2. Korinther 10 – 13

Kapitel 10

Ich selbst nun, Paulus, spreche euch bittend zu durch die Milde und Freundlichkeit des Christus, obwohl ich der Erscheinung nach unter euch gering bin, während ich, wenn abwesend, euch gegenüber kühn bin. 2 Ich bitte wirklich, daß ich, wenn anwesend, nicht von der Kühnheit Gebrauch machen müsse mit jener Zuversicht, mit der ich kühne Maßnahmen gegen einige zu ergreifen gedenke, die uns so einschätzen, als wandelten wir gemäß [dem, was wir im] Fleische [sind]. 3 Denn obwohl wir im Fleische wandeln, erfolgt unsere Kriegführung nicht gemäß [dem, was wir im] Fleische [sind]. 4 Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern machtvoll durch Gott, um starke Verschanzungen umzustoßen. 5 Denn wir stoßen Vernunftschlüsse und jede Höhe um, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt; und wir nehmen jeden Gedanken gefangen, um ihn dem Christus gehorsam zu machen; 6 und wir halten uns bereit, jeden Ungehorsam zu bestrafen, sobald euer eigener Gehorsam völlig in die Tat umgesetzt sein wird.

7 Ihr seht die Dinge gemäß ihrem äußerlichen Wert an. Wenn jemand bei sich das Vertrauen hat, daß er Christus angehört, so möge er wiederum diese Tatsache für sich in Betracht ziehen, daß, gleichwie er Christus angehört, ebenso auch wir. 8 Denn selbst wenn ich mich etwas zuviel der Befugnis rühmen sollte, die der Herr uns gegeben hat, um euch zu erbauen und nicht um euch niederzureißen, so würde ich nicht beschämt werden, 9 damit ich nicht den Anschein erwecke, als wolle ich euch durch [meine] Briefe erschrecken. 10 Denn, sagen sie: „[Seine] Briefe sind gewichtig und kraftvoll, aber [seine] persönliche Gegenwart ist schwach und [seine] Rede verächtlich.“ 11 Ein solcher Mensch möge dies in Betracht ziehen, daß das, was wir, wenn abwesend, in unserem Wort durch Briefe sind, wir auch, wenn anwesend, in der Tat sein werden. 12 Denn wir wagen es nicht, uns zu einigen zu zählen oder uns mit einigen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen. Indem sie sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen, haben sie gewiß kein Verständnis.

13 Wir für unseren Teil wollen uns nicht außerhalb der uns gesetzten Grenzen rühmen, sondern der Grenze des Gebietes entsprechend, das uns Gott nach Maß zugeteilt hat, indem es sogar bis zu euch hin reiche. 14 Tatsächlich strecken wir uns nicht zu weit aus, als reichten wir nicht bis zu euch hin, denn wir waren die ersten, die im Verkünden der guten Botschaft über den Christus sogar bis zu euch hin kamen. 15 Nein, wir rühmen uns nicht außerhalb der uns gesetzten Grenzen der mühevollen Arbeit eines anderen, sondern wir hegen die Hoffnung, daß wir, während euer Glaube zunimmt, in eurer Mitte mit Bezug auf unser Gebiet groß gemacht werden. Dann werden wir noch überströmender sein, 16 um die gute Botschaft den Ländern zu verkünden, die jenseits von euch liegen, um uns nicht des Gebietes eines anderen zu rühmen, wo die Dinge schon vorbereitet sind. 17 „Wer sich aber rühmt, rühme sich in Jehova.“ 18 Denn nicht der ist bewährt, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den Jehova empfiehlt.

Kapitel 11

Ich wünschte, ihr würdet ein wenig Unvernunft von mir ertragen. Doch in der Tat, ihr ertragt mich! 2 Denn mit gottgemäßem Eifer bin ich euretwegen eifersüchtig; denn ich persönlich habe euch e i n e m Mann zur Ehe versprochen, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen. 3 Ich fürchte aber, daß etwa so, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, euer Sinn verdorben werde, hinweg von der Aufrichtigkeit und der keuschen Reinheit, die dem Christus gebühren. 4 Denn so, wie es ist: Wenn jemand kommt und einen anderen Jesus predigt als den, den wir gepredigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt als den, den ihr empfangen habt, oder eine andere gute Botschaft als die, die ihr angenommen habt, so fällt es euch leicht [, ihn] zu ertragen. 5 Denn ich halte dafür, daß ich mich in keiner einzigen Sache als geringer erwiesen habe als eure superfeinen Apostel. 6 Doch wenn ich auch in der Rede ungeübt bin, so bin ich es bestimmt nicht in der Erkenntnis, sondern auf jede Weise haben wir [sie] euch in allen Dingen offenbar gemacht.

7 Oder habe ich eine Sünde begangen, indem ich mich selbst erniedrigte, damit ihr erhöht würdet, weil ich euch kostenlos [und] gern die gute Botschaft Gottes verkündet habe? 8 Andere Versammlungen habe ich beraubt, indem ich Dinge zum Unterhalt annahm, um euch zu dienen; 9 und doch, als ich bei euch anwesend war und in Not geriet, fiel ich keinem einzigen zur Last, denn die Brüder, die aus Mazedọnien kamen, versahen mich in Fülle mit dem, woran es mir mangelte. Ja, in jeder Weise habe ich mich davon zurückgehalten, euch zur Last zu fallen, und will es weiterhin tun. 10 Es ist in meinem Fall eine Wahrheit Christi, daß diesem meinem Rühmen in der Gegend von Achạia kein Einhalt getan werden soll. 11 Aus welchem Grund? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß [, daß ich euch liebe].

12 Was ich jetzt tue, will ich stets tun, damit ich denen den Vorwand abschneide, die einen Vorwand dafür haben wollen, in dem Amt, dessen sie sich rühmen, ebenso erfunden zu werden wie wir. 13 Denn solche Menschen sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. 14 Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an. 15 Es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener immer wieder die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit annehmen. Ihr Ende aber wird gemäß ihren Werken sein.

16 Ich sage wiederum: Kein Mensch denke, ich sei unvernünftig. Doch wenn ihr es wirklich tut, so nehmt mich an, wenn auch als einen Unvernünftigen, damit auch ich mich ein wenig rühme. 17 Was ich rede, rede ich nicht nach dem Beispiel des Herrn, sondern gleichsam in Unvernunft, in jener Selbstsicherheit, die dem Rühmen eigen ist. 18 Da sich viele gemäß dem Fleisch rühmen, will auch ich mich rühmen. 19 Denn gern ertragt ihr die Unvernünftigen, da ihr [ja] vernünftig seid. 20 In der Tat, ihr ertragt es, wenn jemand euch versklavt, wenn jemand verzehrt, [was ihr habt,] wenn jemand an sich reißt, [was ihr habt,] wenn sich jemand über [euch] erhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt.

21 Ich sage dies zu [unserer] Unehre, als ob unsere Stellung schwach gewesen wäre.

Wenn aber jemand anders in einer Sache kühn handelt — ich rede unvernünftig —, so handle auch ich darin kühn. 22 Sind sie Hebräer? Ich bin es auch. Sind sie Israeliten? Ich bin es auch. Sind sie Abrahams Same? Ich bin es auch. 23 Sind sie Diener Christi? Ich erwidere wie jemand, der von Sinnen ist: Ich bin es in noch hervorragenderer Weise: in mühevollen Arbeiten viel mehr, in Gefängnissen viel mehr, unter Schlägen bis zum Übermaß, oft dem Tod nahe. 24 Von Juden erhielt ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen, 25 dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag habe ich in der Tiefe [des Meeres] zugebracht; 26 oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Wegelagerern, in Gefahren von [meiner eigenen] Rasse, in Gefahren von seiten der Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wildnis, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, 27 in anstrengender Arbeit und Mühsal, oft in schlaflosen Nächten, in Hunger und Durst, oftmals der Nahrung entbehrend, in Kälte und Nacktheit.

28 Zu diesen Dingen von äußerlicher Art kommt das hinzu, was Tag für Tag auf mich einstürmt, die Sorge um alle Versammlungen. 29 Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach? Wer wird zum Straucheln gebracht, und ich gerate nicht in Glut?

30 Wenn gerühmt werden muß, so will ich mich der Dinge rühmen, die mit meiner Schwachheit zu tun haben. 31 Der Gott und Vater des Herrn Jesus, ja ER, der immerdar gepriesen sei, weiß, daß ich nicht lüge. 32 In Damạskus bewachte der Statthalter unter dem König Arẹtas die Stadt der Damaszẹner, um mich zu ergreifen, 33 aber ich wurde in einem Weidenkorb durch ein Fenster in der Mauer hinabgelassen und entkam seinen Händen.

Kapitel 12

Ich muß mich rühmen. Es ist nicht nützlich; aber ich werde auf übernatürliche Visionen und Offenbarungen [des] Herrn übergehen. 2 Ich kenne einen Menschen in Gemeinschaft mit Christus, der vor vierzehn Jahren — ob im Leib, weiß ich nicht, oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es — als solcher bis zum dritten Himmel entrückt wurde. 3 Ja, ich kenne einen solchen Menschen — ob im Leib oder getrennt vom Leib, weiß ich nicht, Gott weiß es —, 4 daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die zu reden einem Menschen nicht erlaubt ist. 5 Über einen solchen Menschen will ich mich rühmen, doch will ich mich nicht meiner selbst rühmen, ausgenommen hinsichtlich [meiner] Schwachheiten. 6 Denn wenn ich mich je rühmen will, werde ich nicht unvernünftig sein, denn ich werde die Wahrheit sagen. Doch halte ich mich davon zurück, damit mir niemand mehr zugute halte, als was er an mir sieht oder was er von mir hört, 7 nur wegen des Übermaßes der Offenbarungen.

Damit ich mich daher nicht überhebe, wurde mir ein Dorn ins Fleisch gegeben, ein Satansengel, daß er mich immer wieder schlage, damit ich mich nicht überhebe. 8 Dieserhalb bat ich den Herrn dreimal inständig, daß er von mir weiche; 9 und doch hat er tatsächlich zu mir gesagt: „Meine unverdiente Güte genügt dir; denn [meine] Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht.“ Am liebsten will ich mich daher eher hinsichtlich meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus, einem Zelt gleich, über mir bleibe. 10 Daher habe ich Gefallen an Schwachheiten, an Beleidigungen, an Nöten, an Verfolgungen und Schwierigkeiten für Christus. Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich machtvoll.

11 Ich bin unvernünftig geworden. Ihr habt mich dazu genötigt, denn ich hätte von euch empfohlen werden sollen. Denn ich habe mich in keiner einzigen Sache als geringer erwiesen als [eure] superfeinen Apostel, auch wenn ich nichts bin. 12 In der Tat, die Zeichen eines Apostels sind durch alles Ausharren und durch Zeichen und Wunder und Machttaten unter euch vollbracht worden. 13 Denn in welcher Hinsicht wurdet ihr geringer als die übrigen Versammlungen, außer daß ich selbst euch nicht zur Last fiel? Verzeiht mir dieses Unrecht.

14 Seht, das ist das dritte Mal, daß ich bereit bin, zu euch zu kommen, und doch will ich [euch] nicht zur Last fallen. Denn ich suche nicht die Dinge, die ihr besitzt, sondern euch; denn nicht die Kinder sollten für [ihre] Eltern [etwas] zurücklegen, sondern die Eltern für [ihre] Kinder. 15 Ich für meinen Teil will mich sehr gern verbrauchen und völlig verbraucht werden für eure Seelen. Wenn ich euch in um so überströmenderem Maße liebe, soll ich da weniger geliebt werden? 16 Doch wie dem auch sei, ich habe euch nicht beschwert. Dessenungeachtet sagt ihr, ich sei „schlau“ gewesen und ich hätte euch „mit List“ gefangen. 17 Ich habe euch doch nicht etwa durch einen von denen übervorteilen lassen, die ich zu euch gesandt habe? 18 Ich habe Titus zugeredet, und ich habe den Bruder mit ihm gesandt. Titus hat euch doch durchaus nicht übervorteilt? Sind wir nicht in demselben Geist gewandelt? Nicht in denselben Fußstapfen?

19 Habt ihr die ganze Zeit gedacht, daß wir uns vor euch verteidigt haben? Vor Gott reden wir in Verbindung mit Christus. Alle Dinge aber, Geliebte, sind zu eurer Erbauung. 20 Denn ich befürchte, daß ich euch, wenn ich eintreffe, etwa nicht so vorfinde, wie ich es wünschen möchte, und daß ich mich euch gegenüber nicht so erweise, wie ihr es wünschen möchtet, sondern daß es statt dessen etwa Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, üble Nachreden, Ohrenbläserei, Fälle von Aufgeblasenheit und Unordnung gebe. 21 Vielleicht könnte mich mein Gott, wenn ich wiederkomme, in eurer Mitte demütigen, und ich müßte über viele von denen trauern, die früher sündigten, aber ihre Unreinheit und Hurerei und die Zügellosigkeit, die sie trieben, nicht bereut haben.

Kapitel 13

Dies ist das dritte Mal, daß ich zu euch komme. „Aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen soll jede Sache festgestellt werden.“ 2 Ich habe zuvor gesagt, und ich sage, als wäre ich zum zweiten Mal anwesend und doch jetzt abwesend, im voraus zu denen, die zuvor gesündigt haben, und zu allen übrigen, daß ich, wenn ich je wiederkomme, nicht schonen werde, 3 da ihr nach einem Beweis dafür sucht, daß Christus in mir redet, [Christus,] der euch gegenüber nicht schwach ist, sondern unter euch machtvoll ist. 4 Zwar ist er wirklich zufolge von Schwachheit an den Pfahl gebracht worden, aber zufolge der Kraft Gottes ist er am Leben. Wohl sind auch wir schwach mit ihm, doch werden wir mit ihm leben zufolge der Kraft Gottes euch gegenüber.

5 Prüft immer wieder, ob ihr im Glauben seid, bewährt euch immer wieder. Oder erkennt ihr nicht an, daß Jesus Christus in Gemeinschaft mit euch ist? Es sei denn, daß ihr unbewährt seid. 6 Ich hoffe wirklich, daß ihr erkennen werdet, daß wir nicht unbewährt sind.

7 Nun beten wir zu Gott, daß ihr nichts Unrechtes tun mögt, nicht damit wir selbst als bewährt erscheinen, sondern damit ihr das tut, was vortrefflich ist, obwohl wir selbst als unbewährt erscheinen mögen. 8 Denn wir können nichts gegen die Wahrheit tun, sondern nur für die Wahrheit. 9 Bestimmt freuen wir uns, wann immer wir schwach sind, ihr aber machtvoll seid; und wir beten dafür, daß ihr wieder zurechtgebracht werdet. 10 Darum schreibe ich diese Dinge, während ich abwesend bin, damit ich, wenn ich anwesend bin, nicht mit Strenge handeln muß gemäß der Befugnis, die der Herr mir gegeben hat zum Erbauen und nicht zum Niederreißen.

11 Schließlich, Brüder, fahrt fort, euch zu freuen, wieder zurechtgebracht zu werden, getröstet zu werden, übereinstimmend zu denken, friedsam zu leben; und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein. 12 Grüßt einander mit heiligem Kuß. 13 Alle Heiligen senden euch ihre Grüße.

14 Die unverdiente Güte des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und der Anteil am heiligen Geist sei mit euch allen.

Jule | 11.29.09 | 2. Korinther, Text in der Bibel |

11 Comments »

  1. Jule

    2. Korinther 10 – 13

    2. Korinther 10:7-11

    Ihr seht die Dinge gemäß ihrem äußerlichen Wert an. Wenn jemand bei sich das Vertrauen hat, daß er Christus angehört, so möge er wiederum diese Tatsache für sich in Betracht ziehen, daß, gleichwie er Christus angehört, ebenso auch wir. 8 Denn selbst wenn ich mich etwas zuviel der Befugnis rühmen sollte, die der Herr uns gegeben hat, um euch zu erbauen und nicht um euch niederzureißen, so würde ich nicht beschämt werden, 9 damit ich nicht den Anschein erwecke, als wolle ich euch durch [meine] Briefe erschrecken. 10 Denn, sagen sie: „[Seine] Briefe sind gewichtig und kraftvoll, aber [seine] persönliche Gegenwart ist schwach und [seine] Rede verächtlich.“ 11 Ein solcher Mensch möge dies in Betracht ziehen, daß das, was wir, wenn abwesend, in unserem Wort durch Briefe sind, wir auch, wenn anwesend, in der Tat sein werden.

    ermuntern wir andere durch unser Reden oder durch unsere Briefe?

    Kommentar — 5. Dezember 2009 @ 23:11

  2. Jule

    2. Korinther 11:12-15

    Was ich jetzt tue, will ich stets tun, damit ich denen den Vorwand abschneide, die einen Vorwand dafür haben wollen, in dem Amt, dessen sie sich rühmen, ebenso erfunden zu werden wie wir. 13 Denn solche Menschen sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. 14 Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an. 15 Es ist daher nichts Großes, wenn auch seine Diener immer wieder die Gestalt von Dienern der Gerechtigkeit annehmen. Ihr Ende aber wird gemäß ihren Werken sein.

    wahre Worte…

    Kommentar — 6. Dezember 2009 @ 02:15

  3. Jule

    2. Korinther 11:20-31

    In der Tat, ihr ertragt es, wenn jemand euch versklavt, wenn jemand verzehrt, [was ihr habt,] wenn jemand an sich reißt, [was ihr habt,] wenn sich jemand über [euch] erhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt.

    21 Ich sage dies zu [unserer] Unehre, als ob unsere Stellung schwach gewesen wäre.

    Wenn aber jemand anders in einer Sache kühn handelt — ich rede unvernünftig —, so handle auch ich darin kühn. 22 Sind sie Hebräer? Ich bin es auch. Sind sie Israeliten? Ich bin es auch. Sind sie Abrahams Same? Ich bin es auch. 23 Sind sie Diener Christi? Ich erwidere wie jemand, der von Sinnen ist: Ich bin es in noch hervorragenderer Weise: in mühevollen Arbeiten viel mehr, in Gefängnissen viel mehr, unter Schlägen bis zum Übermaß, oft dem Tod nahe. 24 Von Juden erhielt ich fünfmal vierzig Streiche weniger einen, 25 dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen, einmal wurde ich gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag habe ich in der Tiefe [des Meeres] zugebracht; 26 oft auf Reisen, in Gefahren von Flüssen, in Gefahren von Wegelagerern, in Gefahren von [meiner eigenen] Rasse, in Gefahren von seiten der Nationen, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wildnis, in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern, 27 in anstrengender Arbeit und Mühsal, oft in schlaflosen Nächten, in Hunger und Durst, oftmals der Nahrung entbehrend, in Kälte und Nacktheit.

    28 Zu diesen Dingen von äußerlicher Art kommt das hinzu, was Tag für Tag auf mich einstürmt, die Sorge um alle Versammlungen. 29 Wer ist schwach, und ich bin nicht schwach? Wer wird zum Straucheln gebracht, und ich gerate nicht in Glut?

    30 Wenn gerühmt werden muß, so will ich mich der Dinge rühmen, die mit meiner Schwachheit zu tun haben. 31 Der Gott und Vater des Herrn Jesus, ja ER, der immerdar gepriesen sei, weiß, daß ich nicht lüge.

    haben auch wir manchmal das Bedürfnis, unseren Widersachern so zu antworten wie Paulus?

    z.B wenn jemand, der ein Doppelleben führt mit dem Finger auf uns zeigt, weil er uns durch Rufmord praktisch vernichtet hat?

    Kommentar — 6. Dezember 2009 @ 02:15

  4. Jule

    2. Korinther 12:20-21
    ein

    zählen vielleicht auch wir zu denjenigen, über die Paulus trauern usste?

    Kommentar — 6. Dezember 2009 @ 02:15

  5. Jule

    2. Korinther 13:5

    Prüft immer wieder, ob ihr im Glauben seid, bewährt euch immer wieder. Oder erkennt ihr nicht an, daß Jesus Christus in Gemeinschaft mit euch ist? Es sei denn, daß ihr unbewährt seid.

    warum sollten wir in der Bibel lesen? Um reine Informationen zu sammeln?

    Warum sehen wir in den Spiegel bevor wir das Haus verlassen?

    Sind wir noch im Glauben?

    Warum sollten wir dies immer wieder prüfen? Reicht es nicht, wenn wir einmal die ganze Bibel durchgelesen haben?

    Reicht es nicht, dass wir vor einem Jahr in den Spiegel gesehen haben? Warum jetzt noch einmal hineinsehen, bevor ich das Haus verlasse?

    Empfinden wir dies als reine Zeitverschwendung?

    Kommentar — 6. Dezember 2009 @ 02:15

  6. Jule

    2. Korinther 10 – 13

    Wie gut kann ich Paulus hier verstehen, wie gut nachfühlen, wie er sich hier fühlt.

    Ist es nicht unfair, wie einige seiner geistigen Kinder hier von ihm reden und mit ihn umgehen? Ist es nicht traurig, wie wenig sie sehen, dass sie den falschen Leuten auf den Leim gegangen sind – aber denjenigen vor den Kopf stoßen, der es wirklich gut mit ihnen meint?

    War nicht Paulus es, der um ihretwillen vieles erlitten und vieles für sie aufgegeben hatte? Konnten oder wollten sie das nicht sehen? Warum glaubten sie bloß denen mehr, die sie doch in Wirklichkeit benutzten und nur an sich selbst und ihren eigenen Vorteil interessiert waren?

    Aber es ging doch nicht nur darum, ob Paulus nun wirklich so “ein armseeliger” Mensch war, wie diese falschen Freunde ihnen glauben machen wollte. Es ging doch um so vieles mehr – um ihr Verhältnis zu Jehova!

    Wie schrecklich es für Paulus gewesen sein muss zu sehen, wie sie sich immer mehr von Gott entfernten – aber dies nicht erkennen konnten oder wollten, nur weil sie auf die falschen Leute hörten. Wie schmerzhaft für Paulus und wie schade für sie selbst! Wenn sie doch nur zur Besinnung kämen und die Dinge so sehen würden, wie sie wirklich sind!

    2. Korinther 10 – 13

    Abwehr persönlicher Angriffe

    1 Ich, Paulus, möchte mit euch noch eine persönliche Angelegenheit klären, im Geist der Liebe und Güte Christi. Einige von euch sagen mir nach, ich sei feige und ängstlich, solange ich bei euch bin, aber mutig und zu allem entschlossen, wenn ich mich nur weit genug von euch entfernt habe. 2 Zwingt mich bitte nicht dazu, tatsächlich hart durchgreifen zu müssen, wenn ich zu euch komme. Auf jeden Fall werde ich entschieden gegen alle vorgehen, die mir allzu menschliche Absichten unterstellen.

    3 Natürlich bin auch ich nur ein Mensch, aber ich kämpfe nicht mit menschlichen Mitteln. 4 Ich setze nicht die Waffen dieser Welt ein, sondern die Waffen Gottes. Sie sind mächtig genug, jede Festung zu zerstören, jedes menschliche Gedankengebäude niederzureißen, 5 einfach alles zu vernichten, was sich stolz gegen Gott und seine Wahrheit erhebt. Alles menschliche Denken nehmen wir gefangen und unterstellen es Christus, weil wir ihm gehorchen wollen. 6 In diesem Sinn werden wir auch jeden Ungehorsam strafen, aber zuerst müsst ihr als Gemeinde zum Gehorsam bereit sein.

    7 Seht doch den Tatsachen ins Auge! Ist jemand davon überzeugt, zu Christus zu gehören, dann soll er uns das nicht absprechen. 8 Immerhin könnte ich noch für mich in Anspruch nehmen, dass Gott mir als Apostel besondere Vollmacht gegeben hat. Damit würde ich nicht einmal übertreiben. Doch mein Auftrag ist, euch zu helfen, nicht euch zu schaden.

    9 Ihr sollt aber nicht denken, ich wollte euch mit meinen Briefen einschüchtern. 10 Das könnte man fast annehmen, wenn ihr sagt: »In seinen Briefen gebraucht er große Worte, doch bei uns ist er ängstlich und zaghaft. Und wen beeindruckt schon, was er sagt?« 11 Wer das von mir behauptet, der soll wissen: Genauso wie ich in meinen Briefen mit euch rede, werde ich handeln, wenn ich bei euch bin.

    12 Wir würden es natürlich niemals wagen, uns mit denen zu vergleichen, die sich überall selbst empfehlen, oder uns gar auf eine Stufe mit ihnen zu stellen. Wie unverständig sie doch sind! Sie stellen ihre eigenen Maßstäbe auf, um sich dann selbst daran zu messen. 13 Wir dagegen überschätzen uns nicht so maßlos. Wir möchten ausschließlich mit Gottes Maß gemessen werden, und dazu gehört auch unsere Arbeit bei euch. 14 Wir sind bis zu euch gekommen und haben euch die rettende Botschaft von Christus gebracht; daher sind wir auch nicht maßlos, wenn wir uns rühmen. 15 Dabei schmücken wir uns keineswegs mit fremden Federn. Wenn ihr erst einmal im Glauben fest und stark geworden seid, hoffen wir sogar, unsere Missionsarbeit noch weiter ausdehnen zu können. 16 Denn wir wollen auch den Menschen die rettende Botschaft bringen, die jenseits eurer Grenzen leben. Sonst würden wir uns ja mit einer Arbeit brüsten, die andere bereits getan haben.

    17 Es heißt doch: »Wer sich rühmen will, der rühme das, was Gott getan hat.«

    18 Niemand ist schon deshalb ein bewährter Diener Gottes, weil er sich selbst empfiehlt. Entscheidend ist, dass Gott ihm ein gutes Zeugnis ausstellt.

    Paulus verteidigt sich gegen falsche Apostel

    1 Ihr gestattet mir sicher, dass ich mich jetzt auch einmal töricht verhalte. 2 Ich werbe geradezu eifersüchtig um euch, so wie Gott um euch wirbt. Wie ein Vater seine Tochter einem einzigen Mann anvertraut, so möchte ich euch mit Christus verloben, damit ihr ihm allein gehört. 3 Zur Zeit aber fürchte ich, dass mir dies nicht gelingt. Denn wie schon am Anfang die Schlange Eva mit ihrer List verführte, so könntet auch ihr davon abgebracht werden, einzig und allein Christus zu lieben und an ihn zu glauben. 4 Ihr lasst euch leicht verführen. Wenn jemand daherkommt und etwas anderes über Jesus sagt, als wir euch gelehrt haben, dann schenkt ihr ihm bereitwillig Glauben. Ihr empfangt einen anderen Geist als den Geist Gottes und nehmt eine andere Botschaft an als die, die wir euch gebracht haben. 5 Ich stehe diesen großartigen Aposteln, vor denen ihr solchen Respekt habt, in nichts nach. Das weiß ich. 6 Vielleicht bin ich kein besonders geschickter Redner, aber was meine Erkenntnis der rettenden Botschaft betrifft, nehme ich es gern mit ihnen auf. Das habe ich in aller Öffentlichkeit zu jeder Zeit bewiesen.

    7 Habe ich etwa ein Unrecht begangen, als ich euch die rettende Botschaft verkündet habe, ohne etwas für meinen Lebensunterhalt zu erwarten? Zu euren Gunsten habe ich auf alles verzichtet. 8 Um euch ungehindert dienen zu können, habe ich andere Gemeinden geradezu beraubt und Geld von ihnen genommen. 9 Auch als ich während meines Aufenthaltes bei euch in Not geriet, habt ihr nichts für mich zahlen müssen. Versorgt haben mich die Gemeinden aus Mazedonien, so dass ich euch niemals zur Last gefallen bin. Und dabei wird es auch in Zukunft bleiben. 10 So wahr Christus in mir lebt und die Wahrheit ist: Niemand in der ganzen Provinz Achaja wird mir diesen Ruhm nehmen können! 11 Sage ich dies etwa, weil ich euch nicht liebe? Gott weiß, wie sehr ich euch liebe! 12 Trotzdem will ich auch in Zukunft kein Geld von euch annehmen. Keiner von diesen anderen soll sich länger als Apostel ausgeben dürfen. Wir unterscheiden uns in vielen Dingen! 13 Denn sie sind falsche Apostel, Betrüger, die lediglich behaupten, sie seien Apostel Christi. 14 Aber das ist nicht weiter verwunderlich! Gibt sich nicht sogar der Satan als Engel Gottes aus? 15 Kein Wunder, wenn auch seine Helfer als Diener Gottes auftreten! Doch sie werden ihr verdientes Ende finden.

    16 Ich sage es noch einmal: Niemand soll mich für einen Narren halten. Wenn ihr es aber doch tut, dann lasst mich auch den Narren spielen, damit ich ein wenig prahlen kann. 17 Was ich jetzt sage, ist allerdings nicht im Sinn unseres Herrn. Ich bin mir bewusst, dass ich damit wie ein Narr rede. Aber ich sage es trotzdem, wenn wir schon einmal beim Prahlen sind. 18 Wie die anderen dauernd ihre guten Seiten herausstellen, will ich es auch einmal tun. 19 Ihr seid ja so klug, dass ihr bereitwillig hinter jedem Narren herlauft. 20 Und ihr habt ja nichts dagegen, wenn man euch schindet und ausnutzt, wenn man euch einfängt, euch von oben herab behandelt oder gar ins Gesicht schlägt.

    21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Im Vergleich zu diesen großartigen Aposteln waren wir geradezu Schwächlinge!
    Aber da ich mich nun einmal entschlossen habe, wie ein Narr zu reden: Womit diese Leute sich brüsten, damit kann ich schon lange dienen. 22 Sie sind Hebräer? Das bin ich auch! Sie sind Israeliten? Das bin ich auch! Sie sind Nachkommen Abrahams? Ich etwa nicht? 23 Sie sind Diener Christi? Was ich jetzt entgegne, kann wirklich nur noch ein Narr sagen: Ich habe Christus weit mehr gedient und viel mehr auf mich genommen als sie. Ich bin öfter im Gefängnis gewesen und häufiger ausgepeitscht worden. Unzählige Male hatte ich den Tod vor Augen.

    24 Fünfmal habe ich von den Juden die neununddreißig Schläge erhalten. 25 Dreimal wurde ich von den Römern ausgepeitscht, und einmal hat man mich gesteinigt. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einmal trieb ich sogar einen Tag und eine ganze Nacht hilflos auf dem Meer. 26 Auf meinen vielen Reisen bin ich immer wieder in Gefahr geraten durch reißende Flüsse und durch Räuber. Gefahr drohte mir von meinem eigenen Volk ebenso wie von den Nichtjuden. In den Städten wurde ich verfolgt, in der Wüste und auf dem Meer bangte ich um mein Leben. Und wie oft wollten mich falsche Brüder verraten!

    27 Mein Leben bestand aus Mühe und Plage, aus durchwachten Nächten, aus Hunger und Durst. Ich habe oft gefastet und war schutzlos der Kälte ausgesetzt. 28 Aber das ist noch längst nicht alles. Tag für Tag lässt mich die Sorge um alle Gemeinden nicht los. 29 Wenn einer schwach ist, dann trage ich ihn mit; wird jemand zum Bösen verführt, versuche ich ihm unter Einsatz aller meiner Kraft zu helfen. 30 Wenn ich mich also schon selbst loben muss, dann will ich mit meinen Leiden prahlen. 31 Gott weiß, dass dies alles wahr ist. Ihm, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, sei Lob und Ehre in Ewigkeit.

    32 Einmal, es war in Damaskus, ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadttore bewachen, um mich festzunehmen.

    33 Dort hat man mich in einem Korb durch eine Luke in der Stadtmauer hinuntergelassen, und nur so konnte ich entkommen.

    Gottes Kraft und unsere Schwachheit

    1 Freilich ist solches Eigenlob im Grunde Unsinn und nützt niemandem. Trotzdem muss ich jetzt diese Gedanken zu Ende führen und von Visionen und Offenbarungen berichten, die der Herr schenkt. 2 Ich kenne einen Menschen, der mit Christus eng verbunden ist. Vor vierzehn Jahren wurde er in den dritten Himmel entrückt. Gott allein weiß, ob dieser Mensch leibhaftig oder mit seinem Geist dort war. 3 Und wenn ich auch nicht verstehe, wie er dorthin kam – auch das weiß allein Gott -, 4 er war im Paradies und hat dort Worte gehört, die für Menschen unaussprechlich sind. 5 Was dieser Mensch erlebt hat, das will ich rühmen. Bei mir selbst aber lobe ich nur meine Schwachheit. 6 Doch auch wenn ich mich selbst loben würde, wäre ich noch lange nicht verrückt, schließlich sage ich die Wahrheit. Ich verzichte aber darauf, denn ihr sollt mich nicht überschätzen, sondern mich nur nach dem beurteilen, was ihr an meinem Leben sehen und aus meinen Worten hören könnt. 7 Gott selbst hat dafür gesorgt, dass ich mir auf die unbeschreiblichen Offenbarungen, die ich gesehen habe, nichts einbilde. Deshalb hat er mir ein quälendes Leiden auferlegt. Es ist, als ob ein Engel des Satans mich mit Fäusten schlägt, damit ich nicht überheblich werde. 8 Dreimal schon habe ich Gott angefleht, mich davon zu befreien. 9 Aber er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.« Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft Christi an mir. 10 Und so trage ich alles, was Christus mir auferlegt hat – alle Misshandlungen und Entbehrungen, alle Verfolgungen und Ängste. Denn ich weiß: Gerade wenn ich schwach bin, bin ich stark.

    Paulus wirbt um Vertrauen

    11 Ihr habt mich gezwungen, mich wie ein Narr aufzuführen. Denn nicht ich sollte mich loben, sondern ihr solltet es tun. Obwohl ich ein »Nichts« bin, kann ich es mit euren großartigen Aposteln aufnehmen. 12 Durch meine unermüdliche Arbeit bei euch und durch Zeichen, Wunder und andere machtvolle Taten habe ich bewiesen, dass ich wirklich ein Apostel bin. 13 Habe ich euch etwa schlechter behandelt als andere Gemeinden, nur weil ich euch kein Geld abnahm? Dann verzeiht mir dieses »Unrecht«!

    14 Ich werde jetzt zum dritten Mal zu euch kommen, und auch diesmal nicht auf eure Kosten leben. Schließlich geht es mir nicht um euer Geld, sondern um euch selbst. Außerdem versorgen in der Regel nicht die Kinder ihre Eltern, sondern die Eltern ihre Kinder. 15 Für euch würde ich alles hingeben, sogar mein Leben. Sollte ich tatsächlich von euch weniger geliebt werden, weil ich euch so sehr liebe?

    16 Nun gut, ich habe von euch kein Geld genommen. Aber vielleicht denkt ihr sogar, ich sei ganz besonders listig gewesen und hätte euch auf hinterhältige Weise ausgenutzt. 17 Haben euch meine Mitarbeiter ausgebeutet, die ich zu euch schickte? 18 Titus etwa, den ich selbst beauftragt habe, oder der von den Gemeinden entsandte Bruder? Natürlich nicht, das ist ausgeschlossen! Denn in dieser Sache sind wir vollkommen einer Meinung und gehen denselben Weg. 19 Ihr meint wohl, wir wollen uns vor euch nur verteidigen. Ganz und gar nicht; denn als Christen sind wir allein Gott verantwortlich. Mit allem, was wir euch gesagt haben, liebe Brüder und Schwestern, wollen wir euch doch nur weiterhelfen. 20 Denn ich befürchte, dass ich euch bei meiner Ankunft nicht so antreffen werde, wie ich es erhoffe. Und dann – fürchte ich – werdet auch ihr von mir enttäuscht sein. Hoffentlich erwarten mich bei euch nicht wieder Streit, Neid, Zorn und hässliche Auseinandersetzungen! Hoffentlich gibt es nicht wieder Verleumdung und bösartiges Gerede, Hochmut und Unfrieden!

    21 Ich habe Angst, dass Gott mich aufs Neue bei euch demütigen könnte und ich über viele von euch traurig sein müsste, die nicht bereit waren, von ihrem zügellosen, ausschweifenden Leben umzukehren.

    Abschließende Bitte und Grüße

    1 Jetzt werde ich zum dritten Mal zu euch kommen. Denkt daran: »Jeder Streitfall soll durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.«2 Schon bei meinem zweiten Besuch habe ich euch gewarnt. Ich sage es jetzt in diesem Brief noch einmal unmissverständlich: Ich werde, wenn ich wieder bei euch bin, ohne Nachsicht gegen alle vorgehen, die Schuld auf sich geladen haben.

    3 Ihr selbst wollt ja den Beweis, dass Christus durch mich spricht. Nun, Christus ist euch gegenüber nicht schwach, sondern stark und mächtig. 4 Als er gekreuzigt wurde, war er schwach; aber jetzt lebt er aus der Kraft Gottes. Auch wir sind schwach, weil wir mit Christus verbunden sind; doch euch gegenüber wird sich zeigen, dass wir mit Christus aus der Kraft Gottes leben.

    5 Prüft euch! Stellt selbst fest, ob euer Glaube noch lebendig ist! Oder ist bei euch nichts mehr davon zu merken, dass Jesus Christus unter euch lebt? Dann allerdings hättet ihr diese Prüfung nicht bestanden. 6 Ich hoffe aber, ihr werdet erkennen, dass wir diese Probe bestanden haben.

    7 Wir beten zu Gott, dass ihr nichts Böses tut; und zwar nicht, damit wir bestätigt werden, sondern allein damit ihr das Gute tut, selbst wenn man uns für Versager hält. 8 Gegen Gottes Wahrheit können wir ohnehin nichts ausrichten, wir können nur für sie eintreten. 9 Gern wollen wir schwach sein, wenn ihr nur stark seid. Darum beten wir, dass ihr immer mehr so lebt, wie es Gott gefällt.

    10 Ich habe euch das alles aus der Ferne geschrieben, ehe ich zu euch komme, damit ich nicht zu streng mit euch sein muss, wenn ich bei euch bin. Denn Gott hat mir seine Vollmacht gegeben, um euch aufzubauen, nicht um euch zu zerstören.

    11 Zum Schluss, meine lieben Brüder und Schwestern, noch einmal meine Bitte: Freut euch! Kehrt von euren falschen Wegen um! Hört auf alles, was ich euch geschrieben habe. Haltet fest zusammen, und lebt in Frieden miteinander. Dann wird Gott, der ein Gott der Liebe und des Friedens ist, bei euch sein. 12 Grüßt euch mit dem Friedenskuss. Die Gemeinde hier lässt euch grüßen.

    13 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

    Kommentar — 29. November 2011 @ 08:52

  7. Jule

    2. Korinther 10 – 13

    2. Korinther 10 – Paulus verteidigt sich gegen Angriffe auf seine Person und seinen Auftrag

    1 Was nun mich selbst, Paulus, betrifft, möchte ich euch eindringlich um etwas bitten; ich will es mit der Güte und Freundlichkeit tun, die Christus uns erwiesen hat. ´Angeblich` verhalte ich mich unterwürfig, solange ich persönlich bei euch bin, doch aus der Ferne gebe ich mich stark und selbstbewusst. 2 Daher bitte ich ´euch`: Zwingt mich nicht , tatsächlich Stärke zu beweisen, wenn ich zu euch komme. Denn ich bin fest entschlossen und traue es mir sehr wohl zu, energisch gegen gewisse Leute vorzugehen, die uns unterstellen, wir würden nach weltlichen Maßstäben handeln. 3 Wir leben zwar in dieser Welt , aber das heißt noch lange nicht, dass wir so kämpfen, wie die Welt kämpft . 4 Die Waffen, mit denen wir unseren Kampf führen, sind nicht die Waffen dieser Welt . Es sind Waffen von durchschlagender Kraft, die dazu dienen, im Einsatz für Gott ´feindliche` Festungen zu zerstören. Mit diesen Waffen bringen wir ´eigenmächtige` Gedankengebäude zum Einsturz 5 und reißen allen ´menschlichen` Hochmut nieder, der sich gegen die ´wahre` Gotteserkenntnis auflehnt . Das ganze ´selbstherrliche` Denken nehmen wir gefangen, damit es Christus gehorsam wird. 6 Und sobald sich zeigt, dass ihr ´als Gemeinde Gott` völlig gehorsam seid , werden wir allen ´dann noch verbleibenden` Ungehorsam bestrafen; dazu sind wir entschlossen und bereit.

    7 Seht doch auf das, was offensichtlich ist! Wenn jemand überzeugt ist, zu Christus zu gehören , dann soll er sich auch klar machen, dass nicht nur er zu Christus gehört, sondern genauso auch wir. 8 Ja, ich könnte noch einen Schritt weiter gehen und auf die Vollmacht hinweisen, die der Herr uns verliehen hat – die Vollmacht, euch ´als Gemeinde` aufzubauen, und nicht etwa, euch zugrunde zu richten. Wenn ich mich damit rühmen würde, ´wären das keine leeren Worte; ich weiß, dass` ich am Ende nicht beschämt dastehen werde.

    9 ´Das mit dem Aufbauen sage ich,` um dem Eindruck entgegenzuwirken, ich wolle euch mit meinen Briefen einschüchtern. 10 Ich weiß ja, was über mich gesagt wird: »Seine Briefe sind gewichtig und eindrucksvoll, aber wenn er in eigener Person vor einem steht, ist er ein Schwächling, und über seine rhetorischen Fähigkeiten kann man nur den Kopf schütteln.« 11 Wer so redet, muss sich über Folgendes im Klaren sein: Genauso, wie wir es aus der Ferne in unseren Briefen ankündigen, werden wir auch handeln, wenn wir bei euch sind.

    Grenzen des Selbstruhms

    12 Eines freilich trauen wir uns nicht zu: uns zu denen zu zählen oder uns mit denen auf eine Stufe zu stellen, die sich selbst empfehlen. Wozu sollte das auch gut sein? Diese Leute sind Menschen ohne Verstand, die nur sich selbst als Maßstab kennen und sich nur mit sich selbst vergleichen. 13 Wir hingegen werden uns nicht auf unangemessene Weise rühmen. Unser Maßstab ist der Wirkungskreis, den Gott uns zugemessen hat, und dieser Wirkungskreis schließt auch euch mit ein . 14 Wenn wir nicht bis zu euch gekommen wären, dann allerdings würden wir ´mit unserer Selbsteinschätzung` zu weit gehen. Tatsache jedoch ist, dass wir auch euch mit dem Evangelium von Christus erreicht haben . 15 Wir rühmen uns also nicht auf unangemessene Weise und nicht mit Leistungen, die andere erbracht haben. Andererseits haben wir die Hoffnung, dass euer Glaube immer stärker wird und wir dann unsere Arbeit – in den Grenzen des uns zugeteilten Wirkungskreises – mit eurer Hilfe noch sehr viel weiter ausdehnen können . 16 Ja, es ist unser Ziel, das Evangelium noch weit über euer Gebiet hinaus zu verkünden. Dabei werden wir jedoch auf keinen Fall in Gegenden eindringen, die Gott anderen zugewiesen hat, um uns dann mit dem Ergebnis ihrer Arbeit zu rühmen.

    17 ´Letztlich gibt es nur einen Grund, sich zu rühmen:` »Wenn jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf den Herrn stolz sein.« 18 Denn wenn sich jemand selbst empfiehlt, heißt das noch lange nicht, dass er sich bewährt hat. Bewährt ist der, den der Herr empfiehlt.

    Kommentar — 1. Dezember 2012 @ 20:58

  8. Jule

    2. Korinther 11 – Paulus und die falschen Apostel

    1 Ich wünschte, ihr würdet euch ein klein wenig Unverstand von meiner Seite gefallen lassen! Seid nachsichtig mit mir, ich bitte euch darum! 2 Denn ich kämpfe mit leidenschaftlichem Eifer um euch, mit einem Eifer, den Gott selbst in mir geweckt hat. Wie ein Vater seine Tochter mit dem einen Mann verlobt, für den sie bestimmt ist, so habe ich euch mit Christus verlobt, und mir liegt alles daran, ihm eine reine, unberührte Braut zuzuführen. 3 Ich fürchte jedoch, es könnte euch gehen wie Eva. Eva wurde auf hinterlistige Weise von der Schlange verführt , und genauso könnten auch eure Gedanken unter einen verhängnisvollen Einfluss geraten, sodass die Aufrichtigkeit und Reinheit eurer Beziehung zu Christus verloren gehen. 4 Wenn nämlich jemand kommt und euch einen anderen Jesus verkündet als den, den wir verkündet haben, dann lasst ihr euch das nur allzu gern gefallen. Ihr findet nichts dabei, euch einem anderen Geist zu öffnen als dem, den ihr durch uns bekommen habt, oder ein anderes Evangelium anzunehmen als das, das ihr von uns angenommen habt. 5 Dabei bin ich überzeugt, dass ich mich in keiner Beziehung vor diesen Superaposteln verstecken muss. 6 Mag sein, dass es mir an rhetorischen Fähigkeiten fehlt – an Erkenntnis fehlt es mir ganz sicher nicht! Das haben wir im Umgang mit euch bei jeder Gelegenheit und in jeder Hinsicht bewiesen.

    7 Oder habe ich etwa eine Sünde begangen, als ich mich erniedrigte, um euch zu erhöhen? Ich spreche davon, dass ich ´auf mein Recht als Apostel verzichtet und` euch das Evangelium Gottes verkündet habe, ohne etwas dafür zu verlangen. 8 ´Verglichen mit euch,` habe ich andere Gemeinden geradezu ausgeraubt, indem ich mich von ihnen unterstützen ließ , um euch ´unentgeltlich` dienen zu können. 9 Und als ich bei euch war und meine Mittel knapp wurden, bin ich keinem von euch zur Last gefallen; die Brüder, die aus Mazedonien kamen , brachten mir das, was mir fehlte. Ich habe mich also davor gehütet, eure Hilfe auch nur im Geringsten zu beanspruchen, und werde mich auch weiterhin davor hüten. 10 ´So gewiss` die Wahrheit von Christus mich erfüllt: Niemand in der ganzen Provinz Achaia wird mir diesen Ruhm nehmen können. 11 Warum ´nehme ich kein Geld von euch an`? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß, ´wie es mit meiner Liebe zu euch steht!`

    12 Der Grund, warum ich so handle und auch in Zukunft so handeln werde, ist der: Es gibt Leute, die nur auf eine Gelegenheit warten, beweisen zu können, dass in Sachen Unterstützung zwischen ihrem Vorgehen, auf das sie so stolz sind, und unserem Vorgehen kein Unterschied besteht , und eine solche Gelegenheit möchte ich ihnen nicht geben. 13 InWirklichkeit sind diese Leute nämlich falsche Apostel, Betrüger, die sich verstellen und auftreten, als wären sie Apostel von Christus ! 14 Das ist allerdings kein Wunder, denn der Satan selbst tarnt sich als Engel des Lichts. 15 Warum sollte es dann etwas Außergewöhnliches sein, wenn auch seine Diener sich verstellen und so auftreten, als würden sie im Dienst der Gerechtigkeit stehen ? Doch am Ende wird es ihnen so ergehen, wie sie es mit ihren Taten verdient haben.

    Wieder die Sache mit der Selbstversorgung: er arbeitet lieber selbst für seine Bedürfnisse – zu wichtig ist es ihm, die Botschaft, die ihm von Jesus anvertraut wurde, so zu überbringen, wie sie ihm gegeben wurde.

    Diese Versammlung in Korinth scheint über die Maßen störrisch gewesen zu sein. Nicht nur, dass große Unmoral dort herrschte und Ungehorsam, wie wir im Kapitel davor gelesen hatten – sie waren so aufsässig wie seinerzeit die Pharisäer. Dabei spricht er hier doch zur Versammlung Gottes!

    Ebenso, wie sie damals Jesus verfolgt hatten, verfolgten sie nun wohl ihn? Damals schickten sie Jesus „Spione“ hinterher, um ihn in seiner eigenen Rede zu fangen. Hier laufen ihm also Brüder aus Korinth hinterher, um irgendeinen Anlass gegen ihn zu finden.

    Wie schmerzlich dies für Paulus sein muss, der ja viele Mühen auf sich genommen hatte, um sie zu Jehova und Jesus hinzuführen. Wir haben seinen Schmerz darüber ja bereits in Kapitel 10 lesen können. Statt sich über ihre geistige Freiheit und diese wunderbare Hoffnung zu freuen und ihm dafür dankbar zu sein, dass er ihnen diese gute Botschaft überbracht hat, suchen sie Gründe gegen ihn.

    Wie gesagt: er spricht hier nicht zu den Schriftgelehrten und Pharisäern, sondern zur Versammlung Gottes!

    Zwar war die Stadt Korinth zu dieser Zeit für ihr ausschweifendes Leben, den Götzendienst und die Unmoral bekannt, wie wir im Apostelbuch nachlesen können – aber es ist doch die Versammlung Gottes, zu der er spricht.

    Wo befinden wir uns hier eigentlich im Strom der Zeit? Dass sich das Gute der Botschaft des Evangeliums so schnell verwässern konnte? In dem WT zu den Höhepunkten von 1990 heißt es, dass Paulus diesen Brief hier in der zweiten Hälfte des Jahres 55 u.Z. schrieb. Eigentlich ist das Christentum zu dieser Zeit noch relativ jung, Jesus ist gerade mal 22 Jahre tot und alle Apostel – und somit ja auch Zeugen von Jesu Leben, Tod und Auferstehung leben noch. Das erkennen wir auch daran, dass wir uns ja noch in der Zeit der Apostelgeschichte befinden. Morgen lesen wir einen Vers aus Kapitel 20!

    Dass einige von der Wahrheit abfallen, ist ja nichts Ungewöhnliches – aber wenn es eine ganze Versammlung betrifft?

    Kommentar — 1. Dezember 2012 @ 21:21

  9. Jule

    2. Korinther 11:16-12:21

    Paulus in der Rolle des Narren: eine ungewöhnliche Selbstempfehlung

    16 Ich sage es noch einmal : Niemand soll mich für einen Narren halten. Wenn ihr es aber doch tut, nun, dann müsst ihr auch hinnehmen, dass ich mich wie ein Narr aufführe und ein wenig Eigenlob betreibe, wie ihr das ja auch von anderen gewohnt seid . 17 Was ich im Folgenden sage, entspricht also nicht der Art des Herrn , nein, ich rede wie einer, der keinen Verstand hat. Aber das gehört nun einmal zu diesem Unterfangen, mich selbst zu rühmen. 18 Da so viele sich mit ihren Vorzügen und Leistungen rühmen , will auch ich jetzt in ´diese Art von` Rühmen einstimmen. 19 Ihr lasst euch ja den Unverstand der Narren gern gefallen, so verständig, wie ihr seid! 20 Und nicht nur das: Ihr lasst es euch gefallen, wenn man euch wie Sklaven behandelt, wenn man euch ausbeutet, wenn man ´euch Fallen stellt und` euch einfängt, wenn man sich euch gegenüber arrogant verhält, ja sogar, wenn man euch ins Gesicht schlägt . 21 Zu ´meiner ` Schande muss ich gestehen: Wir sind zu schwach gewesen, ´um so mit euch umzugehen!`

    Nun, womit auch immer jemand ´sich rühmen mag`: Wenn er so vermessen ist, das zu tun, dann bin ich – ich rede, als wäre ich von Sinnen – jetzt einmal genauso vermessen. 22 Diese Leute sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams? Ich auch. 23 Sie sind Diener von Christus? Ich bin wahnwitzig genug zu behaupten: Ich noch viel mehr! Ich nahm weit mehr Mühen auf mich als sie, war weit öfter im Gefängnis, wurde ungleich häufiger ausgepeitscht, war wieder und wieder vom Tod bedroht . 24 Von den Juden habe ich fünfmal die »vierzig ´Hiebe` weniger einen« bekommen. 25 Dreimal wurde ich mit der Rute geschlagen , einmal wurde ich gesteinigt , dreimal habe ich einen Schiffbruch erlebt , und einmal trieb ich einen ganzen Tag und eine ganze Nacht auf dem offenen Meer. 26 Ich habe viele ´beschwerliche` Reisen unternommen ´und war dabei ständig Gefahren ausgesetzt`: Gefahren durch ´reißende` Flüsse, Gefahren durch Wegelagerer, Gefahren durch Menschen aus meinem eigenen Volk, Gefahren durch Menschen aus anderen Völkern, Gefahren in den Städten, Gefahren in der Wüste, Gefahren auf hoher See, Gefahren durch Leute, die sich als meine Geschwister ausgaben . 27 Ich nahm Mühen und Anstrengungen auf mich, musste oft ohne Schlaf auskommen, litt Hunger und Durst, war häufig zum Fasten gezwungen , ertrug bittere Kälte und hatte nichts anzuziehen. 28 Und als wäre das alles nicht genug , ist da auch noch der Druck, der täglich auf mir lastet – die Sorge um alle Gemeinden. 29 Gibt es jemand, der schwach ist, ohne dass ich Rücksicht auf seine Schwachheit nehme ? Gibt es jemand, der auf Abwege gerät , ohne dass ich brennenden Schmerz empfinde?
    30 Wenn ich nun schon gezwungen bin, mich selbst zu rühmen , dann will ich die Dinge rühmen, an denen meine Schwachheit sichtbar wird. 31 Ich lüge nicht, wenn ich das sage; Gott weiß es. Er, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus, sei für immer und ewig gepriesen!
    32 Als ich in Damaskus war, der »Stadt der Damaszener« , ließ der Statthalter des Königs Aretas ´die Tore` der Stadt bewachen, weil er mich festnehmen wollte. 33 Doch ich wurde in einem Korb durch ein Fenster außen an der Stadtmauer hinuntergelassen und entkam seinem Zugriff.

    »Wenn ich schwach bin, bin ich stark«

    1 Ich bin – wie gesagt – gezwungen, mich selbst zu rühmen. ´Eigenlob` nützt zwar nichts; trotzdem will ich nun noch auf Visionen und Offenbarungen vonseiten des Herrn zu sprechen kommen.

    2 Ich kenne einen Menschen, der zu Christus gehört und der – es ist jetzt vierzehn Jahre her – bis in den dritten Himmel versetzt wurde. Ob er dabei in seinem Körper war, weiß ich nicht; ob er außerhalb seines Körpers war, weiß ich genauso wenig; Gott allein weiß es. 3-4 Auf jeden Fall weiß ich, dass der Betreffende ins Paradies versetzt wurde (ob in seinem Körper oder ohne seinen Körper, weiß ich – ´wie gesagt` – nicht; nur Gott weiß es) und dass er dort geheimnisvolle Worte hörte, Worte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht .
    5 Im Hinblick auf diesen Menschen will ich mich rühmen; an mir selbst jedoch will ich nichts rühmen – nichts außer meinen Schwachheiten. 6 Wenn ich wollte, könnte ich mich sehr wohl ´auch mit anderen Dingen` rühmen, ohne mich deshalb zum Narren zu machen; denn was ich sagen würde, wäre die Wahrheit. Trotzdem verzichte ich darauf, weil ich nicht möchte, dass jemand eine höhere Meinung von mir hat als die, die er sich selbst bilden kann, wenn er sieht, wie ich lebe, und hört, was ich lehre . 7 ´Ich verzichte darauf,` weil diese Offenbarungen etwas ganz Außergewöhnliches darstellen. Gerade deshalb nämlich – um zu verhindern, dass ich mir etwas darauf einbilde – ist mir ein Leiden auferlegt worden, bei dem mein Körper wie von einem Stachel durchbohrt wird: Einem Engel des Satans wurde erlaubt, mich mit Fäusten zu schlagen, damit ich vor Überheblichkeit bewahrt bleibe. 8 Dreimal habe ich deswegen zum Herrn gebetet ´und ihn angefleht, der Satansengel` möge von mir ablassen. 9 Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.« Daher will ich nun mit größter Freude und mehr als alles andere meine Schwachheiten rühmen, weil dann die Kraft von Christus in mir wohnt . 10 Ja, ich kann es von ganzem Herzen akzeptieren, dass ich wegen Christus mit Schwachheiten leben und Misshandlungen , Nöte, Verfolgungen und Bedrängnisse ertragen muss. Denn gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark.

    Paulus‘ Glaubwürdigkeit als Apostel

    11 Jetzt habe ich mich wie ein Narr aufgeführt, und ihr habt mich dazu gezwungen! Eigentlich hätte ich ja – statt mich selbst zu loben – von euch empfohlen werden sollen. Auch wenn ich nämlich ein Nichts bin – vor den Superaposteln muss ich mich in keiner Beziehung verstecken. 12 Denn ich habe mich bei euch sehr wohl als Apostel ausgewiesen: Mein Dienst war gekennzeichnet von unbeirrter Standhaftigkeit und war begleitet von außergewöhnlichen Geschehnissen , Wundern und machtvollen Taten. 13 Oder gibt es irgendetwas, worin ihr gegenüber den anderen Gemeinden zu kurz gekommen seid? Es könnte eigentlich nur der Umstand sein, dass ich persönlich euch nicht ´mit der Forderung nach Unterhalt` zur Last gefallen bin. Verzeiht mir dieses Unrecht!
    14 Ich habe schon die nötigen Vorbereitungen getroffen , um ein drittes Mal zu euch zu kommen, und ´auch diesmal` werde ich euch nicht zur Last fallen. Denn es geht mir nicht um euren Besitz, es geht mir um euch selbst. Schließlich sollen nicht die Kinder für den Unterhalt ihrer Eltern aufkommen, sondern die Eltern für den Unterhalt ihrer Kinder . 15 Ich jedenfalls bin bereit, für euch und euer Wohlergehen mit größter Freude ´jedes erdenkliche` Opfer zu bringen, ja sogar mich selbst aufzuopfern. Aber kann es sein, dass ich, je mehr ich euch liebe, desto weniger von euch geliebt werde?

    16 Wie dem auch sei – ihr müsst zugeben, dass ich euch nicht zur Last gefallen bin. Aber ´vielleicht habe ich das ja nur deshalb nicht getan, weil` ich so durchtrieben bin, dass ich euch auf hinterhältige Weise einfangen wollte?! 17 ´Wirklich?` Habe ich euch etwa durch einen ´meiner Mitarbeiter` ausgebeutet, die ich zu euch schickte? 18 Ich hatte ja Titus gebeten, ´euch zu besuchen,` und schickte auch noch den anderen Bruder mit. Wollt ihr etwa behaupten, Titus habe euch ausgebeutet? Haben wir beide nicht immer im gleichen Geist gehandelt? Sind wir nicht immer denselben Weg gegangen?

    Mahnung zur Umkehr, Hoffnung auf Erneuerung

    19 Wahrscheinlich denkt ihr schon die ganze Zeit, wir würden euch nur schreiben, um uns vor euch zu rechtfertigen. Nun, was wir sagen, sagen wir in der Verantwortung vor Gott und in der Abhängigkeit von Christus . Und bei allem, ´was wir tun,` liebe Freunde, geht es uns nur darum, euch ´in eurem Glauben` voranzubringen .
    20 Ich fürchte nämlich, dass ich euch, wenn ich komme, möglicherweise so antreffe, wie ich es mir nicht wünsche, und dass dann auch ihr mich so kennen lernt, wie ihr es euch nicht wünscht. Ich fürchte, dass mich bei euch womöglich Streit und Rechthaberei erwarten, Wutausbrüche, Rivalitäten , Verleumdungen, abfälliges Reden hinter dem Rücken der anderen, überhebliches Gehabe und Missstände ´aller Art` . 21 Ich fürchte, dass mein Gott mich – was meine Beziehung zu euch betrifft – bei meinem Kommen ein weiteres Mal demütigt und dass ich ´beschämt und` traurig sein werde, weil so viele bis heute nicht mit ihren alten Sünden gebrochen und sich nicht von ihrer schamlosen , unmoralischen und ausschweifenden Lebensführung abgekehrt haben.

    Wenn wir diese Worte hier so lesen und dabei im Hinterkopf behalten, dass Paulus eigentlich ein sehr ruhiger, demütiger und beherrschter Mann ist, dann erkennen wir, wie schlimm die Zustände sein müssen. Er fühlt sich dermassen provoziert, dass er sich fast mit auf ihr Niveau herunter begibt. Er ist sich dessen bewußt, aber er weiss auch, dass man hier mit liebevollen Worten und Güte nicht mehr weiterkommt. Sie legen es ihm eher als Schwäche aus und werden noch unverschämter.

    Nun wird sein Ton bissig und sarkastisch. Etwas, was wir von ihm nicht gewöhnt sind. Eigentlich sind seine Reden liebevolles und geduldiges Werben. Spätestens jetzt an seinem Ton werden sie erkannt haben, dass sie den Bogen überspannt haben.

    Ich kenne das auch von meinem Mann. Er ist die Liebe, Güte, Geduld und Nachsicht in Person. Aber wenn er mal etwas lauter lauter wird (ich meine hier keinesfalls Schreien) und sein Ton sarkastisch – dann weiss jeder, dass er jetzt besser etwas zurückrudert. Dass er jetzt besser den Mund hält und sich entschuldigt. Denn es kommt so selten vor, dass die Leute, die ihn kennen, wie vom Donner gerührt sind, weil sie es nicht gewohnt sind.

    Daher berühren mich diese Worte hier von Paulus und der Ton, in dem er hier „spricht“, ganz besonders. Sie zeigen, wie verkommen es scheinbar bereits zu diesem Zeitpunkt in der Versammlung in Korinth zugeht.

    Kommentar — 1. Dezember 2012 @ 21:48

  10. Jule

    2. Korinther 12:2-5

    Ich kenne einen Menschen, der zu Christus gehört und der – es ist jetzt vierzehn Jahre her – bis in den dritten Himmel versetzt wurde. Ob er dabei in seinem Körper war, weiß ich nicht; ob er außerhalb seines Körpers war, weiß ich genauso wenig; Gott allein weiß es. 3-4 Auf jeden Fall weiß ich, dass der Betreffende ins Paradies versetzt wurde (ob in seinem Körper oder ohne seinen Körper, weiß ich – ´wie gesagt` – nicht; nur Gott weiß es) und dass er dort geheimnisvolle Worte hörte, Worte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht .
    5 Im Hinblick auf diesen Menschen will ich mich rühmen; an mir selbst jedoch will ich nichts rühmen

    Welchen Menschen meint er hier? War nicht die Vision des Apostels Johannes auf Patmos erst sehr viel später?

    Was ist über „diesen Menschen“ in der Bibel bekannt?

    12:1-4 — Wer war der Mensch, der „in das Paradies entrückt wurde“?
    Da die Bibel von niemand sonst berichtet, der eine solche Vision hatte, und Paulus direkt im Anschluss an die Verteidigung seines Apostelamts davon sprach, bezog er sich wahrscheinlich auf etwas, was er selbst erlebt hatte. Paulus wurde in dieser Vision vermutlich in das geistige Paradies versetzt, in dem sich die Christenversammlung in der „Zeit des Endes“ befindet (Dan. 12:4).

    Kommentar — 1. Dezember 2012 @ 21:51

  11. Jule

    2. Korinther 13 – Aufforderung zur Selbstprüfung

    1 Das ist nun das dritte Mal, dass ich zu euch komme – ´entsprechend dem Grundsatz`: »Jede Sache soll aufgrund der Aussagen von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.« 2 Ich habe euch schon früher gewarnt – bei meinem zweiten Besuch – und warne euch jetzt noch einmal, diesmal aus der Ferne, und zwar gilt meine Warnung denen, die bis heute nicht mit ihren alten Sünden gebrochen haben , und auch allen anderen: Wenn ich dieses Mal komme, werde ich keine Nachsicht üben. 3 Ihr selbst fordert ja einen Beweis dafür, dass Christus, ´in dessen Namen ich auftrete,` auch wirklich durch mich spricht. ´Nun, ihr werdet sehen:` Christus verhält sich euch gegenüber nicht so, als wäre er schwach, sondern erweist unter euch seine Kraft. 4 Er war schwach, als er gekreuzigt wurde, doch jetzt lebt er durch Gottes Kraft. Genauso ist es bei uns: Wir teilen seine Schwachheit, weil wir mit ihm verbunden sind. Aber gerade deshalb – wegen unserer Zusammengehörigkeit mit ihm – haben wir durch Gottes Kraft auch Anteil an seinem Leben, und das wird sich an unserem Verhalten euch gegenüber zeigen.

    5 Stellt euch selbst auf die Probe, um zu sehen, ob ihr im Glauben ´gefestigt` seid; prüft, ob ihr bewährt seid! Eigentlich müsst ihr doch erkennen, dass Jesus Christus in eurer Mitte ist, oder nicht? Andernfalls hättet ihr ja die Probe nicht bestanden! 6 Wenn ihr sie aber besteht, dann – so hoffe ich – werdet ihr auch erkennen, dass wir ´ebenfalls` nicht unbewährt sind.

    7 Im Übrigen beten wir zu Gott, dass ihr euch nichts zuschulden kommen lasst und wir nicht – wie angekündigt – streng durchgreifen müssen. Wir hätten dann zwar nicht bewiesen, dass wir glaubwürdig sind, aber darum geht es uns auch gar nicht. Worum es uns geht, ist, dass ihr tut, was gut und richtig ist – selbst wenn es dann so aussieht, als wären wir den Nachweis unserer Glaubwürdigkeit schuldig geblieben. 8 Schließlich könnten wir niemals etwas gegen die Wahrheit tun; wir können immer nur für die Wahrheit eintreten. 9 Deshalb ist es uns eine Freude, schwach zu sein , wenn nur ihr stark seid. Und genau das ist es auch, worum wir beten: dass ihr euch zurechthelfen lasst.
    10 Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich euch das alles schreibe, solange ich noch in der Ferne bin. Ich möchte, wenn ich komme, nicht streng durchgreifen müssen. Die nötige Vollmacht dazu hätte ich ja. Aber der Herr hat sie mir zum Aufbauen und nicht zum Niederreißen gegeben.

    Abschließende Mahnungen. Grüße und Segenswünsche

    11 Damit komme ich zum Schluss, liebe Geschwister. Freut euch! Lasst euch zurechthelfen, nehmt euch meine mahnenden Worte zu Herzen, richtet euch ganz auf das gemeinsame Ziel aus und lebt in Frieden ´miteinander`. Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. 12 Grüßt einander mit einem Kuss als Ausdruck dafür, dass ihr alle zu Gottes heiligem Volk gehört. Alle Gläubigen hier lassen euch grüßen.

    13 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der euch Gemeinschaft untereinander schenkt , sei mit euch allen!

    Scheinbar hat Paulus das selbe Problem wie ich: unangenehme Dinge lassen sich einfach besser schriftlich sagen. Denn weil wir die Menschen lieben, die wir „zurechtbringen müssen“ neigen wir dazu, bereits bei einem traurigen Blick zu verstummen, wenn wir merken, das was wir sagen, tut dem anderen weh. Aber manche Dinge sind zu ernst, als dass sie ungesagt bleiben könnten – und so ist ein Brief die beste Lösung.

    Oftmals sitzen wir stundenlang, tagelang oder sogar wochenlang über so einem Brief. Immer wieder feilen wir daran rum, wollen die Schärfe herausnehmen. Wir wollen den anderen ja nicht verletzen. Umso schlimmer, wenn so ein liebevoll und unter Tränen geschriebener Brief nach hinten losgeht und den anderen dazu veranlaßt, uns wütend den Rücken zu kehren. Dann fragen wir uns, ob es nicht besser gewesen wäre, auch hier unseren Mund zu halten. Aber es gibt halt auch Grenzen:

    Keine persönlichen, weil wir zu sehr verletzt wären, sondern Grenzen in Jehova und in der Liebe. Wenn der andere etwas tut, was ihm auf Dauer schadet oder was gegen Jehova und seine Maßstäbe ist – dann dürfen wir nicht schweigen. Dann müssen wir ihn vor der Gefahr warnen, in der er sich unwissentlich befindet.

    Wie wir sehen, schmerzt dies den Apostel Paulus ebenso sehr, wie uns persönlich. Aber er sagt es ihnen ja hier klar und deutlich: er mußte reden, weil er sie liebt, weil er wirklich an ihrem ewigen Wohl interessiert ist!

    Ob sie das erkannt hatten? Wie ging es mit diesen Leuten in der Versammlung Korinth weiter? Was wissen wir darüber?

    Kommentar — 1. Dezember 2012 @ 22:06

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