Matthäus 26 – 28
Kapitel 26
Als nun Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: 2 „Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Passah sein wird, und der Menschensohn soll überliefert werden, um an den Pfahl gebracht zu werden.“
3 Dann versammelten sich die Oberpriester und die älteren Männer des Volkes im Hof des Hohenpriesters, der Kaiphas hieß, 4 und beratschlagten miteinander, um Jesus durch einen listigen Anschlag zu ergreifen und ihn zu töten. 5 Sie sagten jedoch wiederholt: „Nicht beim Fest, damit unter dem Volk kein Aufruhr entstehe.“
6 Als sich Jesus gerade in Bethạnien im Haus Sịmons, des Aussätzigen, befand, 7 trat eine Frau mit einem Alabastergefäß voll kostbarem, wohlriechendem Öl an ihn heran, und sie begann es ihm über sein Haupt zu gießen, während er zu Tisch lag. 8 Als die Jünger dies sahen, wurden sie unwillig und sagten: „Wozu diese Verschwendung? 9 Denn dies hätte man teuer verkaufen und armen Leuten geben können.“ 10 Jesus merkte dies und sagte zu ihnen: „Weshalb sucht ihr der Frau Mühe zu machen? Denn sie hat eine vortreffliche Tat an mir getan. 11 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber werdet ihr nicht allezeit haben. 12 Denn als diese Frau dieses wohlriechende Öl über meinen Leib goß, tat sie es als Vorbereitung auf mein Begräbnis. 13 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer diese gute Botschaft in der ganzen Welt gepredigt wird, wird auch das, was diese Frau tat, zur Erinnerung an sie erzählt werden.“
14 Hierauf ging einer von den Zwölfen, der Judas Iskạriot hieß, zu den Oberpriestern 15 und sagte: „Was wollt ihr mir geben, daß ich ihn an euch verrate?“ Sie setzten ihm dreißig Silberstücke fest. 16 Von da an suchte er fortwährend nach einer guten Gelegenheit, ihn zu verraten.
17 Am ersten Tag der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sagten: „Wo willst du, daß wir für dich Vorbereitungen treffen zum Essen des Passahs?“ 18 Er sprach: „Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Lehrer sagt: ‚Meine bestimmte Zeit ist nahe; ich will das Passah mit meinen Jüngern bei dir zu Hause feiern.‘ “ 19 Und die Jünger taten so, wie es Jesus ihnen befohlen hatte, und sie machten die Dinge für das Passah bereit.
20 Als es nun Abend geworden war, lag er mit den zwölf Jüngern zu Tisch. 21 Während sie aßen, sprach er: „Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten.“ 22 Tief betrübt darüber, fing jeder einzelne von ihnen an, zu ihm zu sagen: „Herr, ich bin es doch nicht etwa?“ 23 Er erwiderte und sprach: „Der seine Hand mit mir in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. 24 Allerdings geht der Menschensohn weg, so wie über ihn geschrieben steht, wehe aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre besser für ihn, wenn dieser Mensch nicht geboren worden wäre.“ 25 Judas, der im Begriff stand, ihn zu verraten, gab ihm zur Antwort: „Ich bin es doch nicht etwa, Rabbi?“ Er sprach zu ihm: „Du selbst hast [es] gesagt.“
26 Während sie weiteraßen, nahm Jesus ein Brot, und nachdem er einen Segen gesprochen hatte, brach er es, gab es den Jüngern und sagte: „Nehmt, eßt! Dies bedeutet meinen Leib.“ 27 Auch nahm er einen Becher, und nachdem er Dank gesagt hatte, gab er ihnen diesen und sprach: „Trinkt daraus, ihr alle; 28 denn dies bedeutet mein ‚Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird. 29 Ich sage euch aber: Ich werde von nun an bestimmt nicht mehr von diesem Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, an dem ich es neu mit euch trinke im Königreich meines Vaters.“ 30 Nach Lobgesängen gingen sie schließlich hinaus zum Ölberg.
31 Dann sprach Jesus zu ihnen: „Ihr alle werdet in dieser Nacht meinetwegen zum Straucheln gebracht werden, denn es steht geschrieben: ‚Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.‘ 32 Nachdem ich aber auferweckt sein werde, will ich euch nach Galilạ̈a vorangehen.“ 33 Petrus aber gab ihm zur Antwort: „Wenn auch alle anderen deinetwegen zum Straucheln kommen, werde ich niemals zum Straucheln gebracht werden!“ 34 Jesus sprach zu ihm: „Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ 35 Petrus sagte zu ihm: „Selbst wenn ich mit dir sterben müßte, will ich dich auf keinen Fall verleugnen.“ Auch alle anderen Jünger sagten dasselbe.
36 Dann kam Jesus mit ihnen zu der Stelle, die Gethsẹmane hieß, und er sprach zu den Jüngern: „Setzt euch hier nieder, während ich dorthinüber gehe und bete.“ 37 Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedạ̈us mit und fing an, betrübt und schmerzlich beunruhigt zu sein. 38 Dann sprach er zu ihnen: „Meine Seele ist tief betrübt, ja bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir.“ 39 Und er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“
40 Und er kam zu den Jüngern und fand sie schlafend, und er sprach zu Petrus: „Konntet ihr denn nicht auch nur e i n e Stunde mit mir wachen? 41 Wacht und betet unablässig, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist zwar voller Eifer, aber das Fleisch ist schwach.“ 42 Wieder ging er hin, zum zweiten Mal, und betete, indem er sprach: „Mein Vater, wenn es nicht möglich ist, daß dieser vorübergehe, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.“ 43 Und er kam wieder und fand sie schlafend, denn ihre Augen waren schwer. 44 Da ließ er sie zurück, ging wieder weg und betete zum dritten Mal, indem er nochmals dasselbe Wort sprach. 45 Dann kam er zu den Jüngern und sprach zu ihnen: „Zu einer solchen Zeit, wie diese es ist, schlaft ihr und ruht euch aus! Seht! Die Stunde hat sich genaht, da der Menschensohn in die Hände von Sündern überliefert wird. 46 Steht auf, laßt uns gehen. Seht! Mein Verräter hat sich genähert.“ 47 Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Knüppeln von den Oberpriestern und älteren Männern des Volkes her.
48 Nun hatte ihnen sein Verräter ein Zeichen gegeben, indem er sprach: „Wen immer ich küsse, der ist es; nehmt ihn in Gewahrsam.“ 49 Und geradewegs auf Jesus zugehend, sagte er: „Guten Tag, Rabbi!“ und küßte ihn sehr zärtlich. 50 Jesus aber sprach zu ihm: „Freund, zu welchem Zweck bist du hier?“ Dann traten sie herzu und legten Hand an Jesus und nahmen ihn in Gewahrsam. 51 Doch siehe, einer von denen, die mit Jesus waren, streckte seine Hand aus und zog sein Schwert und schlug den Sklaven des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab. 52 Da sagte Jesus zu ihm: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. 53 Oder denkst du, ich könne nicht meinen Vater anrufen, daß er mir in diesem Augenblick mehr als zwölf Legiọnen Engel sende? 54 Wie aber würden in diesem Fall die Schriften erfüllt werden, daß es so geschehen muß?“ 55 In jener Stunde sagte Jesus zu den Volksmengen: „Seid ihr mit Schwertern und Knüppeln wie gegen einen Räuber ausgezogen, um mich festzunehmen? Tag für Tag pflegte ich im Tempel zu sitzen und zu lehren, und doch nahmt ihr mich nicht in Gewahrsam. 56 Aber all dies ist geschehen, damit die Schriftworte der Propheten erfüllt werden.“ Dann verließen ihn alle Jünger und flohen.
57 Die, die Jesus in Gewahrsam nahmen, führten ihn ab zu Kaiphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und die älteren Männer versammelt waren. 58 Petrus aber folgte ihm in gutem Abstand bis zum Hof des Hohenpriesters, und nachdem er hineingegangen war, saß er bei den Dienern [des Hauses], um den Ausgang [der Sache] zu sehen.
59 Mittlerweile suchten die Oberpriester und der gesamte Sanhedrịn nach einem falschen Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen, 60 aber sie fanden keines, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Später traten zwei auf 61 und sprachen: „Dieser hat gesagt: ‚Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und ihn in drei Tagen aufbauen.‘ “ 62 Darauf stand der Hohepriester auf und sagte zu ihm: „Hast du keine Antwort? Was ist das, worin diese gegen dich zeugen?“ 63 Jesus aber schwieg. Da sprach der Hohepriester zu ihm: „Bei dem lebendigen Gott stelle ich dich unter Eid, uns zu sagen, ob du der Christus, der Sohn Gottes, bist!“ 64 Jesus sprach zu ihm: „Du selbst hast [es] gesagt. Doch ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.“ 65 Da zerriß der Hohepriester seine äußeren Kleider und sprach: „Er hat gelästert! Wozu brauchen wir weiter Zeugen? Seht! Jetzt habt ihr die Lästerung gehört. 66 Was ist eure Meinung?“ Sie entgegneten ihm: „Er ist des Todes schuldig.“ 67 Darauf spien sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit ihren Fäusten. Andere gaben ihm Backenstreiche 68 und sprachen: „Prophezeie uns, du Christus: Wer ist es, der dich schlug?“
69 Petrus nun saß draußen im Hof; und ein Dienstmädchen trat auf ihn zu und sagte: „Auch du warst bei Jesus, dem Galilạ̈er!“ 70 Er aber leugnete es vor ihnen allen und sprach: „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ 71 Nachdem er hinausgegangen war zum Torhaus, bemerkte ihn ein anderes Mädchen und sagte zu denen, die dort waren: „Dieser war bei Jesus, dem Nazarẹner.“ 72 Und wieder leugnete er es mit einem Eid: „Ich kenne den Menschen nicht!“ 73 Nach einer kleinen Weile traten die Herumstehenden herzu und sagten zu Petrus: „Bestimmt bist auch du einer von ihnen, denn dein Dialekt macht dich tatsächlich kenntlich.“ 74 Da fing er an zu fluchen und zu schwören: „Ich kenne den Menschen nicht!“ Und sogleich krähte ein Hahn. 75 Und Petrus erinnerte sich an den Ausspruch Jesu, der gesagt hatte: „Ehe ein Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
Kapitel 27
Als es Morgen geworden war, hielten alle Oberpriester und die älteren Männer des Volkes Rat gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen. 2 Und nachdem sie ihn gebunden hatten, führten sie ihn ab und übergaben ihn Pilạtus, dem Statthalter.
3 Als dann Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt worden war, hatte er Gewissensbisse und brachte die dreißig Silberstücke den Oberpriestern und älteren Männern zurück 4 und sagte: „Ich habe gesündigt, als ich gerechtes Blut verriet.“ Sie sprachen: „Was geht das uns an? Das ist deine Sache!“ 5 Da warf er die Silberstücke in den Tempel und zog sich zurück und ging hin und erhängte sich. 6 Die Oberpriester aber nahmen die Silberstücke und sagten: „Es ist nicht erlaubt, sie in den heiligen Schatz zu werfen, denn sie sind der Blutpreis.“ 7 Nachdem sie sich miteinander beraten hatten, kauften sie damit das Feld des Töpfers, um [darauf] Fremde zu begraben. 8 Daher ist dieses Feld bis auf den heutigen Tag „Blutfeld“ genannt worden. 9 Damals erfüllte sich das, was durch Jeremia, den Propheten, gesagt wurde, welcher sprach: „Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis für den Abgeschätzten, auf den einige der Söhne Israels einen Preis gesetzt hatten, 10 und sie gaben sie für das Feld des Töpfers, so wie es Jehova mir geboten hatte.“
11 Jesus stand nun vor dem Statthalter; und der Statthalter stellte ihm die Frage: „Bist du der König der Juden?“ Jesus erwiderte: „Du selbst sagst [es].“ 12 Als er aber von den Oberpriestern und älteren Männern angeklagt wurde, gab er keine Antwort. 13 Da sagte Pilạtus zu ihm: „Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich bezeugen?“ 14 Er aber antwortete ihm nicht, nein, nicht ein Wort, so daß sich der Statthalter sehr verwunderte.
15 Nun war es von Fest zu Fest Brauch, daß der Statthalter der Volksmenge einen Gefangenen, den, den sie haben wollten, freigab. 16 Gerade zu jener Zeit hatte man einen berüchtigten Gefangenen, der Bạrabbas hieß. 17 Als sie somit versammelt waren, sagte Pilạtus zu ihnen: „Wen soll ich euch nach eurem Willen freigeben, Bạrabbas oder Jesus, den sogenannten Christus?“ 18 Denn er wußte, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten. 19 Während er auf dem Richterstuhl saß, sandte überdies seine Frau zu ihm und ließ sagen: „Habe nichts mit diesem gerechten Menschen zu schaffen, denn ich habe heute seinetwegen in einem Traum viel gelitten.“ 20 Doch die Oberpriester und die älteren Männer überredeten die Volksmengen, um Bạrabbas zu bitten, Jesus dagegen umzubringen. 21 Da ergriff der Statthalter das Wort und sprach zu ihnen: „Welchen von den beiden soll ich euch nach eurem Willen freigeben?“ Sie sprachen: „Bạrabbas.“ 22 Pilạtus sagte zu ihnen: „Was soll ich denn mit Jesus, dem sogenannten Christus, tun?“ Sie alle sagten: „An den Pfahl mit ihm!“ 23 Er sprach: „Nun, was hat er denn Schlechtes getan?“ Sie aber schrien fortgesetzt nur noch mehr: „An den Pfahl mit ihm!“
24 Da Pilạtus sah, daß es nichts nützte, sondern daß vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser und wusch seine Hände vor der Volksmenge und sprach: „Ich bin unschuldig am Blut dieses [Menschen]. Das ist eure Sache.“ 25 Darauf erwiderte alles Volk und sprach: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder.“ 26 Dann gab er ihnen Bạrabbas frei, Jesus aber ließ er auspeitschen und lieferte ihn aus, damit er an den Pfahl gebracht werde.
27 Dann nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus in den Palast des Statthalters mit und versammelten die ganze Truppeneinheit um ihn. 28 Und sie entkleideten ihn, legten ihm einen scharlachroten Mantel um, 29 und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf den Kopf und [gaben ihm] ein Rohr in seine rechte Hand. Und sie fielen vor ihm auf die Knie und trieben Spott mit ihm, indem sie sprachen: „Guten Tag, du König der Juden!“ 30 Und sie spien ihn an und nahmen das Rohr und begannen ihn auf seinen Kopf zu schlagen. 31 Nachdem sie Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm schließlich den Mantel ab und legten ihm seine äußeren Kleider an und führten ihn ab, um ihn an den Pfahl zu bringen.
32 Während sie hinausgingen, fanden sie einen Einheimischen von Kyrẹne namens Sịmon. Diesen zwangen sie zu dem Dienst, seinen Marterpfahl aufzunehmen. 33 Und als sie zu einer Stätte kamen, die Gọlgotha, das heißt Schädelstätte, genannt wurde, 34 gaben sie ihm Wein, mit Galle vermischt, zu trinken; doch nachdem er ihn geschmeckt hatte, lehnte er es ab zu trinken. 35 Als sie ihn an den Pfahl gebracht hatten, verteilten sie seine äußeren Kleider, indem sie Lose warfen, 36 und während sie dort saßen, bewachten sie ihn. 37 Auch brachten sie über seinem Haupt die Inschrift über die gegen ihn erhobene Beschuldigung an: „Dieser ist Jesus, der König der Juden.“
38 Dann wurden zwei Räuber mit ihm an den Pfahl gebracht, einer zu seiner Rechten und einer zu seiner Linken. 39 Die Vorübergehenden nun begannen lästerlich über ihn zu reden, ihren Kopf zu schütteln 40 und zu sagen: „Oh, der du den Tempel niederreißen und ihn in drei Tagen aufbauen wolltest, rette dich selbst! Wenn du ein Sohn Gottes bist, so steige vom Marterpfahl herab!“ 41 Gleicherweise begannen auch die Oberpriester samt den Schriftgelehrten und älteren Männern Spott mit ihm zu treiben und zu sagen: 42 „Andere hat er gerettet; sich selbst kann er nicht retten! Er ist König von Israel; er steige nun vom Marterpfahl herab, und wir wollen an ihn glauben. 43 Er hat auf Gott vertraut; ER befreie ihn nun, wenn ER ihn [haben] will, denn er sagte: ‚Ich bin Gottes Sohn.‘ “ 44 Desgleichen begannen ihn auch die Räuber zu schmähen, die mit ihm zusammen an den Pfahl gebracht worden waren.
45 Von der sechsten Stunde an brach eine Finsternis über das ganze Land herein bis zur neunten Stunde. 46 Um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: „Elí, Elí, lamá sabachtháni?“ , das heißt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ 47 Als einige der dort Stehenden dies hörten, begannen sie zu sagen: „Dieser ruft den Elịa.“ 48 Und sogleich lief einer von ihnen hin und nahm einen Schwamm und füllte ihn mit saurem Wein und steckte ihn an ein Rohr und gab ihm zu trinken. 49 Die übrigen aber sprachen: „Laß [ihn]! Wir wollen sehen, ob Elịa kommt, um ihn zu retten.“ [[Ein anderer nahm einen Speer und durchstach seine Seite, und es kam Blut und Wasser heraus.]] 50 Nochmals schrie Jesus mit lauter Stimme und hauchte [seinen] Geist aus.
51 Und siehe, der Vorhang des Heiligtums wurde von oben bis unten entzweigerissen, und die Erde erbebte, und die Felsen wurden gespalten. 52 Und die Gedächtnisgrüfte wurden geöffnet, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden aufgerichtet 53 (und Leute, die nach seiner Auferweckung von den Gedächtnisgrüften herkamen, gingen in die heilige Stadt), und sie wurden vielen sichtbar. 54 Der Offizier aber und die, die mit ihm Jesus bewachten, gerieten in große Furcht, als sie das Erdbeben und die Dinge geschehen sahen, und sprachen: „Bestimmt war dieser Gottes Sohn.“
55 Außerdem sahen dort viele Frauen, die Jesus von Galilạ̈a her begleitet hatten, um ihm zu dienen, aus einiger Entfernung zu; 56 unter ihnen befanden sich Maria Magdalẹne, auch Maria, die Mutter des Jakobus und des Jọses, und die Mutter der Söhne des Zebedạ̈us.
57 Am späten Nachmittag nun kam ein reicher Mann von Arimathịa namens Joseph, der auch selbst ein Jünger Jesu geworden war. 58 Dieser ging zu Pilạtus hinauf und bat um den Leib Jesu. Da gebot Pilạtus, daß er übergeben werden sollte. 59 Und Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in reine, feine Leinwand 60 und legte ihn in seine neue Gedächtnisgruft, die er im Felsen ausgehauen hatte. Und nachdem er einen großen Stein an die Türöffnung der Gedächtnisgruft gewälzt hatte, ging er weg. 61 Maria Magdalẹne und die andere Maria aber blieben dort vor dem Grab sitzen.
62 Am nächsten Tag, der auf den Vorbereitungstag folgte, versammelten sich die Oberpriester und die Pharisäer vor Pilạtus 63 und sprachen: „Herr, wir haben uns daran erinnert, daß jener Betrüger, als er noch lebte, gesagt hat: ‚Nach drei Tagen werde ich auferweckt werden.‘ 64 Daher gebiete, daß das Grab bis zum dritten Tag gesichert werde, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: ‚Er ist von den Toten auferweckt worden!‘ und dieser letzte Betrug schlimmer werde als der erste.“ 65 Pilạtus sagte zu ihnen: „Ihr habt eine Wache. Geht und sichert es so, wie ihr es versteht.“ 66 Da gingen sie hin und sicherten das Grab, indem sie den Stein versiegelten und die Wache hatten.
Kapitel 28
Nach dem Sabbat, als es am ersten Tag der Woche hell wurde, kamen Maria Magdalẹne und die andere Maria, um das Grab zu besehen.
2 Und siehe, ein großes Erdbeben hatte sich ereignet; denn Jehovas Engel war vom Himmel herabgestiegen und herzugetreten und hatte den Stein weggewälzt und saß darauf. 3 Sein Aussehen war wie der Blitz und seine Kleidung so weiß wie Schnee. 4 Ja, aus Furcht vor ihm zitterten die Wächter und wurden wie Tote.
5 Der Engel aber ergriff das Wort und sprach zu den Frauen: „Fürchtet ihr euch nicht, denn ich weiß, daß ihr Jesus sucht, der an den Pfahl gebracht wurde. 6 Er ist nicht hier, denn er ist auferweckt worden, wie er es gesagt hat. Kommt, seht den Ort, wo er gelegen hat. 7 Und geht eilends und sagt seinen Jüngern, daß er von den Toten auferweckt worden ist, und siehe, er geht euch nach Galilạ̈a voraus; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe! Ich habe [es] euch gesagt.“
8 Da verließen sie die Gedächtnisgruft eilends mit Furcht und großer Freude, und sie liefen, um es seinen Jüngern zu berichten. 9 Und siehe, Jesus begegnete ihnen und sprach: „Guten Tag!“ Sie traten herzu und faßten ihn bei den Füßen und huldigten ihm. 10 Da sprach Jesus zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Geht, berichtet meinen Brüdern, daß sie nach Galilạ̈a fortgehen sollen; und dort werden sie mich sehen.“
11 Während sie weggingen, siehe, da kamen einige von der Wache in die Stadt und berichteten den Oberpriestern alles, was geschehen war. 12 Und nachdem sich diese mit den älteren Männern versammelt und Rat gehalten hatten, gaben sie den Soldaten eine genügende Anzahl Silberstücke 13 und sprachen: „Sagt: ‚Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen.‘ 14 Und wenn dies dem Statthalter zu Ohren kommt, wollen wir [ihn] bereden und veranlassen, daß ihr ohne Sorge sein könnt.“ 15 Da nahmen sie die Silberstücke und taten, wie sie angewiesen worden waren; und dieses Wort ist unter den Juden verbreitet worden bis auf den heutigen Tag.
16 Die elf Jünger dagegen gingen nach Galilạ̈a zu dem Berg, wohin Jesus sie bestellt hatte, 17 und als sie ihn sahen, huldigten sie ihm, einige aber zweifelten. 18 Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen, indem er sprach: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. 19 Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, 20 und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“
Jule | 10.22.09 | Matthäus, Text in der Bibel |
Jule
Matthäus 26 – 28
Matthäus 26:20-25
auch Judas?
Ist das nicht krass? Er hatte bereits mit den Oberpriestern geregelt, dass er Jesus verraten würde und nun fragt auch er Jesus scheinheilig „ich bin es doch nicht etwa?“
Wie konnte er so frech und dreist fragen? Er wusste doch aus Erfahrung, dass Jesus den Menschen ins Herz sehen konnte.
Wusste er nicht, dass Jesus die Scheinheiligkeit hinter dieser Frage erkannte?
Wie kommt es überhaupt, dass ein Mensch, der Jesus in den Jahren seines Lehrens und Wirkens begleitet hatte, der so eng mit Jesus zusammen gewesen war – wie kann so ein Mensch auf den Gedanken kommen, diesen wundervollen Jesus ans Messer zu liefern?
Könnte es sein, dass wir Judas Iskariot in seiner Einstellung gleichen?
Was wäre gewesen, wenn wir damals gelebt hätten und ebenso engen und intensiven Kontakt zu diesem Jesus gehabt hätten?
Kommentar — 28. Oktober 2009 @ 02:23
Jule
Matthäus 26:31-35
armer Petrus!
War er doch so felsenfest davon überzeugt, dass er in allem fest zu seinem Freund und Herrn Jesus halten würde. Er war sogar bereit, für ihn in den Tod zu gehen Und dann verleugnet er ihn kurz darauf drei Mal.
Können wir uns vorstellen, wie beschämend das für ihn gewesen sein musste?
Kommentar — 28. Oktober 2009 @ 02:23
Jule
Matthäus 26:36-45
können wir uns vorstellen, wie peinlich das seinen Jüngern war, dass sie sich vom Schlaf hatten übermannen lassen?
Wie sie sich wohl später gefühlt hatten, als Jesus am Pfahl gestorben war? Als ihnen bewusst wure, dass sie ihn in seiner schwersten Stunde allein gelassen hatten? Dass sie ein unglaubliches Vorrecht gehabt hatten, ihm in seinen letzten schweren Stunden beizustehen.
Ob ihnen da seine enttäuschten Worte im Kopf widergehallt sind?
Kommentar — 28. Oktober 2009 @ 02:23
Jule
Matthäus 26:59-68
wie sich Jesus wohl dabei gefühlt hatte?
Eigentlich war dieser Prozess ja grotesk! Die Personen, die über die Jahre die Gebote seines Vaters mit Füßen getreten und mit ihrem Tun Gott gelästert hatten – ebendiese Personen klagten ihn nun dessen an, was sie selbst taten!
Waren wir selbst schon einmal in einer solchen ähnlichen Situation?
Wie mögen die Jünger wohl empfunden haben, als sie das lächerliche Urteil hörten?
Wie reagieren wir heute, wenn wir mitbekommen, dass ein Bruder für etwas angeklagt wird, was er nicht gemacht hat und was ihm niemals in den Sinn kommen würde – von einer Person, die genau diese Dinge selbst tut, deren sie ihn anklagt?
Was, wenn die Falschankläger damit auch noch durchkommen und der Bruder von einem Gericht zu Unrecht verurteilt wird?
Wie reagieren wir da? Schweigen wir und denken „Gott wird ihm schon helfen“?
Wenn wir zu so einem himmelschreiendem Unrecht schweigen, könnte es dann sein, dass wir den Böcken aus Jesu Gleichnis gleichen und er zu uns sagt „ihr habt mir nicht geholfen“?
Und wir wissen nicht, was Jesus damit meint und fragen ihn „wann haben wir dir nicht geholfen?“ Könnte es sein, dass er dann zu uns sagt „ihr habt tatenlos dabei zugesehen, wie man das Leben dieses Bruders durch Rufmord zerstört hat – und das, obwohl ihr wusstet, wie grotesk die Vorwürfe waren. Ihr wusstet, dass sie ebenso grotesk waren, wie es damals war, als die Gotteslästerer ausgerechnet mir Gotteslästerung vorgeworfen haben und mich damit an dem Pfahl zu Tode gebracht haben. Ihr hättet als Zeugen autreten und diese Schweinerei aufdecken müssen. Statt dessen habt hr euch zurückgehalten, aus Angst um eure eigene Haut, obwohl ihr wusstet, dass hier ein himmelschreiendes Unrecht geschieht!“
Haben wir darüber schon einmal nachgedacht wie Jehova solche Personen sieht?
Kommentar — 28. Oktober 2009 @ 02:23
Jule
Matthäus 27:44
wirklich beide?
Heisst es nicht an anderer Stelle, dass der eine den anderen schalt und Jesus bat, seiner zu gedenken, wenn er in sein Königreich käme?
Kommentar — 28. Oktober 2009 @ 02:24
Jule
Matthäus 26 – 28
Drei kurze Kapitel, und doch passiert so viel!
Hier beginnen die letzten Tage im Leben Jesu und hier beginnt auch die Bibellesung, die wir immer noch zusätzlich vor dem Gedächtnismahl lesen. Stoff, der mich immer wieder unglaublich wütend und traurig macht und unendlich mitnimmt.
Aber auch Stoff, der wichtig ist und sein muss. Denn der Sinn von Jesu Leben und Wirken bestand ja nicht darin, all die Wunder zu wirken, sondern dass er uns wieder unserem Gott näher bringt. Auch sein Predigen war dazu sehr wichtig.
Aber das allerwichtigste war halt sein Tod! Er mußte für uns sterben, damit wir mit Gott versöhnt werden konnten. Genau dies macht mich daran auch so traurig.
Heute hatten wir uns einen Film über Organspende angesehen, der sehr interessant und informativ war. Hier wurde auch ein Mann gezeigt, der auf ein Spenderherz wartete. Er brauchte es dringend, da er sonst wohl nicht mehr lange zu leben haben würde. Er sagte, dass er ein ziemliches Problem damit habe, dass zuerst ein anderer sterben müsse, damit er leben könne!
In der Regel verändert so eine OP das ganze restliche Leben einer solchen Person. Er wird es sein Leben lang nicht vergessen und immer dankbar dafür sei, dass er selbst leben darf – weil sich eine andere Person zur Organspende entschieden hat. Sein Leben wird ihm immer kostbar sein, denn er ist „dem Tod schon einmal von der Schippe gesprungen“ und zudem hat sein Leben das Leben eines anderen gekostet. Er wird viel bewusster und voller Dankbarkeit für den edlen Spender leben. Sicherlich wird er seine Zeit und Energie nicht mit allerlei Unsinn verplempern.
Haben wir eine ebenso große Wertschätzung für das Opfer, das Jesus für uns gebracht hat? Hat dieses Wissen darum unser Leben verändert? Beeinflusstt es auch heute noch alles, was wir tun?
Wie ist es, wenn wir ein Problem mit unserem Bruder haben und uns gekränkt und verletzt fühlen – nehmen wir uns und unsere verletzten Gefühle dann so wichtig, dass wir nicht einlenken können? Denken wir in so einem Fall mal daran, was Jesus alles erdulden musste – und zwar völlig zu Unrecht.
Warum tat er das? Um uns mit unserem liebevollen Gott zu versöhnen.
Jesus gab uns das Gebot, dass wir einander lieben sollten, daran würde man seine Jünger erkennen und wir sollten auch unsere Feinde lieben. Sollte uns dieses große Ganze nicht dazu veranlassen, ihn nachzuahmen und uns selbst nicht zu wichtig zu nehmen – um des lieben Friedens willen?
Kommentar — 22. Oktober 2011 @ 22:01
Jule
Matthäus 26 – 28
Nun kommen also wieder die letzten Kapitel, die ich überhaupt nicht mag – weil das Ganze so ungerecht ist. Aber es mußte ja sein, denn es war Gottes Wille und macht unsere Zukunftshoffnung erst möglich. Mir wäre lieber, wenn dies anders möglich gewesen wäre. Aber ich denke, das hätten Jehova und sein geliebter Sohn auch vorgezogen. Aber um der Gerechtigkeit zu genügen, mußte es genau so sein. Leider!
Matthäus 26 – Jesu Leiden und Sterben und seine Auferstehung (Kapitel 26 bis 28)
Kommentar — 26. Oktober 2012 @ 14:04
Jule
Matthäus 27 – Jesus wird Pilatus übergeben
Wie furchtbar dies alles ist!
Zu diesem Stoff passt die Sammlung zur Vorbereitung auf das Gedächtnismahl, der Vortrag „Die letzten Stunden im Leben Jesu“ und Radio Thyrus „Chronik eines Todes“. Für die lieben Kleinen gibt es von der Zeichentrickreihe „The Beginners Bible“ die Folge „Die Ostergeschichte“
Kommentar — 26. Oktober 2012 @ 14:15
Jule
Matthäus 28 – Jesus ist auferstanden
Ende gut – alles gut!
Kommentar — 26. Oktober 2012 @ 14:19
Jule
Matthäus 26 – 28
Matthäus 26 – Warum diese Änderung bei Petrus?
So ist das mit den Menschlichen Schwächen: vorhin war er noch bereit, für Jesus zu sterben und nun leugnet er sogar vehement, ihn überhaupt zu kennen.
Warum diese Änderung bei Petrus? Was hatte ihm solche Angst gemacht?
Kommentar — 23. Dezember 2013 @ 09:06
Jule
Judas
In den meisten Jesusfilmen wird er als ein aufrichtiger Mann dargestellt, der nur durch seine falschen Vorstellungen vom Messias fehlgeleitet wird. Diese Figur im Film ist der Ansicht, dass Jesus der Führer der Aufständischen sein solle und das Reich Gottes durch Gewalt einsetzen. Daher verrät er Jesus an die Priester, um ihn dadurch dazu zu zwingen.
Aber kann diese Vorstellung von Judas richtig sein?
Wenn Jesus doch hier noch im Beisein von Judas erzählt, was passieren wird – wie konnte Judas dann annehmen, dass er etwas Gutes beschleunigen würde?
Jesus sagt doch hier ganz klar, was passieren wird: er würde festgenommen, misshandelt und gekreuzigt werden. Sicherlich wußte jeder Jude der damaligen Zeit, welch qualvoller Tod so einem Menschen in Aussicht steht.
Wenn also die Vorstellung der Filmemacher wirklich auf Judas zutrifft – warum hat er dann nicht spätestens jetzt sein Vorhaben abgesagt?
Kommentar — 23. Dezember 2013 @ 22:09
Jule
Die Frage „Ich bin es doch nicht etwa?“
Damit konnte ich all die Jahre nichts anfangen, denn man sollte doch eigentlich meinen, dass jeder sehr wohl wußte, ob er Jesus verraten habe oder es vorhatte.
Die Filmmacher sind bei dem Stoff „das Leben Jesu“ sehr kreativ. Es gibt unzählige Versionen, wovon wir bereits einige gesehen haben. In dem Film „Petrus und das letzte Abendmahl“ machen sich die Filmemacher genau über diese Frage gedanken und ich finde den Lösungsansatz ziemlich interessant. So könnte es gewesen sein und so macht die Frage auch für mich Sinn:
Jesus sitzt mit seinen Jüngern beim Passah und erzählt ihnen, dass sein Tod nun bald nahe ist, dass er umkommen wird und dass sich seine Jünger zerstreuen werden. Er sagt Petrus, dass selbst er ihn noch vor Sonnenaufgang verleugnen würde. Eine unvorstellbare Tatsache. Wenn selbst dieser treue und eifrige Petrus …
Nacheinander sehen wir die einzelnen Jüngern – wie die Zeit anhält und sich der Jünger unter Verfolgung vorstellt, wie er die Angst empfindet, sich in einer aussichtslosen Lage für sich selbst sieht. „Wie werde ich dann reagieren? Ob ich dann meinen Herrn verraten werde? Hat er vielleicht hier von mir gesprochen? Könnte es soweit kommen?“
Nacheinander tauchen wir in die Gedanken und Empfindungen der einzelnen Jünger ein und wir können sie sehr gut nachvollziehen. Jeder einzelne hat echte Angst, dass er unter Druck derart einknicken könne. Jeder hofft für sich, dass dies niemals passieren wird.
Nur Judas hat solche Visionen nicht. Bei ihm sehen wir lediglich, dass er vor Angst zittert, er könne noch vorher auffliegen. Er hat den Herrn verraten, ohne dass ein solch unmenschlicher Druck auf ihm lastet.
Ich denke, dass das Bild des Judas in diesem Film am authentischsten dargestellt wird, als einen verschlagenen egoistischen Mann. Denn wenn er Jesus nur aus einer Schwäche heraus verraten hätte, wäre dessen Urteil sicherlich nicht derart hart über Judas ausgefallen.
Aber seit ich diesen Film gesehen habe, verstehe ich die Fragerei der Jünger besser. Es liest sich nicht mehr ganz so unlogisch.
weitere Gedanken zu Matthäus 26 finden wir hier
Kommentar — 23. Dezember 2013 @ 22:24
Jule
Matthäus 27 – ich mag diesen Teil nicht sonderlich, Joshua schon
Ja, dies ist der Teil der Bibel, den ich absolut nicht mag 🙁
Vor einiger Zeit habe ich auf die Kinder von unserem Pastor aufgepasst und mit ihnen die Filme aus der Reihe „The beginners Bible“ über Jesus angesehen. Der Älteste (ist gerade mal 8) wollte unbedingt die Ostergeschichte sehen. Warum ich diesen Teil so wenig mag, konnte er überhaupt nicht verstehen – denn er findet die Geschichte toll. „Was magst du denn daran nicht?“
Ich hasse es, mir vorzustellen, wie sie mit Jesus umgegangen sind. Er war der beste Mensch, der je gelebt hat, er hat allen nur Gutes getan und muss dann so ein schreckliches Ende finden. Und warum? Um uns von unseren Sünden zu erlösen und den Weg frei zu machen, damit wir uns ohne Hemmungen unserem Gott nahen können. Und die wenigsten Menschen haben Wertschätzung dafür.
Hier sehen wir ein sehr gutes Beispiel für die Frage: „ist das Glas halbvoll oder halbleer?“
Bei mir scheint das Glas halb leer zu sein, denn ich sehe hier all das Schlimme. Bei Joshua ist es halbvoll: er sieht das Gute, dass Jesus aus Liebe für uns alle gestorben ist, obwohl wir es nicht verdient haben „und ausserdem ist Jesus ja auferstanden“.
Das stimmt, das weiss ich auch, aber immer wenn ich bei diesem Thema bin, steht das für mich eher im Hintergrund. Denn immerhin musste er ja vorher heftig leiden, auch wenn er sich freiwillig darauf eingelassen hatte.
Hier erkenne ich immer wieder, wie wichtig es ist, die Dinge ausgeglichen zu sehen.
Wobei mein Mannn immer sagt, dass eigentlich alle Menschen den Film „Die Passion Christi“ sehen müßten, damit sie begreifen, was Jesus für uns getan hat. Er ist der Ansicht, dass man dann nicht so weiterleben könne, wie bisher. Dies Begreifen des schlimmen Leides würde den ganzen Menschen zwangsläufig verändern. Aus einer tiefen Dankbarkeit heraus erwächst tiefe Liebe – die uns dann wiederum zu einem besseren und gottgefälligem Leben antreibt
weitere Gedanken zu Matthäus 27 finden wir hier
Kommentar — 23. Dezember 2013 @ 22:53
Jule
Matthäus 28 – warum die Juden nicht glauben, dass Jesus der Messias war
Ende gut – alles gut. Ich liebe Geschichten mit einem Happy End 🙂
Aber hier erkennen wir auch, warum die Juden nicht glauben, dass Jesus der Messias war: denn es wurde ihnen versichert, dass er nicht auferstanden war, sondern von seinen Jüngern gestohlen wurde, um das Volk irrezuführen.
Immerhin haben es die Wachen „glaubhaft“ als Augenzeugen des Diebstahls bezeugt. Warum hätten sie dies anzweifeln sollen?
Warum glaubten die Christen an die Auferstehung: weil sie den auferstandenen Jesus selbst gesehen hatten oder mit anderen gesprochen, die ihn selbst gesehen hatten.
Ist es wirklich so logisch, dass wir persönlich damals das Richtige geglaubt hätten? Immerhin gab es auf beiden Seiten Augenzeugen und wenn die Jünger wirklich Betrüger waren?
Wir mit unserem Wissen haute haben da oftmals leicht reden. Thom und ich versetzen uns oft in diese Zeit hinein und fragen uns ganz ehrlich, ob wir wirklich so selbstverständlich damals Christus nachgefolgt wären, wie es uns heute erscheint
weitere Gedanken zu Matthäus 28 finden wir hier
Kommentar — 23. Dezember 2013 @ 23:03
Jule
Wenn wir nun das Evangelium des Matthäus so Revue passieren lassen – was sagt es über den Verfasser als Mensch und über seinen Glauben aus?
hier finden wir noch einigen ergänzenden Stoff dazu:
Kommentar — 23. Dezember 2013 @ 23:08