Jakobus 1 – 2

Kapitel 1

1 Jakobus, ein Sklave Gottes und [des] Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme, die überall zerstreut sind:

Grüße!

2 Erachtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet, 3 da ihr ja wißt, daß die geprüfte Echtheit eures Glaubens Ausharren bewirkt. 4 Doch laßt das Ausharren sein Werk vollständig haben, damit ihr vollständig und in jeder Hinsicht gesund seid und es euch an nichts fehlt.

5 Wenn es also einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen; und sie wird ihm gegeben werden. 6 Er bitte aber unablässig im Glauben, ohne irgendwie zu zweifeln, denn wer zweifelt, ist gleich einer Meereswoge, die vom Wind gejagt und umhergetrieben wird. 7 In der Tat, jener Mensch denke nicht, daß er von Jehova etwas empfangen werde; 8 er ist ein unentschlossener Mann, unbeständig in all seinen Wegen.

9 Der Bruder aber in niedriger Stellung frohlocke über seine Erhöhung 10 und der reiche über seine Erniedrigung, denn wie eine Blume der Pflanzenwelt wird er vergehen. 11 Denn die Sonne geht auf mit ihrer sengenden Hitze und verdorrt die Pflanzenwelt, und ihre Blume fällt ab, und die Schönheit ihrer äußeren Erscheinung schwindet hin. Ebenso wird der Reiche auf seinen Lebenswegen dahinwelken.

12 Glücklich ist der Mann, der die Prüfung erduldet, denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Jehova denen verheißen hat, die ihn beständig lieben. 13 Keiner sage, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott versucht.“ Denn Gott kann nicht von üblen Dingen versucht werden, noch versucht er selbst irgend jemand. 14 Sondern jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. 15 Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor.

16 Laßt euch nicht irreführen, meine geliebten Brüder. 17 Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk stammt von oben, denn es kommt vom Vater der [himmlischen] Lichter herab, und bei ihm gibt es keine Veränderung von der Drehung des Schattens. 18 Weil er es gewollt hat, hat er uns durch das Wort der Wahrheit hervorgebracht, damit wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien.

19 Wißt dies, meine geliebten Brüder. Jeder Mensch soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; 20 denn eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit. 21 Legt daher alle Unsauberkeit ab und jenes Überflüssige, [die] Schlechtigkeit, und nehmt mit Milde die Einpflanzung des Wortes an, das eure Seelen zu retten vermag.

22 Werdet indes Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, indem ihr euch selbst durch falsche Überlegungen betrügt. 23 Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, so ist dieser wie ein Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel beschaut. 24 Denn er beschaut sich und geht dann weg und vergißt sogleich, was für ein Mensch er ist. 25 Wer aber in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er [es] tut, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist.

26 Wenn es jemandem scheint, daß er die äußere Form der Anbetung beachtet, und er dennoch seine Zunge nicht zügelt, sondern sein Herz weiterhin betrügt, dessen Form der Anbetung ist nichtig. 27 Die Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist, ist diese: nach Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu sehen und sich selbst von der Welt ohne Flecken zu bewahren.

Kapitel 2

2 Meine Brüder, ihr habt doch nicht etwa den Glauben unseres Herrn Jesus Christus, unserer Herrlichkeit, [und handelt dabei] mit Taten der Parteilichkeit? 2 Denn wenn ein Mann mit goldenen Ringen an den Fingern und in prächtiger Kleidung in eure Zusammenkunft kommt, ein Armer aber in unsauberer Kleidung ebenfalls kommt, 3 ihr aber begünstigend auf den schaut, der die prächtige Kleidung trägt, und sagt: „Setz du dich hierher auf einen vortrefflichen Platz“ und ihr zu dem Armen sagt: „Bleib du stehen“ oder: „Nimm jenen Platz dort unten an meinem Fußschemel ein“, 4 habt ihr da nicht etwa Klassenunterschiede unter euch selbst, und seid ihr nicht Richter geworden, die böse Entscheidungen fällen?

5 Hört zu, meine geliebten Brüder! Hat Gott etwa nicht diejenigen, die hinsichtlich der Welt arm sind, dazu auserwählt, reich zu sein im Glauben und Erben des Königreiches, das er denen verheißen hat, die ihn lieben? 6 Ihr aber habt den Armen entehrt. Bedrücken euch etwa nicht die Reichen, und schleppen nicht sie euch vor Gerichtshöfe? 7 Lästern nicht sie den vortrefflichen Namen, nach dem ihr genannt worden seid? 8 Wenn ihr nun dem königlichen Gesetz nach dem Schriftwort beständig nachkommt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, tut ihr sehr wohl. 9 Wenn ihr aber fortfahrt, Parteilichkeit zu bekunden, so begeht ihr Sünde, denn ihr werdet vom Gesetz als Übertreter überführt.

10 Denn wer auch immer das ganze GESETZ hält, aber in einem einzigen Punkt einen Fehltritt tut, der hat sich gegen alle vergangen. 11 Denn der, der gesagt hat: „Du sollst nicht ehebrechen“, hat auch gesagt: „Du sollst nicht morden.“ Wenn du nun nicht die Ehe brichst, aber mordest, bist du ein Gesetzesübertreter geworden. 12 Redet weiterhin so, und handelt weiterhin so wie die, die durch das Gesetz eines freien Volkes gerichtet werden sollen. 13 Denn für den, der nicht Barmherzigkeit übt, wird das Gericht ohne Barmherzigkeit sein. Barmherzigkeit frohlockt triumphierend über das Gericht.

14 Von welchem Nutzen ist es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Dieser Glaube kann ihn doch nicht etwa retten? 15 Wenn sich ein Bruder oder eine Schwester in nacktem Zustand befindet und [es ihnen an] der für den Tag hinreichenden Speise fehlt, 16 aber einer von euch sagt zu ihnen: „Geht hin in Frieden, haltet euch warm und wohlgenährt“, ihr gebt ihnen aber nicht das für [ihren] Körper Notwendige, von welchem Nutzen ist das? 17 Ebenso ist der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.

18 Dennoch wird jemand sagen: „Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeig mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich werde dir meinen Glauben durch meine Werke zeigen.“ 19 Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl. Doch glauben auch die Dämonen und schaudern. 20 Möchtest du aber wissen, du leerer Mensch, daß der Glaube ohne Werke untätig ist? 21 Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtgesprochen, nachdem er Isa·ak, seinen Sohn, auf dem Altar dargebracht hatte? 22 Du siehst, daß [sein] Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte, und durch [seine] Werke wurde [sein] Glaube vollkommen gemacht, 23 und das Schriftwort wurde erfüllt, welches sagt: „Abraham setzte Glauben in Jehova, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“, und er wurde „Freund Jehovas“ genannt.

24 Ihr seht, daß ein Mensch durch Werke gerechtgesprochen wird und nicht durch Glauben allein. 25 Wurde nicht ebenso auch Rahab, die Hure, durch Werke gerechtgesprochen, nachdem sie die Boten gastfreundlich aufgenommen und sie auf einem anderen Weg weggesandt hatte? 26 Ja, wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Jule | 11.15.09 | Jakobus, Text in der Bibel |

19 Comments »

  1. Jule

    Jakobus 1 – 2

    Jakobus 1:2-4

    Erachtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet, 3 da ihr ja wißt, daß die geprüfte Echtheit eures Glaubens Ausharren bewirkt. 4 Doch laßt das Ausharren sein Werk vollständig haben, damit ihr vollständig und in jeder Hinsicht gesund seid und es euch an nichts fehlt.

    wie sind wir zu Glaubensprùfungen eingestellt und dazu, dass wir um der Wahrheit willen einiges erdulden müssen?

    Wie zeigt sich dies in unserem Handeln, aber auch in unseren Gesprächen?

    Jakobus 1:12

    Glücklich ist der Mann, der die Prüfung erduldet, denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Jehova denen verheißen hat, die ihn beständig lieben.

    Kommentar — 25. November 2009 @ 02:29

  2. Jule

    Jakobus 1:19-21

    Wißt dies, meine geliebten Brüder. Jeder Mensch soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; 20 denn eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit. 21 Legt daher alle Unsauberkeit ab und jenes Überflüssige, [die] Schlechtigkeit, und nehmt mit Milde die Einpflanzung des Wortes an, das eure Seelen zu retten vermag.

    Jakobus 1:22-25

    Werdet indes Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, indem ihr euch selbst durch falsche Überlegungen betrügt. 23 Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, so ist dieser wie ein Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel beschaut. 24 Denn er beschaut sich und geht dann weg und vergißt sogleich, was für ein Mensch er ist. 25 Wer aber in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er [es] tut, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist.

    was halten wir von einer Frau, die sich, bevor sie aus dem Haus geht, im Spiegel ansieht, ob alles in Ordnung ist – und sie sieht, dass ihr MakeUp verwischt ist und ihre Kleidung völlig verschmutzt – aber sie geht trotzdem so aus dem Haus?

    Denken wir, dass sie wirklich bewusst in dem Spiegel ihr Bild gesehen hat?

    Können wir glauben, das sie wirklich auf ein sauberes und ordentliches Erscheinungbild bedacht ist?

    Oder haben wir nicht viel eher den Eindruck, dass sie rein mechanisch, ohne wirkliche Aufmerksamkeit in den Spiegel gesehen hat – nicht, weil sie wissen wollte, wie sie aussieht, sondern einfach, weil man einen Blick in den Spiegel wirft, bevor man das Haus verlässt?

    Würden wir ihr glauben, dass sie gerade auf dem Weg zu ihrem ersten Date mit dem Mann ist, den sie schon lange vom weiten bewundert?

    Wie sehen wir in den Spiegel, bevor wir das Haus verlassen?

    Wie lesen wir in der Bibel?

    Schauen wir nur rein mechanisch rein, weil man das als Zeuge Jehovas so macht, ohne wirklich etwas wahrzunehmen?

    Oder gucken wir aufmerksam rein und sehen, was wir noch ändern müssten, damit wir unserem Liebsten – Jehova Gott – wirklich gefallen?

    Kommentar — 25. November 2009 @ 02:46

  3. Jule

    Jakobus 1:26

    Wenn es jemandem scheint, daß er die äußere Form der Anbetung beachtet, und er dennoch seine Zunge nicht zügelt, sondern sein Herz weiterhin betrügt, dessen Form der Anbetung ist nichtig.

    dazu etwas ergänzender Stoff aus dem Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe‘, der uns ja allen noch gut in Erinnerung sein sollte, da wir ihn erst in den letzten Wochen im Versammlungsbibelstudium betrachtet haben:

    Schädigendes Geschwätz, Verleumdung
    Ist es verkehrt, über andere zu reden? Nicht wenn es einfach nur um harmlose Informationen geht, um etwas Positives oder Nützliches, zum Beispiel wenn man sich erzählt, wer sich hat taufen lassen oder wer ein nettes, aufmunterndes Wort gebrauchen könnte. Die Christen im 1. Jahrhundert waren lieb umeinander besorgt und tauschten in gewissem Rahmen Neuigkeiten übereinander aus (Epheser 6:21, 22; Kolosser 4:8, 9). Problematisch wird es, wenn man anfängt, Tatsachen zu verdrehen und Privates an die große Glocke zu hängen. Und richtig schlimm ist es, wenn solches Geschwätz in Verleumdung ausartet. Das richtet nämlich immer Schaden an. Verleumden bedeutet, über jemand „Unwahres [zu] verbreiten mit der Absicht, seinem Ansehen zu schaden“. Die Pharisäer versuchten zum Beispiel Jesus durch boshafte Verleumdungen in Misskredit zu bringen (Matthäus 9:32-34; 12:22-24). Verleumdung führt nicht selten zu Zank und Streit (Sprüche 26:20).

    12 Für Jehova ist es keine Kleinigkeit, wenn jemand sein Geschenk, die Sprache, dazu missbraucht, andere mit Schmutz zu bewerfen oder einen Keil zwischen Menschen zu treiben. Er hasst alle, die „Streitigkeiten unter Brüdern“ heraufbeschwören (Sprüche 6:16-19). Das griechische Wort, das mit „Verleumder“ wiedergegeben wird, ist diábolos und wird auch als Titel für Satan gebraucht. Er ist der „Teufel“, der böswillige Verleumder Gottes (Offenbarung 12:9, 10). Bestimmt möchte sich doch niemand von uns durch seine Sprache quasi zu einem Teufel machen! Verleumdung, die zu „Werken des Fleisches“ wie „Wortzänkereien“ und „Spaltungen“ führt, hat deshalb in der Versammlung keinen Platz (Galater 5:19-21). Bevor man also etwas über jemand weitererzählt, muss man sich überlegen: Stimmt es überhaupt? Würde es demjenigen gefallen, wenn ich das jetzt erzähle? Muss es sein, oder sollte ich es besser bleiben lassen? (1. Thessalonicher 4:11).

    13 Verletzende Worte und Beschimpfungen
    Wie schon gesagt, haben Worte viel Kraft und können böse verletzen. Da wir ja alle unvollkommen sind, rutscht uns immer wieder mal etwas heraus, was uns hinterher leidtut. Die Bibel warnt jedoch davor, sich einen Umgangston anzugewöhnen, der sowohl zu Hause als auch in der Versammlung absolut nichts verloren hat. Paulus legt uns dringend ans Herz: „Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden“ (Epheser 4:31). Für „lästerliches Reden“ steht in anderen Bibelübersetzungen „gehässiges Gerede“, „verletzende Sprache“, „Beleidigung“. Verletzendes Reden — jemandem Schimpfnamen zu geben, ihn immer wieder abzukanzeln oder sonst irgendwie herabzusetzen — kann einem Menschen leicht das Selbstwertgefühl und die Würde nehmen. Besonders bei Kindern, die sehr sensibel und verletzlich sind, wirkt sich so etwas vernichtend aus (Kolosser 3:21).

    14 In der Bibel wird es aufs Schärfste verurteilt, andere zu beschimpfen. Ein „Schmäher“, der permanent andere verunglimpft, beleidigt oder sonst wie schlechtmacht, riskiert Kopf und Kragen. Man wird wiederholt versuchen, ihm zu helfen, aber wenn er darauf nicht reagiert, kann er aus der Versammlung ausgeschlossen werden. Ändert er sich danach immer noch nicht, könnte er sich letztlich auch den Weg in die neue Welt versperren (1. Korinther 5:11-13; 6:9, 10). Aus alldem wird klar: Wir können nicht in Gottes Liebe bleiben, wenn wir immer wieder Dinge sagen, die unwahr, lieblos und negativ sind. So eine Sprache reißt herunter.

    Kommentar — 25. November 2009 @ 02:46

  4. Jule

    Jakobus 2:10

    Denn wer auch immer das ganze GESETZ hält, aber in einem einzigen Punkt einen Fehltritt tut, der hat sich gegen alle vergangen.

    wie ist das gemeint? Wir sind doch nicht vollkommen und es gibt niemand, der nicht gesündigt hat.

    Keine Sorge, der Text erklärt sich in den folgenden Versen sebst:

    Jakobus 2:11-13

    Denn der, der gesagt hat: „Du sollst nicht ehebrechen“, hat auch gesagt: „Du sollst nicht morden.“ Wenn du nun nicht die Ehe brichst, aber mordest, bist du ein Gesetzesübertreter geworden. 12 Redet weiterhin so, und handelt weiterhin so wie die, die durch das Gesetz eines freien Volkes gerichtet werden sollen. 13 Denn für den, der nicht Barmherzigkeit übt, wird das Gericht ohne Barmherzigkeit sein. Barmherzigkeit frohlockt triumphierend über das Gericht.

    Kommentar — 25. November 2009 @ 02:46

  5. Jule

    Jakobus 2:14-17

    Von welchem Nutzen ist es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke? Dieser Glaube kann ihn doch nicht etwa retten? 15 Wenn sich ein Bruder oder eine Schwester in nacktem Zustand befindet und [es ihnen an] der für den Tag hinreichenden Speise fehlt, 16 aber einer von euch sagt zu ihnen: „Geht hin in Frieden, haltet euch warm und wohlgenährt“, ihr gebt ihnen aber nicht das für [ihren] Körper Notwendige, von welchem Nutzen ist das? 17 Ebenso ist der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.

    Glaube ohne Werke ist tot

    Jaobuus 2:18-24

    Dennoch wird jemand sagen: „Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeig mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich werde dir meinen Glauben durch meine Werke zeigen.“ 19 Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl. Doch glauben auch die Dämonen und schaudern. 20 Möchtest du aber wissen, du leerer Mensch, daß der Glaube ohne Werke untätig ist? 21 Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtgesprochen, nachdem er Isa·ak, seinen Sohn, auf dem Altar dargebracht hatte? 22 Du siehst, daß [sein] Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte, und durch [seine] Werke wurde [sein] Glaube vollkommen gemacht, 23 und das Schriftwort wurde erfüllt, welches sagt: „Abraham setzte Glauben in Jehova, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet“, und er wurde „Freund Jehovas“ genannt.

    24 Ihr seht, daß ein Mensch durch Werke gerechtgesprochen wird und nicht durch Glauben allein.

    das Beispiel Abrahams

    Jakobus 2:25-26

    Wurde nicht ebenso auch Rahab, die Hure, durch Werke gerechtgesprochen, nachdem sie die Boten gastfreundlich aufgenommen und sie auf einem anderen Weg weggesandt hatte? 26 Ja, wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.

    auch Rahabs Glaube war durch ihre Werke offensichtlich.

    Wie steht es mit unserem Glauben? Ist er lebendig? Ist er durch unsere Werke offenichtlich?

    Kommentar — 25. November 2009 @ 02:46

  6. Jule

    zwei Punkte, die zum „Mißbrauch“ der Zunge zählen

    und die leider oft nicht so wichtig genommen werden

    aus dem Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“ unter dem Punkt „mit Worten Gutes tun“:

    Schädigendes Geschwätz, Verleumdung

    Ist es verkehrt, über andere zu reden? Nicht wenn es einfach nur um harmlose Informationen geht, um etwas Positives oder Nützliches, zum Beispiel wenn man sich erzählt, wer sich hat taufen lassen oder wer ein nettes, aufmunterndes Wort gebrauchen könnte. Die Christen im 1. Jahrhundert waren lieb umeinander besorgt und tauschten in gewissem Rahmen Neuigkeiten übereinander aus (Epheser 6:21, 22; Kolosser 4:8, 9).

    Problematisch wird es, wenn man anfängt, Tatsachen zu verdrehen und Privates an die große Glocke zu hängen. Und richtig schlimm ist es, wenn solches Geschwätz in Verleumdung ausartet. Das richtet nämlich immer Schaden an.

    Verleumden bedeutet, über jemand „Unwahres [zu] verbreiten mit der Absicht, seinem Ansehen zu schaden“.

    Die Pharisäer versuchten zum Beispiel Jesus durch boshafte Verleumdungen in Misskredit zu bringen (Matthäus 9:32-34; 12:22-24). Verleumdung führt nicht selten zu Zank und Streit (Sprüche 26:20).

    Für Jehova ist es keine Kleinigkeit, wenn jemand sein Geschenk, die Sprache, dazu missbraucht, andere mit Schmutz zu bewerfen oder einen Keil zwischen Menschen zu treiben. Er hasst alle, die „Streitigkeiten unter Brüdern“ heraufbeschwören (Sprüche 6:16-19).

    Das griechische Wort, das mit „Verleumder“ wiedergegeben wird, ist diábolos und wird auch als Titel für Satan gebraucht. Er ist der „Teufel“, der böswillige Verleumder Gottes (Offenbarung 12:9, 10). Bestimmt möchte sich doch niemand von uns durch seine Sprache quasi zu einem Teufel machen! Verleumdung, die zu „Werken des Fleisches“ wie „Wortzänkereien“ und „Spaltungen“ führt, hat deshalb in der Versammlung keinen Platz (Galater 5:19-21)

    Bevor man also etwas über jemand weitererzählt, muss man sich überlegen: Stimmt es überhaupt? Würde es demjenigen gefallen, wenn ich das jetzt erzähle? Muss es sein, oder sollte ich es besser bleiben lassen? (1. Thessalonicher 4:11).

    Verletzende Worte und Beschimpfungen

    Wie schon gesagt, haben Worte viel Kraft und können böse verletzen. Da wir ja alle unvollkommen sind, rutscht uns immer wieder mal etwas heraus, was uns hinterher leidtut. Die Bibel warnt jedoch davor, sich einen Umgangston anzugewöhnen, der sowohl zu Hause als auch in der Versammlung absolut nichts verloren hat.

    Paulus legt uns dringend ans Herz: „Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden“ (Epheser 4:31).

    Für „lästerliches Reden“ steht in anderen Bibelübersetzungen „gehässiges Gerede“, „verletzende Sprache“, „Beleidigung“. Verletzendes Reden — jemandem Schimpfnamen zu geben, ihn immer wieder abzukanzeln oder sonst irgendwie herabzusetzen — kann einem Menschen leicht das Selbstwertgefühl und die Würde nehmen. Besonders bei Kindern, die sehr sensibel und verletzlich sind, wirkt sich so etwas vernichtend aus (Kolosser 3:21).

    In der Bibel wird es aufs Schärfste verurteilt, andere zu beschimpfen. Ein „Schmäher“, der permanent andere verunglimpft, beleidigt oder sonst wie schlechtmacht, riskiert Kopf und Kragen.

    Man wird wiederholt versuchen, ihm zu helfen, aber wenn er darauf nicht reagiert, kann er aus der Versammlung ausgeschlossen werden. Ändert er sich danach immer noch nicht, könnte er sich letztlich auch den Weg in die neue Welt versperren (1. Korinther 5:11-13; 6:9, 10).

    Aus alldem wird klar: Wir können nicht in Gottes Liebe bleiben, wenn wir immer wieder Dinge sagen, die unwahr, lieblos und negativ sind. So eine Sprache reißt herunter.

    Also achten wir bitte auf unsere Sprache – und ganz besonders auf unsere innere Einstellung, denn wir wissen ja „aus der Fülle des Herzens redet der Mund“!

    Wir wir in dem neuen StudienWT von Februar 2011 in dem Artikel „Vermittel deinen Kindern respektvolles Verhalten“hören/lesen konnten, ist dabei auch die innere Einstellung wichtig. Es reicht nicht, nur nach Aussen hin den Anschein zu erwecken, dass wir Respekt vor der Person haben, es muss von Innen kommen:

    Leider begegnen sich die Menschen heutzutage immer weniger mit Respekt. Das ist es umso wertvoller, wenn man gelernt hat, mit anderen respektvoll umzugehen. Dazu kommt, dass uns die Bibel ans Herz legt: „Betragt euch auf eine Weise, die der Guten Botschaft über den Christus würdig ist“ (Philipper 1:27, 2. Timotheus 3:1-5).

    Deshalb ist es so wichtig, dass wir unseren Kindern vermitteln, wie man anderen Respekt erweist – und zwar indem man nicht nur der Forum halber höflich ist, sondern ihnen echte Achtung entgegenbringt.

    Wie sieht es mit meiner inneren Einstellung aus?

    Habe ich Achtung und Respekt vor anderen? Zeigt sich dies in allem was ich tue und was und wie ich rede?

    Muss ich noch an mir arbeiten, damit ich in den beiden o.g. Punkten noch mehr mit Jehovas Denkweise übereinstimme?

    Kommentar — 20. November 2010 @ 10:35

  7. Jule

    Jakobus 1 – 2

    Jakobus 1:9 

    Wer arm ist und wenig beachtet wird, soll sich darüber freuen, dass er vor Gott hoch angesehen ist.

    Immer wieder der Gedanke:

    Es zählt einzig und allein, wie Jehova uns sieht.

    Wenn Menschen uns verachten, schlecht über uns reden, oder wir aufgrund von Lügen und Intrigen einen schlechten Ruf habe und alles verlieren – dann ändert dies dennoch nichts daran, wie Gott uns sieht!

    Und was nützt uns ein guter Name bei Menschen?

    Menschen kommen und gehen, ein guter Freund würde selbst in so einer Situation zu uns halten – und so ein Freund ist Jehova.

    Ist dies nicht viel mehr wert als alles andere?

    Kommentar — 16. November 2011 @ 13:33

  8. Jule

    Jakobus 1:19-25

    Echte und falsche Frömmigkeit

    19 Denkt daran, liebe Brüder und Schwestern: Seid immer sofort bereit, jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet. Und hütet euch vor unbeherrschtem Zorn! 20 Denn im Zorn tun wir niemals, was Gott gefällt. 21 Deshalb trennt euch von aller Schuld und allem Bösen.

    Nehmt vielmehr bereitwillig Gottes Botschaft an, die er wie ein Samenkorn in euch gelegt hat. Sie hat die Kraft, euch zu retten. 22 Allerdings genügt es nicht, seine Botschaft nur anzuhören; ihr müsst auch danach handeln. Alles andere ist Selbstbetrug!

    23 Wer Gottes Botschaft nur hört, sie aber nicht in die Tat umsetzt, dem geht es wie einem Mann, der in den Spiegel schaut. 24 Er betrachtet sich, geht wieder weg und hat auch schon vergessen, wie er aussieht.

    25 Ganz anders ist es dagegen bei dem, der nicht nur hört, sondern immer wieder danach handelt. Er beschäftigt sich gründlich mit Gottes Gesetz, das vollkommen ist und frei macht. Er kann glücklich sein, denn Gott wird alles segnen, was er tut.

    Glaube ohne Werke ist tot!

    Kommentar — 16. November 2011 @ 13:34

  9. Jule

    Jakobus 1 – 2

    Viele wissen es vielleicht noch nicht, aber die Gesellschaft hat 1979 ein Buch mit „Kommentaren zum Jakobusbrief“ herausgegeben, wo viele Einzelheiten zu unserem besseren Verständnis erläutert werden. Es lohnt sich wirklich, dies beim Lesen des Jakobusbriefes mit einzubeziehen.

    Hier mal als kleiner Appetitanreger das Vorwort für euch, in dem die Wichtigkeit des Briefes auch für uns heute hervorgehoben wird. Während einer Zusammenkunft erwähnte ein älterer Bruder, dass der Brief des Jakobus sich überwiegend mit zwischenmenschlichen Beziehungen beschäftigt. Ein Aspekt, der mir bis dahin überhaupt noch nicht aufgefallen war:

    Einführung zum Jakobusbrief

    DER Jakobusbrief ist ein Aufruf zum praktischen Christentum an alle, die sich zum Glauben an Christus bekennen. Gewisse Tatsachen deuten darauf hin, daß Jakobus, der Schreiber dieses machtvollen Dokuments des Christentums, kein Apostel war, sondern ein Halbbruder des Herrn Jesus Christus. (Siehe Kommentare zu Kapitel 1.) Jakobus muß seinen Brief einige Zeit vor dem Jahre 62 u. Z. geschrieben haben. Wie nämlich der jüdische Geschichtsschreiber Josephus berichtet, ließ der Hohepriester Ananus, ein Sadduzäer, Jakobus in jenem Jahr vor den Sanhedrin stellen und dann steinigen. Einige Gelehrte nehmen an, daß Jakobus seinen Brief um das Jahr 60 u. Z. schrieb.

    Ort der Niederschrift war nach allgemeiner Übereinstimmung der Gelehrten Jerusalem. Alle biblischen Zeugnisse deuten darauf hin, daß Jakobus in Jerusalem lebte und auch dort blieb, während die Apostel damit beschäftigt waren, die Botschaft des Christentums in andere Teile der Welt zu tragen. Offensichtlich war Jakobus eine prominente Persönlichkeit der Versammlung Jerusalem (Apg. 12:17; 15:13; 21:18; 1. Kor. 15:7; Gal. 1:19; 2:9, 12). Sein Brief wird als „katholischer [allgemeiner] Brief“ bezeichnet, weil er im Gegensatz zu den meisten Briefen des Apostels Paulus sowie dem 2. und 3. Johannesbrief nicht an eine bestimmte Versammlung oder eine bestimmte Person gerichtet war.

    Wie aus dem Brief selbst, aber auch aus anderen biblischen Aussagen hervorgeht, war die Christenversammlung bereits fest gegründet und die christliche Lehre deutlich dargelegt worden. Gemäß der Apostelgeschichte und den Briefen des Paulus und des Petrus waren in der ganzen damals zivilisierten Welt Versammlungen gegründet worden. Das bestätigen auch die Grußworte des Jakobus, die er „an die zwölf Stämme [des geistigen Israel], die überall zerstreut sind“, richtete (Jak. 1:1).

    Jakobus spricht verschiedene Probleme an, die in den Versammlungen entstanden waren. Ein Problem, das viel Unruhe verursachte, bestand darin, daß einige Christen die Lehre von der freien Gabe der Gerechtigkeit, die man durch Glauben erlangt, mißverstanden und falsch deuteten (Röm. 5:15-17). Sie behaupteten irrtümlich, daß ein Christ, der Glauben habe, keine Werke benötige — Glaube habe nichts mit Werken zu tun. Sie übersahen dabei, daß sich wahrer Glaube irgendwie in Taten äußert. Sie leugneten somit, daß Christus „sich selbst für uns hingegeben hat, damit er uns von jeder Art Gesetzlosigkeit befreie und für sich ein Volk reinige, das insonderheit sein eigen ist, eifrig für vortreffliche Werke“ (Tit. 2:14). Jakobus ging gegen die Vorstellung einiger Christen an, ein rein verstandesmäßiger Glaube sei für einen Christen ausreichend. Durch diese Auffassung wurde die Notwendigkeit ignoriert, daß der Glaube das Herz berührt, und geleugnet, daß der Glaube die Kraft hat, einen Menschen zu veranlassen, seine Persönlichkeit und sein Leben zu ändern und — als positiven Ausdruck des Glaubens — anderen Gutes zu tun. Hätten diese Christen eine solche Auffassung beibehalten, so wären sie denen gleich geworden, von denen Paulus sagte, daß sie „eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen“ (2. Tim. 3:5).

    Es wäre falsch, anzunehmen, Jakobus argumentiere gegen die Lehre der Gerechtsprechung „ohne Gesetzeswerke“, eine Lehre, die der Apostel Paulus im 3. und 4. Kapitel seines Römerbriefes deutlich erklärt (Röm. 3:28). Alles, was Jakobus über den Wandel des Christen sagt, gründet sich auf den „Glauben unseres Herrn Jesus Christus“ (Jak. 2:1). Jakobus behauptet keineswegs, man könne allein aufgrund von Werken gerettet werden. Wir können unmöglich eine Formel erfinden oder ein Gefüge errichten, durch das wir unsere Rettung bewirken können. Zuerst muß der Glaube dasein. Wie Jakobus deutlich hervorhebt, kommen gute Werke spontan aus dem Herzen, mit dem guten Beweggrund, Menschen aus Liebe und Mitgefühl zu helfen. Das Leben Jesu ist ein gutes Beispiel dafür. Das Gesetz, nach dem der Christ lebt, ist „das Gesetz eines freien Volkes“, keine Gesetzessammlung wie das mosaische Gesetz (Jak. 2:12; Röm. 2:29; 7:6; 2. Kor. 3:6). Es ist das Gesetz der Liebe und ist auf das Herz der Christen geschrieben (Jer. 31:33; Hebr. 8:10).

    Wie Jakobus zeigt, sollte kein Christ seinen Bruder richten oder menschliche Maßstäbe zum Erlangen der Rettung aufstellen; er darf aber einen Bruder ermuntern und ihn zu vortrefflichen Werken anspornen, und er darf sogar seinen Bruder zurechtweisen, wenn es einen eindeutigen schriftgemäßen Grund und einen schriftgemäßen Beweis für das gibt, was er sagt (Jak. 4:11, 12; Gal. 6:1; Hebr. 10:24). Wer gute Werke tut, sollte von Gottes Wort dazu angeleitet worden sein. Ein echter Christ handelt nicht rein routinemäßig, und er braucht keine detaillierten Regeln. Er verrichtet seine guten Werke auch nicht, um anderen zu gefallen. Wenn jemand daher einen echten, lebendigen Glauben hat, werden seine Werke unweigerlich folgen. Dazu gehört das Predigen und Lehren der guten Botschaft vom Königreich (Matth. 24:14; 28:19, 20). Es werden gute Werke sein, die Gott belohnen wird, weil sie aus dem Herzen kommen. Wer jedoch versucht, durch ein genau definiertes Gefüge von Geboten und Verboten Gerechtigkeit zu erlangen, wird scheitern. Eine solche „Gerechtigkeit“ ist von Menschen, nicht von Gott.

    Die Juden erlagen diesem Irrtum. „Weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten, sondern ihre eigene aufzurichten suchten, unterwarfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes“ (Röm. 10:3). Der Apostel Paulus meint hier, daß die Juden versuchten, Gerechtigkeit durch Gesetzeswerke zu erlangen statt auf Gottes Weise, nämlich durch Jesus Christus (Röm. 3:21, 22). Ihre Form der Anbetung machte das Wort Gottes ungültig (Matth. 15:6, 9). Jesus sagte über die jüdischen Führer: „Sie binden schwere Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen“ (Matth. 23:4).

    Offensichtlich schrieb Jakobus, um Unregelmäßigkeiten zu berichtigen, die damals in den Versammlungen aufgekommen waren. Sein Brief ist jedoch für jedes Zeitalter gleichermaßen gültig. Jakobus gibt nicht nur berichtigenden Rat, sondern unterstützt auch die Schriften der Apostel und verdeutlicht weiter die dynamische Natur der wahren Anbetung. Er zeigt, daß sie das Herz, ja das ganze Leben und die Persönlichkeit sowie den Intellekt beeinflußt. Durch treffende Veranschaulichungen erklärt er, daß Religion ohne Moral und ohne praktische Anwendung, das heißt, ohne daß man seinem Nächsten hilft, in Gottes Augen tot ist. Ein Bibelkommentator sagt diesbezüglich:

    „Wenn der Glaube nicht der Liebe entspringt und das Dogma, wie orthodox auch immer, in keiner Beziehung zum Leben steht; wenn Christen versucht sind, sich einer egozentrischen Religion zuzuwenden, und die sozialen und materiellen Bedürfnisse anderer vergessen; wenn sie durch ihre Lebensweise ihren Glauben verleugnen und mehr darauf bedacht zu sein scheinen, Freunde der Welt zu sein als Freunde Gottes, dann hat ihnen der Jakobusbrief etwas zu sagen, was sie gefährlicherweise mißachten.“

    Der Jakobusbrief entspricht aber noch in anderer Hinsicht einem überall vorhandenen und stets gegenwärtigen Bedürfnis, denn er hilft Christen erkennen, wie sie aus Prüfungen erfolgreich und siegreich hervorgehen können. Für Personen, die unter Versuchungen, Bedrängnissen oder Verfolgung leiden, enthalten die Worte des Jakobus großen Trost. Jakobus schrieb zu einem Zeitpunkt, als die Christen nicht nur heftig verfolgt wurden, sondern auch einer Zeit entgegengingen, in der, soweit es die Christen betraf, die Angelegenheiten der römischen Nation immer turbulenter wurden.

    Nur kurz nachdem Jakobus seinen Brief geschrieben hatte, gab der römische Kaiser Nero Christen in Rom zu Unrecht die Schuld für den großen Brand des Jahres 64 u. Z., durch den ein beträchtlicher Teil der Stadt zerstört wurde. Das führte natürlich dazu, daß die Christen im ganzen Römischen Reich verfolgt wurden. Einige Jahre später, im Jahre 70, wurden dann Jerusalem und das Land Juda durch die römischen Heere verwüstet. Die Christen in Jerusalem und in der umliegenden Gegend, die der Warnung Christi gehorchten, flohen vor der Zerstörung der Stadt aus Judäa und retteten damit ihr Leben, doch sie verloren ihre Besitztümer und erduldeten viele Mühsale.

    Unter diesen Umständen war der Jakobusbrief daher sehr zeitgemäß. Christen müssen jedoch immer ausharren, ob sie heftig verfolgt werden oder nicht. Sie leben nun einmal in einer Welt, die nichts auf christliche Grundsätze gibt. Außerdem müssen sie mit menschlichen Schwächen, mit Krankheiten und mit vielen anderen Problemen kämpfen. Was Jakobus über das Ausharren sagt, seine Erklärungen darüber, wie Gott dem Christen die Weisheit zum Ausharren gibt — all das ist für das Leben eines Christen von großer Wichtigkeit.

    Obwohl der Jakobusbrief als eines der letzten Bücher der Christlichen Schriften als kanonisch anerkannt wurde, kann kein Zweifel darüber bestehen, daß er ein wesentlicher Bestandteil des inspirierten geschriebenen Wortes Gottes ist und daß er mit dem übrigen Teil der Schriften und mit den Lehren Christi völlig in Übereinstimmung ist. Jakobus zitiert aus den Hebräischen Schriften oder verweist darauf. Er nimmt Bezug auf die Erschaffung des Menschen (Jak. 3:9; 1. Mose 1:26); auf Abraham und Rahab (Jak. 2:21-25; 1. Mose 15:6; 22:9-12; Josua, Kap. 2; Jes. 41:8); Hiob (Jak. 5:11; Hiob 1:13-22; 2:7-10; 42:10-17); das Gesetz (Jak. 2:8, 10, 11; 2. Mose 20:13, 14; 3. Mose 19:18; 5. Mose 5:17, 18); Elia (Jak. 5:17, 18; 1. Kö. 17:1; 18:1). Es gibt zahlreiche Beispiele für die große Übereinstimmung mit Äußerungen Jesu Christi. Um einige zu nennen: über Verfolgung (Jak. 1:2; Matth. 5:10-12); wie man Gott bittet und etwas von ihm empfängt (Jak. 1:5, 17; Luk. 11:9-13); daß man sowohl Hörer als auch Täter sein muß (Jak. 1:22; Matth. 7:21-27); daß man sich von der Welt getrennt halten muß (Jak. 4:4; Joh. 17:14); daß man andere nicht richten darf (Jak. 4:12; Luk. 6:37); daß man zu seinem Wort stehen muß (Jak. 5:12; Matth. 5:33-37).

    Darüber hinaus hat der Jakobusbrief einen stark prophetischen Charakter und enthält viele Sinnbilder und Vergleiche, durch die er an die Reden Jesu Christi, wie zum Beispiel an die Bergpredigt, erinnert. Wie sein Halbbruder Jesus, so nahm auch Jakobus auf physische Gegebenheiten Bezug — auf das Meer, auf Pflanzen, Tiere Schiffe, einen Landwirt, die Erde —, um seinen Ausführungen über den Glauben, die Beherrschung der Zunge, die Geduld usw. Farbe zu verleihen (Jak. 1:6, 9-11; 3:3-12; 5:7). Dies sowie die Verwendung von gezielten Fragen und über 50 Aufforderungen in diesem verhältnismäßig kurzen Schreiben verleihen dem Jakobusbrief eine anspornende Kraft.

    Ohne den Jakobusbrief wäre die Bibel unvollständig, denn er betont wesentliche Faktoren, die einem Christen helfen, dem Maßstab der Heiligkeit näherzukommen und ein engeres Verhältnis zu Gott und Christus sowie zu seinen Mitchristen herzustellen. Er hilft ihm, seine Gottesanbetung zu einer Realität zu machen, die von allen beobachtet werden kann, und damit zu etwas, was für ihn selbst und auch für andere von praktischem und erbaulichem Wert ist. Das stimmt mit den Worten Jesu überein: „Laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“ (Matth. 5:16).

    Folglich kann der Leser viel Trost aus dem Lesen des Briefes schöpfen; außerdem wird er ermuntert, in seinem täglichen Leben christliche Grundsätze anzuwenden, und zwar in der Hoffnung auf Gottes Hilfe in der Gegenwart und auf die ewige Rettung, die er denen in Aussicht stellt, die ihn lieben. Wir hoffen, daß sich der Leser des Jakobusbriefes und des dazugehörigen Kommentars Zeit nehmen wird, über das Gelesene nachzusinnen. Wenn das nicht geschieht, wird das Studium rein verstandesmäßig sein, ohne Früchte zu zeitigen, denn die dargelegten Wahrheiten sind tief und berühren das Herz (Hebr. 4:12).

    Kommentar — 16. November 2012 @ 18:17

  10. Jule

    Jakobus 1 – Standhaftigkeit bei Glaubensproben

    2 Seht es als einen ganz besonderen Grund zur Freude an, meine Geschwister, wenn ihr Prüfungen verschiedenster Art durchmachen müsst. 3 Ihr wisst doch: Wenn euer Glaube erprobt wird und sich bewährt, bringt das Standhaftigkeit hervor. 4 Und durch die Standhaftigkeit soll das Gute, das in eurem Leben begonnen hat, zur Vollendung kommen. Dann werdet ihr vollkommen und makellos sein, und es wird euch an nichts mehr fehlen.

    12 Glücklich zu preisen ist der, der standhaft bleibt, wenn sein Glaube auf die Probe gestellt wird . Denn nachdem er sich bewährt hat, wird er als Siegeskranz das ewige Leben erhalten, wie der Herr es denen zugesagt hat, die ihn lieben.

    17 Von oben kommen nur gute Gaben und nur vollkommene Geschenke; sie kommen vom Schöpfer der Gestirne, der sich nicht ändert und bei dem es keinen Wechsel von Licht zu Finsternis gibt . 18 Seinem Plan entsprechend hat er durch die Botschaft der Wahrheit neues Leben in uns hervorgebracht , damit wir – bildlich gesprochen – unter allen seinen Geschöpfen eine ´ihm geweihte` Erstlingsgabe sind .

    In den letzten Wochen habe ich oftmals von anderen, die sich ebenfalls aufrichtig bemühen, ein Nachfolger Jesu zu sein, gehört, dass bei ihnen durch schlimme Schicksalsschläge eine tiefe Glaubenskrise ausgelöst wurde. Einer sagte, er habe jahrelang gesucht, aber bis jetzt keine zufriedenstellende Antwort bekommen.

    Früher war ich in so einem Fall immer schnell dabei, demjenigen das zu vermitteln, was ich beim Bibelstudium gelernt habe. Wir haben ja auch die wunderschöne Broschüre dazu „Kümmert sich Gott wirklich um uns – warum lässt er dann Leiden zu?“. Es ist eine logische Begründung, die dort anhand der Bibel gegeben wird.

    Aber wenn wir gerade in so einer Situation sind, fällt es uns schwer, diese Begründung als zufriedenstellend zu empfinden. Heute erzählte einer, wie schlimm der Tod seiner nicht einmal zweijährigen Nichte für ihn und die Familie war. Er konnte keinen Sinn in diesem Tod sehen, sie hatte doch niemanden etwas getan. Er selbst hat in dieser Zeit viel mit Gott „geschimpft“. Eine wirkliche Antwort hatte er nicht darauf erhalten, aber er hatte das Gefühl, dass Gott ihm das nicht übel genommen hat und dass er seinem Gott so näher gekommen ist.

    Zusätzlich zu der o.g. Broschüre und all den Gedanken zum Bibelbuch Hiob möchte ich euch hier mal „zeigen“, was ich in dem „Kommentar zum Jakobusbrief“ dazu gefunden habe:

    Nach den einleitenden Grüßen behandelt Jakobus ein wichtiges Thema: das richtige Verhalten eines Christen in Prüfungen. Statt Prüfungen mit einem Gefühl des Selbstmitleids, der Traurigkeit, der Niedergeschlagenheit oder der Furcht zu betrachten, werden Christen aufgefordert, sie als einen Grund zur Freude anzusehen. Das soll natürlich nicht heißen, daß Prüfungen nicht sehr „betrüblich“ sein können. Die Bedrängnis an sich ist kein Grund zum Frohlocken, ja sie mag sogar sehr schmerzlich sein (Hebr. 12:11). Jakobus denkt jedoch daran, zu welchem Endergebnis Prüfungen führen können. Wenn wir daher Prüfungen erdulden, sollten wir die Situation für lauter Freude erachten, da wir erkennen, daß sich das Erlebnis zu unserem Guten, zu unserem ewigen Glück auswirken kann (Matth. 5:10-12).

    Als Christen erleben wir viele Prüfungen. Das griechische Wort für „geraten in“ drückt eine unerwartete und unerwünschte Begegnung aus, wie zum Beispiel, wenn jemand unter die Räuber fällt. (Siehe Lukas 10:30, wo das gleiche Verb mit „fiel unter“ wiedergegeben wird.) Die Prüfungen, Widrigkeiten, Schwierigkeiten oder Trübsale mögen auch solche einschließen, die unter den Menschen allgemein üblich sind — Krankheit, Armut, der Verlust eines Angehörigen, Versuchungen und andere Dinge, durch die unser Glaube geprüft wird. Außerdem müssen wir erwarten, zu leiden, weil wir Sklaven Jehovas Gottes und des Herrn Jesus Christus sind (1. Petr. 2:19 bis 3:1). Der Apostel Paulus schrieb: „Alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, [werden] auch verfolgt werden“ (2. Tim. 3:12). Paulus schrieb den Christen in Thessalonich, daß sie „Drangsal erleiden müßten“ (1. Thess. 3:3, 4).

    Wir wissen, erkennen oder sind uns bewußt, daß Prüfungen zu unserem Nutzen sein können (1. Petr. 1:6, 7). Der Ausdruck „geprüfte Echtheit“ bedeutet buchstäblich „Beweis“ oder „Anerkanntes“ oder „das, was anerkannt ist“ oder „erprobte oder bewährte Beschaffenheit“. Durch Prüfungen wird unser Glaube ein Glaube von geprüfter Echtheit. Er wird ein bewiesener oder erprobter Glaube, der Schwierigkeiten erfolgreich überstanden hat. Dadurch, daß wir einen durch Prüfungen erprobten Glauben haben, können wir die Kraft zum Ausharren entwickeln. Damit ist nicht lediglich ein Erdulden von Bedrängnissen gemeint, sondern ein Ausharren, verbunden mit Standhaftigkeit, Beständigkeit und Lauterkeit in Versuchungen und Trübsalen.

    Wir müssen erkennen, warum Trübsale kommen müssen und aus welchem Grund wir standhaft ausharren sollten. Wenn wir geprüft werden, sollten wir nicht murren und uns beklagen, in Furcht geraten oder der Prüfungen überdrüssig werden. Wir mögen uns versucht fühlen, der Prüfung durch eine unbiblische Handlungsweise zu entgehen. Doch wir müssen uns davor hüten, auf diese Weise das nützliche Werk zu unterbrechen, das unser treues Ausharren unter Prüfungen vollbringt. Denn solange Gott die Prüfung weiter zuläßt, sollte dem Ausharren gestattet werden, sein nützliches Werk zur Vollendung zu bringen. Jesus sagte: „Durch euer Ausharren werdet ihr eure Seele erwerben“ oder euer Leben gewinnen (Luk. 21:19).

    Das „Werk“, das durch das Ausharren vollbracht wird, wird uns zu vollständigen oder ganzen Christen machen. Dadurch, daß wir treu ausharren, wird unser Glaube geläutert. Die Schwierigkeiten, die wir durchmachen, lehren uns vielleicht, im Umgang mit anderen vernünftiger, mitfühlender und barmherziger zu sein. Auch können Bereiche, in denen der Druck der Prüfung Schwächen offenbart, später gestärkt werden. Nachdem wir erfolgreich durch eine Prüfung gegangen sind, sind wir besser in der Lage, mit künftigen schlechten Verhältnissen fertig zu werden. Infolgedessen wird es uns nicht an Glauben oder an einer der anderen Eigenschaften fehlen, die wir als Christen haben sollten. Wir werden bessere Diener Gottes werden, indem wir zulassen, daß uns die Prüfung in gutem Sinne formt. Unser Ziel ist, ‘vollkommen [vollständig] zu sein, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist’ (Matth. 5:48).

    Die Weisheit, um die Christen bitten, ist die Weisheit, so zu leben, daß sie Gott in jedem Bereich ihres Lebens wohlgefallen, besonders unter Prüfungen. Wie könnte unter Prüfungen ein Mangel an Weisheit zutage treten? Vielleicht wissen wir einfach nicht, was wir in einer prüfungsreichen Situation tun sollen. Oder wir mögen keine klare Vorstellung davon haben, von welchem Nutzen es für uns sein kann, daß Gott die bittere Erfahrung zuläßt. Statt die Angelegenheit vom Standpunkt Jehovas aus zu sehen, mögen wir aufgrund unvollkommener menschlicher Gefühle oder Empfindungen reagieren. (Vergleiche Psalm 73:21, 22.)

    Jehova Gott wird uns die Weisheit nicht vorenthalten, die wir benötigen, um eine Prüfung im richtigen Licht zu sehen und sie erfolgreich zu bestehen. Das bedeutet nicht, daß das Problem in jedem Fall gleich behoben oder gelöst wird. Statt dessen werden wir in die Lage versetzt, so zu handeln, daß es sich für uns und andere in geistiger Hinsicht gut auswirkt. Wir werden in der Prüfung bis zum Ende ausharren und als bessere Christen daraus hervorgehen. Auch wird dadurch anderen, die uns beobachten und richtig eingestellt sind, geholfen, und sie werden durch unser Beispiel gestärkt.

    Es gibt viele andere Dinge, um die wir beten, und wir werden nicht immer in der Weise erhört, wie wir es uns persönlich wünschen mögen. Wir erhalten zwar eine Antwort, aber vielleicht entspricht sie nicht unseren Erwartungen; sie wird dem entsprechen, was Gott als das Beste für uns ansieht. Es könnte sogar sein, daß etwas, worum wir bitten, zu unserem Schaden wäre, wenn es uns gewährt würde. Was uns Gott aber durchaus zusichert, ist die Weisheit, die uns hilft, Prüfungen ins Auge zu sehen. Wir haben die Zuversicht, daß wir die nötige Weisheit empfangen, wenn wir auf die richtige Weise darum bitten.

    Es gibt mehrere Arten, wie uns Weisheit gegeben werden kann:

    • Unsere Aufmerksamkeit wird unter der Leitung des heiligen Geistes entweder durch unser persönliches Studium oder durch Nachsinnen oder durch unsere Brüder auf bestimmte Bibeltexte gelenkt, die uns die entsprechende Antwort geben (Gal. 5:25; Eph. 1:17).
    • Gott beeinflußt die Verhältnisse und Ereignisse in seiner Voraussicht so, daß wir klar erkennen können, was wir zu tun haben; gewisse Hindernisse mögen uns aus dem Weg geräumt werden.
    • Gottes heilige Engel, die ihm dienen, indem sie seinem Volke helfen, lenken unseren Geist in richtige Bahnen
      (Hebr. 1:14).

    Jesus sagte: „Wenn nun ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel denen heiligen Geist gehen, die ihn bitten!“ (Luk. 11:13).

    Der Mann ist glücklich zu preisen, der in einer prüfungsreichen Situation nicht aufgibt, sondern treu ausharrt. Das Bewußtsein, trotz Schwierigkeiten, Prüfungen oder Versuchungen, die uns veranlassen könnten, vom rechten Weg abzuweichen, ein gutes Gewissen zu bewahren und das Rechte zu tun, bereitet uns echte Freude und Befriedigung. Wir empfinden die Nähe unseres Schöpfers, während wir unter widrigen Verhältnissen seine liebevolle Fürsorge verspüren (1. Petr. 5:7).

    Treues Erdulden führt nicht nur zu gegenwärtigem Glück. Ein geistgezeugter Christ, der ein anerkannter Diener Jehovas bleibt, wird auch mit Sicherheit die „Krone des Lebens“ empfangen. Das bedeutet nicht, daß er sich das Recht auf Leben durch sein Ausharren in Prüfungen verdient, sondern daß er mit der Gabe des himmlischen Lebens wie mit einer „Krone“ geehrt wird. Unvollkommene Menschen können sich das Leben nicht verdienen, denn das Leben ist die freie Gabe, die man aufgrund seines Glaubens an Jesus Christus empfängt (Röm. 6:23). Ein Christ, der ausharrt, beweist, daß er diesen Glauben hat, einen Glauben, der auf seine Echtheit geprüft und für vollständig befunden worden ist.

    Tja, leider habe ich gerade gesehen, dass diese wundervolle Broschüre, von der ich vorhin gesprochen habe, nicht mehr online gibt. Sehr sehr schade, denn sie war mir persönlich immer sehr hilfreich, wenn ich auf Menschen getroffen bin, die wegen ihrem Schicksal mit Gott gehadert haben

    Kommentar — 17. November 2012 @ 22:04

  11. Jule

    Jakobus 1 – Vertrauensvolles Gebet

    5 Wenn es aber einem von euch an Weisheit fehlt, bitte er Gott darum, und sie wird ihm gegeben werden; denn Gott gibt allen gern und macht ´dem, der ihn bittet,` keine Vorhaltungen. 6 Doch soll der Betreffende seine Bitte in einer Haltung des Vertrauens vorbringen und nicht in der Haltung des Zweiflers; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die -vom Wind aufgepeitscht- einmal hierhin und dann wieder dorthin getrieben wird. 7 Ein solcher Mensch soll nicht meinen, er werde vom Herrn etwas bekommen, 8 denn er ist in seinem Innersten gespalten, und seine Unbeständigkeit kommt bei allem, was er unternimmt, zum Vorschein.

    Auch hierzu hatte ich vor einigen Wochen eine Ansprache gehört, als es um das Gebet des David ging. Hier sagte der Redner auch, wie wichtig es ist, darauf zu vertrauen, dass Gott unsere Gebete erhört. Dass wir ihn bereits mit unserer Einstellung beim Beten kränken könnten. Dieser Redner war kein Zeuge Jehovas, aber scheinbar war er mit dem Inhalt vom Jakobus-Buch gut vertraut. Vielleicht hat er es ja mal von einem Bruder erhalten? 😉

    Denn seine Gedanken finden wir in diesem Buch wieder. Erinnern wir uns – es ist aus dem Jahr 1979:

    Wir sollten ernstlich um Weisheit beten. Es ist nicht genug, dies nur einmal zu tun. Statt dessen sollten wir im Gebet beharren, wenn wir Prüfungen durchmachen. Diese Beharrlichkeit ist für Gott ein Zeichen unserer echten, tiefen Sorge. Er sieht, daß es nicht lediglich ein vorübergehender Wunsch ist und daß uns unser Anliegen nicht gleichgültig ist. Würden wir wegen einer wichtigen Angelegenheit nur ein- oder zweimal beten, so könnte es sein, daß wir es nur aus Pflicht tun, daß es lediglich eine Routinesache oder ein Ritual ist. Wenn wir so beteten, dann würden wir zu erkennen geben, daß wir nicht wirklich daran glauben, erhört zu werden (Matth. 7:7-11; Luk. 11:5-13; Röm. 12:12).

    Jehova Gott gibt allen, die sich ihm glaubensvoll nahen, großmütig, ohne Vorbehalt. Er hat keine Hintergedanken, sondern wenn er gibt, tut er es aus ganzem Herzen. Außerdem wird uns Jehova Gott nicht als dumm oder töricht hinstellen, weil wir uns ihm im Gebet nahen. Er reagiert nicht so wie manche Menschen, die sagen: „Du solltest wirklich gescheiter sein.“ „So eine kindische Bitte!“ „Wie kannst du nur so dumm sein und so etwas denken!“ „Ständig kommst du mit deinen Problemen zu mir. Ich habe schon oft versucht, dir zu helfen. Aber das geht einfach zu weit.“ Nein, ganz gleich, wie oft wir den Höchsten um Weisheit bitten, und ganz gleich, wie geringfügig unser Problem sein mag, er wird uns keine Vorwürfe machen, uns nicht beschämen oder schelten. Er demütigt uns nicht, indem er uns an vergangene Verfehlungen erinnert, wie es die Menschen gern tun. Er schätzt Personen, die so viel Glauben und Interesse haben, daß sie wiederholt wegen einer Sache beten (Luk. 18:1-8).

    Wenn wir Gott in Verbindung mit Prüfungen um Weisheit bitten, sollten wir dies im Glauben tun. Wir sollten dabei den gleichen Glauben, das gleiche Vertrauen und die gleiche Zuversicht haben, wie man sie gegenüber einem liebevollen Vater haben sollte, der am Wohl seiner Kinder sehr interessiert ist. Wir sollten nicht den geringsten Zweifel daran haben, daß wir Weisheit benötigen und daß Gott sie uns gewähren wird. Der Bittende muß einen unerschütterlichen Glauben an Gott und Jesus Christus haben und davon überzeugt sein, daß sie bereit sind, ihn mit dem Nötigen zu versorgen. Er muß ferner die richtigen Beweggründe haben, das heißt, er muß seinen Sinn ausschließlich auf die Interessen des christlichen Glaubens und die Vorsätze Gottes gerichtet halten. Sein eigenes Wohl ist natürlich eng damit verknüpft, und daher wird ein solches Gebet auch in seinem eigenen Interesse sein (Mark. 11:24).

    Jemand, der unsicher ist, ob Gott seine Bitten erhören wird, ist wirklich wankelmütig. Seine Unsicherheit beraubt ihn seines Herzensfriedens. Manchmal ist er voller Hoffnung und Zuversicht, und dann fällt er wieder in Hoffnungslosigkeit und Zweifel zurück. Er legt nicht all seine Angelegenheiten ganzherzig in Gottes Hand. Ein solcher Zweifler gleicht einer Meereswoge, die hin und her getrieben wird. Weil es ihm an fester Überzeugung fehlt, läßt er sich leicht vom Druck der Verhältnisse beeinflussen. (Vergleiche Epheser 4:14.)

    Jemand, der betet und gleichzeitig in seinem Herzen zweifelt, kann natürlich nicht erwarten, daß er etwas von Jehova empfängt. Er erwartet nicht ganzherzig Gottes Hilfe. Seine Zweifel hindern ihn daran, dem Höchsten sein volles Vertrauen zu schenken und sich auf ihn zu stützen. Er hat nicht den Glauben, den Gott verlangt. „Ohne Glauben . . . ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebr. 11:6).

    Sein Zweifeln, sein mangelndes Vertrauen beschränken sich nicht nur auf seine Gebete. Seine zweifelnde Haltung wird auch in allen anderen Bereichen seines Lebens kund. Wegen seiner Unentschlossenheit wankt er „in all seinen Wegen“. Er hält an nichts fest. Diese Unentschlossenheit macht Gottes Führung für ihn praktisch wertlos, da er sich wahrscheinlich nicht daran halten würde. In seiner Unstetigkeit weiß er überhaupt nicht, was er in Wirklichkeit will, und so wäre er auch nicht fest entschlossen, der Anleitung zu folgen, die Gott ihm geben würde.

    wir sehen: dies ist ein tolles Buch. Bitte nehmt es beim Lesen des Jakobus-Briefes in eure Hand, oder schlagt einfach nach, wenn ihr zu einem Vers davon Fragen habt

    Kommentar — 17. November 2012 @ 22:10

  12. Jule

    Jakobus 1 – Gottes Botschaft hören – Gottes Botschaft befolgen

    19 Denkt daran , meine lieben Geschwister: Jeder sei schnell bereit zu hören, aber jeder lasse sich Zeit, ehe er redet, und ´erst recht`, ehe er zornig wird. 20 Denn der Zorn des Menschen bewirkt nicht, was vor Gott recht ist . 21 Deshalb legt alles ab, was euch beschmutzt, alles Böse, was noch bei euch vorhanden ist , und geht bereitwillig auf die Botschaft ein, die euch ins Herz gepflanzt wurde und die die Kraft hat, euch zu retten.
    22 Hört euch diese Botschaft nicht nur an, sondern handelt auch danach; andernfalls betrügt ihr euch selbst. 23 Denn wer sich ´Gottes` Botschaft zwar anhört, aber nicht danach handelt, gleicht jemand, der sein Gesicht im Spiegel betrachtet 24 und der, nachdem er sich betrachtet hat, weggeht und sofort wieder vergisst, wie er ausgesehen hat. 25 Wer sich jedoch in das vollkommene Gesetz vertieft, das Gesetz der Freiheit , und es ständig vor Augen hat, wer also das Gehörte nicht vergisst, sondern es in die Tat umsetzt, der ist glücklich zu preisen, denn er wird gesegnet sein bei allem, was er tut .

    Auch hierzu haben wir in den vergangenen Jahren viele Gedanken gesammelt:

    Interessant auch hier ein Gedanke aus dem Jakobus-Buch. Es ging darum, was mit dem „vergessen“ gemeint ist: wir werden außerhalb (und heute auch innerhalb) unserer eigenen vier Wände von so vielen Dingen abgelenkt, dass wir buchstäblich vergessen, an uns das Notwendige zu ändern

    In der Medizin gibt es einen Begriff dafür: Reizüberflutung

    Wir müssen uns also bemühen, ein einfaches und bescheidenes Leben zu führen und lernen, uns auf die wichtigeren Dinge zu konzentrieren. Diese Ablenkung ist ein willkommenes Mittel Satan, um uns unmerklich von unserem Gott abzuwenden

    Kommentar — 17. November 2012 @ 22:16

  13. Jule

    Jakobus 1 – Echte Frömmigkeit oder religiöser Selbstbetrug

    26 Wenn jemand sich für fromm hält, aber seine Zunge nicht im Zaum halten kann, betrügt er sich selbst, und seine Frömmigkeit ist nichts wert. 27 Echte und untadelige Frömmigkeit, die vor Gott, dem Vater, bestehen kann, zeigt sich darin, dass man Waisen und Witwen in ihrer Not beisteht und sich vom gottlosen Treiben dieser Welt nicht beschmutzen lässt.

    Wieder wird viel Wert auf die guten Taten gelegt, die wir vollbringen sollten. Und so sind wir schnell dabei, eine Schwester zu unterstützen, die sich von ihrem Mann getrennt hat. Aber Achtung:

    Eine Schwester, die ihren Ehemann ohne biblischen Scheidungsgrund verlässt und nun daher alleinerziehend ist, zählt nicht dazu. Weder ist sie eine Witwe noch ihr Kind ein Waise. Sie hätte diese Probleme nicht, wenn sie das täte, was Jehova von ihr erwartet: sich mit ihrem Mann auszusöhnen, wieder zu ihm zurückzukehren und ihm die Möglichkeit zu geben, seiner Verantwortung als Haupt der Familien nachzukommen.

    Dies ist weder die Verantwortung der Versammlung noch irgendwelcher Ämter

    Kommentar — 17. November 2012 @ 23:39

  14. Jule

    Jakobus 2 – Glaube wird an Taten gemessen

    14 Was nützt es, meine Geschwister, wenn jemand behauptet: »Ich glaube «, aber er hat keine ´entsprechenden` Taten vorzuweisen? Kann der Glaube ´als solcher` ihn retten? 15 Angenommen, ein Bruder oder eine Schwester haben nicht genügend anzuziehen, und es fehlt ihnen an dem, was sie täglich zum Essen brauchen. 16 Wenn nun jemand von euch zu ihnen sagt: »Ich wünsche euch alles Gute! Hoffentlich bekommt ihr warme Kleider und könnt euch satt essen!« , aber ihr gebt ihnen nicht, was sie zum Leben brauchen – was nützt ihnen das? 17 Genauso ist es mit dem Glauben: Wenn er keine Taten vorzuweisen hat, ist er tot; er ist tot, weil er ohne Auswirkungen bleibt .
    18 Vielleicht hält mir jemand entgegen: »Der eine hat eben den Glauben und der andere die Taten.« Wirklich? Wie willst du mir denn deinen Glauben beweisen, wenn die ´entsprechenden` Taten fehlen? Ich dagegen kann dir meinen Glauben anhand von dem beweisen, was ich tue. 19 Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt ? Schön und gut! Aber auch die Dämonen glauben das – und zittern!
    20 Willst du denn nicht begreifen, du unverständiger Mensch, dass der Glaube ohne Taten nutzlos ist? 21 Wurde nicht unser Vater Abraham aufgrund seines Tuns für gerecht erklärt?Er wurde für gerecht erklärt, weil er seinen Sohn Isaak auf den Altar legte, ´um ihn Gott als Opfer darzubringen`. 22 Daran siehst du, dass sein Glaube mit seinen Taten zusammenwirkte; erst durch seine Taten wurde sein Glaube vollkommen. 23 Und erst damit zeigte sich die volle Bedeutung dessen , was die Schrift sagt: »Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet« ; ja, er wurde sogar »Freund Gottes« genannt .
    24 Ihr seht also, dass der Glaube allein nicht genügt; ein Mensch wird nur dann von Gott für gerecht erklärt, wenn sein Glaube auch Taten hervorbringt .
    25 War es bei der Prostituierten Rahab nicht ebenso?Auch sie wurde aufgrund ihrer Taten für gerecht erklärt, denn sie nahm die ´israelitischen` Boten gastfreundlich bei sich auf und half ihnen, auf einem geheimen Weg aus der Stadt zu fliehen . 26 Genauso nämlich, wie der Körper ohne den Geist ein toter Körper ist, ist auch der Glaube ohne Taten ein toter Glaube.

    Im letzten Jahr war mir erstmals der scheinbare Widerspruch zwischen dem, was Jakobus hier sagt und dem Auspruch des Paulus, dass wir nicht durch Werke gerechtgesrochen werden, aufgefallen. Wir hatten es ja bereits kurz im Prolog zum Jakobus-Buch gelesen, dass es sich hier nicht wirklich um einen Widerspruch handelt. Interessant, was das Buch ausführlich dazu sagt:

    Man beachte, daß Jakobus hier nicht dem widerspricht, was Paulus sagt, nämlich daß „ein Mensch ohne Gesetzeswerke durch Glauben gerechtgesprochen wird“ (Röm. 3:28). Jakobus stimmt damit völlig überein, aber er wendet sich gegen einen Mißbrauch oder eine Verdrehung dieser Lehre. Die Verdrehung bestand in der Ansicht, jemand, der lediglich richtige Vorstellungen von der Rechtfertigung durch Glauben habe, ohne diesen Glauben aber durch gute Werke zu beweisen, sei in Gottes Augen gerecht und werde schließlich gerettet werden. In Wirklichkeit ist, wie Jakobus erklärt, jeder sogenannte Glaube, der einen nicht zu guten Werken antreibt, kein echter Glaube. Ein solcher Mensch „sagt“ lediglich, „er habe Glauben“. Wer behauptet, er glaube an Christi Sühnopfer, und sagt, er sei ein Christ, aber seinen Glauben nicht durch Taten beweist, ist in Wirklichkeit kein Christ. Von welchem Nutzen ist sein „Glaube“, wenn dieser keine Änderungen in seiner Persönlichkeit und seiner Handlungsweise bewirkt? Wie könnte er das tun, was Jesus seinen Nachfolgern gebot: „Laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.“ (Matth. 5:16)?

    Würde irgend jemand einen Mann als einen echten, hingebungsvollen Arzt bezeichnen, der sich zwar eine Praxis eingerichtet und seinen Glauben an die Heilkunst zum Ausdruck gebracht, aber noch nie jemanden behandelt oder jemandem geholfen hat? Jesus sagte: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ,Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist“ (Matth. 7:21). Was Jakobus in Vers 14 sagt, paßt gut zu seiner Beschreibung in Kapitel 1:26, 27, wo er von einem Mann spricht, den ‘es dünkt’ oder der sich einbildet, er sei ein Anbeter Gottes, der aber keine Frucht seines Glaubens oder seiner Form der Anbetung hervorbringt. Er ‘zügelt seine Zunge nicht’, er nimmt sie nicht in Zucht, so daß er etwas sagt, was nicht dem wahren Stand der Dinge entspricht. Seine Form der Anbetung ist „nichtig“. Er hat auch keine Werke aufzuweisen, zum Beispiel sieht er nicht nach Waisen und Witwen und bewahrt sich von der Welt nicht ohne Flecken. Außerdem verleitet ihn ein solch leeres, nichtiges Glaubensbekenntnis dazu, parteiisch zu sein, gegen das Gesetz der Liebe zu verstoßen und die Barmherzigkeit zu vernachlässigen (Jak. 2:8, 9, 13).

    Man beachte, daß Jakobus hier nicht vom Glauben im allgemeinen spricht, sondern von dem besonderen „Glauben“, ‘diesem Glauben’, einem fälschlich so genannten Glauben, der ohne Werke ist. Jakobus ist sich völlig im klaren darüber, daß wahrer Glaube an Gottes Wort unsere Seelen zu retten vermag (Jak. 1:21). In dieser Hinsicht stimmt er voll und ganz mit Paulus überein. Beide haben die gleiche Ansicht über den wahren Glauben und über christliche Werke. Doch Jakobus spricht hier nicht von den Werken, über die Paulus in Römer, Kapitel 3 und 4 schreibt.

    Wenn Paulus sagt, man könne nicht durch Werke gerechtgesprochen werden, so spricht er von Gesetzeswerken, die jemand vollbringt, von Werken, auf die jemand vertrauen mag, weil er denkt, er könne sich bei Gott Gerechtigkeit verdienen, oder weil er denkt, ein Christ könne durch fortgesetzte gute Werke an sich vor Gott als gerecht dastehen (Röm. 4:2-5). Jakobus aber spricht von christlichen Werken, zu denen jemand nicht durch eine Gesetzessammlung, sondern durch Glauben und Liebe angespornt wird. Sie sind eine Folge, ein Produkt oder eine Frucht jenes Glaubens, und sie lassen sich nicht von dem wahren Glauben trennen. Übrigens sprach Paulus, wenn er auch erklärte, daß man zunächst durch Glauben gerechtgesprochen wird, wiederholt von der Notwendigkeit, Glaubenswerke zu vollbringen — Werke, durch die der Christ seinen Glauben beweist. Er bezeichnete Christen als ein Volk, „eifrig für vortreffliche Werke“ (Tit. 2:14; vergleiche 1. Thessalonicher 1:2-7; 1. Timotheus 2:10; Titus 2:7; 3:8, 14). Und wer vollbrachte mehr Werke als Paulus? Jakobus fragt: „Dieser Glaube [das heißt ein Glaube, dessen Echtheit nicht durch Werke bewiesen wird] kann ihn doch nicht etwa retten?“ Die Antwort darauf ist eindeutig: Nein, er kann ihn nicht retten.

    Kommentar — 18. November 2012 @ 19:57

  15. Jule

    Jakobus 1 – 2

    Jakobus 1 – die drei Grundthemen

    1 Jakobus , Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, grüßt die zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind!

    2 Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet, 3 da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. 4 Das standhafte Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollständig seid und es euch an nichts mangelt.
    5 Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen gern und ohne Vorwurf gibt, so wird sie ihm gegeben werden.
    6 Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. 7 Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird, 8 ein Mann mit geteiltem Herzen, unbeständig in allen seinen Wegen.

    9 Der Bruder aber, der niedrig gestellt ist, soll sich seiner Erhöhung rühmen, 10 der Reiche dagegen seiner Niedrigkeit; denn wie eine Blume des Grases wird er vergehen . 11 Denn kaum ist die Sonne aufgegangen mit ihrer Glut, so verdorrt das Gras, und seine Blume fällt ab, und die Schönheit seiner Gestalt vergeht; so wird auch der Reiche verwelken auf seinen Wegen.

    12 Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet ; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben .

    13 Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand; 14 sondern jeder Einzelne wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt wird. 15 Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod .
    16 Irrt euch nicht, meine geliebten Brüder:
    17 Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter , bei dem keine Veränderung ist, noch ein Schatten infolge von Wechsel . 18 Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien.

    19 Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören , langsam zum Reden , langsam zum Zorn ; 20 denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit!
    21 Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das [euch] eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten !

    22 Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. 23 Denn wer [nur] Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; 24 er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen , wie er gestaltet war. 25 Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser [Mensch], der kein vergesslicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun.
    26 Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt , dessen Frömmigkeit ist wertlos .

    27 Eine reine und makellose Frömmigkeit vor Gott, dem Vater, ist es, Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu bewahren.

    Hier fällt es echt schwer, die Absätze zu setzen – was gehört noch zusammen, was sollte eher für sich stehen?

    Eigentlich gibt es in diesem Kapitel 3 Grundthemen, so, wie wir sie im vergangenen Jahr im Hauskreis behandelt hatten:

    • Unter Prüfungen stand halten und
    • Täter des Wortes zu sein

    Beim letzten gehört das mit der Zunge dazu, die Macht unserer Worte. Hierzu haben wir gerade in den letzten zwei Wochen eine zweiteilige Ansprache von Bayless Conley gehört – „Was Worte bewirken können“. Es gibt auch noch weitere von ihm dazu, wie z.B „Die Kraft der Worte“.

    Kommentar — 29. Juni 2014 @ 19:34

  16. Jule

    „Täter des Wortes sein“ – wie weit geht das?

    Zu dem Thema haben wir auch bereits viel in den vergangenen Jahren zusammen getragen. Hier fällt mir ein, was ich die Tage in einer Ansprache im Rahmen der Apostelgeschichte gehört habe. Das Thema war „Wie entsteht und wächst Gemeinde?“ und hier sagte der Bruder, dass es einen Unterschied gibt, ob wir zum Glauben gekommen sind oder uns bekehrt haben.

    Wenn ich zum Glauben komme, kann dies eine Sache rein vom Kopf, von der Vernunft her sein. Ich habe gehört, was die Bibel sagt, vielleicht hat mir ein Bruder beim Bibelstudium die Zusammenhänge erklärt und ich habe sie begriffen. Daraufhin habe ich mich taufen lassen, weil ich erkannt habe, dass dies die Wahrheit ist. Aber inwieweit hat mich dies wirklich innerlich verändert?

    Man könnte sogar so weit gehen, zu sagen, dass es auch einen Unterschied zwischen „Täter des Wortes sein“ und Bekehrung gibt. Denn nach seinem Verständnis entspricht die Bekehrung der Wiedergeburt, ich bin ein völlig neuer Mensch geworden.

    Die Juden, von denen wir gerade erst noch in Apostelgeschichte 14 gelesen haben, waren auch „Täter des Wortes“. Sie waren so sehr drauf bedacht, das Gesetz einzuhalten, das Moses damals von Jehova übermittelt hatte – und haben damit den Messias umgebracht und verfolgten später die Christen.

    Selbst die Juden-Christen, die dann Petrus und die unbeschnittenen Heiden angriffen, waren in gewissem Sinn „Täter des Wortes“, dennoch war ihr Handeln weder richtig noch förderlich

    Es ist die eine Sache, etwas zu tun oder nicht zu tun, weil es von uns gefordert oder verboten wird. Eine andere Sache ist es, den Sinn dahinter zu verstehen und zu lernen, das zu lieben, was richtig ist – weil Gott es liebt und er ganz sicher weiss, was richtig und was falsch ist.

    Wenn wir uns bekehrt haben, dann sind wir im Hinblick auf unser altes Leben gestorben. Dies sollte nicht nur unsere Handlungen bestimmen – sondern auch unsere Gedanken und Gefühle. Sicherlich werden wir noch den Rest unseres Lebens daran arbeiten, besonders unsere Gefühle mit dem in Übereinstimmung zu bringen, was unser Gott denkt und was IHM gefällt. Aber weil wir ihn lieben, wollen wir gern so sein, wie ER!

    Denken wir hierbei auch daran, was einen echten Fan ausmacht: er kleidet sich nicht nur wie sein Idol, sondern mit der Zeit fängt er an, so zu reden und sich zu bewegen wie sein Idol. Irgendwann ist er ganz von seinem Idol durchdrungen – er denkt schon so, wie sein Idol, fühlt sich persönlich gekränkt, wenn jemand etwas häßliches zu seinem Idol sagt usw.

    Einem Fan muss niemand darauf hinweisen, dass sein Idol das anders sieht, dass er dieses oder jenes von seinen Fans erwartet. Ein Fan ist mit Haut und Haaren seinem Idol verfallen. Ihm muss niemand sagen, er solle „ein Täter des Wortes“ sein. Er ist es, weil er sein Idol liebt. Es ist sein innigster Herzenswunsch, noch mehr so zu sein, wie sein Idol.

    Ein Fan ist auch in gewisser Hinsicht neu geboren. Er ist hinsichtlich seines Lebens vor der Begegnung mit dem Idol gestorben und lebt nun noch nur für diesen. Sein ganzes Leben dreht sich darum und es fällt seiner Umgebung auf, wie sehr der Fan sich verändert hat. Oftmals erkennen wir diese Person nicht mehr wieder 😉

    Was hat sich bei uns persönlich verändert, als wir zum Glauben kamen, uns Gott und Jesus hingegeben haben und uns taufen ließen?

    Sind dies rein äußerliche Veränderungen? Haben sich nur einige Handlungen geändert – wie: „das und das mache ich jetzt nicht mehr“ (wie Geburtstag feiern oder Weihnachten), dafür tue ich andere Dinge, die ich vorher nicht getan habe (wie Predigtdienst, Besuch von Versammlung, Gottesdienst oder Hauskreis)?

    Was ist mit unserer inneren Einstellung, unseren Gedanken und Gefühlen?

    Wie gehen wir mit anderen um? Welche Gefühle haben wir für diejenigen, die uns weh getan haben usw? Erinnern wir uns hierbei an die Auflistung von Bayless Conley dazu, was ein Christ tun sollte, was ihn ausmacht.

    Fällt dies alles wirklich auch unter den Aspekt „Täter des Wortes sein“?

    Oder geht es hier eher darum, gewisse Gebote einzuhalten?

    Bedenken wir bitte auch: Manche Dinge tun wir nur aus Angst vor Strafe oder weil wir etwas bekommen wollen.

    Also im übertragenen Sinne: warum bin ich ein „Täter des Wortes“ und tue das, was Gott „von mir verlangt“? Aus Angst vor Strafe oder weil ich gern ins Paradies oder in den Himmel kommen will?

    Hm …

    Kommentar — 29. Juni 2014 @ 20:00

  17. Jule

    Die Sache mit „unsere Freude auch unter Prüfung nicht verlieren“ hängt mit den vorherigen Gedanken zusammen

    Wenn es wirklich einen Unterschied gibt zwischen „Bekehrung und Wiedergeburt“ und „Täter des Wortes sein“, dann können wir nur dann unter Prüfungen unsere Freude bewahren, wenn wir wirklich wiedergeboren sind.

    Denn wenn ich all die Gebote Gottes nur halte, weil ich Angst vor Strafe habe oder etwas von ihm haben will, dann knicke ich unter Druck ein. Denken wir hierbei auch an die 3 Hebräer, die nach Babylon weggeführt wurden.

    Sie waren ja nicht die einzigen, die ins Exil gingen. Es waren die ganzen Jugendlichen aus den höheren Familien. Sie sollten in Babylon „um-erzogen“ werden. Scheinbar ist dies bei den meisten geglückt.

    Aber diese drei ragten aus der großen Masse heraus. Sie liebten Jehova wirklich, sie waren echte Fans! Nichts und niemand konnte etwas daran ändern.

    Erinnern wir uns daran, was sie dem König auf seine Drohungen erwiderten: „unser Gott kann uns befreien. Uns auch wenn nicht – wir werden uns vor keinem Götzenbild niederbeugen!“ (Daniel 3)

    Ihnen ging es nicht darum, irgendwelche Gebote einzuhalten, weil ihr Gott dies von seinen Anbetern „einfordert“, sondern sie verabscheuten Götzendienst aus vollstem Herzen. Nur deshalb konnten sie so stark bleiben.

    Denken wir auch an Daniel, der in die Löwengrube geworfen wurde (Daniel 6), oder an Jeremia, Joseph usw.

    Denken wir auch an Stephanus – wir haben gerade erst von ihm gelesen. Er betete sogar noch im Angesicht des Todes für seine Feinde. Unglaublich!

    Dies ist nur dann möglich, wenn wir Gott wirklich lieben und ihm mit Haut und Haaren verfallen sind. Wer sonst käme auf die Idee, Gott um Nachsicht für diejenigen zu bitten, die uns gerade umbringen.

    Also gehören die beiden Punkte in Wirklichkeit zusammen. Wahrscheinlich meinte Jakobus mit dem Begriff „Täter des Wortes sein“ keinen Gehorsam aus Angst, sondern eine echte Herzenseinstellung. Ein wahrer Fan sein 😉

    weitere Gedanken zu Jakobus 1 finden wir hier

    Kommentar — 29. Juni 2014 @ 20:14

  18. Jule

    Jakobus 2 – „Werke des Glaubens“ – das Motiv

    1 Meine Brüder, verbindet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, [den Herrn] der Herrlichkeit , nicht mit Ansehen der Person !
    2 Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit goldenen Ringen und in prächtiger Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung, 3 und ihr würdet euch nach dem umsehen, der die prächtige Kleidung trägt, und zu ihm sagen: Setze du dich hier auf diesen guten Platz !, zu dem Armen aber würdet ihr sagen: Bleibe du dort stehen, oder setze dich hier an meinen Fußschemel! 4 – würdet ihr da nicht Unterschiede unter euch machen und nach verwerflichen Grundsätzen richten ?
    5 Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden und Erben des Reiches , das er denen verheißen hat, die ihn lieben ? 6 Ihr aber habt den Armen verachtet!
    Sind es nicht die Reichen, die euch unterdrücken , und ziehen nicht sie euch vor Gericht? 7 Lästern sie nicht den guten Namen, der über euch ausgerufen worden ist? 8 Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach dem Schriftwort: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« , so handelt ihr recht; 9 wenn ihr aber die Person anseht , so begeht ihr eine Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter verurteilt.

    10 Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden. 11 Denn der, welcher gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen!« , hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten!« Wenn du nun zwar nicht die Ehe brichst, aber tötest, so bist du ein Übertreter des Gesetzes geworden.

    12 Redet und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen! 13 Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht.

    14 Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten?

    15 Wenn nun ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und es ihnen an der täglichen Nahrung fehlt, 16 und jemand von euch würde zu ihnen sagen: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch!, aber ihr würdet ihnen nicht geben, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was würde das helfen?

    17 So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot . 18 Da wird dann einer sagen: »Du hast Glauben, und ich habe Werke. Beweise mir doch deinen Glauben aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen!«
    19 Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es – und zittern! 20 Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist?

    21 Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte? 22 Siehst du, dass der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und dass der Glaube durch die Werke vollkommen wurde? 23 Und so erfüllte sich die Schrift, die spricht: »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet« , und er wurde ein Freund Gottes genannt.

    24 So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.

    25 Ist nicht ebenso auch die Hure Rahab durch Werke gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg entließ?

    26 Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke tot.

    Nun kommen wir wieder an den Punkt, über den wir gestern bereits nachgedacht hatten – wie weit geht es „Täter des Wortes zu sein“?

    Denn: ein Täter des Wortes bringt Werke des Glaubens hervor!

    Gerade eben habe ich mir hierzu noch die Ansprache „Gott zeigt dir, wie es geht“ von Bayless Conley angehört und er bringt es auf den Punkt:

    wir tun die Werke des Glaubens nicht, um gerettet zu werden – sondern weil wir bereits gerettet sind!

    Diese Tatsache hat unser ganzes Leben verändert. Wir hatten ja gestern bereits darüber nachgedacht, was einen echten Fan ausmacht.

    Wir tun unsere guten Werke nicht, um uns bei Gott Rettung und ewiges Leben im Paradies zu verdienen und wir tun sie auch nicht deshalb, damit wir bei den Menschen gut angesehen werden. Es geht um viel mehr.

    Irgendwann „sind wir mal zur Wahrheit gekommen“, oder „wurden gerettet“, oder „hatten eine Begegnung mit Jesus“ – egal, wie wir es nennen wollen, es beschreibt ein eingreifendes Erlebnis: wir haben begriffen, wie sehr Gott uns liebt, obwohl wir das wirklich nicht verdient haben, wir haben erkannt, was Jesus da für uns getan hat, weil er uns liebt.

    Dies ist so unglaublich, gerade in der heutigen kalten und lieblosen Zeit. Wir wissen aus Erfahrung, dass sich jeder Mensch nach einer solchen tiefen und selbstlosen Liebe sehnt – die Menschen tun die verrücktesten Dinge, um eine solche Liebe zu erhalten und wir wissen, wo man sie bekommt. Wir kennen das, worunter die meisten Menschen leiden und wir wissen, wo es das Heilmittel gibt und das auch noch kostenlos!

    Wir hatten bereits in den vergangenen Monaten viel darüber nachgedacht, was es bewirkt, wenn wir auf eine solche Weise um unser selbst Willen geliebt werden. Wir empfinden einen tiefen inneren Frieden, alles, was uns heute quält und zu schlechten Taten treibt, ist vorbei. Es gibt keinen Neid und keine Mißgunst mehr.

    Diese tiefe Liebe, die wir da empfangen haben, erfüllt uns – nun, da wir uns dessen bewußt sind. Denn diese Liebe hat ja jeder von uns empfangen, nur die wenigsten wissen es. Wir, die wir uns dessen bewußt sind, sind von so viel Liebe erfüllt, wir haben so viel Liebe zu geben. Die Anderen, die weiterhin auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit und Identität sind, tun uns leid, wir wollen ihnen gern helfen, diese Liebe mit ihnen teilen.

    Kennen wir das Gefühl, dass „wir die ganze Welt umarmen wollen“? Vielleicht aus der Zeit, als wir frisch verliebt waren und merkten, dass unsere Liebe erwidert wird? In diesem Zustand könnten wir den ganzen Tag jubeln, jeden umarmen, man merkt es uns an. Wir sind gut gelaunt und großzügig. Wir lächeln andere an, machen Komplimente, helfen usw.

    Kennen wir auch den Zustand „zu Tode betrübt“? Es geht uns schlecht, wir haben miese Laune, meckern herum, sehen die anderen und ihre Bedürfnisse überhaupt nicht und uns „stört die Fliege an der Wand“. Wir sehen alles negativ und mißtrauen jedem. Wir sind neidisch auf die, denen es besser geht und vielleicht hassen wir sogar diejenigen, denen es wirklich gut geht.

    Nun stellen wir uns vor, wir waren in einem solchen negativen Zustand, vielleicht bereits viele Jahre. Dann ist jemand gekommen, der uns gezeigt hat, dass er uns liebt, einfach so. Das Leben wird auf einmal wieder schön und wir könnten jubeln. Es geht uns wunderbar und wir wollen dies mit anderen teilen. Also tragen wir der alten Frau die Tasche, umarmen vielleicht einen alten Mann, der traurig aussieht oder weint. Wir nehmen uns Zeit für einen entmutigen Nachbarn usw.

    Was war zuerst?

    Haben wir die guten Taten getan, damit es uns selbst irgendwann gut geht – oder haben wir nicht viel eher das Glück über die eigene Befreiung mit anderen geteilt?

    Ebenso ist es mit den Werken des Glaubens: weil wir selbst aus unserem elenden Zustand befreit wurden und die tiefe Liebe Gottes und seines Sohnes Jesus Christus spüren – darum tun wir all diese Dinge. Sie sind Ausdruck unserer Freude und tiefer Dankbarkeit!

    Ob man an unseren Werken des Glaubens wohl auch erkennen kann, ob wir nur rein mechanische „Täter des Wortes“ sind oder „Errettet“ bzw „Neugeboren“?

    Kommentar — 30. Juni 2014 @ 18:17

  19. Jule

    Wenn wir uns ansehen, was in diesem Zusammenhang zu den Werken des Glaubens gesagt wird, dann kommen wir zu einem ähnlichen Schluß wie gestern!

    Wenn unsere Werke rein mechanisch wären, dann müßte man uns ermahnen, sie zu tun.

    Wenn sie aber einem dankbaren und von tiefer Liebe erfülltem Herzen entspringen, dann kämen wir überhaupt nicht auf die Idee, einen Bruder mit einem dummen Spruch wieder weg zuschicken, wenn wir ihm helfen könnten 😉

    Auf solche Gedanken komme ich nur mit einem freudlosen Herzen, wenn ich vielleicht durch das eigene Leid blind bin für die Bedürfnisse des anderen oder wenn ich neidisch bin, mir sage „ich habe selbst nix, soll der andere doch sehen“. Wobei Paulus hier sagt, dass wir ihn nicht weg schicken sollen, wenn wir die Mittel zum Helfen haben.

    Dies kann mir aber passieren, wenn ich nur an mich selbst denke und Angst habe, ich selbst käme zu kurz. Ja klar, ich hätte das Geld, das er braucht, um seiner Familie Essen kaufen zu können, aber eigentlich spare ich auf das tolle Auto, den tollen Computer, das tolle Handy – denn mein Modell ist schon nicht mehr modern, es gibt bessere… – und was geht mich schon der andere an? soll er doch selbst für sich sorgen

    Wenn ich die Liebe Gottes erfahren habe und ganz tief in mir spüre, dann habe ich keine Angst mehr, zu kurz zu kommen.

    In seiner Reihe „Leben als Königskind“, sowie „Endlich Daheim“, sagt Johannes Hartl, dass auch heute noch zu viele Christen mit einer „Straßenkind Mentalität“ leben.

    Dies beinhaltet die Angst, zu kurz zu kommen und den Drang, sich alles zu erkämpfen.

    Wenn wir aber begriffen haben, dass wir ein Königskind sind – weil der große König uns als sein Kind angenommen hat – dann müssen wir diese Ängste nicht haben, denn dann ist reichlich für uns gesorgt. Wir wissen, dass unser Vater für alles sorgt, was wir brauchen und dass er genug von allem hat. Warum sollte ich einem anderen Gutes neiden? Es ist genug da, es tut mir nicht weh, von dem Vielen an andere anzugeben!

    Wenn wir also wirklich unserem Gott Jehova und unserem Herrn Jesus Christus begegnet sind – und wahre Fans von ihnen sind – dann können wir nicht weg sehen, dann drängt uns unser Herz, mit anderen zu teilen und ihnen Gutes zu tun. Auch dann, wenn dies für uns vielleicht einige Einschränkungen bedeutet. Aber in der Regel gefährdet es nicht unsere persönliche Existenz.

    Kommentar — 30. Juni 2014 @ 18:32

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