Daniel 10 – 12

Kapitel 10

Im dritten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien, wurde Daniel, dessen Name Beltschạzzar genannt wurde, eine Sache geoffenbart; und die Sache war wahr, und es gab einen großen Heeresdienst. Und er verstand die Sache, und er hatte Verständnis in bezug auf das Gesehene.

2 In jenen Tagen trauerte ich selbst, Daniel, dann drei volle Wochen. 3 Leckeres Brot aß ich nicht, und kein Fleisch oder Wein kam in meinen Mund, und in keiner Weise rieb ich mich mit Öl ein, bis die drei vollen Wochen um waren. 4 Und am vierundzwanzigsten Tag des ersten Monats, während ich selbst gerade am Ufer des großen Stromes war, das heißt [des] Hịddekel, 5 erhob ich dann auch meine Augen und sah, und hier war ein gewisser Mann, in Linnen gekleidet, seine Hüften mit Gold aus Ụphas umgürtet. 6 Und sein Leib war wie Chrysolịth und sein Angesicht wie das Aussehen des Blitzes und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und der Ort seiner Füße waren wie der Anblick von geglättetem Kupfer, und der Schall seiner Worte war wie der Schall einer Menge. 7 Und ich, ich, Daniel allein, sah die Erscheinung; was aber die Männer betrifft, die gerade bei mir waren, sie sahen die Erscheinung nicht. Aber es überfiel sie ein großes Zittern, so daß sie dann davonliefen, um sich zu verstecken.

8 Und ich — ich blieb allein übrig, so daß ich diese große Erscheinung sah. Und es blieb in mir keine Kraft übrig, und meine eigene Würde änderte sich an mir zum Verderben, und ich behielt keine Kraft. 9 Und ich begann den Laut seiner Worte zu hören; und während ich den Laut seiner Worte hörte, geschah es, daß ich in tiefem Schlaf auf meinem Angesicht [lag], mit meinem Angesicht zur Erde. 10 Und siehe, da war eine Hand, die mich berührte, und sie rüttelte mich allmählich auf, damit [ich wieder] auf meine Knie und meine Handflächen [kam]. 11 Und er sprach dann zu mir:

„O Daniel, du sehr begehrenswerter Mann, habe Verständnis für die Worte, die ich zu dir rede, und steh da auf, wo du standest, denn nun bin ich zu dir gesandt worden.“

Und als er mit mir dieses Wort redete, stand ich auf, erschauernd.

12 Und er sagte weiter zu mir: „Fürchte dich nicht, o Daniel, denn vom ersten Tag an, da du dein Herz gegeben hast, um zu verstehen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte gehört worden, und ich selbst bin deiner Worte wegen gekommen. 13 Aber der Fürst des königlichen Reiches Persien leistete mir einundzwanzig Tage lang Widerstand, und siehe, Mịchael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen; und ich meinerseits blieb dort neben den Königen von Persien. 14 Und ich bin gekommen, um dich verstehen zu lassen, was deinem Volk im Schlußteil der Tage widerfahren wird, denn es ist eine Vision noch für die [künftigen] Tage.“

15 Als er nun Worte wie diese mit mir redete, hatte ich mein Angesicht zur Erde gerichtet und war verstummt. 16 Und siehe, einer, der dem Gleichnis der Menschensöhne ähnlich war, rührte meine Lippen an, und ich begann meinen Mund aufzutun und zu reden und zu dem, der vor mir stand, zu sprechen: „O mein Herr, wegen der Erscheinung wand sich mein Inneres in Krämpfen, und ich behielt keine Kraft. 17 Wie konnte daher der Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn reden? Und was mich betrifft, bis jetzt blieb keine Kraft in mir bestehen, und gar kein Odem blieb in mir übrig.“

18 Und derjenige gleich der Erscheinung eines Erdenmenschen rührte mich dann wieder an und stärkte mich. 19 Dann sagte er: „Fürchte dich nicht, o sehr begehrenswerter Mann. Mögest du Frieden haben. Sei stark, ja sei stark.“ Und sobald er mit mir redete, nahm ich meine Kraft zusammen und sprach schließlich: „Es rede mein Herr, denn du hast mich gestärkt.“ 20 Da sagte er weiter:

„Weißt du wirklich, warum ich zu dir gekommen bin? Und nun werde ich zurückkehren, um mit dem Fürsten von Persien zu kämpfen. Wenn ich ausziehe, siehe, kommt auch der Fürst von Griechenland. 21 Doch werde ich dir die in der Schrift der Wahrheit aufgezeichneten Dinge mitteilen, und da ist keiner, der in diesen [Dingen] fest zu mir hält, außer Mịchael, euer Fürst.

Kapitel 11

Und was mich betrifft, im ersten Jahr des Meders Darịus stand ich als ein Stärkender und als eine Festung für ihn auf. 2 Und nun werde ich dir, was Wahrheit ist, mitteilen:

Siehe! Es werden noch drei Könige sein, die für Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum aufhäufen als alle [anderen]. Und sobald er in seinem Reichtum stark geworden ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland in Bewegung bringen.

3 Und ein mächtiger König wird bestimmt aufstehen und mit ausgedehnter Herrschaft herrschen und nach seinem Willen tun. 4 Und wenn er aufgestanden sein wird, wird sein Königreich zerbrochen und nach den vier Winden der Himmel hin verteilt werden, doch nicht an seine Nachkommenschaft und nicht gemäß seiner Herrschaft, mit der er geherrscht hatte; denn sein Königreich wird ausgerissen werden, ja für andere als diese.

5 Und der König des Südens wird stark werden, ja [einer] seiner Fürsten; und er wird die Oberhand über ihn gewinnen und wird gewiß mit ausgedehnter Herrschaft herrschen, [größer als] dessen Herrschermacht.

6 Und am Ende [einiger] Jahre werden sie sich miteinander verbünden, und sogar die Tochter des Königs des Südens wird zum König des Nordens kommen, um eine rechtliche Übereinkunft herbeizuführen. Aber sie wird die Kraft ihres Armes nicht behalten; und er wird nicht bestehen noch sein Arm; und sie wird aufgegeben werden, sie selbst, und diejenigen, die sie hergebracht haben, und der, der ihre Geburt verursachte, und der, der sie in [jenen] Zeiten stark machte. 7 Und einer vom Sproß ihrer Wurzeln wird gewiß in seiner Stellung aufstehen, und er wird zur Streitmacht kommen und gegen die Festung des Königs des Nordens kommen und wird bestimmt gegen sie handeln und die Oberhand gewinnen. 8 Und auch mit ihren Göttern, mit ihren gegossenen Bildern, mit ihren begehrenswerten Gegenständen aus Silber und aus Gold [und] mit den Gefangenen wird er nach Ägypten kommen. Und er selbst wird [einige] Jahre lang vom König des Nordens abstehen.

9 Und er wird tatsächlich in das Königreich des Königs des Südens kommen und zu seinem eigenen Boden zurückkehren.

10 Was nun seine Söhne betrifft, sie werden sich erregen und tatsächlich eine Menge großer Streitkräfte versammeln. Und kommend wird er gewiß kommen und überfluten und hindurchziehen. Doch wird er zurückkehren, und er wird sich bis zu seiner Festung hin erregen.

11 Und der König des Südens wird sich erbittern und wird ausziehen und mit ihm kämpfen müssen, [das heißt] mit dem König des Nordens; und er wird gewiß eine große Menge aufstellen, und die Menge wird tatsächlich in die Hand von jenem gegeben werden. 12 Und die Menge wird gewiß weggeführt werden. Sein Herz wird sich erheben, und er wird tatsächlich bewirken, daß Zehntausende fallen; aber er wird seine starke Stellung nicht ausnutzen.

13 Und der König des Nordens soll zurückkehren und eine Menge aufstellen, größer als die erste; und am Ende der Zeiten, [einiger] Jahre, wird er kommen, und zwar mit einer großen Streitmacht und mit sehr viel Habe. 14 Und in jenen Zeiten werden viele gegen den König des Südens aufstehen.

Und die Söhne der Räuber, die deinem Volk angehören, werden ihrerseits mitgerissen werden in dem Versuch, eine Vision wahr werden zu lassen; und sie werden straucheln müssen.

15 Und der König des Nordens wird kommen und einen Belagerungswall aufwerfen und tatsächlich eine befestigte Stadt einnehmen. Und was die [Streit]arme des Südens betrifft, sie werden nicht standhalten noch das Volk seiner Auserlesenen; und es wird keine Kraft geben, um standzuhalten. 16 Und derjenige, der gegen ihn kommt, wird nach seinem Willen tun, und niemand wird vor ihm bestehen. Und er wird im Land der ‚Zierde‘ stehen, und Ausrottung wird in seiner Hand sein. 17 Und er wird sein Angesicht darauf richten, mit der Wucht seines ganzen Königreiches zu kommen, und man wird mit ihm einen Vergleich [eingehen], und er wird wirksam handeln. Und was die Tochter der Frauen betrifft, es wird ihm gewährt werden, sie ins Verderben zu bringen. Und sie wird nicht standhalten, und sie wird nicht die Seine bleiben. 18 Und er wird sein Angesicht zurück nach den Küstenländern wenden und wird tatsächlich viele einnehmen. Und ein Befehlshaber wird für sich die von ihm [herrührende] Schmach aufhören lassen müssen, [so daß] seine Schmach nicht sein wird. Er wird sie auf jenen zurückfallen lassen. 19 Und er wird sein Angesicht nach den Festungen seines [eigenen] Landes zurückwenden, und er wird gewiß straucheln und fallen, und er wird nicht zu finden sein.

20 Und es wird in seiner Stellung einer aufstehen, der einen Eintreiber durch das prächtige Königreich ziehen läßt, und in wenigen Tagen wird er zerbrochen werden, aber nicht im Zorn noch im Kriegszug.

21 Und es soll in seiner Stellung einer aufstehen, der zu verachten ist, und man wird gewiß nicht die Würde des Königtums auf ihn legen; und er wird tatsächlich während [einer Zeit] der Sorglosigkeit hereinkommen und sich des Königreiches durch Glätte bemächtigen. 22  Und was die [Streit]arme der Flut betrifft, sie werden seinetwegen überflutet werden, und sie werden zerbrochen werden wie auch der Führer [des] Bundes. 23 Und da sie sich mit ihm verbündeten, wird er Trug üben und tatsächlich heraufkommen und mittels einer kleinen Nation mächtig werden. 24 Während [einer Zeit] der Sorglosigkeit wird er sogar in die Fettigkeit des Gerichtsbezirks einziehen und tatsächlich tun, was seine Väter und die Väter seiner Väter nicht getan haben. Plündergut und Beute und Habe wird er unter ihnen ausstreuen; und gegen befestigte Plätze wird er seine Pläne schmieden, aber nur bis auf eine Zeit.

25 Und er wird seine Kraft und sein Herz gegen den König des Südens aufwecken mit einer großen Streitmacht; und der König des Südens seinerseits wird sich zum Krieg erregen mit einer überaus großen und mächtigen Streitmacht. Und er wird nicht standhalten, weil sie Pläne gegen ihn schmieden werden. 26 Und gerade diejenigen, die seine Delikatessen essen, werden seinen Zusammenbruch herbeiführen.

Und was seine Streitmacht angeht, sie wird weggeschwemmt werden, und viele werden bestimmt erschlagen fallen.

27 Und was diese beiden Könige betrifft, ihr Herz wird geneigt sein, Schlechtes zu tun, und Lüge werden sie an e i n e m Tisch ständig reden. Aber nichts wird gelingen, denn [das] Ende ist noch für die bestimmte Zeit.

28 Und er wird in sein Land zurückkehren mit einer großen Menge Habe, und sein Herz wird gegen den heiligen Bund sein. Und er wird wirksam handeln und gewiß in sein Land zurückkehren.

29 Zur bestimmten Zeit wird er zurückkehren, und er wird tatsächlich gegen den Süden kommen; aber es wird sich erweisen, daß es zuletzt nicht gleich ist wie zuerst. 30 Und es werden gegen ihn gewiß die Schiffe von Kịttim kommen, und er wird verzagen müssen.

Und er wird tatsächlich zurückkehren und Strafankündigungen gegen den heiligen Bund schleudern und wirksam handeln; und er wird zurückgehen müssen und wird denen Beachtung schenken, die den heiligen Bund verlassen. 31 Und da werden [Streit]arme sein, die aufstehen werden, von ihm ausgehend; und sie werden tatsächlich das Heiligtum, die Festung, entweihen und das beständige [Opfer] entfernen.

Und sie werden gewiß das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufstellen.

32 Und diejenigen, die in böser Weise gegen [den] Bund handeln, wird er mit glatten Worten zum Abfall verleiten. Was aber das Volk derer betrifft, die ihren Gott kennen, sie werden obsiegen und wirksam handeln. 33 Und was die betrifft, die Einsicht haben unter dem Volk, sie werden den vielen Verständnis verleihen. Und sie werden gewiß durch Schwert und durch Flamme, durch Gefangenschaft und durch Plünderung zum Straucheln gebracht werden, [einige] Tage lang. 34 Aber wenn sie zum Straucheln gebracht werden, wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden; und viele werden sich ihnen gewiß mit Glätte anschließen. 35 Und einige von denen, die Einsicht haben, werden zum Straucheln gebracht werden, um ihretwegen ein Läuterungswerk zu tun und um [sie] zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es ist noch für die bestimmte Zeit.

36 Und der König wird tatsächlich nach seinem eigenen Willen tun, und er wird sich überheben und sich groß machen über jeden Gott; und gegen den Gott der Götter wird er Verwunderliches reden. Und er wird sich als erfolgreich erweisen, bis [die] Strafankündigung zum Schluß gekommen sein wird; denn das Beschlossene soll getan werden. 37 Und dem Gott seiner Väter wird er keine Beachtung schenken; und dem Begehren von Frauen und jedem anderen Gott wird er keine Beachtung schenken, sondern über jeden wird er sich groß machen. 38 Aber dem Gott der Festungen wird er in seiner Stellung Herrlichkeit geben; und einem Gott, den seine Väter nicht kannten, wird er Herrlichkeit geben mit Gold und mit Silber und mit kostbarem Stein und mit begehrenswerten Dingen. 39 Und er wird gegen die am stärksten befestigten Festungen wirksam handeln zusammen mit einem fremdländischen Gott. Wer immer [ihm] Anerkennung gezollt hat, den wird er überströmend machen an Ehre, und er wird sie tatsächlich unter vielen herrschen lassen; und [den] Erdboden wird er gegen einen Preis austeilen.

40 Und in der Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm auf Zusammenstöße einlassen, und gegen ihn wird der König des Nordens mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen anstürmen; und er wird in die Länder gewiß einziehen und [sie] überfluten und hindurchziehen. 41 Er wird auch tatsächlich in das Land der ‚Zierde‘ einziehen, und es wird viele [Länder] geben, die zum Straucheln gebracht werden. Aber diese sind es, die aus seiner Hand entrinnen werden: Ẹdom und Mọab und der Hauptteil der Söhne Ạmmons. 42 Und er wird fortwährend seine Hand gegen die Länder ausstrecken; und was das Land Ägypten betrifft, es wird sich nicht als eine Entronnene erweisen. 43 Und er wird tatsächlich über die verborgenen Schätze des Goldes und des Silbers und über all die begehrenswerten Dinge Ägyptens herrschen. Und die Lịbyer und die Äthiopier werden seinen Schritten folgen.

44 Aber es wird Berichte geben, die ihn in Bestürzung versetzen werden, vom Sonnenaufgang her und vom Norden her, und er wird gewiß mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und der Vernichtung zu weihen. 45 Und er wird seine Palastzelte zwischen [dem] großen Meer und dem heiligen Berg der ‚Zierde‘ aufpflanzen; und er wird völlig zu seinem Ende kommen müssen, und es wird für ihn keinen Helfer geben.

Kapitel 12

Und während jener Zeit wird Mịchael aufstehen, der große Fürst, der zugunsten der Söhne deines Volkes steht. Und es wird gewiß eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit. Und während jener Zeit wird dein Volk entrinnen, jeder, der im Buch aufgeschrieben gefunden wird. 2 Und da werden viele von den im Staub des Erdbodens Schlafenden sein, die aufwachen werden, diese zu Leben auf unabsehbare Zeit und jene zu Schmach [und] zu Abscheu auf unabsehbare Zeit.

3 Und die, die Einsicht haben, werden leuchten wie der Glanz der Ausdehnung und die, die die vielen zur Gerechtigkeit führen, wie die Sterne auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

4 Und was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim, und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden umherstreifen, und die [wahre] Erkenntnis wird überströmend werden.“

5 Und ich sah, ich, Daniel, und siehe, da standen zwei andere, einer hier am Ufer des Stromes und der andere dort am Ufer des Stromes. 6 Dann sprach einer zu dem mit dem Linnen bekleideten Mann, der oben über den Wassern des Stromes war: „Wie lange wird es bis zum Ende der wunderbaren Dinge sein?“ 7 Und ich begann den mit dem Linnen bekleideten Mann zu hören, der oben über den Wassern des Stromes war, während er dann seine rechte [Hand] und seine linke [Hand] zu den Himmeln erhob und bei dem, der auf unabsehbare Zeit lebt, schwor: „Es wird für eine bestimmte Zeit, bestimmte Zeiten und eine halbe sein. Und sobald die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes beendet sein wird, werden all diese Dinge ein Ende nehmen.“

8 Was nun mich betrifft, ich hörte, aber ich konnte [es] nicht verstehen, so daß ich sprach: „O mein Herr, was wird der Schlußteil dieser Dinge sein?“

9 Und er sagte weiter: „Geh, Daniel, denn die Worte werden geheimgehalten und versiegelt bis zur Zeit des Endes. 10 Viele werden sich reinigen und sich weiß machen und werden geläutert werden. Und die Bösen werden bestimmt böse handeln, und gar keiner der Bösen wird [es] verstehen; die aber, die Einsicht haben, werden [es] verstehen.

11 Und von der Zeit an, da das beständige [Opfer] entfernt worden ist und das abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht, aufgestellt worden ist, werden es eintausendzweihundertneunzig Tage sein.

12 Glücklich ist, wer harrt und wer die eintausenddreihundertfünfunddreißig Tage erreicht!

13 Und was dich selbst betrifft, geh dem Ende entgegen; und du wirst ruhen, aber du wirst aufstehen zu deinem Los am Ende der Tage.“

Jule | 09.29.09 | Daniel, Text in der Bibel |

15 Comments »

  1. Thomas

    Daniel 10 – 12

    Hilferuf zu Gott – aber er scheint nicht zu hören? Wenn wir die ersten Verse in Kapitel 10 lesen, erkennen wir, wie wahre Anbeter sich manchmal fühlen können, und dass die Hilfe manchmal nicht den Weg nimmt, den sie eigentlich nehmen sollte.
    Daniel erhält Aufschluss über die Dinge, die nach ihm geschehen sollen. Einzelheiten, die unseren Glauben stärken können. Warum? Weil sich die Einzelheiten so sehr erfüllt haben, dass es Leute gab, die behauptet haben, Daniel hätte erst nach dem Geschehen diese Worte aufzeichnen können. Wir können uns also sicher sein, dass sich alle Worte Gottes erfüllen werden – auch wenn es den Anschein haben könnte, das sich sein Wort verzögert!
    Haben auch wir den Mut, den Daniel zeigte? Bleiben wir treu zu unserem Gott, egal wie die anderen denken und handeln? Wohin ist unser Blick gerichtet? Geht unser Blick zu den anderen Glaubensmenschen um uns herum – oder geht unser Blick zum Allmächtigen gen Himmel? Daniel schaute zum Allmächtigen, liess sich nicht beiirren und hat sein gesamtes Leben so verbracht, dass Jehova ihm versprach, das er Daniel wieder auferwecken würde. Lass uns so leben, das wir ihn dann sehen und mit ihm sprechen können! Lass uns täglich in Gottes Wort lesen und in ihm forschen, so dass wir zu denen gehören mögen, die in Kapitel 12 beschrieben werden – die danach forschen und Einsicht gelangen.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Kapitel 10-12
    Im 10. Kapitel kehren wir wieder in den Osten zurück. Die Kapitel 10, 11 und 12 bilden nur eine fortlaufende Prophezeiung; jedoch ist dabei zu bemerken, dass Kapitel 11 die Geschichte der Nationen abschließt, während Kapitel 12, wie wir schon im Eingang unserer Betrachtung sahen, sich mit der Lage des Überrestes während des letzten Zeitraumes der Macht der Nationen sowie mit der Errettung dieses Überrestes beschäftigt. Kapitel 12 bringt somit die Offenbarung der Gedanken Gottes hinsichtlich des Überrestes, der inmitten der Nationen bewahrt bleibt, zum Abschluss.
    Daniel, dem stets das Wohlergehen seines Volkes am Herzen lag, wendet sich mit heißem Flehen (V. 2. 3 u. 12) zu Gott, in dem erneuten und anhaltenden Wunsche, über Sein Tun Verständnis zu erlangen. Nachdem er drei Wochen gefastet und gebetet hat, wird ihm ein Engel zugesandt, der ihm offenbart, welchen Widerstand die Feinde der Herrlichkeit Gottes der Erfüllung der Gnadenabsichten, die Gott für Sein Volk hat, sowie der Mitteilung dieser Absichten zur Ermunterung der Seinigen, entgegenstellen. Wenn aber der Glaube in Tätigkeit ist, so beweist Sich Gott treu; außerdem versetzte die Ausdauer Daniels denselben in einen solchen Herzenszustand, dass er die Mitteilungen Gottes richtig zu würdigen vermochte; sie bewies zugleich, dass er fähig war, dieselben in Empfang zu nehmen. Der Engel eröffnet ihm, dass sich das Gesicht auf die Juden beziehe und dass es auf das Ende der Tage gehe (Kap. 10, 14). Die ihm dargereichte Stärkung setzt ihn in den Stand, die Mitteilung entgegenzunehmen. Die persischen Könige, unter deren Regierung ihm das Gesicht zuteil wurde, werden zuerst aufgezählt, und der Angriff, den einer derselben gegen Griechenland unternehmen würde, angekündigt (Kap. 11, 2). Der Einfall der Perser in Griechenland gibt Veranlassung zu einem Angriff auf Persien seitens Griechenlands; das griechische Reich ersteht, zerfällt aber nachher in vier Teile. Zwei dieser vier Königreiche sollen mächtiger sein als die anderen; auch kommen dieselben räumlich in Berührung mit den Juden. Das Gebiet der letzteren dient ihnen als Wahlstatt ihrer Kriege. Die Geschichte der Könige dieser beiden Reiche, die sich so auf dem Gebiete Israels befehden und die unter den Namen „König des Nordens“ und „König des Südens“ auftreten, wird ziemlich ausführlich erzählt. Doch will ich auf die Einzelheiten ihrer Geschichte hier nicht näher eingehen.
    Der geschichtliche Bericht wird fortgeführt, bis die Römer, die Schiffe von der Küste von Kittim, auf dem Schauplatz erscheinen und der Angriff auf die Juden, den Tempel und den heiligen Bund geschieht. Der König des Nordens verbindet sich mit den abgefallenen Juden; er entweiht das Heiligtum und richtet ein Götzenbild auf; er schafft das beständige Opfer ab und verleitet die Gottlosen zum Abfall (V. 32). Diejenigen aber, die Gott kennen, werden sich stark erweisen und mit Entschiedenheit handeln. Die Verständigen, die von Gott belehrt sind, werden die Vielen unterweisen. Die bisherigen Mitteilungen beziehen sich also auf die ersten Könige in ihrer Aufeinanderfolge und enthalten die Geschichte der Makkabäer und des Antiochus Epiphanes.
    Der letzte Teil dieser Geschichte ist bereits ein Vorbild von dem, was sich in den letzten Tagen ereignen wird. Das Ergebnis, bis zu dem Ende hin, wird dann in allgemeinen Ausdrücken angedeutet. Eine Zeitlang fallen die Juden wieder unter die Hände ihrer Feinde. Es wird ihnen ein wenig geholfen werden; einige werden sich ihnen mit Heuchelei anschließen. Selbst von den Verständigen, von denen man hätte erwarten sollen, dass die Vorsehung Gottes sie bewahren würde, werden etliche durch Gewalttätigkeit fallen, um den Glauben aller zu läutern und sie zu reinigen bis zur Zeit des Endes. Denn dieser Zustand der Dinge soll dauern, bis der von Gott bestimmte Zeitabschnitt herankommt. Es ist dies die allgemeine Lage, in welcher sich die Juden bis zu den letzten Tagen hin befinden.
    Im Gegensatz zu der Masse des Volkes, die durch „die Vielen“ (siehe Dan 9, 27; 11, 33; 12, 3) bezeichnet wird, werden in Vers 33 die „Maskilim“ erwähnt, ein Wort, welches sich in den Überschriften vieler Psalmen findet. Die Verständigen, die von Gott Belehrten, werden die Vielen unterweisen; die Liebe wird in diesen Prüfungszeiten um der Wahrheit willen in Tätigkeit sein. In Kapitel 12, 3 finden wir wiederum die Verständigen, und zwar in Verbindung mit denen, welche die Vielen in der Gerechtigkeit unterweisen (vgl. Dan 11, 33). In Vers 35 sehen wir, wie sie der Gewalt zum Opfer fallen. Dieser letztere Vers reicht, wie wir bereits gesehen haben, bis auf die Zeit, da die Geschichte Israels als unter der Herrschaft der Nationen stehend, zu Ende gehen wird.
    Bezüglich des Endes werden jedoch noch bestimmtere Einzelheiten mitgeteilt.
    Der König wird uns vor Augen geführt (V. 36), der Gesetzlose, der am Ende des Zeitalters in Judäa die Macht in Händen halten und Gelingen haben wird, „bis der Zorn vollendet ist“. Von diesem Zeitabschnitt haben wir bereits geredet. Es ist ein König, der den Schauplatz seiner Tätigkeit in Judäa hat. Er zeichnet sich durch Gottlosigkeit aus und folgt seinem eigenen ungezügelten Willen, erhebt sich über alles, gibt die Religion seiner Väter auf, achtet weder auf Christum noch auf irgendeinen Gott, lästert den Gott des Himmels und richtet Götzendienst ein, jedoch in einer besonderen, ihm eigentümlichen Weise.
    „Er wird ihm Herrschaft verleihen über die Vielen und das Land austeilen zum Lohne“ (V. 39). Es lässt sich schwer sagen, wer diejenigen sind, denen er Herrschaft verleihen wird; meiner Meinung nach sind es seine Anhänger. Der allgemeine Charakter dieses eigenwilligen, gottlosen und götzendienerischen Königs, der sich über alles erhebt, ist indessen deutlich genug geschildert. Im weiteren Verlauf des Kapitels sehen wir, dass der König des Südens mit ihm zusammenstößt und der König des Nordens gegen ihn anstürmt, überschwemmt und überflutet und in das Land der Zierde, Judäa, eindringt. Nur Edom, Moab und Ammon entrinnen der Macht dieses Königs; ihnen ist das Los vorbehalten (Jes 11, 14), durch Israel selbst unterworfen zu werden. Er legt seine Hand an die Länder und plündert sie. Ägypten entrinnt nicht, und die Bewohner Afrikas sind in seinem Gefolge. Doch beunruhigt durch Gerüchte von Norden und Osten her, schlägt er sein Gezelt auf zwischen Jerusalem und dem Meere und kommt zu seinem Ende, ohne dass ihm jemand hilft. Das Ende des Königs wird hier nicht mitgeteilt. Es handelt sich vielmehr um das Ende des Königs des Nordens, indem die Nationen und das Land Israel sowie die Schicksale des Volkes Daniels in den letzten Tagen der Gegenstand der Prophezeiung sind. Der gesetzlose, gottvergessene König wird in jener Zeit im Lande sein und durch den König des Südens angegriffen werden. Hierauf plündert der König des Nordens alle umliegenden Länder, mit Ausnahme der drei genannten, und kommt im Lande Israel zu Fall.
    Kapitel 12 enthält mehr von Israels eigener Geschichte. Inmitten all jener Ereignisse steht der Erzengel Michael zugunsten des Volkes Daniels auf. Es wird dann eine Zeit der Drangsal herrschen, dergleichen nicht gewesen ist, noch je wieder sein wird. Trotzdem wird das Volk errettet werden, das heißt diejenigen, welche im Buche geschrieben stehen (der Gott gehörende Überrest). Jeremia haben wir bereits von diesem Zeitabschnitt und der Errettung reden hören (Jer 30, 7). Auch der Herr redet in Matthäus 24 davon, indem Er die Aufmerksamkeit seiner jünger auf den hier erwähnten Gräuel der Verwüstung richtet, wodurch Er deutlich an den Tag legt, dass Er von Jerusalem, den Juden und den letzten Tagen, der Zeit der Errettung Israels, redet. Dazu deutet Er die Art und Weise an, in welcher die Treuen während der Dauer der Drangsal entrinnen sollen. Hält man beide Stellen zusammen, so macht das Verständnis beider keine Schwierigkeit mehr.
    Der zweite Vers unseres Kapitels führt uns über die Grenzen des Landes Israel hinaus, welches bis dahin der Schauplatz der prophezeiten Ereignisse war. Doch geht aus der Art und Weise, in welcher der Zustand des Volkes besprochen wird, nicht hervor, welches die Länder sind, in die dasselbe zerstreut war. Viele von dem Geschlecht Israel erheben sich aus ihrem langjährigen Zustand tiefer Erniedrigung, einige zu ewigem Leben, andere aber zu ewiger Schande. Die Verständigen werden leuchten wie die Himmelsfeste, und die, welche die Vielen in der Gerechtigkeit unterwiesen haben, wie die Sterne immer und ewiglich (vgl. das Heer des Himmels und die Sterne in Dan 8). Diejenigen, welche während dieses Zeitraums der Empörung und der Bedrängnis treu bleiben werden, wird Gott mit dem Glanze Seiner Gunst bekleiden.
    Hierauf fragt einer der Boten Gottes den in Linnen gekleideten Mann, welcher oben über dem Wasser des Stromes war, wie lange es währen würde, bis Gott durch Sein Einschreiten zur Befreiung Israels das Ende dieser wunderbaren Dinge (der Drangsal nämlich) herbeiführen würde.
    Die Antwort ist: drei und ein halbes Jahr oder 1260 Tage; und ferner: wenn Gott der Zerstreuung des heiligen Volkes ein Ende gemacht haben würde, dann würden auch alle diese Dinge vollendet sein. Daniel wünscht noch eine genauere Offenbarung betreffs des Endes zu erhalten; doch werden die göttlichen Aussprüche bis zur Zeit des Endes versiegelt. Viele werden geläutert und gereinigt und weiß gemacht werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln. Leider steht nichts anderes zu erwarten. „Keine der Gottlosen werden es verstehen, die Verständigen aber werden es verstehen“ – jene „Maskilim“ nämlich, deren der Geist Gottes bereits Erwähnung getan hat.
    Von der Zeit an, da das beständige Opfer abgeschafft wird, und zwar um den verwüstenden Gräuel aufzustellen, werden 1290 Tage sein. Doch muss noch geharrt werden, bis sich 1335 Tage erfüllt haben; wer harrt und das Ende derselben erreicht, wird den vollen Segen genießen. Daniel selbst wird an dieser herrlichen Zeit mit teilnehmen.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Die Verse 12 und 13 zeigen uns, dass die Antworten auf unsere Gebetsanliegen bisweilen durch entgegenwirkende Kräfte in der unsichtbaren Welt verzögert werden können. Satan hat seine Engel, und es scheint, dass einige von ihm abgeordnet werden, um das Werk Gottes in gewissen Königreichen zu hindern. Der Fürst des Königreichs Persien, der dem heiligen Engel, der zu Daniel redete, widerstand, war zweifellos ein gefallener Engel. Michael, der an anderer Stelle Erzengel genannt wird, kam, um ihm zu helfen. Der erste Vers von Kapitel 12 zeigt uns, dass Michael besonders beauftragt war, zugunsten der Kinder Israels zu handeln und deshalb trat er bei dieser Gelegenheit ins Mittel. Im letzten Vers unseres Kapitels wird er «euer Fürst» genannt.
    In der Engelwelt gab es auch den «Fürst von Griechenland» wie uns Vers 20 zeigt. Aber ungeachtet der gegnerischen Mächte war der Bote Gottes zu Daniel gekommen, richtete ihn auf und stärkte ihn, um die Botschaft, die Gott ihm sandte, zu empfangen. Die Auseinandersetzung in der Engelwelt zwischen den Fürsten von Persien und Griechenland – das Reich, das im Begriff stand, das persische zu stürzen – stand noch bevor. Aber die Unterweisung dieses demütigen und treuen Dieners Gottes hatte sogar gegenüber solchen Ereignissen den Vorrang. Der Engel kam zu Daniel, um ihm kundzutun, «was in dem Buche der Wahrheit verzeichnet ist».
    Er sprach so, als ob dies schon aufgeschrieben wäre. Aber wie dankbar dürfen wir Gott sein, dass Er es in die Bibel – das Buch der Wahrheit – die wir in den Händen haben und täglich lesen können, aufgenommen hat. In den folgenden Kapiteln finden wir nun das, was Daniel übermittelt wurde. Beim Lesen werden wir feststellen, dass einige der geoffenbarten Dinge sich schon erfüllt haben, währenddem andere noch zukünftig sind, ganz ähnlich wie wir es bei den Prophezeiungen
    der siebenzig Wochen bereits gesehen haben. Die Tatsache, dass sich vieles so genau erfüllt hat, versichert uns, dass die wichtigen Dinge, die noch zukünftig sind, sich zu ihrer Zeit genauso präzise erfüllen werden.

    So wird es auch sein in den letzten Tagen, wenn das Reich Gottes in Macht erscheinen wird, und das letzte Wort Daniels ist eines von höchster Sicherheit. Bis es eintrifft, wird Ruhe sein Teil sein, nach einem Leben besonderer Unruhe und Anstrengung. Und wenn es eintrifft, wird er auferstehen zu seinem Lose – und wir wagen zu glauben, dass sein Los kein geringes sein wird.
    Und wir alle werden auch unser Los haben am Ende. Als solche, die einen Platz und ihren Teil an …haben, wissen wir, wie wunderbar es sein wird. Aber wie steht es um unser Los in dem kommenden Reich unseres Herrn? Das wird von unserer Treue im Dienst hier abhangen. Wenn unser Los im Reich in etwa mit dem von Daniel verglichen werden soll, müssen wir wie er in heiliger Absonderung und Hingabe an Gott durch diese gegenwärtige Welt gehen.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Der Historiker Josephus erzählt, dass Alexander der Große bei seinem Einzug in Jerusalem von den Älteren Männern die Prophezeiung Daniels über den Ziegenbock und den Widder gezeigt bekommen haben soll. Alexander interpretierte die Prophezeiung auf sich selbst. Er behandelte die Juden, die nachweislich mit den Persern befreundet waren, sehr freundlich. Man bedenke, dass er zu dieser Zeit auf einem Feldzug gegen Persien und seine Verbündeten war.

    In dem Buch „Die Prophezeiung Daniels — Achte darauf!“ heißt es dazu:

    In dieser Welt wird Daniel mit Sicherheit einen Platz haben. „Du wirst aufstehen zu deinem Los“, sagte der Engel zu ihm. Das hier mit „Los“ wiedergegebene hebräische Wort wird auch für ein buchstäbliches Stück Land gebraucht. Daniel dürfte mit dem vertraut gewesen sein, was Hesekiel über die Verteilung des wieder besiedelten Landes der Israeliten prophezeit hatte (Hesekiel 47:13 bis 48:35). Was ist zu erwarten, wenn sich Hesekiels Prophezeiung im Paradies erfüllt? Jeder von Gottes Volk wird einen Platz im Paradies haben, und das Land wird ordentlich und gerecht verteilt werden. Natürlich schließt Daniels „Los“ im Paradies nicht nur ein Stück Land ein, sondern auch die Rolle, die er dort in Gottes Vorsatz spielt. Die ihm versprochene Belohnung ist garantiert.
    Wie steht es mit unserem „Los“? Die Verheißungen können sich auch auf uns beziehen. Jehova will, daß gehorsame Menschen zu ihrem „Los“ „aufstehen“ und einen Platz im Paradies haben. Stellen wir uns doch einmal vor, wie begeisternd es sein wird, Daniel und andere treue Männer und Frauen aus biblischer Zeit persönlich kennenzulernen. Und noch unzählige weitere werden vom Tod zurückkehren. Sie müssen unterwiesen werden, damit sie Jehova Gott kennenlernen und ihn lieben können. Malen wir uns ferner einmal aus, wie es sein wird, wenn wir uns um unsere irdische Heimat kümmern und mithelfen können, sie in ein Paradies umzugestalten, das sich durch unendliche Vielfalt und unvergängliche Schönheit auszeichnet. Stellen wir uns vor, wie es sein wird, von Jehova belehrt zu werden und zu lernen, so zu leben, wie er es für die Menschen gedacht hatte. Ja, es wird für uns einen Platz im Paradies geben. Wenn auch das Wort Paradies heute vielen seltsam klingt, dürfen wir nicht vergessen, daß Jehova für die Menschen ursprünglich einen solchen Wohnort vorgesehen hatte. In diesem Sinne ist das Paradies der natürliche Lebensraum für Milliarden Erdbewohner. Dahin gehören sie. Ins Paradies zu kommen wird so sein, als komme man nach Hause.

    ENDLICH ein wahres ZUHAUSE

    Kommentar — 30. September 2009 @ 09:14

  2. Jule

    Daniel 10 – 12

    Daniel 10:11

    Und er sprach dann zu mir:

    „O Daniel, du sehr begehrenswerter Mann, habe Verständnis für die Worte, die ich zu dir rede, und steh da auf, wo du standest, denn nun bin ich zu dir gesandt worden.“

    Und als er mit mir dieses Wort redete, stand ich auf, erschauernd.

    noch einmal nennt Jehova Daniel „sehr begehrenswerter Mann“ – was für ein Privileg.

    Was zeichnete ihn denn als einen solchen aus?

    Welche Eigenschaften gefielen Jehova so sehr an ihm, dass er ihn so ansah?

    Daniel war IHM über viele Jahre treu und loyal gewesen. Bedenken wir, dass er einer der Jugendlichen war, die ins Exil nach Baylon weggeführt wurden und dass er nach 70 Jahren des Exils immer noch treu Jehova diente.

    Er war sehr mutig, wenn es darum ging, die Maßstäbe Jehovas einzuhalten, selbst wenn ihn das das Leben hätte kosten können machte er keine Kompromisse und dachte nicht „das muss man nicht so eng sehen.“.

    Er war mutig, Gottes Wort auch vor hohen Amtspersonen zu verkünden, auch wenn er wusste, dass es für diese keine angenehme Botschaft ist und er hätte Konsequenzen fürchten müssen.

    Er war sehr an Jehova, seinem Wort und seinen Prophezeiungen interessiert. So hatte er erkannt, dass die Zeit es Exils bald endet, weil er sich intensiv damit beschäftigt hatte.

    Er war demütig und bescheiden und ging nicht damit hausieren, dass er von Jehova benutzt wurde um Träume zu deuten. Selbst seine Visionen, die er am Schluß hatte, hing er nicht an die große Glocke. Ausserdem bildete er sich nichts darauf ein, sondern gab auch vor dem König Jehova für die Deutung der Träume (und auch der Schrift an der Wand) die Ehre. Jedesmal sagte er ganz offen, dass nicht er eine besondere Begabung oder besondere Weisheit habe, sondern dass er die Träume nur deshalb deuten kann, weil Jehova ihn dazu befähige.

    Verstehen wir nun, warum Jehova ihn als einen „besonders begehrenswerten Mann“ ansah?

    Können wir ihn nachahmen?

    Was müssten wir bei uns ändern? An welchen Eigenschaften, an welcher Frucht des Geistes, müssen wir noch arbeiten?

    Werden wir das tun?

    Lohnt sich das überhaupt?

    Kommentar — 1. Oktober 2009 @ 02:26

  3. Jule

    Daniel 10:12-15

    Und er sagte weiter zu mir: „Fürchte dich nicht, o Daniel, denn vom ersten Tag an, da du dein Herz gegeben hast, um zu verstehen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte gehört worden, und ich selbst bin deiner Worte wegen gekommen. 13 Aber der Fürst des königlichen Reiches Persien leistete mir einundzwanzig Tage lang Widerstand, und siehe, Mịchael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen; und ich meinerseits blieb dort neben den Königen von Persien. 14 Und ich bin gekommen, um dich verstehen zu lassen, was deinem Volk im Schlußteil der Tage widerfahren wird, denn es ist eine Vision noch für die [künftigen] Tage.“

    15 Als er nun Worte wie diese mit mir redete, hatte ich mein Angesicht zur Erde gerichtet und war verstummt.

    Daniel 10:16-21

    Und siehe, einer, der dem Gleichnis der Menschensöhne ähnlich war, rührte meine Lippen an, und ich begann meinen Mund aufzutun und zu reden und zu dem, der vor mir stand, zu sprechen: „O mein Herr, wegen der Erscheinung wand sich mein Inneres in Krämpfen, und ich behielt keine Kraft. 17 Wie konnte daher der Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn reden? Und was mich betrifft, bis jetzt blieb keine Kraft in mir bestehen, und gar kein Odem blieb in mir übrig.“

    18 Und derjenige gleich der Erscheinung eines Erdenmenschen rührte mich dann wieder an und stärkte mich. 19 Dann sagte er: „Fürchte dich nicht, o sehr begehrenswerter Mann. Mögest du Frieden haben. Sei stark, ja sei stark.“ Und sobald er mit mir redete, nahm ich meine Kraft zusammen und sprach schließlich: „Es rede mein Herr, denn du hast mich gestärkt.“ 20 Da sagte er weiter:

    „Weißt du wirklich, warum ich zu dir gekommen bin? Und nun werde ich zurückkehren, um mit dem Fürsten von Persien zu kämpfen. Wenn ich ausziehe, siehe, kommt auch der Fürst von Griechenland. 21 Doch werde ich dir die in der Schrift der Wahrheit aufgezeichneten Dinge mitteilen, und da ist keiner, der in diesen [Dingen] fest zu mir hält, außer Mịchael, euer Fürst.

    Kommentar — 1. Oktober 2009 @ 02:27

  4. Jule

    Daniel 11:32-35

    Und diejenigen, die in böser Weise gegen [den] Bund handeln, wird er mit glatten Worten zum Abfall verleiten. Was aber das Volk derer betrifft, die ihren Gott kennen, sie werden obsiegen und wirksam handeln. 33 Und was die betrifft, die Einsicht haben unter dem Volk, sie werden den vielen Verständnis verleihen. Und sie werden gewiß durch Schwert und durch Flamme, durch Gefangenschaft und durch Plünderung zum Straucheln gebracht werden, [einige] Tage lang. 34 Aber wenn sie zum Straucheln gebracht werden, wird ihnen mit einer kleinen Hilfe geholfen werden; und viele werden sich ihnen gewiß mit Glätte anschließen. 35 Und einige von denen, die Einsicht haben, werden zum Straucheln gebracht werden, um ihretwegen ein Läuterungswerk zu tun und um [sie] zu reinigen und weiß zu machen bis zur Zeit des Endes; denn es ist noch für die bestimmte Zeit.

    puh – hier sind ja einige wichtige Dinge drin, die auch uns heute betreffen.

    Haben wir bemerkt, dass diejenigen straucheln müssen, die eigentlich Jehova dienen und sich für ihn einsetzen?

    Warum?

    Weil Jehova sein Volk läutern will. Wir haben schon an mehreren Stellen gelesen, dass Jehova einzelne „verließ, weil er sie auf die Probe stellen wollte, um zu erkennen, was in ihren Herzen ist..“

    Was erkennt er wohl bei uns?

    Ausserdem wird gesagt, dass sich einige seinem befreiten Volk „mit Glätte anschliessen werden“. Später sagte Paulus, dass sich nach dem Tode der Apstel Wölfe einschleichen und die Versammlung bedrücken werden..

    Damit sind Menschen gemeint, die vorgeben, Anbeter Jehovas zu sein, aber sich nicht entsprechend verhalten. Aber das allein reicht ihnen nicht, sie wollen Unruhe und Mißtrauen unter Gottes Volk stiften und so „von Innen her aufräumen“ und möglichst viele zum Straucheln bringen.

    Wer will denn eigentlich, dass Anbeter Jehovas sich von ihm abwenden und seine Gebote nicht mehr halten?

    Als wessen Handlanger erweisen sich solche Unruhestifter also? Wessen Gott beten sie in Wirklichkeit an?

    „Ja, aber das war ja schon. Ich habe gelernt, dass Jehova ja bereits aufgeräumt hat und bei seinem eigenen Haus angefangen hat. Also sind ja damit keine ZJ gemeint, denn die hat er ja bereits geläutert“

    Ja, das hatten wir mal gelernt. Es hat wirklich eine Zeit gegeben, wo sich alle Zeugen Jeovas ganz gravierend von anderen unterschieden haben. Da konnten wir mit Überzeugung sagen „bei uns gibt es keine Götzendiener, Lügner, Ehebrecher und Pädophile. Denn wir alle halten uns an Gottes Gebote.“

    Heute haben sich Menschen „mit Glätte bei uns eingeschlichen“, die sich leider nicht mehr an Jehovas Maßstäbe halten. Sie geben zwar vor, Jehova zu dienen, aber sie führen ein Doppelleben.

    Mit so einem Verhalten beschmutzen sie leider Jehovas heiligen Namen und schaden dem Ruf seiner Organisation.

    Dies finde ich persönlich sehr schlimm und ich möchte jedem da draußen sagen

    „wenn ihr solche Personen kennt und euch von deren Verhalten abgestossen fühlt – bitte bringt sie nicht mit Jehova oder seiner Organisation in Verbindung! Sie sind keine Zeugen Jehovas, sie sind nur Fakes und Jehova verurteilt sie aufs Schärste! Wahre Zeugen Jehovas halten seine Maßstäbe ein und sind sehr betroffen, dass es heute Menschen gibt, die sich nicht scheuen, Jehovas Namen mit Schmutz zu bewerfen!“

    „Jetzt lehnst du dich aber weit aus dem Fenster. Das ist wohl deine persönliche Ansicht, mehr nicht“

    Nein!

    Dies ist auch die Ansicht von Jehovas Organisation.

    Erinnern wir uns noch an den Kongress vor zwei Jahren, wo es darum ging, Jesu Nachfolger zu sein? Hier hatte der Bethelredner gesagt dass wir jahrelang dachten, das Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut habe sich bereits erfüllt – heute wissen wir, dass wir mittendrin sind, dass es sich heute erst erfüllt.

    Erinnern wir uns noch an diesen Kongress an das Drama? Erinnern wir uns noch an Ben und wie er lebte? An seine Einstellung? Aber auch an das, was andere Menschen von ihm dachten, die keine Zeugen Jehovas sind?

    „Bist du ein echter Zeuge Jehovas, oder bist du ein Fake, so wie Ben? Denn Ben tut Dinge, von denen ich weiß, dass Zeugen Jehovas sie nicht tun„.

    Was für ein Zeuge Jehovas sind wir?

    Gehören wir zu den Anbetern Jehovas, die von ihm geläutert werden und ihm zeigen, dass echte Liebe und Loyalität in unserem Herzen ist?

    Oder sind wir Fakes, die sich „mit Glätte“ unter sein Volk eingeschlichen haben und SEINEN Namen beschmutzen?

    Was zeigt unser Lebenswandel? In welche Gruppe gehören wir?

    Ist es uns wichtig, wie Jehova uns sieht?

    Kommentar — 1. Oktober 2009 @ 02:27

  5. Jule

    Daniel 11:36-37

    Und der König wird tatsächlich nach seinem eigenen Willen tun, und er wird sich überheben und sich groß machen über jeden Gott; und gegen den Gott der Götter wird er Verwunderliches reden. Und er wird sich als erfolgreich erweisen, bis [die] Strafankündigung zum Schluß gekommen sein wird; denn das Beschlossene soll getan werden. 37 Und dem Gott seiner Väter wird er keine Beachtung schenken; und dem Begehren von Frauen und jedem anderen Gott wird er keine Beachtung schenken, sondern über jeden wird er sich groß machen.

    treffen diese Worte vielleicht auch auf uns zu?

    Sind wir uns dessen bewusst?

    Löst diese Erkenntnis Scham in uns aus?

    Werden wir uns ändern?

    Kommentar — 1. Oktober 2009 @ 02:28

  6. Jule

    Daniel 12:1-2

    Und während jener Zeit wird Mịchael aufstehen, der große Fürst, der zugunsten der Söhne deines Volkes steht. Und es wird gewiß eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit. Und während jener Zeit wird dein Volk entrinnen, jeder, der im Buch aufgeschrieben gefunden wird. 2 Und da werden viele von den im Staub des Erdbodens Schlafenden sein, die aufwachen werden, diese zu Leben auf unabsehbare Zeit und jene zu Schmach [und] zu Abscheu auf unabsehbare Zeit.

    wird unser Name in diesem Buch – im Buch des Lebens – eingeschrieben sein?

    Ist uns dies wichtig?

    Was unternemen wir dafür, damit uns Jehova für würdig erachtet, in diesem Buch zu stehen?

    Daniel 12:3

    Und die, die Einsicht haben, werden leuchten wie der Glanz der Ausdehnung und die, die die vielen zur Gerechtigkeit führen, wie die Sterne auf unabsehbare Zeit, ja für immer.

    Kommentar — 1. Oktober 2009 @ 02:28

  7. Jule

    Daniel 12:9-10

    Und er sagte weiter: „Geh, Daniel, denn die Worte werden geheimgehalten und versiegelt bis zur Zeit des Endes. 10 Viele werden sich reinigen und sich weiß machen und werden geläutert werden. Und die Bösen werden bestimmt böse handeln, und gar keiner der Bösen wird [es] verstehen; die aber, die Einsicht haben, werden [es] verstehen.

    erkennen wir, dass wir in der Zeit des Endes leben?

    Gehören wir zu denen, die verstehen, was Jehova zu uns sagt?

    Woran könnte man das erkennen?

    Wer wirklich versteht, was Jehova in seinem Wort sagt – der wird entsprechend handeln!

    Wenn wir uns nicht ganz sicher sind, wie Jehova in bestimmten Angelegenheiten denkt, die nicht konkret in der Bibel angeführt sind – lesen wir bitte nochmals gebetsvoll das Buch „Bewahrt euch in Gottes Liebe“.

    Aber bitte bedenken wir auch, dass wahre Anbeter nicht irgendwelche Bùcher studieren – sondern die Bibel!

    Die Bücher, Zeitschriften und Publikationen, für die der treue und verständige Sklave so liebevoll sorgt sind wirklich wunderbar und sehr gehaltvoll, Sie zeigen uns wie Jehova denkt. Es lont sich wirklich sie zu lesen und darüber nachzusinnen.

    Aber bitte vergessen wir nicht: sie sind nicht Gottes Wort, sind nicht von Gott inspiriert – sondern sollen lediglich Hilfsmittel sein, die uns helfen Gottes Wort noch besser zu verstehen.

    Unser Lehrbuch ist und bleibt die Bibel und sie ist es, die wir immer wieder unter Gebet lesen sollten, denn durch sie spricht Jehova zu uns.

    Und wenn wir in ihr lesen, werden wir Jehova wirklich sehr sehr nahe kommen und verstehen, wie er denkt und warum – und wir werden uns aus tiefster Liebe zu IHM gedrängt fühlen, unser Leben so auszurichten, dass wir ihm gefallen und gern und voller Freude seine Gebote halten und seine Maßstäbe im täglichen Leben anwenden.

    Bitte nehmen wir uns die Zeit, täglich in ihr zu lesen. Es lohnt sich wirklich!

    Kommentar — 1. Oktober 2009 @ 02:29

  8. Jule

    Daniel 10 – 12

    Daniel 10:2 

    In jenen Tagen trauerte ich selbst, Daniel, dann drei volle Wochen.

    „Zu der Zeit trauerte ich und als die drei Wochen um waren.,,“ (Luther Bibel)

    Worüber oder um wen trauerte er denn?

    Im Daniel-Buch heißt es in Kapitel 12 auszugsweise:

    Daniel kannte die Prophezeiung Jeremias (Daniel 9:2). Er wußte, daß der Wiederaufbau des Tempels und die Wiederherstellung der wahren Anbetung in Jerusalem mit dem Vorsatz Jehovas hinsichtlich seines Volkes eng verknüpft waren und dem Erscheinen des verheißenen Messias vorausgehen würden. Schließlich hatte er das große Vorrecht gehabt, von Jehova die Prophezeiung von den „siebzig Wochen“ zu empfangen. Wie er daraus erfahren hatte, sollte der Messias 69 „Wochen“ nach dem Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und wieder zu bauen, kommen (Daniel 9:24-27). Doch es ist ohne weiteres zu verstehen, daß Daniel bedrückt, mutlos und niedergeschlagen war, wenn man bedenkt, daß Jerusalem immer noch verwüstet dalag und sich der Wiederaufbau des Tempels verzögerte.

    7 „In jenen Tagen trauerte ich selbst, Daniel, dann drei volle Wochen“, heißt es in dem Bericht. „Leckeres Brot aß ich nicht, und kein Fleisch oder Wein kam in meinen Mund, und in keiner Weise rieb ich mich mit Öl ein, bis die drei vollen Wochen um waren“ (Daniel 10:2, 3). „Drei volle Wochen“ oder 21 Tage zu trauern und zu fasten ist eine ungewöhnlich lange Zeit. Sie endete anscheinend am „vierundzwanzigsten Tag des ersten Monats“ (Daniel 10:4). Somit fiel sowohl das Passah, das am 14. Tag des ersten Monats (Nisan) gefeiert wurde, als auch das anschließende siebentägige Fest der ungesäuerten Brote in Daniels Fastenzeit.

    8 Schon bei einer früheren Gelegenheit hatte Daniel etwas Ähnliches erlebt. Damals beschäftigte ihn die Frage, wie sich wohl die Prophezeiung Jehovas bezüglich der 70jährigen Verwüstung Jerusalems erfüllen würde. Wie verhielt er sich in jener Situation? Daniel sagte: „Ich richtete dann mein Angesicht auf Jehova, den wahren Gott, um ihn mit Gebet und mit flehentlichen Bitten, mit Fasten und Sacktuch und Asche zu suchen.“ Jehova erhörte Daniels Gebet, indem er den Engel Gabriel mit einer Botschaft zu ihm sandte, die ihn sehr ermunterte (Daniel 9:3, 21, 22). Würde Jehova jetzt ähnlich handeln und Daniel die Ermunterung zukommen lassen, die er bitter nötig hatte?

    Daniel trauerte also nicht um einen Menschen, sondern deshalb, weil sich Jehovas Vorsatz noch nicht erfüllt hatte?

    Kommentar — 29. September 2011 @ 20:29

  9. Jule

    Daniel 10:4-6

    Und am vierundzwanzigsten Tag des ersten Monats, während ich selbst gerade am Ufer des großen Stromes war, das heißt [des] Hiddekel, 5 erhob ich dann auch meine Augen und sah, und hier war ein gewisser Mann, in Linnen gekleidet, seine Hüften mit Gold aus Uphas umgürtet. 6 Und sein Leib war wie Chrysolith und sein Angesicht wie das Aussehen des Blitzes und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und der Ort seiner Füße waren wie der Anblick von geglättetem Kupfer, und der Schall seiner Worte war wie der Schall einer Menge

    Der Mann mit den leinernden Kleidern

    Wer war das und worum geht es hier?

    Im selben Kapitel vom Daniel-Buch heißt es hierzu auszugsweise:

    EINE EHRFURCHTEINFLÖSSENDE VISION

    9 Daniel wurde nicht enttäuscht. Er erzählte, was anschließend geschah: „Während ich selbst gerade am Ufer des großen Stromes war, das heißt des Hiddekel, erhob ich dann auch meine Augen und sah, und hier war ein gewisser Mann, in Linnen gekleidet, seine Hüften mit Gold aus Uphas umgürtet“ (Daniel 10:4, 5). Der Hiddekel war einer der vier Ströme, deren Quelle im Garten Eden lag (1. Mose 2:10-14). Sein altpersischer Name war Tigra, wovon sein griechischer Name Tigris abgeleitet ist. Das Gebiet zwischen Tigris und Euphrat nannte man Mesopotamien, was „[Land] zwischen den Strömen“ bedeutet. Als Daniel diese Vision hatte, befand er sich somit immer noch in Babylonien, wenn auch nicht unbedingt in der Stadt Babylon.

    10 Welch eine Vision dies doch war! Daniel sah offensichtlich keinen gewöhnlichen Mann, als er seine Augen erhob. Er gab folgende lebendige Beschreibung: „Sein Leib war wie Chrysolith und sein Angesicht wie das Aussehen des Blitzes und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und der Ort seiner Füße waren wie der Anblick von geglättetem Kupfer, und der Schall seiner Worte war wie der Schall einer Menge“ (Daniel 10:6).

    11 Trotz der Helligkeit der Vision sahen die Männer, die gerade bei Daniel waren, die Erscheinung nicht, wie er sagte. Aus einem unerklärlichen Grund „überfiel sie ein großes Zittern, so daß sie dann davonliefen, um sich zu verstecken“. Sie ließen also Daniel am Ufer des Stromes allein zurück. Der Anblick „dieser großen Erscheinung“ war überwältigend, und Daniel gestand: „Es blieb in mir keine Kraft übrig, und meine eigene Würde änderte sich an mir zum Verderben, und ich behielt keine Kraft“ (Daniel 10:7, 8).

    12 Sehen wir uns den eindrucksvollen Boten, der Daniel in derartigen Schrecken versetzte, etwas näher an. Er war „in Linnen gekleidet, seine Hüften mit Gold aus Uphas umgürtet“. Der Gürtel, das Ephod und das Brustschild des Hohenpriesters sowie die Gewänder der Priester Israels in alter Zeit waren aus feinem gezwirnten Leinen und mit Gold verziert (2. Mose 28:4-8; 39:27-29). Die Kleidung des Boten läßt mithin auf Heiligkeit und die Würde seines Amtes schließen.

    13 Auch das Aussehen des Boten versetzte Daniel in ehrfurchtsvolles Staunen — sein hellstrahlender, edelsteinähnlicher Leib, der blendende Glanz seines leuchtenden Gesichts, die durchdringende Kraft seiner feurigen Augen und das Glitzern seiner kräftigen Arme und Füße. Selbst seine gebietende Stimme war furchterregend. All das deutete unmißverständlich darauf hin, daß es sich um eine übermenschliche Gestalt handelte. Dieser „Mann, in Linnen gekleidet“, war niemand anders als ein Engel von hohem Rang, der in der heiligen Gegenwart Jehovas diente und von ihm mit einer Botschaft ausgesandt worden war.

    Kommentar — 29. September 2011 @ 20:29

  10. Jule

    Daniel 10 – 12

    Daniel 10 – Daniels letzte Vision am Ufer des Tigris

    1 Im 3.Regierungsjahr des persischen Königs Kyrus empfing Daniel, der Beltschazar genannt wurde, eine Botschaft von Gott. Sie kündigt eine Zeit großer Not an und wird sich ganz sicher erfüllen. In einer Vision wurde Daniel diese Botschaft erklärt.

    2 Er berichtet:
    Damals trauerte ich drei Wochen lang, 3 ich verzichtete auf alle erlesenen Speisen und auf Fleisch, trank keinen Wein und verwendete keine wohlriechenden Salböle. 4 Am 24.Tag des 1.Monats stand ich am Ufer des Tigris. 5 Als ich aufblickte, sah ich einen Mann, der ein weißes Leinengewand mit einem Gürtel aus feinstem Gold trug. 6 Sein Leib funkelte wie ein Edelstein, sein Gesicht leuchtete wie ein Blitz, und die Augen glichen brennenden Fackeln. Die Arme und Beine schimmerten wie polierte Bronze, und seine Stimme war so laut wie die Rufe einer großen Menschenmenge.

    7 Ich war der Einzige, der die Erscheinung wahrnahm. Meine Begleiter konnten sie nicht sehen, doch sie bekamen plötzlich große Angst, liefen davon und versteckten sich. 8 So blieb ich allein zurück und spürte, wie mich beim Anblick der beeindruckenden Gestalt die Kräfte verließen. Ich wurde kreidebleich und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. 9 Da fing der Mann an zu sprechen, und kaum hörte ich seine gewaltige Stimme, da verlor ich die Besinnung, fiel um und blieb mit dem Gesicht am Boden liegen. 10 Doch eine Hand berührte mich und rüttelte mich wach. Ich konnte auf die Knie gehen und mich mit den Händen abstützen.

    11 Der Mann sprach zu mir: »Gott liebt dich, Daniel! Steh auf und achte auf meine Worte, denn Gott hat mich zu dir geschickt.« Zitternd stand ich auf. 12 »Hab keine Angst!«, ermutigte er mich. »Du wolltest gern erkennen, was Gott tun will, und hast dich vor ihm gedemütigt. Schon an dem Tag, als du anfingst zu beten, hat er dich erhört. Darum bin ich nun zu dir gekommen. 13 Aber der Engelfürst des Perserreichs stellte sich mir entgegen und hielt mich einundzwanzig Tage lang auf. Doch dann kam mir Michael zu Hilfe, einer der höchsten Engelfürsten. Ihm konnte ich den Kampf um das Reich der Perser überlassen. 14 Ich bin jetzt hier, um dir zu erzählen, wie es mit deinem Volk weitergeht. Denn was du nun von mir erfährst, wird sich in ferner Zukunft erfüllen.«

    15 Als er so zu mir redete, blickte ich zu Boden und brachte kein Wort mehr heraus. 16 Der Engel, der aussah wie ein Mensch, berührte meine Lippen, und ich konnte wieder sprechen. Ich sagte zu ihm: »Mein Herr, deine Erscheinung lässt mich zittern wie eine Frau in den Wehen, sie hat mir alle Kraft genommen! 17 Ich stehe vor dir wie ein Sklave vor seinem Herrn. Wie könnte ich es wagen, überhaupt ein Wort an dich zu richten? Dazu fehlt mir der Mut, und meine Kehle ist wie zugeschnürt.«

    18 Der Engel, der wie ein Mensch aussah, berührte mich noch einmal und gab mir dadurch Kraft. 19 »Hab keine Angst!«, sagte er. »Gott liebt dich, er meint es gut mit dir. Sei jetzt stark und mutig!« Während er mit mir sprach, kehrte meine Kraft zurück, und ich antwortete: »Mein Herr, weil du mich gestärkt hast, kann ich hören, was du mir sagen möchtest.«

    20 Er entgegnete: »Weißt du überhaupt, warum ich zu dir gekommen bin? Bald schon muss ich wieder umkehren, um den Kampf mit dem Engelfürsten der Perser zu Ende zu führen. Wenn ich ihn besiegt habe, wird der Engelfürst von Griechenland mich angreifen.

    21 Gegen diese beiden steht mir allein Michael bei, der Engelfürst eures Volkes. Denn im 1.Regierungsjahr des Mederkönigs Darius habe ich ihm Hilfe und Schutz gegeben. Doch bevor ich zurückgehe, will ich dir die Botschaft anvertrauen, die im Buch der Wahrheit aufgeschrieben ist.«

    Warum trauert Daniel hier drei Wochen? Hat es damit zu tun, dass er zuvor sie Sünden des Volkes bekannt hatte? Trauerte er darüber, dass sie als Volk den Namen Jehovas beschmutzt hatten?

    Kommentar — 30. September 2012 @ 17:15

  11. Jule

    Daniel 11 – Machtkämpfe zwischen den Königen des Nordens und des Südens

    2 »Was ich dir nun offenbare, wird ganz bestimmt eintreffen: Drei weitere Könige werden in Persien regieren, bis ein vierter die Herrschaft übernimmt, der seine Vorgänger an Glanz und Reichtum weit übertrifft. Auf dem Gipfel seiner Macht bietet er alle Kräfte gegen Griechenland auf.

    3 Nach ihm kommt ein bedeutender König, der so mächtig ist, dass er alles erreichen kann, was er geplant hat. 4 Doch auf dem Höhepunkt seiner Macht zerfällt sein Reich in vier Teile, die im Norden, Süden, Osten und Westen liegen und viel schwächer sind als das vorige. Keiner der königlichen Nachkommen kann weiterregieren, das Königshaus geht unter, und andere reißen die Macht an sich.

    5 Der König des Südreichs gewinnt an Einfluss, doch einer seiner Heerführer wird noch bedeutender als er und errichtet im Norden ein noch größeres Reich.

    6 Nach einigen Jahren verbünden sich die beiden Reiche miteinander, und um den Frieden zu festigen, heiratet die Tochter des Königs im Süden den König im Norden. Doch sie kann ihren Einfluss nicht behaupten, und das Bündnis zerbricht. Sie kommt um, ebenso ihr Mann, ihr Vater und ihr Gefolge. 7 Ein Verwandter von ihr wird anstelle ihres Vaters König. Er zieht gegen den König des Nordens in den Krieg, besiegt ihn und dringt in seine befestigte Hauptstadt ein. 8 Die Götterstatuen und die wertvollen Gegenstände aus Silber und Gold nimmt er nach Ägypten mit. Danach wird er den König im Norden einige Jahre nicht mehr angreifen. 9 Dieser jedoch fällt in das Südreich ein, zieht sich aber sofort wieder zurück. 10 Seine Söhne werden sich erneut zum Krieg rüsten und viele große Heere aufbieten, die wie eine zerstörerische Flut über die Feinde hereinbrechen. Immer wieder greifen sie an und dringen schließlich bis zur Festung des Königs im Süden vor. 11 Dieser wiederum wird voller Zorn seine Truppen sammeln, gegen seinen Feind kämpfen und ihn trotz seiner Übermacht besiegen. 12 Zehntausende aus dem nördlichen Reich werden dabei umkommen. Dieser Erfolg macht den König des Südens selbstsicher und überheblich. Doch er kann seine Macht nicht lange behaupten. 13 Denn der Herrscher aus dem Norden stellt einige Jahre später noch größere Truppen auf, bis an die Zähne bewaffnet, und greift mit ihnen an.

    14 Auch viele andere werden sich in jener Zeit gegen den König des Südens auflehnen. Eine Vision erfüllt sich: Menschen aus deinem eigenen Volk, die vor Gewalttaten nicht zurückschrecken, schließen sich den Aufständischen an. Aber sie werden scheitern. 15 Der König aus dem Norden wird mit seinen Soldaten anrücken, eine befestigte Stadt belagern und sie einnehmen. Das Heer aus dem Süden kann ihm nicht standhalten, sogar die Elitetruppen müssen die Waffen strecken.

    16 Niemand leistet dem nördlichen Herrscher mehr Widerstand, er kann tun und lassen, was er will.
    Auch in Israel macht er sich breit und verwüstet das Land. 17 Er will durch ein Bündnis die Herrschaft über das Südreich erlangen, damit es ihm nicht mehr gefährlich werden kann. Deshalb gibt er dem König des Südens eine seiner Töchter zur Frau. Doch sein Plan wird scheitern.

    18 Darauf greift er die Küstenländer und Inseln an und bringt viele in seine Gewalt. Doch ein fremder Heerführer stellt sich ihm entgegen und macht seinem Größenwahn ein Ende. 19 Darauf zieht sich der König des Nordens in die befestigten Städte seines eigenen Landes zurück. Aber dort wird er gestürzt, und schon bald gerät er in Vergessenheit.

    20 Sein Nachfolger wird einen Bevollmächtigten durchs Reich schicken, um Steuern einzutreiben und so den Reichtum seines Landes zu vergrößern. Aber schon nach kurzer Zeit wird der König sterben; er fällt jedoch weder im Krieg, noch wird er aus Rache ermordet.«

    Der große Feind von Gottes Volk

    21 »An die Stelle des verstorbenen Königs wird ein skrupelloser Mann treten. Er ist zwar nicht für die Thronfolge bestimmt, reißt aber durch Intrigen die Herrschaft an sich. 22 Wenn feindliche Heere in sein Land einfallen, löscht er sie aus. Ja, sogar einen verbündeten Fürsten lässt er umbringen. 23 Zuerst schließt er ein Bündnis mit ihm, doch dann hintergeht er ihn auf übelste Weise. Obwohl den König nur wenige unterstützen, gelangt er an den Gipfel der Macht. 24 Er fällt in die reichen Gegenden einer Provinz ein, während sich die Bewohner in Sicherheit wiegen, er plündert sie aus und verteilt die Beute an seine Anhänger. Kein Herrscher vor ihm hat es je so schlimm getrieben! Auch die befestigten Städte will er in seine Gewalt bekommen, doch dazu bleibt ihm nicht mehr viel Zeit.

    25 Entschlossen und zielbewusst führt er ein großes Heer gegen den König des Südens in den Kampf. Dieser rüstet sich mit einer noch gewaltigeren Armee zum Krieg, doch er kann seinen Feinden nicht standhalten, denn er wird das Opfer einer Verschwörung: 26 Seine engsten Vertrauten bringen seine Pläne zum Scheitern, viele Soldaten fallen in der Schlacht, und die Überlebenden fliehen in alle Richtungen.

    27 Die beiden Könige verhandeln miteinander, und jeder ist nur darauf aus, den anderen hinters Licht zu führen. Doch keiner von ihnen hat Erfolg, denn die Zeit dafür ist noch nicht gekommen. 28 Zunächst kehrt der König aus dem Norden mit reicher Beute in sein Land zurück. Unterwegs greift er das Volk an, mit dem Gott einen Bund geschlossen hat.

    29 Später versucht er wieder, das Südreich zu erobern. Doch diesmal wird es ihm anders ergehen als bei seinem ersten Feldzug:

    30 Schiffe aus einem Land im Mittelmeer bedrohen ihn, er verliert den Mut und tritt den Rückzug an.
    Seine Wut darüber lässt er an dem Volk aus, das zum heiligen Gott gehört. Er zieht alle auf seine Seite, die bereit sind, den Bund mit Gott zu brechen. 31 Seine Truppen entweihen den Tempel auf dem Berg, schaffen die täglichen Opfer ab und stellen eine abscheuliche Götzenstatue auf. 32 Alle, denen Gottes Bund mit Israel schon immer gleichgültig war, verführt er mit schönen Worten dazu, sich endgültig von Gott abzuwenden. Die anderen aber, die Gott treu sein wollen, bleiben standhaft. 33 Weise und Verständige aus dem Volk werden vielen den richtigen Weg zeigen. Darum wird man sie eine Zeit lang verfolgen; man nimmt sie gefangen, tötet sie mit dem Schwert, raubt ihren Besitz und brennt ihre Häuser nieder. 34 Sie erfahren zwar auch Hilfe, aber viele schließen sich ihnen nur zum Schein an. 35 Dass die Weisen und Verständigen so hart verfolgt werden, dient ihrer Läuterung. Gott will sie durch diese schwere Zeit prüfen, damit ihr Glaube sich bewährt. Dies dauert so lange, wie Gott es bestimmt hat.

    36 Der König kann tun und lassen, was er will. Ja, er ist so vermessen, sich über die Götter zu erheben; sogar Gott, den Höchsten, verhöhnt und verspottet er. Doch er wird dies nur so lange tun, bis Gott ihn voller Zorn bestraft, denn niemand kann Gottes Pläne durchkreuzen. 37 Der König macht sich nichts aus den Göttern seiner Vorfahren. Nicht einmal der Lieblingsgott der Frauen oder irgendein anderer bedeutet ihm etwas, denn er bildet sich ein, mächtiger als sie alle zu sein. 38 Er dient lieber dem Gott der Festungen, den seine Vorfahren nie gekannt haben, und bringt ihm Gold und Silber dar, Edelsteine und andere wertvolle Gaben. 39 Im Namen dieses fremden Gottes bezwingt er selbst die stärksten Festungen. Wer ihn als Herrscher anerkennt, den überhäuft er mit großen Ehren, er teilt ihm Land zu und lässt ihn über viele Menschen regieren.

    40 Schließlich aber kommt das Ende: Der König des Südens fällt mit seinen Truppen über das Nordreich her, doch der König des Nordens geht mit Streitwagen, Reitern und vielen Schiffen zum Gegenangriff über. Er stößt in die Länder des Südens vor und überrollt sie wie eine verheerende Flut. 41 Dabei erobert er auch Israel und bringt viele Länder in seine Gewalt. Nur die Edomiter, die Moabiter und der größte Teil der Ammoniter kommen noch einmal davon. 42 Für Ägypten jedoch gibt es bei diesem Feldzug keine Rettung mehr. 43 Der König des Nordens raubt die Schätze des Landes, sein Gold und sein Silber. Und selbst Libyer und Äthiopier führt er in seinem Siegeszug mit. 44 Dann aber werden ihm Gerüchte aus dem Osten und Norden zugetragen, die ihn beunruhigen. Voller Zorn tritt er den Rückzug an, um seine Feinde ein für alle Mal zu vernichten.

    45 Er schlägt seine Kriegszelte zwischen dem Meer und dem Berg Zion auf. Doch dann wird sein Ende kommen, und niemand kann ihm mehr helfen.«

    Wer war nun hier der König des Nordens? Habe ich es aus dem Daniel-Buch richtig in Erinnerung: Alexander der Große?

    Kapitel dreizehn
    Ein Konflikt zwischen zwei Königen

    ZWEI rivalisierende Könige kämpfen erbittert um die Vorherrschaft. Im Laufe der Jahre gewinnt erst der eine und dann der andere die Oberhand. Mitunter übt der eine König die Vorherrschaft aus, während der andere untätig ist. So gibt es konfliktfreie Zeitabschnitte. Dann kommt es aber plötzlich erneut zu einer Auseinandersetzung, und der Konflikt setzt sich fort. Beteiligt sind an diesem Drama beispielsweise der syrische König Seleukos I. Nikator, der ägyptische König Ptolemaios Lagi, die syrische Prinzessin und ägyptische Königin Kleopatra I., die römischen Kaiser Augustus und Tiberius und die palmyrische Königin Zenobia. Gegen Ende des Konflikts spielen neben dem nationalsozialistischen Deutschland auch der kommunistische Nationenblock, die anglo-amerikanische Weltmacht, der Völkerbund und die Vereinten Nationen eine Rolle. Ein Ereignis, das von keinem dieser politischen Herrschaftsträger vorausgesehen wird, bildet das Finale. Vor etwa 2 500 Jahren wurde dem Propheten Daniel diese spannende Prophezeiung von dem Engel Jehovas bekanntgegeben (Daniel, Kapitel 11).

    2 Wie fasziniert muß Daniel gewesen sein, als ihn der Engel eingehend über die Rivalität der beiden künftigen Könige unterrichtete! Auch für uns ist das Drama von Interesse, denn der Machtkampf der beiden Könige erstreckt sich bis in die Gegenwart. Die Erkenntnis, daß sich der erste Teil der Prophezeiung in der Vergangenheit erfüllt hat, stärkt unseren Glauben und unsere Zuversicht, daß sich auch der letzte Teil mit Sicherheit erfüllen wird. Wenn wir auf diese Prophezeiung achten, können wir deutlich erkennen, wo wir uns im Strom der Zeit befinden. Auch werden wir in unserem Entschluß bestärkt, in dem Konflikt neutral zu bleiben und geduldig darauf zu warten, daß Gott für uns handelt (Psalm 146:3, 5). Hören wir also aufmerksam zu, während der Engel Jehovas zu Daniel spricht.

    GEGEN DAS KÖNIGREICH GRIECHENLAND

    3 „Was mich betrifft“, sagte der Engel, „im ersten Jahr des Meders Darius [539/538 v. u. Z.] stand ich als ein Stärkender und als eine Festung für ihn auf“ (Daniel 11:1). Darius lebte bereits nicht mehr, doch der Engel nahm zu Beginn der prophetischen Botschaft auf seine Regierung Bezug. Übrigens handelte es sich bei Darius um den König, der befohlen hatte, Daniel aus der Löwengrube herauszuholen. Darüber hinaus hatte er angeordnet, daß alle seine Untertanen den Gott Daniels fürchten sollten (Daniel 6:21-27). Aber nicht für Darius, den Meder, stand der Engel als Unterstützer auf, sondern für den Engelgefährten Michael, den Fürsten des Volkes Daniels. (Vergleiche Daniel 10:12-14.) Er bot Michael seine Unterstützung, während dieser mit dem Dämonenfürsten von Medo-Persien kämpfte.

    4 Weiter sagte der Engel Gottes: „Siehe! Es werden noch drei Könige sein, die für Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum aufhäufen als alle anderen. Und sobald er in seinem Reichtum stark geworden ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland in Bewegung bringen“ (Daniel 11:2). Wer waren jene persischen Herrscher?

    5 Die ersten drei Könige waren Cyrus der Große, Kambyses II. und Darius I. Da Bardiya (oder ein gewisser Gaumata, der sich als Bardiya ausgab) nur sieben Monate herrschte, bleibt seine kurze Regierungszeit in der Prophezeiung unberücksichtigt. Im Jahre 490 v. u. Z. versuchte der dritte König, Darius I., den zweiten Einfall in Griechenland. Doch die Perser wurden bei Marathon besiegt und zum Rückzug nach Kleinasien gezwungen. Darius bereitete zwar einen weiteren Feldzug gegen Griechenland sorgfältig vor, konnte ihn aber bis zu seinem Tod — er starb vier Jahre später — nicht mehr durchführen. Das mußte er seinem Sohn und Nachfolger, Xerxes I., dem „vierten“ König, überlassen. Bei diesem handelte es sich um König Ahasverus, der Esther heiratete (Esther 1:1; 2:15-17).

    6 Auf Xerxes I. traf die Voraussage zu, daß er „alles gegen das Königreich Griechenland in Bewegung bringen“ werde, das heißt gegen die Gesamtheit der unabhängigen griechischen Staaten. „Von ehrgeizigen Höflingen dazu gedrängt, unternahm Xerxes einen Angriff zu Wasser und zu Land“, wie in einem Werk zu lesen ist (The Medes and Persians—Conquerors and Diplomats). Herodot, der griechische Historiker des 5. Jahrhunderts v. u. Z., schreibt, daß es kein anderer Kriegszug „auch nur im geringsten mit diesem aufnehmen kann“. Wie er weiter ausführt, umfaßten die Seestreitkräfte „insgesamt einundfünfzig mal zehntausend und dazu noch siebentausend und sechshundertundzehn [517 610]. Das Fußvolk betrug einhundertundsiebzig mal zehntausend [1 700 000], die Reiterei achtzigtausend. Dann muß ich noch die arabischen Kamelreiter dazuzählen und die Libyer auf den Streitwagen, deren Menge rechne ich zu zwanzigtausend Mann. Die Stärke von Schiffs- und Landheer zusammengenommen macht also zweihunderteinunddreißig mal zehntausend und dazu siebentausendsechshundertundzehn [2 317 610].“

    7 Xerxes I. strebte eine umfassende Eroberung an und brach 480 v. u. Z. mit seinem riesigen Heer nach Griechenland auf. Nachdem die Perser die griechische Verzögerungstaktik bei den Thermopylen zunichte gemacht hatten, verwüsteten sie Athen. Bei Salamis erlitten sie jedoch eine schreckliche Niederlage. Ein weiterer griechischer Sieg folgte 479 v. u. Z. bei Platäa. Von den sieben Königen, die in den nächsten 143 Jahren als Nachfolger des Xerxes auf dem Thron des Perserreiches saßen, griff kein einziger Griechenland an. Doch dann stieg in Griechenland selbst ein mächtiger König auf.

    EIN GROSSREICH GEVIERTEILT

    8 „Ein mächtiger König wird bestimmt aufstehen und mit ausgedehnter Herrschaft herrschen und nach seinem Willen tun“, sagte der Engel (Daniel 11:3). Der 20jährige Alexander ‘stand’ 336 v. u. Z. als König von Makedonien ‘auf’. Er wurde „ein mächtiger König“; nicht umsonst nannte man ihn Alexander den Großen. Angeregt durch einen Plan seines Vaters, Philipp II., nahm er die persischen Provinzen im Nahen Osten ein. Mit 47 000 Mann überquerte er den Euphrat und den Tigris und trieb das 250 000 Mann starke Heer des Darius III. bei Gaugamela auseinander. Darius ergriff daraufhin die Flucht und wurde später ermordet; damit endete die persische Dynastie. Nun war Griechenland Weltmacht; Alexander ‘herrschte mit ausgedehnter Herrschaft und tat nach seinem Willen’.

    9 Doch Alexanders Weltherrschaft sollte nur von kurzer Dauer sein, denn Gottes Engel fügte hinzu: „Wenn er aufgestanden sein wird, wird sein Königreich zerbrochen und nach den vier Winden der Himmel hin verteilt werden, doch nicht an seine Nachkommenschaft und nicht gemäß seiner Herrschaft, mit der er geherrscht hatte; denn sein Königreich wird ausgerissen werden, ja für andere als diese“ (Daniel 11:4). Alexander war noch keine 33 Jahre alt, als er 323 v. u. Z. in Babylon plötzlich von einer Krankheit dahingerafft wurde.

    10 Alexanders riesiges Reich ging nicht auf „seine Nachkommenschaft“ über. Sein Bruder Philipp III. Arrhidäus regierte weniger als sieben Jahre und wurde auf Geheiß der Olympias, der Mutter Alexanders, im Jahre 317 v. u. Z. ermordet. Alexanders Sohn Alexander IV. herrschte bis 311 v. u. Z. und fand durch die Hände Kassanders, eines Heerführers seines Vaters, den Tod. Alexanders unehelicher Sohn Herakles versuchte unter Berufung auf seinen Vater zu herrschen, wurde aber 309 v. u. Z. ermordet. Damit endete die Dynastie Alexanders, „seine Herrschaft“ ging von seiner Familie auf andere über.

    11 Nach dem Tod Alexanders wurde sein Königreich ‘nach den vier Winden hin verteilt’. Seine vielen Generäle zerstritten sich wegen der Gebietsansprüche, die sie geltend machten. Der einäugige Antigonos I. versuchte sogar, die Herrschaft über Alexanders gesamtes Reich zu erlangen. Er kam jedoch in der Schlacht bei Ipsos in Phrygien ums Leben. Ab dem Jahr 301 v. u. Z. übten vier Generäle Alexanders die Macht über das riesige Gebiet aus, das ihr Befehlshaber erobert hatte. Kassander herrschte über Makedonien und Griechenland. Lysimachos erlangte die Macht über Kleinasien und Thrakien. Seleukos I. Nikator sicherte sich Mesopotamien und Syrien. Und Ptolemaios Lagi übernahm Ägypten und Palästina. Der Prophezeiung entsprechend zerfiel Alexanders Großreich in vier hellenistische Reiche.

    ZWEI RIVALISIERENDE KÖNIGE TRETEN HERVOR

    12 Kassander starb schon wenige Jahre nach seinem Machtantritt, und Lysimachos übernahm 285 v. u. Z. den europäischen Teil des griechischen Reiches. Im Jahre 281 v. u. Z. fiel Lysimachos in einer Schlacht gegen Seleukos I. Nikator, wodurch sich dieser die Herrschaft über den größten Teil der asiatischen Gebiete sicherte. Antigonos II. Gonatas, der Enkel von einem General Alexanders, bestieg 276 v. u. Z. den makedonischen Thron. Mit der Zeit wurde Makedonien von Rom abhängig, und 146 v. u. Z. wurde es eine römische Provinz.

    13 Nun waren nur noch zwei der vier hellenistischen Königreiche von Bedeutung: das eine unter Seleukos I. Nikator und das andere unter Ptolemaios Lagi. Mit Seleukos begann in Syrien die Dynastie der Seleukiden. Er gründete Städte wie Antiochia, die neue Hauptstadt Syriens, und die Hafenstadt Seleukia. In späterer Zeit lehrte der Apostel Paulus in Antiochia, wo die Nachfolger Jesu zum ersten Mal Christen genannt wurden (Apostelgeschichte 11:25, 26; 13:1-4). Seleukos wurde zwar schon 281 v. u. Z. ermordet, doch seine Dynastie blieb noch bis 64 v. u. Z. an der Macht. In jenem Jahr machte der römische Feldherr Gnaeus Pompeius Magnus Syrien zur römischen Provinz.

    14 Am längsten bestand von den vier hellenistischen Königreichen das des Ptolemaios Lagi oder Ptolemaios I., der im Jahre 305 v. u. Z. den Königstitel annahm. Die von ihm gegründete Dynastie der Ptolemäer behauptete sich in Ägypten so lange, bis das Gebiet im Jahre 30 v. u. Z. an Rom fiel.

    15 Aus den vier hellenistischen Königreichen gingen somit zwei mächtige Könige hervor: Seleukos I. Nikator, der über Syrien herrschte, und Ptolemaios I., der Machthaber Ägyptens. Mit diesen beiden Königen begann der lange Kampf zwischen dem „König des Nordens“ und dem „König des Südens“, der in Daniel, Kapitel 11 beschrieben wird. Der Engel Jehovas erwähnte nicht die Namen der Könige, da sich Identität und Nationalität der beiden Könige im Laufe der Jahrhunderte ändern würden. Auch unwesentliche Einzelheiten ließ der Engel unerwähnt und sprach nur von Herrschern und Ereignissen, die Einfluß auf den Konflikt hatten.

    DER KONFLIKT BEGINNT

    16 Hören wir zu! Der Engel Jehovas beschreibt den Beginn dieses dramatischen Konflikts wie folgt: „Der König des Südens wird stark werden, ja einer seiner [Alexanders] Fürsten; und er [der König des Nordens] wird die Oberhand über ihn gewinnen und wird gewiß mit ausgedehnter Herrschaft herrschen, größer als dessen Herrschermacht“ (Daniel 11:5). Die Bezeichnungen „König des Nordens“ und „König des Südens“ beziehen sich auf Könige nördlich und südlich vom Land des Volkes Daniels, das dann aus Babylonischer Gefangenschaft befreit und in das Land Juda zurückgekehrt wäre. Der erste „König des Südens“ war Ptolemaios I. in Ägypten. Einer der Heerführer Alexanders, der über Ptolemaios I. die Oberhand gewann und „mit ausgedehnter Herrschaft“ herrschte, war der syrische König Seleukos I. Nikator. Er übernahm die Rolle des „Königs des Nordens“.

    17 Zu Beginn des Konflikts stand das Land Juda unter der Herrschaft des Königs des Südens. Ab 320 v. u. Z. etwa forderte Ptolemaios I. die Juden dazu auf, in Ägypten zu siedeln. So entstand in Alexandria, wo Ptolemaios I. eine berühmte Bibliothek gründete, eine blühende jüdische Kolonie. Die Juden in Juda blieben bis 198 v. u. Z. unter der Herrschaft des ptolemäischen Ägypten, das heißt des Königs des Südens.

    18 Der Engel sagte in bezug auf die zwei Könige voraus: „Am Ende einiger Jahre werden sie sich miteinander verbünden, und sogar die Tochter des Königs des Südens wird zum König des Nordens kommen, um eine rechtliche Übereinkunft herbeizuführen. Aber sie wird die Kraft ihres Armes nicht behalten; und er wird nicht bestehen noch sein Arm; und sie wird aufgegeben werden, sie selbst, und diejenigen, die sie hergebracht haben, und der, der ihre Geburt verursachte, und der, der sie in jenen Zeiten stark machte“ (Daniel 11:6). Wie erfüllte sich diese Voraussage?

    19 Antiochos I., der Sohn und Nachfolger von Seleukos I. Nikator, bleibt in der Prophezeiung unberücksichtigt, weil er keinen entscheidenden Krieg gegen den König des Südens führte. Aber sein Nachfolger, Antiochos II., führte einen langen Krieg gegen Ptolemaios II., den Sohn von Ptolemaios I. Dementsprechend stellten Antiochos II. und Ptolemaios II. den König des Nordens beziehungsweise den König des Südens dar. Antiochos II. war mit Laodike verheiratet, und sie hatten einen Sohn namens Seleukos II., während Ptolemaios II. eine Tochter namens Berenike hatte. Im Jahre 250 v. u. Z. trafen diese beiden Könige eine „rechtliche Übereinkunft“. Als Preis für dieses Bündnis entließ Antiochos II. seine Frau Laodike und heiratete Berenike, „die Tochter des Königs des Südens“. Von Berenike hatte er einen Sohn, der an Stelle der Söhne Laodikes syrischer Thronerbe wurde.

    20 Berenikes „Arm“ oder stützende Kraft war ihr Vater, Ptolemaios II. Als dieser 246 v. u. Z. starb, konnte sie bei ihrem Mann „die Kraft ihres Armes nicht behalten“. Antiochos II. verstieß sie, heiratete wieder Laodike und erklärte deren Sohn zu seinem Nachfolger. Gemäß einem von Laodike ausgedachten Plan wurden Berenike und ihr Sohn ermordet. Offensichtlich war den Dienern, die Berenike von Ägypten nach Syrien gebracht hatten — „diejenigen, die sie hergebracht haben“ —, das gleiche Los beschieden. Laodike vergiftete sogar Antiochos II., und so konnte auch „sein Arm“, seine Kraft, „nicht bestehen“. Es starben also sowohl Berenikes Vater — „der, der ihre Geburt verursachte“ — als auch ihr syrischer Mann, der sie vorübergehend „stark“ gemacht hatte. Auf diese Weise wurde Seleukos II., Laodikes Sohn, König von Syrien. Wie würde der nächste ptolemäische König auf all das reagieren?

    EIN KÖNIG RÄCHT SEINE ERMORDETE SCHWESTER

    21 „Einer vom Sproß ihrer Wurzeln wird gewiß in seiner Stellung aufstehen“, sagte der Engel, „und er wird zur Streitmacht kommen und gegen die Festung des Königs des Nordens kommen und wird bestimmt gegen sie handeln und die Oberhand gewinnen“ (Daniel 11:7). „Einer vom Sproß“ der Eltern oder „Wurzeln“ Berenikes war ihr Bruder. Beim Tod seines Vaters ‘stand’ er als König des Südens ‘auf’, als ägyptischer Pharao Ptolemaios III. Sogleich ging er daran, seine ermordete Schwester zu rächen. Auf seinem Feldzug gegen den syrischen König Seleukos II., durch den Laodike Berenike und ihren Sohn hatte ermorden lassen, kam er gegen „die Festung des Königs des Nordens“. Ptolemaios III. nahm den befestigten Teil von Antiochia ein und tötete Laodike. Auf seinem Weg ostwärts durch das Herrschaftsgebiet des Nordkönigs zog er plündernd durch Babylonien und drang bis nach Indien vor.

    22 Was geschah als nächstes? Der Engel Gottes sagt uns: „Und auch mit ihren Göttern, mit ihren gegossenen Bildern, mit ihren begehrenswerten Gegenständen aus Silber und aus Gold und mit den Gefangenen wird er nach Ägypten kommen. Und er selbst wird einige Jahre lang vom König des Nordens abstehen“ (Daniel 11:8). Mehr als 200 Jahre zuvor hatte der Perserkönig Kambyses II. Ägypten unterjocht und ägyptische Götter, „ihre gegossenen Bilder“, entführt. Als Ptolemaios III. Persiens frühere Hauptstadt Susa plünderte, eroberte er diese Götter zurück und nahm sie sozusagen ‘gefangen’ mit nach Ägypten. Auch sehr viele „begehrenswerte Gegenstände aus Silber und aus Gold“ brachte er als Kriegsbeute mit. Da Ptolemaios III. gezwungen war, zu Hause eine Rebellion zu unterdrücken, ‘stand er vom König des Nordens ab’, das heißt, er fügte ihm keine weiteren Schäden zu.

    DER SYRISCHE KÖNIG RÄCHT SICH

    23 Wie reagierte der König des Nordens darauf? Daniel wurde gesagt: „Er wird tatsächlich in das Königreich des Königs des Südens kommen und zu seinem eigenen Boden zurückkehren“ (Daniel 11:9). Der König des Nordens — der syrische König Seleukos II. — schlug zurück. Er kam in „das Königreich“ oder das Herrschaftsgebiet des ägyptischen Südkönigs, wurde jedoch besiegt. Nur mit einem kleinen Rest seines Heeres ‘kehrte’ Seleukos II. ‘zu seinem eigenen Boden zurück’, indem er sich um 242 v. u. Z. in die syrische Hauptstadt Antiochia zurückzog. Bei seinem Tod folgte ihm sein Sohn Seleukos III. auf den Thron.

    24 Was war über die Nachkommen des syrischen Königs Seleukos II. vorausgesagt worden? Der Engel hatte Daniel erklärt: „Was nun seine Söhne betrifft, sie werden sich erregen und tatsächlich eine Menge großer Streitkräfte versammeln. Und kommend wird er gewiß kommen und überfluten und hindurchziehen. Doch wird er zurückkehren, und er wird sich bis zu seiner Festung hin erregen“ (Daniel 11:10). Die Regierungszeit von Seleukos III. endete bereits nach weniger als drei Jahren mit seiner Ermordung. Ihm folgte sein Bruder Antiochos III. auf den syrischen Thron. Dieser Sohn von Seleukos II. versammelte große Streitkräfte für einen Angriff auf den Südkönig, damals Ptolemaios IV. Der neue syrische König des Nordens errang einen Sieg über Ägypten und brachte die Hafenstadt Seleukia, die Provinz Coelesyrien, die Städte Tyrus und Ptolemais sowie benachbarte Städte wieder unter seine Herrschaft. Er schlug ein Heer des Königs Ptolemaios IV. in die Flucht und bemächtigte sich mehrerer Städte Judas. Im Frühjahr 217 v. u. Z. brach Antiochos III. von Ptolemais nach Norden auf „bis zu seiner Festung“ in Syrien. Doch ein Umschwung war in Sicht.

    DAS BLATT WENDET SICH

    25 Wie Daniel hören wir erwartungsvoll dem Engel Jehovas zu, der anschließend folgendes voraussagt: „Der König des Südens wird sich erbittern und wird ausziehen und mit ihm kämpfen müssen, das heißt mit dem König des Nordens; und er wird gewiß eine große Menge aufstellen, und die Menge wird tatsächlich in die Hand von jenem gegeben werden“ (Daniel 11:11). Mit einem 75 000 Mann starken Heer zog der Südkönig, Ptolemaios IV., nach Norden dem Feind entgegen. Der syrische König des Nordens hatte eine „große Menge“ von 68 000 Mann gegen ihn aufgestellt. Aber die „Menge“ wurde in einer Schlacht bei der Küstenstadt Raphia unweit der ägyptischen Grenze „in die Hand“ des Südkönigs „gegeben“.

    26 In der Prophezeiung heißt es weiter: „Und die Menge wird gewiß weggeführt werden. Sein Herz wird sich erheben, und er wird tatsächlich bewirken, daß Zehntausende fallen; aber er wird seine starke Stellung nicht ausnutzen“ (Daniel 11:12). 10 000 syrische Soldaten der Fußtruppe und 300 Mann des Reiterheeres wurden von Ptolemaios IV., dem König des Südens, sozusagen „weggeführt“ in den Tod, und 4 000 Mann nahm er gefangen. Daraufhin trafen die Könige ein Abkommen; Antiochos III. behielt zwar seinen syrischen Seehafen Seleukia, verlor aber Phönizien und Coelesyrien. Auf Grund dieses Sieges ‘erhob sich’ das Herz des ägyptischen Südkönigs, insbesondere gegen Jehova. Juda blieb unter der Herrschaft des Ptolemaios IV. Dieser nutzte „seine starke Stellung“ nach seinem Sieg jedoch nicht für weitere Aktionen gegen den syrischen Nordkönig aus. Statt dessen führte er ein ausschweifendes Leben, und sein fünfjähriger Sohn Ptolemaios V. wurde Jahre vor dem Tod des Antiochos III. der nächste König des Südens.

    DER EROBERER KEHRT ZURÜCK

    27 Wegen all seiner Großtaten erhielt Antiochos III. schließlich den Beinamen „der Große“. Über ihn sagte der Engel: „Der König des Nordens soll zurückkehren und eine Menge aufstellen, größer als die erste; und am Ende der Zeiten, einiger Jahre, wird er kommen, und zwar mit einer großen Streitmacht und mit sehr viel Habe“ (Daniel 11:13). Diese „Zeiten“ umfassen die 16 oder mehr Jahre nach dem Sieg der Ägypter über die Syrer bei Raphia. Als der junge Ptolemaios V. der König des Südens wurde, brach Antiochos III. mit ‘einer Menge, größer als die erste’, auf, um dem ägyptischen Südkönig die Gebiete zu entreißen, die er an ihn verloren hatte. Zu diesem Zweck vereinte er seine Streitkräfte mit denen des makedonischen Königs Philipp V.

    28 Der König des Südens hatte auch Probleme im eigenen Reich. „In jenen Zeiten werden viele gegen den König des Südens aufstehen“, sagte der Engel (Daniel 11:14a). Tatsächlich standen viele „gegen den König des Südens“ auf. Der junge Südkönig sah sich nicht nur den vereinten Streitkräften des Antiochos III. und seines makedonischen Verbündeten gegenüber, sondern stand auch in Ägypten vor großen Schwierigkeiten. Da Agathokles, sein Vormund, der in seinem Namen regierte, die Ägypter arrogant behandelte, rebellierten viele. Der Engel fügte hinzu: „Und die Söhne der Räuber, die deinem Volk angehören, werden ihrerseits mitgerissen werden in dem Versuch, eine Vision wahr werden zu lassen; und sie werden straucheln müssen“ (Daniel 11:14b). Selbst einige vom Volk Daniels wurden ‘Söhne von Räubern’ oder Revolutionäre. Aber jede „Vision“ dieser Juden, die nichtjüdische Herrschaft über ihr Heimatland zu beenden, war falsch, und sie sollten in diesem Bemühen erfolglos sein oder „straucheln“.

    29 Des weiteren sagte der Engel Jehovas voraus: „Der König des Nordens wird kommen und einen Belagerungswall aufwerfen und tatsächlich eine befestigte Stadt einnehmen. Und was die Streitarme des Südens betrifft, sie werden nicht standhalten noch das Volk seiner Auserlesenen; und es wird keine Kraft geben, um standzuhalten. Und derjenige, der gegen ihn kommt, wird nach seinem Willen tun, und niemand wird vor ihm bestehen. Und er wird im Land der ‚Zierde‘ stehen, und Ausrottung wird in seiner Hand sein“ (Daniel 11:15, 16).

    30 Die Streitkräfte unter Ptolemaios V., die „Streitarme des Südens“, hielten dem Angriff aus dem Norden nicht stand. Bei Paneas (Cäsarea Philippi) errang Antiochos III. einen Sieg und trieb den ägyptischen Heerführer Skopas und seine 10 000 ausgewählten Männer oder „Auserlesenen“ nach Sidon, einer „befestigten Stadt“. Dort warf Antiochos III. „einen Belagerungswall“ auf und nahm diese phönizische Hafenstadt im Jahre 198 v. u. Z. ein. Er handelte „nach seinem Willen“, weil die Streitkräfte des ägyptischen Südkönigs vor ihm nicht standzuhalten vermochten. Anschließend rückte Antiochos III. gegen Jerusalem vor, die Hauptstadt Judas, des „Landes der ‚Zierde‘ “. Die Herrschaft über Jerusalem und Juda ging 198 v. u. Z. vom ägyptischen König des Südens an den syrischen König des Nordens über. Antiochos III., der Nordkönig, begann „im Land der ‚Zierde‘ [zu] stehen“. Für alle Juden und Ägypter, die Widerstand leisteten, ‘war Ausrottung in seiner Hand’. Wie lange würde dieser König des Nordens so handeln können, wie es ihm gefiel?

    ROM BÄNDIGT DEN EROBERER

    31 Der Engel Jehovas antwortet darauf: „Er [der König des Nordens] wird sein Angesicht darauf richten, mit der Wucht seines ganzen Königreiches zu kommen, und man wird mit ihm einen Vergleich eingehen, und er wird wirksam handeln. Und was die Tochter der Frauen betrifft, es wird ihm gewährt werden, sie ins Verderben zu bringen. Und sie wird nicht standhalten, und sie wird nicht die Seine bleiben“ (Daniel 11:17).

    32 Der Nordkönig, Antiochos III., ‘richtete sein Angesicht darauf’, Ägypten „mit der Wucht seines ganzen Königreiches“ zu beherrschen. Doch schließlich mußte er einen „Vergleich“ eingehen, das heißt Frieden mit Ptolemaios V., dem König des Südens, schließen. Auf Grund der Forderungen Roms änderte Antiochos III. seinen Plan. Als er sich mit König Philipp V. von Makedonien gegen den noch minderjährigen ägyptischen König verbündet hatte, um seine Gebiete einzunehmen, suchten die Vormunde von Ptolemaios V. bei Rom Schutz. Rom nutzte die Gelegenheit, seinen Einflußbereich auszudehnen, und ließ seine Muskeln spielen.

    33 Antiochos III. schloß auf Drängen Roms Frieden mit dem Südkönig. Doch statt die eroberten Gebiete zurückzugeben, was Rom gefordert hatte, plante er nur eine nominelle Übergabe; er verheiratete seine Tochter Kleopatra I., „die Tochter der Frauen“, mit Ptolemaios V. Ihre Mitgift sollte aus mehreren Provinzen bestehen, Juda, „das Land der ‚Zierde‘ “, eingeschlossen. Aber der syrische König ließ diese Provinzen bei der Heirat im Jahre 193 v. u. Z. nicht an Ptolemaios V. übergehen. Es war eine politische Heirat, durch die Ägypten eigentlich Syrien unterworfen werden sollte. Doch der Plan scheiterte, weil Kleopatra I. ‘nicht die Seine blieb’; sie ergriff später Partei für ihren Mann. Als es zwischen Antiochos III. und Rom zum Krieg kam, stellte sich Ägypten auf die Seite Roms.

    34 Was die Rückschläge des Nordkönigs angeht, fügte der Engel hinzu: „Und er [Antiochos III.] wird sein Angesicht zurück nach den Küstenländern wenden und wird tatsächlich viele einnehmen. Und ein Befehlshaber [Rom] wird für sich die von ihm [Antiochos III.] herrührende Schmach aufhören lassen müssen, so daß seine Schmach nicht sein wird. Er [Rom] wird sie auf jenen zurückfallen lassen. Und er [Antiochos III.] wird sein Angesicht nach den Festungen seines eigenen Landes zurückwenden, und er wird gewiß straucheln und fallen, und er wird nicht zu finden sein“ (Daniel 11:18, 19).

    35 Bei den „Küstenländern“ handelte es sich um Makedonien, Griechenland und Kleinasien. Als 192 v. u. Z. in Griechenland ein Krieg ausbrach, sah sich Antiochos III. veranlaßt, sich nach Griechenland zu begeben. Rom mißfiel das Bestreben des syrischen Königs, dort weitere Gebiete zu erobern, und erklärte ihm den Krieg. Bei den Thermopylen wurde er von den Römern geschlagen. Etwa ein Jahr nach der Niederlage in der Schlacht bei Magnesia (190 v. u. Z.) mußte er auf sämtliche Gebiete in Griechenland, Kleinasien und westlich des Taurus verzichten. Rom erlegte ihm einen hohen Tribut auf und begründete damit die eigene Vorherrschaft gegenüber dem syrischen König des Nordens. Nachdem Antiochos III. aus Griechenland und Kleinasien vertrieben worden war und nahezu seine ganze Flotte verloren hatte, ‘wandte er sein Angesicht nach den Festungen seines eigenen Landes [Syrien] zurück’. Die Römer hatten ‘die auf sie gebrachte Schmach auf ihn zurückfallen lassen’. Antiochos III. kam 187 v. u. Z. bei dem Versuch um, einen Tempel in Elymais (Persien) zu plündern. So ‘fiel’ oder starb er, und sein Sohn Seleukos IV. folgte ihm als nächster König des Nordens.

    DER KONFLIKT GEHT WEITER

    36 Ptolemaios V., der König des Südens, versuchte die Provinzen, die er als Kleopatras Mitgift hätte erhalten sollen, seinem Herrschaftsgebiet einzuverleiben, doch Gift beendete seine Bemühungen. Sein Nachfolger war Ptolemaios VI. Was ist von Seleukos IV. zu sagen? Da ihm die Mittel fehlten, den hohen Tribut an Rom zu zahlen, sandte er seinen Schatzmeister Heliodor nach Jerusalem, um die angeblich im Tempel lagernden Schätze zu beschlagnahmen. Heliodor ermordete Seleukos IV. in der Absicht, selbst den Thron einzunehmen. Aber König Eumenes von Pergamon und sein Bruder, König Attalos, sorgten dafür, daß Antiochos IV., der Bruder des ermordeten Königs, den Thron bestieg.

    37 Der neue König des Nordens, Antiochos IV., wollte beweisen, daß er mächtiger war als Gott, indem er versuchte, die der Anbetung Jehovas dienenden Einrichtungen und Gepflogenheiten abzuschaffen. Er trotzte Jehova und weihte den Tempel in Jerusalem dem Zeus oder Jupiter. Im Dezember 167 v. u. Z. ließ er auf dem großen Altar im Tempelvorhof, wo Jehova täglich ein Brandopfer dargebracht wurde, einen heidnischen Altar errichten. Zehn Tage später brachte man auf dem heidnischen Altar dem Zeus ein Opfer dar. Wegen dieser Entweihung kam es zu einem Aufstand der Juden unter der Führung der Makkabäer. Drei Jahre lang wurden sie von Antiochos IV. bekämpft. Im Jahre 164 v. u. Z., genau am Jahrestag der Entweihung des Tempels, weihte Judas Makkabäus den Tempel erneut Jehova und führte damit das Fest der Einweihung, Chanukka, ein (Johannes 10:22).

    38 Die Makkabäer schlossen wahrscheinlich 161 v. u. Z. ein Bündnis mit Rom und gründeten 104 v. u. Z. ein Königreich. Aber die Auseinandersetzungen zwischen ihnen und dem syrischen König des Nordens hielten an. Schließlich wurde Rom gebeten einzugreifen. Der römische Feldherr Gnaeus Pompeius Magnus nahm 63 v. u. Z. Jerusalem nach dreimonatiger Belagerung ein. Im Jahre 39 v. u. Z. setzte der römische Senat Herodes — einen Idumäer — als König von Judäa ein. Dieser beendete die Herrschaft der Makkabäer, indem er 37 v. u. Z. Jerusalem einnahm.

    39 Wie begeisternd ist es doch, zu sehen, daß sich der erste Teil der Prophezeiung über den Konflikt zwischen den beiden Königen bis ins einzelne erfüllt hat! Ist es nicht faszinierend gewesen, auf die etwa 500 Jahre zurückzublicken, die vergangen sind, seitdem Daniel die prophetische Botschaft erhalten hat, und festzustellen, welche Herrscher die Stellung des Nordkönigs und die des Südkönigs eingenommen haben? Der Kampf zwischen den beiden Königen dauert jedoch noch in der Zeit Jesu Christi und bis in unsere Tage hinein an. Währenddessen ändert sich die politische Identität der beiden Konfliktparteien. Dadurch, daß in der Prophezeiung faszinierende Einzelheiten offenbart werden, die geschichtlichen Entwicklungen entsprechen, lassen sich die beiden miteinander streitenden Könige identifizieren.

    Kommentar — 30. September 2012 @ 19:21

  12. Jule

    Daniel 12 – Die Auferstehung der Toten

    1 »In jener Zeit tritt Michael, der große Engelfürst, für dein Volk ein, so wie er es schon immer getan hat. Es wird eine so große Not herrschen wie noch nie seit Menschengedenken. Aber alle aus deinem Volk werden gerettet, deren Name in Gottes Buch aufgeschrieben ist. 2 Viele von denen, die in der Erde ruhen, werden erwachen, die einen werden für immer leben, die anderen erleiden für immer Spott und Schande. 3 Die Weisen und Verständigen aber werden leuchten wie die Sonne am Himmel. Und diejenigen, die vielen Menschen den richtigen Weg gezeigt haben, leuchten für immer und ewig wie die Sterne.

    4 Du aber, Daniel, bewahr diese Botschaft sorgfältig auf! Schreib all diese Worte in ein Buch, und versiegle es, bis es am Ende der Zeit geöffnet wird. Viele werden es erforschen und zu immer größerer Erkenntnis gelangen.«

    Das Ende der Zeit

    5 Dann sah ich zwei Männer am Fluss stehen, jeder an einem Ufer. 6 Einer von ihnen fragte den Engel, der ein Gewand aus Leinen trug und über dem Wasser schwebte: »Wie lange dauert es noch, bis diese erstaunlichen Ereignisse vorüber sind?«

    7 Der Engel erhob beide Hände zum Himmel und schwor bei Gott, der ewig lebt: »Es dauert noch einen Zeitraum, dann zwei Zeiträume und einen halben Zeitraum. Wenn die Kraft des heiligen Volkes Gottes gebrochen ist, dann kommt alles zu seinem Ziel!«

    8 Ich hörte zwar, was der Engel sagte, aber ich konnte es nicht begreifen. Deshalb fragte ich: »Mein Herr, wie wird das Ende aussehen?«

    9 Er antwortete: »Geh jetzt, Daniel! Bewahr diese Botschaft sorgfältig auf! Das Buch soll versiegelt bleiben, bis das Ende kommt. 10 Gott wird viele Menschen auf die Probe stellen, er wird sie läutern, damit ihr Glaube sich bewährt. Doch alle, die von Gott nichts wissen wollen, werden sich weiterhin gegen ihn auflehnen. Sie werden diese Botschaft nicht verstehen, die Weisen aber werden sie begreifen. 11 Von dem Zeitpunkt an, wenn man die regelmäßigen Opfer abschafft und eine abscheuliche Götzenstatue aufstellt, wird es 1290 Tage dauern. 12 Glücklich ist, wer aushält, bis 1335 Tage vorüber sind!

    13 Du aber geh deinen Weg bis zum Ende! Du wirst in der Erde ruhen, doch später wirst du auferstehen und das himmlische Erbe empfangen, das am Ende der Zeit auf dich wartet.«

    bleiben wir auch weiterhin wachsam!

    Kommentar — 30. September 2012 @ 19:46

  13. Jule

    Daniel 10 – 12

    Daniel 10 – wieso braucht der Engel so lange?

    1 Im dritten Jahr des Kyrus , des Königs von Persien, wurde dem Daniel, der Beltsazar genannt wird, ein Wort geoffenbart; und dieses Wort ist wahr und handelt von einer großen Drangsal; und er verstand das Wort und bekam Verständnis für das Gesicht.

    2 In jenen Tagen trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. 3 Ich aß keine leckere Speise, und Fleisch und Wein kamen nicht über meine Lippen, auch salbte ich mich nicht, bis die drei Wochen um waren.

    4 Aber am vierundzwanzigsten Tag des ersten Monats befand ich mich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel . 5 Und ich hob meine Augen auf und schaute und siehe, da stand ein Mann, in Leinwand gekleidet und die Lenden mit Gold von Uphas umgürtet . 6 Und sein Leib war wie ein Topas, und sein Angesicht strahlte wie der Blitz und seine Augen wie Feuerfackeln; seine Arme aber und seine Füße sahen aus wie leuchtendes Erz, und der Klang seiner Worte war wie das Tosen einer Volksmenge.

    7 Und ich, Daniel, sah die Erscheinung allein; die Männer aber, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch befiel sie ein so großer Schrecken, dass sie flohen und sich verbargen. 8 Und ich blieb allein zurück und sah diese große Erscheinung. Es blieb aber keine Kraft in mir, und mein Aussehen wurde sehr schlecht, und ich behielt keine Kraft. 9 Und ich hörte den Klang seiner Worte; als ich aber den Klang seiner Worte hörte, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur Erde nieder.

    10 Und siehe, eine Hand rührte mich an, sodass ich mich zitternd auf meine Knie und Hände stützen konnte. 11 Und er sprach zu mir: Daniel, du viel geliebter Mann, achte auf die Worte, die ich jetzt zu dir rede, und nimm deine Stellung ein; denn jetzt bin ich zu dir gesandt ! Als er dieses Wort zu mir redete, stand ich zitternd auf.

    12 Da sprach er zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn von dem ersten Tag an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, zu verstehen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden, und ich bin gekommen um deiner Worte willen.

    13 Aber der Fürst des Königreichs Persien hat mir 21 Tage lang widerstanden; und siehe, Michael , einer der vornehmsten Fürsten, ist mir zu Hilfe gekommen, sodass ich dort bei den Königen von Persien entbehrlich war.

    14 So bin ich nun gekommen, um dir Einblick darüber zu geben, was deinem Volk am Ende der Tage begegnen wird; denn das Gesicht bezieht sich wiederum auf fernliegende Tage! 15 Da er nun mit diesen Worten zu mir redete, schlug ich meine Augen zur Erde nieder und blieb stumm .

    16 Und siehe, da rührte einer, der den Menschenkindern gleich war, meine Lippen an; und ich öffnete meinen Mund, redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, wegen dieser Erscheinung haben mich Wehen überfallen, und ich habe keine Kraft behalten! 17 Und wie könnte ein Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn reden? Und nun ist keine Kraft mehr in mir, und der Atem ist mir ausgegangen!

    18 Da rührte mich der, welcher einem Menschen glich, nochmals an und stärkte mich. 19 Und er sprach:

    Fürchte dich nicht, du viel geliebter Mann! Friede sei mit dir! Sei stark , ja, sei stark!

    Und als er so mit mir redete, wurde ich gestärkt, und ich sprach: Mein Herr, rede ; denn du hast mich gestärkt! 20 Und er sprach:

    Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Nun will ich wieder hingehen und mit dem Fürsten von Persien kämpfen ; sobald ich aber ausziehe, siehe, so kommt der Fürst von Griechenland ! 21 Doch will ich dir verkünden, was in dem Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist; und kein Einziger steht mir mutig bei gegen jene als nur euer Fürst Michael .

    Irgendwie mutet es schon merkwürdig an, dass ein Engel Gottes aufgehalten werden kann, den uns Jehova zur Hilfe und Stärkung schickt.

    Auch, dass es scheinbar ein so langer Weg vom Himmel zu uns ist. Der „Mann“ ging los, als Daniel anfing um Hilfe zu bitten. Aber er wurde im Laufe der Tage aufgehalten. Eigentlich hatte ich gedacht, dass Jehova der Herr über Raum und Zeit ist und wenn er einen Engel schickt, dass der so schnell kommt, wie man beim Raumschiff Enterprise jemanden an oder von Board „gebeamt“ hat 😉

    Der Engel hat viele Tage mit dem Fürsten gerungen, aber dann kam ihm Michael – also Jesus – zur Hilfe. Warum erst dann? Warum hatte Jehova so lange benötigt, um Hilfe zu schicken und warum ist der Weg jeweils so lang?

    weitere Gedanken zu Daniel 10 finden wir hier

    Kommentar — 6. November 2013 @ 08:37

  14. Jule

    Daniel 11 – wir wir Jehova durch dieses Kapitel näher kommen, wenn wir „das Politische“ weg lassen

    1 Auch ich stand ihm im ersten Jahr Darius“ des Meders bei, um ihn zu stärken und ihm zu helfen . 2 Und nun will ich dir die Wahrheit verkünden:

    Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, und der vierte wird größeren Reichtum erwerben als alle anderen, und wenn er sich in seinem Reichtum stark fühlt, wird er alles gegen das griechische Reich aufbieten. 3 Es wird aber ein tapferer König auftreten und eine große Herrschaft gründen und tun, was ihm gefällt. 4 Aber wie sein Reich aufgekommen ist, so wird es auch zerbrechen und nach den vier Himmelsrichtungen zerteilt werden, aber nicht unter seine Nachkommen, und nicht mit gleicher Macht, wie er sie ausgeübt hat; denn sein Reich wird ausgerissen und anderen zuteil als jenen.

    5 Und der König des Südens wird erstarken; aber von seinen Fürsten wird einer noch stärker werden als er und eine Herrschaft begründen; seine Herrschaft wird eine große Herrschaft sein. 6 Und nach Jahren werden sie sich verbünden, und die Tochter des Königs des Südens wird zu dem König des Nordens kommen, um einen Ausgleich zustande zu bringen. Aber sie wird die Macht nicht behalten, und auch er wird nicht bestehen, noch seine Macht; sondern sie wird dahingegeben werden, sie und die sie kommen ließen und der sie gezeugt hat, und der sie eine Zeit lang zur Frau genommen hatte.

    7 Es wird aber ein Schössling aus der gleichen Wurzel, der sie entstammte, an seine Stelle treten und wird gegen das Heer zu Feld ziehen, ja, er wird in die Festung des Königs des Nordens eindringen und sie siegreich überwältigen. 8 Auch ihre Götter samt ihren gegossenen Bildern und kostbaren goldenen und silbernen Geräten wird er in die Gefangenschaft nach Ägypten bringen; er wird auch einige Jahre vor dem König des Nordens standhalten. 9 Dieser wird zwar in das Reich des Königs des Südens eindringen, dann aber wieder in sein Land zurückkehren.

    10 Doch werden seine Söhne sich zum Krieg rüsten und eine gewaltige Menge von Streitkräften zusammenziehen. Und er wird kommen und überschwemmen und überfluten und zurückkehren, und sie werden bis zu seiner Festung Krieg führen.

    11 Und der König des Südens wird darüber erbittert sein und ausziehen und mit jenem, dem König des Nordens, kämpfen. Dieser wird zwar ein großes Heer aufstellen, aber die Menge wird in die Hand [des Königs des Südens] gegeben werden. 12 Und wenn die Menge weggenommen wird, wird sein Herz übermütig werden, sodass er Zehntausende niederwerfen, aber doch nicht mächtig bleiben wird; 13 sondern der König des Nordens wird wiederum ein Heer aufstellen, größer als das frühere war, und wird nach etlichen Jahren an der Spitze einer großen und wohlgerüsteten Streitkraft wiederkommen.

    14 Auch werden zu jener Zeit viele gegen den König des Südens aufstehen; auch gewalttätige Leute aus deinem Volk werden sich erheben, um die Weissagung zu erfüllen; aber sie werden fallen.

    15 Denn der König des Nordens wird kommen und einen Wall aufwerfen und eine befestigte Stadt einnehmen. Und die Streitkräfte des Südens werden nicht standhalten, auch nicht die beste Mannschaft seines Volkes; denn da wird keine Kraft zum Widerstand sein, 16 sondern der, welcher gegen ihn gekommen ist, wird tun, was ihm beliebt, und niemand kann vor ihm bestehen; und er wird Stellung nehmen in dem herrlichen Land , und Verheerung wird in seiner Hand sein.

    17 Er wird aber sein Augenmerk darauf richten, sein ganzes Königreich in die Gewalt zu bekommen, und sich [dazu] mit ihm zu vertragen, und wird es durchführen und wird ihm eine Tochter von [seinen] Frauen geben, um es zu verderben; aber sie wird nicht bestehen und wird für ihn nichts ausrichten. 18 Dann wird er sein Auge auf die Inseln richten und viele einnehmen; aber ein Feldherr wird seinem Hohnlachen ein Ende machen, er wird ihm genug geben, dass ihm das Höhnen vergeht. 19 Darauf wird er sich den Festungen seines Landes zuwenden, wird aber straucheln und fallen, dass man ihn nicht mehr finden wird.

    20 Und an seiner Stelle wird einer auftreten, der einen Steuereintreiber durch die Herrlichkeit des Reiches ziehen lässt. Aber nach einigen Tagen wird er zerschmettert werden, und zwar weder durch Zorn noch im Krieg.

    21 An seiner Stelle wird ein Verachteter aufkommen, dem die königliche Würde nicht zugedacht war; aber er wird unversehens kommen und sich durch Schmeicheleien des Königtums bemächtigen. 22 Und die Streitkräfte, die wie eine Flut daherfahren, werden vor ihm weggeschwemmt und zerbrochen werden, dazu auch ein Fürst des Bundes. 23 Denn nachdem er sich mit ihm verbündet hat, wird er Betrug verüben und hinaufziehen und mit nur wenig Volk Macht gewinnen.

    24 Mitten im Frieden wird er in die fruchtbarsten Gegenden eindringen und tun, was weder seine Väter noch seine Vorväter getan haben: Beute, Raub und Reichtum wird er unter sie verschleudern , und gegen die Festungen wird er Pläne schmieden ; und dies wird eine Zeit lang dauern.

    25 Dann wird er seine Kraft und seinen Mut gegen den König des Südens aufbieten mit großer Heeresmacht; der König des Südens aber wird sich gleichfalls mit großer und sehr starker Heeresmacht zum Krieg rüsten, aber doch nicht standhalten, denn man wird Anschläge gegen ihn planen: 26 die seine Tafelkost essen, werden seinen Untergang herbeiführen, und sein Heer wird sich zerstreuen , und viele Erschlagene werden fallen.

    27 Die beiden Könige aber haben Böses im Sinn; sie sitzen am gleichen Tisch und reden Lügen ; aber es wird nicht gelingen; denn das Ende kommt erst zur bestimmten Zeit.

    28 Und er wird mit großem Reichtum in sein Land zurückkehren; und er wird das, was er sich gegen den heiligen Bund vorgenommen hat, ausführen, und [wieder] in sein Land zurückkehren.

    29 Zur bestimmten Zeit wird er wieder gegen den Süden ziehen; aber es wird das zweite Mal nicht mehr gehen wie das vorherige Mal, 30 sondern es werden ihn Kittäerschiffe angreifen, sodass er entmutigt umkehrt, um seinen Zorn an dem heiligen Bund auszulassen. Das wird er auch tun und bei seiner Rückkehr sich diejenigen merken, welche den heiligen Bund verlassen .

    31 Es werden auch von seinen Truppen zurückbleiben und das Heiligtum , die Zuflucht , entweihen und das beständige [Opfer] abschaffen und den Gräuel der Verwüstung aufstellen. 32 Und er wird die, welche gegen den Bund freveln, durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; die Leute aber, die ihren Gott kennen , werden fest bleiben und handeln.

    33 Und die Verständigen im Volk werden die Vielen unterweisen; sie werden aber eine Zeit lang dem Schwert , dem Feuer, der Gefangenschaft und der Plünderung unterliegen. 34 Und im Unterliegen werden sie ein wenig Hilfe erlangen; und es werden sich viele heuchlerisch an sie hängen.

    35 Auch von den Verständigen werden etliche unterliegen, damit unter ihnen eine Läuterung geschehe, eine Sichtung und Reinigung , bis zur Zeit des Endes ; denn es währt bis zur bestimmten Zeit.

    36 Und der König wird tun, was ihm beliebt, und wird sich erheben und großtun gegen jeglichen Gott, und er wird gegen den Gott der Götter unerhörte Worte ausstoßen, und es wird ihm gelingen, bis der Zorn vorüber ist; denn was beschlossen ist, wird ausgeführt werden.

    37 Er wird sich auch nicht um den Gott seiner Väter kümmern, noch um die Sehnsucht der Frauen, überhaupt um gar keinen Gott, sondern gegen alle wird er großtun. 38 Stattdessen wird er den Gott der Festungen verehren; diesen Gott, den seine Väter nicht kannten, wird er verehren mit Gold und Silber, mit Edelsteinen und Kleinodien. 39 Und er wird gegen die starken Festungen vorgehen mit einem fremden Gott. Wer diesen anerkennt, dem wird er große Ehre erweisen, und er wird ihnen Gewalt geben über viele und zur Belohnung Ländereien unter sie verteilen.

    40 Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten.

    41 Er wird auch in das herrliche Land kommen, und viele werden unterliegen. Diese aber werden seiner Hand entfliehen: Edom , Moab und die Vornehmsten der Ammoniter.

    42 Er wird auch seine Hand nach den Ländern ausstrecken, und das Land Ägypten wird nicht entfliehen; 43 sondern er wird sich der Gold- und Silberschätze und aller Kostbarkeiten Ägyptens bemächtigen; auch werden Lubier und Kuschiten zu seinem Gefolge gehören.

    44 Aber Gerüchte aus Osten und Norden werden ihn erschrecken; daher wird er in großer Wut aufbrechen, um viele zu verderben und zu vertilgen. 45 Und er wird sein Prachtzelt zwischen dem Meer und dem herrlichen Berg des Heiligtums aufschlagen; da wird er sein Ende finden, und niemand wird ihm helfen.

    Wieder einmal ein „politisches“ Kapitel. Wenn wir uns den ergänzenden Stoff dazu im Daniel-Buch und bei Kommentatoren wie Darby durchlesen, erfahren wir, wie sich das erfüllt hat und wer diese Könige sein könnten.

    Aber auch, wenn wir dieses Politische mal Außen vor lassen, können wir für uns etwas aus diesem Kapitel lernen. Mir ist beim Lesen besonders Vers 32 aufgefallen und das, was danach folgt. Hier der Vers nochmal zur Erinnerung:

    32 Und er wird die, welche gegen den Bund freveln, durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; die Leute aber, die ihren Gott kennen , werden fest bleiben und handeln.

    Wenn wir die Bibel bereits wenigstens einmal gelesen haben, dann wissen wir, dass in den Briefen viel von dem „kommenden Abfall“ die Rede ist. Die Apostel wußten von Jesus, dass der Widersacher Gottes keine Ruhe geben wird. Denn er hat von Anfang an versucht, die Menschen von Gott abzubringen. Wir haben dies bereits in den ersten 3 Kapiteln der Bibel gelesen. Satan neidet dem Schöpfer die Anbetung der Menschen, er selbst möchte – zumindestens ebenfalls – angebetet werden. Er hasst es, wenn die Menschen die Wahrheit über Gott erkennen und entsprechend leben. Daher versucht er auch heute noch, uns von unserem Gott anzuwenden (Hiob 1 und 2). Später lesen wir, dass Satan immer wieder „die Gestalt eines Engels des Lichts annimmt“ und dass er den Menschen das sagen lässt, was diese hören wollen (2. Korinther 11:14; 2. Timotheus 4:3-4).

    Hier in Daniel erfahren wir, wie wir uns davor schützen können, ebenfalls vom rechten Weg weggelockt zu werden: „diejenigen, die ihren Gott gut kennen“ – diese werden nicht darauf hereinfallen.

    Hier ist aber nicht wirklich jemand im Vorteil, weil er ganz schlau ist und viel weiss – sondern diejenigen, die mit dem rechten Herzen und Beweggrund an die Sache herangehen. Hier hat jeder eine Chance, auch diejenigen, die auf ihrem Weg mit Gott noch ganz am Anfang stehen :-).

    Seit einiger Zeit habe ich die große Freude, mit einer jungen Frau die Johannes-Studie zu machen. Sie selbst hat eigentlich keinen wirklichen religiösen Hintergrund. Sie ist zwar zur „heiligen Kommunion“ gegangen usw, aber hatte sich eigentlich nie wirklich mit all dem beschäftigt, weil in ihrem Elternhaus wohl viel von Religion und den ganzen Riten gesprochen wurde – aber nicht danach gelebt, sondern viel eher entgegengesetzt. Ihre Tochter hingegen saugt alles, was mit Gott, Jesus, Bibel und Glauben zu tun hat, wie ein trockener Schwamm auf, was sie auch seit Jahren unterstützt indem sie sie zum Kindergottesdienst schickt. Nun will sie durch das Angebot der Johannesstudie selbst sehen, was da so dran ist.

    Und auch wenn fast überhaupt kein Bibelwissen vorhanden ist, so denkt sie viel über alles nach und es geht ihr ganz offensichtlich darum, die Person Gottes kennenzulernen. Ich bin jedesmal aufs Neue über ihre Gedankengänge erstaunt. In meiner Zeit als aktive Zeugin Jehovas habe ich viele Bibelstudien durchgeführt und die meisten von denen wußten mehr, als sie. Aber dennoch kennt diese Person bereits nach dem 3. Treffen unseren Gott besser, als all jene und sogar mehr, als viele, die sich seit langer Zeit mit Zeugen Jehovas versammeln. Denn sie hinterfragt „diesen Gott“, will wissen, wer er ist, was er denkt und fühlt und wieso. Eine hervorragende Grundlage – denn es ist die beste Basis für eine Freundschaft mit Gott!

    Auch wenn sie vieles noch nicht kennt und versteht, so hat sie scheinbar wirklich von IHM den Geist erhalten, ihn wirklich zu kennen. So „wußte“ sie bereits bei dem zweiten Treffen – nachdem sie eine Woche lang den Text erst zum ersten und dann zum zweiten Wunder jeden Tag in der Bibel gelesen hatte – dass Ungerechtigkeiten nicht zu diesem Gott der Bibel passen!

    Nun bin ich bei dem Punkt, den sie heute angesprochen hatte: beim Lesen (sie wollte mit ihrer Tochter die Kapitel zu Noah und der Arche und Sintflut lesen) hatte sie sich irgendwie zum Anfang „verirrt“ und die ersten Kapitel der Bibel gelesen: die Schöpfung, die Erschaffung der Menschen, der Sündenfall und wie sie aus dem Paradies vertrieben wurden. Dies fand sie hoch interessant und war „etwas unglücklich“, dass sie nicht wirklich verstand, worum es dabei eigentlich wirklich geht. Für sie hörte sich dies alles ziemlich kompliziert an, sie schien traurig darüber, „so unwissend“ zu sein. Dabei war sie genau auf dem richtigen Weg.

    Beim zweiten Treffen kam auch von ihr die Frage, warum es eigentlich das Schlechte auf der Welt gibt. Wir hatten gerade aus dem Wunder, dass Jesus das Kind des Beamten geheilt hatte, herausgelesen, dass Jesus sich für uns und unsere Bedürfnisse interessiert und da Jesus Gott selbst widerspiegelt, dass auch Gott selbst sehr an uns interessiert ist. Da paßte es nicht, dass so viele schlimmen Dinge passieren. Als Antwort hatten wir ihr vorgeschlagen, sich die ersten beiden Kapitel von Hiob durchzulesen.

    Damit hat sie eigentlich schon eine hervorragende Grundlage: der Widersacher hat die Menschen dazu verführt, weil er angebetet werden wollte (1. Mose 1-3; Hiob 1-2). Dadurch verloren die Menschen das, was Jehova eigentlich für uns vorgesehen hatte. Gleich erklärt Jehova ihnen seinen Plan, ihnen doch noch das zu geben, was er ursprünglich vorhatte (die Sache mit dem Samen) und der Messias war nötig, um das umzusetzen. Und genau an dem Punkt sind wir mit der Johannesstudie: wir betrachten 7 seiner Wunder, die belegen, dass er dieser Messias war. Vor dem Hintergrund macht sein Tod und seine Auferstehung dann Sinn. Das Grundthema der Bibel.

    Ups, nun bin ich doch ziemlich abgeschweift. Aber es geht ja darum, dass wir unseren Gott gut kennen. Aber genau dabei ist sie gerade: IHN gut kennenzulernen. Nicht nur irgendwelche äußeren Dinge, sondern die Person Gottes!

    Wenn wir nicht nur mit den Fakten, sondern mit dem Herzen, dem Charakter Gottes, gut vertraut sind, dann lassen wir uns nicht vom Widersacher einlullen.

    Dieser Text hier in Daniel 11 erscheint auf dem ersten Blick recht verwirrend, besonders wenn wir die politischen und geschichtlichen Zusammenhänge nicht kennen. Dennoch kann jeder von uns Nutzen daraus ziehen. Denn hier ist die Antwort auf die 3. Frage bei der Studie interessant: was lernen wir über oder für uns daraus?

    Dass wir die richtige Motivation haben müssen: für das Lesen in der Bibel, den Besuch von Zusammenkunft oder Gottesdienst, das Reden mit anderen darüber und der Anbetung Gottes. Es muss uns um IHN als Person gehen!

    Und hier ist niemand wirklich im Vorteil, weil er länger dabei ist.

    Dies hat mir gerade heute die Besprechung mit ihr gezeigt: hier ist jemand mit ganz wenig Wissen (noch), der aber viele intensive Gedanken dazu hat und sichtbar mit jeder Woche wächst.

    Ich persönlich fühle mich sehr gesegnet, dass Jehova mir dies ganz hautnah zeigt und ich das alles live erleben darf 🙂

    weitere Gedanken zu Daniel 11 finden wir hier

    Kommentar — 7. November 2013 @ 23:16

  15. Jule

    Daniel 12 –

    1 Zu jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben, der für die Kinder deines Volkes einsteht; denn es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie es noch keine gab, seitdem es Völker gibt, bis zu dieser Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, der sich in dem Buch eingeschrieben findet. 2 Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen ; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande.

    3 Und die Verständigen werden leuchten wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche die Vielen zur Gerechtigkeit weisen , wie die Sterne immer und ewiglich.

    4 Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes ! Viele werden darin forschen, und die Erkenntnis wird zunehmen.

    5 Und ich, Daniel, schaute, und siehe, da standen zwei andere da, der eine an diesem Ufer des Flusses , der andere am jenseitigen Ufer des Flusses. 6 Und einer sprach zu dem in Leinen gekleideten Mann, der oberhalb der Wasser des Flusses stand:

    Wie lange wird es dauern, bis diese unerhörten Zustände zu Ende sind?

    7 Da hörte ich den in Leinen gekleideten Mann, der oberhalb der Wasser des Flusses war, wie er seine Rechte und seine Linke zum Himmel erhob und bei dem schwor , der ewig lebt:

    Eine Zeit , zwei Zeiten und eine halbe Zeit; und wenn die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes vollendet ist, so wird das alles zu Ende gehen!

    8 Das hörte ich, verstand es aber nicht. Darum fragte ich: Mein Herr, was wird das Ende von diesen Dingen sein? 9 Er sprach: Geh hin, Daniel! Denn diese Worte sollen verschlossen und versiegelt bleiben bis zur Zeit des Endes. 10 Viele sollen gesichtet, gereinigt und geläutert werden; und die Gottlosen werden gottlos bleiben, und kein Gottloser wird es verstehen; aber die Verständigen werden es verstehen.

    11 Und von der Zeit an, da das beständige [Opfer] beseitigt und der Gräuel der Verwüstung aufgestellt wird, sind es 1 290 Tage. 12 Wohl dem, der ausharrt und 1 335 Tage erreicht!

    13 Du aber geh hin , bis das Ende kommt! Du darfst nun ruhen und wirst einst auferstehen zu deinem Erbteil am Ende der Tage!

    Dann möchte ich gerne dabei sein und mich mit ihm unterhalten. Ich habe da soooo viele Fragen…

    hier findet ihr einige Gedanken zu Daniel 12

    weiter geht es mit Esther

    Kommentar — 7. November 2013 @ 23:27

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