Esther 4 – 7
Kapitel 4
Und Mọrdechai selbst erhielt Kenntnis von allem, was getan worden war; und dann zerriß Mọrdechai seine Kleider und legte Sacktuch an und Asche und ging in die Mitte der Stadt hinaus und schrie mit lautem und bitterem Geschrei. 2 Schließlich kam er bis vor das Tor des Königs, denn niemand durfte in Sacktuchkleidung in das Tor des Königs kommen. 3 Und in all den verschiedenen Gerichtsbezirken, wohin immer das Wort des Königs und sein Gesetz gelangten, war große Trauer unter den Juden und Fasten und Weinen und Klagen. Sacktuch und Asche selbst wurde als Lager für viele ausgebreitet. 4 Und Esthers junge Frauen und ihre Eunuchen begannen hereinzukommen und [es] ihr mitzuteilen. Und die Königin geriet in sehr tiefen Schmerz. Dann sandte sie Kleider, um Mọrdechai zu kleiden und sein Sacktuch von ihm zu entfernen. Und er nahm [sie] nicht an. 5 Darauf rief Esther Hạthach, einen von den Eunuchen des Königs, den er ihr zu Diensten gestellt hatte, und sie beauftragte ihn dann hinsichtlich Mọrdechais, zu erfahren, was dies bedeute und worum sich all dies handle.
6 So ging Hạthach zu Mọrdechai auf den öffentlichen Platz der Stadt hinaus, der vor dem Tor des Königs war. 7 Da teilte ihm Mọrdechai alle Dinge mit, die ihm widerfahren waren, und die genaue Angabe des Geldes, das Hạman zugesagt hatte, gegen die Juden in den Schatz des Königs zu zahlen, damit man sie vernichte. 8 Und er gab ihm eine Abschrift des Schreibens des Gesetzes, das in Sụsa zu ihrer Vertilgung erlassen worden war, damit er sie Esther zeige und ihr Bescheid gebe und sie beauftrage, zum König hineinzugehen und ihn um Gunst anzuflehen und direkt vor ihm für ihr eigenes Volk zu bitten.
9 Hạthach kam nun herein und teilte Esther Mọrdechais Worte mit. 10 Dann sprach Esther zu Hạthach und gebot ihm hinsichtlich Mọrdechais: 11 „Alle Diener des Königs und das Volk der Gerichtsbezirke des Königs wissen, daß für jeden, Mann oder Frau, der zum König in den inneren Vorhof hineingeht, ohne gerufen worden zu sein, sein e i n e s Gesetz gilt: [ihn] zu Tode zu bringen; nur wenn der König ihm das goldene Zepter entgegenstreckt, so wird er gewiß am Leben bleiben. Ich aber, ich bin dreißig Tage lang nicht gerufen worden, zum König zu kommen.“
12 Und man teilte dann Mọrdechai die Worte Esthers mit. 13 Da sagte Mọrdechai, man solle Esther erwidern: „Bilde dir in deiner eigenen Seele nicht ein, daß die Hausgemeinschaft des Königs etwa eher als alle anderen Juden entrinnen werde. 14 Denn wenn du zu dieser Zeit gänzlich schweigst, wird den Juden von einem anderen Ort her Erleichterung und Befreiung erstehen; was aber dich und deines Vaters Haus betrifft, ihr werdet umkommen. Und wer weiß, ob es [nicht] für eine Zeit wie diese ist, daß du zur königlichen Würde gelangt bist?“
15 Demzufolge sprach Esther als Erwiderung zu Mọrdechai: 16 „Geh, versammle alle Juden, die in Sụsa zu finden sind, und fastet meinetwegen, und eßt nicht und trinkt auch nicht, drei Tage lang, Nacht und Tag. Auch ich mit meinen jungen Frauen, ich werde ebenso fasten; und darauf werde ich zum König hineingehen, was nicht gemäß dem Gesetz ist; und wenn ich umkommen soll, so komme ich um.“ 17 Darauf ging Mọrdechai hin und tat dann gemäß allem, was Esther ihm aufgetragen hatte.
Kapitel 5
Und es geschah am dritten Tag, daß Esther daranging, sich königlich zu kleiden, wonach sie sich in den inneren Vorhof des Königshauses, dem Königshaus gegenüber, stellte, während der König auf seinem Königsthron im Königshaus gegenüber dem Eingang des Hauses saß. 2 Und es geschah, sobald der König die Königin Esther im Vorhof stehen sah, daß sie Gunst gewann in seinen Augen, so daß der König das goldene Zepter, das in seiner Hand war, Esther entgegenstreckte. Esther näherte sich nun und berührte die Spitze des Zepters.
3 Dann sprach der König zu ihr: „Was hast du, o Königin Esther, und was ist dein Begehren? Bis zur Hälfte des Königtums — es werde dir auch gegeben!“ 4 Darauf sagte Esther: „Wenn es dem König gut scheint, so möge der König mit Hạman heute zu dem Festmahl kommen, das ich für ihn bereitet habe.“ 5 Daher sprach der König: „Laßt Hạman auf das Wort Esthers hin rasch handeln!“ Später kamen der König und Hạman zu dem Festmahl, das Esther bereitet hatte.
6 Nach einiger Zeit sagte der König zu Esther während des Weinbanketts: „Was ist dein Gesuch? Ja, es werde dir gewährt! Und was ist deine Bitte? Bis zur Hälfte des Königtums — es werde auch getan!“ 7 Darauf antwortete Esther und sprach: „Mein Gesuch und meine Bitte ist: 8 Wenn ich in den Augen des Königs Gunst gefunden habe und wenn es dem König wirklich gut scheint, mein Gesuch zu gewähren und auf meine Bitte hin zu handeln, so mögen der König und Hạman zu dem Festmahl kommen, das ich [morgen] für sie halten werde, und morgen werde ich gemäß dem Wort des Königs tun.“
9 Demzufolge ging Hạman an diesem Tag hinaus, freudig und frohen Herzens; doch sobald Hạman Mọrdechai im Tor des Königs sah und [bemerkte,] daß er sich nicht erhob und seinetwegen nicht erbebte, wurde Hạman sogleich von Wut gegen Mọrdechai erfüllt. 10 Indes beherrschte sich Hạman und kam in sein Haus. Dann sandte er hin und ließ seine Freunde und Sẹresch, seine Frau, hereinbringen; 11 und Hạman erzählte ihnen dann von der Herrlichkeit seines Reichtums und von der großen Zahl seiner Söhne und von allem, womit ihn der König groß gemacht hatte und wie er ihn über die Fürsten und die Diener des Königs erhöht hatte.
12 Und Hạman sprach weiter: „Zudem hat Esther, die Königin, niemand mit dem König zu dem Festmahl, das sie bereitet hatte, hereingeholt als mich, und auch morgen bin ich mit dem König zu ihr eingeladen. 13 Doch all dies — nichts davon befriedigt mich, solange ich Mọrdechai, den Juden, im Tor des Königs sitzen sehe.“ 14 Darauf sagten Sẹresch, seine Frau, und alle seine Freunde zu ihm: „Man mache einen Stamm, fünfzig Ellen hoch. Dann, am Morgen, sprich zu dem König, daß man Mọrdechai daran hängen solle. Darauf geh mit dem König freudig zum Festmahl.“ Da schien die Sache gut zu sein vor Hạman, und er ließ dann den Stamm machen.
Kapitel 6
Während jener Nacht floh den König der Schlaf. Daher sagte er, man solle das Protokollbuch über die Angelegenheiten der Zeiten bringen. So kam es, daß man daraus vor dem König las. 2 Schließlich fand man geschrieben, was Mọrdechai über Bigthạna und Tẹresch, zwei Hofbeamte des Königs, Türhüter, berichtet hatte, die an König Ahasvẹrus Hand anzulegen gesucht hatten. 3 Da sprach der König: „Was ist Mọrdechai an Ehre und Großem hierfür erwiesen worden?“ Darauf sagten die Bediensteten des Königs, seine Diener: „Nichts ist ihm erwiesen worden.“
4 Später sprach der König: „Wer ist im Vorhof?“ Nun war Hạman selbst in den äußeren Vorhof des Königshauses gekommen, um dem König zu sagen, man solle Mọrdechai an den Stamm hängen, den er für ihn bereitgestellt hatte. 5 Daher sprachen die Bediensteten des Königs zu ihm: „Hier steht Hạman im Vorhof.“ Da sagte der König: „Er soll hereinkommen.“
6 Als Hạman hereinkam, da sprach der König zu ihm: „Was ist mit dem Mann zu tun, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat?“ Darauf sagte sich Hạman in seinem Herzen: „An wem würde der König mehr Gefallen finden, um ihm Ehre zu erweisen, als an mir?“ 7 Somit sprach Hạman zum König: „Was den Mann betrifft, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat, 8 man bringe ein königliches Gewand, mit dem der König sich tatsächlich kleidet, und ein Pferd, auf dem der König wirklich reitet und auf dessen Kopf der königliche Kopfschmuck gesetzt worden ist. 9 Und man übergebe das Gewand und das Pferd einem der edlen Fürsten des Königs; und sie sollen den Mann bekleiden, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat, und sie sollen ihn auf dem Pferd auf dem öffentlichen Platz der Stadt reiten lassen, und sie sollen vor ihm her ausrufen: ‚So wird dem Mann getan, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat.‘ “ 10 Sogleich sprach der König zu Hạman: „Rasch, nimm das Gewand und das Pferd, so wie du es gesagt hast, und tu so mit Mọrdechai, dem Juden, der im Tor des Königs sitzt. Laß nichts unerfüllt bleiben von allem, was du geredet hast.“
11 Und Hạman ging daran, das Gewand und das Pferd zu nehmen und Mọrdechai zu bekleiden und ihn auf dem öffentlichen Stadtplatz reiten zu lassen und vor ihm auszurufen: „So wird dem Mann getan, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat.“ 12 Danach kehrte Mọrdechai zum Tor des Königs zurück. Was Hạman betrifft, er eilte in sein Haus, trauernd und mit verhülltem Haupt. 13 Und Hạman erzählte dann Sẹresch, seiner Frau, und allen seinen Freunden alles, was ihm widerfahren war. Darauf sagten seine Weisen und Sẹresch, seine Frau, zu ihm: „Wenn Mọrdechai, vor dem du zu fallen angefangen hast, aus dem Samen der Juden ist, so wirst du gegen ihn nicht die Oberhand gewinnen, sondern du wirst ganz bestimmt vor ihm fallen.“
14 Während sie noch mit ihm redeten, trafen die Hofbeamten des Königs ihrerseits ein und gingen daran, Hạman eiligst zu dem Festmahl zu bringen, das Esther bereitet hatte.
Kapitel 7
Dann kamen der König und Hạman herein, um bei Esther, der Königin, Festmahl zu halten. 2 Der König sprach nun zu Esther auch am zweiten Tag während des Weinbanketts: „Was ist dein Gesuch, o Königin Esther? Ja, es werde dir gegeben. Und was ist deine Bitte? Bis zur Hälfte des Königtums — ja, es werde getan!“ 3 Darauf antwortete die Königin Esther und sagte: „Wenn ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, o König, und wenn es dem König wirklich gut scheint, so werde mir auf mein Gesuch hin meine eigene Seele gegeben und mein Volk auf meine Bitte. 4 Denn wir sind verkauft worden, ich und mein Volk, um vertilgt, getötet und vernichtet zu werden. Wenn wir nun lediglich zu Sklaven und lediglich zu Mägden verkauft worden wären, so hätte ich geschwiegen. Aber die Bedrängnis ist nicht angebracht, wenn sie dem König zum Schaden [gereicht].“
5 König Ahasvẹrus sprach nun, ja er fuhr fort, zu Esther, der Königin, zu sagen: „Wer ist dieser, und wo ist der, der sich erdreistet hat, auf diese Weise zu tun?“ 6 Da sprach Esther: „Der Mann, der Widersacher und Feind, ist dieser schlechte Hạman.“
Was Hạman betrifft, er wurde wegen des Königs und der Königin mit Schrecken erfüllt. 7 Was den König betrifft, so erhob er sich in seiner Wut vom Weinbankett, um in den Garten des Palastes [zu gehen]; und Hạman selbst stand auf, um bei der Königin Esther für seine Seele zu flehen, denn er sah, daß vom König Schlimmes gegen ihn beschlossen worden war. 8 Und der König selbst kehrte aus dem Garten des Palastes in das Haus des Weinbanketts zurück; und Hạman war auf das Ruhebett gesunken, auf dem Esther war. Daher sprach der König: „Soll es etwa noch bei mir im Haus zu einer Vergewaltigung der Königin kommen?“ Das Wort selbst ging aus dem Mund des Königs, und man verhüllte das Gesicht Hạmans. 9 Harbọna, einer der Hofbeamten vor dem König, sagte nun: „Auch steht da der Stamm, den Hạman für Mọrdechai gemacht hat, der Gutes über den König geredet hatte, in Hạmans Haus — fünfzig Ellen hoch.“ Darauf sprach der König: „Hängt ihn daran!“ 10 Und man ging daran, Hạman an den Stamm zu hängen, den er für Mọrdechai bereitgestellt hatte; und des Königs Grimm legte sich.
Jule | 10.01.09 | Esther, Text in der Bibel |
Thomas
Esther 4 – 7
Wie reagieren die Verurteilten? Sind sie zornig auf ihren Gott, der sie scheinbar verlassen hat? Nein! Sie tuen Buße! Ihr Glaube vertieft sich – sie warten auf Hilfe von Jehova!
Ganz das Gegenteil aber die Anbeter der Gegenseite: diese müssen über ihre Siege und ihren guten Ruf „herumschreien“ und es jedem der es hören will oder nicht hören will, erzählen. Aber was nützt es Haman, das er seinen guten Ruf herumerzählt, wenn doch der Allmächtige seinen Tod schon geplant hat?
Wie reagiert ein Anbeter Jehovas, wenn ihm Ehre zuteil geworden ist? Läuft er mit stolzgeschwollner Brust umher? „Seht her – ich bins?“ NEIN. Sehen wir uns im Kapitel 6 Vers 12 – Mardochai geht sofort wieder an seinen alten Ort/Stellung im Tor des Königs zurück. Wie hätten wir gehandelt?
eine ausführliche Aufarbeitun erfolgte im Jahr 1979 in der Zeitschrift Wachtturm, in dem es auszugsweise heißt:
Können wir auchmanchmal lieber SCHWEIGEN anstatt die Wahrheit vor uns vorrauszuposaunen?
Können wir auf Jehova warten?
Kommentar — 2. Oktober 2009 @ 12:18
Jule
Esther 4 – 7
Esther 4:1-3
Morechai und die Juden sind über den Beschluss entsetzt und geben ihrer Trauer und Enttäuschung lautstark Ausdruck.
Aber bleibt es dabei – „wir können es ja eh nicht ändern“?
Esther 4:8
Mordechai überlegt, was von menschlicher Seite noch zu tun ist um die Situation zu retten – und handelt entsprechend.
Wie ist es mit uns, wenn wir in eine ähnliche Situation geraten?
Klagen und jammern wir nur und sagen Jehova, er müsse aber nun schleunigst etwas tun – oder übernehmen wir auch eine Eigenverantwortung indem wir überlegen, welche Möglichkeiten wir selbst haben?
Naturlich sollten wir keine Möglichkeiten in Betracht ziehen, die Jehovas Maßstäbe verletzen!
In einem solchen Fall, wenn wirklich nichts mehr menschenmöglich ist ohne seine Gebote zu übertreten – in diesen Momenten müssen wir unser Geschick gebetsvoll in Jehovas Hände legen und dann auch dort lassen.
Aber wir dürfen auch nicht tatenlos die Hände in den Schoß legen und sagen „Jehova mach schon“.
Ein schönes Beispiel hierfür ist ein Witz, den ich bereits als Kind gehört habe:
Dies ist natürlich nur ein kleiner Witz und wir wissen, dass Jehova Glücksspiel nicht gutheisst, aber das Beispiel, der Gedanke dahinter, ist sehr gut.
Wir müssen schon unseren Teil tun, Jehova hilft nur.
„Hilf dir selbst – dann hilft dir Gott“.
Bitte im Hinterkopf dabei behalten, dass wir niemals Jehovas Mastäbe übertreten dabei!
Mordechai ist uns hier ein gutes Beispiel
Kommentar — 5. Oktober 2009 @ 10:28
Jule
Esther 4:10-14
woran erinnert uns dies?
Kommentar — 5. Oktober 2009 @ 10:28
Jule
Esther 6:1-10
Jehova lenkt die Dinge, wie er will und wie es seinem Vorhaben dient
Denn so weiss der König am nächsten Tag davon, dass Morechai ihm das Leben gerettet hat und entlohnt ihn entsprechend. Ausserdem kann Haman nun seine Anklage nicht mehr anbringen.
Dumm gelaufen…
Wie mag sich Haman dabei gefühlt haben?
Kommentar — 5. Oktober 2009 @ 10:29
Jule
Esther 6:12-13
Haman jammmert und klagt, weil seine Intrige nicht aufgegangen ist und er sich selbst durch seinen eigenen Hochmut gedemütigt hat. Oder denken wir vielleicht, er hätte vorgeschlagen, ein solches Aufsehen um den Mann zu machen, wenn er nur eine Sekunde daran gezweifelt hätte, dass er selbst dieser Mann sei?
Er wollte glänzen und als etwas ganz besonderes vom Volk gesehen werden – nun kam diese Ehre ausgerechnet seine Erzfeind zu Gute. Kein Wunder, dass er schäumt vor Wut!
Trotzdem finde ich es persönlich immer wieder „süß“, wenn sich Menschen, die anderen schaden wollten, bei anderen darüber beklagen, wie ungerecht die Welt und das Leben doch ist – wenn ihre Intrigen nicht greifen.
Kommentar — 5. Oktober 2009 @ 10:29
Jule
Esther 7:2-6
eben noch hatte Haman bei seinen Freunden damit geprahlt, dass nur er ganz allein mit dem König zum Bankett geladen war. Nun wünscht er sich sicherlich ganz weit weg!
Das war aber auch zu dumm, dass er nicht gewusst hatt, dass auch die Königin Jüdin ist.
Und nun?
Kommentar — 5. Oktober 2009 @ 10:29
Jule
Esther 7:7-8
Haman versucht zu retten, was noch zu retten ist und macht alles noch schlimmer. Denn sein Verhalten wird vom König als Vergewaltigungsversuch gedeutet
Tja, Haman – dumm gelaufen.
Lügen und Intrigen gegen gottesfürchtige Menschen lohnen sich halt doch nicht.
Kommentar — 5. Oktober 2009 @ 10:29
Jule
Esther 7:10
Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst inein.
oder:
wer versucht, gottesfürchtigen Menschen durch Lügen und Intrigen zu schaden, muss damit rechnen, dass ihn letztendlich das selbe Geschick erlangt, dass er denen zugedacht hatte
Also hüten wir uns vor einem solchen Verhalten – sonst könnte es uns ergehen wie Haman oder auch den Hofbeamten, die Daniel schaden wollten
Kommentar — 5. Oktober 2009 @ 10:30
Jule
Esther 4 – 7
Esther 4:11, 5:1
Sie war 30 Tage nicht gerufen worden, aber als der König sie sah, gewann sie Gunst in seinen Augen und sie durfte zu ihm kommen.
Du hast das Gefühl, dass dein Mann dir zu wenig Beachtung und Aufmerksamkeit schenkt? Du fühlst dich vernachlässigt, bist in deiner Ehe nicht glücklich? Du denkst „das muss ich mir nicht gefallen lassen“ und denkst über eine Trennung auf Zeit nach – damit dein Mann merkt, was er an dir hat?
Was können wir alle von Esther hier lernen?
Ob nicht vielleicht auch Esther gern mehr Beachtung von ihrem Mann bekommen hätte? Warum blieb sie trotzdem bei ihrem Mann?
Weil sie nicht wußte, wohin sie gehen sollte und nicht Hartz4 beantragen konnte? Weil man sich damals noch nicht scheiden lassen konnte? Weil eine Trennung damals nicht angebracht war?
Warum hielt sie zu ihrem Mann und blieb bei ihm?
Sie wußte, was Jehova zu Adam und Eva sagte, als er sie zur Ehe gab: „ein Mann wird fest zu seiner Frau halten und die beiden werden ein Fleisch werden“. Salomo sagte, man solle sich „mit der Ehefrau seiner Jugend freuen“ und Maleachi sagt: „Jehova hasst Scheidung“. Also blieb sie bei ihrem Mann – auch wenn sie sich mehr Aufmerksamkeit gewünscht haben mag! Sie wußte, wie Jehova darüber dachte und wollte alles so tun, dass sie IHM gefallen würde.
Sie tat alles, was von ihr getan werden konnte, um die Ehe ihrerseits zum Erfolg zu machen. Sie blieb respektvoll und demütig, sie achtete ihren Mann als ihr Haupt – auch wenn er Fehler hatte. Sie begegnete ihm freundlich und liebevoll. Sie bat – aber stellte keine Forderungen!
Wie können wir sie heute nachahmen?
Fordern wir einfach unsere Rechte ein? Zanken wir mit unserem Mann? Setzen wir ihn unter Druck, damit er so wird, wie wir es gerne hätten?
Einen Unterschied gab es allerdings bei Esther doch zu unserer Ehe: sie wurde verheiratet – wir haben unseren Mann selbst aus Liebe gewählt!
Sollten wir unseren Mann daher nicht noch viel mehr achten und respektieren, als es Esther bei ihrem Mann getan hatte?
Oder fordern wir „unsere Rechte“ ein – ganz einfach, weil wir heute die Möglichkeit dazu haben? Weil uns das Amt finanziell hilft mit Wohnung und Lebensunterhalt? Weil man heute nicht mehr negativ auffällt, wenn man sich trennt? Weil es vielleicht grad keine theokratischen Konsequenzen für uns hat?
Wobei: der letzte Punkt stimmt nicht ganz! Auch wenn es vielleicht in der Versammlung keine Konsequenzen haben sollte – so beeinflusst es ja doch, wie Jehova über uns denkt.
Wir erinnern uns? Jehova hasst Scheidung und erwartet, dass wir als Ehepaar fest zueinander halten – auch dann, wenn uns das gerade mal nicht so leicht fallen sollte.
Esther ist hier wirklich ein sehr gutes Beispiel für uns!
Kommentar — 1. Oktober 2011 @ 18:37
Jule
Esther 5:3-4
„Was ist dein Begehren?“
Interessant, wie besonnen Esther hier vorgeht!
Wir Frauen sind ja bekanntlich sehr emotional und oftmals platzt dann Wut, Enttäuschung oder Angst aus uns heraus. Wie oft müssen wir uns erst mal beruhigen, bevor wir ein Problem ansprechen, das wir mit dem Verhalten unseres Mannes uns gegenüber haben. Oftmals fallen im Eifer des Gefechts böse Worte, die wir dann später bedauern.
Versetzen wir uns jetzt bitte einmal in Esthers Lage: wir sitzen mit unserem Ehemann und der Person an einem Tisch, die uns und unser Volk ausrotten will. Unser Stiefvater hat uns mahnend ins Gewissen geredet, dass es jetzt auf uns ganz persönlich ankommt, um den Schaden abzuwenden. Wir haben Angst. Angst um unser Leben und das unseres Volkes. Und wir sind auch – zu Recht – wütend auf diesen Haman, der wegen seiner albernen gekränkte Eitelkeit unser ganzes Volk ausrotten will – das zudem das Volk Jehovas ist. Außerdem war es gar nicht so einfach, eine Gelegenheit zu bekommen, mit unserem Mann darüber zu reden, damit das Unglück abgewehrt werden kann. Immerhin hatte er uns zuvor über einen Monat nicht zu sich gerufen. Wann würde sich wohl wieder eine Gelegenheit zum Gespräch ergeben?
Wären wir jetzt nicht unglaublich angespannt? Könnten wir persönlich uns jetzt so sehr zusammen nehmen, dass wir nicht mit allem heraus platzen, uns vielleicht sogar im Ton vergreifen?
Was tut Esther?
Sie hat sich auf bewundernswerte Weise im Griff – und bittet lediglich um ein weiteres Essen. So, als wäre alles in Ordnung und so, als ginge es hier nicht um Leben und Tod – sondern eher um etwas Belangloses.
Woher nahm sie nur die Ruhe?
Erinnern wir uns, was sie die Tage davor getan hatte? Sie hatte nicht nur gefastet, sondern auch viel zu Jehova gebetet. Schließlich ging es ja auch um was: um Leben und Tod!
Das, was Esther hier geholfen hat, wird auch uns helfen. Auch wir haben die Möglichkeit des Gebets. Erinnern wir uns noch an das Stoßgebet, das die Schwester in der Demonstration zum Himmel schickte, bevor sie auf die respektlosen Worte ihrer Tochter reagierte? Wie wäre es, wenn wir es in so einer emotionsgeladenen Situation auch mit „so einem Stoßgebet“ versuchen?
Auch bei uns geht es im großen Sinne ums Überleben: denn ob wir uns bis zum Schluß in Gottes Liebe bewahren, hängt davon ab, wie wir uns benehmen. Im GottesLiebe-Buch gibt es ein extra Kapitel, das davon handelt: „Mit unseren Worten Gutes tun“.
Unser ewiges Leben hängt davon ab. Und nicht nur unseres, sondern auch das unserer Familie: denn das Leben ist in diesem System schon schwer genug. Besser, wir ziehen als Ehepaar und Familie an einem Strang und machen es uns nicht gegenseitig unnötig schwer.
Wir sehen: wir können sehr viel von Esther lernen
Kommentar — 1. Oktober 2011 @ 19:00
Jule
Esther 7:7
Der König geht erst mal in den Garten, um seine Wut etwas abzureagieren.
Ein sehr weiser König. Auch wenn er kein Anbeter Jehovas gewesen ist, so hatte er sicherlich einige sehr anziehende Eigenschaften.
Bereits im Zusammenhang mit seiner ersten Frau haben wir gelesen, dass er erst mal eine Zeit verstreichen ließ und sich beruhigte, bevor er die Entscheidung traf, wie es mit ihr weiter gehen sollte,
Auch hier mußte er erst mal tief Luft holen und den Kopf frei bekommen. Damit er überlegen konnte, wie er nun vorgehen sollte.
Sicherlich hätte er sich in der ersten Wut auf Haman stürzen können und ihn zu Tode bringen. Aber welchen Nutzen würde so ein Vorgehen wirklich haben?
Haman „hatte ihn fest genagelt“, indem er ihn zuvor hatte ein Gesetz erlassen lassen – das nicht einmal der König selbst wieder aufheben könnte. Also würde ein in der ersten Wut erschlagener Haman auch nichts ändern. Er müßte sich etwas anderes einfallen lassen.
Wir wissen, dass Haman nicht ungestraft davon kam und dass der König später eine Möglichkeit fand, den Schaden möglichst gering zu halten, den das voreilig erlassene Gesetz anrichtete.
Auch wenn Esther ihren Mann vielleicht nicht aus Liebe geheiratet hatte und auch wenn der König einige Fehler hatte – so muss Esther mit der Zeit gelernt haben, diesen Mann zu lieben. Nicht nur, weil er alles tat, um Schaden von ihr und ihrem Volk abzuwenden. Ich weiss aus Erfahrung, wie beglückend es ist, einen so besonnenen und beherrschten Ehemann an seiner Seite zu haben – der auch unter ungünstigen Umständen immer noch die Ruhe bewahrt und kluge Entscheidungen trifft. Ganz besonders dann,wenn dieser Mann auch noch treu und loyal zu Jehova hält, auch wenn er bis aufs Blut verfolgt wird.
Wie steht es mit uns? Wie sieht es mit unserer Selbstbeherrschung aus?
Ich für meinen Teil habe noch sehr an mir zu arbeiten, dass ich nicht aus emotionalen Druck heraus überreagiere
Kommentar — 1. Oktober 2011 @ 19:25
Jule
Esther 7:8
„Soll es jetzt auch noch zu einer Vergewaltigung der Königin kommen?“
Tat der König Haman hier nicht bitteres Unrecht?
Immerhin war es ja nicht so, wie es nun vom König dargestellt wird. Haman wollte der Königin ja nichts antun, sondern nur um Gnade bitten.
Wie denkt Jehova nun hier über den König uns dessen Reaktion? Verurteilt er sie?
Interessant ein Artikel aus dem neuen WT vom 01.12.2011, den wir seit Donnerstag auf der Seite der Gesellschaft herunter laden können: „Eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen“. Hier wird Jehovas Liebe und Barmherzigkeit seinem Hass gegenüber gestellt. Wann hasst Jehova eine Person?
Als erstes hasst er nicht die Person, sondern ihr Böses Tun. Wenn jemand aber anhaltend böse handelt, obwohl er weiss, dass Jehova sein Tun hasst – dann wird seine Bosheit so sehr ein Teil von ihm, dass er sich nicht mehr ändern kann. Dann hasst Jehova auch diese Person!
Wie mag Jehova hier Haman betrachten? Der alles daran gesetzt hat, SEINEM Volk zu schaden, aus gekränkter Eitelkeit?
Verurteilt Jehova wohl jetzt hier den König, weil er Haman niedere Beweggründe unterstellt?
Kommentar — 1. Oktober 2011 @ 19:36
Jule
Esther 4 – 7
Esther 4 – Mordechai bittet Esther um Hilfe
hier geht es in dem Artikel also weiter:
Kommentar — 1. Oktober 2012 @ 15:14
Jule
Esther 5 – Kann Esther ihr Volk retten?
weiter geht es in dem Folgeartikel:
Kommentar — 1. Oktober 2012 @ 15:19
Jule
Esther 5 – 6 Haman will Mordechai töten
schalten wir uns wieder in das Geschehen ein:
Kommentar — 1. Oktober 2012 @ 15:22
Jule
Esther 7 – Haman wird entlarvt
der „arme“ Haman …
Kommentar — 1. Oktober 2012 @ 15:25
Jule
Esther 4 – 7
Esther 4 – was genau soll eigentlich damit bewirkt werden, dass die Juden von der bevorstehenden Vernichtung wissen?
Hier haben wir also ein schönes Beispiel für Fasten und warum und mit welchem Sinn es veranlaßt und ausgeführt wurde. Wir hatten ja gerade erst heute morgen eine passende Ansprache von Dieter dazu und wie auch wir heute Fasten können und sollten, was nicht immer „kein Essen“ bedeuten muss ;-).
Was das Ganze für Esther bedeutete, haben wir ja bereits in den vergangenen Jahren ausgiebig behandelt (s.o.).
Heute fiel mir ein sehr gravierender Gegensatz beim Lesen auf:
So war ich sehr verwundert, dass auch alle Juden Kenntnis von dem Erlaß hatten. Ich hatte bisher eher angenommen, dass dies eine heimliche Geschichte war, dass die Juden überrascht werden sollten und Mordechai es nur erfahren hatte, weil er am Hof des Königs arbeitete. Aber scheinbar war es eher so, wie wir es von alten Filmen kennen, die im Mittelalter spielen, wo der Herold auf den Dorfplatz geritten kommt und die Rolle entrollt und es vor dem ganzen Volk vorliest.
Wie die Juden darauf reagierten, lesen wir hier und es ist auch eine ganz normale Reaktion. Aber was genau sollte dadurch bewirkt werden, dass die Juden von dem kommenden Unheil wußten?
Hatte man gehofft, dass zumindestens ein großer Teil seine Einstellung zu den Gesetzen des Königs „überdenkt“, so wie man seinerzeit unter Hitler die Brüder eine Erklärung unterschreiben ließ, dass sie ihrem Glauben abschwören und ihnen dafür die Freilassung aus dem KZ versprach? Oder wie die verfolgten Christen noch in der Arena die Chance erhielten „mal eben schnell auch einem der anderen Götter zu opfern“, damit sie nicht umkamen…
Kommentar — 10. November 2013 @ 19:52
Jule
Interessant, dass hier noch einmal die Summe erwähnt wird, die Haman für die Ermordung der Juden ausgesetzt hatte. Denn eigentlich hatte der König ihm die Zahlung erlassen.
Im vorherigen Kapitel war es bei mir wieder untergegangen. Aber warum setzte Haman diese Summe eigentlich aus?
Ging es ihm darum, dass dieser Feldzug dem König auch Geld kosten würde und er damit zeigen wollte, wie wichtig ihm der König und seine Gesetze waren?
Oder solle dies wirklich ein „Kopfgeld“ sein?
Was sagen andere Übersetzungen und Kommentatoren dazu?
In der Hoffnung für Alle hört es sich fast so an, denn dort sagt Haman im Zusammenhang mit dem Geld: „dies wird den königlichen Schatzkammern 350 Tonnen Silber bringen“. Das hört sich nicht wirklich nach einer Kostenübernahme, sondern eher nach einer Zahlung an (Esther 3:9).
Da die Volxbibel die Dnge ja immer „ziemlich krass“ auf den Punkt bringt, ist interessant, was sie darüber sagt. Dies ist besonders interessant, denn hier kommt eine dritte Variante ins Spiel: es sollte weder eine Kostenübernahme noch ein Kopfgeld sein, sondern es ging um den Besitz, der dabei beschlagnahmt werden würde.
Ähnlich, wie es zur Zeit Hitlers oder später der Stasi war: der Besitz wurde beschlagnahmt und Staat und andere Bürger zogen Nutzen aus der Not der Menschen.
Hier mal der ganze Text aus der Volxbibel dazu:
Esther 3:8-11
Esther 4:7
hm … wie denn nun? Was sagt denn Buder dazu?
“Dünkts dem König gut, werde geschrieben, man solle sie schwenden und 10.000 Barren Silber wäge ich dar zu Händen des Amtstätigen, es in die Schatzkammern des Koenigs zu bringen” (3:8-9). Und “und die Sondersache des Silbers, das Haman in die Schatzkammern des Koenigs zu geben zugesprochen hatte, um die Juden dass sie geschwendet werden” (4:8).
So ganz eindeutig finde ich das nun auch wieder nicht. Vielleicht gibt es deshalb auch die verschiedenen Interpretationen bei den Übersetzungen
Kommentar — 10. November 2013 @ 20:06
Jule
Einen hab ich noch 😉
Esther 4:12-14
In Vers 14 mahnt Mordechai Esther, dass das Volk in Not ist und ihre Hilfe braucht. Aber auch, wenn sie die Hilfe verweigert – aus welchen Gründen auch immer: Jehova ist nicht darauf angewiesen, dass sie hilft. Er kann auch andere Hilfe „organisieren“.
Aber er gibt ihr die Chance, für andere einzutreten, die in Not sind. Dies gehörte im Übrigen zum mosaischen Gesetz, dass man nicht wegsieht, wenn man helfen kann. Es ist eine ernste Sache für unseren Gott!
Wer dies tut, verliert sein gutes Ansehen bei Gott. Etwas, was sicherlich niemand von uns will.
Wir haben in den vergangenen Jahren bereits in vielen anderen Zusammenhängen darüber nachgedacht, was es für uns heute bedeutet. Die Rede war von Zivilcourage usw.
Wir müssen nicht erst so weit weg gehen, dass wir an Vorfälle denken, wo jemand auf der Straße bedroht und angegriffen wird. Sehen wir uns in unserer unmittelbaren Nähe um. Wie sieht es denn bei meinen Brüdern aus, die ich jede Woche in Versammlung oder beim Gottesdienst sehe?
Weiss ich von Jemanden, der in großer Not ist, weil ihm großes Unrecht widerfährt? Kenne ich die näheren Umstände und könnte dazu beitragen, dass die Wahrheit ans Licht kommt? Helfe ich dann – oder ziehe ich mich dezent zurück, weil ich nicht mit reingezogen werden will? „Vertraue“ ich darauf, dass es Gott schon richten wird? ER brauche ja nicht unbedingt mich dazu …
Ja, Jehova ist nicht auf mich oder dich angewiesen, um so einer unglücklichen Person zu helfen. Er hat jede Menge andere Möglichkeiten.
Aber er gibt uns die Chance, zu beweisen, dass wir unseren geliebten Vater nachahmen und gelernt haben, ebenso zu denken und zu fühlen wie er – was uns zu einer entsprechenden Handlung motiviert!
Erinnern wir uns daran, was Jesus im Zusammenhang mit dem Gleichnis von den Schafen und Böcken sagt. Die Böcke fragen ihn, wann sie ihm nicht geholfen hätten – und er weist sie darauf hin, dass sie einem seiner Brüder die Hilfe versagt haben (Matthäus 25:31-46)
Ich finde es total faszinierend, immer wieder im „Alten Testament“ auf solche Passagen zu treffen. Scheinbar wußten echte Freunde Gottes zu allen Zeiten, was Jehova denkt und sich von uns wünscht. Es ist nur in Vergessenheit geraten und darum erinnerte Jesus die Menschen später daran.
Das ist mir bereits beim Hauskreis aufgefallen, wo wir seit einigen Wochen das Evangelium von Lukas betrachten. Wir sind beim letzten Mal bei der Stelle gewesen, wo Johannes die Menschen auf den Messias vorbereitet, ihm den Weg bereitet. Das Volk fragt ihn, was sie denn tun sollten und er beantwortet die Fragen der verschiedensten Personengruppen. Dabei erzählt er nichts Neues, denn all die Dinge sollten sie eigentlich aus ihrem GESETZ kennen (Lukas 3:1-17).
Ich finde dies deswegen so interessant, weil viele meinen, der Gott des AT sei ein anderer, als der des NT. Oder, dass Jesus die absolute Revolution brachte. Aber eigentlich erzählte auch er nichts Neues, sondern half den Menschen nur, die Dinge mit Jehovas Augen zu sehen und sich von den Buchstaben des Gesetzes zu lösen und den Sinn dahinter zu begreifen.
Um noch mal auf das zurück zu kommen, was Mordechai Esther hier sagt: hoffentlich erinnern wir uns alle daran, wenn wir selbst mal in so einer Situation sind.
Denn Jesus sagte auch, dass wir seine wahren Nachfolger daran erkennen würden, dass sie Liebe untereinander haben. Eine ebensolche Liebe, mit der er uns geliebt hatte: er gab sein Leben für uns hin und auch wir sollten dazu bereit sein, Opfer für unsere Brüder zu bringen (Johannes 13:34-35; 15:12-13; 1. Johannes 3:16).
Wir sollten auch ‚unseren Nächsten lieben wie uns selbst‘ und ‚unsere Feinde lieben‘ (Matthäus 22:37; 5:44). Wenn wir nicht einmal bereit sind, für unsere Brüder einzustehen – wie wollen wir dann diese beiden Gebote erfüllen?
Wir sehen: wir alle können noch jede Menge lernen und es bleibt jedes Mal von Neuem spannend, in der Bibel zu lesen – auch wenn wir zum zigsten Mal anfangen, sie von Vorne bis Hinten zu lesen.
weitere Gedaniken zu Esther 4 finden wir hier
Kommentar — 10. November 2013 @ 20:47
Jule
Esther 5 – Warum ist in diesem Moment ein alter Jude so wichtig, der sich nicht vor ihm verbeugt?
Warum ist ihm dieser Mordechai ein solcher Dorn im Auge?
Ich stelle mir Haman vor, wie er nach dem Mahl bei Esther beschwingt nach Hause geht und sich in seinem Ruhm schwelgt, voller Stolz, dass er nicht nur einmal von der Königin eingeladen wurde, sondern am nächsten Tag noch mal ihr Gast sein durfte.
Wie viele von den Beamten konnten dies wohl von sich sagen? Es war doch eine ausgesprochene Ehrung, die sein Selbstwertgefühl wieder aufpoliert haben wird.
Warum ist in diesem Moment ein alter Jude so wichtig, der sich nicht vor ihm verbeugt? Ist dies wirklich so wichtig, wenn er doch „weiß“, dass er so hohes Ansehen beim König und sogar der Königin hat?
Und warum muss er seiner Frau und seinen besten Freunden erst erzählen, was er für ein toller Hecht ist? Das mit der Stellung, den Kindern und all dem Erfolg, den er bisher erzielt hat, das wissen die doch eh schon.
Ja, mit dieser zweifachen Einladung konnte er schon angeben – aber fanden Freunde und Frau das Verhalten von Mordechai wirklich ebenso wichtig wie er?
Wann genau ist die Stimmung derart umgeschlagen bei ihm? War er wirklich bereits ganz zu Anfang schon so voller Hass, nur weil ihm von einem einzigen Mann nicht die nötige Ehre erwiesen wurde? In der Volxbibel liest es sich fast so.
Seine überspitzte Reaktion lehrt uns aber auch, dass wir unsere Gedanken und Gefühle sorgfältig behüten müssen: von ehrlicher Entrüstung zum Hass scheint es ein schleichender Übergang zu sein. Und wir als Christen wollen ja niemanden hassen.
Erst vor zwei Wochen haben wir in der Bergpredigt gelernt, dass Hass sehr gefährlich ist. Selbst, wenn wir einem Bruder anhaltend grollen, zählt dies bei Jehova bereits wie Mord. Erinnern wir uns auch an Kain und das, was Jehova zu ihm sagte.
Nun ist Haman ja kein Anbeter Jehovas und all die falschen Götter nehmen es da ja nicht so genau. Sie sind ja selbst voller Hass und Gewalttat. Aber wir als Christen wollen ja als Licht in der Welt leuchten.
Erinnern wir uns daran, wenn uns das nächste Mal jemand durch sein Verhalten reizt?
Kommentar — 11. November 2013 @ 00:49
Jule
Esther 6 – der stolze Haman muss nun ausgerechnet dem öffentlich Ehre erweisen, der ihn eh schon mit seinem Verhalten gedemütigt hatte
Hochmut kommt vor dem Fall!
Wir können uns vorstellen, wie geschockt Haman gewesen sein muss, dass er ausgerechnet diesem verhassten Mordechai all die Ehre zuteil werden lassen muss, die er sich für sich selbst erhofft hatte. Nicht nur, dass dieser Mann an seiner Stelle geehrt wurde – sondern er selbst musste diesen Mann öffentlich herumführen und ihm vor aller Augen Ehre erweisen.
Und das, wo er den Stamm für diesen Mordechai bereits vorbereitet hatte und sich schon auf die Hinrichtung gefreut hatte. Sicherlich hatte er ihn schon an dem Stamm hängen sehen, als er sich auf den Weg zum König machte. Und nun dies. Unvorstellbar!
Seine Frau und die Kumpels schätzen die Situation richtig ein. Hatte er selbst sich keine Gedanken darüber gemacht, wie unpassend es nun wäre, Mordechai beim König anzuschwärzen und hängen zu lassen? Oder hatte er den Plan nun doch verworfen?
Mit was für Gefühlen geht er später zum Festmahl der Königin? Hofft er, durch sie und ihren Einfluß nun doch noch seine Pläne mit Haman zu verwirklichen? Oder hat er bereits Bauchschmerzen wegen seinem Vorhaben?
weitere Gedanken zu Esther 6 finden wir hier
Kommentar — 11. November 2013 @ 01:10
Jule
Esther 7 – der höchste Beamte des Königs, hängt nun wie ein Verbrecher an einem Stamm
Wann erkennt Haman hier eigentlich, dass er in eine Falle getappt ist und es ihm an den Kragen geht?
Merkt er es wirklich erst, als die Königin als den bösen Schurken kenntlich macht – oder kommt ihm bereits eine Ahnung, als sie erzählt, dass ihr Volk ausgerottet werden soll?
Auch hier erlebt er die Wahrheit eines biblischen Ausspruchs, der ihm als Jude eigentlich bekannt sein sollte: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“.
Er wollte den Tod des Mordechai, wollte ihn schmachvoll wie einen Verbrecher an einen Stamm hängen und qualvoll sterben lassen. Und warum das? Aus verletztem Stolz.
Nun hängt er selbst an diesem Stamm und mit jedem Atemzug, den er nun tut, wird ihm die ganze Schmach bewußt: er, der höchste Beamte des Königs, hängt nun wie ein Verbrecher an einem Stamm. Nicht nur, dass er bald seinen letzten Atemzug tun wird – alle sehen ihm dabei zu. Sicherlich verspotten sie ihn ebenso, wie man später den Messias verspottet, als dieser am Stamm oder Kreuz hängt.
Was mag er nun jetzt und hier denken? On er seinen eigenen Stolz verflucht hat?
Edit: Thom sagte eben beim Frühstück, dass Haman ja nicht ans Kreuz genagelt worden ist, sondern gehängt wurde, da ist der Tod ja recht schnell und er bekommt die Demütigung nicht so sehr mit. Aber allein das Wissen darum, dass das Volk ihn dort baumeln sehen würde, wird wohl ausgereicht haben.
Ein weiterer Gedanke dazu von Thom war auch, dass Haman ja seine Familie mit in die Demütigung hineingezogen hatte. Denn sie waren nun die Familie eines Verbrechers, eines Mannes, der vor aller Augen als Verbrecher hingerichtet worden war.
Dies muss dem Haman ja auch bekannt gewesen sein. Ob ihn dies auch beunruhigte?
Kommentar — 11. November 2013 @ 01:24
Jule
Eine andere Frage: warum ist der König eigentlich so zornig auf Haman?
Geht es ihm wirklich um die Tatsache, dass ein ganzes Volk ausgerottet werden sollte? Hatte nicht er selbst diesen Erlass gutgeheißen und unterschrieben?
Oder geht es ihm darum, dass die geliebte Frau ebenfalls von dem Erlass betroffen ist? An der Tatsache, dass die Juden den königlichen Gebot nicht nachkommen, einem Menschen solche Ehre zu erweisen, ändert sich ja nichts – und dies war doch die Grundlage für diesen Erlass.
Abgesehen davon, dass wir uns natürlich darüber freuen, dass die Juden nun wohl verschont werden, so müssen wir doch auch Kritik am König üben – denn er zeigt sich hier parteiisch…
weitere Gedanken zu Esther 7 finden wir hier
Kommentar — 11. November 2013 @ 01:30