Esther 1 – 3

Kapitel 1

Nun geschah es in den Tagen des Ahasvẹrus, das ist der Ahasvẹrus, der von Indien bis Äthiopien als König [über] hundertsiebenundzwanzig Gerichtsbezirke herrschte, 2 in jenen Tagen, als König Ahasvẹrus auf seinem Königsthron saß, der sich in Sụsa, der Burg, befand, 3 [daß] er im dritten Jahr seiner Regierung ein Festmahl für alle seine Fürsten und seine Diener hielt, die Streitmacht von Persien und Mẹdien, die Edlen und die Fürsten der Gerichtsbezirke vor ihm, 4 als er den Reichtum seines herrlichen Königreiches und die Ehre [und] die Schönheit seiner Größe viele Tage lang, hundertachtzig Tage, zeigte. 5 Und als diese Tage voll geworden waren, hielt der König für alles Volk, das sich in Sụsa, der Burg, befand, für die Großen wie auch [für] die Kleinen, sieben Tage lang ein Festmahl im Hof des Gartens des Königspalastes. 6 Da gab es Linnen, feine Baumwolle und blauen Stoff, festgehalten in Schnüren aus feinem Gewebe, und purpurrötlichgefärbte Wolle an silbernen Ringen und Marmorsäulen, Ruhebetten aus Gold und Silber auf einem Pflaster aus Pọrphyr und Marmor und Perlmutter und schwarzem Marmor.

7 Und man reichte zum Trinken [Wein] in goldenen Gefäßen; und die Gefäße waren voneinander verschieden, und der königliche Wein war in großer Menge [vorhanden], den Mitteln des Königs entsprechend. 8 Was die Zeit des Trinkens nach dem Gesetz betrifft, da war niemand, der nötigte, denn so hatte es der König für jeden großen Mann seiner Hausgemeinschaft angeordnet, damit nach dem Belieben eines jeden und aller getan werde.

9 Auch Wạschti, die Königin, selbst hielt ein Festmahl für die Frauen in dem Königshaus, das König Ahasvẹrus gehörte.

10 Als am siebten Tag des Königs Herz vom Wein in froher Stimmung war, hieß er Mẹhuman, Bịstha, Harbọna, Bịgtha und Abạgtha, Sẹthar und Kạrkas, die sieben Hofbeamten, die der Person des Königs Ahasvẹrus dienten, 11 die Königin Wạschti im königlichen Kopfschmuck vor den König zu bringen, um den Völkern und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war schön von Aussehen. 12 Aber Königin Wạschti weigerte sich anhaltend, auf das durch die Hofbeamten [übermittelte] Wort des Königs hin zu kommen. Darauf wurde der König sehr zornig, und sein Grimm loderte in ihm auf.

13 Und der König sprach dann zu den Weisen, den Zeitenkundigen (denn auf diese Weise [kam] die Sache des Königs vor alle, die im Gesetz und in Rechtsfällen bewandert waren, 14 und die ihm am nächsten [standen], waren Karschẹna, Schẹthar, Admạtha, Tạrschisch, Mẹres, Marsẹna [und] Mẹmuchan, sieben Fürsten von Persien und Mẹdien, die zum König Zutritt hatten [und] die die ersten Sitze im Königreich einnahmen): 15 „Was soll nach [dem] Gesetz mit Königin Wạschti getan werden, weil sie das vom König Ahasvẹrus durch die Hofbeamten Gesagte nicht ausgeführt hat?“

16 Darauf sprach Mẹmuchan vor dem König und den Fürsten: „Es ist nicht gegen den König allein, daß Wạschti, die Königin, unrecht getan hat, sondern gegen alle Fürsten und gegen alle Völker, die in allen Gerichtsbezirken des Königs Ahasvẹrus sind. 17 Denn die Angelegenheit der Königin wird hinausdringen zu allen Frauen, so daß sie ihre Besitzer in ihren eigenen Augen verachten werden, wenn man sagt: ‚König Ahasvẹrus selbst sprach, man solle die Königin Wạschti vor ihn bringen, und sie kam nicht.‘ 18 Und an diesem Tag werden die Fürstinnen von Persien und Mẹdien, die von der Angelegenheit der Königin gehört haben, zu allen Fürsten des Königs sprechen, und es wird viel Verachtung und heftigen Zorn geben. 19 Wenn es dem König gut scheint, so möge ein königliches Wort von seiner Person ausgehen, und es werde in den Gesetzen von Persien und Mẹdien aufgeschrieben, damit es nicht zu bestehen aufhöre, daß Wạschti nicht vor König Ahasvẹrus hereinkommen darf; und ihre königliche Würde gebe der König einer Gefährtin von ihr, einer Frau, die besser ist als sie. 20 Und die Verordnung des Königs, die er erlassen wird, soll in seinem ganzen Reich gehört werden (denn es ist weit ausgedehnt), und alle Frauen selbst werden ihren Besitzern Ehre zollen, die Großen wie auch die Kleinen.“

21 Und die Sache war wohlgefällig in den Augen des Königs und der Fürsten, und der König ging daran, gemäß dem Wort Mẹmuchans zu tun. 22 So sandte er Schriftstücke an alle Gerichtsbezirke des Königs, an jeden Gerichtsbezirk in seiner eigenen Schreibweise und an jedes Volk in dessen eigener Zunge, damit jeder Ehemann ständig als Fürst in seinem eigenen Haus handle und in der Zunge seines eigenen Volkes rede.

Kapitel 2

Nach diesen Dingen, als sich die Wut des Königs Ahasvẹrus gelegt hatte, gedachte er Wạschtis und dessen, was sie getan hatte und was gegen sie entschieden worden war. 2 Dann sprachen die Bediensteten des Königs, seine Diener: „Man suche für den König junge Frauen, Jungfrauen, schön von Aussehen, 3 und der König bestimme Beauftragte in allen Gerichtsbezirken seines Reiches, und sie sollen alle jungen Frauen zusammenbringen, Jungfrauen, schön von Aussehen, nach Sụsa, der Burg, ins Frauenhaus, in die Obhut Hẹgais, des Eunuchen des Königs, des Hüters der Frauen; und man gebe [ihnen] ihre Massagen. 4 Und die junge Frau, die in den Augen des Königs wohlgefällig erscheint, werde Königin an Wạschtis Statt.“ Und die Sache war wohlgefällig in den Augen des Königs, und er ging daran, so zu tun.

5 Ein gewisser Mann, ein Jude, befand sich in Sụsa, der Burg, und sein Name war Mọrdechai, der Sohn Jạirs, des Sohnes Schịmeïs, des Sohnes Kischs, ein Benjaminịter, 6 der aus Jerusalem ins Exil geführt worden war mit den Weggeführten, die mit Jechọnja, dem König von Juda, ins Exil geführt wurden, den Nebukadnẹzar, der König von Babylon, ins Exil mitgenommen hatte. 7 Und er wurde der Pfleger der Hadạssa, das ist Esther, der Tochter des Bruders seines Vaters, denn sie hatte weder Vater noch Mutter; und die junge Frau war schön von Gestalt und schön von Aussehen, und beim Tod ihres Vaters und ihrer Mutter hatte Mọrdechai sie sich zur Tochter genommen. 8 Und es geschah, als das Wort des Königs und sein Gesetz gehört wurden und als man viele junge Frauen nach Sụsa, der Burg, in die Obhut Hẹgais zusammenbrachte, daß Esther dann in das Haus des Königs, in die Obhut Hẹgais, des Hüters der Frauen, genommen wurde.

9 Nun war die junge Frau in seinen Augen wohlgefällig, so daß sie liebende Güte vor ihm erlangte, und er beeilte sich, ihr ihre Massagen und die für sie geeignete Speise zu geben und ihr sieben auserlesene junge Frauen aus dem Haus des Königs zu geben, und dann versetzte er sie und ihre jungen Frauen an den besten Ort des Frauenhauses. 10 Esther hatte weder über ihr Volk noch über ihre Verwandten berichtet, denn Mọrdechai selbst hatte ihr aufgetragen, es nicht zu berichten. 11 Und Tag für Tag ging Mọrdechai vor dem Hof des Frauenhauses einher, um über das Wohlergehen Esthers und über das, was mit ihr getan wurde, Kenntnis zu erhalten.

12 Und als die Reihe an jede junge Frau kam, zum König Ahasvẹrus hineinzugehen, nachdem ihr gemäß der Bestimmung der Frauen zwölf Monate lang geschehen war — denn so wurden die Tage ihrer Massagebehandlung allmählich erfüllt: sechs Monate mit Myrrhenöl und sechs Monate mit Balsamöl und mit den Massagen der Frauen —, 13 so kam unter diesen Voraussetzungen die junge Frau selbst zum König. Alles, was sie erwähnen mochte, gab man ihr, damit es mit ihr aus dem Frauenhaus in das Königshaus komme. 14 Am Abend kam sie selbst hin, und am Morgen kehrte sie selbst zum zweiten Frauenhaus zurück in die Obhut des Schaaschgas, des Eunuchen des Königs, des Hüters der Nebenfrauen. Sie kam jeweils nicht mehr zum König herein, es sei denn, der König habe Gefallen an ihr gefunden und sie sei mit Namen gerufen worden.

15 Und als Esther, die Tochter Abihạjils, des Onkels Mọrdechais, die er sich zur Tochter genommen hatte, an die Reihe kam, zum König hineinzugehen, erbat sie sich nichts außer dem, was Hẹgai, der Eunuch des Königs, der Hüter der Frauen, dann erwähnte. (Während der ganzen Zeit erlangte Esther ständig Gunst in den Augen aller, die sie sahen.) 16 Dann wurde Esther zum König Ahasvẹrus in sein Königshaus geholt, im zehnten Monat, das ist der Monat Tẹbeth, im siebten Jahr seiner Regierung. 17 Und der König liebte Esther schließlich mehr als all die anderen Frauen, so daß sie mehr Gunst und liebende Güte vor ihm erlangte als all die anderen Jungfrauen. Und er ging daran, den königlichen Kopfschmuck auf ihr Haupt zu setzen und sie an Wạschtis Statt zur Königin zu machen. 18 Und der König hielt dann ein großes Festmahl für alle seine Fürsten und seine Diener, das Festmahl Esthers; und er gewährte für die Gerichtsbezirke eine Amnestie, und er gab fortwährend Geschenke, den Mitteln des Königs entsprechend.

19 Als nun ein zweites Mal Jungfrauen zusammengebracht wurden, saß Mọrdechai im Tor des Königs. 20 Esther berichtete nicht über ihre Verwandten und über ihr Volk, so wie es Mọrdechai ihr aufgetragen hatte; und was Mọrdechai sagte, tat Esther, so wie zu der Zeit, als sie in Pflege bei ihm gewesen war.

21 In jenen Tagen, während Mọrdechai im Tor des Königs saß, wurden Bịgthan und Tẹresch, zwei Hofbeamte des Königs, Türhüter, zornig und suchten beständig, an König Ahasvẹrus Hand anzulegen. 22 Und Mọrdechai bekam die Sache zu wissen, und er teilte [es] der Königin Esther sogleich mit. Esther ihrerseits sagte [es] dem König im Namen Mọrdechais. 23 Da wurde die Sache untersucht und schließlich herausgefunden, und sie beide wurden an einen Stamm gehängt, worauf es im Buch über die Angelegenheiten der Tage vor dem König aufgeschrieben wurde.

Kapitel 3

Nach diesen Dingen machte König Ahasvẹrus Hạman, den Sohn Hammedạthas, des Agagịters, groß und ging daran, ihn zu erhöhen und seinen Thron über alle anderen Fürsten, die bei ihm waren, zu setzen. 2 Und alle Diener des Königs, die sich im Tor des Königs befanden, verbeugten sich tief und warfen sich vor Hạman nieder, denn so hatte es der König ihn betreffend geboten. Was aber Mọrdechai betrifft, so pflegte er keine tiefe Verbeugung zu machen und sich nicht niederzuwerfen. 3 Und die Diener des Königs, die im Tor des Königs waren, begannen zu Mọrdechai zu sagen: „Warum übertrittst du das Gebot des Königs?“ 4 Und es geschah, daß sie, während sie Tag für Tag zu ihm sprachen und er nicht auf sie hörte, Hạman dann Bescheid gaben, um zu sehen, ob Mọrdechais Angelegenheiten bestehen würden; denn er hatte ihnen mitgeteilt, daß er ein Jude sei.

5 Nun sah Hạman wiederholt, daß sich Mọrdechai nicht tief verbeugte und sich nicht vor ihm niederwarf, und Hạman wurde von Wut erfüllt. 6 Doch war es verächtlich in seinen Augen, an Mọrdechai allein Hand anzulegen, denn man hatte ihm über Mọrdechais Volk berichtet; und Hạman begann danach zu trachten, alle Juden zu vertilgen, die im ganzen Reich des Ahasvẹrus waren, das Volk Mọrdechais.

7 Im ersten Monat, das ist der Monat Nịsan, im zwölften Jahr des Königs Ahasvẹrus, warf man das Pur, das heißt das Los, vor Hạman, von Tag zu Tag und von Monat zu Monat, [bis] zum zwölften, das ist der Monat Ạdar. 8 Und Hạman sagte dann zu König Ahasvẹrus: „Da ist ein gewisses Volk, zerstreut und abgesondert unter den Völkern in allen Gerichtsbezirken deines Reiches; und ihre Gesetze sind verschieden von [denen] jedes anderen Volkes, und des Königs eigene Gesetze halten sie nicht, und es ist nicht angebracht, daß der König sie gewähren läßt. 9 Wenn es dem König wirklich gut scheint, so werde geschrieben, daß man sie vernichte; und ich werde zehntausend Silbertalente in die Hände derer zahlen, die das Werk tun, damit sie [es] in den Schatz des Königs bringen.“

10 Darauf zog der König seinen Siegelring von seiner eigenen Hand ab und gab ihn Hạman, dem Sohn Hammedạthas, des Agagịters, der sich gegen die Juden feindselig zeigte. 11 Und der König sprach dann zu Hạman: „Das Silber wird dir gegeben, auch das Volk, um mit ihm gemäß dem zu tun, was gut ist in deinen eigenen Augen.“ 12 Dann wurden die Sekretäre des Königs gerufen, im ersten Monat, am dreizehnten Tag desselben, und es wurde geschrieben gemäß allem, was Hạman gebot, an die Satrạpen des Königs und an die Statthalter, die über die verschiedenen Gerichtsbezirke [gesetzt] waren, und an die Fürsten der verschiedenen Völker von jedem Gerichtsbezirk in seiner eigenen Schreibweise und an jedes Volk in seiner eigenen Zunge; im Namen des Königs Ahasvẹrus wurde es geschrieben, und es wurde mit dem Siegelring des Königs versiegelt.

13 Und man sandte die Briefe durch Eilboten an alle Gerichtsbezirke des Königs, um alle Juden, den jungen wie auch den alten Mann, Kleine und Frauen, zu vertilgen, zu töten und zu vernichten an e i n e m Tag, am dreizehnten [Tag] des zwölften Monats, das ist der Monat Ạdar, und ihre Beute zu plündern. 14 Eine Abschrift des Schreibens, das als Gesetz in all den verschiedenen Gerichtsbezirken ausgegeben werden sollte, wurde für alle Völker veröffentlicht, damit [sie] für diesen Tag bereit seien. 15 Die Eilboten selbst zogen aus, durch das Wort des Königs zur Eile angetrieben, und das Gesetz selbst wurde in Sụsa, der Burg, erlassen. Was den König und Hạman betrifft, sie setzten sich, um zu trinken; die Stadt Sụsa aber war in Verwirrung.

Jule | 09.30.09 | Esther, Text in der Bibel |

18 Comments »

  1. Jule

    Esther 1 – 3

    Esther 1:10-15

    Als am siebten Tag des Königs Herz vom Wein in froher Stimmung war, hieß er Mẹhuman, Bịstha, Harbọna, Bịgtha und Abạgtha, Sẹthar und Kạrkas, die sieben Hofbeamten, die der Person des Königs Ahasvẹrus dienten, 11 die Königin Wạschti im königlichen Kopfschmuck vor den König zu bringen, um den Völkern und den Fürsten ihre Schönheit zu zeigen; denn sie war schön von Aussehen. 12 Aber Königin Wạschti weigerte sich anhaltend, auf das durch die Hofbeamten [übermittelte] Wort des Königs hin zu kommen. Darauf wurde der König sehr zornig, und sein Grimm loderte in ihm auf.

    13 Und der König sprach dann zu den Weisen, den Zeitenkundigen (denn auf diese Weise [kam] die Sache des Königs vor alle, die im Gesetz und in Rechtsfällen bewandert waren, 14 und die ihm am nächsten [standen], waren Karschẹna, Schẹthar, Admạtha, Tạrschisch, Mẹres, Marsẹna [und] Mẹmuchan, sieben Fürsten von Persien und Mẹdien, die zum König Zutritt hatten [und] die die ersten Sitze im Königreich einnahmen): 15 „Was soll nach [dem] Gesetz mit Königin Wạschti getan werden, weil sie das vom König Ahasvẹrus durch die Hofbeamten Gesagte nicht ausgeführt hat?“

    hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber „wehret den Anfängen“!

    Beim ersten Lesen mutet es doch sehr merkwürdig an, dass der König so ein Aufsehen darum macht, dass die Königin sich weigert, zu kommen und sich seiner Festgesellschaft zu präsentieren.

    Es wird nicht gesagt, warum sie nicht kommen wollte und eigentlich ist für jeden verständlich, dass der König „etwas säuerlich war“.

    Immerhin – wie sieht das denn aus, wenn seine Frau sich dem Befehl des Königs widersetzt? Sicherlich hatte er auch Angst, sein Gesicht zu verlieren.

    Ungewöhnlich für mich eher, dass er seine Gäste fragt, was mit seiner Frau geschehen solle. Was nach dem Gesetz mit ihr geschehen solle – war nicht er der König und machte nicht er das Gesetz? Wusste dann nicht er am Besten, was das Gesetz in diesem Fall sagt?

    Was sagen seine Gäste dazu? Und warum?

    Kommentar — 2. Oktober 2009 @ 07:54

  2. Jule

    Esther 1:16-20

    Darauf sprach Mẹmuchan vor dem König und den Fürsten: „Es ist nicht gegen den König allein, daß Wạschti, die Königin, unrecht getan hat, sondern gegen alle Fürsten und gegen alle Völker, die in allen Gerichtsbezirken des Königs Ahasvẹrus sind. 17 Denn die Angelegenheit der Königin wird hinausdringen zu allen Frauen, so daß sie ihre Besitzer in ihren eigenen Augen verachten werden, wenn man sagt: ‚König Ahasvẹrus selbst sprach, man solle die Königin Wạschti vor ihn bringen, und sie kam nicht.‘ 18 Und an diesem Tag werden die Fürstinnen von Persien und Mẹdien, die von der Angelegenheit der Königin gehört haben, zu allen Fürsten des Königs sprechen, und es wird viel Verachtung und heftigen Zorn geben. 19 Wenn es dem König gut scheint, so möge ein königliches Wort von seiner Person ausgehen, und es werde in den Gesetzen von Persien und Mẹdien aufgeschrieben, damit es nicht zu bestehen aufhöre, daß Wạschti nicht vor König Ahasvẹrus hereinkommen darf; und ihre königliche Würde gebe der König einer Gefährtin von ihr, einer Frau, die besser ist als sie. 20 Und die Verordnung des Königs, die er erlassen wird, soll in seinem ganzen Reich gehört werden (denn es ist weit ausgedehnt), und alle Frauen selbst werden ihren Besitzern Ehre zollen, die Großen wie auch die Kleinen.“

    Die Fürsten haben Angst, dass das Beispiel der Königin Schule macht und die anderen Damen ihren Ungehorsam und ihre Respektlosigkeit nachahmen werden. Daher soll die Königin ihre Würde verlieren

    Denken wir, dass dieses Urteil zu hart sei?

    Gehören wir zu denen, die immer Verständnis für andere haben und aus diesem Grund oftmals geneigt sind, sie milder zu beurteilen, als dies Jehova tut?

    Mir fällt dazu eine alte Freundin ein, von der ich kurz nach dem Kongress hörte, dass sie ihren Mann verlassen habe. Als Grund führte sie anderen Schwestern gegenüber an, dass er sich nicht genügen um sie gekümmert habe und dass er ein Muttersöhnchen sei und mehr mit der zusammen sei als mit ihr. Darum hat sie sich ihre Tochter geschnappt, die sie mit in die Ehe gebracht hatte und ist zurück in die alte Heimat gegangen. Sie „hat sich von ihre Mann getrennt“.

    Im ersten Moment war ich sehr betroffen und sie tat mir sehr leid. Denn bereits ihre erste Ehe mit einem Bruder war sehr bald daran gescheitert, dass ihr Mann sie emotional am ausgestrecken Arm verhungern liess. Auch dieses Mal hatte sie einen Bruder geheiratet und wieder „Pech gehabt“. Ich hatte grosses Mitgefühl mit IHR.

    Mein bester Ehemann von allen fragte mich, warum sie denn gegangen sei, ob sie denn einen Scheidungsgrund oder doch wenigstens einen Trennungsgrund habe. Hm, wenn man das so sieht – nein.

    Und hatte sie beim ersten Mal einen? Ja, wenn du mich so fragst – nach längerem Nachdenken, was sie mir damals über das Scheitern der ersten Ehe erzält hatte: auch „nein“.

    Hm. Ist das nicht komisch?

    Ich kenne doch die Maßstäbe Jehovas und liebe sie – und trotzdem hatte ich mit ihr tiefstes Mitgefühl, ohne zu bemerken, dass sie etwas tat, was in Jehovas Augen nicht nur verkehrt, sondern auch sehr verabscheuungswürdig ist – sie wollte zum zweiten Mal eine Familie zerstören.

    Aber sie war doch so unglücklich. Und ich weiss aus eigener Erfahrung meiner vorherigen Ehe, wie furchtbar es sich anfühlt, wenn man seinen Mann von Herzen liebt und sich nach seiner Liebe und Aufmerksamkeit sehnt – und er diese Liebe nicht erwidert. Auf jeden Fall nicht in der Form, wie man sich das selber wünscht.

    Daher sah ich nur ihre verletzten Gefühle, nicht aber, wie Jehova darüber denkt und dass sie gerade dabei war, einen sehr schweren Fehler zu begehen, der sie sogar Gottes Liebe kosten könnte.

    Also habe ich eine Nacht gebetsvoll darüber nachgedacht und am nächsten Tag den Stoff auf der Wtlib herausgesucht, der mir in der Nacht dazu eingefallen war.

    Ironischerweise war gerade der Erwachet mit dem glücklichen Familienleben herausgekommen und so habe ich einen Artikel dazu verfasst und in unseren offenen Familienblog gehängt. In der Hofnung, dass sie auf der Grundlage des Gelesenen eine gute und weise Entscheidung trifft, die ihr hilft, sich in Jehovas Liebe zu bewahren.

    Fakt ist, dass wir scheinbar dazu neigen, uns auf die Seite von anderen Menschen zu stellen, die vielleicht ähnliches erlebt haben oder gerade erleben wie die Dinge, die mal uns selbst das Leben schwer gemacht haben und wir dann die Maßstäbe Jehovas aus den Augen verlieren.

    Warum wollten die Fürsten so eine harte Strafe?

    Damit sich die anderen Frauen des Landes nicht durch das Beispiel der Königin darin bestärkt fühlen, ebenfalls ihre eigenen Interessen durchzuboxen, egal um welchen Preis und egal, was sie damit anrichten.

    Mir fällt dazu ein anderes Beispiel ein, dass ich von meinem Mann gehört habe und das sich wirklich so zugetragen hat. In einer Versammlung verlässt eine Schwester ihren Mann, der ein Bruder ist, ohne dass es Konsequenzen hat. Einige Zeit später tut es ihr eine andere nach. Und bald kräht dort kein Hahn mehr danach, wenn eine Schwester ihren Mann verlässt – man hat sich daran gewöhnt.

    Thom sagt, dass meine Freundin diesmal wieder bei den ersten Schwierigkkeiten gegangen ist, liege sicherlich daran, dass ihre erste Trennung und Scheidung keine Konsequenzen in theokratischer Hinsicht für sie gehabt habe. Damit mag er sicherlich Recht haben.

    Wir sehen also, dass das Urteil und der Beschluss, den die Fürsten anregen, nicht unbedingt herzlos sind – sondern dazu gedacht, den Frieden und die Ordnung innerhalb des Landes zu bewahren.

    Es fällt uns schwer, uns mit diesem Gedanken anzufreunden?

    Es fällt uns auch schwer, diese Schwester dazu zu motivieren, wieder zu ihrem Mann zurück zu gehen, weil wir sie und ihre Gefühle verstehen können?

    Lesen wir bitte noch mal den Stoff, den ich im August dazu herausgesucht hatte und sehen wir, wieviel Schaden damit angerichtet wird, wenn die Ehe gebrochen wird.

    Ja, es ist schlimm und es tut weh, wenn wir als Frauen vielleicht nicht ganz die Aufmersamkeit von unserem Mann bekommen, die wir uns wünschen – aber dies zählt nicht zu den Gründen, unter denen eine Trennung gerechtertigt ist.

    Stellen wir unsere persönlichen Interessen über die Maßstäbe Jehovas?

    Auch ich knabbere immer noch daran…

    Kommentar — 2. Oktober 2009 @ 07:55

  3. Jule

    Esther 2:1

    Nach diesen Dingen, als sich die Wut des Königs Ahasvẹrus gelegt hatte, gedachte er Wạschtis und dessen, was sie getan hatte und was gegen sie entschieden worden war.

    ein interessanter Punkt!

    Dieser König ist kein Anbeter Jehovas, trotdem bekundet er Geduld, Langmut und Selbstbeherrschung.

    Ist uns aufgefallen, dass er erst gewartet hatte, bis seine Wut und Enttäuschung verraucht war, ehe er handelte?

    Was heisst das für uns als Anbeter Jehovas?

    Wäre es nicht schlimm, wenn ich als Zeugin Jehovas impulsiv und unbeherrscht in meiner Wut bin – wo Geduld und Selbstbeherrschung doch die Frucht des Geistes sind?

    Wie kann ich denn nun mit gutem Gewissen mich in meinem Zorn austoben und um mich schlagen – unter dem Deckmäntelchen „das musste jetzt sein“ – wenn ein Mensch, der nicht Gottes Geist als Hilfe hat, sich soweit beherrschen kann?

    Immerhin kann ich Jehova bitten, dass er mir seinen heiligen Geist als Hilfe und Krücke schickt.

    Nachdenklich geworden?

    Kommentar — 2. Oktober 2009 @ 07:55

  4. Jule

    Esther 2:10-11

    Esther hatte weder über ihr Volk noch über ihre Verwandten berichtet, denn Mọrdechai selbst hatte ihr aufgetragen, es nicht zu berichten. 11 Und Tag für Tag ging Mọrdechai vor dem Hof des Frauenhauses einher, um über das Wohlergehen Esthers und über das, was mit ihr getan wurde, Kenntnis zu erhalten.

    Esther 2:17-18

    Und der König liebte Esther schließlich mehr als all die anderen Frauen, so daß sie mehr Gunst und liebende Güte vor ihm erlangte als all die anderen Jungfrauen. Und er ging daran, den königlichen Kopfschmuck auf ihr Haupt zu setzen und sie an Wạschtis Statt zur Königin zu machen. 18 Und der König hielt dann ein großes Festmahl für alle seine Fürsten und seine Diener, das Festmahl Esthers; und er gewährte für die Gerichtsbezirke eine Amnestie, und er gab fortwährend Geschenke, den Mitteln des Königs entsprechend.

    könnte man sagen, Esther habe sich über die Maßstäbe Jehovas hinwegesetzt?

    Immerhin hat sie ja scheinbar ihren Glauben verleugnet, denn niemand wusste, dass sie Jüdin war. Warum gebot ihr der Onkel darüber zu schweigen?

    Esther 2:20

    Esther berichtete nicht über ihre Verwandten und über ihr Volk, so wie es Mọrdechai ihr aufgetragen hatte; und was Mọrdechai sagte, tat Esther, so wie zu der Zeit, als sie in Pflege bei ihm gewesen war.

    Ausserdem sollten sie niemand von den Nationen heiraten und sie tat es doch.

    Warum wird das hier so geschildert, als sei es in Ordnung?

    Kommentar — 2. Oktober 2009 @ 07:56

  5. Jule

    Esther 3:2-6

    Und alle Diener des Königs, die sich im Tor des Königs befanden, verbeugten sich tief und warfen sich vor Hạman nieder, denn so hatte es der König ihn betreffend geboten. Was aber Mọrdechai betrifft, so pflegte er keine tiefe Verbeugung zu machen und sich nicht niederzuwerfen. 3 Und die Diener des Königs, die im Tor des Königs waren, begannen zu Mọrdechai zu sagen: „Warum übertrittst du das Gebot des Königs?“ 4 Und es geschah, daß sie, während sie Tag für Tag zu ihm sprachen und er nicht auf sie hörte, Hạman dann Bescheid gaben, um zu sehen, ob Mọrdechais Angelegenheiten bestehen würden; denn er hatte ihnen mitgeteilt, daß er ein Jude sei.

    5 Nun sah Hạman wiederholt, daß sich Mọrdechai nicht tief verbeugte und sich nicht vor ihm niederwarf, und Hạman wurde von Wut erfüllt. 6 Doch war es verächtlich in seinen Augen, an Mọrdechai allein Hand anzulegen, denn man hatte ihm über Mọrdechais Volk berichtet; und Hạman begann danach zu trachten, alle Juden zu vertilgen, die im ganzen Reich des Ahasvẹrus waren, das Volk Mọrdechais.

    eine heikle Angelegenheit.

    Irgendwie erinnert das Ganze an den Bericht von Daniel, dem die Beamten aus Neid nach dem Leben trachteten.

    Hier war es zwar kein Neid, nur verletzter Stolz – aber hat nicht beides den gleichen Ursprung?

    Beide Parteien wollten gern über anderen stehen, etwas besseres sein. Nennt man dies Hochmut?

    Wir wissen, wie Jehova darüber denkt…

    Kommentar — 2. Oktober 2009 @ 07:56

  6. Jule

    Esther 3:8-10

    Und Hạman sagte dann zu König Ahasvẹrus: „Da ist ein gewisses Volk, zerstreut und abgesondert unter den Völkern in allen Gerichtsbezirken deines Reiches; und ihre Gesetze sind verschieden von [denen] jedes anderen Volkes, und des Königs eigene Gesetze halten sie nicht, und es ist nicht angebracht, daß der König sie gewähren läßt. 9 Wenn es dem König wirklich gut scheint, so werde geschrieben, daß man sie vernichte; und ich werde zehntausend Silbertalente in die Hände derer zahlen, die das Werk tun, damit sie [es] in den Schatz des Königs bringen.“

    10 Darauf zog der König seinen Siegelring von seiner eigenen Hand ab und gab ihn Hạman, dem Sohn Hammedạthas, des Agagịters, der sich gegen die Juden feindselig zeigte.

    kommt uns dies wieder bekannt vor?

    Scheinbar ein Vorgehen, dass unter Menschen üblich ist, die sich für den Nabel der Welt halten oder die es gern sein wollen: Neid und Mißgunst.

    Diesem begegnen sie dann damit, dass sie den „Störenfried“ (der ihren inneren seelischen Frieden, ihre Ruhe stört) durch Intrigen zu beseitigen suchen.

    Und wie schon gehabt, erweisen sie sich als „falsche Freunde“ und tricksen den König aus. Hier ist es Haman, der den König erfolgreich manipuliert und ihm vormacht, dass er das Volk ausrotten muss, weil es für ihn (den König) eine Gefahr darstellt.

    Dabei geht es nur darum, Mordechai eins auszuwischen, der seinerseits eine Gefahr für Hamans Stolz darstellt!

    Wie abgebrüht!

    Wie denkt Jeova wohl über Haman?

    Hat er SEIN Wohlgefallen?

    Hat ER gar Verständnis für sein Handeln? Immerhin hatte Morechai ihn ja gedemütigt, war da Hamans Handlungsweise nicht doch irgendwie angebracht?

    Wie sieht Jehova die Sache?

    Wie sehen wir Haman und sein Handeln?

    Stimmen wir in unserer Sicht der Dinge mit Jehovas Sichtweise überein?

    Kommentar — 2. Oktober 2009 @ 07:57

  7. Thomas

    Esther 1 – 3

    Was für Zeiten – der König ruft seine Frau und diese kommt nicht?
    Aber warum kam sie nicht?
    Der Wachtturm schieb zwar

    Warum weigerte sich Königin Waschti anhaltend, zum König zu kommen?
    Nach der Meinung einiger weigerte sich die Königin, weil sie nicht bereit war, sich vor den betrunkenen Gästen des Königs zu erniedrigen. Oder vielleicht war diese schöne Königin wirklich nicht unterwürfig. Über ihren Beweggrund sagt die Bibel zwar nichts, doch die damaligen Weisen hielten Gehorsam gegenüber dem Ehemann eindeutig für entscheidend. Auch dachten sie, Waschtis schlechtes Beispiel würde alle Frauen in den persischen Provinzen beeinflussen.

    Bei der weiteren Suche kam ich auf die unterschiedlichsten Antworten. Hier einmal die extremste:

    Ähnliche prachtvolle Feste hatten im alten Orient gewöhnlich einen religiösen Hintergrund: die dabei geübten Orgien sollten auf magische Weise Fruchtbarkeit der Natur sichern. Im Text steht davon zwar nichts, aber unter dieser Vorraussetzung wird verstädnlich, warum Vashti sich geweigert hat zukommen. Die Rabbiner vermuten nämlich, dass Vasthi nackt, nur mit der Krone erscheinen sollte.

    Das Esther gemäß den Versen 15 in Kapitel2 Demut offenbarte, ist auch interessant. Andere Mädchen wollten offensichtlich durch ihren Schmuck und ihre Kleidung auffallen. Esther dagegen nur durch ihre Menschlichkeit. Manche Keinodien waren damals geklichzeitg Talismane – auf solche verläßt sich Esther aber nicht!

    Der Wachtturm schieb vor nicht langer Zeit:

    Warum verbeugte sich Mordechai nicht vor Haman?
    Für Israeliten war es nicht verkehrt, sich vor einer hohen Persönlichkeit niederzuwerfen, um deren übergeordnete Stellung anzuerkennen. Bei Haman spielte jedoch noch etwas eine Rolle. Haman war ein Agagiter, wahrscheinlich ein Amalekiter, und Jehova hatte Amalek zur Vernichtung bestimmt (5. Mose 25:19). Mordechai verbeugte sich aus Lauterkeit gegenüber Jehova nicht vor Haman. Seine strikte Weigerung begründete er damit, dass er ein Jude ist (Esther 3:3, 4).

    eine ausführliche Aufarbeitun erfolgte im Jahr 1979 in der Zeitschrift Wachtturm, in dem es auszugsweise heißt:

    Eine besonnene Frau zeigt ihre Selbstlosigkeit
    EIN prächtiger Palast! Er stand in der Stadt Schuschan (Susa). Wer waren seine Erbauer? Wahrscheinlich der persische König Darius I. und sein Sohn Xerxes I. Dekorationsmaterial für das Gebäude war aus weiter Ferne herbeigeschafft worden. Aus einer Inschrift des Darius geht zum Beispiel hervor, daß das Zedernholz vom Libanon stammte, das Gold aus Sardes und Baktrien, das Silber und das Kupfer aus Ägypten und das Elfenbein aus Ländern wie Äthiopien und Indien.
    Heute sind nur noch einige Ruinen von dem einst prächtigen Palast übrig. Doch anhand des Buches Esther, das zweifellos von dem gottesfürchtigen Hebräer Mardochai geschrieben wurde, können wir dieser königlichen Residenz aus dem frühen 15. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung einen Besuch abstatten. Wir können die dramatischen Ereignisse eines Jahrzehnts (von ungefähr 484 bis 474 v. u. Z.) miterleben, als sich Gottes Volk der Gefahr gegenübersah, möglicherweise aus dem ganzen Persischen Reich ausgerottet zu werden. Es war zur Zeit des Ahasverus (offensichtlich Xerxes I.). Unser Abstecher in die ferne Vergangenheit wird sich lohnen, da solche biblischen Berichte zur Unterweisung gottesfürchtiger Personen aufgezeichnet wurden und damit wir „durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Röm. 15:4).
    SELBSTSUCHT FÜHRT ZU DEMÜTIGUNG
    Der persische König Ahasverus, dessen Reich von Indien bis Äthiopien 127 Gerichtsbezirke umfaßt, sitzt auf dem Thron im Schloß Schuschan, seiner zeitweiligen Residenz, die mehrere Gebäude innerhalb eines befestigten Areals einschließt. Es ist das dritte Jahr seiner Regierung. Er hat seine Fürsten, Diener, Heeresleute und Edlen zu einer Konferenz einberufen. Die Versammlung dauert 180 Tage, möglicherweise, weil man sich den zahlreichen Beamten anpassen will, die wegen ihrer Pflichten nicht alle zur selben Zeit anwesend sein können (vielleicht lag eine militärische Absicht vor, da der griechische Historiker Herodot davon berichtet, daß König Xerxes im dritten Jahr seiner Regierung eine Versammlung abhielt, um einen Krieg gegen Griechenland zu planen) (Esth. 1:1-4).
    Zum Abschluß dieser bemerkenswerten Konferenz gibt der König im Schloß Schuschan für alle ein siebentägiges Bankett. Dieses Festmahl findet im Hof des Palastgartens statt. Sehen wir uns den festlichen Rahmen etwas näher an. Zu den vielen Dekorationsstoffen gehören Leinen, Baumwolle, blauer Stoff, der in Schnüren von feinem Gewebe festgehalten wird, und purpurrötlichgefärbte Wolle an silbernen Ringen. Hier stehen Marmorsäulen und Ruhebetten aus Gold und Silber auf einem Pflaster aus Porphyr, Marmor, Perlmutter und schwarzem Marmor (Esth. 1:5, 6).
    Bei diesem Festessen wird Wein in verschiedenartigen goldenen Gefäßen kredenzt. Die Perser sind dafür bekannt, daß sie trinken. Doch bei diesem Festessen folgt man nicht dem Brauch, Gäste zu nötigen, eine bestimmte Menge zu trinken (Esth. 1:7, 8).
    Irgendwo anders im königlichen Palast veranstaltet die persische Königin Waschti ein Festessen für die Frauen. Heute ist der siebente Tag des königlichen Fests, und der König ist durch den Wein in froher Stimmung. Er beauftragt sieben Hofbeamte, Waschti, die schöne Königin, zu ihm und zu seinen Gästen zu bringen. Aber was ist das? Sie weigert sich anhaltend, das Wort des Königs zu befolgen. Verärgert sucht Ahasverus den Rat von sieben ihm am nächsten stehenden Fürsten, einer Gruppe weiser Männer, die in Rechtsfällen bewandert sind. Der Monarch fragt sie: „Was soll nach dem Gesetz mit Königin Waschti getan werden?“ Diese selbstsüchtige Frau hat sich der Gehorsamsverweigerung schuldig gemacht! (Esth. 1:9-15).
    Hört! Als Sprecher der sieben Fürsten stellt Memuchan fest, daß Waschti nicht nur dem König, sondern auch den Prinzen und dem Volk des ganzen Reiches unrecht getan hat. Ihr Verhalten wird bekanntwerden, und alle Frauen, selbst Fürstinnen, werden ihre Männer verachten. Daher schlägt Memuchan vor, der König solle erklären, daß Waschti nicht vor ihn kommen dürfe und daß ihre königliche Würde einer besseren Frau gegeben werde. Dann würden alle verheirateten Frauen ihre Männer ehren (Esth. 1:16-20).
    Diese Empfehlung sagt Ahasverus zu. Sogleich werden an alle Gerichtsbezirke Schriftstücke gesandt, an jedes Volk in dessen eigener Sprache. Der Erlaß, der nun zu den schriftlichen, unabänderlichen Gesetzen der Meder und Perser zählt, wird dafür sorgen, daß „jeder Ehemann ständig als Fürst in seinem eigenen Haus handle“ (Esth. 1:21, 22). Ihre Gehorsamsverweigerung und ihre Selbstsucht haben Waschti die Krone gekostet. Ihr Verhalten hat zu ihrer Demütigung geführt.
    EINE UNTERWÜRFIGE FRAU ERLANGT GUNST
    Es vergeht einige Zeit, bis sich der Zorn des Ahasverus legt. Dann suchen gemäß der Empfehlung der Diener des Königs besondere Beauftragte in allen Gerichtsbezirken nach hübschen Jungfrauen. Diese Frauen werden in die Burg Schuschan gebracht und der Obhut des Eunuchen Hegai übergeben. Die ausgewählten Jungfrauen sollen Massagen erhalten, und die junge Frau, die Ahasverus am besten gefällt, soll schließlich anstelle Waschtis Königin werden (von der Absetzung Waschtis bis zur Auswahl ihrer Nachfolgerin vergingen ungefähr vier Jahre; diese Verzögerung war anscheinend der Abwesenheit des Königs zuzuschreiben, der gegen die Griechen Krieg führte) (Esth. 2:1-4, 16, 17).
    Mardochai, ein Diener des Königs, ist an der Auswahl der neuen Königin sehr interessiert. Dieser ergebene Jude vom Stamm Benjamin ist ein Nachkomme eines gewissen Kisch, der vom babylonischen König Nebukadnezar zusammen mit König Jojachin (Jechonja) und anderen (im Jahre 617 v. u. Z.) aus Jerusalem ins Exil geführt worden war. Seit einiger Zeit ist Mardochai der Pfleger Hadassas, eines jüdischen Waisenmädchens, dessen Name „Myrte“ bedeutet. Sonst ist sie als Esther (was „frische Myrte“ bedeutet) bekannt; sie ist die Tochter Abichajils, des verstorbenen Onkels Mardochais. Und was für eine liebliche Frau sie doch geworden ist! Sie ist „schön von Gestalt und schön von Aussehen“. Da ein Ersatz für Waschti gesucht wird, überrascht es nicht, daß Esther zu den jüngeren Frauen gehört, die nach Schuschan geholt und der Obhut Hegais übergeben werden (Esth. 2:5-8, 15).
    Esther ist Hegai wohlgefällig, der sich beeilt, ihr die vorgeschriebenen Massagen und die geeignete Speise zu geben. Ja, sie erhält sieben junge Frauen, die ihr im besten Bereich des Frauenhauses dienen. Esther sagt nicht, daß sie eine Jüdin ist; sie hält sich an die Anweisungen ihres Vetters Mardochai, der älter ist als sie. Sechs Monate lang erhalten die ausgewählten Jungfrauen Massagen mit Myrrhenöl und danach sechs Monate mit Balsamöl. Dann geht jede Frau zu Ahasverus hinein und kehrt danach „zum zweiten Frauenhaus“ zurück in die Obhut des Schaaschgas, des Hüters der Nebenfrauen des Königs (Esth. 2:9-14).
    Esther ist selbstlos, sie verläßt sich nicht auf auffälligen Schmuck und erbittet daher nichts, außer dem, was Hegai erwähnt. Während der ganzen Zeit hat sie die Gunst all derer erlangt, die sie sehen. Nun haben wir den Monat Tebeth (Dezember/Januar), den 10. Monat im siebenten Jahr des Ahasverus. Die Spannung steigt, als Esther vor den König geführt wird. Gefällt sie ihm? Ja, tatsächlich gewinnt der persische Herrscher Esther mehr lieb als alle anderen Frauen, und er macht sie an Waschtis Statt zur Königin. Der glückliche König hält für alle seine Fürsten und Diener ein großes Festmahl, „das Festmahl Esthers“. Außerdem gewährt er für die Gerichtsbezirke eine Amnestie (vielleicht den Erlaß von Tribut, die Freistellung vom Militärdienst oder die Freilassung aus dem Gefängnis oder eine Kombination dieser Möglichkeiten). Ahasverus macht fortwährend Geschenke, die sich nur ein reicher Monarch leisten kann. Es ist eine Zeit der Freude (Esth. 2:15-18).
    Eine wirklich unterwürfige Frau hat Gunst erlangt. Esther nimmt jetzt zwar den Platz der persischen Königin ein, doch fügt sie sich den Anweisungen Mardochais (Esth. 2:19, 20). Bei unserem Rückblick können wir uns Esther wahrscheinlich gut als eine hübsche Frau in königlichem Gewand vorstellen. Doch ihr hauptsächlicher ‘Schmuck bestand in der verborgenen Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, der in Gottes Augen von großem Wert ist’ (1. Petr. 3:3, 4). Christliche Frauen im 20. Jahrhundert haben guten Grund, die Selbstsucht der abgesetzten Waschti zu meiden und die Unterwürfigkeit und Selbstlosigkeit der gottergebenen Esther nachzuahmen.
    Beachtenswert ist auch, daß große Freude herrschte, als Esther Königin wurde, und bestimmt freute sich auch Mardochai, ihr älterer Vetter, von ganzem Herzen darüber. Er muß gefühlt haben, daß sich dies schließlich für alle Juden in den persischen Provinzen vorteilhaft auswirken würde.
    LOYAL, ABER KOMPROMISSLOS
    Esther ist mit Mardochai in Verbindung geblieben und befolgt seine Anweisungen. Während er im Tor des Königs sitzt, werden Bigthan und Teresch, zwei Hofbeamte (die anscheinend die Tür zu den privaten Gemächern des Königs bewachen), zornig und suchen ständig, an Ahasverus Hand anzulegen. Als Mardochai von der Verschwörung erfährt, berichtet er sogleich Esther davon, die den König in seinem Namen darüber unterrichtet. Das löst eine Untersuchung aus. Bald werden die beiden Verräter hingerichtet, und ihre Leichname an einem Stamm oder Pfahl öffentlich zur Schau gestellt, weil das Verbrechen gegen den König gerichtet war. Mardochai wird nicht belohnt, aber sein Akt der Treue wird in die Chronik aufgenommen (Esth. 2:21-23).
    Mardochai ist zwar loyal und mißt der Regierungsgewalt die richtige Bedeutung bei, doch ist er kompromißlos. Die Zeit vergeht, und Ahasverus ernennt aus irgendeinem Grund einen gewissen wohlhabenden Haman zum Premierminister. Auf königlichen Befehl verbeugen sich im Tor des Palastes alle Diener des Herrschers vor Haman und werfen sich vor ihm nieder. Doch seht Mardochai! Er lehnt es beharrlich ab, sich vor dem neuernannten Premierminister niederzuwerfen. Das macht Haman wütend (Esth. 3:1-5).
    Weshalb nimmt Mardochai eine so entschiedene Haltung ein? Haman ist ein Agagiter, wahrscheinlich ein Amalekiter königlicher Abstammung. Jehova hat die völlige Ausrottung der Amalekiter befohlen, weil diese Haß gegenüber Gott und seinem Volk zeigten, indem sie die Israeliten in der Wildnis angriffen (2. Mose 17:8, 14-16; 5. Mose 25:17-19; 1. Sam. 15:1-33). Der gottergebene Mardochai lehnt es daher standhaft ab, sich vor Haman niederzuwerfen. Eine Verbeugung würde nicht nur Achtung vor diesem Amalekiter bezeugen, sondern eine Friedensbezeigung und möglicherweise eine Huldigung darstellen. Mardochai ist unnachgiebig, weil es hier um die Bewahrung der Lauterkeit gegenüber Gott geht.
    Der wütende Haman beginnt nach einer Möglichkeit zu suchen, sowohl Mardochai als auch sein Volk, die Juden, im ganzen Reich zu vernichten. Zu diesem Zweck bedient sich der gewissenlose Agagiter im Monat Nisan, dem ersten Monat des 12. Jahres des Königs Ahasverus, der Wahrsagerei. Er läßt jemand (offensichtlich einen Astrologen) „das Pur, das heißt das Los“, werfen, um festzustellen, welches der günstigste Tag zur Ausrottung des Volkes Jehovas sei (Esth. 3:6, 7).
    Haman spricht mit König Ahasverus und stellt die Juden lügnerisch als unerwünschte Personen und Gesetzesübertreter hin. Als wirtschaftlichen Anreiz fügt der Agagiter die Worte hinzu: „So werde geschrieben, daß man sie vernichte; und ich werde zehntausend Silbertalente [einen Wert von mehreren Millionen Dollar] in die Hände derer zahlen, die das Werk tun, damit sie es in den Schatz des Königs bringen“ (Esth. 3:8, 9).
    Glaubt Ahasverus den falschen Anschuldigungen? Ja. Der König nimmt seinen Siegelring ab, mit dem offizielle Schriftstücke versiegelt werden, und überreicht ihn Haman mit den Worten: „Das Silber wird dir gegeben, auch das Volk, um mit ihm gemäß dem zu tun, was gut ist in deinen eigenen Augen.“ Bald darauf fertigen königliche Sekretäre unter der Leitung Hamans Briefe an, die einen Erlaß über die Vernichtung der Juden enthalten. Der böse Agagiter macht von dem Siegelring Gebrauch, der die Symbole des Monarchen trägt. Er drückt den Ring in Wachs oder in eine andere weiche Substanz auf diesen Dokumenten und macht sie damit rechtskräftig (Esth. 3:10-12).
    Kurze Zeit später werden die Briefe Kurieren übergeben, die schnelle Postpferde reiten. Der Erlaß, der in mehreren Sprachen veröffentlicht und im ganzen Reich verbreitet wird, ermächtigt dazu, die Juden auszurauben und sie zu vernichten. Wann? Am 13. Tag des Wintermonats Adar (Februar/März). Während Ahasverus und Haman zusammensitzen und trinken, herrscht in der Stadt Schuschan, wo es viele Juden gibt, verständlicherweise Bestürzung (Esth. 3:13-15; 9:18).
    EINE ZEIT, DIE MUT ERFORDERT
    Als Mardochai von der geplanten Ausrottung erfährt, zerreißt er seine Kleider, legt grobes Sacktuch an, streut als Symbol der Trauer Asche auf sein Haupt und erhebt ein lautes Wehgeschrei. Das drohende Unheil ruft auch unter den Juden in allen Gerichtsbezirken große Trauer hervor. Auch fasten sie, und sicherlich steigen viele Gebete zu Jehova Gott empor (Esth. 4:1-3).
    Auch Esther schmerzt es sehr. Sie sendet Mardochai Kleider, damit er sein Sacktuch ablege, doch er nimmt die Kleider nicht an. Als Antwort auf eine Anfrage Esthers sendet er ihr eine Abschrift des eben veröffentlichten Gesetzes und beauftragt sie, vor den König zu treten und ihn um Gunst für ihr Volk anzuflehen. Wie lautet ihre Antwort? ‘Jedermann weiß, daß jemand — ob Mann oder Frau —, der ungerufen vor den König tritt, zu Tode gebracht wird. Nur wenn ihm der König das goldene Zepter entgegenreicht, wird er am Leben bleiben. Was mich betrifft, so bin ich schon dreißig Tage nicht mehr zu ihm gerufen worden’ (Esth. 4:4-11). Ja, Esther könnte ihr Leben verlieren, es sei denn, König Ahasverus heißt ihre Gegenwart ausdrücklich gut, indem er ihr sein Zepter entgegenstreckt, den Stab, den er als Symbol seiner königlichen Autorität trägt. Es erfordert bestimmt Mut und Glauben an Jehova, unaufgefordert vor den Monarchen zu treten.
    Dennoch antwortet Mardochai: „Bilde dir in deiner eigenen Seele nicht ein, daß die Hausgemeinschaft des Königs etwa eher als alle anderen Juden entrinnen werde. Denn wenn du zu dieser Zeit gänzlich schweigst, wird den Juden von einem anderen Ort her Erleichterung und Befreiung erstehen; was aber dich und deines Vaters Haus betrifft, ihr werdet umkommen. Und wer weiß, ob es nicht für eine Zeit wie diese ist, daß du zur königlichen Würde gelangt bist?“ (Esth. 4:12-14). Mardochai glaubt, daß Esther aus einem besonderen Grund gerade zu dieser Zeit königliche Würde erlangt hat, nämlich zur Befreiung des Volkes Gottes. Wird sie aber Selbstlosigkeit, Mut und Glauben zeigen?
    Esther antwortet Mardochai, indem sie ihn auffordert, alle Juden, die in Schuschan sind, zu versammeln und gemeinsam ihretwegen zu fasten. „Ich werde ebenso fasten“, sagt sie, „und darauf werde ich zum König hineingehen, was nicht gemäß dem Gesetz ist; und wenn ich umkommen soll, so komme ich um.“ Esther wird ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, aber diese besonnene Frau ist entschlossen, im Interesse ihres Volkes mutig und selbstlos zu handeln. So kommt es, daß Esther, Mardochai und die Juden in Schuschan gemeinsam beten und fasten und Jehova Gott darum bitten, sie zu befreien (Esth. 4:15-17).

    Wie würden wir in so einer Situation reagieren? Schreien und uns über das Unrecht lautstark beschweren?

    Noch eine Anmerkung: in vielen Aufsätzen zu Esther wird der anscheinende Wiederspruch aufgeführt, dass Mordechai schon zu alt gewesen sei. Dieser Widerspruch entsteht aber nur, weil hier später eine Verfälschung stattgefunden hat, und Mordechai nicht ein Nachkomme der Weggeführten mehr war, sondern behauptet wurde, er wäre direkt mit einer der weggeführten Juden. wenn wir aber davon ausgehen, dass er ein Nachkomme dieser war, dann stimmt das auch wieder mit dem Alter 😉

    Kommentar — 2. Oktober 2009 @ 12:16

  8. Jule

    Esther 1 – 3

    Warum schickte Mordechai Esther zum König?

    Esther 2:8

    Und es geschah, als das Wort des Königs und sein Gesetz gehört wurden und als man viele junge Frauen nach Susa, der Burg, in die Obhut Hegais zusammenbrachte, daß Esther dann in das Haus des Königs, in die Obhut Hegais, des Hüters der Frauen, genommen wurde.

    so ganz klar wird hier für mich nicht, ob nun Mordechai Esther zum König geschickt worden ist, oder ob sie einfach ausgesucht und gegen ihren Willen nach Susa gebracht wurden.

    Falls sie von Mordechai dahin geschickt wurde – warum?

    War denn der König nicht ein „Mensch von den Nationen“, ein Anbeter falscher Götter? Warum sollte von Seiten Mordechais oder Esthers ein Interesse daran bestehen, dass sie die Frau des Königs werden würde? Aus Mangel an Bwerbern aus den eigenen Reihen?

    Kommentar — 30. September 2011 @ 19:34

  9. Jule

    Esther 2:10

    10 Esther hatte weder über ihr Volk noch über ihre Verwandten berichtet, denn Mordechai selbst hatte ihr aufgetragen, es nicht zu berichten.

    Esther gab ihr Volk nicht an, so wie Mordechai ihr aufgetragen hatte.

    Warum nicht?

    Die Querverweise zeigen, dass sie selbst nichts sagte, weil sie gehorsam das befolgte, was ihr Onkel ihr gebot.

    Aber warum sollte nicht bekannt werden, dass sie eine Jüdin war?

    Im Querverweis hierzu wird Matthäus 10:20 angeführt, wo es heißt, dass sie vorsichtig sein sollten. Aber warum?

    Ahnte Mordechai etwa, dass so etwas passieren würde, wie das, was Haman später anzetteltte?

    Im WT vom 01.03.2006 heißt es zu diesem Vers unter „Lehren für uns“

    Manchmal ist es klüger, wie Esther zu verschweigen, wer wir sind. Geht es jedoch darum, in bedeutenden Streitfragen — wie die der Souveränität Jehovas oder der Lauterkeit — Stellung zu beziehen, dann müssen wir furchtlos dazu stehen, dass wir Zeugen Jehovas sind.

    Kommentar — 30. September 2011 @ 19:37

  10. Jule

    Esther 3:5-6

    Nun sah Haman wiederholt, daß sich Mordechai nicht tief verbeugte und sich nicht vor ihm niederwarf, und Haman wurde von Wut erfüllt. 6 Doch war es verächtlich in seinen Augen, an Mordechai allein Hand anzulegen, denn man hatte ihm über Mordechais Volk berichtet; und Haman begann danach zu trachten, alle Juden zu vertilgen, die im ganzen Reich des Ahasverus waren, das Volk Mordechais.

    Haman und seine gekränkte Eitelkeit.

    An sich verständlich, aber warum sollte das ganze Volk der Juden darunter leiden?

    Interessant, was in dem WT vom 01.03.2006 unter „Antworten auf biblische Fragen“ gesagt wird:

    3:2; 5:9 — Warum verbeugte sich Mordechai nicht vor Haman?

    Für Israeliten war es nicht verkehrt, sich vor einer hohen Persönlichkeit niederzuwerfen, um deren übergeordnete Stellung anzuerkennen. Bei Haman spielte jedoch noch etwas eine Rolle. Haman war ein Agagiter, wahrscheinlich ein Amalekiter, und Jehova hatte Amalek zur Vernichtung bestimmt (5. Mose 25:19).

    Mordechai verbeugte sich aus Lauterkeit gegenüber Jehova nicht vor Haman. Seine strikte Weigerung begründete er damit, dass er ein Jude ist (Esther 3:3, 4).

    Genau dies wird dann auch der Grund dafür gewesen sein, dass alle anderen Juden mit dran glauben sollten: denn er hätte ja von allen anderen auch befürchten müssen, dass sie ihm den nötigen Respekt verweigerten

    Kommentar — 30. September 2011 @ 19:39

  11. Jule

    Was wir heute von Esther über Gehorsam lernen können:

    „Esther gehorchte Mordechai wie zu der Zeit, als er noch ihr Pflegevater gewesen war“

    In den Querverweisen zu diesem Vers finden wir folgendes:

    (Esther 2:7) Und er wurde der Pfleger der Hadassa, das ist Esther, der Tochter des Bruders seines Vaters, denn sie hatte weder Vater noch Mutter; und die junge Frau war schön von Gestalt und schön von Aussehen, und beim Tod ihres Vaters und ihrer Mutter hatte Mordechai sie sich zur Tochter genommen.

    (Esther 2:20) Esther berichtete nicht über ihre Verwandten und über ihr Volk, so wie es Mordechai ihr aufgetragen hatte; und was Mordechai sagte, tat Esther, so wie zu der Zeit, als sie in Pflege bei ihm gewesen war.

    (Epheser 6:1) Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in Gemeinschaft mit [dem] Herrn, denn das ist gerecht:

    Wir sehen, Esther ist ein sehr schönes Beispiel für gottgefälligen Gehorsam und Unterordnung – besonders auch für die Kinder und Jugendlichen heute. Denn wir leben in einer Zeit, wo nicht mal diejenigen ihren Eltern gehorchen, die noch bei ihren Eltern wohnen. Heute meinen alle, sie müßten das tun, was ihnen gefällt und die wenigsten können sich noch in gottgefälliger Weise unterordnen.

    Esther war erwachsen und lebte nicht mehr bei ihrem Onkel. Sie war nicht nur verheiratet – sondern sogar die Königin des Landes.

    Trotzdem kam sie nicht auf die Idee, sich gegen ihren Onkel zu erheben, der ja nun nicht mehr ihr Erziehungsberechtigter war und zudem weit unter ihr stand. Im Gegenteil: auch jetzt hielt sie sich noch an das Gebot ihres Onkels.

    Was für ein gutes Vorbild für uns!

    Kommentar — 30. September 2011 @ 19:57

  12. Jule

    „Es ziemt dem König nicht, dass man sie leben lasse“

    Esther 3:8-9

    Und Haman sagte dann zu König Ahasverus: „Da ist ein gewisses Volk, zerstreut und abgesondert unter den Völkern in allen Gerichtsbezirken deines Reiches; und ihre Gesetze sind verschieden von [denen] jedes anderen Volkes, und des Königs eigene Gesetze halten sie nicht, und es ist nicht angebracht, daß der König sie gewähren läßt. 9 Wenn es dem König wirklich gut scheint, so werde geschrieben, daß man sie vernichte; und ich werde zehntausend Silbertalente in die Hände derer zahlen, die das Werk tun, damit sie [es] in den Schatz des Königs bringen.“

    Wer war Haman, dass er dem König vorschrieb, was sich für den König schickte?

    Erkennen wir hier etwas wieder?

    Geht er hier nicht genauso intrigant und manipulativ vor, wie die Beamten beim König von Babylon, als sie Daniel denunzierten?

    Was zeigt dies?

    Dass dies Männer vom selben Schlag waren und dass dies niemals Anbeter des wahren Gottes sein konnten.

    Kann man daraus ableiten, dass Personen die andere manipulieren um denen zu schaden, die sie selbst nicht mögen – dass dies auch keine wahren Anbeter Jehovas sein können?

    Zumindest sind es keine wahren Freunde, denn es geht ihnen nur um ihren eigenen persönlichen Vorteil.

    Fallen wir bitte niemals auf solche verschlagenen und hinterhältigen Personen herein – davor bewahre uns Gott!

    Kommentar — 30. September 2011 @ 20:08

  13. Jule

    Esther 1 – 3

    Esther 1 – Xerxes zeigt seine königliche Macht

    1 Zu der Zeit, als Xerxes König von Persien war, gehörten zu seinem Reich 127 Provinzen; sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Indien bis nach Äthiopien. 2 Er regierte von der Burg Susa aus. 3 In seinem 3.Regierungsjahr gab er ein rauschendes Fest für seine hohen Beamten und Würdenträger. Eingeladen waren die Heerführer von Persien und Medien, der Hofadel und die Statthalter der Provinzen. 4 Sechs Monate lang stellte Xerxes die unvergleichliche Pracht seines Königreichs und seine große Macht zur Schau.

    5 Danach lud der König auch die Bewohner der Residenz Susa zu einem Fest. Alle, vom Vornehmsten bis zum Einfachsten, feierten sieben Tage lang im Hof des Palastgartens. 6 Zwischen Marmorsäulen hingen weiße und violette Vorhänge aus wertvollen Baumwollstoffen und Leinen, befestigt mit weißen und purpurroten Schnüren und silbernen Ringen. Die Gäste lagen auf Kissen, die mit goldenem und silbernem Brokatstoff überzogen waren. Der Boden des Hofes bestand aus einem Mosaik von bunten, kostbaren Marmorsteinen und Perlmutt. 7 Man trank aus goldenen Gefäßen, von denen keines dem anderen glich. Der König ließ Wein in Hülle und Fülle ausschenken. 8 Jeder konnte trinken, soviel er wollte. Denn der König hatte angeordnet, dass seine Diener sich ganz nach den Wünschen der Gäste richten sollten.

    Königin Wasti wird verstoßen

    9 Königin Wasti gab im Inneren des Palasts ein Fest für die Frauen. 10 Am siebten Tag des Festes, als der König vom Wein angeheitert war, rief er die sieben Eunuchen zu sich, die ihn persönlich bedienten: Mehuman, Biseta, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas. 11 Er befahl ihnen, die Königin zu holen, geschmückt mit dem königlichen Diadem. Denn er wollte seinen obersten Beamten und allen Gästen zeigen, wie wunderschön sie war.

    12 Doch Königin Wasti weigerte sich, der Aufforderung des Königs zu folgen.
    Da packte den König der Zorn. 13 Er beriet sich sofort mit dem Rat der Weisen. Es waren Sterndeuter und Rechtsgelehrte, die das Gesetz gut kannten und dem König bei allen Entscheidungen zur Seite standen. 14 Sie hießen Karschena, Schetar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena und Memuchan. Diese sieben Fürsten aus den Völkern der Meder und Perser waren die Vertrauten des Königs. Sie durften jederzeit zu ihm und nahmen nach ihm den ersten Rang im Königreich ein. 15 »Was soll nach dem Gesetz mit Königin Wasti geschehen?«, fragte Xerxes. »Sie hat sich meinem Befehl widersetzt, den ihr meine Eunuchen überbracht haben.«

    16 Memuchan antwortete: »Königin Wasti ist nicht nur am König schuldig geworden, sondern auch an seinen Fürsten und am ganzen Volk in allen Provinzen des Reiches. 17 Was sie getan hat, wird bei allen Frauen bekannt werden. Sie werden ihre Männer verachten und sagen: ›König Xerxes hat Königin Wasti befohlen, vor ihm zu erscheinen; aber sie kam einfach nicht!‹ 18 Noch heute werden die Frauen der Fürsten von Persien und Medien dies ihren Männern vorhalten, sobald sie erfahren, was die Königin getan hat. Das wird viel böses Blut geben! 19 Wenn es dem König gefällt, möge er in einem Erlass verkünden, dass Königin Wasti nie mehr zu ihm kommen darf. Dieser Befehl muss Teil der Gesetze der Meder und Perser werden, damit er nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Der König sollte eine andere Frau zur Königin erwählen, die sich dafür als würdig erweist. 20 Wenn man diesen Erlass im ganzen Reich bekannt gibt, werden alle Frauen ihre Männer achten, in den einfachen wie in den vornehmen Familien.«

    21 Dieser Vorschlag gefiel dem König und seinen Fürsten. Wie Memuchan geraten hatte,

    22 schickte Xerxes einen Erlass in alle Provinzen seines Reiches. Jede Volksgruppe erhielt das Schreiben in ihrer eigenen Schrift und Sprache. So wollte der König dafür sorgen, dass jeder Mann in seinem Haus das Sagen hatte. Außerdem ordnete er an, in jeder Familie solle die Sprache des Mannes gesprochen werden.

    Wie wir sehen, haben wir in den vergangenen Jahren schon einiges an Stoff zu der „rebellischen“ Königin Waschti und Unterordnung und Gehorsam zusammengetragen. Aber ich habe im WT vom 01.11.2003 noch etwas gefunden:

    Unterordnung — ein schöner Schmuck
    19 Jehova hat die Frau als Gegenstück des Mannes geschaffen (1. Mose 2:18). Ihre Unterordnung hat also überhaupt nichts damit zu tun, dass sie irgendwie minderwertig wäre. Im Gegenteil, die Frau hat eine würdige Stellung, in der sie ihre vielen Gaben und Talente so entfalten kann, wie Gott es möchte. In Sprüche, Kapitel 31 wird beschrieben, wie vielseitig der Wirkungsbereich einer tüchtigen Frau im alten Israel war. Sie half Bedürftigen, baute Wein an und kaufte Land. ‘Auf sie vertraute das Herz ihres Besitzers, und es mangelte nicht an Gewinn’ (Vers 11, 16, 20).

    20 Eine bescheidene, gottesfürchtige Frau wird sich nicht ehrgeizig hervortun oder mit ihrem Mann konkurrieren (Sprüche 16:18). Sie sucht nicht in erster Linie in weltlichen Bestrebungen Erfüllung, sondern setzt ihre von Gott erhaltenen Gaben hauptsächlich für andere ein — für ihre Familie, für Mitchristen, Nachbarn und vor allem für Jehova (Galater 6:10; Titus 2:3-5). Das traf auch auf Königin Esther zu. Sie war nicht nur schön, sondern auch bescheiden und konnte sich unterordnen (Esther 2:13, 15). Gegenüber ihrem Mann, König Ahasverus, verhielt sie sich sehr respektvoll. Darin unterschied sie sich auffallend von Waschti, der früheren Frau des Königs (Esther 1:10-12; 2:16, 17). Außerdem ging Esther auch als Königin auf berechtigte Bitten ihres älteren Cousins Mordechai ein. Aber sie war keine Frau ohne Rückgrat! Mutig entlarvte sie den mächtigen Haman als skrupellosen Mann, der die Juden auslöschen wollte. Jehova wies ihr eine wichtige Rolle zu, als es darum ging, sein Volk zu beschützen (Esther 3:8 bis 4:17; 7:1-10; 9:13).

    21 Sowohl in der Vergangenheit als auch heute haben viele gottesfürchtige Frauen bewiesen, dass sie einzig und allein Jehova anbeten und ihm völlig ergeben sind. Deshalb bedeuten ihm gottesfürchtige Frauen auch so viel. Liebe Schwestern, lasst euch von Jehova durch seinen Geist Schritt für Schritt zu einem „Gefäß“ formen, das mit den Jahren immer mehr an Kostbarkeit gewinnt — „bereitet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 2:21; Römer 12:2). Für eine solche kostbare Dienerin Gottes gilt: „Gebt ihr den Fruchtertrag ihrer Hände, und mögen ihre Werke sie sogar in den Toren preisen“ (Sprüche 31:31). Das ist unser Wunsch für jede Einzelne von euch.

    Es lohnt sich sicherlich für uns Frauen, die wir Jehova von Herzen gefallen wollen, diesen ganzen Studienartikel noch einmal in Ruhe zu betrachten.

    Kommentar — 1. Oktober 2012 @ 13:55

  14. Jule

    Esther 2 – Eine neue Königin wird gesucht

    1 Als sich der Zorn des Königs gelegt hatte, dachte er zurück an das, was Wasti getan hatte, und an seinen Erlass gegen sie. 2 Da schlugen ihm seine Diener vor: »Man könnte doch für den König schöne Mädchen suchen, die noch Jungfrauen sind. 3 In allen Provinzen seines Reiches sollen Beamte des Königs solche Mädchen auswählen und in seinen Harem nach Susa bringen. Dort kommen sie in die Obhut des Eunuchen Hegai, der ja auch für die Frauen des Königs verantwortlich ist. Sie werden alle Schönheitsmittel bekommen, die sie brauchen.

    4 Das Mädchen, das dem König am besten gefällt, soll an Wastis Stelle Königin werden.«
    Der König war einverstanden und folgte dem Rat seiner Diener.

    5 In der Residenz Susa wohnte ein Jude namens Mordechai aus dem Stamm Benjamin. Er war ein Nachkomme von Jaªr, Schimi und Kisch. 6 Mordechais Vorfahren befanden sich unter den Gefangenen, als König Nebukadnezar damals König Jojachin von Juda und einen Teil der jüdischen Bevölkerung nach Babylonien verschleppte.7 Mordechai hatte eine Kusine namens Hadassa, die auch Esther genannt wurde. Ihre Eltern lebten nicht mehr, deshalb hatte Mordechai sie als Pflegetochter angenommen. Sie war sehr schön, und ihre Gestalt war besonders anmutig.

    8 Als nun der Erlass des Königs verkündet wurde, brachte man viele Mädchen in die Residenz Susa, wo Hegai sich um sie kümmerte, der die Verantwortung für den königlichen Harem hatte. Auch Esther war unter ihnen. 9 Sie gefiel Hegai ganz besonders und gewann seine Gunst. Er versorgte sie mit den besten Schönheitsmitteln und mit den gesündesten Speisen. Dann gab er ihr sieben ausgewählte Dienerinnen aus dem Königspalast und wies ihr die schönsten Räume des Harems zu.

    10 Ihre jüdische Abstammung verschwieg Esther; so hatte es ihr Mordechai eingeschärft. 11 Mordechai kam jeden Tag zum Hof des Harems, um zu erfahren, ob es ihr gut ging und was man mit ihr vorhatte.

    12-13 Vor der Begegnung mit König Xerxes pflegten sich die Mädchen sechs Monate lang mit Myrrhenöl und sechs Monate mit Balsamöl und anderen Schönheitsmitteln, so wie es vorgeschrieben war. Jedes Mädchen, das an der Reihe war, vor dem König zu erscheinen, konnte sich selbst im Harem Kleider und Schmuck aussuchen. 14 Am Abend ging es in den Palast, und am nächsten Morgen kehrte es in den zweiten Harem zurück. Dort wohnten die Nebenfrauen des Königs, für die der königliche Eunuch Schaaschgas verantwortlich war. Keines der Mädchen durfte noch einmal zum König kommen, es sei denn, es hatte ihm ganz besonders gefallen und er ließ es mit Namen rufen.

    Xerxes ernennt Esther zur Königin

    15 So kam auch Esther an die Reihe, die Tochter Abihajils, dessen Neffe Mordechai sie als Pflegetochter angenommen hatte. Sie suchte ihre Kleider und ihren Schmuck nicht selbst aus, sondern folgte dem Rat Hegais. Alle, die sie sahen, bewunderten ihre Schönheit. 16 Im Monat Tebet, dem 10.Monat seines 7.Regierungsjahrs, wurde Esther zu Xerxes in den Palast gebracht.

    17 Der König gewann Esther lieber als jede andere Frau. In seinen Augen stellte sie alle anderen Mädchen weit in den Schatten. Darum setzte er ihr das königliche Diadem auf und ernannte sie an Wastis Stelle zur Königin. 18 Ihr zu Ehren lud er die Beamten und die anderen führenden Männer seines Reiches zu einem großen Fest ein. Er befreite die Bewohner der Provinzen von ihren Steuern und ließ großzügige Geschenke verteilen.

    Mordechai rettet Xerxes das Leben

    19 Zu der Zeit, als weitere Mädchen an den Hof des Königs kamen, fand Mordechai eine Anstellung im Palast. 20 Esther hatte niemandem erzählt, dass sie Jüdin war, weil Mordechai es ihr verboten hatte. Sie befolgte seine Anweisungen wie früher, als sie noch seine Pflegetochter war.

    21 Eines Tages, während Mordechai Dienst hatte, verschworen sich die beiden Eunuchen Bigtan und Teresch, die am Königspalast die Eingänge bewachten, gegen Xerxes und planten einen Anschlag auf ihn. 22 Mordechai erfuhr davon, erzählte es Königin Esther, und die meldete es dem König.

    23 Xerxes ließ die Angelegenheit untersuchen, und als die Verschwörung aufgedeckt wurde, kamen die beiden Schuldigen an den Galgen. Der König befahl, den Vorfall in der Chronik des persischen Reiches festzuhalten.

    In dem Artikel aus der Rubrik „Ihren Glauben nachahmen“ im WT vom 01.01.2012 finden wir auch eine Antwort darauf, ob und warum Mordechai Esther „zum König schickte“:

    Fragen zum Buch Esther
    Warum ließ Mordechai zu, dass Esther einen Nichtjuden heiratete?

    Manche Bibelwissenschaftler sehen Mordechai als Opportunisten, der durch Esthers Heirat zu Ansehen kommen wollte. Doch diese Annahme entbehrt jeder Grundlage. Als gottesfürchtiger Jude konnte Mordechai eine solche Verbindung nicht befürworten (5. Mose 7:3). Nach jüdischer Überlieferung versuchte er sogar, die Eheschließung zu verhindern. Allerdings hatten er und Esther wohl kaum eine Wahl. Schließlich lebten sie als Ausländer in einem Land, das von einem Alleinherrscher im Rang eines Gottes regiert wurde. Im Nachhinein zeigte es sich jedoch, dass Jehova Esthers Stellung als Königin nutzen konnte, um sein Volk vor dem Untergang zu bewahren (Esther 4:14).

    Kommentar — 1. Oktober 2012 @ 14:06

  15. Jule

    Esther 3 – Haman will die Juden vernichten

    1 Einige Zeit später gab König Xerxes einem Mann namens Haman die höchste Stellung am Königshof. Er war ein Sohn Hammedatas und Nachkomme Agags. 2 Alle Beamten im Palast waren ihm untergeordnet. Sie mussten sich auf Befehl des Königs vor Haman niederwerfen, wenn er an ihnen vorüberging. Nur Mordechai verneigte sich nicht vor ihm.

    3 Da fragten ihn die anderen Beamten: »Weshalb widersetzt du dich der Anordnung des Königs?« 4 »Weil ich Jude bin«, antwortete er. Sie ließen ihm keine Ruhe und machten ihm jeden Tag Vorwürfe. Doch Mordechai hörte nicht auf sie. Da meldeten sie es Haman, um zu sehen, ob er Mordechais Begründung gelten lassen würde.

    5 Als Haman erfuhr, dass Mordechai sich nicht vor ihm niederwarf, packte ihn der Zorn. 6 Er wollte sich aber nicht an Mordechai allein rächen, denn er hatte gehört, dass er Jude war. So schmiedete er einen Plan, um alle Juden im persischen Reich zu vernichten.

    7 Im 12.Regierungsjahr des Königs Xerxes, im 1.Monat, dem Monat Nisan, ließ Haman das Los werfen, das auch »Pur« genannt wurde. Er wollte herausfinden, welcher Zeitpunkt am besten geeignet sei, um seinen Plan durchzuführen. Das Los fiel auf den 13.Tag des 12.Monats, das ist der Monat Adar. 8 Darauf sagte Haman zum König: »In allen Provinzen deines Reiches leben Angehörige eines Volkes, das sich von den anderen Völkern absondert. Sie haben andere Sitten und Gesetze als die übrigen Völker und widersetzen sich deinen Anordnungen. Das darfst du dir nicht gefallen lassen! 9 Wenn du es für richtig hältst, dann befiehl durch einen Erlass die Vernichtung dieses Volkes. Dies wird den königlichen Schatzkammern 350 Tonnen Silber einbringen.«

    10 Da zog der König seinen Siegelring vom Finger, gab ihn Haman, dem erbitterten Feind der Juden, 11 und sagte zu ihm: »Hol dir das Geld dieses Volkes! Und mit den Leuten selbst kannst du tun, was du für richtig hältst.«

    12 Am 13.Tag des 1.Monats ließ Haman die Schreiber des Königs rufen. Sie mussten genau nach seinen Anweisungen Briefe schreiben, die an die Fürsten des Königs, an die Provinzstatthalter und an die höchsten Beamten der einzelnen Völker gerichtet waren. Jede Volksgruppe sollte das Schreiben in ihrer eigenen Schrift und Sprache erhalten. Die Briefe waren im Namen des Königs verfasst und mit seinem Siegel versehen.

    13 Sie lauteten:
    »An einem einzigen Tag, am 13.Tag des 12.Monats, des Monats Adar, sollen alle Juden getötet werden – Junge und Alte, Kinder und Frauen. Niemand darf überleben! Ihr Besitz ist zu beschlagnahmen.«
    Der Erlass sollte von Eilboten in alle Provinzen des Reiches gebracht 14 und dort als Gesetz bestätigt werden, damit alle Volksgruppen auf diesen bestimmten Tag vorbereitet waren.

    15 Der König befahl den Eilboten, sich schnell auf den Weg zu machen. Auch in der Residenz Susa wurde der Erlass veröffentlicht. Und während die Menschen in der ganzen Stadt in heller Aufregung waren, hielten der König und Haman ein Trinkgelage ab.

    Warum auch nicht? Diese beiden hatten ja nichts zu befürchten!

    An dieser Stelle setzen die beiden Artikel über Esther ein und wie wir ihren Glauben nachahmen können. Sie sind so toll geschrieben, dass es unsinnig wäre „das Rad noch einmal neu zu erfinden“:

    Ein Mann namens Haman kam am Königshof zu immer größeren Ehren. Ahasverus machte ihn zum höchsten Regierungsbeamten, zu seinem wichtigsten Berater und zweiten Mann im Perserreich. Des Königs Gebot lautete sogar, dass sich jeder vor Haman niederzubeugen habe (Esther 3:1-4). Das stellte Mordechai vor ein Problem! Zwar um Loyalität gegenüber dem König bemüht, wollte er aber auf keinen Fall seine Treue zu Gott opfern. Haman war nämlich „ein Agagiter“ und damit wohl ein Nachkomme des Amalekiterkönigs Agag, der einst von Gottes Propheten Samuel hingerichtet wurde (1. Samuel 15:33). Die Amalekiter hatten sich zu regelrechten Feinden Jehovas und der Israeliten gemacht. Daher waren sie als Volk von Gott verurteilt worden (5. Mose 25:19).* Welcher treue Jude würde sich da vor einem Amalekiter aus königlichem Haus niederbeugen? Mordechai jedenfalls nicht! Er blieb standhaft. Bis auf den heutigen Tag setzen glaubensstarke Männer und Frauen ihr Leben aufs Spiel, weil sie dem Leitsatz entsprechend leben wollen: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).

    Haman kochte vor Wut. Aber er gab sich nicht damit zufrieden, Mordpläne nur gegen Mordechai zu schmieden. Nein, er wollte auch Mordechais Volk samt und sonders auslöschen. Haman schilderte dem König die Juden in den schlimmsten Farben. Ohne sie namentlich zu nennen, ließ er durchblicken, dass es sich um ein unbedeutendes Volk handle, das sich von allen anderen Völkern in seinem Reich absondere und — schlimmer noch! — die königlichen Gesetze nicht befolge. Sie seien demnach gefährliche Aufrührer. Der König solle sie alle hinschlachten lassen. Haman erbot sich, dafür den königlichen Schatzkammern sehr viel Geld zukommen zu lassen.* Ahasverus gab Haman seinen eigenen Siegelring, sodass dieser nach Belieben schalten und walten konnte (Esther 3:5-10).

    Königliche Boten galoppierten schon bald bis in die letzten Winkel des riesigen Reiches und überbrachten dem jüdischen Volk das Todesurteil. Weit entfernt in Jerusalem war ein aus dem Babylonischen Exil stammender kleiner Rest von Juden gerade dabei, mit viel Mühe eine Stadt neu aufzubauen, die noch immer keine richtige Stadtmauer hatte. Wie man dort wohl die Schreckensnachricht aufnahm? Vielleicht wanderten Mordechais Gedanken sofort zu seinen Landsleuten in Jerusalem und natürlich auch zu seinen Freunden und Verwandten in Susa. Völlig aufgelöst zerriss er als Zeichen seiner Trauer die Kleider, zog sich Sacktuch an, streute sich Asche auf den Kopf und stieß mitten in der Stadt laute Klagerufe aus. Haman dagegen ließ es völlig kalt, was für einen großen Kummer er bei den vielen Juden in Susa und bei ihren Freunden auslöste; er setzte sich mit dem König hin und ließ es sich beim Wein gutgehen (Esther 3:12 bis 4:1).

    Mordechai wusste genau: Er musste etwas unternehmen. Nur was?

    Kommentar — 1. Oktober 2012 @ 14:12

  16. Jule

    Esther 1 – 3

    Esther 1 – heidnische Ratgeber legen Wert auf Gottes Maßstäbe

    1 Und es geschah in den Tagen des Ahasveros – desselben Ahasveros, der von Indien bis Äthiopien über 127 Provinzen regierte -, 2 in jenen Tagen, als der König Ahasveros in der Königsburg Susan auf seinem königlichen Thron saß, 3 im dritten Jahr seiner Regierung, da veranstaltete er für alle seine Fürsten und Knechte ein Festmahl , wobei die Gewaltigen von Persien und Medien, die Edlen und Obersten seiner Provinzen vor ihm waren, 4 als er den Reichtum der Herrlichkeit seines Königreichs und die kostbare Pracht seiner Majestät viele Tage zur Schau stellte, nämlich 180 Tage lang.

    5 Und als diese Tage vollendet waren, veranstaltete der König ein Festmahl für das ganze Volk, das sich in der Burg Susan befand, für die Großen und die Kleinen, sieben Tage lang, im Hof des Gartens beim königlichen Palast. 6 Da waren feine Vorhänge aus weißem Leinen und blauem Purpur mit Schnüren aus feinem weißem Leinen und rotem Purpur an silbernen Ringen und Säulen aus weißem Marmor aufgehängt. Goldene und silberne Ruhelager standen auf einem Steinpflaster aus grünem und weißem Marmor, Perlmutter und dunklem Marmor, 7 und man reichte die Getränke aus goldenen Gefäßen, und die Gefäße waren voneinander verschieden, und königlichen Wein gab es in Menge, nach der Freigebigkeit des Königs. 8 Und das Trinken war der Verordnung gemäß ohne Zwang; denn so hatte der König es allen Vorstehern seines Palastes befohlen, dass man jedermann machen ließe, wie es ihm gefiele.

    9 Auch die Königin Vasti veranstaltete ein Festmahl für die Frauen im königlichen Palast, der dem König Ahasveros gehörte.

    10 Und am siebten Tag, als das Herz des Königs vom Wein fröhlich war, befahl er Mehuman, Bista, Harbona, Bigta, Abagta, Setar und Karkas, den sieben Kämmerern , die vor dem König Ahasveros dienten, 11 die Königin Vasti mit der königlichen Krone vor den König zu bringen, um den Völkern und Fürsten ihre Schönheit zu zeigen, denn sie war von schöner Gestalt .

    12 Aber die Königin Vasti weigerte sich, auf den Befehl des Königs hin zu kommen, den er durch seine Kämmerer gegeben hatte. Da wurde der König sehr zornig , und sein Zorn entbrannte in ihm. 13 Und der König sprach zu den Weisen , die sich auf die Zeiten verstanden – denn so kamen die Angelegenheiten des Königs vor alle Gesetzes- und Rechtskundigen, 14 und ihm zunächst saßen Karschena, Setar, Admata, Tarsis, Meres, Marsena und Memuchan, die sieben Fürsten der Perser und Meder, die das Angesicht des Königs sahen und die ersten Stellen im Königreich einnahmen -: 15 »Wie ist nach dem Gesetz mit der Königin Vasti zu verfahren, weil sie nicht nach dem Befehl des Königs Ahasveros gehandelt hat, der ihr durch die Kämmerer übermittelt wurde?«

    16 Da sprach Memuchan vor dem König und den Fürsten: »Die Königin Vasti hat sich nicht nur an dem König vergangen , sondern auch an allen Fürsten und an allen Völkern, die in allen Provinzen des Königs Ahasveros leben. 17 Denn das Verhalten der Königin wird allen Frauen bekannt werden, sodass ihre Männer in ihren Augen verächtlich werden, da es heißen wird: Der König Ahasveros befahl, dass die Königin Vasti vor ihn kommen sollte, aber sie kam nicht! 18 Das werden die Fürstinnen der Perser und Meder heute schon allen Fürsten des Königs erzählen, wenn sie von dem Verhalten der Königin hören, und daraus wird schon genug Verachtung und Verdruss entstehen!

    19 Wenn es dem König gefällt , so soll ein königlicher Befehl von ihm ergehen und aufgezeichnet werden unter die Gesetze der Perser und Meder, damit er nicht bloß vorübergehend gilt: dass Vasti nicht mehr vor dem König Ahasveros erscheinen darf und dass der König ihre königliche Würde einer anderen gibt, die besser ist als sie.

    20 Wenn dann dieser Befehl des Königs, den er erlassen wird, in seinem ganzen Königreich, das groß ist, bekannt gemacht wird, so werden alle Frauen ihre Ehemänner in Ehren halten, vornehme und geringe!«

    21 Diese Rede gefiel dem König und den Fürsten; und der König handelte nach den Worten Memuchans; 22 und er sandte Briefe in alle Provinzen des Königs, in jede Provinz in ihrer Schrift und zu jedem Volk in seiner Sprache, dass jeder Mann Herr sein solle in seinem Haus. Das ließ er bekannt machen in der Sprache des jeweiligen Volkes.

    Dass jeder Mann der Herr in seinem eigenen Haus sein sollte – das Haupt der Frau und der ganzen Familie – dies ist in Jehovas Sinne.

    Denn in Epheser 5 erfahren wir viel über die gottgefällige Unterordnung.

    Auch wenn uns dies heute in unserer modernen westlichen Kultur nicht so liegt, es ist das, was Jehova von uns wünscht.

    Interessant, dass Ratgeber mit heidnischem Hintergrund diesen Rat geben 😉

    weitere Gedanken zu Epheser 1 finden wir hier

    Kommentar — 8. November 2013 @ 18:11

  17. Jule

    Esther 2 – warum gewinnt Esther so schnell die Gunst des Hüters und des Königs?

    1 Nach diesen Begebenheiten, als sich der Grimm des Königs Ahasveros gelegt hatte, dachte er an Vasti und daran, was sie getan hatte und was über sie beschlossen worden war.

    2 Da sprachen die Knechte des Königs, die ihm dienten: Man suche für den König Mädchen, Jungfrauen von schöner Gestalt; 3 und der König bestimme Beamte in allen Provinzen seines Königreichs, damit sie alle Mädchen, Jungfrauen von schöner Gestalt, in die Burg Susan zusammenbringen, in das Frauenhaus, unter die Obhut Hegais, des königlichen Kämmerers, des Hüters der Frauen; und man lasse ihnen ihre Reinigungssalben geben; 4 und die Jungfrau, die dem König gefällt, die soll Königin werden an Vastis Stelle! Dieser Vorschlag gefiel dem König, und er machte es so.

    5 Es war aber ein jüdischer Mann in der Burg Susan, der hieß Mordechai, ein Sohn Jairs, des Sohnes Simeis , des Sohnes des Kis , welcher ein Benjaminiter war, 6 der von Jerusalem weggeführt worden war mit den Gefangenen, die mit Jechonja, dem König von Juda, hinweggeführt worden waren, die Nebukadnezar, der König von Babel, gefangen weggeführt hatte. 7 Und dieser war Pflegevater der Hadassa – das ist Esther -, der Tochter seines Onkels ; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Diese Jungfrau aber war von schöner Gestalt und lieblichem Aussehen. Und als ihr Vater und ihre Mutter gestorben waren, hatte Mordechai sie als seine Tochter angenommen .

    8 Und es geschah, als das Gebot des Königs und das Gesetz bekannt gemacht war und viele Jungfrauen in die Burg Susan unter die Obhut Hegais zusammengebracht wurden, da wurde auch Esther in das Haus des Königs geholt, unter die Obhut Hegais, des Hüters der Frauen. 9 Und das Mädchen gefiel ihm, und sie fand Gunst bei ihm. Und er sorgte dafür, dass sie ihre Reinigungssalben und ihre Verpflegung rasch erhielt; auch gab er ihr sieben auserlesene Mägde aus dem Haus des Königs. Und er wies ihr samt ihren Mägden den besten Platz im Frauenhaus an.

    10 Esther aber gab ihr Volk und ihre Herkunft nicht an; denn Mordechai hatte ihr geboten, es nicht zu sagen.

    11 Und Mordechai ging alle Tage vor dem Hof am Frauenhaus auf und ab, um zu erfahren, ob es Esther wohlgehe und was mit ihr geschehe.

    12 Wenn die Reihe an jede Jungfrau kam, zum König Ahasveros zu kommen, nachdem sie zwölf Monate lang gemäß der Verordnung für die Frauen behandelt worden war – denn damit wurden die Tage ihrer Reinigung ausgefüllt: Sechs Monate wurden sie mit Myrrhenöl und sechs Monate mit Balsam und mit den Reinigungssalben der Frauen behandelt -, 13 dann kam die Jungfrau zum König; dann gab man ihr alles, was sie wünschte , um damit vom Frauenhaus zum Haus des Königs zu gehen. 14 Am Abend ging sie hinein, und am Morgen kam sie zurück, in das andere Frauenhaus, unter die Obhut Schaaschgas, des Kämmerers des Königs, des Hüters der Nebenfrauen ; sie kam nicht wieder zum König, außer wenn der König Gefallen an ihr hatte; dann wurde sie mit Namen gerufen .

    15 Und als die Reihe an Esther kam, die Tochter Abichails, des Onkels Mordechais, die er als Tochter angenommen hatte, dass sie zum König kommen sollte, wünschte sie sich nichts, als was Hegai, der Kämmerer des Königs, der Hüter der Frauen, ihr riet. Und Esther fand Gnade bei allen , die sie sahen.

    16 Und Esther wurde zum König Ahasveros in sein königliches Haus geholt im zehnten Monat, das ist der Monat Thebet, im siebten Jahr seiner Regierung. 17 Und der König gewann Esther lieber als alle anderen Frauen, und sie fand Gnade und Gunst vor ihm, mehr als alle Jungfrauen; und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin an Vastis Stelle.

    18 Und der König veranstaltete für alle seine Fürsten und Knechte ein großes Festmahl , das Festmahl der Esther. Und er gewährte in den Provinzen eine Steuererleichterung und teilte eine [Korn-]Spende aus mit königlicher Freigebigkeit.

    19 Und als man zum zweiten Mal Jungfrauen zusammenbrachte, saß Mordechai im Tor des Königs. 20 Esther aber hatte weder ihre Herkunft noch ihr Volk angegeben, wie ihr Mordechai geboten hatte. Denn Esther handelte nach der Weisung Mordechais, wie zu der Zeit, als sie noch von ihm erzogen wurde.

    21 In jenen Tagen, als Mordechai im Tor des Königs saß, gerieten die zwei Kämmerer des Königs, welche die Schwelle hüteten, Bigtan und Teres, in Zorn und trachteten danach, Hand an den König Ahasveros zu legen. 22 Das wurde dem Mordechai bekannt, und er sagte es der Königin Esther; Esther aber sagte es dem König in Mordechais Namen. 23 Da wurde die Sache untersucht und als wahr erfunden, und die beiden wurden an ein Holz gehängt; und dies wurde vor dem König in das Buch der Chronik geschrieben.

    Warum saß Mordechai im Tor, als zum zweiten Mal Jungfrauen angeschleppt wurden? Aus Neugier – oder hatte er zufällig zu der Zeit seinen Posten dort angetreten?

    Und warum gewinnt Esther so schnell die Gunst des Hüters und des Königs? Sicherlich nicht nur wegen ihrer Schönheit, denn schön waren die anderen jungen Frauen auch!

    Wahrscheinlicher ist, dass sie durch ihr sanftes Wesen auffiel. Sie machte nicht viel Gewese um ihre Schönheit, sondern war mehr bestrebt, innerliche Schönheit zu entwickeln – „die verborgene Person des Herzens“, von der Petrus später spricht (1. Petrus 3:3-5).

    Zudem dürfen wir nicht vergessen, warum ihre Vorgängerin in Ungnade fiel und was der Hintergrund für das neue Gesetz war: es war wichtig, dass die Königin ein Vorbild darin war, ihren Mann zu lieben, zu respektieren und sich unterzuordnen.

    Alles Eigenschaften, die Esther nicht fremd waren. Als Jüdin war sie darin unterwiesen und geschult worden, sich so zu verhalten. Nicht, weil ein Gesetz sie dazu zwang, sondern weil sie ihrem Gott gefallen wollte. Sie war mit der Schöpfungsgeschichte gut vertraut und wußte, dass die Frau nicht als Krone der Schöpfung erschaffen worden war, sondern als Gehilfin für den Mann. Das war die Idee ihres Gottes und genau so wollte sie leben.

    Sie nahm sich selbst auch nicht so wichtig. Das sehen wir daran, dass sie sich nichts Besonderes erbittet, um dem König zu gefallen. Sie wird sich wohl gesagt haben: „wenn es Gottes Wille ist, dass ich die Königin werde, dann wird Jehova schon dafür sorgen“. Sie wollte keinem die Augen blenden, sondern mit offenen Karten spielen.

    Wir können uns gut vorstellen, dass es jede Menge Eifersuechteleien und Gezicke in diesem Frauenhaus gab. Jede wollte die begehrte Stellung und man wird alles versucht haben, damit man sie selbst erhält und nicht die andere.

    Esther hat dabei bestimmt nicht mitgemacht. Sie hatte keinen Grund dazu. Wahrscheinlich hätte sie viel lieber einen jüdischen Mann geheiratet, der ihren Glauben und ihre Liebe zu Gott teilt. Dieser König hatte andere Götter als sie. Also nicht wirklich erstrebenswert. Wahrscheinlich hatte sie sogar gehofft und darum gebetet, dass nicht sie es sein würde.

    Als Frau, die Gott liebt und gefallen möchte, hatte sie eine sanfte und demütige Einstellung. Wenn sie mal heiraten wird, dann weil sie den Mann liebt und glücklich machen will. Sie war nicht auf ihr eigenes Glück aus, sondern darauf, die Menschen glücklich zu machen, die sie liebt.

    Genau dies wird dem Hüter und auch dem König gefallen haben. Sicherlich war ihre natürliche Anmut und ihr liebes Wesen eine Erfrischung unter all den aufgetakelten Frauen, die Königin werden wollten, um Geld, Ansehen und Macht zu erhalten.

    So eine Frau wie Esther würde sich sicherlich jeder Mann wünschen, auch heute noch!

    Daher ist Esther für uns heute ein hervorragendes Vorbild. Wenn wir sie, ihre Einstellung, ihre Eigenschaften und ihr Verhalten nachahmen, werden wir ganz bestimmt eine glückliche und harmonische Ehe fuhren

    weitere Gedanken zu Esther 2 finden wir hier

    Kommentar — 8. November 2013 @ 18:50

  18. Jule

    Esther 3 – erst mal ein ganz normaler, natürlicher Prozess

    1 Nach diesen Begebenheiten erhob der König Ahasveros Haman , den Sohn Hamedatas, den Agagiter , zu höherer Macht und Würde und setzte ihn über alle Fürsten, die bei ihm waren. 2 Und alle Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, beugten die Knie und fielen vor Haman nieder; denn der König hatte es so geboten. Aber Mordechai beugte die Knie nicht und fiel nicht nieder.

    3 Da sprachen die Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, zu Mordechai: Warum übertrittst du das Gebot des Königs? 4 Und es geschah, als sie dies täglich zu ihm sagten und er ihnen nicht gehorchte, sagten sie es Haman, um zu sehen, ob man Mordechais Begründung gelten lassen würde; denn er hatte ihnen gesagt, dass er ein Jude sei.

    5 Als nun Haman sah, dass Mordechai die Knie nicht vor ihm beugte und nicht vor ihm niederfiel, da wurde er mit Wut erfüllt. 6 Doch es war ihm zu wenig, an Mordechai allein Hand zu legen; sondern weil man ihm das Volk Mordechais genannt hatte, trachtete Haman danach, alle Juden im ganzen Königreich des Ahasveros, das Volk Mordechais, zu vertilgen.

    7 Im ersten Monat, das ist der Monat Nisan , im zwölften Jahr [der Regierung] des Königs Ahasveros, wurde das Pur, das ist das Los , vor Haman geworfen über die Tage und Monate, und es fiel auf den zwölften Monat, das ist der Monat Adar.

    8 Und Haman sprach zum König Ahasveros: Es gibt ein Volk , das lebt zerstreut und abgesondert unter allen Völkern in allen Provinzen deines Königreichs, und ihre Gesetze sind anders als die aller Völker, und sie befolgen die Gesetze des Königs nicht, sodass es dem König nicht geziemt , sie gewähren zu lassen!

    9 Wenn es dem König gefällt, so werde ein Schreiben erlassen, dass man sie umbringen soll; dann will ich 10 000 Talente Silber abwiegen in die Hände der Schatzmeister, damit man es in die Schatzkammern des Königs bringe!

    10 Da zog der König seinen Siegelring von der Hand und gab ihn Haman, dem Sohn Hamedatas, dem Agagiter, dem Feind der Juden. 11 Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir geschenkt, und das Volk dazu, dass du mit ihm tust , was dir gefällt!

    12 Da berief man die Schreiber des Königs am dreizehnten Tag des ersten Monats, und es wurde ein Schreiben erlassen, ganz wie Haman es befahl, an die Satrapen des Königs und an die Statthalter in allen Provinzen und an die Fürsten jedes Volkes, in der Schrift jeder Provinz und in der Sprache jedes Volkes; im Namen des Königs Ahasveros wurde es geschrieben und mit dem Siegelring des Königs versiegelt .

    13 Und die Briefe wurden durch die Eilboten in alle Provinzen des Königs gesandt, dass man alle Juden vertilgen, erschlagen und umbringen solle, Junge und Alte, Kinder und Frauen, an einem Tag , nämlich am dreizehnten des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und dass man zugleich ihren Besitz rauben dürfe.

    14 Die Abschrift des Schreibens wurde in jeder Provinz als Gesetz erlassen, indem man es allen Völkern bekannt machte, damit sie sich auf diesen Tag vorbereiten sollten. 15 Und die Eilboten zogen auf den Befehl des Königs hin schnell aus, sobald das Gesetz in der Burg Susan erlassen war. Der König und Haman aber setzten sich, um zu trinken , während die Stadt Susan in Bestürzung geriet.

    Wow! Jetzt bin ich aber platt – habe ich das wirklich all die Jahre überlesen?

    Bisher hatte ich angenommen, dass dies nur der verletzte Stolz Hamans war, weil dieser sture Mordechai sich nicht vor ihm verbeugen wollte. Sicherlich spielte das auch mit rein, ganz besonders, wenn wir den weiteren Verlauf der Sache lesen.

    Aber so ganz unschuldig an dem Ganzen war Mordechai auch nicht und letztendlich zog er selbst – wenn auch durch sein loyales Verhalten Gott gegenüber – sein Volk mit hinein.

    Denn es gab einen ganz eindeutigen königlichen Erlaß, dass sich jeder vor Haman verbeugen solle und sein Argument, warum er es nicht tat, war seine Religion, die ja das ganze jüdische Volk teilte (zumindestens offiziell).

    Auch der Grund, warum die Beamten es Haman „petzten“, ist nachvollziehbar und keinesfalls rein böswillig. Denn hier wurde ganz offen ein Gesetz wegen einer Religion übertreten. Ähnlich, wie die Anfänge der Kriegsdienstverweigerung. Auch dies war ursprünglich eine Pflicht jedes Bürgers und als die ersten anfingen, dies aus Gewissensgründen zu verweigern, wurde sorgfältig geprüft, ob man dem stattgeben kann. Unter Hitler gab es das gar nicht, später wurden lange Prozesse geführt (zumindest in der BRD). Ich kann mich daran erinnern, dass mein älterer Bruder (Jahrgang 62) noch große Probleme damit hatte. Glücklicherweise wurde seinem Gesuch stattgegeben und er verrichtetet stattdessen Zivildienst als Hausmeister in einem Kinderheim. Mein jüngerer Bruder (Jahrgang 67) verweigerte auch, allerdings nicht aus Gewissensgründen. Er bekam nicht einmal einen Prozess, sondern konnte ohne großen Aufwand oder Probleme seinen Zivildienst als Fahrer bei der Rettung antreten.

    Er profitierte davon, dass bereits bei den Jahrgängen zuvor sorgfältig geprüft worden war, „ob man die Begründung gelten lassen könne“, wie es die Beamten hier bei Mordechais Argument so schön sagen.

    Abgesehen davon, dass Gottes Gebote höher sind als Menschengebote, ist dies also erst mal ein ganz normaler, natürlicher Prozess. Es wäre ja auch recht merkwürdig gewesen, wenn man eine so offensichtliche Übertretung eines königlichen Gesetzes unbeachtet ließe.

    Da sich Mordechai darauf berief, dass er sich nicht beugt, weil er ein Jude sei – betraf dies logischerweise alle Juden.

    Der Erlaß, der dann herauskam und verbreitet wurde, war keineswegs judenfeindlich. Sie wurden nicht wegen der Tatsache verfolgt, weil sie Juden waren – sondern weil sie sich als Juden weigerten, dem königlichen Gesetz Folge zu leisten.

    Bis hierhin geht also alles noch einen völlig normalen Weg, hat noch nichts mit persönlichen Gefühlen und Kränkungen zu tun.

    Aber wann genau springt das dann eigentlich bei Haman über?

    weitere Gedanken zu Esther 3 finden wir hier

    Kommentar — 10. November 2013 @ 19:30

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