Jakobus 3 – 5

Kapitel 3

3 Nicht viele von euch sollten Lehrer werden, meine Brüder, da ihr wißt, daß wir ein schwereres Gericht empfangen werden. 2 Denn wir alle straucheln oft. Wer nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, imstande, auch [seinen] ganzen Leib zu zügeln. 3 Wenn wir den Pferden Zäume ins Maul legen, damit sie uns gehorchen, so lenken wir auch ihren ganzen Körper. 4 Seht! Selbst Schiffe, so groß sie auch sind und obwohl sie von starken Winden getrieben werden, werden durch ein sehr kleines Steuerruder dorthin gelenkt, wohin die Neigung des Steuermanns will.

5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied, und doch erhebt sie große Prahlereien. Seht, welch kleines Feuer es erfordert, um eine so große Waldung in Brand zu setzen! 6 Nun, die Zunge ist ein Feuer. Die Zunge stellt sich unter unseren Gliedern als eine Welt der Ungerechtigkeit dar, denn sie besudelt den ganzen Leib und setzt das Rad des natürlichen Lebens in Brand, und sie wird durch die Gehẹnna in Brand gesetzt. 7 Denn jede Art von wildlebenden Tieren wie auch von Vögeln und Kriechtieren und Meerestieren wird von der menschlichen Natur gezähmt und ist gezähmt worden. 8 Die Zunge aber, kein einziger Mensch kann sie zähmen. Ein widerspenstiges, schädliches Ding voll todbringenden Giftes ist sie. 9 Mit ihr segnen wir Jehova, ja [den] Vater, und doch verfluchen wir mit ihr die Menschen, die „gemäß dem Gleichnis Gottes“ ins Dasein gekommen sind. 10 Aus demselben Mund kommen Segen und Fluch hervor.

Es ist nicht richtig, meine Brüder, daß diese Dinge so weitergeschehen. 11 Eine Quelle läßt doch nicht etwa aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere hervorsprudeln? 12 Meine Brüder, ein Feigenbaum kann doch nicht etwa Oliven hervorbringen oder ein Weinstock Feigen? Auch kann salziges Wasser nicht süßes Wasser hervorbringen.

13 Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus seinem vortrefflichen Wandel seine Werke mit einer Sanftmut, die zur Weisheit gehört. 14 Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Streitsucht in eurem Herzen habt, so prahlt [nicht] und lügt nicht gegen die Wahrheit. 15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern ist [die] irdische, animalische, dämonische. 16 Denn wo es Eifersucht und Streitsucht gibt, da gibt es Unordnung und alles Schlechte.

17 Die Weisheit von oben aber ist vor allem keusch, dann friedsam, vernünftig, zum Gehorchen bereit, voller Barmherzigkeit und guter Früchte, nicht parteiische Unterschiede machend, nicht heuchlerisch. 18 Überdies wird der Same der Frucht der Gerechtigkeit unter friedevollen Verhältnissen für die gesät, die Frieden stiften.

Kapitel 4

4 Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von dieser Quelle, nämlich von euren Begierden nach sinnlichem Vergnügen, die in euren Gliedern im Streit liegen? 2 Ihr begehrt, und doch habt ihr nicht. Ihr fahrt fort zu morden und seid weiterhin habsüchtig, und ihr könnt doch nicht erlangen. Ihr fahrt fort, zu streiten und Krieg zu führen. Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet. 3 Ihr bittet, und doch empfangt ihr nicht, weil ihr für einen falschen Zweck bittet, um [es] in euren Begierden nach sinnlichem Vergnügen zu verbrauchen.

4 Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar. 5 Oder scheint es euch, daß die Schrift umsonst sagt: „Mit einem Hang zum Neid sehnt sich fortwährend der Geist, der in uns Wohnung genommen hat.“? 6 Die unverdiente Güte jedoch, die er erweist, ist größer. Folglich sagt er: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte.“

7 Unterwerft euch daher Gott; doch widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen. 8 Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und läutert euer Herz, ihr Unentschlossenen. 9 Gebt dem Elend Raum und trauert und weint. Euer Lachen wandle sich in Trauer und [eure] Freude in Niedergeschlagenheit. 10 Erniedrigt euch in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen.

11 Hört auf, Brüder, gegeneinander zu reden. Wer gegen einen Bruder redet oder seinen Bruder richtet, redet gegen [das] Gesetz und richtet [das] Gesetz. Wenn du nun [das] Gesetz richtest, bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. 12 EINER ist es, der Gesetzgeber und Richter ist, er, der retten und vernichten kann. Du aber, wer bist du, daß du [deinen] Nächsten richtest?

13 Kommt nun, ihr, die ihr sagt: „Heute oder morgen wollen wir in diese Stadt reisen und wollen dort ein Jahr zubringen, und wir wollen Geschäfte treiben und Gewinn machen“, 14 wobei ihr nicht wißt, was euer Leben morgen sein wird. Denn ihr seid ein Dunst, der für eine kleine Weile erscheint und dann verschwindet. 15 Statt dessen solltet ihr sagen: „Wenn Jehova will, werden wir leben und auch dies oder jenes tun.“ 16 Nun aber setzt ihr euren Stolz in eure anmaßenden Prahlereien. All dieses Stolzsein ist böse. 17 Wenn daher jemand weiß, wie er das tun soll, was recht ist, und es doch nicht tut, so ist es ihm Sünde.

Kapitel 5

5 Kommt nun, ihr Reichen, weint, heult über euer Elend, das über euch kommt. 2 Euer Reichtum ist verfault, und eure äußeren Kleider sind von Motten zerfressen worden. 3 Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird ein Zeugnis gegen euch sein und wird eure Fleischteile fressen. Etwas wie Feuer ist das, was ihr in den letzten Tagen aufgehäuft habt. 4 Seht! Der Lohn, der den Arbeitern zusteht, die eure Felder abgeerntet haben, den ihr aber zurückbehalten habt, schreit fortwährend, und die Hilferufe der Schnitter sind zu den Ohren Jehovas der Heerscharen gedrungen. 5 Ihr habt auf der Erde in Luxus gelebt und habt an sinnlichem Vergnügen Gefallen gefunden. Ihr habt am Schlachttag euer Herz fett gemacht. 6 Ihr habt verurteilt, ihr habt gemordet den Gerechten. Widersteht er euch nicht?

7 Übt daher Geduld, Brüder, bis zur Gegenwart des Herrn. Seht! Der Landwirt wartet die köstliche Frucht der Erde ab und übt Geduld ihretwegen, bis er den Frühregen und den Spätregen erhält. 8 Übt auch ihr Geduld; befestigt euer Herz, denn die Gegenwart des Herrn hat sich genaht.

9 Stoßt keine Seufzer gegeneinander aus, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht! Der RICHTER steht vor den Türen. 10 Brüder, nehmt euch beim Erleiden von Ungemach und beim Geduldüben die Propheten als Beispiel, die im Namen Jehovas geredet haben. 11 Seht! Wir preisen die glücklich, die ausgeharrt haben. Ihr habt vom Ausharren Hiobs gehört und habt gesehen, welchen Ausgang Jehova gab, daß Jehova voll inniger Zuneigung und barmherzig ist.

12 Vor allen Dingen jedoch, meine Brüder, schwört nicht mehr, ja, weder beim Himmel noch bei der Erde, noch mit irgendeinem anderen Eid. Sondern euer Ja bedeute ja und euer Nẹin nein, damit ihr nicht unter ein Gericht fallt.

13 Erleidet jemand unter euch Ungemach? Er verharre im Gebet. Ist jemand guten Mutes? Er singe Psalmen. 14 Ist jemand unter euch krank? Er rufe die älteren Männer der Versammlung zu [sich], und sie mögen über ihm beten und [ihn] im Namen Jehovas mit Öl einreiben. 15 Und das Gebet des Glaubens wird dem sich nicht wohl Fühlenden zum Heil sein, und Jehova wird ihn aufrichten. Und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden.

16 Bekennt also einander offen eure Sünden, und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das Flehen eines Gerechten hat, wenn es wirksam ist, viel Kraft. 17 Elịa war ein Mensch mit Gefühlen gleich den unseren, und doch betete er im Gebet, daß es nicht regnen möge; und es regnete drei Jahre und sechs Monate lang nicht auf das Land. 18 Und er betete wieder, und der Himmel gab Regen, und das Land brachte seine Frucht hervor.

19 Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit weg in die Irre geführt worden ist, und ein anderer bringt ihn zur Umkehr, 20 so wißt, daß der, der einen Sünder vom Irrtum seines Weges zurückführt, seine Seele vom Tod retten und eine Menge von Sünden bedecken wird.

Jule | 11.16.09 | Jakobus, Text in der Bibel |

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  1. Jule

    Jakobus 3 – 5

    Jakobus 3:2-10

    Denn wir alle straucheln oft. Wer nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, imstande, auch [seinen] ganzen Leib zu zügeln. 3 Wenn wir den Pferden Zäume ins Maul legen, damit sie uns gehorchen, so lenken wir auch ihren ganzen Körper. 4 Seht! Selbst Schiffe, so groß sie auch sind und obwohl sie von starken Winden getrieben werden, werden durch ein sehr kleines Steuerruder dorthin gelenkt, wohin die Neigung des Steuermanns will.

    5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied, und doch erhebt sie große Prahlereien. Seht, welch kleines Feuer es erfordert, um eine so große Waldung in Brand zu setzen! 6 Nun, die Zunge ist ein Feuer. Die Zunge stellt sich unter unseren Gliedern als eine Welt der Ungerechtigkeit dar, denn sie besudelt den ganzen Leib und setzt das Rad des natürlichen Lebens in Brand, und sie wird durch die Gehenna in Brand gesetzt. 7 Denn jede Art von wildlebenden Tieren wie auch von Vögeln und Kriechtieren und Meerestieren wird von der menschlichen Natur gezähmt und ist gezähmt worden. 8 Die Zunge aber, kein einziger Mensch kann sie zähmen. Ein widerspenstiges, schädliches Ding voll todbringenden Giftes ist sie. 9 Mit ihr segnen wir Jehova, ja [den] Vater, und doch verfluchen wir mit ihr die Menschen, die „gemäß dem Gleichnis Gottes“ ins Dasein gekommen sind. 10 Aus demselben Mund kommen Segen und Fluch hervor.

    siehe auch den ergänzenden Stoff von Jakobus 1:26 dazu

    Jakobus 3:13-16

    Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus seinem vortrefflichen Wandel seine Werke mit einer Sanftmut, die zur Weisheit gehört. 14 Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Streitsucht in eurem Herzen habt, so prahlt [nicht] und lügt nicht gegen die Wahrheit. 15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern ist [die] irdische, animalische, dämonische. 16 Denn wo es Eifersucht und Streitsucht gibt, da gibt es Unordnung und alles Schlechte.

    Wo gliedere ich mich durch meine Taten und Worte ein?

    Habe ich die Weisheit von oben – oder unterstelle ich mich durch mein Reden und mein Tun der irdischen, animalischen und dem dämonischen Einfluss?

    Jakobus 3:17-18

    Die Weisheit von oben aber ist vor allem keusch, dann friedsam, vernünftig, zum Gehorchen bereit, voller Barmherzigkeit und guter Früchte, nicht parteiische Unterschiede machend, nicht heuchlerisch. 18 Überdies wird der Same der Frucht der Gerechtigkeit unter friedevollen Verhältnissen für die gesät, die Frieden stiften.

    hierzu hatten wir vor einigen Jahren einen wunderschönen Kreiskongress. Erinnern wir uns noch an einige Punkte?

    hier geht es zu meinen Notizen davon. Ich werde sie in nächster Zeit in meinen persönlichen Blog „Highlights von den Kongressen“ einbasteln

    Kommentar — 25. November 2009 @ 23:17

  2. Jule

    Jakobus 4:7-10

    Unterwerft euch daher Gott; doch widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen. 8 Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Reinigt eure Hände, ihr Sünder, und läutert euer Herz, ihr Unentschlossenen. 9 Gebt dem Elend Raum und trauert und weint. Euer Lachen wandle sich in Trauer und [eure] Freude in Niedergeschlagenheit. 10 Erniedrigt euch in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen.

    eine kurze Zusammenfassung dessen, was die Propheten damals immer wieder zu den Abtrünnigen vom Volke Gottes sagten.

    Dies sagte er damals denen von den ersten Christen, die den richtigen Weg verlasen hatten – und dies sagt er auch uns heute, die wir nicht so leben, wie ER das wünscht.

    Kommentar — 27. November 2009 @ 20:07

  3. Jule

    Jakobus 4:11-12

    Hört auf, Brüder, gegeneinander zu reden. Wer gegen einen Bruder redet oder seinen Bruder richtet, redet gegen [das] Gesetz und richtet [das] Gesetz. Wenn du nun [das] Gesetz richtest, bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter.

    12 EINER ist es, der Gesetzgeber und Richter ist, er, der retten und vernichten kann. Du aber, wer bist du, daß du [deinen] Nächsten richtest?

    fühlen wir uns angesprochen?

    Kommentar — 27. November 2009 @ 20:07

  4. Jule

    Jakobus 4:17

    Wenn daher jemand weiß, wie er das tun soll, was recht ist, und es doch nicht tut, so ist es ihm Sünde.

    handeln wir so, wie wir erkannt haben, dass wir es solten?

    Könnten wir uns der Verantwortung entziehen, indem wir vorgeben, dass wir garnicht verstanden haben, was wir tun sollten?

    Ist es vielleicht gar besser, sich garnicht so sehr mit Gottes Wort zu beschäftigen, damit wir nicht verstehen was ER will – und uns ER somit nicht zur Rechenschaft ziehen kann?

    Kommentar — 27. November 2009 @ 20:08

  5. Jule

    Jakobus 5:5-6

    Ihr habt auf der Erde in Luxus gelebt und habt an sinnlichem Vergnügen Gefallen gefunden. Ihr habt am Schlachttag euer Herz fett gemacht. 6 Ihr habt verurteilt, ihr habt gemordet den Gerechten. Widersteht er euch nicht?

    Jakobus 5:9

    Stoßt keine Seufzer gegeneinander aus, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Seht! Der RICHTER steht vor den Türen.

    Kommentar — 27. November 2009 @ 20:08

  6. Jule

    Jakobus 5:10-11

    Brüder, nehmt euch beim Erleiden von Ungemach und beim Geduldüben die Propheten als Beispiel, die im Namen Jehovas geredet haben. 11 Seht! Wir preisen die glücklich, die ausgeharrt haben. Ihr habt vom Ausharren Hiobs gehört und

    harren wir aus, oder wollen wir schon heute die Annehmlichkeiten geniessen, „denn man weiss ja nicht, ob und wann Harmagedon endlich kommt“?

    Kommentar — 27. November 2009 @ 20:08

  7. Jule

    Jakobus 5:19-20

    Meine Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit weg in die Irre geführt worden ist, und ein anderer bringt ihn zur Umkehr, 20 so wißt, daß der, der einen Sünder vom Irrtum seines Weges zurückführt, seine Seele vom Tod retten und eine Menge von Sünden bedecken wird.

    Sagst du nun vielleicht:

    „Ach nein, ich mische mich da nicht ein. Das geht mich ja auch garnichts an“.

    oder

    „Neee, lieber nicht. Man weiss ja auch garnicht, wie der andere reagiert. Ich will ihm ja nicht weh tun oder ihn entmutigen und vielleicht kündigt er mir sonst die Freundschaft.“

    oder

    „Da lass ich lieber die Finger von, sonst wendet er sich nachher auch noch gegen mich.“

    oder sogar:

    „Warum was dagegen unternehmen? Das, was er gerade tut, gereicht doch mir gerade zum Vortei!“

    Es gibt ja soooo viele Gründe, uns nicht in die Privatangelegenheiten unserer Brüder einzumischen…

    Aber Moment mal, haben wir nicht gerade vorher auch gelesen „wenn jemand weiss, was zu tun ist und es nicht tut….“?

    hm…..

    Kommentar — 27. November 2009 @ 20:08

  8. Jule

    Jakobus 3 – 5

    Jakobus 3:5-6

    Genauso ist es mit unserer Zunge. So klein sie auch ist, so groß ist ihre Wirkung! Ein kleiner Funke setzt einen ganzen Wald in Brand. 6 Mit einem solchen Feuer lässt sich auch die Zunge vergleichen. Sie kann eine ganze Welt voller Ungerechtigkeit und Bosheit sein. Sie vergiftet uns und unser Leben, sie steckt unsere ganze Umgebung in Brand, und sie selbst ist vom Feuer der Hölle entzündet.

    Hierzu passt das, was wir vor einiger Zeit im Studienartikel betrachtet haben. Dort hieß es auszugsweise:

    Aber wenn wir uns so sehr gekränkt fühlen, dass wir einfach nicht darüber hinwegsehen können? Unserem Herzen bei jedem, der es hören will Luft zu machen, wäre nicht gerade weise. Durch Geschwätz wird ja nur der Frieden in der Versammlung gestört. Was ist dann nötig, um die Sache friedlich aus der Welt zu schaffen? In Matthäus 18:15 heißt es: „Wenn dein Bruder eine Sünde begeht, so gehe hin, lege seinen Fehler zwischen dir und ihm allein offen dar. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen.“

    Es kann vorkommen, dass uns ein vermeintliches Unrecht so sehr beschäftigt, dass wir den Drang verspüren, ständig darüber zu reden. Und so heulen wir uns bei anderen aus – anstatt das Problem mit der Person zu lösen, die diese Gefühle in uns ausgelöst hat.

    Oftmals meinen wir dies überhaupt nicht böse, aber da der Mund bekanntlich ja aus der Fülle des Herzens redet, kann es vorkommen, dass es über läuft und wir davon mit Unbeteiligten reden.

    Wenn wir es dann eines Tages geschafft haben, die Probleme mit dieser Person zu lösen und uns wieder vertragen haben – dann stellen wir vielleicht fest, was für einen Schaden wir verursacht habe: ohne es zu wollen und ohne es zu bemerken. Ich denke hier an die Geschichte mit den Federn im Wind, die wir im Rahmen eines Studienartikels vor einigen Wochen betrachtet hatten:

    “Im Wind verstreute Federn”

    Eine alte jüdische Geschichte macht sehr schön deutlich, was durch abfälliges Gerede angerichtet weden kann. Es gibt sie in unterschiedlichen Versionen, doch im Wesentlichen lautet sie wie folgt:

    Ein Mann verbreitet verleumderische Behauptungen über den weisesten Mann der Stadt. Später bedauerte er seine üble Nachrede und bat den Weisen um Vergebung. Er wolle auch alles Nötige tun, um den Schaden wiedergutzumachen. Der Weise bat ihn nur um eines: Er solle doch ein mit Federn gefülltes Kissen aufschneiden und die Federn im Wind verstreuen. Erstaunt ob dieser merkwürdigen Bitte, ging der Mann seiner Wege und tat, wie ihm geheißen wurde.

    Wieder zurück, fragte er den Weisen: “Habt Ihr mir nun vergeben?”

    Dieser antwortete: “Geht zuerst und sammelt alle Federn wieder ein.”

    “Aber das ist doch unmöglich” Der Wind hat sie doch alle längst davongetragen!”

    “Genauso unmöglich ist es, den Schaden wiedergutzumachen, den Ihr durch Eure Worte angerichtet habt.”

    Die Lehre liegt auf der Hand. Was einmal gesagt worden ist, kann nicht wieder zurückgenommen werden. Und die entstandenen Verletzungen lassen sich vielleicht nie wieder ganz heilen. Sind wir versucht, negatives Gerede weiterzuerzählen, dann halten wir uns vor Augen, dass wir gerade im Begriff stehen, Federn im Wind zu verstreuen.

    (aus dem Studienartikel vom 15.07.2011)

    Genau diesen Gedanken wollte der Apostel hier rüber bringen: wir müssen ganz sorgfältig darauf achten, was wir sagen und wie wir es sagen – sonst könnte es sein, dass wir uns nicht nur unserem Bruder gegenüber versündigen, sondern auch gegen Gott!

    Jakobus 3:8

    Aber seine Zunge kann kein Mensch zähmen. Ungebändigt verbreitet sie ihr tödliches Gift.

    Kommentar — 18. November 2011 @ 13:16

  9. Jule

    Jakobus 3:13-16 

    Hält sich jemand von euch für klug und weise? Dann soll das an seinem ganzen Leben abzulesen sein, an seiner Freundlichkeit und Güte. Sie sind Kennzeichen der wahren Weisheit. 14 Seid ihr aber voller Neid und Streitsucht, dann braucht ihr euch auf eure angebliche Weisheit nichts einzubilden. In Wirklichkeit verdreht ihr so die Wahrheit. 15 Eine solche Weisheit kann niemals von Gott kommen. Sie ist irdisch, ungeistlich, ja teuflisch. 16 Wo Neid und Streitsucht herrschen, da gerät alles in Unordnung; da wird jeder Gemeinheit Tür und Tor geöffnet.

    Jakobus 3:17-18

    Die Weisheit aber, die von Gott kommt, ist vor allem aufrichtig; außerdem sucht sie den Frieden, sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Sie hat Mitleid mit anderen und bewirkt Gutes; sie ist unparteiisch, ohne Vorurteile und ohne alle Heuchelei. 18 Nur wer selber Frieden schafft, wird die Gerechtigkeit ernten, die dort aufgeht, wo Frieden herrscht.

    Woran können wir gemäß diesen Worten erkennen, wer Gott dient – und wer ihm nicht dient?

    Jakobus 4:1-3

    Wieso gibt es denn bei euch so viel Kämpfe und Streitigkeiten? Kommt nicht alles daher, dass ihr euren Leidenschaften und Trieben nicht widerstehen könnt? 2 Ihr wollt alles haben und werdet nichts bekommen. Ihr seid voller Neid und tödlichem Hass; doch gewinnen werdet ihr dadurch nichts. Eure Streitigkeiten und Kämpfe nützen euch gar nichts. Solange ihr nicht Gott bittet, werdet ihr nichts empfangen. 3 Wenn ihr freilich Gott nur darum bittet, eure selbstsüchtigen Wünsche zu erfüllen, wird er euch nichts geben.

    Kommentar — 18. November 2011 @ 13:17

  10. Jule

    Jakobus 4:7-8

    Unterstellt euch Gott, und widersetzt euch dem Teufel. Dann muss er von euch fliehen. 8 Sucht die Nähe Gottes, dann wird er euch nahe sein

    Interessante Übersetzung hier in der Hoffnung für Alle:

    Bei uns heißt es ja „er wird von euch fliehen“. Die Übersetzung „dann muss er“ fliehen ist für mich viel hoffnungsvoller!

    Denn: es bleibt ihm gar nichts anderes übrig! Ob er will oder nicht – er muss!

    Kommentar — 18. November 2011 @ 13:21

  11. Jule

    Jakobus 4:11-12 

    Redet nicht schlecht übereinander, liebe Brüder und Schwestern! Denn wer jemandem Schlechtes nachsagt oder ihn verurteilt, der verstößt gegen Gottes Gesetz. Anstatt es zu befolgen, spielt er sich als Richter auf. 12 Gott allein ist beides: Gesetzgeber und Richter. Nur er kann verurteilen oder von Schuld freisprechen. Woher nimmst du dir also das Recht, deine Mitmenschen zu verurteilen?

    Dies kann uns oftmals sehr schwer fallen. Wenn wir das Gefühl haben, ein anderer habe sich gegen uns versündigt und dieser sieht sein Unrecht nicht ein, und wenn uns vielleicht nicht einmal die Ältesten zu unserem Recht verhelfen – dann kann es sein, dass wir innerlich so voller Groll sind, dass es uns ganz erfüllt und wir nichts anderes mehr denken können.

    Dann laden wir uns nicht nur unnötigen Ballast auf – sondern laufen eigentlich über ein Feld, in dem unzählige Minen verborgen sind. Es muß zu einer Katastrophe kommen.

    Aber heißt dies, dass wir dem hilflos ausgeliefert wären? Keinesfalls!

    Jehova lässt uns niemals allein – solange wir ihm gestatten, uns und unser Leben zu leiten. Er ist wie ein Minenpürhund. Aber er weiss nicht nur, wo die Minen liegen, sondern er weiss auch, wie wir auf dem schnellsten Weg aus diesem gefährlichen Gebiet wieder herauskommt. Wenn wir nur auf ihn vertrauen und ihm dicht auf den Fersen folgen, unseren Blick ganz auf IHN dabei fixieren – dann werden wir wieder in Sicherheit gelangen.

    Wie könnte das „ihm folgen“ und „auf ihn verlassen“ aussehen?

    Da wir selbst die Dinge nicht ändern können, wäre es am sinnvollsten, die Dinge in Jehovas Hand zu legen – und dann auch dort zu belassen. Er weiss was passiert ist, er kennt die Umstände und die inneren Beweggründe von jedem Einzelnen: von dem, der sich unserer Ansicht nach gegen uns versuendigt hat und von uns! Er ist ein gerechter Richter und da er jeden gemäß seinen Taten den Lohn zukommen lassen wird, dürfen wir voller Zuversicht darauf vertrauen, dass ER die Dinge richtig stellen wird – wenn die Zeit dazu für ihn gekommen ist. Und bis dahin wird er uns ja nicht im Stich lassen, sondern uns alles geben, was wir dazu benötigen, um in dieser Situation ruhig zu bleiben und die Dinge ruhen zu lassen.

    Jakobus 5:10-11

    Nehmt euch ein Beispiel an den Propheten, die im Auftrag des Herrn gesprochen haben. Wie vorbildlich und mit welcher Geduld haben sie alle Leiden ertragen! 11 Menschen, die so standhaft waren, sind wirklich glücklich zu nennen. Denkt doch nur an Hiob! Ihr habt alle schon gehört, wie geduldig er sein Leiden ertragen hat. Und ihr wisst, dass der Herr in seiner Barmherzigkeit und Liebe alles zu einem guten Ende führte.

    Er wird uns mit seinem heiligen Geist zur Hilfe kommen, damit wir die nötige Selbstbeherrschung aufbringen, nicht darüber zu reden und er wird uns auch den inneren Frieden geben, so dass dieses Problem nicht ständig in uns gärt und unser Denken und Reden vergiftet.

    Was für ein wundervoller Gott, dem wir da dienen dürfen!

    Kommentar — 18. November 2011 @ 13:22

  12. Jule

    Jakobus 3 – 5

    Jakobus 3 – Die gefährliche Macht der Worte

    1 Meine Geschwister , es sollen nicht so viele von euch darauf aus sein, Lehrer der Gemeinde zu werden ! Ihr wisst doch, dass wir ´Lehrer` einmal besonders streng beurteilt werden. 2 Wir alle lassen uns ja oft und in vieler Hinsicht etwas zuschulden kommen, ´am meisten jedoch bei dem, was wir sagen`. Wenn jemand sich nie auch nur mit einem Wort etwas zuschulden kommen lässt, ist er ein vollkommener Mensch, der auch jeden anderen Bereich seines Lebens unter Kontrolle halten kann.
    3 Wenn wir einem Pferd das Zaumzeug ins Maul legen, machen wir uns damit das ganze Tier gefügig und können es so lenken, wie wir es wollen. 4 Oder denkt an ein Schiff: So groß es auch sein mag und so heftig die Winde sind, denen es ausgesetzt ist, wird es doch von einem winzigen Ruder auf dem Kurs gehalten, den der Steuermann bestimmt. 5 Genauso ist es mit der Zunge: Sie ist nur ein kleines Organ unseres Körpers und kann sich doch damit rühmen , große Dinge zu vollbringen.
    Wie ist es denn beim Feuer? Ein Funke genügt, um einen ganzen Wald in Brand zu setzen! 6 Auch die Zunge ist ein Feuer; sie ist -mehr als alle anderen Teile des Körpers- ein Mikrokosmos unserer unheilvollen Welt. Unser ganzes Wesen wird von ihr vergiftet; sie setzt die gesamte menschliche Existenz in Brand mit einem Feuer, das die Hölle selbst in ihr entzündet. 7 Es gelingt dem Menschen zwar, die unterschiedlichsten Tiere zu zähmen – Raubtiere und Vögel, Reptilien und Fische. Sie alle hat der Mensch gebändigt ; 8 doch die Zunge kann kein Mensch bändigen. Sie ist ein ständiger Unruheherd, eine Unheilstifterin, erfüllt von tödlichem Gift. 9 Mit ihr preisen wir den, der ´unser` Herr und Vater ist, und mit ihr verfluchen wir Menschen, die als Ebenbild Gottes geschaffen sind. 10 Aus ein und demselben Mund kommen Segen und Fluch. Das, meine Geschwister, darf nicht sein! 11 Oder lässt etwa eine Quelle aus ein und derselben Öffnung genießbares und ungenießbares Wasser hervorsprudeln? 12 Kann ein Feigenbaum Oliven tragen oder ein Weinstock Feigen, meine Geschwister? Natürlich nicht – so wenig, wie aus einer salzhaltigen Quelle Süßwasser fließt!

    Ich habe heute einen Vortrag gelesen, der die zehn Gebote auf die Ehe bezieht und auch hier wurde über diesen Vers gesprochen. Es ging darum, wie wichtig die Kommunikation in der Ehe ist. Dies kennen wir ja auch bereits aus unseren Publikationen und aus entsprechenden Vorträgen, wie z.B 2010 auf dem BZK.

    Hier wurde dann erwähnt, wie wichtig das Lob ist. Die heutigen Zeiten sind für uns alle sehr schwer und wenn wir dann noch daheim vom Ehepartner angegriffen werden, dann entmutigt das noch mehr. Wir alle blühen aber auf, wenn wir von unseren Partner ein liebes Wort hören und er uns das Gefühl gibt, dass alles in Ordnung ist, dass wir toll und liebenswert sind.

    Unsere Worte haben nicht nur Einfluß auf die Qualität unserer Ehe, sondern auch auf ihren festen Bestand. Wenn wir also zu Hause von unserem Partner keine Worte der Wertschätzung hören, dann sind wir sehr anfällig für die Falle der Hurerei. Denn dann saugen wir Komplimente von einem anderen Mann oder einer anderen Frau auf, wie ein ausgetrockneter Schwamm und geben uns bald unangebrachten romantischen Gefühlen hin, die dann in Hurerei enden. Eine sehr gefährliche Angelegenheit.

    Wenn wir selber es an lieben und auferbauenden Worten fehlen lassen, dann könnten wir unseren Ehepartner in gewissem Sinne in die Arme eines anderen treiben. Dies wollen wir sicherlich nicht.

    Auf der anderen Seite müssen wir sehr vorsichtig mit negativen Äußerungen sein, denn sie entmutigen nicht nur, sondern widersprechen auch unserem Anspruch, ein Nachfolger Christi zu sein.

    Oftmals reiben wir uns an Kleinigkeiten auf und dann entstehen Streitgkeiten, die sich dann derart verhärten, dass die Scheidung der einzige Ausweg zu sein scheint. Aber Scheidung darf für einen Christen keine Option sein. Daher wird in der Ansprache der Rat gegeben, ganz bewusst die negativen Worte durch Lob zu ersetzen. Achten wir darauf, was wir an unserem Ehepartner gut finden und sagen wir ihm dies auch.

    Üben wir uns darin, unserem Partner jeden Tag etwas Nettes zu sagen!

    Kommentar — 18. November 2012 @ 22:02

  13. Jule

    Jakobus 3 – Zwei Arten von Weisheit

    13 Hält sich jemand unter euch für weise und verständig? Dann soll er zeigen, dass er das auch tatsächlich ist, indem er ein vorbildliches Leben führt und Dinge tut, die von Weisheit und Bescheidenheit zeugen . 14 Wenn aber euer Herz bitter ist vor Eifersucht und wenn ihr selbstsüchtige Ziele verfolgt , dann prahlt nicht ´mit eurer Weisheit`; ihr würdet damit lügen und euch gegen die Wahrheit stellen. 15 Eine solche Weisheit kommt nicht von oben, sondern spiegelt das Denken dieser Welt wider und ist ganz auf das Irdische ausgerichtet; sie ist dämonischen Ursprungs . 16 Denn wo Eifersucht und Selbstsucht herrschen, da herrscht auch Unfrieden , und das Böse kann sich ungehindert ausbreiten .
    17 Die Weisheit hingegen, die von oben kommt, ist in erster Linie rein und heilig, dann aber auch friedfertig, freundlich und bereit, sich etwas sagen zu lassen. Sie ist voll Erbarmen und bringt eine Fülle von Gutem hervor; sie ist unparteiisch und frei von jeder Heuchelei. 18 Die Früchte, die vor Gott bestehen können, wachsen dort, wo Friedensstifter eine Saat des Friedens säen.

    Interessant, was in dem Buch zu dem Punkt „Eifersucht und Bitterkeit“ gesagt wird:

    Zu bitterer Eifersucht gehört auch die Sucht, sich selbst und seine Ansichten zu wichtig zu nehmen, statt aufrichtig um das Wohl seiner Brüder besorgt zu sein und sie im Glauben und in der genauen Erkenntnis zu erbauen. Eifersucht und Streitsucht sind zwei von den „Werken des Fleisches“ (Gal. 5:19, 20, 26). Diese Eigenschaften können sich (wie das bittere Wasser aus der vorher erwähnten Quelle) dadurch zeigen, daß der Betreffende fanatisch und starrsinnig für seine Ansichten eifert, während er andere Meinungen lautstark herabsetzt, oder dadurch, daß er nicht anerkennt, daß andere ebensoviel Weisheit und Verständnis besitzen wie er oder sogar noch mehr.

    Alle Christen, besonders aber solche, die gern Lehrer sein möchten, sollten sich fragen, ob sie irgendwelche Spuren von Eifersucht oder Streitsucht in ihrem Herzen haben. Haben sie einen streitsüchtigen Geist? Neigen sie, um ihr Ziel zu erreichen, zu Methoden, die Streit verursachen, statt bei einer Besprechung des Wortes Gottes und der Anwendung seiner Grundsätze unvoreingenommen zu sein? Solch eine Streitsucht ist ein Zeichen von Stolz und Ehrgeiz — das sind gefährliche, ja todbringende Eigenschaften. Es sind Merkmale des Teufels (1. Tim. 3:6; vergleiche Sprüche 12:18).

    In der o.g. Ansprache ist auch die Rede davon, wie die Bitterkeit unsere Ehe gefährden kann – selbst, wenn sie nicht unseren Ehepartner betrifft:

    Janet Conley : Einmal, als die Zwillinge noch recht klein waren – vielleicht ein Jahr oder so – warst du zum Golfen oder irgendetwas anderem unterwegs. Ich war ziemlich wütend auf dich. Du konntest Golfen gehen – schön für dich! – und ich musste mit den Kindern daheim bleiben. Ich erzählte dir davon und beim nächsten Mal gingst du nicht zum Golfen. Aber darüber war ich auch nicht glücklich. Und ich weiß noch, wie ich dachte: „Gott, ich habe ein Problem. Ich bin nicht glücklich, wenn er geht und ich bin nicht glücklich, wenn er bleibt. Irgendwas stimmt nicht.“ Ich erinnere mich, wie ich mich hinkniete – wir hatten einen gelben Sessel und einen gelben Teppich in unserem Wohnzimmer – und betete: „Gott, ich weiß nicht, was los ist, aber du musst mir helfen.“ Dann schlief ich ein. Als ich aufwachte, fiel mir ein Bibelvers ein, den ich vor Jahren von jemandem gehört hatte. Ich lese ihn einmal vor. Es ist Hebräer 12:15

    „Achtet darauf, dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide, dass nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosse und euch zur Last werde und durch sie viele verunreinigt werden.“

    Mir fiel die Aussage über die Bitterkeit wieder ein und ich dachte: „Oh!“ Irgendwie erinnerte mich der Heilige Geist daran, dass ich meinem Vater gegenüber Bitterkeit empfand. Also brachte ich das sofort und an Ort und Stelle, dort vor dem gelben Sessel, vor Gott und bat Ihn, es in Ordnung zu bringen. Das war der Knackpunkt. Aber vorher konnte ich alles, was Bayless tat, nur im Licht dessen sehen, was in meiner Beziehung zu meinem Vater gestört war. Als das geklärt war, sah alles gleich ganz anders aus. Deswegen müssen wir darauf achten, dass unser Herz frei von Altlasten ist. Dann wird alles besser.

    Bayless Conley: Das war ein guter Tag in unserer Ehe! Ich bin froh, dass Janet das erzählt hat. Es gab eine Phase, da war Janet irgendwie ständig wütend auf mich und ich konnte anscheinend nichts richtig machen. Und sie hat gerade ziemlich offen darüber geredet. Manchmal belasten uns Dinge aus der Vergangenheit: Missbrauch oder Misshandlungen oder anderes. Aber Gott hilft uns, das zu bewältigen. Nur werden wir damit nie fertig, wenn wir nicht bereit sind, uns diesen Dingen zu stellen. Wir müssen uns unser Problem eingestehen. Bringen Sie es vor Gott. Gott wird Ihnen helfen, Ihr Problem zu bewältigen, so wie bei meiner Frau.

    Der Lösungsansatz der beiden stützt sich im übrigen auf den Grundsatz von Jesus, dass wir erst unsere Unstimmigkeiten klären sollten, bevor wir „unsere Gabe vor den Altar bringen“ und die Aussage des Paulus, dass wir „die Sonne niemals über unserer gereizten Stimmung untergehen lassen“ sollten

    Kommentar — 19. November 2012 @ 02:25

  14. Jule

    Jakobus 4 – Freundschaft mit der Welt ist Feindschaft gegen Gott

    1 Woher kommen die Auseinandersetzungen unter euch, woher die Streitigkeiten? Kommen sie nicht daher, dass in euch selbst ein Kampf tobt? Eure eigensüchtigen Wünsche führen einen regelrechten Krieg ´gegen das, was Gott von euch möchte`! 2 Ihr tut alles, um eure Gier zu stillen, und steht doch mit leeren Händen da. Ihr seid bereit, über Leichen zu gehen , ihr seid erfüllt von Neid und Eifersucht, aber nichts davon bringt euch euren Zielen näher. Ihr streitet und kämpft, und trotzdem bekommt ihr nicht, ´was ihr wollt,` weil ihr euch mit euren Anliegen nicht an Gott wendet. 3 Und selbst wenn ihr euch an ihn wendet, werden eure Bitten nicht erhört , weil ihr in verwerflicher Absicht bittet: Das Erbetene soll dazu beitragen, eure selbstsüchtigen Wünsche zu erfüllen!
    4 Ihr Treulosen! Wie eine Ehebrecherin den Bund mit ihrem Mann bricht, so brecht ihr den Bund mit Gott. Ist euch denn nicht bewusst, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegenüber Gott bedeutet? Wer also ein Freund der Welt sein will, erweist sich damit als Feind Gottes. 5 Oder meint ihr, die Schrift sagt ohne Grund: »Mit leidenschaftlichem Eifer sehnt sich Gott danach, dass der Geist, den er uns Menschen eingepflanzt hat, ihm allein ergeben ist .«? 6 Aber eben deshalb schenkt Gott uns auch seine Gnade in ganz besonderem Maß. Es heißt ja in der Schrift :
    »Den Hochmütigen stellt sich Gott entgegen,
    aber wer gering von sich denkt, den lässt er seine Gnade erfahren.«
    7 Ordnet euch daher Gott unter! Und dem Teufel widersteht, dann wird er von euch ablassen und fliehen. 8 Sucht die Nähe Gottes, dann wird er euch nahe sein! Wascht ´die Schuld` von euren Händen, ihr Sünder! Reinigt eure Herzen, ihr Unentschlossenen ! 9 Klagt ´über euren Zustand`, trauert und weint! Aus eurem Lachen muss Traurigkeit werden, aus eurer Freude Bestürzung und Scham. 10 Beugt euch vor dem Herrn, dann wird er euch erhöhen.

    Auch wir sind bei unserer Hingabe und Taufe mit Jehova in einen Bund getreten. Auch wir haben ihm ewige Treue gelobt. Halten wir dieses Versprechen?

    Kommentar — 19. November 2012 @ 19:41

  15. Jule

    Jakobus 4:10

    Unterwerft euch daher Gott 

    Interessant, was hierzu das Jakobus-Buch sagt:

    Jakobus beschreibt nun, wie Christen die in Vers 6 erwähnte unverdiente Güte zuteil werden kann. Sie müssen sich Gott in allem fügen oder ihm untertan sein, nicht nur in bezug auf das, was er gebietet, sondern in allem, was er vorsieht oder was er über sie kommen läßt, da sie wissen, daß er alles schließlich zu ihrem Wohl geschehen läßt. Dies wird uns in Römer 8:28 zugesichert. Wir müssen fest entschlossen sein, uns ihm stets völlig zu unterwerfen. Petrus sagt: „Erniedrigt euch daher unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch zur gegebenen Zeit erhöhe“ (1. Petr. 5:6)

    Es geht also nicht nur darum, das zu tun, was Jehova von uns erwartet – sondern auch um hundertprozentiges Vertrauen in ihn. Er lässt heute bei uns viele schlimme Dinge zu. Wie Jesus bereits sagte, würde man uns um seines Namens Willen verfolgen und Paulus sagte, dass „jeder, der in Gottergebenheit leben will, auch verfolgt wird“. In der Offenbarung sehen wir in einer Vision, wie Satan diejenigen verfolgt, die über Jehova, sein Wort und sein Vorhaben Zeugnis ablegen „und die seine Gebote halten“. Daher überrascht es nicht, wenn wir heute Schwierigkeiten haben. Im Gegenteil: wir müßten uns fragen, was mit uns nicht stimmt – falls wir ein ruhiges und bequemes Leben führen. Denn wir leben in der Zeit des Endes, in Zeiten, „mit denen man schwer fetig wird“.

    Da es immer noch um die Streitfrage der Souveränitat Jehovas und um die Lauterkeit geht – darum, ob Jehova es wert ist, dass wir ihn anbeten, auch wenn er uns seinen Sachutz entzieht – muss er das Leid, das über uns kommt, leider auch zulassen. Sonst hätte der Satan ja Recht, dass wir Jehova nur dienen, solange es uns gut geht. Also muss ER die Mauer entfernen, die er zu unserem Schutz aufgebaut hatte.

    Für eine kleine Weile können wir damit leben, uns immer wieder in den Sinn rufen, dass es ja nur vorübergehend ist und ER uns ja die Kraft gibt, es zu erdulden. Aber mit der Zeit verlieren wir vielleicht den Mut und die Geduld. Wenn es fast 7 Jahre anhält, fühlen wir uns sogar von Jehova allein gelassen. Warum hilft er denn nicht? Machen wir etwas falsch? Wir bemühen uns doch auch weiterhin mit aller Kraft seinen Willen zu tun und wir steigen auch tapfer weiterhin über die Hindernisse, die uns immer wieder in den Weg gelegt werden. Aber langsam werden vielleicht unsere Beine müde vom vielen „darüber Steigen“ und wir hätten gern eine Pause. Und Während wir dies denken, wird uns das nächste Hindernis in den Weg geworfen. Ist es da verwunderlich, dass wir unsere Freude verlieren und uns einfach nur wünschen, dass endlich Schluß ist?

    Hier in dem Kommentar wird gesagt, dass weitermachen allein nicht ausreicht. Es hat auch viel mit Vertrauen in Jehova zu tun. Nicht so sehr damit, dass er unsere Prüfung „aber bitte schnell“ beendet oder damit, dass wir wissen, wir bekommen die Kraft von ihm dazu.

    Es geht auch darum zu wissen, dass bei Jehova nichts ohne Grund geschieht und dass er sich etwas dabei denkt, warum er es solange dauern lässt. Bei Daniel und den drei Hebräer ging es relativ schnell: sie wurden in den Ofen geworfen und kamen ganz schnell wieder heraus. Bei Daniel dauerte der Aufenthalt in der Löwengrube eine ganze Nacht. Wie lange es wohl bei Jesus gedauert hatte, bis er „endlich“ starb?

    Bei David dauerte die Verfolgung durch Saul viele Jahre. Jehova ließ dies zu, obwohl er David bereits zum neuen König gesalbt hatte, bevor es mit der Verfolgung losging. Viele viele harte und entbehrungsreiche Jahre für David. Was hatte sich Jehova dabei gedacht?

    Warum ging es bei den einen relativ schnell und dauert bei anderen viele Jahre?

    Mir fallen gerade die unzähligen Erfahrungen der Brüder ein, die so viele Jahre im geteilten Haus gelebt haben. Einige von ihnen wurden von ihrem andersgläubigen Ehepartner schwer verfolgt oder sogar misshandelt. Sie hielten treu aus und wurden am Ende gesegnet: ihr Ehepartner kam durch ihr vorbildliches Verhalten ihm gegenüber derart ins Grübeln, dass sie sich doch mit der Guten Botschaft beschäftigte und dann mit der Zeit die Wahrheit annahme. Heute dienen sie gemeinsam Jehova und all die schweren Jahre geraten in Vergessenheit. Sie waren nötig, um diesen einen Menschen für Jehova und die wahre Anbetung zu gewinnen. Wie glücklich der erste nun sein muss. Sicherlich ist ihm dies die Opfer wert gewesen. Sie haben etwas bewirkt.

    Wenn wir heute nicht wissen, was genau Jehova damit bewirken will, dass wir so lange „über die vielen Hindernisse steigen“ müssen – was macht das schon? Im ungünstigsten Fall „entwickeln wir eine gute Beinmuskulatur und sind gut durchtrainiert und fit für andere Herausforderungen“

    Oftmals bewirken solche Situationen bei anderen Interesse für Jehova und sein Wort. Denn wenn sie sehen, dass wir so viele Jahre treu aushalten und uns auch weiterhin nach Jehova und seinem Wort ausrichten – auch wenn uns dies heute scheinbar nur Probleme schafft – dann werden sie neugierig und fragen sich, warum wir dies tun. Es ist ein Unterschied, ob wir so leben, wie es Gott gefällt, weil wir dadurch viele Freunde und Anerkennung in der Bruderschaft haben und ansonsten vielleicht Ärger mit den Ältesten bekommen – oder ob dies in unserem Fall niemanden interessiert. Wenn dies so ist, warum tun wir es dann? Was ist dies für ein Gott, den wir so sehr lieben, dass wir all die schlimmen Dinge herunter schlucken und weiterhin vertrauensvoll seine Hand umklammern und mit IHM laufen?

    Und so beschäftigen sich viele mit diesem Gott und seinem Wort, weil sie dies herausbekommen wollen. So lernen sie Jehova nicht nur kennen, sondern auch lieben. Sie begreifen, wie wunderbar Jehova ist. Dass seine Freundschaft so wunderbar ist, wie nichts anderes auf der Welt und dass sich dafür jedes Opfer lohnt. Sie geben sich vielleicht ihrerseits Jehova hin und lassen sich taufen. Und ist nicht genau dies der Auftrag, den Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gab: wir sollten den Menschen Jehova und sein Wort bekanntmachen und ihnen helfen, dies in ihrem Leben anzuwenden. Das Ergebnis würde Hingabe und Taufe sein – weil sie selbst ein inniges Verhältnis zu Jehova aufgebaut haben.

    Was wissen wir schon, welchen Plan Jehova damit verfolgt, dass er unsere persönliche Bedrängnis noch weitere Jahre zuläßt? In dem Studienartikel „Lerne von Jehova und Jesus, Geduld zu üben“ wird uns ja gezeigt, warum Jehova im allgemeinen all dies noch weiterhin zuläßt: es geht darum, noch die Letzten einzusammleln, bevor er den 4 Engeln gestattet, „die Winde loszulassen“.

    Wenn er daher uns und unser Leiden „benutzt“, um noch weitere zu sich und der wahren Anbetung hinzuziehen – dann ist dies eigentlich ein Grund zu großer Freude: denn wir haben das Vorrecht, ihm auf eine ganz besondere Weise zu dienen!

    Kommentar — 19. November 2012 @ 20:46

  16. Jule

    Jakobus 4 – Sitzt nicht über andere zu Gericht!

    11 Redet nicht schlecht übereinander, Geschwister! Wer schlecht über seinen Bruder redet oder seinen Bruder verurteilt, der redet damit schlecht über das Gesetz und verurteilt das Gesetz, ´das ein solches Verhalten untersagt`. Und wenn du das Gesetz verurteilst, spielst du dich als sein Richter auf, statt es zu befolgen. 12 Dabei gibt es doch nur einen Gesetzgeber und nur einen Richter – den, der die Macht hat zu retten und der die Macht hat, dem Verderben preiszugeben.Du aber, wer bist du, dass du über deine Mitmenschen zu Gericht sitzt?

    Ich darf nicht über meine Brüder richten, stoße mich aber daran, wenn ich sehe, wie lasch einige mit ihrem Vorrecht, ein Zeuge Jehovas zu sein, umgehen. Ich finde es nicht richtig, dass es langsam an der Tagesordnung zu sein scheint, den Ehepartner aus allen möglichen Gründen zu verlassen, es mit der Treue nicht so genau zu nehmen, dass uneheliche Kinder immer mehr werden usw. Richte ich damit meine Brüder? Was sagt das Jakobus-Buch zu dieser Frage!

    In dem vorangegangenen Abschnitt des Briefes behandelte Jakobus das Problem des Hochmuts und des Mangels an Demut. Diese Eigenschaft mag auch die Ursache des Problems gewesen sein, das er nun aufgreift, nämlich daß Christen gegen ihre Brüder redeten (vgl. Ps. 101:5). Da Jakobus sich bereits damit befaßt hat, daß einige Christen ihre Brüder „verfluchten“, etwas, was oft im Zorn oder aus bitterem Haß heraus geschieht, muß sich dieser Abschnitt mit einem anderen Gesichtspunkt einer falschen Einstellung zu den Brüdern befassen. Jetzt geht Jakobus gegen Kritiksucht vor.

    Dadurch, daß Jakobus „Brüder“ sagt, betont er die Größe des Unrechts. Oft veranlaßt einen der Wunsch, sich selbst zu erhöhen, gegen jemand anders zu reden, ihn herabzuwürdigen und ihn in ein schlechtes Licht zu stellen. Ein Psalmendichter sagte über eine solche Person: „Du sitzt und redest wider deinen eigenen Bruder, wider den Sohn deiner Mutter gibst du einen Fehler preis“ (Ps. 50:20). Auch Selbstgerechtigkeit kann dazu führen, daß jemand andere Personen und das, was sie tun, kritisiert, ja sie sogar anklagt (Joh. 9:13-16, 28, 34). Doch ganz gleich, was für einen Beweggrund jemand haben mag — solch nachteiliges Reden gehört sich nicht für Brüder im Haushalt des Glaubens. (Vergleiche 3. Mose 19:16; Sprüche 3:29, 30.) Aufgrund der ererbten Sündhaftigkeit besteht ein allgemeiner Hang in dieser Richtung, und daher ist der Rat des Jakobus von großem Wert.

    Natürlich ist es nicht verkehrt, sich gegen ein Benehmen oder gegen Handlungen auszusprechen, die in Gottes Wort verurteilt werden. Besonders christliche Älteste haben die Pflicht, Personen, die Sünde treiben, zurechtzuweisen, sogar mit Strenge; und alle in der Versammlung haben die Verantwortung, ihr Mißfallen über eine solche Handlungsweise zum Ausdruck zu bringen (1. Kor. 5:1-5, 9-13; Eph. 5:3, 11; 2. Thess. 3:6, 11-15; 1. Tim. 5:20; 2. Tim. 4:2; Tit. 1:9-13). Doch in all diesen Fällen zeigt Gottes Wort selbst, daß das Benehmen oder die Handlungen, um die es geht, sündig sind. Somit ist es sein Wort, sein Gesetz, das die Zurechtweisung erteilt und richtet. Christliche Älteste übermitteln lediglich diese göttliche Zurechtweisung und den von Gott gefällten Urteilsspruch. Jakobus erteilt in seinem Brief selbst solche Zurechtweisungen, zum Beispiel zeigt er nachdrücklich, wie verkehrt eine Anbetung ist, die sich nur in Worten, aber nicht in Taten äußert, und wie verkehrt Parteilichkeit, Zwietracht und Streitigkeiten unter Brüdern sind. Worin besteht dann der Unterschied zwischen einem solchen Vorgehen und der Handlungsweise, die Jakobus hier bespricht?

    Der griechische Ausdruck, der in diesem Vers mit „gegen einen Bruder reden“ wiedergegeben wird, beschreibt ein Reden, das Feindseligkeit, Ablehnung und Verleumdung verrät. Er hat auch den Sinn von „beschuldigen“ mit dem Nebensinn des Unwahren oder Übertriebenen. (Vergleiche die Verwendung des Ausdrucks in 1. Petrus 2:12.) Die Tatsache, daß Jakobus als nächstes davon spricht, daß jemand seinen Bruder ‘richtet’, und sich dann mit dem Richten befaßt und auf dem Höhepunkt seiner Darlegung die Frage stellt: „Wer bist du, daß du deinen Nächsten richtest?“, zeigt, daß der Ausdruck „gegen einen Bruder reden“ bedeutet, etwas an ihm auszusetzen, ihn streng zu kritisieren oder ihn zu tadeln, doch ohne guten Grund. Das kommt einer Beurteilung gleich, entweder seiner Person oder seiner Handlungsweise oder seiner Beweggründe. Es ist eine negative Einschätzung seines sittlichen Wertes, für die es keine Grundlage gibt. Das Unrecht wird noch verschlimmert, wenn dieses verurteilende Reden hinter dem Rücken des Beschuldigten vor sich geht.

    Jakobus erklärt, daß eine solch ungerechte, grobe und unfreundliche Kritik an einem christlichen Bruder das gleiche sei, als würde jemand gegen das Gesetz reden und es richten. Etwas früher in seinem Brief spricht Jakobus von dem „königlichen Gesetz“ der Nächstenliebe und dem „Gesetz eines freien Volkes“ (Jak. 2:8, 12). Jakobus scheint daher in dem zur Betrachtung stehenden Abschnitt nicht vom mosaischen Gesetz zu sprechen, sondern von Gottes Gesetz im allgemeinen, wie es auf die Christenversammlung angewandt wird. Wie der Gelehrte Lenski erklärt, steht das Wort für „Gesetz“ im Griechischen hier ohne den bestimmten Artikel, und das stützt die Ansicht, daß Jakobus sich nicht ausdrücklich auf das mosaische Gesetz („das Gesetz“) bezieht. Es könnte jedoch erwähnt werden, daß das „königliche Gesetz“ der Nächstenliebe auch einen Bestandteil des Gesetzesbundes bildete. Tatsächlich sagte Jesus, daß das ganze Gesetz (das Israel durch Moses gegeben wurde) auf nur zwei Geboten beruhe — Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten. (Vergleiche 3. Mose 19:18; Matthäus 22:37-40; Römer 13:8-10.) In ähnlicher Weise legt auch das von Jesus gegebene „neue Gebot“ Nachdruck auf die Liebe (Joh. 13:34; 15:12). In den gesamten inspirierten Christlichen Schriften wird darauf der gleiche Nachdruck gelegt.

    Wieso wird nun gesagt, daß die hier beschriebene Handlungsweise einem Reden gegen das Gesetz und einem Richten des Gesetzes gleichkommt? Eine Parallele dazu mögen wir in den verurteilenden Worten finden, die Jesus an die Schriftgelehrten und Pharisäer richtete. Sie sprachen gegen ihn und seine Jünger und warfen ihnen vor, es fehle ihnen an Gottergebenheit, sie hätten falsche Beweggründe und ihre Handlungen seien ungerecht, da sie zum Beispiel den Sabbat verletzten. Sie taten dies jedoch aufgrund von Maßstäben, die sie selbst aufgestellt hatten (wenn sie die Jünger beispielsweise beschuldigten, mit ‘unreinen Händen’ zu essen), oder indem sie Gottes Gesetze sehr extrem auslegten (wenn sie die Jünger beispielsweise verurteilten, weil sie am Sabbat Ähren abpflückten, zerrieben und aßen). Jesus sagte ihnen: „Ihr gebt das Gebot Gottes auf und haltet an der Überlieferung der Menschen fest.“ Ferner sagte er, sie würden das Wort Gottes durch ihre Überlieferungen ungültig machen, die sie übermitteln und als Grundlage zum Richten verwenden würden (Mark. 7:1-9, 13; Luk. 6:1, 2; 11:38; 14:1, 3; Joh. 9:16). Sie hatten sich „auf Moses’ Stuhl gesetzt“. Moses war von Jehova besonders als Gesetzgeber und Richter für Israel gebraucht worden; und während nun die Schriftgelehrten und Pharisäer eifrig verkündeten, was in Gottes Gesetz aufgezeichnet war, fügten sie manches hinzu und erlegten so dem Volk viele bedrückende Traditionen auf (Matth. 23:1-4; Apg. 7:35-38). Da das gewöhnliche Volk das Gesetz nicht gemäß ihren Maßstäben hielt, erachteten sie es „für nichts“, ohne jeden sittlichen Wert, und richteten es, indem sie es als ‘verflucht’ bezeichneten (Luk. 18:9-12; Joh. 7:49).

    Dadurch, daß sie das taten, redeten sie gegen das Gesetz und richteten es. Sie maßten sich an, das Privileg und die Befugnis zu haben, das Gesetz nach ihren Vorstellungen auszulegen, es zu erweitern oder einige Bestimmungen überzubetonen und dafür andere zu vernachlässigen. Jesus sagte ihnen, daß sie in kleinen Dingen peinlich genau und in großen Dingen sehr sorglos seien, daß sie ‘die gewichtigeren Dinge des Gesetzes außer acht ließen, nämlich das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue’ (Matth. 23:16-24). Gemäß Matthäus 7:1-5 wies Jesus seine Jünger an, sich vor einer solch verkehrten Handlungsweise zu hüten und ihre Brüder nicht zu richten.

    Noch in einer anderen Hinsicht spricht jemand, der gegen seinen Bruder redet (vielleicht verleumderisch) oder ihn richtet, gegen das Gesetz, und zwar indem er nicht die Ordnung und den Frieden fördert. In Psalm 119:165 heißt es: „Überströmender Friede gehört denen, die dein Gesetz lieben.“ Würden viele in der Versammlung heftige Kritik üben und ungerecht richten, so könnte dies praktisch zur Anarchie führen. Als Ergebnis würde das geschehen, wovor Paulus die Brüder in den Versammlungen in Galatien warnte, nachdem er ihnen den Rat gegeben hatte, einander zu lieben: „Wenn ihr jedoch einander fortgesetzt beißt und verschlingt, so seht euch vor, daß ihr nicht voneinander vertilgt werdet“ (Gal. 5:13-15).

    Der Rat, den Jakobus gab, war daher dringend nötig. In der Christenversammlung in Rom waren zum Beispiel Probleme aufgetreten, weil einige es sich zur Gewohnheit gemacht hatten, „Entscheidungen in bezug auf Zweifelsfragen“ zu treffen („Beurteilungen von Gedanken“ anzustellen, Kingdom Interlinear). Diejenigen, deren Gewissen es ihnen erlaubte, gewisse Dinge zu tun oder nicht zu tun, blickten auf die herab, deren Gewissen dies nicht gestattete, während die letzteren die ersteren richteten, indem sie sie einer verkehrten Handlungsweise beschuldigten (Röm. 14:1-3). Paulus ermahnte sie jedoch, einander nicht zu kritisieren und zu richten, sondern sich statt dessen von Liebe leiten zu lassen und aus Interesse am geistigen Wohl ihrer Brüder lieber auf Dinge zu verzichten, die andere zum Straucheln bringen könnten (Röm. 14:13-15, 19-21; 15:1-3; vergleiche 1. Korinther 8:4, 7-13).

    Der Rat des Jakobus stimmt mit dem des Paulus überein. Einem Christen ist es in keiner Hinsicht verboten, in Angelegenheiten, in denen man persönlich entscheiden muß, seine eigene Meinung zu haben, nicht einmal, eine feste Meinung zu haben. Verurteilt wird nicht, daß wir uns ein eigenes Urteil bilden, sondern daß wir unsere persönlichen Ansichten oder Entscheidungen als Grundlage dafür benutzen, unseren Bruder anzuklagen und zu richten. (Vergleiche Römer 14:5, 22, 23.) Wenn wir das tun, erheben wir uns über unseren Bruder als Richter; wir tun so, als stünden wir über ihm und hätten das Recht, seine persönlichen Entscheidungen in solchen Angelegenheiten zu verwerfen und ihn zu verurteilen. (Vergleiche 1. Korinther 10:29, 30.)

    Was sagt denn Gottes Wort zu Scheidung, Ehebruch und Hurerei?

    Jehova hasst Scheidung, einziger Scheidungsgrund ist Hurerei. So steht es in der Bibel und so hat es Jesus auch wieder bestätigt, als er auf der Erde war. Ebenso hasst er Ehebruch, er zählt zu den Dingen, wegen denen Jehova Menschen für immer verwirft, wenn sie es nicht lassen. Auch von Hurerei wird in dieser Form geredet.

    Wenn wir uns also persönlich daran stoßen, dass diese Dinge innerhalb der Versammlung immer mehr um sich greifen, dann zählt dies zu den Dingen, die in Maleachi und in Hesekiel gesagt werden:

    Zu jener Zeit redeten diejenigen miteinander, die Jehova fürchten, jeder mit seinem Gefährten, und Jehova merkte unablässig auf und hörte zu. – Maleachi 3:16

    Und Jehova sprach weiter zu ihm: „Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und du sollst ein Kennzeichen an die Stirn der Menschen anbringen, die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die in seiner Mitte getan werden.“(Hesekiel 9:4)

    wir sehen: wir müssen die Bibel Ganzes lesen und die einzelnen Puzzleteile miteinander verbinden, damit wir wirklich so leben, dass wir unserem Gott Jehova gefallen

    Kommentar — 20. November 2012 @ 08:54

  17. Jule

    Jakobus 5 – Standhaftes Warten auf das Kommen von Jesus Christus

    7 Haltet nun also geduldig aus, Geschwister, bis der Herr wiederkommt! Denkt an den Bauern, der darauf wartet, dass auf seinem Land die kostbare Ernte heranreift . Ihretwegen fasst er sich in Geduld, bis der Herbstregen und der Frühjahrsregen auf das Land gefallen sind. 8 Fasst auch ihr euch in Geduld und stärkt eure Herzen ´im Glauben`, denn das Kommen des Herrn steht nahe bevor.
    9 Klagt und jammert nicht übereinander, Geschwister, damit Gott euch nicht verurteilen muss. Denkt daran: Der Richter steht schon vor der Tür!
    10 Geschwister, wenn es darum geht, im Leiden Geduld zu beweisen, nehmt euch die Propheten, die im Namen des Herrn geredet haben, zum Vorbild. 11 Schließlich ist es doch so, dass wir die glücklich preisen, die ´in der Prüfung` standhaft geblieben sind.Ihr habt von der Standhaftigkeit Hiobs gehört und wisst, dass der Herr bei ihm alles zu einem guten Ende geführt hat , denn der Herr ist zutiefst barmherzig und voll Mitgefühl

    Nanu? Warum steht das Erdulden von Prüfungen direkt nach der Aussage, dass wir nicht übereinander klagen sollten?

    Kommentar — 20. November 2012 @ 08:59

  18. Jule

    Im Jakobus-Buch heißt es zum Thema „Richten“ auch noch:

    Es erscheint tatsächlich unglaublich, daß sich irgendein schwacher, irrender, unvollkommener, sündiger Mensch für berechtigt oder kompetent halten würde, anstelle des unfehlbaren Gottes seinen Mitmenschen zu richten, wenn Gott dies durch sein Wort nicht getan hat.
    Kommentare zum Jakobusbrief

    Wenn ich daher sage, dass jemand, der die Ehe gebrochen hat und weiterhin Hurerei begeht, nicht Jehovas Segen haben kann – dann richte ich meinen Bruder nicht selbst, sondern sage nur das, was Jehova selbst in seinem Wort sagt. Und wenn ich mich über Brüder aufrege, die durch Falschanklagen und Falschaussagen ihrem Bruder sehr schaden, dann richte nicht ich ihn, sondern sage nur das, was Jehova selbst sagt

    Kommentar — 20. November 2012 @ 17:21

  19. Jule

    Jakobus 3 – 5

    Jakobus 3 – was dieses Kapitel mit Jesus als Mittler zu tun hat;-)

    1 Werdet nicht in großer Zahl Lehrer , meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden!
    2 Denn wir alle verfehlen uns vielfach; wenn jemand sich im Wort nicht verfehlt, so ist er ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten. 3 Siehe, den Pferden legen wir die Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Leib. 4 Siehe, auch die Schiffe, so groß sie sind und so rau die Winde auch sein mögen, die sie treiben – sie werden von einem ganz kleinen Steuerruder gelenkt, wohin die Absicht des Steuermannes will.
    5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer – welch großen Wald zündet es an! 6 Und die Zunge ist ein Feuer , eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens in Brand und wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt.
    7 Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur ; 8 die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes ! 9 Mit ihr loben wir Gott, den Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die nach dem Bild Gottes gemacht sind; 10 aus ein und demselben Mund geht Loben und Fluchen hervor. Das soll nicht so sein, meine Brüder!

    11 Sprudelt auch eine Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres hervor? 12 Kann auch, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven tragen, oder ein Weinstock Feigen? So kann auch eine Quelle nicht salziges und süßes Wasser geben.

    13 Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige durch einen guten Wandel seine Werke in Sanftmütigkeit, die aus der Weisheit kommt! 14 Wenn ihr aber bitteren Neid und Selbstsucht in eurem Herzen habt, so rühmt euch nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit! 15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, seelische, dämonische. 16 Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat.

    17 Die Weisheit von oben aber ist erstens rein , sodann friedfertig , gütig ; sie lässt sich etwas sagen , ist voll Barmherzigkeit und guter Früchte , unparteiisch und frei von Heuchelei . 18 Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird in Frieden denen gesät, die Frieden stiften .

    Kommentar — 1. Juli 2014 @ 20:59

  20. Jule

    Jakobus 3:1-12
    Eine große Herausforderung für jeden von uns

    Wir alle sind Christen – also Fans von Jesus – und wir alle wollen so gern sein, wie ER!

    Aber wir alle sind auch unvollkommen und wir alle haben damit zu kämpfen,

    • dass wir gern bei anderen gut angesehen sein wollen,
    • dass wir Angst haben, selbst zu kurz zu kommen,
    • dass wir neugierig sind und selbst gern erzählen, was uns so beschäftigt

    Wir alle sind sehr gefühlsbetont, und wenn vielleicht auch nicht so sehr um die Gefühle der anderen besorgt sein mögen, so nehmen wir doch unsere eigenen Gefühle sehr wichtig. Dies wird nicht nur von unserer Gesellschaft und der Werbung gefördert, sondern auch von Philosophen und besonders von Psychologen.

    Nun haben wir ein echtes Problem: wen nehmen wir wichtig – die Gefühle und Interessen der anderen oder unsere eigenen?

    Gerade heute hatte ich ein Gespräch mit einer jungen Mutter aus der Nachbarschaft. Sie war entsetzt, wie egoistisch die Menschen heutzutage sind. Dabei ist das Heute die Norm. Menschen, die sich Gedanken um die Gefühle und Bedürfnisse anderer machen, sind eher in der Minderheit. Ich persönlich bin nach wie vor der Ansicht, dass gerade diese selbstlosen Menschen gute Christen abgeben würden. Warum sind eigentlich so viele von ihnen der Guten Botschaft gegenüber so wenig aufgeschlossen?

    Wir selbst sind unter dem Motto erzogen worden: „was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem anderen zu“. Heute weiss ich, dass dies „die goldene Regel“ aus Matthäus 7:12 ist. Dadurch sind wir sensibilisiert worden für die Bedürfnisse der anderen.

    Dennoch kämpfe ich nach wir vor um meine Zunge, um die Worte, die ich von mir gebe. Ich weiss sehr wohl, dass es sehr wichtig ist, womit ich mich beschäftige, denn „aus der Fülle des Herzens redet der Mund“. Aber selbst das Lesen in Gottes Wort, das Nachsinnen darüber und das Reden mit anderen darüber verhindert oftmals nicht, dass ich „dummes Zeug“ rede. Ganz betroffen macht es mich immer wieder, wenn ich mich dabei ertappe, dass ich negative Gedanken über andere äußere und dies nicht nur, wenn ich mich gerade über diese Person geärgert habe 🙁
    Scheinbar hat es etwas damit zu tun, wie ich eine Person sehe und ob sie mir sympathisch ist oder nicht. Wenn mir eine Person nicht so sehr liegt, neige ich scheinbar immer wieder dazu, nur zu bereitwillig negative Informationen über sie ins Gespräch zu werfen. Oftmals muss ich mich direkt danach entschuldigen und es ist mir furchtbar peinlich

    Kommentar — 5. Juli 2014 @ 18:00

  21. Jule

    Warum nur neigen wir so sehr in diese Richtung?

    Sind wir denn nicht alle „im Bilde Gottes erschaffen“? Müssten wir dann nicht wie unser himmlischer Vater das Gute im anderen suchen und dies dann hervorheben? Warum tun wir dass dann nicht?

    Oftmals hat das negative Reden damit zu tun, dass eine andere Person ihr Christsein anders auslebt als wir selbst und schwups haben wir Oberwasser. Wir sehen uns als „von Gott mit Wohlgefallen betrachtet“ und den anderen „auf dem Weg in die Vernichtung“. Und schon meinen wir (ich), dass wir doch nur Jesus nachahmen, der die Pharisäer aufs Härteste verurteilt hatte. Dabei sind wir in der Situation vielleicht nur der Pharisäer aus dem „Gleichnis vom Steuereinnehmer und Pharisäer“.

    Wie oft muss ich mich – besonders bei meinen Worten – ausbremsen, indem ich mir in den Sinn rufe, dass wir alle unvollkommen sind und dass ich die Beweggründe des anderen ja überhaupt nicht kenne. Vielleicht tue ich ihm ja mit meiner Einschätzung Unrecht und wenn ich sie vor anderen äußere, dann beeinflusse ich, wie die anderen von ihm denken und ihn behandeln. Wie schnell könnte man damit Rufmord begehen! Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie furchtbar es ist, wenn man selbst Opfer davon geworden ist. Dies wollen wir keinesfalls einem anderen aus Gedankenlosigkeit zufügen.

    Also wie können wir uns davor schützen, wenn all das Bibellesen usw auch nicht wirklich hilft?

    Eine Ahnung davon erhalten wir, wenn wir nun weiter lesen, wo sich Jakobus über „die Weisheit von Oben“ auslässt

    Kommentar — 5. Juli 2014 @ 18:06

  22. Jule

    Jakobus 3:13-18
    Wessen Kinder wollen wir sein?

    Jakobus beschreibt hier sehr schön, wessen Geistes Kind wir sind, wenn wir negativ mit und/oder über andere reden: „es ist die animalische, die dämonische“ Weisheit. Wir würden uns als Kinder des Satans erweisen, als Menschen, die sich von Gott abgewandt haben und nichts mehr mit ihm zu tun haben! Dazu wollen wir sicherlich niemals gehören…

    Als Kinder Gottes sollten wir auch die „Weisheit Gottes“ haben und falls nicht, so sollten und können wir darum bitten. Jakobus fordert uns hier zu Anfang dazu auf.

    Wenn dummes, leeres und negatives Gerede aus Neid begründet ist – wie es ja hier im Zusammenhang angedeutet wird, wenn wir das ganze Kapitel im Zusammenhang lesen – dann sind wir wieder bei der Ansprache „Endlich Daheim“ und „Lebe als Königskind“ von Johannes Hartl. Woraus ziehen wir unsere Identität? Aus dem, was wir leisten, was wir erreicht haben, was wir darstellen? Oder ziehen wir sie daraus, dass uns unser Gott um unserer selbst willen – trotz und mit unseren Fehlern – liebt und als sein Kind angenommen hat?

    Wenn wir uns als innig geliebtes Kind Gottes sehen und darüber nachdenken, dass „Gott will, dass Menschen von allen Arten gerettet werden“, wie wir es morgen in unserer Hausgemeinde behandeln, dann ist der andere ebenfalls Gottes innig geliebtes Kind.

    Gott hat unendlich viel Liebe zu geben und nur, weil er auch die anderen liebt, wird die Liebe nicht weniger, mit der ER mich liebt.

    Jehova hat uns alle „so sehr geliebt, dass er seinen einzig gezeugten Sohn gab, damit wir ewiges Leben haben“ (Johannes 3:16, 36). Jesus ist für mich gestorben, damit ich mich voller Vertrauen und ohne Sorge Gott nahen darf, auch dann, wenn ich gerade wieder einen Fehler gemacht habe (wie z.B., dass ich schlecht über einen anderen geredet habe), aber er ist auch für meinen Bruder oder meinen Nachbarn gestorben (auch für den, der mich nervt, oder immer wieder kränkt).

    Wenn ich auf den anderen sauer bin, ihm grolle, oder negativ über ihn rede – dann fühle ich mich nicht wirklich besser und ich erreiche keinesfalls, dass mein Gott Jehova und mein Erlöser Jesus Christus mich mehr lieben, auch nicht, dass sie mich mehr lieben als den anderen. Es ändert absolut nichts daran, wie sie den anderen sehen – sondern nur daran, wie sie mich sehen: ich enttäusche sie (mal wieder). Was habe ich dann gewonnen?

    Jesus ist nach 1. Timotheus 2:1-9 der eine Mittler zwischen Gott und den Menschen. Er ist zwar auch der Mittler zwischen mir und Gott – aber auch der Mittler zwischen Gott und allen anderen Menschen. Das ist eigentlich das Evangelium, die Gute Botschaft, die ich verkündige, ebenso wie jeder einzelne Christ.

    Widerspreche ich diesem dann nicht in Wirklichkeit, wenn ich schlecht über meinen Bruder denke und rede?

    Wenn ich den Gedanken „der unverdienten Güte Gottes“ begriffen habe – warum vergleiche ich mich dann mit anderen und „bilde mir was darauf ein“, dass ich meinen Glauben intensiver auslebe, als vielleicht ein anderer in meiner Versammlung/Gemeinde?

    Dies würde nicht zu „der Weisheit von Oben“ zählen, sondern ich würde mich dem Satan und seinen Dämonen gleich machen und dadurch dessen Kind werden (Johannes 8).

    Vielleicht müssen wir uns diesen Gedanken einfach öfters in den Sinn rufen?

    Kommentar — 5. Juli 2014 @ 18:40

  23. Jule

    Morgen in der Predigtreihe zum Katechismus geht es ja mit dem Thema Sünde weiter.

    Wir haben gesehen, dass wir von unseren Ureltern Adam und Eva alle die Sünde geerbt haben und dass diese uns eigentlich von Gott trennt. Um seiner eigenen Gerechtigkeit Willen müsste ER uns eigentlich verdammen. Da er uns aber so sehr liebt, hat er eine Lösung gefunden, dies nicht tun zu müssen – sondern uns weiterhin seine Nähe zu gewähren und dennoch nicht gegen seine Gerechtigkeit zu handeln. Er lud all dies auf seinen geliebten Sohn Jesus, der für uns den gerechten Zorn Gottes auf sich nahm. In der letzten Ansprache malte John das Bild von Jesus am Kreuz, der mit seinem Marterpfahl, mitten in das Donnerwetter des göttlichen Zorns, als Blitzableiter für uns in den Himmel gehoben wurde.

    Nun, da er gestorben, auferstanden und in den Himmel zu seinem Vater aufgefahren ist, dient er für uns als Mittler.

    Thom und ich hatten uns vorhin darüber unterhalten, was der Begriff eigentlich bedeutet, was ein Mittler ist. Dabei ist uns die neue Vorabendserie in den Sinn gekommen, wo ein Mediator seine Dienste zur Verfügung stellt: er hilft zerstrittenen oder verfeindeten Personen, miteinander ins Gespräch zu kommen – Menschen, denen es ohne einen solchen Vermittler nicht möglich wäre.

    Interessanterweise brauchen wir alle diesen Mittler – Jesus Christus – egal, wie unser Leben ausseht. Der Steuereinnehmer ebenso wie der Pharisäer. Ich als bekennender Christ, der sich bemüht, nach Gottes Wort zu leben und Jesus nachzuahmen, benötige ihn ebenso wie der reuelose Sünder! Der eifrige Missionar, der seit Jahrzehnten für Gott lebt und anderen dient, braucht diesen Mittler ebenso wie derjenige, der wegen Mordes eine Gefängnisstrafe verbüßt.

    Ein Gedanke, der sicherlich sehr hilfreich ist, wenn ich wieder mal geneigt bin, negativ über einen anderen zu denke oder seine Schwächen und Fehler vor den anderen zu offenbaren.

    Kommentar — 5. Juli 2014 @ 18:54

  24. Jule

    Jakobus 4 – das grundsätzliche Problem dieser Welt

    1 Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? 2 Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet . 3 Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. 4 Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!

    5 Oder meint ihr, die Schrift rede umsonst ? Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist , der in uns wohnt; 6 umso reicher aber ist die Gnade, die er gibt. Darum spricht er: »Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade« . 7 So unterwerft euch nun Gott! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch; 8 naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid! 9 Fühlt euer Elend, trauert und heult! Euer Lachen verwandle sich in Trauer und eure Freude in Niedergeschlagenheit! 10 Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.

    11 Verleumdet einander nicht, ihr Brüder! Wer seinen Bruder verleumdet und seinen Bruder richtet , der verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz; wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter, sondern ein Richter des Gesetzes. 12 Einer nur ist der Gesetzgeber , der die Macht hat, zu retten und zu verderben ; wer bist du, dass du den anderen richtest ?

    13 Wohlan nun, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die und die Stadt reisen und dort ein Jahr zubringen, Handel treiben und Gewinn machen 14 – und doch wisst ihr nicht, was morgen sein wird! Denn was ist euer Leben? Es ist doch nur ein Dunst , der eine kleine Zeit sichtbar ist; danach aber verschwindet er. 15 Stattdessen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun. 16 Jetzt aber rühmt ihr euch in eurem Übermut! Jedes derartige Rühmen ist böse. 17 Wer nun Gutes zu tun weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde.

    im Hauskreis hatten wir es letztes Jahr in 2 Themen ausgeteilt:

    Hier sehe ich jetzt aber ein ganz anderes Thema: der Gedanke vom letzten Kapitel wird weitergeführt. Wir sollten unsere egoistischen, Gedanken, Gefühle und Neigungen komplett ausrotten, denn sie widersprechen der Weisheit von oben. Wenn wir uns in dieser Hinsicht nicht wirklich ändern, dann erweisen wir uns in Wirklichkeit als Freunde des Widersachers und somit als Feinde Gottes! Hier passt also – zumindest für mich – eher das Thema, das eine Ansprache von Bayless Conley trägt – auch wenn es in dieser eher am Rande um Jakobus 4 geht: „Dem Teufel die Tür verschließen“.

    Sehen wir uns doch noch einmal den Anfang von Jakobus 4 an, „woher kommen denn Streitigkeiten?“. Was wird dann gesagt? Was ist seiner Ansicht nach die Ursache?

    Wie bringen wir dies mit dem Satan in Verbindung – außer dass er „der Vater der Lüge und ein Totschläger ist“?

    Was genau hatte „die Schlange“ (also der Satan) denn Adam und Eva eingeredet?

    Er sagte ihnen, sie würden zu kurz kommen, Gott würde ihnen etwas vorenthalten (1. Mose 3:4-5).

    Nun sehen wir uns noch einmal die Ursachen für Unfrieden an:

    • Leidenschaften und den Trieben folgen
    • Ihr wollt alles bekommen
    • Neid und tödlicher Hass
    • Kämpfe
    • selbstsüchtige Wünsche

    Alle haben mit Egoismus zu tun, damit, etwas Besonderes sein zu wollen, herausragen zu wollen, im Mittelpunkt stehen zu wollen.

    Kommentar — 7. Juli 2014 @ 10:25

  25. Jule

    Das erinnert mich an eine Dokumentation, die ich am Wochenende auf 3sat gesehen habe: „wir sind die Teenager“ (oder so ähnlich).

    Es ging um die Entwicklung der Jugend und das, was sie gezeigt hatten, hat mich ganz betroffen gemacht.

    Es fing damit an, dass es früher üblich war, dass Kinder mitgearbeitet hatten, um für den Unterhalt der Familien zu sorgen. Aber dann kamen Kinderfreunde auf die Idee, dass man damit den Kindern ihre Kindheit stehlen würde und Kinderarbeit wurde verboten. Nun hatten die Kids viele freie Zeit, mit der sie nichts anzufangen wußten und sie machten Blödsinn, zuerst nur Streiche, die immer heftiger wurden, bis hin zur Kinder- und Jugendkriminalität.

    Dann zeigten sie die einzelnen Generationen von Jugendlichen, wie sie sich entwickelt hatten, was für sie wichtig war, womit sie ihre Zeit verbrachten und wonach sie strebten.

    Alle hatten eine Sache gemeinsam: sie meinten,

    • dass sie mehr Respekt und Ansehen verdient hätten,
    • dass ihnen mehr Rechte zuständen und
    • dass die Erwachsenen alles falsch gemacht hatten – sie selbst hingegen würden die Welt zum Positiven verändern!

    Es gab die unterschiedlichsten Jugendbewegungen, aber fast alle hatten scheinbar nur ein Ziel: auffallen, die anderen zu schockieren und Spaß zu haben. Sie haben nicht wirkliche etwas Positives erreicht, zumindestens nicht für die Gesellschaft.

    Wenn wir uns nun den Text hier in Jakobus 4 ansehen und dabei das vorherige Kapitel mit im Sinn behalten – wessen Geistes Kind waren sie dann?

    Was sind denn unsere Bestrebungen und unsere Ziele? Worum geht es uns? Was wollen wir verändern? Was bewirken wir und wen nutzt das?

    Ist es nicht eigentlich völlig logisch, dass Streit und Uneinigkeit entstehen, wenn jeder nur an sich und seine eigenen Bedürfnisse und Ziele denkt?

    Und wundert es uns wirklich, wenn Gottes Wort sagt, dass wir uns damit von unserem Gott entfernen?

    Selbst wenn diese Jugendbewegungen erreicht haben, dass diese Altersschicht Spaß hat und sich wohlfühlt, welche Auswirkungen hatte das dann für den Rest der Gesellschaft?
    War es nicht undankbar den älteren Generationen gegenüber, die alles aufgebaut hatten und den Eltern gegenüber, die ihnen nicht nur das Leben geschenkt hatten, sondern sie auch versorgt und für ihre Sicherheit gesorgt hatten?

    Ob sie wohl dabei bedacht hatten, dass sie selbst eines Tages die Eltern sein werden, deren Kids sie ablehnen und alles besser wissen? Wie mögen sie sich dann dabei gefühlt haben?

    Kommentar — 7. Juli 2014 @ 11:29

  26. Jule

    Jakobus 5 – Die Macht des Gebets

    1 Wohlan nun, ihr Reichen, weint und heult über das Elend, das über euch kommt! 2 Euer Reichtum ist verfault und eure Kleider sind zum Mottenfraß geworden; 3 euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird gegen euch Zeugnis ablegen und euer Fleisch fressen wie Feuer. Ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen! 4 Siehe, der Lohn der Arbeiter, die euch die Felder abgemäht haben, der aber von euch zurückbehalten worden ist, er schreit, und das Rufen der Schnitter ist dem Herrn der Heerscharen zu Ohren gekommen! 5 Ihr habt euch dem Genuss hingegeben und üppig gelebt auf Erden, ihr habt eure Herzen gemästet wie an einem Schlachttag! 6 Ihr habt den Gerechten verurteilt, ihn getötet ; er hat euch nicht widerstanden .

    7 So wartet nun geduldig , ihr Brüder, bis zur Wiederkunft des Herrn! Siehe, der Landmann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und geduldet sich ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfangen hat. 8 So wartet auch ihr geduldig ; stärkt eure Herzen, denn die Wiederkunft des Herrn ist nahe !

    9 Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht verurteilt werdet; siehe, der Richter steht vor der Tür ! 10 Meine Brüder, nehmt auch die Propheten , die im Namen des Herrn geredet haben, zum Vorbild des Leidens und der Geduld. 11 Siehe, wir preisen die glückselig, welche standhaft ausharren! Von Hiobs standhaftem Ausharren habt ihr gehört, und ihr habt das Ende gesehen, das der Herr [für ihn] bereitet hat; denn der Herr ist voll Mitleid und Erbarmen .

    12 Vor allem aber, meine Brüder, schwört nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit irgendeinem anderen Eid; euer Ja soll ein Ja sein, und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht unter ein Gericht fallt.

    13 Leidet jemand von euch Unrecht ? Er soll beten ! Ist jemand guten Mutes? Er soll Psalmen singen! 14 Ist jemand von euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen lassen; und sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn. 15 Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden. 16 Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.

    17 Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir, und er betete inständig, dass es nicht regnen solle, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land; 18 und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.

    19 Brüder, wenn jemand unter euch von der Wahrheit abirrt, und es führt ihn einer zur Umkehr, 20 so soll er wissen: Wer einen Sünder von seinem Irrweg zur Umkehr führt, der wird eine Seele vom Tod erretten und eine Menge Sünden zudecken .

    Kommentar — 7. Juli 2014 @ 18:47

  27. Jule

    Die Macht des Gebets – wir erleben es hier gerade wieder live!

    Das letzte Mal, das wir es mit solcher Macht erlebt haben, war Ende November letzten Jahres und hing mit dem Tod meines Onkels zusammen. Er hatte Krebs im Endstadium und wir hatten persönlich, als Ehepaar, mit Freunden und in der Gemeinde dafür gebetet, dass Jehova ihm Kraft geben solle, ihm zeigen, dass er nicht allein ist und dass er ihm helfen solle, vorher noch Frieden mit Gott zu machen. Just in der Nacht, bevor mein Onkel starb, hatte ich einen ganz intensiven Frieden und die Gewißheit, dass der Friede zwischen ihm und Gott wieder hergestellt worden war. Am nächsten Morgen erhielten wir die Nachricht, dass er friedlich eingeschlafen sei und meine Schwägerin hatte unabhängig von mir die selbe Gewißheit.

    Diese Erfahrung hat mir eine Weile großen Auftrieb gegeben, aber leider ist es mit der Zeit verblasst und die Ängste suchten sich wieder Raum.

    Nun, in den letzten Wochen erlebe ich die Macht der Gebete wieder hautnah.

    Wieder haben wir persönlich, als Ehepaar, mit Freunden und in der ganzen Gemeinde gebetet. Diesmal für meine Tochter, die ihre Abschlußprüfung hatte und im Anschluss eine Stelle suchte. Kurz danach erhielten wir die Nachricht, dass sie die Prüfung mit 2,3 bestanden hat und sogar ab 1. August eine Stelle hat. Die Gebete wurden erhört, sie wird sogar in dem erlernten Beruf arbeiten können und es ist nicht nur so ein Job, den sie wegen des Lebensunterhalts annehmen musste.

    Dann haben wir in der selben Form lange für die kranke Mutter von Lucy gebetet, die letztes Jahr einen Schlaganfall hatte. Es sah aus, als wären die Folgen Alzheimer und als müsse sie in ein Pflegeheim. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Ursache ein Hämatom war, das sich durch den Sturz im Gehirn gebildet hatte und mit der Zeit geht dies zurück und die Gesundheit kommt nach und nach wieder.

    Eine Schwester der Gemeinde ist schwanger und wollte vor der Geburt noch gerne ihre Familie in den Staaten sehen. Leider sind die Flugpreise in der Ferienzeit so hoch, dass es unmöglich erschien, selbst wenn die Großmutter Geld beisteuern würde. Am Samstag kam die Nachricht, dass ihr Mann so günstige Tickets bekommen konnte, dass sie mit ihrem Sohn, der nach dem Sommer in die Schule kommt, fliegen kann.

    Auch die Gebete für mich wurden erhört. Nach dem ersten persönlichen Schock, den eine unschöne Email ausgeloest hatte, habe ich von Jehova eine Antwort nach dem Warum erhalten. Er hat mir erklärt, warum er die Situation weiter bestehen lässt und mir dabei geholfen, endlich loszulassen. Mit diesem Loslassen scheint ein Knoten geplatzt zu sein und ich bin endlich wieder in der Lage, mich meinen Ängsten zu stellen und die Dinge trotz und mit meiner Angst zu tun. Etwas, was gut 3 Jahre durch die schmerzhafte Erfahrung blockiert gewesen war. Die Übungen gehen gut voran, so dass ich in diesem Jahr nicht nur wieder etwas mit meinen Eltern unternehmen kann, wenn sie nach Berlin kommen, sondern dass wir auch an der Freizeit mit den Brüdern teilnehmen können.

    Zur Zeit verspüre ich die große Liebe Gottes am eigenen Leib, sie erfüllt mich so sehr, dass es mich oft umwirft. Die Freude ist zurück und so langsam kommt wieder Leichtigkeit ins Leben. Hatte ich noch vor einigen Wochen bedauert, dass die Junge Mutter aus der Nachbarschaft wegen persönlichem Streß keine Zeit mehr für die Bibelstunde hat, so haben wir uns in den letzten Tagen immer wieder ganz zwanglos über Gott, Religion und biblische Werte unterhalten können.

    Dies zeigt, welche große Macht manchmal entfesselt wird, wenn wir für andere und in Gemeinschaft beten. Nicht immer werden alle Anliegen so schnell und so offensichtlich beantwortet, aber ab und an wird es offensichtlich.

    Ob dies wohl daran liegt, dass unsere beiden Ältesten nach einem langen Gebetstag mutig Neuerungen in der kleinen Hausgemeinde eingeführt haben? „Back to the Roots“ war das Motto. Wir wollen uns von den grossen Kirchen und den großen Gemeinden unterscheiden, nicht so sehr Wert auf Rituale und Liturgie legen, sondern noch mehr darauf, dass jeder aktiv im Glauben wächst und ihn lebt. Am Anfang sind für uns alle die Änderungen ungewöhnlich – aber zeitgleich diese massive Gebetserhörung. Ich denke, es gibt einen Zusammenhang!

    „Das Gebet der Gerechten hat viel Macht!“

    Kommentar — 14. Juli 2014 @ 22:36

  28. Jule

    Jakobus 5:9-13
    Wie wir zueinander eingestellt sein sollten

    Schlimm genug, dass es Feindschaften, Unstimmigkeiten und Mißtrauen in der Welt gibt, unter denen, „die Gott nicht kennen“. Aber unfaßbar, wenn wir untereinander so denken, fühlen und miteinander umgehen.

    Wie nur kann so etwas passieren?

    Zum Teil liegt es daran, dass wir nicht ehrlich miteinander sind und man sich nicht auf das verlassen kann, was wir sagen. Dies fördert Mißtrauen und Streit.

    Interessant, was Jakobus sagt, wie wir damit umgehen sollten, wenn wir selbst in so eine Situation geraten.

    Jesus selbst sagte ja, dass wir unsere Feinde lieben sollten und für diejenigen beten, die uns Unrecht tun.

    Jakobus sagt hier sinngemäß, dass wir uns selbst und unsere eigenen Gefühle nicht so wichtig nehmen sollten. Denken wir in so einem Fall doch an die Propheten. Zu jeder Zeit wurden diejenigen verfolgt, die ein gutes Verhältnis zu Jehova hatten, sogar von ihren eigenen Freunden und Brüdern. Denken wir auch an Hiob, den seine Freunde erst mal so richtig entmutigten. Aber all das änderte nichts daran, wie Jehova ihn sah!

    Interessanterweise änderte Jehova Hiobs Lage erst dann, als er für eben diese Freunde Fürbitte eingelegt hatte.

    Also schmollen oder grollen wir denjenigen nicht, die uns wehtun oder vielleicht sogar verfolgen, werden wir über das Unglück nicht verbittert – sondern beten wir für sie.

    Beten wir darum, dass auch sie die tiefe Liebe Gottes erkennen und begreifen werden, dass er sie ebenso wie uns mit dieser tiefen Liebe erfüllt und dass sie darüber das wahre Glück im Leben finden, geborgen in der Liebe Gottes. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr befreit, wenn wir auf diese Weise gerade für diejenigen beten, die uns Unrecht zugefügt haben und es vielleicht sogar noch heute tun.

    weitere Gedanken zu Jakobus 5 finden wir hier – weiter geht es mit Galater

    Kommentar — 14. Juli 2014 @ 22:52

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