2. Korinther 7 – 9
Kapitel 7
Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen.
2 Gewährt uns Raum. Wir haben niemandem unrecht getan, wir haben niemand verdorben, wir haben niemand übervorteilt. 3 Ich sage dies nicht, um euch zu verurteilen. Denn ich habe vorhin gesagt, daß ihr in unserem Herzen seid, um mit uns zu sterben und zu leben. 4 Groß ist mein Freimut der Rede euch gegenüber. Groß ist mein Rühmen euretwegen. Ich bin mit Trost erfüllt, ich fließe über vor Freude in all unserer Trübsal.
5 In der Tat, als wir in Mazedọnien angekommen waren, gab es für unser Fleisch keine Erleichterung, sondern wir wurden weiterhin auf jede Weise niedergedrückt — da gab es außen Kämpfe, innen Befürchtungen. 6 Gott aber, der die Niedergeschlagenen tröstet, hat uns durch die Gegenwart des Titus getröstet; 7 doch nicht allein durch seine Gegenwart, sondern auch durch den Trost, mit dem er euretwegen getröstet worden war, da er uns wieder Nachricht brachte von eurer Sehnsucht, eurer Trauer, eurem Eifer für mich, so daß ich mich noch mehr freute.
8 Wenn ich euch also auch durch meinen Brief traurig gemacht habe, so bedauere ich es nicht. Selbst wenn ich es zuerst bedauerte (ich sehe, daß jener Brief euch traurig gemacht hat, wenn auch nur für eine kleine Weile), 9 so freue ich mich nun, nicht weil ihr traurig gemacht wurdet, sondern weil ihr traurig gemacht wurdet zur Reue, denn ihr wurdet in gottgemäßer Weise traurig gemacht, damit ihr unsertwegen in nichts zu Schaden kämet. 10 Denn gottgemäße Traurigkeit bewirkt Reue zur Rettung, die nicht zu bereuen ist; die Traurigkeit der Welt aber bewirkt Tod. 11 Denn seht, gerade dies, daß ihr in gottgemäßer Weise traurig gemacht worden seid, welch große Ernsthaftigkeit hat es in euch bewirkt, ja eure Entlastung, ja Unwillen, ja Furcht, ja Sehnsucht, ja Eifer, ja Berichtigung des Unrechts! In jeder Hinsicht habt ihr euch in dieser Sache als sittlich rein erwiesen. 12 Obwohl ich euch schrieb, tat ich es bestimmt weder für den, der das Unrecht tat, noch für den, dem Unrecht geschehen war, sondern damit euer ernsthaftes Bemühen für uns unter euch vor Gott offenbar gemacht werde. 13 Deshalb sind wir getröstet worden.
Doch zu unserem Trost hinzu wurde unsere Freude noch viel überströmender wegen der Freude des Titus, weil sein Geist durch euch alle erquickt worden ist. 14 Denn wenn ich mich irgendwie ihm gegenüber rühmend über euch geäußert habe, so bin ich nicht beschämt worden; sondern so, wie wir euch alles in Wahrheit gesagt haben, so hat sich auch unser Rühmen vor Titus als Wahrheit erwiesen. 15 Auch sind seine [Gefühle] inniger Zuneigung überströmender euch gegenüber, während er sich euer aller Gehorsam in den Sinn ruft, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern empfingt. 16 Ich freue mich, daß ich euretwegen in jeder Weise guten Mutes sein kann.
Kapitel 8
Nun lassen wir euch, Brüder, in bezug auf die unverdiente Güte Gottes, die den Versammlungen Mazedọniens erwiesen worden ist, wissen, 2 daß während einer großen Erprobung unter Trübsal die Fülle ihrer Freude und ihre tiefe Armut den Reichtum ihrer Freigebigkeit überströmen ließen. 3 Denn gemäß ihrem tatsächlichen Vermögen, ja ich bezeuge [es], über ihr tatsächliches Vermögen hinaus geschah dies, 4 während sie uns von sich aus anhaltend und sehr eindringlich um das [Vorrecht] gütigen Gebens und um einen Anteil an dem Dienst baten, der für die Heiligen bestimmt ist. 5 Und nicht bloß, wie wir gehofft hatten, sondern sich selbst gaben sie zuerst dem Herrn und uns durch Gottes Willen. 6 Das bewog uns, Titus zu ermuntern, daß, so wie er es gewesen war, der es unter euch einführte, er auch dasselbe [Werk] gütigen Gebens eurerseits vollenden solle. 7 Dessenungeachtet mögt ihr, so wie ihr in allem überströmend seid, in Glauben und Wort und Erkenntnis und aller Ernsthaftigkeit und in dieser unserer Liebe zu euch, auch in diesem [Werk] gütigen Gebens überströmend sein.
8 Ich sage euch dies nicht als Befehl, sondern im Hinblick auf die Ernsthaftigkeit anderer und um die Echtheit eurer Liebe zu prüfen. 9 Denn ihr kennt die unverdiente Güte unseres Herrn Jesus Christus, daß er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.
10 Und hierin äußere ich eine Meinung: Denn diese Sache gereicht euch zum Nutzen, da ihr schon vor einem Jahr nicht nur mit dem Tun, sondern auch mit dem Wollen [dazu] den Anfang gemacht habt; 11 so vollendet nun auch das Tun desselben, damit, wie die Bereitschaft zum Wollen vorhanden gewesen ist, so auch das Vollenden gemäß dem sei, was ihr habt. 12 Denn wenn vorerst die Bereitschaft da ist, so ist sie besonders annehmbar gemäß dem, was jemand hat, nicht gemäß dem, was jemand nicht hat. 13 Denn ich meine es nicht so, daß es für andere leicht, für euch aber schwer sein soll, 14 sondern daß durch einen Ausgleich euer Überfluß gerade jetzt ihrem Mangel abhelfe, damit ihr Überfluß auch eurem Mangel abhelfen möge, so daß es zu einem Ausgleich komme, 15 so wie geschrieben steht: „Wer viel hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig hatte, hatte nicht zu wenig.“
16 Gott sei nun Dank, daß er Titus denselben ernsten Eifer euch betreffend ins Herz gelegt hat, 17 denn er ist tatsächlich auf die Ermunterung eingegangen, doch reist er, da er voll ernsten Eifers ist, von sich aus zu euch. 18 Wir senden aber den Bruder mit ihm, dessen Lob sich in Verbindung mit der guten Botschaft durch alle Versammlungen verbreitet hat. 19 Nicht nur das, sondern er wurde von den Versammlungen auch dazu bestimmt, unser Reisegefährte in Verbindung mit dieser Liebesgabe zu sein, die von uns zur Verherrlichung des Herrn und als Beweis unserer Bereitwilligkeit dargereicht wird. 20 So vermeiden wir es, daß irgendein Mensch in Verbindung mit diesem reichen Beitrag, der von uns geleistet wird, an uns etwas zu bemängeln finde. 21 Denn wir „treffen ehrliche Vorsorge, nicht allein vor den Augen Jehovas, sondern auch vor den Augen der Menschen“.
22 Überdies senden wir unseren Bruder mit ihnen, dessen ernsten Eifer wir oft in vielen Dingen erprobt haben, der sich jetzt aber noch ernstlicher bemüht zufolge seines großen Zutrauens, das er zu euch hat. 23 Wenn jedoch irgendeine Frage über Titus aufkommt, er ist ein Teilhaber mit mir und ein Mitarbeiter in eurem Interesse; oder wenn über unsere Brüder, sie sind Apostel der Versammlungen und eine Herrlichkeit Christi. 24 Gebt ihnen daher angesichts der Versammlungen den Beweis eurer Liebe und dessen, was wir Rühmliches über euch gesagt haben.
Kapitel 9
Was nun die Dienstleistung für die Heiligen betrifft, so ist es für mich überflüssig, euch zu schreiben, 2 denn ich kenne eure Bereitwilligkeit, die ich an euch bei den Mazedọniern rühme, daß Achạia nun seit einem Jahr bereitgestanden hat, und euer Eifer hat die meisten von ihnen angespornt. 3 Ich sende aber die Brüder, damit sich unser Rühmen über euch in dieser Hinsicht nicht als nichtig erweist, sondern damit ihr wirklich bereit seid, so wie ich wiederholt gesagt habe, daß ihr es sein würdet. 4 Wenn sonst etwa Mazedọnier mit mir kommen und euch nicht bereit finden sollten, würden wir — um nicht zu sagen ihr — in dieser unserer Zuversicht beschämt werden. 5 Daher dachte ich, es sei notwendig, die Brüder zu ermuntern, zu euch vorauszureisen und eure zuvor versprochene reichliche Gabe im voraus bereitzuhalten, damit diese so als eine reichliche Gabe bereit sei und nicht als etwas Erpreßtes.
6 Was aber dies betrifft: Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten; und wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten. 7 Jeder tue so, wie er es in seinem Herzen beschlossen hat, nicht widerwillig oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber.
8 Gott vermag überdies all seine unverdiente Güte gegen euch überströmen zu lassen, damit ihr, während ihr in allem stets volle Selbstgenügsamkeit habt, Überfluß haben mögt für jedes gute Werk. 9 (So wie geschrieben steht: „Er hat weit und breit ausgeteilt, er hat den Armen gegeben, seine Gerechtigkeit währt immerdar.“ 10 Er nun, der dem Sämann Samen in Fülle darreicht und Brot zum Essen, wird euch den Samen zur Aussaat darreichen und mehren und wird die Erzeugnisse eurer Gerechtigkeit zunehmen lassen.) 11 In allem werdet ihr bereichert für jede Art von Freigebigkeit, die durch uns eine Dankesäußerung gegenüber Gott bewirkt; 12 denn die Leistung dieses öffentlichen Dienstes soll nicht nur dem Mangel der Heiligen völlig abhelfen, sondern auch reich sein durch viele Dankesäußerungen gegenüber Gott. 13 Durch den Beweis, den dieser Dienst liefert, verherrlichen sie Gott, weil ihr euch der guten Botschaft über den Christus unterwerft, wie ihr dies öffentlich bekennt, und weil ihr in eurem Beitrag für sie und für alle freigebig seid; 14 und mit Flehen für euch sehnen sie sich nach euch wegen der alles übertreffenden unverdienten Güte Gottes euch gegenüber.
15 Dank sei Gott für seine unbeschreibliche freie Gabe!
Jule | 11.28.09 | 2. Korinther, Text in der Bibel |
Jule
2. Korinther 7 – 9
2. Korinther 7:9-12
was wird hier über aufrichtige Reue gesagt?
Was soll siie bewirken?
Womit beweisen wir, dass wir es ehrlich meinen und unser fasches Tun wirklich bereuen und wirklich zu Jehova umgekehrt sind?
Sind wir dazu bereit?
Kommentar — 5. Dezember 2009 @ 22:31
Jule
2. Korinther 7 – 9
2. Korinther 7:2-4
kann man uns vertrauen?
Woran könntet ihr erkennen, dass ihr uns vertrauen könnt? Was, wenn andere uns verleumden – wem sollt ihr dann glauben?
Kommentar — 29. November 2011 @ 02:20
Jule
2. Korinther 7:5-6
hat Jehova schon mal Personen „benutzt“, um uns zu trösten?
Wie steht es mit uns selbst – lassen wir uns von Jehova benutzen, als ein williges Werkzeug, damit er andere trösten kann?
Kommentar — 29. November 2011 @ 02:24
Jule
2. Korinther 7 – 9
2. Korinther 7 – „weil wir euch lieben“
An anderer Stelle schreibt Paulus an die Hebräer über die Auswirkungen von Zucht:
In dem Moment, wo wir einen anderen in Zucht nehmen müssen, ist es für keinen von uns angenehm. Besonders dann nicht, wenn wir denjenigen lieben – vielleicht, weil wir mit ihm die Bibel studieren oder er unser geliebtes Kind ist. Dann tut es oftmals uns noch viel mehr weh als ihm.
Vor allen Dingen dann, wenn derjenige sich deshalb für längere Zeit von uns abwendet. Gerade unsere jugendlichen Kinder, die ja ihren eigenen Weg gehen wollen, nehmen uns Kritik und „Verbote“ sehr übel. Dann wird es kritisch, wenn derjenige die Möglichkeit hat, in dieser „Schnollphase“ bei uns auszuziehen und komplett den Kontakt abbricht. Er fühlt sich von uns nicht verstanden, gegängelt und verletzt. Dadurch, dass er uns aus dem Weg geht, bekommen wir keinerlei Chance, ihm zu erklären, dass wir nur sein eigenes Wohl im Auge hatten. Dass es uns um ihn und seine Zukunft ging. Dass wir aus tiefster Liebe zu ihm und aus Sorge um sein ewiges Wohl „so hart und unfair“ mit ihm waren – wie er das Ganze empfunden hat. Was dann? Was können wir dann tun?
Wir können es nur in Jehovas Hände legen und hoffen, dass die Zeit kommt, wo er es begreift. Bei manchen kann so etwas mehrere Jahre, ja sogar Jahrzehnte dauern. Wie können wir verhindern, dass wir darüber unsere Freude verlieren?
Auch hier können wir alles vertrauensvoll in die Hände Jehovas legen und uns in der Zwischenzeit im Werke des Herrn verausgaben. Etwas anderes können wir nicht tun, denn wir können das Verhalten des anderen nicht ändern – nur, wie wir selbst damit umgehen.
So Jehova will, werden dann auch wir zu SEINER Zeit das Glück erleben, das der Paulus hier mit den Korinthern erlebt. Zwar waren sie sauer auf ihn, zwar waren sie gekränkt im ersten Moment, aber Jehova liess sie mit der Zeit die tiefere Wahrheit erkennen: dass es ihm nicht um Macht, sondern um ihr eigenes Wohl ging.
Letztendlich haben sie richtig gehandelt, sie haben den Bösen Menschen aus ihrer Mitte entfernt und somit dafür gesorgt, dass die Versammlung wieder rein wurde und Jehova sie segnen konnte. „Ganz nebenbei“ hatte diese Zuchtmaßnahme auch bei dem unmoralischen Menschen Erfolg und er bereute seine Tat und kehrte zu Jehova um.
Alles war nur deshalb möglich, weil Paulus das Wohl der anderen seinem eigenem Befinden vorangestellt hatte. Er war sich darüber im Klaren, dass sie erst mal sauer sein würden, wenn er mutig und klar und deutlich die Mißstände aufzeigt – und er nahm ganz bewusst den heftigen Schmerz auf sich, die ihre Ablehnung ihm bereiten würde.
All dies tat er, weil er sie so sehr liebte und auf jeden Fall Jehova gefallen wollte. „Koste es, was es wolle“. Er zahlte bereitwillig diesen hohen Preis!
Sind auch wir dazu bereit?
Die Freude darüber, dass sich letztendlich doch noch alles zum Guten wendet, macht den Schmerz bei ihm mehr als wett. Er ist sich darüber im Klaren, dass dies Gute nur bewirkt werden konnte, weil er bereit war, diesen hohen Preis zu zahlen!
Kommentar — 30. November 2012 @ 20:19
Jule
2. Korinther 8 – Eine Geldsammlung für die verarmten Christen in Jerusalem (Kapitel 8 und 9)
Geld von den Brüdern annehmen ja – aber nicht für sich selbst, sondern für andere
Kommentar — 30. November 2012 @ 20:28
Jule
2. Korinther 9 – Dem Vorhaben muss die Ausführung folgen
An welche Begebenheiten erinnern wir uns, wo in der Geschichte des Volkes Gottes großzügig gegeben wurde?
Kommentar — 30. November 2012 @ 20:33