Johannes 7 – 10
Kapitel 7
7 Nach diesen Dingen nun wanderte Jesus weiter in Galilaa umher, denn er wollte nicht in Judaa umherwandern, weil die Juden ihn zu töten suchten. 2 Indes nahte das Fest der Juden, das Laubhüttenfest. 3 Darum sagten seine Brüder zu ihm: „Geh weg von hier, und begib dich nach Judaa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust. 4 Denn niemand tut etwas im verborgenen, während er selbst öffentlich bekannt zu werden sucht. Wenn du diese Dinge tust, so mache dich der Welt offenbar.“ 5 Seine Brüder übten tatsächlich keinen Glauben an ihn aus. 6 Daher sagte Jesus zu ihnen: „Meine bestimmte Zeit ist noch nicht da, doch eure bestimmte Zeit ist stets da. 7 Die Welt hat keinen Grund, euch zu hassen, mich aber haßt sie, weil ich über sie Zeugnis ablege, daß ihre Werke böse sind. 8 Ihr geht zum Fest hinauf; ich gehe noch nicht zu diesem Fest hinauf, weil meine bestimmte Zeit noch nicht völlig gekommen ist.“ 9 Nachdem er ihnen also diese Dinge gesagt hatte, blieb er in Galilaa.
10 Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, ging auch er selbst hinauf, nicht öffentlich, sondern wie im verborgenen. 11 Daher begannen die Juden auf dem Fest nach ihm zu suchen und sprachen: „Wo ist dieser [Mensch]?“ 12 Und es gab unter den Volksmengen viel Gemurmel über ihn. Die einen sagten: „Er ist ein guter Mensch.“ Andere sagten: „Das ist er nicht, sondern er führt die Volksmenge irre.“ 13 Aus Furcht vor den Juden redete natürlich niemand öffentlich über ihn.
14 Als nun das Fest zur Hälfte vorbei war, ging Jesus in den Tempel hinauf und begann zu lehren. 15 Daher begannen sich die Juden zu wundern und sprachen: „Wieso ist dieser Mann gelehrt, da er nicht auf den Schulen studiert hat?“ 16 Jesus dagegen antwortete ihnen und sprach: „Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat. 17 Wenn jemand SEINEN Willen zu tun begehrt, wird er erkennen, ob die Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede. 18 Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, dieser ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm. 19 Hat nicht Moses euch das GESETZ gegeben? Doch niemand von euch gehorcht dem GESETZ. Warum sucht ihr mich zu töten?“ 20 Die Volksmenge antwortete: „Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu töten?“ 21 Als Antwort sagte Jesus zu ihnen: „Eine einzige Tat habe ich gewirkt, und ihr verwundert euch alle. 22 Aus diesem Grund hat Moses euch die Beschneidung gegeben – nicht daß sie von Moses stammt, sondern von den Vorvätern -, und ihr beschneidet einen Menschen an einem Sabbat. 23 Wenn ein Mensch an einem Sabbat die Beschneidung empfängt, damit das Gesetz Mose nicht gebrochen werde, grollt ihr mir da, weil ich einen Menschen an einem Sabbat vollständig gesund gemacht habe? 24 Richtet nicht mehr nach der äußeren Erscheinung, sondern fällt ein gerechtes Urteil.“
25 Daher begannen einige von den Bewohnern Jerusalems zu sagen: „Ist das nicht der Mann, den sie zu töten suchen? 26 Und doch, seht, er redet in der Öffentlichkeit, und man sagt nichts zu ihm. Die Vorsteher haben doch nicht etwa wirklich erkannt, daß dieser der Christus ist? 27 Wir dagegen wissen, woher dieser Mensch ist; wenn aber der Christus kommt, wird niemand wissen, woher er ist.“ 28 Daher rief Jesus aus, als er im Tempel lehrte, und sprach: „Ihr kennt mich und wißt auch, woher ich bin. Auch bin ich nicht aus eigenem Antrieb gekommen, sondern der mich gesandt hat, besteht wirklich, und ihr kennt ihn nicht. 29 Ich kenne ihn, weil ich ein Vertreter von ihm bin, und jener hat mich ausgesandt.“ 30 Infolgedessen suchten sie sich seiner zu bemächtigen, doch niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. 31 Dennoch glaubten viele von der Volksmenge an ihn; und sie fingen an zu sagen: „Wenn der Christus gekommen ist, wird er doch nicht etwa mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?“
32 Die Pharisäer hörten, daß das Volk diese Dinge über ihn murmelte, und die Oberpriester und die Pharisäer sandten Beamte hin, um sich seiner zu bemächtigen. 33 Daher sprach Jesus: „Ich bleibe noch eine kleine Weile bei euch, ehe ich zu dem gehe, der mich gesandt hat. 34 Ihr werdet mich suchen, doch werdet ihr mich nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.“ 35 Deshalb sagten die Juden unter sich: „Wohin beabsichtigt dieser zu gehen, so daß wir ihn nicht finden werden? Er beabsichtigt doch nicht etwa, zu den unter den Griechen versprengten [Juden] zu gehen und die Griechen zu lehren? 36 Was bedeutet das Wort, das er sprach: ‚Ihr werdet mich suchen, doch werdet ihr mich nicht finden, und wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen.‘?“
37 Nun, an dem letzten Tag, dem großen Tag des Festes, stand Jesus auf, und er rief aus, indem er sprach: „Wenn jemand durstig ist, komme er zu mir und trinke. 38 Wer an mich glaubt, so wie die Schrift gesagt hat: ‚Aus dessen Innerstem werden Ströme lebendigen Wassers fließen.‘ “ 39 Das sagte er jedoch hinsichtlich des Geistes, den die, die an ihn glauben, empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war. 40 Daher begannen einige von der Volksmenge, die diese Worte hörten, zu sagen: „Dieser ist bestimmt DER PROPHET.“ 41 Andere sagten: „Dieser ist der Christus.“ Aber einige sagten: „Der Christus kommt doch eigentlich nicht aus Galilaa? 42 Hat nicht die Schrift gesagt, daß der Christus aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, komme, wo David zu sein pflegte?“ 43 Daher entstand seinetwegen eine Spaltung unter der Volksmenge. 44 Einige von ihnen wollten sich jedoch seiner bemächtigen, doch keiner legte Hand an ihn.
45 Darum gingen die Beamten zu den Oberpriestern und Pharisäern zurück, und die Letztgenannten sprachen zu ihnen: „Wie kommt es, daß ihr ihn nicht hergebracht habt?“ 46 Die Beamten erwiderten: „Nie hat ein [anderer] Mensch auf diese Weise geredet.“ 47 Darauf antworteten die Pharisäer: „Ihr seid doch nicht etwa auch irregeführt worden? 48 Es glaubt doch niemand von den Vorstehern oder den Pharisäern an ihn? 49 Diese Volksmenge aber, die das GESETZ nicht kennt, verfluchte Leute sind sie.“ 50 Nikodemus, der zuvor zu ihm gekommen war und der einer von ihnen war, sagte zu ihnen: 51 „Unser Gesetz richtet [doch] einen Menschen nicht, es habe ihn denn zuvor gehört und habe erkannt, was er tut?“ 52 Sie gaben ihm zur Antwort: „Du bist doch nicht etwa auch aus Galilaa? Forsche nach und sieh, daß kein Prophet aus Galilaa erweckt wird.“
In den Handschriften ?BSys fehlen die Verse von Vers 53 an bis zu Kapitel 8, Vers 11, die (mit einigen Abweichungen in den verschiedenen griechischen Texten und Übersetzungen) wie folgt lauten:
53 Da gingen sie ein jeder zu seinem Haus.
Kapitel 8
8 Jesus aber ging an den Ölberg. 2 Bei Tagesanbruch jedoch fand er sich wieder im Tempel ein, und das ganze Volk begann zu ihm zu kommen, und er setzte sich nieder und begann sie zu lehren. 3 Nun brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau herbei, die beim Ehebruch ertappt worden war, und sie stellten sie in ihre Mitte, und 4 sie sagten zu ihm: „Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. 5 Im GESETZ schrieb uns Moses vor, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du nun dazu?“ 6 Natürlich sagten sie das, um ihn auf die Probe zu stellen, damit sie einen Grund zur Anklage gegen ihn hätten. Jesus aber beugte sich nieder und begann mit seinem Finger auf die Erde zu schreiben. 7 Als sie aber dabei beharrten, ihn zu befragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“ 8 Und sich wieder vornüberbeugend, schrieb er weiter auf die Erde. 9 Diejenigen aber, die das hörten, begannen hinauszugehen, einer nach dem anderen, angefangen bei den älteren Männern, und er wurde allein zurückgelassen mit der Frau, die in ihrer Mitte war. 10 Sich aufrichtend, sagte Jesus zu ihr: „Frau, wo sind sie? Hat dich keiner verurteilt?“ 11 Sie sagte: „Keiner, Herr.“ Jesus sprach: „Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin; treibe von nun an nicht mehr Sünde.“
12 Daher redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird keineswegs in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens besitzen.“ 13 Infolgedessen sagten die Pharisäer zu ihm: „Du legst Zeugnis über dich selbst ab; dein Zeugnis ist nicht wahr.“ 14 Jesus gab ihnen zur Antwort: „Auch wenn ich über mich selbst Zeugnis ablege, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. Ihr aber wißt nicht, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. 15 Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte überhaupt niemand. 16 Und doch, wenn ich richte, so ist mein Gericht wahrhaftig, denn ich bin nicht allein, sondern der Vater, der mich gesandt hat, ist mit mir. 17 Auch in eurem eigenen GESETZ steht geschrieben: ‚Das Zeugnis zweier Menschen ist wahr.‘ 18 Ich bin es, der Zeugnis über mich selbst ablegt, und der Vater, der mich gesandt hat, legt Zeugnis über mich ab.“ 19 Daher sagten sie weiter zu ihm: „Wo ist dein Vater?“ Jesus antwortete: „Ihr kennt weder mich noch meinen Vater. Würdet ihr mich kennen, so würdet ihr auch meinen Vater kennen.“ 20 Diese Worte redete er in der Schatzhalle, als er im Tempel lehrte. Doch niemand bemächtigte sich seiner, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
21 Daher sagte er wieder zu ihnen: „Ich gehe weg, und ihr werdet mich suchen, und doch werdet ihr in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen.“ 22 Daher begannen die Juden zu sagen: „Er wird sich doch nicht etwa selbst töten? Denn er sagt: ‚Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hinkommen.‘ “ 23 Da sagte er weiter zu ihnen: „Ihr seid von den unteren Bereichen; ich bin von den oberen Bereichen. Ihr seid von dieser Welt; ich bin nicht von dieser Welt. 24 Daher habe ich euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben. Denn wenn ihr nicht glaubt, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben.“ 25 Daher begannen sie zu ihm zu sagen: „Wer bist du?“ Jesus sprach zu ihnen: „Warum rede ich überhaupt zu euch? 26 Ich habe vieles über euch zu reden und zu richten. In der Tat, der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und gerade die Dinge, die ich von ihm gehört habe, rede ich in der Welt.“ 27 Sie erfaßten nicht, daß er vom Vater zu ihnen redete. 28 Daher sprach Jesus: „Wenn ihr einst den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin und daß ich nichts aus eigenem Antrieb tue; sondern so, wie der Vater mich gelehrt hat, rede ich diese Dinge. 29 Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht mir selbst überlassen, weil ich allezeit das tue, was ihm wohlgefällig ist.“ 30 Als er diese Dinge redete, glaubten viele an ihn.
31 Und so sagte Jesus dann zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, 32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ 33 Sie entgegneten ihm: „Wir sind Nachkommen Abrahams und sind niemals jemandes Sklaven gewesen. Wieso sagst du: ‚Ihr werdet frei werden.‘?“ 34 Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. 35 Überdies bleibt der Sklave nicht für immer im Haus; der Sohn bleibt für immer. 36 Darum, wenn euch der Sohn frei macht, werdet ihr tatsächlich frei sein. 37 Ich weiß, daß ihr Nachkommen Abrahams seid; ihr aber sucht mich zu töten, weil mein Wort keine Fortschritte unter euch macht. 38 Was ich bei meinem Vater gesehen habe, das rede ich; und daher tut ihr die Dinge, die ihr von [eurem] Vater gehört habt.“ 39 Als Antwort sagten sie zu ihm: „Unser Vater ist Abraham.“ Jesus sprach zu ihnen: „Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so tut die Werke Abrahams. 40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. 41 Ihr tut die Werke eures Vaters.“ Sie sagten zu ihm: „Wir sind nicht durch Hurerei geboren worden; wir haben e i n e n Vater, Gott.“
42 Jesus sprach zu ihnen: „Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und bin hier. Auch bin ich ja nicht aus eigenem Antrieb gekommen, sondern jener hat mich ausgesandt. 43 Wie kommt es, daß ihr nicht versteht, was ich rede? Weil ihr nicht auf mein Wort hören könnt. 44 Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der [Lüge]. 45 Weil ich dagegen die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht. 46 Wer von euch überführt mich einer Sünde? Wie kommt es, daß ihr mir nicht glaubt, wenn ich die Wahrheit rede? 47 Wer aus Gott ist, hört auf die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht zu, weil ihr nicht aus Gott seid.“
48 Die Juden gaben ihm zur Antwort: „Sagen wir nicht mit Recht: Du bist ein Samariter und hast einen Dämon?“ 49 Jesus antwortete: „Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr entehrt mich. 50 Ich aber suche nicht Ehre für mich selbst; da ist EINER, der sucht und richtet. 51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort hält, wird er den Tod überhaupt nie sehen.“ 52 Die Juden sagten zu ihm: „Jetzt erkennen wir, daß du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben, ebenfalls die Propheten; du aber sagst: ‚Wenn jemand mein Wort hält, wird er den Tod überhaupt nie schmecken.‘ 53 Du bist doch nicht etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Auch die Propheten sind gestorben. Wer zu sein, beanspruchst du?“ 54 Jesus antwortete: „Wenn ich mich selbst verherrliche, ist meine Herrlichkeit nichts. Mein Vater ist es, der mich verherrlicht, er, von dem ihr sagt, er sei euer Gott; 55 und doch habt ihr ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn. Und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, wäre ich wie ihr ein Lügner. Ich kenne ihn aber und halte sein Wort. 56 Abraham, euer Vater, freute sich sehr über die Aussicht, meinen Tag zu sehen, und er sah ihn und freute sich.“ 57 Daher sagten die Juden zu ihm: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt, und dennoch hast du Abraham gesehen?“ 58 Jesus sprach zu ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich gewesen.“ 59 Darum hoben sie Steine auf, um [sie] auf ihn zu werfen; aber Jesus verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.
Kapitel 9
9 Als er nun vorüberging, sah er einen Menschen, der von Geburt an blind war. 2 Und seine Jünger fragten ihn: „Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, so daß er blind geboren wurde?“ 3 Jesus antwortete: „Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern es ist geschehen, damit die Werke Gottes in seinem Fall offenbar gemacht würden. 4 Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.“ 6 Nachdem er diese Dinge gesagt hatte, spuckte er auf die Erde und machte mit dem Speichel einen Lehm[brei] und legte seinen Lehm[brei] auf die Augen [des Mannes] 7 und sagte zu ihm: „Geh, wasche dich im Teich von Siloam“ (was übersetzt „Ausgesandt“ bedeutet). Und so ging er hin und wusch sich und kam sehend zurück.
8 Daher begannen die Nachbarn und die, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, zu sagen: „Ist dieser nicht der Mann, der dazusitzen und zu betteln pflegte?“ 9 Die einen sprachen: „Er ist es.“ Andere sagten: „Keinesfalls, aber er gleicht ihm.“ Der Mann sprach: „Ich bin es.“ 10 Demzufolge begannen sie zu ihm zu sagen: „Wie kommt es denn, daß deine Augen geöffnet wurden?“ 11 Er antwortete: „Der Mensch, Jesus genannt, machte einen Lehm[brei] und strich [ihn] mir auf die Augen und sagte zu mir: ‚Geh nach Siloam, und wasche dich.‘ Ich ging daher und wusch mich und wurde sehend.“ 12 Darauf sagten sie zu ihm: „Wo ist dieser [Mann]?“ Er sprach: „Ich weiß [es] nicht.“
13 Sie führten ihn, den ehemals Blinden, zu den Pharisäern. 14 Übrigens war es Sabbat an dem Tag, an dem Jesus den Lehm[brei] gemacht und seine Augen geöffnet hatte. 15 Diesmal begannen ihn daher auch die Pharisäer darüber zu befragen, wie er sehend geworden sei. Er sagte zu ihnen: „Er legte mir Lehm auf die Augen, und ich wusch mich und kann [nun] sehen.“ 16 Daher begannen einige von den Pharisäern zu sagen: „Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hält den Sabbat nicht.“ Andere begannen zu sagen: „Wie kann ein Mensch, der ein Sünder ist, derartige Zeichen tun?“ Da gab es eine Spaltung unter ihnen. 17 Deshalb sprachen sie wieder zu dem Blinden: „Was sagst du über ihn, da er dir die Augen geöffnet hat?“ Der [Mann] sagte: „Er ist ein Prophet.“
18 Die Juden glaubten jedoch nicht von ihm, daß er blind gewesen und sehend geworden war, bis sie die Eltern dessen herbeiriefen, der sehend geworden war. 19 Und sie fragten sie: „Ist dies euer Sohn, von dem ihr sagt, er sei blind geboren worden? Wie kommt es denn, daß er jetzt sieht?“ 20 Darauf gaben seine Eltern zur Antwort: „Wir wissen, daß dies unser Sohn ist und daß er blind geboren wurde. 21 Wie es aber kommt, daß er jetzt sieht, wissen wir nicht, oder wer ihm die Augen geöffnet hat, wissen wir nicht. Fragt ihn. Er ist volljährig. Er soll für sich selbst reden.“ 22 Dies sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten, denn die Juden waren bereits übereingekommen, daß, wenn ihn jemand als Christus bekenne, er aus der Synagoge ausgeschlossen werden solle. 23 Deswegen sagten seine Eltern: „Er ist volljährig. Befragt ihn.“
24 Daher riefen sie den Menschen, der blind gewesen war, ein zweites Mal und sagten zu ihm: „Gib Gott [die] Ehre; wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist.“ 25 Er seinerseits antwortete: „Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Eines weiß ich, [nämlich] daß ich, obwohl ich blind war, jetzt sehe.“ 26 Daher sagten sie zu ihm: „Was hat er mit dir getan? Wie hat er deine Augen geöffnet?“ 27 Er antwortete ihnen: „Ich habe es euch schon gesagt, und doch hörtet ihr nicht zu. Warum wollt ihr es wiederum hören? Ihr wollt doch nicht etwa auch seine Jünger werden?“ 28 Darauf beschimpften sie ihn und sagten: „Du bist ein Jünger dieses [Menschen], wir aber sind Moses‘ Jünger. 29 Wir wissen, daß Gott zu Moses geredet hat; aber von diesem wissen wir nicht, woher er ist.“ 30 Als Antwort sagte der Mensch zu ihnen: „Dies ist bestimmt verwunderlich, daß ihr nicht wißt, woher er ist, und doch hat er meine Augen geöffnet. 31 Wir wissen, daß Gott nicht auf Sünder hört, doch wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, hört er auf diesen. 32 Seit alters hat man nie davon gehört, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen geöffnet hat. 33 Wenn dieser [Mensch] nicht von Gott wäre, so könnte er gar nichts tun.“ 34 Sie antworteten ihm und sprachen: „Du bist ganz und gar in Sünden geboren worden, und dennoch lehrst du uns?“ Und sie warfen ihn hinaus!
35 Jesus hörte, daß sie ihn hinausgeworfen hatten, und als er ihn fand, sprach er: „Glaubst du an den Menschensohn?“ 36 Der [Mann] antwortete: „Und wer ist es, Herr, damit ich an ihn glaube?“ 37 Jesus sprach zu ihm: „Du hast ihn gesehen, und übrigens, der mit dir redet, der ist es.“ 38 Darauf sagte er: „Ich glaube [an ihn], Herr.“ Und er huldigte ihm. 39 Und Jesus sagte: „Zu [diesem] Gericht bin ich in diese Welt gekommen: damit die, die nicht sehen, sehen könnten und die, die sehen, blind würden.“ 40 Diese Dinge hörten jene von den Pharisäern, die bei ihm waren, und sie sagten zu ihm: „Wir sind doch nicht etwa auch blind?“ 41 Jesus sprach zu ihnen: „Wenn ihr blind wärt, so hättet ihr keine Sünde. Doch nun sagt ihr: ‚Wir sehen.‘ Eure Sünde bleibt.“
Kapitel 10
10 „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in die Schafhürde hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Plünderer. 2 Wer aber durch die Tür hineingeht, ist Hirte der Schafe. 3 Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe beim Namen und führt sie hinaus. 4 Wenn er die Seinen alle hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. 5 Einem Fremden werden sie keineswegs folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme von Fremden nicht kennen.“ 6 Jesus sagte ihnen dies in bildlicher Rede; doch erkannten sie nicht, was die Dinge bedeuteten, die er ihnen sagte.
7 Daher sprach Jesus wieder: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. 8 Alle die, die an meiner Statt gekommen sind, sind Diebe und Plünderer; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. 9 Ich bin die Tür; jeder, der durch mich eintritt, wird gerettet werden, und er wird ein- und ausgehen und Weide finden. 10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu vernichten. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben könnten. 11 Ich bin der vortreffliche Hirte; der vortreffliche Hirte gibt seine Seele zugunsten der Schafe hin. 12 Der Lohnarbeiter, der kein Hirte ist und dem die Schafe nicht zu eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht – und der Wolf reißt sie weg und zerstreut sie -, 13 weil er ein Lohnarbeiter ist und sich nicht um die Schafe kümmert. 14 Ich bin der vortreffliche Hirte, und ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich, 15 so wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe meine Seele zugunsten der Schafe hin.
16 Und ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und sie werden e i n e Herde werden [unter] e i n e m Hirten. 17 Deshalb liebt mich der Vater, weil ich meine Seele hingebe, damit ich sie wiederempfange. 18 Niemand hat sie mir weggenommen, sondern ich gebe sie aus eigenem Antrieb hin. Ich habe Gewalt, sie hinzugeben, und ich habe Gewalt, sie wiederzuempfangen. Das Gebot darüber habe ich von meinem Vater empfangen.“
19 Wieder entstand wegen dieser Worte eine Spaltung unter den Juden. 20 Viele von ihnen sagten: „Er hat einen Dämon und ist wahnsinnig. Warum hört ihr ihm zu?“ 21 Andere sagten: „Das sind nicht die Reden eines dämonisierten Menschen. Ein Dämon kann doch nicht etwa Blinden die Augen öffnen?“
22 Zu jener Zeit fand in Jerusalem das Fest der Einweihung statt. Es war Winterzeit, 23 und Jesus ging im Tempel in der Säulenhalle Salomos umher. 24 Daher umringten ihn die Juden und begannen zu ihm zu sagen: „Wie lange hältst du unsere Seele in Spannung? Wenn du der Christus bist, so sage es uns freiheraus.“ 25 Jesus antwortete ihnen: „Ich habe [es] euch gesagt, und doch glaubt ihr nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters tue, diese legen Zeugnis über mich ab. 26 Aber ihr glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. 27 Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. 28 Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden keinesfalls je vernichtet werden, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29 Was mein Vater mir gegeben hat, ist größer als alles andere, und niemand kann sie aus der Hand des Vaters reißen. 30 Ich und der Vater sind eins.“
31 Nochmals hoben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen. 32 Jesus erwiderte ihnen: „Ich habe euch viele vortreffliche Werke vom Vater her sehen lassen. Für welches dieser Werke steinigt ihr mich?“ 33 Die Juden antworteten ihm: „Wir steinigen dich nicht wegen eines vortrefflichen Werkes, sondern wegen Lästerung, ja weil du, obwohl du ein Mensch bist, dich selbst zu einem Gott machst.“ 34 Jesus antwortete ihnen: „Steht nicht in eurem GESETZ geschrieben: ‚Ich habe gesagt: „Ihr seid Götter.“ ‚? 35 Wenn er diejenigen ‚Götter‘ nannte, gegen die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann doch nicht ungültig gemacht werden, 36 sagt ihr da zu mir, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: ‚Du lästerst‘, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? 37 Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht. 38 Wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, auch wenn ihr mir nicht glaubt, damit ihr zu der Erkenntnis kommt und weiterhin erkennt, daß der Vater in Gemeinschaft mit mir ist und ich in Gemeinschaft mit dem Vater bin.“ 39 Daher suchten sie ihn wieder zu greifen; er aber begab sich außerhalb ihrer Reichweite.
40 Da ging er wieder weg, über den Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte, und er hielt sich dort auf. 41 Und viele Leute kamen zu ihm, und sie begannen zu sagen: „Johannes hat zwar kein einziges Zeichen getan, aber alles, was Johannes über diesen gesagt hat, ist wahr gewesen.“ 42 Und viele glaubten dort an ihn.
Jule | 11.06.09 | Johannes, Text in der Bibel |
Jule
Johannes 7 – 10
Johannes 7:7
geben wir der Welt Grund, uns zu hassen?
Könnte es sein, dass wir aus eben diesem Grund einigen „unserer Brüder“ Grund geben, uns zu hassen?
Liegt das dann daran, dass wir böse sind?
Was hatte Jesus gesagt, warum ihn die Wellt hassen wùrde?
Kommentar — 19. November 2009 @ 08:27
Jule
Johannes 7:17-18
was kann man aus dem ableiten, was ich hier zu dem sage, was ich in der Bibel lese?
Sind das ganz allein meine Gedanken – oder sage ich nur, was Jehova denkt?
Kommentar — 19. November 2009 @ 09:19
Jule
Johannes 8:33
nicht?
Und was war in Ägypten und zu der Zeit, als sie in Babyon im Exil waren?
Schon vergessen?
Kommentar — 19. November 2009 @ 09:19
Jule
Johannes 8:37- 47
Wir verfolgen jemand, der uns sagt, wie Jehova über uns denkt – wessen Geistes Kind sind wir dann?
Was sagte Jesus hier über solche Personen?
Kommentar — 19. November 2009 @ 09:19
Jule
Johannes 8:54-55
sagen auch wir nur, wir wären Anbeter Jehovas – kennen IHN aber nicht wirklich?
Kommentar — 19. November 2009 @ 09:20
Jule
Johannes 9:16
haben wir wahres Unterscheidungvermögen?
Hätten wir gedacht und empfunden wie die Pharisäer?
Kommentar — 19. November 2009 @ 09:20
Jule
Johannes 9:1-41
die Vorkommnisse sprechen ja hier eigentlich für sich sebst – oder?
Aber so ist es ja oft: man kann nur dann einen falschen Einrduck vermitteln, wenn man Informationen vorenthällt. Wenn man das Geschehen als Ganzes sieht, ist ganz klar, was abgelaufen ist
Wie ist es mit uns? Bilden wir uns ein Urteil, ohne alle Fakten zu kennen, nur aufgrund der wenigen Informationen, die wir bereits schon haben?
Kommentar — 19. November 2009 @ 09:20
Jule
Johannes 7 – 10
„Jesus schrieb auf die Erde“
Johannes 8:6-8
Warum tat er das und warum wird es hier zwei mal erwähnt?
Kommentar — 7. November 2011 @ 00:57
Jule
Johannes 8 – „wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein“
Johannes 8:7
Warum so verwerflich?
Immerhin hat Jehova selbst durch sein Gesetz, das er Moses gab, die Todesstrafe für Ehebruch vorgesehen.
Also: warum sagt Jesus dies nun so, als wäre es schlimm, dass sie die Frau wegen Ehebruch zu ihm brachten?
Kommentar — 7. November 2011 @ 00:58
Jule
Johannes 8:37-44
… ohne Worte …
Kommentar — 7. November 2011 @ 00:58
Jule
Johannes 9:41
Noch vor kurzem hatten wir gelesen: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!“ und nun sagt er ihnen, dass sie eine weit strengere Strafe zu erwarten hätten als andere – weil sie vorgaben, Jehova zu dienen.
Dies stützt meinen Gedanken der letzten Jahre, dass Jehova mit all den fakes sehr hart ins Gericht gehen wird!
Kommentar — 7. November 2011 @ 00:58
Jule
Johannes 7 – 10
Johannes 7 – Jesus lässt sich nicht zu vorzeitigem Handeln drängen
Am Anfang hören sich seine Brüder so an, als würden sie an ihn glauben und wollten, dass auch andere dies tun. Umso überraschter sind wir, wenn wir dann lesen, dass sie dies sagen, weil sie nicht an ihn glauben.
Auch der Teil, warum er jetzt nicht mitkommt, ist hier gut übersetzt. Bisher hatte sich dies immer eher wie eine Lüge angehört, wenn er sagt, er geht nicht zum Fest. Hier sagt er: „ich gehe jetzt noch nicht“ – und das stimmt ja auch: er und seine Jünger gehen etwas später
Kommentar — 9. November 2012 @ 08:33
Jule
Johannes 8 – Jesus und die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde: Freispruch statt Verurteilung
Warum reagiert Jesus hier eigentlich so? Was will er ihnen damit zeigen?
Dass er sich mehrfach vorbeugt und in den Sand schreibt, sieht hier für mich so aus, als würde er ihnen absichtlich den Rücken kehren, weil es ihn nicht interessiert, was sie da tun. So nach dem Motto: „macht was ihr wollt, das geht mich alles nichts an“.
Auf der anderen Seite stellt sich ja die Frage, warum er hier eine Frau toleriert, die ganz eindeutig gegen Gottes Gebote verstoßen hat. Sie wurde beim Ehebruch erwischt und darauf steht nach dem mosaischen Gesetz die Todesstrafe. Dies weiss Jesus und sicherlich hasst er ebenso wie Jehova das, was ER hasst. Warum dann also diese Reaktion?
Ging es ihm darum, dass sie von Leuten angeklagt wird, die selbst nicht nach dem Willen Gottes leben? So nach dem Motto: „fasst euch erst mal an eure eigene Nase!“?
In der Welt gibt es ein Sprichwort: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“. Ob dies von dieser Geschichte hier abgeleitet ist?
Worum geht es hier eigentlich? Warum bringen die Männer die Ehebrecherin denn hier zu Jesus? Sind sie wirklich darüber aufgebracht, dass diese Frau etwas getan hat, was Jehova verurteilt? Oder wollen sie jemand anderes schlecht machen, damit sie selbst besser dastehen?
Hier wird gesagt, dass ihre Motivation war, einen Grund gegen Jesus zu finden. Also noch schlimmer als jede Scheinheiligkeit:
Es geht ihnen überhaupt nicht um Jehova und darum, was sein Wille ist. Sie wollen nur „diesen Unruhestifter“ loswerden. Und dies um jeden Preis!
Wie denkt Jehova über Menschen, die so etwas tun oder so eingestellt sind?
Kommentar — 9. November 2012 @ 08:54
Jule
Johannes 8 – Kinder Abrahams oder Kinder des Teufels?
Als wessen Kinder erweisen wir uns?
Jesus sagte, dass man einen Baum an seinen Früchten erkennen würde. Welche Früchte bringen wir hervor? Bemühen wir uns aufrichtig, die ganze „Frucht des Geistes“ hervorzubringen? Tun wir unser Bestes und nehmen dafür viele Anstrengungen in Kauf? Sind wir bereit, uns im übertragenen Sinne sogar „ein Auge auszureißen“ oder „eine Hand abzuhacken“, damit wir nichts tun, das unseren Vater kränken würde?
Kommentar — 9. November 2012 @ 09:08
Jule
Johannes 8:56
Inwiefern hat Abraham den Tag des Kommens Jesu gesehen? In dem Sinne, dass er ihn „mit dem Glaubensauge sah“?
Aber wie kann er ihn „erlebt haben“? Abraham ist keiner von den Gesalbten, die in den Himmel kommen würden und schläft bis zur entsprechenden Zeit zu seiner Auferstehung im allgemeinen Grab der Menschheit. Wie kann er dann Jesu Kommen bereits erlebt haben?
Könnte dies damit zu tun haben, dass er bereits von Jehova wegen seines Glaubens gerechtgesprochen war?
oder deshalb, weil er mit der Bereitschaft, seinen Sohn zu opfern, vorausschattete, dass Jehova seinen geliebten Sohn Jesus für unsere Sünden opfern würde?
Kommentar — 9. November 2012 @ 09:13
Jule
Johannes 9 – Heilung eines Blindgeborenen am Sabbat
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Jehova uns und unsere Situation in ähnlicher Weise benutzt: damit die Menschen offenbaren, wessen Geistes Kind sie sind
Kommentar — 9. November 2012 @ 15:55
Jule
Johannes 10 – Vorwurf der Gotteslästerung
Das ist ja doch eine schwierige Situation: da kommt einer daher und behauptet, er sei Gottes Sohn. Ist es da so verwunderlich, dass sie ihn der Gotteslästerung beschuldigten?
Woher sollten sie wissen, dass dies wirklich so ist? Dass noch einer kommt, der größer als Moses ist, das wissen sie. Vielleicht ein Prophet – aber gleich Gottes Sohn?!
Wenn sie genau hinsehen und Jehova fragen, was nun stimmt, dann wird ER ihnen seinen Geist geben und sie werden die Wahrheit erkennen. Aber dass dies nicht so einfach ist, erkennen wir daran, dass Jesus selbst seinen treuen Jüngern nach seinem Tod erst mal die Schriften völlig erschließen muss und ihnen später extra deswegen seinen heiligen Geist als Helfer schickt.
Auch wir heute kommen oftmals in Situationen, wo wir am liebsten möchten, dass Jehova oder Jesus persönlich vom Himmel zu uns herunter kommen und uns sagen, wie sich die Dinge nun wirklich in ihren Augen verhalten.
Vielleicht sollten wir bis dahin nach dem Grundsatz verfahren: „im Zweifel für den, der auf dem Prüfstein steht“?
Kommentar — 9. November 2012 @ 16:09
Jule
Johannes 7 – 10
Johannes 7 – “Seine Zeit war noch nicht gekommen!”
„Seine Zeit war noch nicht gekommen!“ – dies ist wohl die Erklärung dafür, warum ihm die Menge beim Einzug nach Jerusalem noch zujubelt und ihn nur wenige Stunden später am Kreuz (oder Pfahl) sehen will.
Jesus selbst hängt nicht so sehr an seinem eigenen Leben, aber er ist dennoch vorsichtig – so, wie er es später auch seinen Jüngern rät (Matthäus 10:16).
Warum diese Vorsicht?
Weil er aus einem bestimmten Grund in die Welt gekommen ist und diesen will und muss er erfüllen. Wenn er seinen Teil dazu beiträgt, wird sein Vater ihn beschützen. Aber nur dann!
Denn wenn er selbst nicht auf sich achtet und waghalsig ist, dann wird Jehova nicht eingreifen. Dass er sich dessen bewußt ist, erkennen wir, als er vom Teufel versucht wird und sich von einer Zinne stürzen soll. Erinnern wir uns noch an Jesu Antwort? (Lukas 4:9-12)
Könnten wir dann Ähnliches für uns heute ableiten?
Wenn wir von Jehova eine Zuteilung oder Aufgabe erhalten haben, dann ist es unser Sinn und Zweck, diese zu erfüllen. Daher können wir zuversichtlich sein, dass uns unser Gott ebenfalls beschützen wird, solange wir unseren eigenen Teil zu unserer Sicherheit beitragen – denn unsere Zeit ist noch nicht gekommen.
Wir brauchen uns nicht ständig Gedanken um eventuelle drohende Gefahr machen.
In diesem Zusammenhang ein lieber Gruß an Manu nach Afrika: auch deine Zeit ist noch nicht gekommen. Mache dir keine unnötigen Sorgen wegen Unruhen in deiner Nähe – unser Gott wird für deine Sicherheit sorgen. Wir beten auch weiterhin für dich! 🙂
Kommentar — 26. April 2014 @ 21:36
Jule
Johannes 7:14-30
Große Erkenntnis ist nicht immer von Vorteil
In diesen Versen sehen wir die unterschiedliche Reaktion der Menschen, dabei haben eigentlich objektiv alle dasselbe gesehen und gehört. Die einen sehen darin die Beweise für den Messias – die anderen legen alles gegen ihn aus.
Hier scheint es eher von Nachteil zu sein, die Schriften gut zu kennen? Warum eigentlich?
Kannten sie die Schriften nur von den Worten her und haben nicht den Sinn verstanden – das „gemeine“ Volk allerdings schon?
Hier kommt mir in den Sinn, was mir Thom in letzter Zeit immer häufiger über die Predigen erzählt, die er zur Zeit nachts beim Zeitungsaustragen hört. Immer wieder taucht der Gedanke auf, wie wichtig das regelmäßige Lesen in der Bibel ist und wie gefährlich es ist, wenn wir uns nur einzelne Verse ansehen – wie z.B beim Tagestext oder den Kurzandachten. Zumindest. Wenn sich unser Bibellesen darin erschöpft.
Es ist sehr wichtig, dass wir die ganze Bibel lesen und kennen, wenn wir sie im Zusammenhang lesen. Ein Bruder aus einer Bibelgemeinde sagte, dass durch dieses „einzelne Verse zu betrachten“ erst die ganzen Spaltungen unter den Christen entstehen.
Dies kann sehr gut sein, denn mir ist aufgefallen, dass alle Gemeinden, von denen ich in den vergangenen gut 1,5 Jahren Ansprachen gehört habe, erstaunlich auf einem Nenner sind. Aber diese Gemeinden zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie die ganze Bibel als Gottes Wort ansehen, lesen und darüber nachdenken, reden und es im Leben anwenden.
Scheinbar kommen alle, die dies tun, zu dem selben Schluß. Morgen hält Thom selbst eine kurze Ansprache zu diesem Thema und ich bin mal gespannt, ob und wieviel von diesen Gedanken mit einfließt und was bei der Beteiligung der Einzelnen heraus kommt…
Kommentar — 26. April 2014 @ 21:52
Jule
Johannes 7:37-44
Das „Leben spendende Wasser“ – kommt es uns bekannt vor?
Zuerst mußte ich an ein Lied denken, das wir gern in den Zusammenkünften und auch zu Hause mit meiner Tochter gesungen hatten: „Heda, all ihr Durstigen“, dass sich auf die Offenbarung bezieht (Gottes Liebe ist loyal, Lied 114 – scheint es nicht mehr im Liederbuch zu geben ;-(. )
Aber es erinnert auch an eine Begebenheit nur 3 Kapitel zuvor – ein Thema, was besonders von Johannes Hartl ausgiebig behandelt wurde: Jesus und die Frau am Brunnen.
Erinnern wir uns noch, was er in seiner Ansprache dazu sagte, was seiner Ansicht mit dem Durst danach gemeint war?
Im übrigen ziehen die Anwesenden die gleichen Schlüsse wie die Samariterin am Brunnen – denn auch sie reden von Moses, der so ein hervorragender Prophet war.
Allerdings reagiert die Samariterin – die eine sehr große Sünderin war – anders, als die meisten der hohen Herren hier: sie erkennt in Jesus den Messias, die anderen suchen scheinbar nach Gründen, Argumenten und Beweisen dafür, warum dies nicht sein kann.
Warum eigentlich?
Macht die viele Bildung und die große Kenntnis der Schriften sie betriebsblind und verhärtet ihre Herzen? Warum?
weitere Gedanken zu Johannes 7 finden wir hier
Kommentar — 26. April 2014 @ 22:01
Jule
Johannes 8 – Betriebsblind?
Unfassbar – lassen wir uns diesen Wortwechsel einmal in aller Ruhe auf der Zunge zergehen!
Was ist mit ihnen los? Hören sie nicht zu – oder hat Gott selbst ihnen die Ohren verschlossen?
Man hat den Eindruck, dass er sagen kann, was er will und egal, wie einleuchtend es auch sein mag, sie würden ihn immer wieder nur verurteilen.
Sind dies Vorurteile? Voreingenommenheit?
Wie steht es in dieser Hinsicht mit uns?
Kommentar — 28. April 2014 @ 18:14
Jule
Jesus und die Ehebrecherin
Johannes 8:1-11
Heute habe ich eine Stille-Zeit-Bibel im Regal bei Freunden gefunden und aus Neugier hineingesehen. Sie scheint sehr gut geeignet für ein Bibelstudium zu sein, ganz besonders für jene, die die Vorstellung haben, so etwas müsse unglaublich kompliziert sein.
Weil ich gestern zu Hause bereits die Passage mit der Ehebrecherin in Johannes 8 gelesen hatte, habe ich die Zeit genutzt und nachgesehen, was sie dazu zu sagen hat.
In dieser Stille-Zeit-Bibel geht man immer nach dem selben Muster in einigen Schritten vor:
Zur Einstimmung:
Denken Sie an eine Situation zurück, in der Sie eine Person verletzt haben und diese bereit war, Ihnen zu vergeben. Wie fühlten Sie sich dabei, als Ihnen vergeben wurde? Danken Sie Gott dafür, dass er Ihnen vergibt
Lesen Sie Johannes 7:53-8:11
Entdeckungen mit dem Wort:
Was erfahren wir über den Charakter und die Beweggründe der Männer, die die Frau zu Jesus bringen?
Unabhängig davon, dass die Frau schuldig war: welche Elemente der Ungerechtigkeit können Sie in dieser Situation entdecken?
Die Pharisäer und Schriftgelehrten waren oft sehr ungerecht. Warum verließen sie Ihrer Meinung nach den Schauplatz und haben die Frau nicht gesteinigt? (Verse 7-9)
Wie würden Sie die Haltung Jesu dieser Frau gegenüber beschreiben? (Verse 10-11)
Leben mit dem Wort
Welche Einstellung hat den Aussagen dieses Textes zufolge Jesus zu uns – auch dann, wenn wir gegen Gottes Gebote gehandelt haben?
Was lehrt uns dieser Text über Vergebung und die Annahme anderer?
Wem müssen Sie noch etwas vergeben?
Für Ihr Gebet
Bitten Sie Gott, ihnen klarzumachen, was Vergebung bedeutet
Ich finde die Vorgehensweise sehr interessant 😉
Zu der Frage, warum die Männer die Frau nicht einfach steinigten, obwohl sie sonst ungerecht und auch selbstgerecht waren, fiel mir gleich ein, was Thom schon öfters angemerkt hatte:
Richtig ist, dass das GESETZ bei Ehebruch die Steinigung vorsieht. Allerdings sollten in so einem Fall beide gesteinigt werden (5. Mose 22:22)
In Vers 3 wird gesagt, dass die Frau von denen zu Jesus geschleppt wird, die sie beim Ehebruch ertappt hatten. Nur: wo war denn der Mann?
Zum Ehebruch gehören immer 2 und so hätten sie beide vor den Richter, Priester oder wie hier vor Jesus bringen müssen, denn beide verdienten die Todesstrafe!
Jesus sagte zu ihnen: „wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“. Aber alle zeigten bereits durch ihr Verhalten, dass sie selbst sündig waren, selbst wenn sie sich nicht ihrer von Adam ererbten Sünde bewußt gewesen wären. Warum?
Die, die die Fau brachten und auf die Einhaltung des GESETZes pochten, hätten den Mann ebenso mitbringen müssen. Oder war es vielleicht nur eine Lüge oder viel schlimmer eine Intrige, um die Frau zu Fall zu bringen?
Die anderen Umstehnden schwiegen anscheinend. Sie hätten sich wahrscheinlich an der Steinigung beteiligt, denn als treue Juden waren sie auf das Einhalten von Gottes Geboten bedacht. Vielleicht hatten sie den Aspekt mit dem fehlenden Mann zuerst nicht bedacht, aber es fiel ihnen wieder ein, als Jesus nach Jemanden fragte, der ohne Sünde sei.
Oder sie waren sich einfach ihrer eigenen kleinen Fehler bewußt und wenn es nur ist, dass man dem Ehepartner in einer Meinungsverschiedenheit unfreundlich antwortet und behandelt.
Aber der eigentliche Lehrpunkt laut der Stille-Zeit-Bibel ist ja der, dass auch wir alle nicht vollkommen sind und Fehler machen und daher die Vergebung unseres himmlischen Vaters nicht nur benötigen, sondern auch immer wieder erhalten.
Nicht umsonst wurden wir ja bereits auf den Aspekt mit Gottes Vergebung hingewiesen, bevor wir die entsprechenden Verse gelesen hatten.
Wir sehen, dass diese Bibel ein hervorragendes Mittel ist, uns noch mehr in Gottes Wort zu vertiefen. Siehe dazu auch die Ansprache von gestern 🙂
weitere Gedanken zu Johannes 8 finden wir hier
Kommentar — 28. April 2014 @ 18:39
Jule
Johannes 9 – eine gute Tat ruft aggressive Reaktionen hervor
Was für ein Kapitel – immer wieder faszinierend!
Mir war so, als hätte ich dieses Kapitel bereits ausgiebig erörtert, aber ich habe nichts gefunden. Wahrscheinlich erinnere ich mich eher an das, was ich mit Susi im Rahmen der Johannes-Studie dazu besprochen hatte.
Eigentlich war es eine tolle Sache: Jesus heilt einen Menschen, der von Geburt an nicht sehen kann und dies ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass er der Messias ist. In Vers 30 – 33 wird es ganz deutlich gesagt: so etwas war bisher noch nicht geschehen! Es gab zwar Heilungen und auch Menschen, die vom Tod wieder zum Leben kamen und viele weitere Wunder – aber dies zählte mit zu den „messianischen“ Wundern.
Seine Nachbarn sind erstaunt, können es nicht glauben, sie denken sogar, er sei nicht der Blindgeborene. Sie führen ihn zu den Pharisäern. Warum?
Die Pharisäer freuen sich überhaupt nicht, im Gegenteil: sie sehen ihn und das, was Jesus getan hat, als große Gefahr an. Warum eigentlich, wenn es doch bewies, dass er der Messias ist? Hatten sie nicht genau auf diesen gewartet?
Kommentar — 29. April 2014 @ 20:10
Jule
Warum reagieren die Pharisäer und Schriftgelehrten so heftig auf dieses Wunder?
Warum empfinden sie Jesus als Bedrohung, wenn er doch eigentlich der ist, auf den sie warten?
Warum gehen sie so aggressiv mit dem Geheilten und seinen Eltern um? Sollte sich dieser etwa schämen, dass er nun sehen kann? Ist es ein Verbrechen, dass er die Heilung zugelassen hat und sich nun darüber freut?
Warum wollen sie jeden aus der Gemeinde werfen, der sich ernstlich mit diesem Mann befasst, der solche Wunder tun kann?
Warum befassen sie sich nicht selbst ernsthaft damit, was sie aus den Schriften über den Messias wissen und sehen genau hin, ob dies nicht doch auf ihn zutreffen könnte?
Fragen über Fragen …
weitere Gedanken zu Johannes 9 finden wir hier
Kommentar — 29. April 2014 @ 20:17
Jule
Ein Blinder sieht das Licht
Johannes 9
Unser Augenlicht ist eine wunderbare Gabe Gottes. Wir staunen über die Farben eines Sonnenuntergangs, das Grün der Wälder und Wiesen oder die vielfältige Schönheit der Blumen. Wie tragisch muss es sein, niemals im Leben das Licht gesehen zu haben. Und doch gibt es eine noch größere Tragödie als die rein körperliche Blindheit.
Jesus begegnet in diesem Text einem Mann, der seit seiner Geburt blind ist. Das Beispiel dieses Mannes zeigt, dass blinde Menschen manchmal noch etwas „sehen“, Sehende hingegen unter Umständen gar nichts sehen.
Zur Einstimmung:
Bevor Sie mit diesem Textstudium beginnen, in dem es um verschiedene Arten der Blindheit und des Sehens geht, bitten Sie Gott darum, dass er Ihnen die Augen öffnet, damit Sie erkennen, was er für Sie vorhat.
Lesen Sie Johannes 9
Entdeckungen mit dem Wort
Wie sehen die Jünger – wenn man sich die Frage ansieht, die sie Jesus stellen (Vers 2) – die Beziehung zwischen Krankheit und Sünde?
Wie stellt sich Jesus zu dieser Frage (Vers 3-5)?
Warum, glauben Sie, macht Jesus zuerst einen Brei und bittet den Mann, sich zu waschen, anstatt ihn sofort vollständig zu heilen?
Aus welchem Grund wenden sich die Pharisäer gegen dieses Wunder (Vers 16, 22, 24, 29)?
Wie reagieren die Pharisäer, als die Echtheit dieses Wunders nicht länger bestritten werden kann (Vers 28-34)?
Leben mit dem Wort
Wo stehen heutzutage Christen in der Gefahr, eine pharisäerische Haltung einzunehmen?
Welche Hilfen entdecken Sie in diesem Kapitel, die Ihnen dabei helfen können, ihre geistige Sicht neu auszurichten?
Für Ihr Gebet
Bitten Sie Gott, ihren Glauben zu stärken
Kommentar — 30. April 2014 @ 11:33
Jule
Johannes 10
Der Hirte und seine Schafe
Jesus war ein Meister darin, einfache und alltägliche Dinge oder Begebenheiten zu benutzen, um dadurch tiefe und geistliche Wahrheiten zu verdeutlichen: Der Sämann, der den Samen aussät, der Weinstock, der den Reben Saft gibt, der Spatz, der auf die Erde fällt – all das nahm in den Augen Jesu eine neue Bedeutung an.
In Johannes 10 benutzt Jesus das Bild eines Hirten, der seine Schafe in einem Schafstall versammelt, um uns eines der bewegendsten Bilder für unsere Rettung und Geborgenheit in Christus zu vermitteln, das es überhaupt in der Bibel gibt. Wer an der Liebe Christi zweifelt, findet hier einen Text, der die Gewißheit des Glaubens stärkt.
Zur Einstimmung
Was führt Sie gelegentlich in Versuchung, an Ihrer Rettung und Ihrem Leben mit dem Herrn zu zweifeln? Die eigene Sünde? Ein Gefühl der Wertlosigkeit? Persönliches Versagen? Seien Sie Christus gegenüber ganz ehrlich, was Ihre Zweifel anbelangt
Lesen Sie Johannes 10
Entdeckungen mit dem Wort
Welche geistlichen Wahrheiten verdeutlicht Jesus in den Versen 1-5?
In den Versen 1-15 spricht Jesus über die Liebe des Hirten zu seinen Schafen. Was erfahren Sie aus diesen Versen über seine Fürsorge und sein Verhältnis zu Ihnen?
Was unterscheidet nach Jesu Worten die ungläubigen Juden in diesem Text von seinen Schafen? (Verse 22-27)
Als Jesus behauptet, er und der Vater seien eins, heben die Juden Steine auf, um ihn zu steinigen (Verse 30-33). Wie entwickelt sich der weitere Verlauf dieser Auseinandersetzung? (Verse 33-36)
Leben mit dem Wort
Wie reagieren Sie auf die Verheißungen und Zusicherungen, die Jesus seinen Schafen in den Versen 28-29 gibt?
Welche Verheißung Jesu in diesem Kapitel ermutigt Sie am meisten?
Wie kann Jesu Verheißung Ihnen helfen, wenn Sie Zweifel haben?
Für Ihr Gebet
Preisen Sie Gott dafür, dass er Ihnen solch einen treuen Hirten und durch ihn Heilsgewißheit geschenkt hat
Kommentar — 4. Mai 2014 @ 08:09
Jule
Johannes 10 – zwei gespraltene Lager – wo stehen wir?
Immer wieder löst Jesus eine Kontroverse aus. Scheinbar folgen ihn auch seine Gegner die ganze Zeit, denn im Tempel bezieht er sich auf das, was er zuvor über die Schafe gesagt hatte.
Immer wieder spaltet das, was er sagt, die Menge in zwei Gruppen: die einen werden in ihrer Überzeugung gestärkt, dass er der Messias ist, oder zumindest von Gott geschickt – die anderen sehen ihn immer mehr als Gefahr, als Gotteslästerer an.
Auf welcher Seite hätten wir wohl gestanden, wenn wir damals gelebt hätten?
Kommentar — 5. Mai 2014 @ 13:54
Jule
Johannes 10:1-18
Der gute Hirte
Es ist schon erstaunlich, wie sehr es doch auch von der Tagesform abhängt, was beim Lesen in der Bibel bei uns hängen bleibt. Vor fast einer Woche habe ich mir bei Freunden angesehen, was in der „Stille Zeit Bibel“ für Denkanstösse zu diesem Kapitel sind und sie sogar heraus geschrieben (s.o.). Dann habe ich mir einige Tage lang abends verschiedene Übersetzungen dieses Kapitels als Audio-Datei angehört und jetzt gelesen. Und jedesmal ist der Hauptpunkt irgendwie untergegangen ;-(
In der Stille-Zeit-Bibel wird bei diesem Kapitel das Augenmerk auf das gelenkt, was Jesus für uns getan hat, wie er für uns sorgt und auf unsere Heilsgewißheit. Wie kann so was nur beim Lesen und Hören untergehen?
Nun habe ich den Text nochmals mehrfach gelesen und dann dort Halt gemacht, wo die Pharisäer „ausflippen“. Nun klappt’s. Vielleicht darf man dann einfach nicht weiter lesen, sondern sollte hier stoppen und sich den zweiten Punkt unter „Entdeckungen mit dem Wort“ noch einmal durchlesen und dies sacken lassen:
Dann kommen wir auf den Punkt:
Denn Jesus ist nicht allein deshalb der Gute Hirte, weil er durch das richtige Tor in den Schafstall kommt und weil seine Schafe seine Stimme kennen – sondern aufgrund dessen, dass er sich für seine Schafe aufopfert.
Wenn wir im Blog bei Johannes 10 auf die Liste mit dem ergänzenden Stoff gehen, kommen wir bei „passenden Kurzandachten“ zu einer interessanten Geschichte:
Das Schaf erkennt den Pfleger an seiner Stimme – weil es diese während der Wochen der intensiven Pflege immer wieder gehört hat. In dieser Geschichte ist Pfleger und Besitzer nicht ein und dieselbe Person. Es erkennt den Pfleger an der Stimme – weil dieser ihm viele Wochen lang intensivste Pflege angedeihen ließ. Ohne den Pfleger wäre es längst tot. Scheinbar ist es sich dessen irgendwie bewußt.
Wenn wir jetzt noch einmal die Verse 11-17 lesen und über Jesu Rolle in Gottes Plan nachdenken, dann kommen wir zu dem, was in diesem Kapitel Mut macht, zu unserer Heilsgewißheit!
Jesus hat sein Leben für uns hingegeben. Er mußte dies nicht tun, niemand hat ihn dazu gezwungen. Aber wir sind ihm so viel wert, dass er es nicht zulassen kann, dass uns ein Leid geschieht.
Wenn der Wolf in eine Herde eindringt, versucht er, einzelne Schafe zu isolieren. Aber nicht, weil er sie lieb hat und ihr Bestes im Sinn – sondern er will es vertilgen. Ein Hirte, dem an seinen Schafen liegt, rennt dem Wolf nach und sucht, ihm das Schaf zu entreissen. Dabei kann er selbst in Gefahr geraten, deshalb läuft in Jesu Beispiel der Hirte weg, der es nur um des Geldes wegen macht. Dann nimmt der gute Hirte das Schaf, das vom Wolf verletzt wurde und verbindet seine Wunden und pflegt es. So, wie es der Strafgefangene in der Kurzandacht tut. Durch dieses liebevolle beherzte Eingreifen und die Pflege entsteht eine Bindung und daher kennt das Schaf die Stimme.
Auch Jesus ist beherzt auf den Wolf (Satan) zugesprungen, der die Schafe (uns) vom Besitzer (Gott) trennen wollte. Auch Jesus selbst hat sich in Gefahr begeben, damit es uns gut geht. ER ist sogar für uns gestorben. Sind wir uns dessen überhaupt bewußt?
Zur Einstimmung spricht die Stille-Zeit-Bibel Zweifel an, die wir vielleicht haben mögen. Sind wir denn wirklich gerettet? Zweifeln wir an unserer Rettung? An unserem Wert?
Ein Beweis für unsere Rettung ist doch der Tod Jesu: er ist todesmutig zwischen uns und den Widersacher gesprungen, ist dabei sogar zu Tode gekommen. In seiner Liebe hat Jehova ihn am 3. Tag wieder auferweckt. Wir hatten uns ja bereits in den vergangenen Wochen – im Zusammenhang mit Ostern – immer wieder damit beschäftigt. Seine Auferstehung ist Realität und sie bedeutet unsere Rettung. Wir sind gerettet!
Wenn Jesus dies alles für uns auf sich genommen hat, dann muss er uns sehr lieben und dann ist eigentlich auch kein Platz für Selbstzweifel.
Fühlen wir uns vielleicht unwürdig, weil wir so viele Fehler haben und noch so viel falsch machen und vielleicht – wie wir uns sehen – noch meilenweit von dem entfernt sind, wie ein Christ „sein sollte“?
Aber wie konnte das Schaf in die Fänge des Wolfes kommen? Er ist ja nicht in den Schafstall eingedrungen und sicherlich hielt es sich nicht eng bei der Herde – sonst hätte sicherlich kein Wolf eine Chance. Es muss sich also aus dem sicheren Stall und dem Schutz beim Hirten entfernt haben – war also in gewissem Sinne ungehorsam. Und dennoch jagt der Hirte ihm nach und setzt sein Leben aufs Spiel, um es zu retten! Er liebt also auch solche Schafe.
Also gibt es keinerlei Grund, an der Liebe des Hirten Jesu zu uns zu zweifeln, egal, wie fehlerhaft wir auch sein mögen. Wenn wir solche Gedanken wegen unserer Fehler haben, zeigt es eigentlich nur, dass wir die richtige Herzenseinstellung haben, denn unser Wunsch ist es, Jesus noch ähnlicher zu sein und wir sind traurig, weil wir das nicht so schaffen. Aber wir bemühen uns von ganzem Herzen.
Außerdem ist das, was Jesus da für uns getan hat, die „unverdiente Güte“. Er ist für alle Menschen gestorben, wie schlecht und verdorben sie auch sein mögen. Wenn wir dies begreifen, dann „hören“ wir die Stimme des Hirten und folgen ihm. Falls wir bisher ein schlechter Mensch gewesen sein sollten, dann folgen wir ihm aus unserer Schlechtigkeit heraus in ein besseres Leben, eins, das das Herz unseres Retters erfreut.
Wie war das mit dem Lamm, das der Strafgefangene in der Kurzandacht gepflegt hatte? Es folgte ihm, weil es sich an seine Stimme erinnerte. Er war der Mann, der ihm so viel Gutes getan hatte. Es folgte ihm aus Dankbarkeit und voller Vertrauen…
weitere Gedanken zu Johannes 10 finden wir hier
Kommentar — 5. Mai 2014 @ 14:38