung immer wieder in den Gängen oder an der Garderobe stehen und private Gespräche führen. Drauf angesprochen sagt der eine zu seinem Vater: „Wir haben sogar einen Termin für den Predigtdienst gemacht“.
Aber das Problem betrifft nicht nur die jungen Leute, er spricht auch davon, dass wir ganz aktiv teilhaben müssen. Dazu gehören auch viele Dinge, die nicht auf unserem Berichtszettel erscheinen, wie die Reinigung des Saales und der Besuch von alten und kranken Brüdern.
Ausserdem reicht es nicht, nur in den Zusammenkünften zu sitzen, wir müssen aktiv daran teilnehmen, indem wir z.B. Kommentare geben. Aber bitte richtige, nicht nur die Antwort aus dem Absatz vorlesen. „Es reicht nicht, nur mit der großen Volksmenge mitzulaufen, wir müssen ein Teil von ihr sein, wenn wir gerettet werden wollen“!
Viele Brüder sind gern ein Teil der Versammlung, fühlen sich dort wohl, haben viele Freundschaften mit anderen Mitverbundenen dort aufgebaut und unterhalten sich vor und nach der Versammlung über viele private Dinge. Auch treffen sich einige in der Freizeit zum Kaffetrinken o.ä. Das an sich ist sehr löblich.
Allerdings vermisse ich dort, dass man sich wirklich über Dinge unterhält, die Jehova und unsere Anbetung betreffen.
„Ich unterhalte mich im Dienst ja mit den Brüdern über theokratische Dinge“ – und damit ist dann leider oft nur gemeint, dass man sich austauscht, wann welche Versammlung Zusammenkunftszeiten hat und wer welche Versammlung besucht usw.
Sind dies wirklich die Dinge, die für die wahre Anbetung wichtig sind?
Wie hatte Paulus gesagt: zur Anreizung zu vortrefflichen Werken.
Mein Mann erzählt immer sehr gern über seine Pionierzeit und dass er bestrebt war, mit jedem Verkündiger seiner Versammlung mindest ein mal im halben Jahr in den Predigtdienst zu gehen. Und so hatte er schnell einen Überblick, wo derjenige zu dem Zeitpunkt jeweils stand. Worüber haben sie sich zwischen den Türen unterhalten? Über Autos, Hobbys, Beziehungsprobleme usw? Stets war er bemüht, mit den Brüdern über das zu sprechen, was gerade im Vortrag, auf Kongressen oder in den neuesten Zeitschriften war. Aber einige waren nicht in der Lage, ihm zu folgen oder sich in diese Richtung zu unterhalten.
Wenn ich mich nur darüber unterhalte, ob Bruder Ledig nun endlich eine nette Schwester gefunden hat, oder ob Schwester Dominant Probleme mit ihrem Ehemann hat usw. – unterhalte ich mich dann wirklich über theokratische Dinge?
Könnte man dann sagen, dass wir uns gegenseitig zu vortrefflichen Werken anreizen?
Könnten wir uns in dieser Hinsicht verbessern?
Wo liegt für uns der Sinn der Zusammenkünfte und der Gemeinschat mit meinen Brüdern?
Ich bin überglücklich, dass Jehova mich diesem wundervollen Bruder über den Weg geführt hat, denn so habe ich einen Menschen, der mir für solche Gespräche stets zur Verfügung steht.
Manche mögen uns für extrem halten und verständnislos über uns den Kopf schütteln – aber ich denke, dies ist genau das, was mit diesem Bibelvers in Hebräer 10:24 gemeint ist.
Sicherlich unterhalten wir uns auch über andere Dinge. Man kann ja nicht nur tiefe geistige Gespräche führen. Aber bei uns ist es so, dass eigentlich jedes Gespräch darauf hinaus führt. Wenn wir etwas in der Tageszeitung lesen oder einen Film sehen, kommen wir meist sehr schnell zu der Frage:
„wie würde Jehova wohl darüber denken?“
Wie beurteilt er die Situation, wie denkt er über jeden Einzelnen von den Personen, die in dem Buch/Film vorkommen usw.
Übertrieben?
Wenn man immer wieder darüber nachdenkt, wie Jehova wohl dieses oder jenes sieht, dann bleibt man mit den Gedanken und Worten Jehovas beschäftigt und dies reizt uns an zu vortrefflichen Werken….
Kommentar — 20. Dezember 2010 @ 21:09
Jule
Zu Hebräer 10:24
Wir hatten auf dem diesjährigen BZK sogar einen Programmpunkt mit dem Thema „immer und überall ganz Ohr für Gottes Wort sein‘
Hier hatte der Bruder das mit einem schlechten Radioempfang verglichen.
Kommentar — 21. Dezember 2010 @ 00:55
Jule
Hebräer 8 – 10
Hebräer 8:9-10
würden wir eher zu denen gehören, die der alte Bund betrifft – oder ist das Gebot in unser Herz geschrieben – „bestimmt es unser ganzes Denken und Handeln“?
Kommentar — 14. Dezember 2011 @ 01:13
Jule
Hebräer 10:22-25
Welchen Stellenwert und welchen Sinn und Zweck haben die Zusammenkünfte in unserem Leben?
Gehen wir aus reiner Gewohnheit dahin, oder weil wir unsere Freunde treffen wollen? Weil wir dazugehören und nicht auffallen wollen?
Oder besuchen wir die Zusammenkünfte um einander zu ermuntern? Um einander gegenseitig zu motivieren, so zu leben, wie unser Gott sich dies von uns wünscht? Um einander dazu zu motivieren, die Gebote Gottes in unserem Leben noch besser anzuwenden? Uns gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, das Wort Gottes unser ganzes Denken bestimmen zu lassen?
Kommentar — 14. Dezember 2011 @ 09:06
Jule
Hebräer 10:32-39 – Glaube muss sich bewähren
gehören wir ganz persönlich wirklich zu denen, die am Glauben festhalten? Oder geben wir auf, wenn es schwierig wird?
Kommentar — 14. Dezember 2011 @ 09:08
Jule
Hebräer 8 – 10
Hebräer 8 – „Es war nur ein Schatten des Künftigen“:
„Es war nur ein Schatten des Künftigen“ – hierbei muss ich an einen älteren Vortrag denken, den ich diese Woche gehört habe. Der Bruder behandelte den Gedanken, dass ein Schatten auf etwas Wahres hinweist. Wenn wir im Haus sitzen und aus dem Fenster sehen, dann können wir den Baum, der etwas abseits steht, nicht wirklich erkennen. Wir sehen nur den Schatten, den er durch die Sonne wirft. Aber niemand käme auf die Idee, zu sagen, es gäbe diesen Baum nicht – denn wir sehen ja seinen Schatten.
Hier schattet der alte Bund den neuen vor. Wir sitzen also im Haus und sehen den Schatten des alten Bundes. Das Original ist der neue Bund.
Wenn wir uns bereits viele Jahre an diesem Schatten erfreut haben – vielleicht weil wir aufgrund schwerer Krankheit das Haus nicht verlassen konnten – wie begeistert werden wir sein, wenn wir nun nach draußen können und das Original sehen. Was für ein Unterschied! Alles ist viel filligraner und auch die herrlichen Farben der Blätter und Blüten konnten wir im Schatten nicht wirklich erkennen. Wir sehen sie erst jetzt, wo wir vor dem Original – dem Baum – stehen.
Das, was wir jetzt sehen, begeistert uns. Wollen wir jetzt wirklich lieber in den Raum zurück und uns den Schatten ansehen – wenn wir doch gesundheitlich in der Lage sind, draußen die Pracht zu genießen, dazu den lauen Wind, der durch unser Haar streicht, die wärmende Sonne auf unserer Haut und diese wunderbaren Düfte…
Um wieviel schöner ist das Original als nur der Schatten. Trotzdem haben wir uns all die Zeit davor, als wir noch krank waren, an dem Schatten des Baumes erfreut. Wir wußten, dass er dort irgendwo außerhalb unseres Gesichtfeldes befand. Es hat uns gefreut, dass da ein Baum steht und wir haben versucht uns vorzustellen, wie er wohl im Detail aussieht – und wir haben uns auf den Tag gefreut, an dem wir unser Zimmer verlassen können und direkt vor dem Baum stehen und alles im Detail sehen werden. Unsere Erwartungen sind übertroffen worden!
Kommentar — 16. Dezember 2012 @ 17:26
Jule
Hebräer 9 – alles andere war nur der Schatten – Jesus ist das Original:
Auch wenn eine Blume als Schatten auf einer Wiese toll aussieht und auch wenn man vielleicht die durchscheinenden Blütenblätter erkennen kann – es ist kein Vergleich zu dem Original.
Ebenso ist das, was unter dem mosaischen Gesetz geopfert und zur Sühnung von Sünden getan wurde, nur ein schwacher Abklatsch dessen, was durch Jesu Opfer möglich wird.
Dies ist auch der Grund, warum Paulus so ungehalten darüber ist, dass viele der Brüder an der Beschneidung und am Beobachten des Sabbats festhalten. Dies ist in etwa so, als wenn eine gesunde Person lieber aus dem Zimmer den Schatten eines Baumes oder einer Blume betrachten – anstatt sich die Natur direkt anzusehen und sich von der Schönheit berauschen zu lassen.
„Kunstbanausen – kein Auge für wahre Schönheit!“
Sind vielleicht auch wir Kunstbanausen?
Kommentar — 16. Dezember 2012 @ 17:41
Jule
Hebräer 10 – alles hängt zusammen: wenn wir das Geheimnis Gottes verstehen, werden wir Wertschätzung zeigen:
Wenn wir all dies verstanden haben, dann wäre es wirklich unverzeihlich, wenn wir weiterhin für uns selbst und unsere Begierden leben würden. Denn Jesus hat ja auch für uns sein Leben gegeben.
Jesus ist für mich ganz persönlich gestorben, nachdem er zuvor gedemütigt und gefoltert worden war. Und warum? Damit ich mit Gott versöhnt werden kann. Wenn ich nun weiterhin so lebe, als ginge mich das alles nichts an, dann weise ich das alles zurück. Dann sage ich: „nein danke, für mich bitte nicht“.
Was passiert eigentlich, wenn ich von einem Freund oder Verwandten etwas erbe und dieses Erbe ausschlage – vielleicht weil ich denke, es wäre nichts Wert und es kämen nur Kosten und Schulden auf mich zu? Was passiert dann, wenn ich mich danach informiere und feststelle, es hätte sich doch gelohnt? Wenn ich dann zum Gericht gehe und sage, „nun will ich mein Erbe doch“, dann sagt der Richter: „tut mir leid, aber Sie wollten es nicht, da habe ich es dem Nächsten in der Erbfolge gegeben“.
So ist es auch mit dem Geschenk, das uns Jesus gemacht hat. Wobei er hier barmherziger ist und wir unser Erbe noch erhalten, wenn wir es aus Unwissenheit abgelehnt haben. Wenn wir aber die Vor- und Nachteile kannten und es ausgeschlagen haben – dann haben wir unseren Anspruch verwirkt.
Kommentar — 16. Dezember 2012 @ 17:57