Daniel 4 – 6
Kapitel 4
„Nebukadnẹzar, der König, an alle Völker, Völkerschaften und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Möge euer Frieden groß werden. 2 Die Zeichen und Wunder zu verkünden, die Gott, der Höchste, an mir getan hat, hat mir gut geschienen. 3 Wie großartig sind seine Zeichen, und wie mächtig sind seine Wunder! Sein Königreich ist ein Königreich auf unabsehbare Zeit, und seine Herrschaft währt Generation um Generation.
4 Ich, Nebukadnẹzar, befand mich geruhsam in meinem Haus und hatte Gedeihen in meinem Palast. 5 Da sah ich einen Traum, und er begann mich in Furcht zu versetzen. Und da waren Gedankenbilder auf meinem Bett und Visionen meines Hauptes, die mich zu erschrecken begannen. 6 Und ein Befehl wurde von mir erlassen, alle Weisen Babylons vor mich hereinzuführen, damit sie mir die wahre Deutung des Traumes bekanntgäben.
7 Da traten die Magie treibenden Priester, die Beschwörer, die Chaldạ̈er und die Astrologen herein; und ich sagte vor ihnen, was der Traum war, aber seine Deutung gaben sie mir nicht bekannt. 8 Und zuletzt kam Daniel vor mich, dessen Name Beltschạzzar ist, nach dem Namen meines Gottes, und in dem der Geist der heiligen Götter ist; und vor ihm sagte ich, was der Traum war:
9 ‚O Beltschạzzar, du Oberster der Magie treibenden Priester — weil ich selbst wohl weiß, daß der Geist der heiligen Götter in dir ist und daß es überhaupt kein Geheimnis gibt, das dir Mühe macht, teil [mir] die Visionen meines Traumes mit, die ich gesehen habe, und seine Deutung.
10 Was nun die Visionen meines Hauptes auf meinem Bett betrifft, so sah ich dann, und siehe, ein Baum mitten auf der Erde, dessen Höhe riesenhaft war. 11 Der Baum wuchs heran und wurde stark, und seine Höhe selbst erreichte schließlich die Himmel, und er war bis ans äußerste Ende der ganzen Erde sichtbar. 12 Sein Laub war schön, und seine Frucht war reichlich, und da war Nahrung für alle an ihm. Unter ihm suchten gewöhnlich die Tiere des Feldes Schatten, und auf seinen Zweigen wohnten ständig die Vögel der Himmel, und von ihm pflegte sich alles Fleisch zu ernähren.
13 Ich schaute weiter in den Visionen meines Hauptes auf meinem Bett, und siehe, ein Wächter, ja ein Heiliger, der von den Himmeln selbst herabkam. 14 Er rief laut aus, und dies ist, was er sprach: „Haut den Baum um, und schneidet seine Zweige ab. Schüttelt sein Laub herunter, und verstreut seinen Fruchtertrag. Die Tiere mögen unter ihm wegfliehen und die Vögel von seinen Zweigen. 15 Seinen Wurzelstock aber laßt in der Erde, nämlich mit einem Band aus Eisen und aus Kupfer, im Gras des Feldes; und mit dem Tau der Himmel werde er benetzt, und bei den Tieren sei sein Teil unter der Pflanzenwelt der Erde. 16 Sein Herz verändere sich von dem eines Menschen, und es werde ihm das Herz eines Tieres gegeben, und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen. 17 Durch die Verordnung von Wächtern ist die Sache, und [durch] den Spruch von Heiligen ist die Bitte, damit die Lebenden erkennen, daß der Höchste [der] Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will, und er darüber sogar den niedrigsten der Menschen setzt.“
18 Dies war der Traum, den ich selbst, König Nebukadnẹzar, sah; und du deinerseits, o Beltschạzzar, sprich, was die Deutung ist, da mir alle [anderen] Weisen meines Königreiches die Deutung selbst nicht bekanntgeben können. Aber du bist sachkundig, weil der Geist heiliger Götter in dir ist.‘
19 Sodann war Daniel selbst, dessen Name Beltschạzzar ist, einen Augenblick lang entsetzt, und schon seine Gedanken begannen ihn zu erschrecken.
Der König ergriff das Wort und sprach: ‚O Beltschạzzar, laß den Traum und die Deutung selbst dich nicht erschrecken.‘
Beltschạzzar antwortete und sagte: ‚O mein Herr, möge der Traum denen [gelten], die dich hassen, und seine Deutung deinen Widersachern.
20 Der Baum, den du erblicktest, der groß und stark wurde und dessen Höhe schließlich die Himmel erreichte und der für die ganze Erde sichtbar war 21 und dessen Laub schön und dessen Frucht reichlich war und an dem es Nahrung für alle gab, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und auf dessen Zweigen die Vögel der Himmel weilten, 22 der bist du, o König, denn du bist groß und stark geworden, und deine Größe hat sehr zugenommen und hat bis zu den Himmeln gereicht und deine Herrschaft bis an das äußerste Ende der Erde.
23 Und daß der König einen Wächter erblickte, ja einen Heiligen, der von den Himmeln herabkam, der auch sprach: „Haut den Baum um, und verderbt ihn. Aber seinen Wurzelstock, den laßt in der Erde, doch mit einem Band aus Eisen und aus Kupfer, im Gras des Feldes, und mit dem Tau der Himmel werde er benetzt, und mit den Tieren des Feldes sei sein Teil, bis sieben Zeiten selbst über ihm vergehen“, 24 das ist die Deutung, o König, und die Verordnung des Höchsten ist das, was meinem Herrn, dem König, widerfahren soll. 25 Und man wird dich von den Menschen vertreiben, und bei den Tieren des Feldes wird schließlich deine Wohnung sein, und Pflanzen wird man auch dir zu essen geben so wie Stieren; und mit dem Tau der Himmel wirst du selbst benetzt werden, und sieben Zeiten werden über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste [der] Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will.
26 Und daß man sprach, den Wurzelstock des Baumes [solle man] belassen: Dein Königreich wird dir sicher sein, sobald du erkannt hast, daß die Himmel herrschen. 27 Darum, o König, möge dir mein Rat gut scheinen, und entferne deine eigenen Sünden durch Gerechtigkeit und deine Missetat dadurch, daß du Armen Barmherzigkeit erweist. Vielleicht wird dein Wohlergehen länger dauern.‘ “
28 All dies widerfuhr Nebukadnẹzar, dem König.
29 Am Ende von zwölf Mondmonaten wandelte er gerade auf dem Königspalast von Babylon. 30 Der König ergriff das Wort und sprach: „Ist das nicht Babylon die Große, die ich selbst für das Königshaus mit der Stärke meiner Macht und für die Würde meiner Majestät gebaut habe?“
31 Während das Wort noch im Mund des Königs war, da fiel eine Stimme von den Himmeln her ein: „Dir wird gesagt, o König Nebukadnẹzar: ‚Das Königreich selbst ist von dir gewichen, 32 und von den Menschen treibt man dich sogar weg, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein. Pflanzen wird man auch dir zu essen geben so wie Stieren, und sieben Zeiten, sie werden über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste [der] Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will.‘ “
33 In demselben Augenblick erfüllte sich an Nebukadnẹzar das Wort selbst, und aus der Menschheit wurde er vertrieben, und Pflanzen begann er zu essen so wie Stiere, und mit dem Tau der Himmel wurde sein eigener Leib benetzt, bis sogar sein Haar so lang wuchs wie Adler[federn] und seine Nägel wie Vogel[krallen].
34 „Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnẹzar, meine Augen zu den Himmeln, und mein Verstand, er begann zu mir zurückzukehren; und den Höchsten segnete ich, und den auf unabsehbare Zeit Lebenden pries und verherrlichte ich, weil seine Herrschaft eine Herrschaft auf unabsehbare Zeit ist und sein Königreich Generation um Generation [währt]. 35 Und alle Bewohner der Erde werden als bloßes Nichts geachtet, und er tut nach seinem eigenen Willen inmitten des Heeres der Himmel und der Bewohner der Erde. Und es existiert keiner, der seiner Hand wehren oder der zu ihm sprechen kann: ‚Was hast du getan?‘
36 Zu derselben Zeit begann mein Verstand selbst zu mir zurückzukehren, und für die Würde meines Königreiches begannen meine Majestät und mein Glanz zu mir zurückzukehren; und eifrig begannen auch meine hohen königlichen Beamten und meine Großen, nach mir zu suchen, und über mein Königreich wurde ich wiedereingesetzt, und außergewöhnliche Größe wurde mir hinzugefügt.
37 Nun preise ich, Nebukadnẹzar, und erhebe und verherrliche den König der Himmel, weil all seine Werke Wahrheit und seine Wege Gerechtigkeit sind und weil er die, die in Stolz wandeln, erniedrigen kann.“
Kapitel 5
Was Belsạzar, den König, betrifft, er machte ein großes Festmahl für tausend seiner Großen, und vor den tausend trank er Wein. 2 Unter dem Einfluß des Weins sprach Belsạzar, [man solle] die Gefäße aus Gold und aus Silber hereinbringen, die Nebukadnẹzar, sein Vater, aus dem Tempel, der in Jerusalem war, weggenommen hatte, damit daraus der König und seine Großen, seine Konkubinen und seine Zweitfrauen trinken könnten. 3 Zur selben Zeit brachte man die Gefäße aus Gold herein, die man aus dem Tempel des Hauses Gottes weggenommen hatte, das in Jerusalem war, und der König und seine Großen, seine Konkubinen und seine Zweitfrauen tranken daraus. 4 Sie tranken Wein, und sie priesen die Götter aus Gold und aus Silber, Kupfer, Eisen, Holz und Stein.
5 In jenem Augenblick kamen die Finger einer Menschenhand hervor und schrieben dem Leuchter gegenüber auf den Putz der Wand des Königspalastes, und der König erblickte den Rücken der Hand, die schrieb. 6 Da veränderte sich, was den König betrifft, selbst seine Gesichtsfarbe an ihm, und seine eigenen Gedanken begannen ihn zu erschrecken, und seine Hüftgelenke lösten sich, und sogar seine Knie schlugen aneinander.
7 Der König rief laut, [man solle] die Beschwörer, die Chaldạ̈er und die Astrologen hereinbringen. Der König antwortete und sprach zu den Weisen von Babylon: „Irgendein Mensch, der diese Schrift lesen und mir ihre wahre Deutung anzeigen wird, der wird mit Purpur bekleidet werden, mit einer Halskette aus Gold um seinen Hals, und als der Dritte im Königreich wird er herrschen.“
8 Darauf kamen alle Weisen des Königs herein, aber sie waren nicht sachkundig genug, die Schrift selbst zu lesen oder dem König die Deutung bekanntzugeben. 9 Demzufolge war König Belsạzar sehr erschrocken, und seine Gesichtsfarbe veränderte sich an ihm; und seine Großen waren verwirrt.
10 Was die Königin betrifft, sie trat wegen der Worte des Königs und seiner Großen geradewegs in den Festsaal. Die Königin antwortete und sagte: „O König, auf unabsehbare Zeiten bleibe am Leben. Laß deine Gedanken dich nicht erschrecken, noch möge sich deine Gesichtsfarbe verändern. 11 Es ist ein fähiger Mann da in deinem Königreich, in dem der Geist heiliger Götter ist; und in den Tagen deines Vaters wurden Erleuchtung und Einsicht und Weisheit gleich der Weisheit von Göttern in ihm gefunden, und König Nebukadnẹzar selbst, dein Vater, setzte ihn zum Obersten der Magie treibenden Priester, der Beschwörer, der Chaldạ̈er [und] der Astrologen ein, [ja] dein Vater, o König, 12 da ein außerordentlicher Geist und Erkenntnis und die Einsicht, Träume zu deuten, und die Erklärung von Rätseln und das Lösen von Knoten in ihm gefunden worden war, in Daniel, den der König selbst Beltschạzzar nannte. Nun werde er, Daniel, gerufen, damit er die wahre Deutung anzeige.“
13 Daniel wurde daher vor den König gebracht. Der König ergriff das Wort und sprach zu Daniel: „Bist du der Daniel, der von den Weggeführten aus Juda ist, den der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? 14 Ich habe auch über dich gehört, daß der Geist von Göttern in dir ist und Erleuchtung und Einsicht und außerordentliche Weisheit in dir gefunden worden sind. 15 Und nun sind vor mich die Weisen [und] die Beschwörer hereingebracht worden, damit sie gerade diese Schrift lesen, ja um mir deren Deutung bekanntzugeben; aber sie sind nicht sachkundig genug, die wahre Deutung des Wortes anzuzeigen. 16 Und ich selbst habe über dich gehört, daß du Deutungen geben und sogar Knoten lösen kannst. Nun, wenn du die Schrift lesen und mir ihre wahre Deutung bekanntgeben kannst, wirst du mit Purpur bekleidet werden, mit einer Halskette aus Gold um deinen Hals, und als der Dritte im Königreich wirst du herrschen.“
17 Da antwortete Daniel und sagte vor dem König: „Deine Gaben mögen dir selbst verbleiben, und deine Geschenke gib du anderen. Doch die Schrift werde ich dem König lesen, und die Deutung werde ich ihm bekanntgeben. 18 Was dich betrifft, o König, Gott, der Höchste, selbst gab Nebukadnẹzar, deinem Vater, das Königtum und die Größe und die Würde und die Majestät. 19 Und wegen der Größe, die ER ihm gab, erwies es sich, daß alle Völker, Völkerschaften und Sprachen bebten und vor ihm Furcht zeigten. Wen er gerade wollte, tötete er; und wen er gerade wollte, schlug er; und wen er gerade wollte, erhöhte er; und wen er gerade wollte, erniedrigte er. 20 Als aber sein Herz hochmütig wurde und sein eigener Geist sich verhärtete, so daß er vermessen handelte, wurde er vom Thron seines Königreiches heruntergeholt, und seine Würde wurde ihm genommen. 21 Und hinweg von den Menschensöhnen wurde er getrieben, und sein Herz, es wurde dem eines Tieres gleichgemacht, und bei den Wildeseln war seine Wohnung. Pflanzen gab man ihm jeweils zu essen so wie Stieren, und mit dem Tau der Himmel wurde sein eigener Leib benetzt, bis er erkannte, daß Gott, der Höchste, Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er darüber setzt, wen er will.
22 Und was dich, seinen Sohn Belsạzar, betrifft, du hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du all dies wußtest. 23 Sondern gegen den Herrn der Himmel hast du dich erhoben, und man brachte sogar die Gefäße seines Hauses vor dich; und du selbst und deine Großen, deine Konkubinen und deine Zweitfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken, und Götter aus Silber und aus Gold, Kupfer, Eisen, Holz und Stein, die nichts sehen oder nichts hören oder nichts wissen, hast du gepriesen; aber den Gott, in dessen Hand dein Odem ist und dem alle deine Wege gehören, hast du nicht verherrlicht. 24 Folglich wurde von ihm her der Rücken einer Hand gesandt, und ebendiese Schrift wurde aufgezeichnet. 25 Und dies ist die Schrift, die aufgezeichnet wurde: MENẸ, MENẸ, TEKẸL und PARSỊN.
26 Das ist die Deutung des Wortes: MENẸ, Gott hat [die Tage] deines Königreiches gezählt und ihm ein Ende gemacht.
27 TEKẸL, du bist auf der Waage gewogen und als zu leicht befunden worden.
28 PERẸS, dein Königreich ist geteilt und den Medern und den Persern gegeben worden.“
29 Sodann gebot Belsạzar, und man bekleidete Daniel mit Purpur, mit einer Halskette aus Gold um seinen Hals; und man rief öffentlich über ihn aus, daß er der dritte Herrscher im Königreich werden solle.
30 In derselben Nacht wurde Belsạzar, der chaldäische König, getötet, 31 und Darịus selbst, der Meder, empfing das Königreich, als er etwa zweiundsechzig Jahre alt war.
Kapitel 6
Es schien Darịus gut, und er setzte über das Königreich einhundertzwanzig Satrạpen, die über das ganze Königreich sein sollten, 2 und über sie drei hohe Beamte, von denen Daniel einer war, damit diese Satrạpen ihnen fortwährend den Bericht ablegten und der König selbst nicht zum Verlierer würde. 3 Dann zeichnete sich dieser Daniel vor den hohen Beamten und den Satrạpen beständig aus, da ein außergewöhnlicher Geist in ihm war; und der König beabsichtigte, ihn über das ganze Königreich zu erhöhen.
4 Zu jener Zeit suchten die hohen Beamten und die Satrạpen selbst fortwährend, einen Vorwand gegen Daniel hinsichtlich des Königreiches zu finden; aber da war überhaupt kein Vorwand noch gar etwas Korruptes, was sie hätten finden können, da er vertrauenswürdig war und sich an ihm überhaupt keine Nachlässigkeit und gar nichts Korruptes fand. 5 Demzufolge sprachen diese kräftigen Männer: „Wir werden an diesem Daniel überhaupt keinen Vorwand finden, es sei denn, wir müssen [ihn] im Gesetz seines Gottes gegen ihn finden.“
6 Demgemäß drängten sich diese hohen Beamten und Satrạpen selbst zum König hinein, und dies ist, was sie zu ihm sprachen: „O Darịus, du König, lebe weiterhin, ja auf unabsehbare Zeiten. 7 Alle hohen Beamten des Königreiches, die Präfekten und die Satrạpen, die hohen königlichen Beamten und die Statthalter, haben sich zusammen beraten, eine königliche Satzung aufzustellen und ein Verbot in Kraft zu setzen, daß, wer immer im Laufe von dreißig Tagen eine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen stellt außer an dich, o König, in die Löwengrube geworfen werden sollte. 8 Nun, o König, mögest du die Satzung aufstellen und die Schrift unterzeichnen, damit [sie] nicht geändert werde, nach dem Gesetz der Meder und Perser, das nicht aufgehoben wird.“
9 In Übereinstimmung damit unterzeichnete König Darịus selbst die Schrift und das Verbot.
10 Sobald aber Daniel wußte, daß die Schrift unterzeichnet worden war, ging er in sein Haus, und während die Fenster in seinem Dachgemach für ihn nach Jerusalem hin offen waren, kniete er sich sogar dreimal am Tag auf seine Knie und betete und brachte Lobpreis dar vor seinem Gott, wie er es zuvor regelmäßig getan hatte. 11 Zu jener Zeit drängten sich diese kräftigen Männer hinein und fanden Daniel bittend und um Gunst flehend vor seinem Gott.
12 Dann war es, daß sie sich nahten und vor dem König wegen des Verbots des Königs sagten: „Gibt es nicht ein Verbot, das du unterzeichnet hast, daß irgendein Mensch, der im Laufe von dreißig Tagen eine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen richtet, außer an dich, o König, in die Löwengrube geworfen werden sollte?“ Der König antwortete und sprach: „Die Sache steht fest nach dem Gesetz der Meder und Perser, das nicht aufgehoben wird.“ 13 Sogleich antworteten sie, und sie sagten vor dem König: „Daniel, der von den Weggeführten aus Juda ist, hat dir keine Beachtung geschenkt, o König, noch dem Verbot, das du unterzeichnet hast, sondern dreimal am Tag äußert er seine Bitte.“ 14 Sobald daher der König das Wort hörte, mißfiel es ihm sehr, und er richtete [seinen] Sinn auf Daniel, um ihn zu befreien; und bis zum Untergang der Sonne bemühte er sich ständig, ihn zu befreien. 15 Schließlich drängten sich diese kräftigen Männer selbst zum König hinein, und sie sprachen zum König: „Beachte, o König, daß es bei den Medern und Persern Gesetz ist, daß irgendein Verbot oder [eine] Satzung, die der König selbst festlegt, nicht geändert werden darf.“
16 Demgemäß gebot der König selbst, und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube. Der König antwortete und sagte zu Daniel: „Dein Gott, dem du mit Beharrlichkeit dienst, er selbst wird dich befreien.“ 17 Und ein Stein wurde gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt, und der König versiegelte ihn mit seinem Siegelring und mit dem Siegelring seiner Großen, damit im Fall Daniels nichts geändert werde.
18 Dann ging der König in seinen Palast und verbrachte die Nacht fastend, und keine Musikinstrumente wurden vor ihn hereingebracht, und sein Schlaf selbst floh ihn. 19 Schließlich stand der König dann bei der Morgendämmerung, bei Tageslicht, auf, und eilends ging er geradewegs zur Löwengrube. 20 Und als er an die Grube herankam, rief er mit trauriger Stimme, ja nach Daniel. Der König ergriff das Wort und sprach zu Daniel: „O Daniel, Diener des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du mit Beharrlichkeit dienst, dich von den Löwen befreien können?“ 21 Daniel redete sogleich mit dem König selbst: „O König, lebe weiterhin, ja auf unabsehbare Zeiten! 22 Mein eigener Gott hat seinen Engel gesandt und das Maul der Löwen verschlossen, und sie haben mich nicht ins Verderben gebracht, da ja vor ihm Unschuld selbst an mir gefunden wurde; und auch vor dir, o König, habe ich keine verletzende Handlung begangen.“
23 Da wurde der König selbst sehr froh, und er gebot, Daniel aus der Grube heraufzuheben. Und Daniel wurde aus der Grube heraufgehoben, und es fand sich überhaupt keine Verletzung an ihm, weil er auf seinen Gott vertraut hatte.
24 Und der König gebot, und man brachte jene kräftigen Männer, die Daniel angeklagt hatten, und in die Löwengrube warf man sie, ihre Söhne und ihre Frauen; und sie hatten den Boden der Grube noch nicht erreicht, als die Löwen sich schon ihrer bemächtigten, und all ihre Gebeine zermalmten sie.
25 Dann schrieb Darịus selbst, der König, an alle Völker, Völkerschaften und Zungen, die auf der ganzen Erde wohnen: „Möge euer Frieden sehr groß werden! 26 Von mir aus ist ein Befehl erlassen worden, daß in jeder Herrschaft meines Königreiches die Menschen beben und sich vor dem Gott Daniels fürchten sollen. Denn er ist der lebendige Gott und besteht auf unabsehbare Zeiten, und sein Königreich ist eines, das nicht zugrunde gerichtet werden wird, und seine Herrschaft währt immerdar. 27 Er rettet und befreit und vollbringt Zeichen und Wunder in den Himmeln und auf der Erde, denn er hat Daniel von der Tatze der Löwen befreit.“
28 Und was diesen Daniel betrifft, ihm ging es gut im Königreich des Darịus und im Königreich des Cyrus, des Persers.
Jule | 09.27.09 | Daniel, Text in der Bibel |
Thomas
Kapitel 4
Der König Nebukadnezar hat einen Traum – und wiedereinmal kann nur Daniel den Traum erklären. Aber ist der Sinn des Traumes nicht schlecht? Wie kann Daniel diese Bedeutung einfach aussprechen? Muss er nicht Angst haben, dass man ihm für die richtige Erklärung den Tod schenkt?
Wer schon einmal im PergamonMuseum in Berlin war, und dort den babylonischen Bereich besucht hat, wird wahrscheinlich in dem Raum, in dem auch eine Wand vom Thronsaal ist, die Inschrift dieses hochmütigen Nebukadnezars gelesen haben. Wie in den einleitenden Worten beschrieben, war er überzeugt, der Beste und Größte zu sein. Im gegensatz zu den heutigen „ich bin der Größte-Menschen“, war er wohl nicht rachsüchtig, wenn man ihm die Wahrheit vor Augen hielt?
Nebukadnezar wurde für einige Zeit gedemütigt – und zwar vom Allmächtigen persönlich. Diejenigen die nicht den richtigen Schluss daraus ziehen, werden „zum Gehorsam gezwungen“ – wohl nicht so, wie sie es erwarten würden – aber der Allmächtige wird sich nicht für immer auf „der Nase herumtrampeln lassen“. Zieh also die richtigen Schlüsse aus dem Bericht von Nebukadnezars Vision – selbst ein noch so stattlicher Baum kann umgehauen werden – aber er kann damit auch für immer sterben, wenn es Gottes Wille sein sollte.
Nehmen wir uns an Daniel ein Beispiel: gemäß Vers 27 sagt er zum König: „Darum,… möge dir mein Rat gute scheinen, und entferne deine eigenen Südnen durch Gerechtigkeit udn deine Missetaten dadurch, daß du Armen Barmherzigkeit erweist.“ – Auch wir können unser Verhältnis zum Allmächtigen aufbauen oder niederreißen – und nicht die Religionszugehörigkeit sondern die TATEN sind für die das Urteil Gottes wichtig!
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
Kommentar — 27. September 2009 @ 16:18
Thomas
Kapitel 5
Und eine weitere mutige Tat: also Daniel muss ja nu schon um die 70Jahre alt sein… und soll nun die Schrift an der Wand deuten. Nein, dass ist nicht gut, was er zu sagen hat! Mutig sagt er die Wahrheit. Was hätte ich getan? Mit „ich weiß es auch nicht, was da steht“ hätte er sich ja aus der Situation befreien können, denn aus dem was er wußte, war klar – am nächsten Tag würde es keinen Belsazar mehr geben. Und hat dieser Belsazar nicht durch den Gebrauch der Geräte aus dem Tempel es verdient, im ungewissen zu sterben? Solle man sich mit so einem schlechten Menschen überhaupt unterhalten? Daniel tat es! Er trat mutig für die Wahrheit ein. Er war dafür bekannt, die Wahrheit zu sagen und auch sein gutes Verhältnis zu Gott war bekannt. Es heißt nicht „er ist beliebt unter dem Volk“ oder „er ist unter seinem Volk beliebt“ – nein er war dafür bekannt „das der Geist heiliger Götter ist“.
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
Kommentar — 27. September 2009 @ 16:20
Thomas
Kapitel 6
Im Gegensatz zur heutigen Zeit, wo man seine „Feinde“ durch Lügen, Verleumdung, Falschanklage und Sabbotage fertig macht, war man in alter Zeit wohl noch „anständig“ und versuchte den „Rufmord“ auch Taten folgen zu lassen. Oh – der Daniel war eine Gefahr, denn er war so anders, so treu seinem Gott. Nicht wie die anderen aus seinem Volk und schon garnicht wie die anderen die ihn umgaben. „Also suchen wir in den Geboten seines Gottes einen Hinterhalt gegen ihn!“
Wer von diesen Personen möchtest du gern gleichen? Wer hatte den Mut, für Daniel einzutreten? Heute werden gottesfürchtige Personen leider auch oft nur durch ihren Gott gestärkt, da die meisten Menschen lieber Zuschauer sind. Wäre es nicht schlau gewesen, wenn Daniel so getan hätte, als würde er nicht zu Gott beten? Vielleicht auch nicht so offensichtlich gehandelt hätte? Und warum war er der EINZIGSTE, den man in die Löwengrube warf – wo waren die anderen Anbeter des wahren Gottes? Gab es NUR DANIEL? Sind uns eigene Gesetze und eigene Richtlinien wertvoller als die heiligen Maßstäbe Gottes? Sind wir bereit, ALLES aufzugeben, wenn wir uns zwischen den Geboten des Allmächtigen und den eigenen entscheiden müssen?
Heute kann man die mutigen Anbeter Gottes jedenfall zählen – es sind nicht viele – leider.
In dem „mein Buch mit biblischen Geschichten“ heißt es:
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:
Kommentar — 27. September 2009 @ 16:22
Jule
Erkenntnis allein reicht nicht aus
Zu welcher Erkenntnis kam Nebukadnezar, nachdem ihn Jehova von seiner Geisteskrankheit geheilt hatte?
Er segnete Jehova als den Höchsten, erkannte an, dass Jehova der Höchste souveräne Herrscher im Königreich der Menschheit ist (Daniel 4:34-35).
Aber er hatte schon vorher anerkannt, dass es keinen Gott gibt, wie Jehova. Einmal nach dem Daniel ihm mit Jehovas Hilfe den Traum vom Standbild gedeutet hatte und dann, als die drei jungen Hebräer unversehrt aus dem Feuerofen kamen.
Zu wissen, dass Jehova existiert hat noch lange nichts damit zu tun, ihm zu dienen.
Ähnliches erleben wir immer wieder im Predigtdienst. Es gibt viele Leute, die sich gern mit uns unterhalten oder sogar über längere Zeit die Bibel mit uns studieren. Auch sie sagen oft „ich weiß, dass es die Wahrheit ist“, aber sie sind nicht bereit, entsprechend zu handeln.
Fragen auch wir uns:
„Bete ich Jehova wirklich so an, wie er es möchte? Oder erkenne ich die Wahrheit nur an und mache trotzdem was ich will?“
Kommentar — 27. September 2009 @ 16:28
Jule
Der Unterschied zwischen Jehovas und Satans Handlungsweise wird offenbar
Er hatte für 7 Jahre alles verloren. Sein Königreich gehörte nicht mehr ihm und er musste leben wie ein Tier.
Glücklicherweise bemerkte er das Elend erst im Nachhinein und so war es auch nur im Nachhinein demütigend, denn in dem Moment, wo ihm das widerfuhr, hatte er ja den Verstand verloren.
Hier können wir den Unterschied zwischen dem Vorgehen Jehovas und dem Satans sehen:
Jehova sorgte in seiner Liebe und seinem Mitgefühl dafür, dass er es nicht mitbekam.
Im Gegenzug dazu ergötzt sich Satan regelrecht an unserem Leid und Unglück und daran, wie schlecht wir uns fühlen…
Kommentar — 27. September 2009 @ 16:29
Jule
Warum urteilte Jehova so hart über Belsazar, da ihm seine Sünde doch unter Alkoholeinfluss passierte?
Weil Alkohol bei Jehova keine mildernden Umstände sind, sondern wir unter seinem Einfluss nur das tun, was wir wirklich machen würden.
Deshalb erklärte der Bruder auch in dem Vortrag, aus dem die Veranschaulichung mit der Froschfalle entnommen ist, dass wir den Anfängen der Unsittlichkeit wehren sollten, damit wir nicht hinterher unter Alkoholeinfluss womöglich Hurerei begehen würden.
Aber auch aus dem Grund, dass die Zeit reif war für Jehova, daher machte er kurz und schmerzlos die Aussage, dass Belsazar bei ihm für zu leicht befunden worden ist.
Ein ähnlicher Gedanke kommt auch bei Absatz 22 zum Tragen, wo wir wieder an das Bibelleseprogramm der letzten Woche erinnert werden (Achtung, dieser Kommentar hier ist von Anfang 2006!).
Dort hatten wir von dem einzigen treuen König – Josia gelesen, und dass Jehova trotz seiner guten Taten das Volk richtete. Man hätte sich hier fragen können, warum gerade jetzt? (2. Könige 24:3,4)
Es ging hier nicht mehr darum, was die Menschen tun würden, das Fass war einfach übergelaufen und die von Jehova festgesetzte bestimmte Zeit war gekommen. Wir wissen, dass Jehova seinen Zeitplan immer einhält, egal was passierte und hier war es auch egal, wie die Menschen zu der Zeit waren. Die Zeit war einfach für Jehova abgelaufen.
Es war nur noch eine Frage, welcher König auf dem Thron sitzen würde.
Kommentar — 27. September 2009 @ 16:47
Jule
Daniel 4 – 6
Daniel 4:7-8
In Babylon waren 4 treue Anbeter Jehovas, die namentlich in der Bibel erwähnt werden.
Die drei Jugenlichen werden im Zusammenhang mit außerordentlicher Treue und Loyalität Jehova gegenüber erwähnt – wobei Daniel dann unerwähnt bleibt.
Daniel hingegen wird immer im Zusammenhang mit der Deutung irgendwelcher Träume von Nebukadnezar erwähnt.
Es wird immer erwähnt, dass der König alle Weisen kommen lässt (zu denen laut den ersten Versen von Kaitel 1 auch die drei anderen Jugendlichen zählen mùssten?). Aber nur Daniel konnte die Träume deuten.
Scheinbar hatte Jehova sich unter den vier jungen Leuten einen ganz speziell für diese Aufgabe ausgewählt.
Warum ausgerechnet Daniel???
Jehova sagt von allen vieren, dass sie ihm gegenüber außergewöhnlich treu und loyal sind.
Was also machte Daniel so geeignet für die Aufgabe?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:18
Jule
Daniel 4:9
Hallo?
Daniel war der oberste der magie treibenden Priester?
Widerspricht das nicht dem göttlichen Gebot, das den Israeliten gegeben wurde, dass „sich niemand unter ihnen befinden sollte“, der sich mit so etwas beschäftigt?
Oder wie soll ich diesen Vers verstehen?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:18
Jule
Daniel 4:19-27
vielleicht ist dies ja der Grund, warum Jehova ausgerechnet Daniel auswählte, um die Träume zu deuten?
Es ist schon schwer genug, einem königlichen Gebot zu trotzen, auch wenn man dabei zu dritt ist und sich gegenseitig stärkt.
Aber allein einem König gegenüber zu treten und ihm Gottes Urteil ins Gesicht zu sagen?
Musste Daniel nicht damit rechnen, dass der König ihn ergreifen und töten lässt?
Daniel war wirklich ein sehr mutiger Mann!
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:18
Jule
Daniel 4:29-33
die Prophezeiung erfüllt sich
Daniel 4:34-37
hatte Nebukadnezar aus dem Erlebten gelernt?
Mir gefällt hier, dass er nicht losschimpft „wie ein Rohrspatz“ und sich über die in seinen Augen ungerechte Behandlung beschwert, sondern Jehova preist und anordnet, dass auch alle anderen IHN loben und preisen sollen.
Können wir uns vorstellen, wie sehr ihn doch die Erkenntnis gedemütigt hat, dass er eine lange Zeit wie ein Tier – ungepflegt und ohne jeglichen Verstand – abseits von seinem Volk und seinen Freunden vegetiert hatte?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:19
Jule
Daniel 5:1-4
was für ein Frevel!
Nicht nur, dass sie die heiligen Geräte aus Jehovas Tempel gestohlen und mitgenommen hatten – nun trank der König noch mit seinen Konubinen bei einer wilden Orgie daraus.
Voraussehbar, wie Jehova darüber dachte.
Und die Strafe folgt auch gleich auf dem Fuße!
Könnte es sein, dass auch wir dem König gleichen – obwohl wir doch Zeugen Jehovas sind und regelmässig die Zusammenkünfte besuchen?
Wann und wie?
Schon mal darüber nachgedacht?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:19
Jule
Daniel 5:16-17
Daniel war nicht nur sehr demütig, sondern auch sehr bescheiden – er lehnte die großzügige Bezahlung ab. Warum?
Weil er wusste, dass seine Begabung und Fähigkeit von Gott kommt und dass man sowas nicht kaufen kann.
Gottes Sohn – Jesus Christus – sagte später „kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt“
Wie steht es mit uns?
Bereichern wir uns vielleicht auf Kosten unserer Brüder- indem wir vielleicht Dinge, die wir kostenlos erhalten haben, an sie verkaufen?
Ich erinnere mich an unsere damalige Zeit im Forum, wo wir den Brüdern alle möglichen Vorträge und Kongresse kostenfrei zum Download zur Verfügung gestellt hatten – und das, obwohl die Kosten für unseren privaten Server, auf dem wir sie liegen hatten, nicht unerheblich waren.
Könnt ihr euch vorstellen, wie entsetzt und irritiert wir waren, als wir hörten, dass einer der Brüder im Forum die anderen angeschrieben hatte, dass sie diese Dateien bei ihm auf CD kaufen konnten?
Wir haben auf dem Sommerkongress wieder mal gehört, dass man wohl Aufnahmen für den privaten Gebrauch und für diejenigen, die wegen Krankheit nicht anwesend sein können machen darf, aber dass es nicht erwünscht ist, dass diese Aufnahmen im Internet verbreitet werden!
Nanu? Heisst das, dass solche Aufnahmen nicht mehr in einem geschlossenen Forum in dem sich nur Brüder bewegen zur Verfügung gestellt werden dürfen? Das wäre ja echt schade, denn viele sind regelmäßig gekommen und haben sich die Dateien von Vorträgen und Kongressen kostenfrei herunter geladen, um sie auf dem Weg zur Arbeit (oder auch bei der Hausarbeit) zu hören und somit diese Zeit sinnvoll auszukaufen.
Sollte dies wirklich mit dieser Ansage vor Programmbeginn bezweckt werden?
Oder geht es hier eher um das „kostenfrei habt ihr empfangen – kostenfrei gebt“?
Vielleicht ist es den verantwortlichen Brüdern inzwischen ja auch zu Ohren gekommen, dass anscheinend einige Brüder damit Geschäfte machen und die Aufnahmen von Vorträgen und Kongressen verkaufen?
Sind wir wie Daniel? Bescheiden und demütig und geben Gott die Ehre für das, das wir anderen geben können?
Wollen wir unseren Brüdern voller Liebe und Hingabe dienen – oder uns an ihnen bereichern?
Wo stehen wir?
Wie sieht Jehova uns?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:20
Jule
Daniel 5:18-21
was können wir für uns daraus lernen, wie Jehova mit Nebkadnezar verfuhr?
Ist es vielleicht für Jehova an der Zeit, auch uns zu demütigen und zu erniedrigen, „uns von unserem hohen Ross herunter zu holen“ – weil wir uns für etwas Besseres halten oder gar denken, wir könnten ohne IHN auskommen?
Wie sieht Jehova uns?
Haben wir aus den Erfahrungen Nebukadnezars gelernt?
Daniel 5:22-23
oder gleichen wir eher seinem Sohn?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:20
Jule
Daniel 5:29
trotzdem „Hut ab vor dem König“, denn seine Reaktion ist toll!
Versetzen wir uns mal in seine Lage: da kommt so ein Ausländer daher und sagt ihm vor versammelter Festgesellschaft, dass sein Handeln schlecht und Unrecht ist.
Wie hätten wir an seiner Stelle reagiert?
Wie reagieren wir, wenn uns ein Bruder anhand der Bibel zeigt, dass das, was wir da gerade tun, nicht richtig ist und Jehova nicht gefällt?
Nehmen wir den Rat an, oder beschimpfen wir ihn und sagen sogar zu anderen, er würde uns mit dem Tode bedrohen – weil er uns in der Bibel gezeigt hat, dass Jehova Menschen, die so handeln wie ich gerade, vernichten wird?
„Ja, aber das ist ja was ganz anderes! Hier in dem Vers hat ja Jehova selbst das Urteil gesprochen. Da konnte der König ja nichts tun“.
Aber wenn ich dir in der Bibel zeige, dass Jehova Hurer und Ehebrecher richten und vernichten wird und all jene, die andere verleumden, falsch anklagen oder Rufmord begehen – spricht dann nicht Jehova zu dir?
Glaubst du etwa nicht, dass die Bibel Gottes Wort ist? Dass ER durch sie mit uns spricht?
Ja, wie reagieren wir auf Rat oder Kritik anhand der Bbel?
Nehmen wir den Rat demütig und dankbar an und ändern wir unser Verhalten wieder in die richtige Richtung?
Oder denken wir „das get dich garnichts an, fass dir mal lieber an deine eigene Nase“ und werfen wir dann vielleicht sogar noch massenhaft Dreck nach dem, der uns so kritisiert – um von unserem eigenen falschen Verhalten abzulenken?
Machen wir uns bitte nichts vor: dadurch verbessern wir unsere Situation nicht!
Es würde nichts daran ändern, dass unser Verhalten verkehrt ist und uns Jehova dafür verurteilt!!!!!
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:21
Jule
Daniel 6:1-5
Erfolg und Ansehen rufen Neid hervor!
Manchmal kann es leider auch passieren, dass einige ihren Brüdern das gute Verhältnis zu Jehova und seinen ganz offensichtlichen Segen neiden. Das ist sehr sehr schade!
Ganz besonders Brüder, die sich sehr eng an Jehova, seine Organisation und seine Maßstäbe halten sind scheinbar ein besonders beliebtes Angriffziel.
Von wem und warum?
Meist sind die Angreifer welche von denen, die sich am äußersten Rand bewegen und die Grenzen immer weiter ausreizen, wie weit sie noch gehen können, ohne dass es für sie theokratische Konsequenzen hat.
Aber warum greifen diese dann diejenigen an, die sich ganz eng im innersten Kreis aufhalten und immer gucken, wie sie sich noch näher an Jehova halten können und wie sie seine Maßstäbe noch besser im alltäglichen Leben umsetzen können?
Weil deren Verhalten sie beschämt. Sie leben ja nach der Devise „man muss nicht alles so eng sehen“ und „du darfst alles tun, du darfst dich nur nicht erwischen lassen“ und wenn sie mal doch jemand auf ihren schlechten Wandel anspricht, dann sagen sie „ja, man kann die Gebote ja garnicht so genau halten, wir sind doch unvollkommen und da erwartet Jehova das ja garnicht und das geht ja auch garnicht so„.
Und wenn man sie dann auf diejenigen hinweist, die das aber tun, dann klagt deren gutes Verhalten sie ja an, denn es zeigt, dass es nicht unmöglich ist – wenn man nur will,
Solche Personen, die sich am äußersten Rand bewegen – wie wir auf dem Kongress gehört haben „Fake Zeugen Jehovas“ – haben ihre helle Freude daran, die „extremen“ zu Fall zu bringen.
Leider schrecken solche dann auch nicht davor zurück, sie in Situationen zu bringen, wo es ihnen zum Strick wird, dass sie sich auch weiterhin an die Maßstäbe Jehovas halten.
Damit wollen sie bewirken, dass wir auch – genau wie sie – die Maßstäbe Jeovas übertreten, damit wir wieder Boden unter den Füßen gewinnen. Denn wir wissen ja, dass die Zeit der Wunder vorbei ist und Jehova uns nicht durch ein Wunder vor Prùfungen bewahrt oder uns durch ein Wunder daraus befreit.
Wie werden wir in so einer Situation reagieren?
Wie sieht Jehova solche Personen, die alles daran setzen um andere zu Fall zu bringen?
Wie sieht Jehova mich, wenn ich vorgebe, seine Anbeterin zu sein – aber dann ganz bewusst und gezielt daran arbeite, meinen Bruder in eine schier unerträgliche Situation zu bringen, aus der er sich aber leicht befreien könnte, wenn er nur SEINE Gebote brechen würde?
Als wessen Werkzeug erweise ich mich dann damit?
Bin ich dann wirklich ein Anbeter Jehovas – oder welchem Gott diene ich mit so einem Verhalten in Wirklichkeit?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:21
Jule
Daniel 6:6-9
haben diese Verräter offen gesagt, was sie wollten?
War es nicht unverschämt zu behaupten, dass sie sich mit allen besprochen hätten und es ein einstimmiger Wunsch ist?
Ist uns aufgefallen, dass sie den König manipulieren wollten?
Sie machten ihm etwas vor, tischten ihm eine faustdicke Lüge auf, damit er sich für ihre Zwecke einspannen ließ – ohne es überhaupt zu bemerken!
Handeln wir ebenso?
Sind wir ebenso „raffiniert“, dass wir andere für unsere bösartigen Zwecke einspannen, ohne dass diese es überhaupt merken?
Wie war das noch mal mit den „guten Freunden“ und den „schlechten Freunden“?
Auf wen bezog sich nochmal die Beschreibung der Freunde, die so „raffiniert“ sind, andere für sich und ihre Ziele einzuspannen?
Als welchen Freund erweise ich mich?
Wie sieht Jehova mich?
Wie sieht mich Jehova eigentlich, wenn ich so ein „wunderbar raffinierter“ Mensch bin?
Wie ging die Geschichte hier mit den „netten Menschen“ aus, die ja dem König nur einen Gefallen tun wollten und ja „ach so lieb“ sind?
Ist mir das egal?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:21
Jule
Daniel 6:10-11
ließ sich Daniel von ihnen einschüchtern?
Wusste er vielleicht nicht, dass sie es auf ihn abgesehen hatten und nur darauf warteten, dass sie ihn „erwischen konnten“?
Musste er das mit dem Gebet so aufällig machen?
Konnte er nicht einfach für die Zeit des Erlasses in seiner Innenkammer tun? Was hätte das denn schon geschadet? Er hätte ja weiterhin gebetet und Jehova hätte doch sicherlich Verstandnis gehabt, oder?
Also warum musste er so offensichtlich beten – wo doch vorprogrammiert war, dass sie ihn erwischen und „ans Messer liefern würden“?
Welchen Eindruck hätte es denn erweckt, wenn er nun nicht mehr wie gewohnt gebetet hätte, sondern sich dazu in seine Innenkammer zurückgezogen hätte?
Lassen wir uns einschüchtern? Geben wir dem Druck nach?
Daniel betete auch weiterhin ganz offen wie gewohnt – weil er wollte, dass niemand denkt, er habe erreicht, dass er sich von seinem Gott abgewandt hätte.
Aus einem ähnlichen Grund habe ich meinen Vornamen nach meiner Hochzeit auf Jule JARIBA ändern lassen.
Alle sollen sehen, dass man uns zwar ganz massiv schaden konnte, aber eins haben die Schadenstifter nicht erreicht und werden sie auch niemals erreichen: dass wir uns von unsere wundervollen Gott Jehova abwenden.
Dafür stehe ich mit meinem Namen:
Jariba (Jehova hat meinen Rechtsfall geführt)!
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:22
Jule
Daniel 6:12-14
als der König merkt, dass sie ihn ausgetrickst und für ihre Zwecke mißbraucht haben, wird er ganz betroffen und überlegt, wie er das wieder gut machen und Daniel helfen kann.
Wie reagieren wir, wenn wir erkennen, dass uns jemand manipuliert hat und damit einem anderen Menschen sehr geschadet hat?
Lassen wir es dabei bewenden und denken „naja, passiert ist nun mal passiert. Zwar schade, aber nicht mehr zu ändern“?
Oder suchen wir nach Möglichkeiten, den bereits entstandenen Schaden wieder gut zu machen?
Was, wenn wir merken, dass wir einem Lügner aufgesessen sind und dass die Grundlage für ein hartes Urteil, das wir gesprochen haben, nur Lügenmärchen sind?
Warten wir dann, bis der Verurteilte auf mich zukommt und uns bittet, das Fehlurteil noch mal zu überdenken?
Oder unternemen wir selbst von uns aus die nötigen Schritte um das Unrecht wieder gut zu machen, weil unser Herz aufrichtige Reue empfindet und uns dazu drängt?
Wie denkt wohl Jehova über mich?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:22
Jule
Daniel 6:15-18
was, wenn wir bemerken, dass es nicht in unserer Macht steht, das Unrecht wieder gut zu machen?
Beten wir dann für den Betrefenden, dass er nicht aufgeben möge und dass Jehova ihm die Kraft gibt, die schlimme Lage zu ertragen?
Oder ist uns das egal, weil wir eh nichts Konkretes tun können?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:23
Jule
Daniel 6:19-22
der König hatte keine ruhige Minute, so sehr hatte er sich um Daniel gesorgt.
Nun hatte also Jehova eingeriffen und Daniel aus der schlimmen Lage befreit. War damit wieder alles in Ordnung für den König?
Daniel 6:23
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:23
Jule
Daniel 6:24
wie wir sehen, lohnt Schaden stiften nicht wirklich, da man „seinen Erfolg“ nur eine kurze Weile genießen kann.
Interessantereise hat die Strafe, mit der der König die Intriganten straft, sehr viel mit Jehovas Art zu strafen gemeinsam.
Warum?
Wir haben nun schon mehrfach gelesen, dass Jehova über solche Menschen genau das bringt, was sie einem anderen zugedacht haben.
Ob von dieser Geschichte der Ausspruch kommt „wer anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein“?
Kommentar — 30. September 2009 @ 10:24
Jule
Daniel wurde in die Löwengrube geworfen und dort eine ganze Nacht mit den hungrigen Löwen eingesperrt. Aber ihm entstand keinerlei Schaden, denn ihm wurde kein Haar gekrümmt
*** dp Kap. 8 S. 116-123 Abs. 6-20 Vor dem Rachen der Löwen bewahrt ***
ebenso wird unser Gott auch für uns eintreten und nicht zulassen, dass uns wirklicher Schaden entsteht…
Kommentar — 11. Oktober 2009 @ 02:13
Jule
Daniel 4 – 6
Drei Kapitel und drei Könige.
Daniel diente unter Nebukadnẹzar und seinem Sohn. Der erste wurde von Gott gedemütigt und lernte daraus – der andere missbrauchte heilige Geräte und kam zu Tode. Zum Schluß diente er unter Darius, der danach anordnete, dass jeder in seinem Reich Jehova Achtung zu zollen habe
Ein Mann, der unter drei verschiedenen Königen diente!
Er war sehr jung nach Babylon gekommen und wurde dort ein alter Mann. All diese Jahre blieb er seinem Gott Jehova treu und trat mutig für IHN ein. Er ließ sich durch nichts und niemanden einschüchtern und machte keine Kompromisse.
Was für ein gutes und nachahmenswertes Beispiel für uns!
Kommentar — 27. September 2011 @ 21:08
Jule
Daniel 6 – wer waren die Intriganten?
Waren sie seine Brüder?
Woher wußten sie so genau Bescheid über ihn, dass sie wußten, wo sie ansetzen konnten?
Kommentar — 27. September 2011 @ 21:10
Jule
Daniel 4 – 6
Daniel 4 – Daniel deutet Nebukadnezars zweiten Traum
Im Daniel-Buch, Kapitel 6 Abs 5 finden wir die Erklärung, warum Daniel „der Oberste der Magie treibenden Priester genannt wird:
Und in dem Buch „Die herannahende Weltregierung – Gottes Königreich“ finden wir zu diesem Kapitel folgendes:
Kommentar — 28. September 2012 @ 18:29
Jule
Daniel 5 – Eine rätselhafte Schrift
Zur Einnahme Babylons hier noch etwas Ergänzendes aus dem Danielbuch:
Kommentar — 29. September 2012 @ 16:40
Jule
Daniel 6 – Daniel in der Löwengrube
Wir haben auf dem BZK „gelernt“, wie wichtig es ist, dass wir das, was wir in der Bibel lesen, vor unserem geistigen Auge lebendig werden lassen.
Stellen wir uns vor, wir wären hier dabei gewesen. Ja, wir sind sogar Daniel selbst und man wirft uns in die Löwengrube. Haben wir Angst? Es ist dunkel, nachdem die Männer die Grube verschlossen haben und es stinkt furchtbar.
Unser Herz klopft bis zum Hals, wir erwarten jeden Moment, von den hungrigen Tieren angefallen zu werden. Wie konnten wir nur in so eine gefährliche Situation geraten? War es vielleicht ein Fehler, dass wir auch weiter bei offenem Fenster gebetet haben? Hatte Jehova von uns erwartet, „vorsichtig wie Schlangen zu sein“? Haben wir diese Situation selbst herausgefordert?
Nun warten wir schon eine Weile zitternd darauf, was geschieht. Die Löwen streifen mit leisem Grollen um unsere Beine. Die Haare ihrer Mähne berühren unsere Haut. Was wird passieren? Wir beten noch intensiver zu unserem Gott und hoffen, dass er uns inneren Frieden schenkt und dass es schnell vorbei sein wird und wir nicht leiden müssen.
Nun sind wir schon einige Stunden in der dunklen Grube und bisher haben die Tiere uns nichts getan. „Es ist ja ein Wunder“, schießt es uns durch den Kopf, „sollte Jehova mich wirklich bewahren?“. So, wie es jetzt aussieht, haben wir doch richtig gehandelt. Es war in Jehovas Augen gut, dass wir uns nicht haben einschüchtern lassen, sondern erhobenen Hauptes auch weiterhin ganz offen unseren Gott angebetet haben. Darum bewahrt er uns vor den hungrigen Löwen.
Inzwischen liegen die Tiere dicht an unseren Füßen und schmiegen sich immer wieder an. Wir sind unglaublich glücklich. Unser Gott hat für uns auf so eine wunderbare Weise gehandelt.
Aber noch viel beglückender als dieses Wunder an sich ist für uns die Tatsache, dass uns unser Gott Jehova ganz deutlich gezeigt hat, dass er uns liebt und seine Freude an uns hat, wenn er uns beobachtet, wie wir IHN in allen Belangen unseres Lebens mit einbeziehen.
Aber dieses können wir nur deshalb erleben, weil wir dies auch tun: weil wir den Willen Jehovas und SEIN Wohlgefallen über alles andere gesetzt haben und voll und ganz auf IHN vertrauen!
Kommentar — 29. September 2012 @ 17:01
Jule
Daniel 4 – 6
Daniel 4 – warum ängstigen diese Träume den König so?
Immer wieder beeindruckend diese Geschichte!
Für mich stellt sich hier die Frage, warum diese Träume den König immer wieder so ängstigen? Er weiss doch da noch gar nicht, dass sie mit ihm selbst zu tun haben?
Interessant auch, wie hier die Bezeichnung für Daniels Stellung am Hofe wiedergegeben wird. Denn die Jahre zuvor hatten wir uns immer wieder gefragt, wie es sein kann, dass ein „sehr begehrenswerter Mann“ für Jehova der „Oberste der Magie treibenden Priester sein könne. Wie lautete die Bezeichnung hier noch mal? In der Schlachter, die wir dieses Jahr lesen, wird er der „Oberste der Schriftkundigen“ genannt.
Wie übersetzen andere den Begriff, der dort im Urtext steht?
In der Hoffnung für Alle sagt der König zu ihn, er habe ihn „über die Wahrsager eingesetzt“, in der Luther wird er „der Oberste der Sternenseher“ genannt, in der Elberfelder „der Oberste der Schriftgelehrten“, in der Neuen Evangelistischen Übersetzung ist er „der Oberste der Magier“, in der Neues Leben „der Oberste der königlichen Gelehrten“.
Hm…
Was sagen Volxbibel und Martin Buber dazu?
In der Volxbibel sagt Nebukadnezar zu ihm: „Lieber Daniel, Sie sind die Nummer Eins, wenn es darum geht, einen guten Tipp für den Präsidenten zu haben“ – und Buber schließlich übersetzt es so: „Oberster der Magier“.
Also ist diese Übersetzung richtig, denn sie wurde von einem Juden, der hebräisch spricht und die Bedeutung der Worte kennt, direkt ins Deutsche übersetzt worden.
Auf der anderen Seite: muss der Oberste wirklich mit Magie zu tun haben? Ein Verwaltungschef einer Klinik muss ja auch nicht zwingend Arzt sein, sondern das Finanzielle im Auge behalten.
Später habe ich mich länger mit Lucy und Thom darüber unterhalten, wie dies denn sein könne, denn es widerspricht ja dem Gebot in 5. Mose. Aber Thom sagt, dass er als der Oberste nicht die Arbeiten getan haben musste, sondern nur die Aufsicht über die anderen hatte. Lucy wandte ein, dass wir ja auch dem Statt verantwortlich sind, dass auch Jesus sagte, wir sollten dem Staat das geben, was er von uns verlangt (abgesehen von Dingen, die gegen Gottes Gesetz sind. Aber die Aufsicht ist ja nicht gegen das Gebot).
Thom sagte später noch, dass Daniel ja zum Einen vom König in diese Stellung berufen wurde (und wie Lucy sagte, konnte er sich diese ja nicht aussuchen), aber zum anderen auch dadurch Einfluss auf die ganzen gehabt hat, die sich wirklich mit Magie beschäftigt hatten.
Zudem kannte sich Daniel in Sternenkunde aus und die drei heiligen Könige, die später zu Jesus kommen und ihm Geschenke bringen, kommen aus Babylon. Das sind Leute, die durch Daniel und seine Prophezeiungen beeinflusst sind.
Außerdem kann es durchaus sein, dass es Jehovas Wille war, dass Daniel in diese Stellung gelangte, denn immerhin hatte er nur dadurch Kenntnis davon, dass der König all diese Magier und Traumdeuter umbringen lassen wollte. Denn ansonsten hätte er es erst durch deren Tod mitbekommen. So erhielt er die Nachricht vor der Hinrichtung, da sie ihn auch selbst betraf und nur so gelangte er erst vor den König und konnte die Träume deuten, die ja Jehova selbst dem König geschickt hatte.
Wir erinnern uns: Daniel deutete 3 Träume oder Visionen, die Jehova dem entsprechenden König gab: dem Nebukadnezar den Traum von dem Standbild und hier von dem umgehauenen Baum und seinem Nachfolger später die „Worte an der Wand“
Kommentar — 31. Oktober 2013 @ 09:43
Jule
Ein weiterer Gedanke zu dem Traum von dem umgehauenen Baum und seiner Bedeutung:
War sich Daniel eigentlich dessen bewußt, dass es noch eine weitere Bedeutung haben würde, die auf den Messias hinweist?
Denn dass diese „Erkenntnis“ kein Produkt der Neuzeit ist, nachdem sich alles erfüllt hatte – wie die meisten Prophezieungen, die auf den Messias hinweisen – sehen wir daran, dass die Juden genau zu der richtigen Zeit in Erwartung des Messias waren.
So waren Anna und Simeon besonders zu der Zeit ständig im Tempel anwesend waren, als Joseph und Maria zur Beschneidung und dem dazugehörigen Opfer in den Tempel kamen.
Außerdem hatten wir beim letzten Mal im Hauskreis ja die Stelle in Lukas behandelt, wo Johannes anfängt, das Volk zur Reue zu rufen, und das Volk „war in Erwartung des Messias“ und fragte ihn, ob er dieser sei.
Nach den Berechnungen mit den Zeiten – siehe auch die passende Passage im Daniel-Buch – laufen genau zu diesem Zeitpunkt die Zeiten der Heiden ab.
Wenn das Volk zur Zeit Jesu so sicher war, dass dieser nun kommen würde, wußte Daniel das dann auch? Oder gehörte dies zu den Dingen, die Daniel noch nicht verstand, wie er am Ende seines Buches selbst sagt?
Aber wie kamen dann die Juden darauf, als es soweit war?
weitere Gedanken zu Daniel 4 finden wir hier
Kommentar — 31. Oktober 2013 @ 09:53
Jule
Daniel 5 – warum kennt Belsazar Daniel nicht und will unbedingt diese Geräte für seine Orgie?
Wie Daniel schon sagte: Belsazar hatte als Sohn doch damals alles mitbekommen. Sein Vater selbst wird es ihm sicherlich immer wieder erzählt haben.
Warum wusste er dann nichts von Daniel? War der bereits in Rente und das Ganze hatte ihn seinerzeit nicht sonderlich interessiert?
Außerdem wußte er, warum Jehova den König gedemütigt hatte, dieser selbst erzählt es uns ja im vorherigen Kapitel. Sicherlich wird er im Familienkreis noch mehr darüber geredet haben.
Er hatte angeordnet, diesen Gott zu ehren, da er der Höchste über allen war. Wie konnte Belsazar dann auf die Idee kommen, ausgerechnet die heiligen Geräte dieses Gottes für seine Orgien und zum Preisen seiner Götter zu nehmen?
Wie kommt man überhaupt während eines Festes auf so eine Idee? Sie waren doch schon betrunken und werden ihre Ausschweifungen bereits im vollen Gange gehabt haben. Wo kommt da auf einmal diese Idee her?
War er vielleicht einfach guter Stimmung und seinen Göttern dafür dankbar? Wollte er diese dafür auf ganz besondere Weise preisen und ehren? Indem er ihnen mit dieser Aktion ganz bewusst zeigen wollte, „wie lieb er sie hatte“?
Diese Geräte waren ja bereits vor vielen Jahrzehnten bei der Eroberung Jerusalems erbeutet worden. Seitdem lagen sie wohl in der Schatzkammer des Königs. Warum interessierte sich der Vater – Nebukadnezar – nicht dafür?
War Belsazar vielleicht als Kind immer wieder in dieser Schatzkammer gewesen und hatte oft vor genau diesen Geräten gestanden? Hatte er sich selbst und den Vater gefragt, warum diese kostbaren Gegenstände nicht bei Hofe benutzt würden?
Fakt ist: es war ein unglaublicher Frevel, ausgerechnet diese Geräte zu benutzen, um die falschen Götter zu ehren. Aber Belsazar sah ja seine eigenen als richtig an, sonst wäre er ja vielleicht konvertiert. Aber vielleicht sah Belsazar Jehova auch nicht wirklich als so wichtig und mächtig an – denn SEIN Volk war ja immer noch, nach so vielen Jahrzehnten, in Babylon im Exil.
Ein Punkt erscheint mir noch zur Deutung des Zeichens und der Träume wichtig: da sie ja von Jehova geschickt worden waren, konnten sie auch nur von einem seiner Diener und mit seiner Hilfe gedeutet werden. Wie sollten die anderen Traum- und Zeichendeuter auch verstehen, was Jehova denkt, fühlt und will?
Gestern hatten wir ja auch noch darüber nachgedacht, dass wohl genau dieses der Grund sein wird, warum Daniel in dieser für mich zweifelhaften Stellung als „Oberster der Magie treibenden Priester“ war.
Denn Jehova hatte ja von vornherein vor, sein Volk wieder aus dem Exil zurück in sein Land zu holen – schon lange, bevor er ihnen überhaupt mitteilen ließ, dass sie weggeführt werden würden. Da „brauchte“ er jemanden, der so eng beim König bleibt und der automatisch mit Träumen und Traumdeutung in Verbindung gebracht werden würde. Dazu hat er sich scheinbar von Anfang an Daniel ausersehen 😉
Im Gegensatz zu vielen anderen brauchte Belsazar nicht lange auf seine Strafe warten: noch in der selben Nacht wurde das Urteil vollzogen und er starb.
Wieso gab er Daniel eigentlich trotz dessen Ablehnung die Goldene Kette und die Dritte Stellung im Reich? Ob er wohl gehofft hatte, damit die Strafe abwenden zu können?
Kommentar — 1. November 2013 @ 09:47
Jule
heute morgen haben wir uns noch gemeinsam die folgende Ansprache angehört, die zwar schon etwas älter ist – aus den 90ern – aber trotzdem sehr interessant: „Menetekel“. Hier waren auch einige sehr interessante Gedanken:
Was war Belsazar für ein Mensch und wie können wir uns heute in ihm wiederfinden?
Kommentar — 1. November 2013 @ 16:27
Jule
wie könnten wir heute ein „Menetekel“ von Gott erhalten?
ein sehr interessanter Gedanke, wie ich finde.
Wenn du etwas Zeit erübrigen kannst, dann kann ich dir nur empfehlen, dir diese Ansprache durchzulesen. Sie ist wirklich sehr interessant, denn sie zeigt uns Christen heute, die wir bereits an Gott und Jesu Loskaufsopfer glauben und diesen Glauben auch sehr intensiv leben, wie dieses Menetekel auch uns persönlich jeden Tag betrifft
Kommentar — 1. November 2013 @ 16:44
Jule
Daniel 6 – warum haben die Beamten Angst vor so einem alten klapprigen Mann?
Unglaublich, dass diese jungen Beamten Angst vor einem alten klapprigen Mann hatten!
Gestern habe ich noch einmal das biblische Drama „Vertraust du fest auf Gottes helfende Hand?“ gehört und da war Daniel bereits schon weit über 90 Jahre, als er dem Belsazar die Worte an der Wand gedeutet hat. Sicherlich wurde er nicht sofort von Darius über alle Beamte gesetzt, so dass er vielleicht schon fast 100 Jahre alt war.
Wovor hatten die Beamten Angst? Es war ja nicht nur Neid dabei, sonst hätten sie ja darauf warten können, bis sich das Problem „auf natürliche Weise“ löst!
Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass sie unehrlich waren und den König betrogen – und Angst hatten, dass Daniel das bemerkt und sie auffliegen lässt. Dann wäre es mit dem schönen Leben vorbei.
Wobei: das ist es nun auch; denn hier bewahrheitete sich dann der Spruch: „wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“
Bereits da, als sie Daniel bei dem König „verpetzen“, merken wir, dass es ein riskantes Spiel ist. Sie haben den König ausgetrickst, indem sie ihn ganz bewußt etwas haben unterschreiben lassen, von dem sie wußten, dass er es rückgängig machen würde, wenn er erkannte, worum es geht – „nach dem Gesetz der Meder und Perser, das nicht einmal der König rückgängig machen kann“.
Sie meinen, sie würden sich mit ihrem Diensteifer beliebt machen, denn immerhin sollte nur der König angebetet oder um etwas gebeten werden. Etwas, was ihm sicherlich schmeicheln würde. Immerhin hatte er dem Gesetz zugestimmt, wohl, weil ihm der Gedanke gefiel. So erwarten sie jetzt, dass er über diesen unverschämten Daniel wütend werden würde. Immerhin verletzt dessen Verhalten seine Eitelkeit und verstößt gegen ein ganz klares Gesetz.
Er wird auch wütend und ungehalten. Aber leider nicht auf Daniel, sondern auf sie! Warum nur? Sie hatten es doch nur gut gemeint? (((Grummel)))
Der König ist sauer, weil er ihr hinterhältiges Spiel durchschaut und das Urteil nicht von Daniel abwenden kann.
Aber ihm geht es hier nicht nur darum, dass sie ihn ausgetrickst haben oder dass das Urteil ungerecht ist. Er scheint auch freundschaftliche Gefühle für diesen alten Mann zu hegen – sonst hätte er sicherlich keine so schlaflose Nacht gehabt. Es berührte ihn wirklich, dass dieser Greis zu Tode kommen würde. Er war nicht damit zufrieden, dass er selbst ja sein Möglichstes getan hatte. Er fand keine Ruhe und ist unendlich erleichtert, als er Daniel am nächsten Morgen unversehrt vorfindet.
Ob er in der ruhelosen und schlaflosen Nacht gebetet hatte? Zu wem? Nur zu seinen Göttern – oder vielleicht auch zu diesem Gott Jehova, dem Daniel so treu und loyal anhing?
Wir sehen bei Darius eine völlig andere Einstellung als seinerzeit bei Nebukadnezar: hier fehlt jeglicher Stolz und er reagiert mit Betroffenheit, dass er diesen treuen Diener Jehovas nicht bewahren kann. Nebukadnezar schäumte vor Wut. Er nahm sich selbst viel zu wichtig.
Schade, dass es zu dieser Bibelstelle noch kein passendes biblisches Drama der Gesellschaft gibt. Es fehlt mir jedes Jahr aufs Neue, wenn ich dieses Kapitel lese. Aber vielleicht dürfen wir ja auf den kommenden BZK hoffen?
Aus diesem Stoff ließe sich jede Menge machen, auch wie wir es auf uns heute und unsere Zeit anwenden können. Denn auch Jesu Nachfolger heute sind immer wieder mit Neid und Spott konfrontiert und damit, dass sie ihre Werte über Bord werfen sollten, damit es ihnen nicht schlecht ergeht…
Kommentar — 4. November 2013 @ 19:43
Jule
In dem bereits von Thom zitierten Nachschlagewerk ist noch ein sehr interessanter Gedanke zu dem Standbild enthalten. Wir erinnern uns: das Haupt war aus Gold und Brust und Arme aus Silber.
Wir hatten bereits beim Studium des Daniel-Buchs 2005 herauskristallisiert, dass die Wertigkeit der Materialien nicht unbedingt mit dem Wert des Königreiches oder der jeweiligen Regierung zu tun haben, sondern damit, ob sie von Jehova in Verbindung mit seinem Volk gebraucht wurden. Babylon – das Haupt – war sein Werkzeug, um sein Volk zu strafen. Das Medo-Persische Reich unter Darius hatte in dieser Hinsicht keine Funktion. Daher ein minderwertigeres Material.
Dass man dies auch noch in einem anderen Zusammenhang sehen kann, erfahren wir in dem Nachschlagewerk:
Das mit der unterschiedlichen Wertung aufgrund dessen, ob von Jehova benutzt oder nicht, ist ja auch „nur“ eine Vermutung. Vielleicht stimmen ja beide Theorien?
weitere Gedanken zu Daniel 6 finden wir hier
Kommentar — 4. November 2013 @ 20:20