Daniel 1 – 3

Kapitel 1

Im dritten Jahr des Königtums Jọjakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnẹzar, der König von Babylon, nach Jerusalem und ging daran, es zu belagern. 2 Im Laufe der Zeit gab Jehova Jọjakim, den König von Juda, und einen Teil der Geräte des Hauses des [wahren] Gottes in seine Hand, so daß er sie in das Land Schịnar, in das Haus seines Gottes brachte; und die Geräte brachte er in das Schatzhaus seines Gottes.

3 Dann sprach der König zu Ạschpenas, seinem obersten Hofbeamten, [man solle] einige von den Söhnen Israels und von den königlichen Nachkommen und von den Edlen herbeibringen, 4 Kinder, die gar kein Gebrechen an sich hätten, sondern [die] von gutem Aussehen wären und Einsicht hätten in alle Weisheit und mit Kenntnissen vertraut wären und [die] Unterscheidungsvermögen hinsichtlich dessen hätten, was bekannt sei, in denen auch die Fähigkeit wäre, im Palast des Königs zu stehen, und [man solle] sie die Schrift und die Zunge der Chaldạ̈er lehren. 5 Außerdem bestimmte ihnen der König eine tägliche Zuwendung von den Delikatessen des Königs und von dem Wein, den er trank, ja daß man sie drei Jahre lang ernähre, damit sie am Ende derselben vor dem König stünden.

6 Nun waren da unter ihnen einige von den Söhnen Judas, Daniel, Hanạnja, Mịschaël und Asạrja. 7 Und der oberste Hofbeamte ging daran, ihnen Namen zuzuweisen. So wies er Daniel [den Namen] Beltschạzzar zu, und Hanạnja: Schạdrach, und Mịschaël: Mẹschach, und Asạrja: Ạbednẹgo.

8 Aber Daniel beschloß in seinem Herzen, sich mit den Delikatessen des Königs und mit dem Wein, den er trank, nicht zu verunreinigen. Und er erbat sich vom obersten Hofbeamten wiederholt, daß er sich nicht verunreinigen müsse. 9 Demgemäß ließ der [wahre] Gott den Daniel liebende Güte und Barmherzigkeit vor dem obersten Hofbeamten finden. 10 Somit sprach der oberste Hofbeamte zu Daniel: „Ich bin in Furcht vor meinem Herrn, dem König, der eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Warum denn sollte er sehen, daß euer Angesicht im Vergleich mit den Kindern, die gleichen Alters sind wie ihr, niedergeschlagen aussieht, und [warum] solltet ihr meinen Kopf vor dem König schuldig machen?“ 11 Aber Daniel sagte zu dem Hüter, den der oberste Hofbeamte über Daniel, Hanạnja, Mịschaël und Asạrja eingesetzt hatte: 12 „Mache bitte mit deinen Knechten zehn Tage lang die Probe, und man möge uns etwas Gemüse geben, damit wir essen, und Wasser, damit wir trinken; 13 und unser Gesicht und das Gesicht der Kinder, die die Delikatessen des Königs essen, mögen vor dir erscheinen, und gemäß dem, was du siehst, tu mit deinen Knechten.“

14 Schließlich hörte er auf sie hinsichtlich dieser Sache und machte zehn Tage lang mit ihnen die Probe. 15 Und am Ende von zehn Tagen erschien ihr Gesicht besser und fetter an Fleisch als alle Kinder, die die Delikatessen des Königs aßen. 16 Daher fuhr der Hüter fort, ihre Delikatessen und den Wein, den sie trinken sollten, wegzunehmen und ihnen Gemüse zu geben. 17 Und was diese Kinder betrifft, alle vier, ihnen gab der [wahre] Gott Erkenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit; und Daniel selbst verstand sich auf alle Arten von Visionen und Träumen.

18 Und am Ende der Tage, nach denen der König sie hereinzubringen geheißen hatte, ging der oberste Hofbeamte auch daran, sie vor Nebukadnẹzar zu führen. 19 Und der König begann mit ihnen zu reden, und von ihnen allen wurde nicht einer gefunden wie Daniel, Hanạnja, Mịschaël und Asạrja; und sie standen fortan vor dem König. 20 Und was jede Sache von Weisheit [und] Verständnis betrifft, über die der König sie befragte, so fand er sie schließlich sogar zehnmal besser als alle Magie treibenden Priester [und] die Beschwörer, die in seinem ganzen königlichen Reich waren. 21 Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Cyrus.

Kapitel 2

Und im zweiten Jahr des Königtums Nebukadnẹzars hatte Nebukadnẹzar Träume; und sein Geist begann beunruhigt zu werden, und selbst sein Schlaf war für ihn dahin. 2 Somit sprach der König, [man solle] die Magie treibenden Priester und die Beschwörer und die Zauberer und die Chaldạ̈er rufen, um dem König seine Träume mitzuteilen. Und sie kamen dann herein und standen vor dem König. 3 Da sprach der König zu ihnen: „Da ist ein Traum, den ich gehabt habe, und mein Geist ist beunruhigt, den Traum zu wissen.“ 4 Darauf redeten die Chaldạ̈er zum König in der aramäischen Sprache: „O König, lebe weiterhin, ja auf unabsehbare Zeiten. Sag deinen Knechten, was der Traum ist, und wir werden die wahre Deutung anzeigen.“

5 Der König antwortete und sagte zu den Chaldạ̈ern: „Das Wort ist von mir aus kundgetan: Wenn ihr mir den Traum und seine Deutung nicht bekanntgebt, so werdet ihr in Stücke gehauen werden, und eure eigenen Häuser werden in öffentliche Aborte umgewandelt werden. 6 Aber wenn ihr den Traum und seine Deutung anzeigen werdet, werdet ihr Gaben und ein Geschenk und große Würde von mir empfangen. Darum zeigt mir den Traum selbst und seine Deutung an.“

7 Sie antworteten zum zweiten Mal und sprachen: „Möge der König seinen Knechten sagen, was der Traum ist, und wir werden seine wahre Deutung anzeigen.“

8 Der König antwortete und sagte: „In der Tat, ich weiß, daß ihr versucht, Zeit zu gewinnen, da ihr ja eingesehen habt, daß das Wort von mir aus kundgetan ist. 9 Denn wenn ihr mir den Traum selbst nicht bekanntgebt, ergeht dieses eine und einzige Urteil über euch. Aber es ist ein lügnerisches und falsches Wort, das ihr vor mir zu sprechen übereingekommen seid, bis die Zeit sich ändert. Daher teilt mir den Traum selbst mit, und ich werde wissen, daß ihr seine wahre Deutung anzeigen könnt.“

10 Die Chaldạ̈er antworteten vor dem König, und sie sprachen: „Es existiert kein Mensch auf dem trockenen Land, der die Sache des Königs anzuzeigen vermag, insofern als kein großer König oder Machthaber um eine Sache wie diese irgendeinen Magie treibenden Priester oder Beschwörer oder Chaldạ̈er befragt hat. 11 Aber die Sache, die der König selbst fordert, ist schwierig, und es existiert sonst keiner, der sie vor dem König anzeigen kann, außer den Göttern, deren eigene Wohnung gar nicht bei dem Fleisch existiert.“

12 Deswegen wurde der König selbst ärgerlich und ergrimmte sehr, und er sprach, man solle alle Weisen Babylons vernichten. 13 Und der Befehl selbst ging aus, und die Weisen waren daran, getötet zu werden; und man suchte Daniel und seine Gefährten, um sie zu töten.

14 Da wandte sich Daniel seinerseits mit Rat und verständigem Sinn an Ạrjoch, den Obersten der Leibwache des Königs, der ausgegangen war, die Weisen Babylons zu töten. 15 Er antwortete und sagte zu Ạrjoch, dem Beamten des Königs: „Warum gibt es einen solch strengen Befehl von seiten des Königs?“ Darauf gab Ạrjoch die Sache Daniel bekannt. 16 Somit ging Daniel selbst hinein und erbat sich vom König, daß er ihm eigens dazu Zeit gäbe, dem König die wahre Deutung anzuzeigen.

17 Danach ging Daniel in sein eigenes Haus; und Hanạnja, Mịschaël und Asạrja, seinen Gefährten, gab er die Sache bekannt, 18 daß auch [sie] von dem Gott des Himmels Erbarmen hinsichtlich dieses Geheimnisses erbitten sollten, damit man Daniel und seine Gefährten nicht mit den übrigen der Weisen von Babylon vernichte.

19 Dann wurde dem Daniel in einer nächtlichen Vision das Geheimnis geoffenbart. Demzufolge segnete Daniel selbst den Gott des Himmels. 20 Daniel antwortete und sprach: „Möge der Name Gottes gesegnet werden von unabsehbarer Zeit ja bis auf unabsehbare Zeit, denn Weisheit und Macht — denn sie gehören ihm. 21 Und er ändert Zeiten und Zeitabschnitte, indem er Könige absetzt und Könige einsetzt, den Weisen Weisheit gibt und Erkenntnis denen, die Unterscheidungsvermögen kennen. 22 Er offenbart die tiefen Dinge und die verborgenen Dinge, da er weiß, was im Finstern ist; und bei ihm wohnt ja das Licht. 23 Dich, o Gott meiner Vorväter, preise und lobe ich, weil du mir Weisheit und Macht gegeben hast. Und nun hast du mir bekanntgegeben, was wir von dir erbeten haben, denn du hast uns ja die Sache des Königs bekanntgegeben.“

24 Deswegen ging Daniel selbst zu Ạrjoch hinein, den der König dazu bestellt hatte, die Weisen Babylons zu vernichten. Er ging, und dies ist, was er zu ihm sagte: „Vernichte keinen der Weisen Babylons. Nimm mich mit hinein vor den König, damit ich dem König die wahre Deutung anzeige.“

25 Da nahm Ạrjoch in Eile Daniel mit hinein vor den König, und dies ist, was er zu ihm sprach: „Ich habe einen kräftigen Mann von den ins Exil Weggeführten aus Juda gefunden, der dem König die wahre Deutung bekanntgeben kann.“ 26 Der König antwortete und sagte zu Daniel, dessen Name Beltschạzzar war: „Bist du sachkundig genug, mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung bekanntzugeben?“ 27 Daniel antwortete vor dem König und sprach: „Das Geheimnis, das der König selbst fordert, können die Weisen, die Beschwörer, die Magie treibenden Priester [und] die Astrologen ihrerseits dem König nicht anzeigen. 28 Aber es existiert ein Gott in den Himmeln, der ein Offenbarer von Geheimnissen ist, und er hat König Nebukadnẹzar bekanntgegeben, was im Schlußteil der Tage geschehen soll. Dein Traum und die Visionen deines Hauptes auf deinem Bett — es sind diese:

29 Was dich betrifft, o König, auf deinem Bett stiegen deine eigenen Gedanken über das auf, was nach diesem geschehen soll, und ER, der Geheimnisse offenbart, hat dir bekanntgegeben, was geschehen soll. 30 Und was mich betrifft, es wird mir dieses Geheimnis nicht durch irgendwelche Weisheit, die in mir mehr als in irgendwelchen anderen Lebenden vorhanden ist, geoffenbart, außer zu dem Zweck, daß die Deutung dem König selbst bekanntgegeben werde und daß du die Gedanken deines Herzens kennen mögest.

31 Du, o König, erblicktest dann, und siehe, ein gewisses riesenhaftes Bild. Dieses Bild, das groß und dessen Glanz außerordentlich war, stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich. 32 Was dieses Bild betrifft, sein Haupt war aus gutem Gold, seine Brust und seine Arme waren aus Silber, sein Bauch und seine Oberschenkel waren aus Kupfer, 33 seine Beine waren aus Eisen, seine Füße waren teils aus Eisen und teils aus geformtem Ton. 34 Du schautest weiter, bis ein Stein herausgehauen wurde, nicht mit Händen, und er schlug das Bild an seine Füße aus Eisen und geformtem Ton und zermalmte sie. 35 Zu dieser Zeit wurden das Eisen, der geformte Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold alle zusammen zermalmt und wurden wie die Spreu von der Sommerdreschtenne, und der Wind trug sie weg, so daß gar keine Spur davon gefunden wurde. Und was den Stein betrifft, der das Bild traf, er wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde.

36 Dies ist der Traum, und seine Deutung werden wir vor dem König ansagen. 37 Du, o König, du König der Könige, du, dem der Gott des Himmels das Königreich, die Macht und die Stärke und die Würde gegeben hat 38 und in dessen Hand er überall, wo die Menschensöhne wohnen, die Tiere des Feldes und die geflügelten Geschöpfe der Himmel gegeben hat und den er zum Herrscher über sie alle gemacht hat: du selbst bist das Haupt von Gold.

39 Und nach dir wird sich ein anderes Königreich erheben, geringer als du, und ein anderes Königreich, ein drittes, aus Kupfer, das über die ganze Erde herrschen wird.

40 Und was das vierte Königreich betrifft, es wird sich stark wie Eisen erweisen. Insofern als Eisen alles andere zermalmt und zermahlt, so wird es wie Eisen, das zerschmettert, auch alle diese zermalmen und zerschmettern.

41 Und daß du die Füße und die Zehen teils aus geformtem Töpferton und teils aus Eisen bestehend sahst: Das Königreich selbst wird sich als geteilt erweisen, aber etwas von der Härte des Eisens wird offenbar in ihm sein, da du ja das Eisen mit feuchtem Ton vermischt erblickt hast. 42 Und was die Fußzehen betrifft, die teils aus Eisen und teils aus geformtem Ton waren: Das Königreich wird sich teils als stark erweisen und wird sich teils als zerbrechlich erweisen. 43 Daß du Eisen mit feuchtem Ton vermischt erblickt hast: Sie werden schließlich mit der Nachkommenschaft der Menschen vermischt sein; aber sie werden sicherlich nicht aneinanderhaften, dieses an jenem, so wie sich Eisen nicht mit geformtem Ton vermischt.

44 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und [ihnen] ein Ende bereiten, und selbst wird es für unabsehbare Zeiten bestehen; 45 wie du ja sahst, daß aus dem Berg ein Stein gehauen wurde, nicht mit Händen, und [daß] er das Eisen, das Kupfer, den geformten Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott selbst hat dem König bekanntgegeben, was nach diesem geschehen soll. Und der Traum ist zuverlässig, und seine Deutung ist vertrauenswürdig.“

46 Da fiel König Nebukadnẹzar selbst auf sein Angesicht, und er huldigte Daniel, und er sagte, [man solle] ihm auch ein Geschenk und Räucherwerk darbringen. 47 Der König antwortete Daniel und sprach: „Wahrlich, euer Gott ist ein Gott der Götter und ein Herr der Könige und ein Offenbarer von Geheimnissen, weil du dieses Geheimnis offenbaren konntest.“ 48 Demzufolge machte der König den Daniel groß, und er gab ihm viele große Gaben, und er machte ihn zum Herrscher über den ganzen Gerichtsbezirk Babylon und zum Oberpräfekten über alle Weisen Babylons. 49 Und Daniel seinerseits richtete eine Bitte an den König, und er setzte über die Verwaltung des Gerichtsbezirks Babylon Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo, Daniel aber war am Hof des Königs.

Kapitel 3

Nebukadnẹzar, der König, machte ein Bild aus Gold, dessen Höhe sechzig Ellen [und] dessen Breite sechs Ellen war. Er richtete es in der Ebene Dụra im Gerichtsbezirk Babylon auf. 2 Und Nebukadnẹzar selbst als König sandte hin, die Satrạpen, die Präfekten und die Statthalter zu versammeln, die Ratgeber, die Schatzmeister, die Richter, die Polizeimagistrate und alle Verwalter der Gerichtsbezirke, damit sie zur Einweihung des Bildes kämen, das Nebukadnẹzar, der König, aufgerichtet hatte.

3 Da versammelten sich die Satrạpen, die Präfekten und die Statthalter, die Ratgeber, die Schatzmeister, die Richter, die Polizeimagistrate und alle Verwalter der Gerichtsbezirke zur Einweihung des Bildes, das Nebukadnẹzar, der König, aufgerichtet hatte, und sie standen vor dem Bild, das Nebukadnẹzar aufgerichtet hatte. 4 Und der Herold rief laut aus: „Euch wird gesagt, o Völker, Völkerschaften und Sprachen, 5 daß ihr zu der Zeit, da ihr den Schall des Horns, der Pfeife, der Zither, der Dreieckharfe, des Saiteninstruments, des Dudelsacks und aller Arten von Musikinstrumenten hört, niederfallen und das Bild aus Gold anbeten sollt, das Nebukadnẹzar, der König, aufgerichtet hat. 6 Und wer nicht niederfällt und anbetet, wird im selben Augenblick in den brennenden Feuerofen geworfen werden.“ 7 Deswegen fielen zu derselben Zeit, da alle Völker den Schall des Horns, der Pfeife, der Zither, der Dreieckharfe, des Saiteninstruments und aller Arten von Musikinstrumenten hörten, alle Völker, Völkerschaften und Sprachen nieder [und] beteten das Bild aus Gold an, das Nebukadnẹzar, der König, aufgerichtet hatte.

8 Deswegen kamen zu derselben Zeit gewisse Chaldạ̈er herbei und klagten die Juden an. 9 Sie antworteten, und sie sprachen zu Nebukadnẹzar, dem König: „O König, lebe weiterhin, ja auf unabsehbare Zeiten. 10 Du selbst, o König, hast den Befehl ausgegeben, daß jedermann, der den Schall des Horns, der Pfeife, der Zither, der Dreieckharfe, des Saiteninstruments und des Dudelsacks und aller Arten von Musikinstrumenten hört, niederfallen und das Bild aus Gold anbeten sollte 11 und daß jeder, der nicht niederfallen und anbeten würde, in den brennenden Feuerofen geworfen werden sollte. 12 Es sind nun gewisse Juden da, die du über die Verwaltung des Gerichtsbezirks Babylon gesetzt hast, Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo; diese kräftigen Männer haben dir, o König, keine Beachtung geschenkt, deinen Göttern dienen sie nicht, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, beten sie nicht an.“

13 Da sprach Nebukadnẹzar in grimmigem Zorn, [man solle] Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo herbeibringen. Demzufolge wurden diese kräftigen Männer vor den König gebracht. 14 Nebukadnẹzar antwortete und sagte zu ihnen: „Ist es wirklich so, o Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo, daß ihr meinen eigenen Göttern nicht dient und das Bild aus Gold, das ich aufgerichtet habe, nicht anbetet? 15 Nun, wenn ihr bereit seid, so daß ihr zu der Zeit, da ihr den Schall des Horns, der Pfeife, der Zither, der Dreieckharfe, des Saiteninstruments und des Dudelsacks und aller Arten von Musikinstrumenten hört, niederfallt und das Bild anbetet, das ich gemacht habe, [dann gut]. Wenn ihr aber nicht anbetet, werdet ihr im selben Augenblick in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Und wer ist der Gott, der euch aus meinen Händen befreien kann?“

16 Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo antworteten, und sie sprachen zum König: „O Nebukadnẹzar, es besteht für uns keine Notwendigkeit, dir in dieser Hinsicht ein Wort zu erwidern. 17 Wenn es sein soll, so kann uns unser Gott, dem wir dienen, befreien. Aus dem brennenden Feuerofen und aus deiner Hand, o König, wird er [uns] befreien. 18 Wenn aber nicht, so werde dir, o König, kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten.“

19 Dann war es, daß Nebukadnẹzar von Zorn erfüllt wurde, und der Ausdruck seines Gesichts gegenüber Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo veränderte sich. Er antwortete und sprach, man solle den Ofen siebenmal mehr heizen, als es üblich war, ihn zu heizen. 20 Und gewisse kräftige Männer, Männer von leistungsfähiger Kraft, die in seiner Streitmacht waren, hieß er, Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo zu binden, um [sie] in den brennenden Feuerofen zu werfen.

21 Dann wurden diese kräftigen Männer in ihren Überwürfen, ihren Kleidern und ihren Mützen und ihrem sonstigen Gewand gebunden und in den brennenden Feuerofen geworfen. 22 Eben weil das Wort des Königs streng war und der Ofen übermäßig geheizt war, wurden diese kräftigen Männer, die Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo hinaufbrachten, von der Feuerflamme getötet. 23 Aber die [anderen] kräftigen Männer, alle drei, Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo, fielen gebunden mitten in den brennenden Feuerofen.

24 Da erschrak Nebukadnẹzar selbst, der König, und er stand eilends auf. Er ergriff das Wort und sprach zu seinen hohen königlichen Beamten: „Waren es nicht drei kräftige Männer, die wir gebunden mitten ins Feuer warfen?“ Sie antworteten und sagten zum König: „Doch, o König.“ 25 Er antwortete und sprach: „Seht! Ich erblicke vier kräftige Männer, die frei mitten im Feuer wandeln, und keine Verletzung ist an ihnen, und das Aussehen des vierten gleicht dem eines Sohnes der Götter.“

26 Dann näherte sich Nebukadnẹzar der Tür des brennenden Feuerofens. Er ergriff das Wort und sagte: „Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo, ihr Diener Gottes, des Höchsten, tretet heraus, und kommt hierher!“ Da traten Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo aus der Mitte des Feuers heraus. 27 Und die Satrạpen, die Präfekten und die Statthalter und die hohen Beamten des Königs, die versammelt waren, sahen diese kräftigen Männer, daß das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte und nicht ein Haar ihres Hauptes versengt worden war und sogar ihre Überwürfe nicht verändert worden waren und selbst der Geruch des Feuers nicht an sie gekommen war.

28 Nebukadnẹzar ergriff das Wort und sprach: „Gesegnet sei der Gott Schạdrachs, Mẹschachs und Ạbednẹgos, der seinen Engel sandte und seine Diener befreite, die auf ihn vertrauten und die sogar das Wort des Königs änderten und ihren Leib preisgaben, weil sie keinem einzigen Gott dienen und [keinen] anbeten wollten außer ihrem eigenen Gott. 29 Und von mir wird ein Befehl erlassen, daß irgendein Volk, [irgendeine] Völkerschaft oder Sprache, wer irgend etwas Unrechtes spricht gegen den Gott Schạdrachs, Mẹschachs und Ạbednẹgos, in Stücke gehauen werden sollte, und sein Haus sollte in einen öffentlichen Abort umgewandelt werden, da ja kein anderer Gott existiert, der befreien kann wie dieser.“

30 Sodann ließ der König selbst es Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo im Gerichtsbezirk Babylon gutgehen.

Jule | 09.27.09 | Daniel, Text in der Bibel |

34 Comments »

  1. Thomas

    Daniel 1

    Wie traurig muss es diesen Jugendlichen doch ums Herz gewesen sein, als sie aus ihrer Heimtat verschleppt wurden. Nun – ohne den Tempel, die priester die Eltern… „auf ewig“ beim „Feind“ – da hätten sie ja nun tun und lassen können, was ihnen beliebt.
    Haben sie ja auch – oder? Wie viele Jugendliche wurden „entführt“? Aber von wie vielen Jugendlichen hören wir in Gottes Wort, dass diese Gottes Gefallen gehabt hätten?

    Können wir ein bißchen Gott dienen? Oder haben die „Alten“ recht, wenn diese sagen, es gäbe nur ein „Entweder – Oder“ und kein „Sowohl als Auch“?
    Beobachten wir Daniel und seine Freunde, die zur selben Zeit wie Hesekiel in Gefangenschaft lebten.

    Was hätten wir getan – soweit ab von „Aufpassern“? Was haben die anderen Jugendlichen getan? Scheinbar waren nur vier der nach Babylon geführten in der Lage, die Situation richtig zu nutzen!
    Woher hatten diese vier Jugendlichen ihren Glauben? Waren sie so erzogen worden?
    „Daniel“ bedeutet „Mein Richter ist Gott“. Hananjas Name bedeutet „Jehova ist gnädig (gütig)“. Mischaels Name bedeutet möglicherweise „Wer ist wie Gott?“ oder „Wer gehört zu Gott?“ Und der Name Asarjas bedeutet „Jehova hat geholfen“.
    Wie ist das bei UNS und unseren Namen? Haben wir vielleicht biblische und glaubensstärkende Namen, verkürzen diese aber, um nicht als Anbeter des wahren Gottes erkannt zu werden? Ist es uns als werdende Eltern peinlich, unsere Kinder einen glaubensstärkenden Namen zu geben?
    Wie verhalten wir uns, wenn wir wissen, dass unsere Entscheidungen nicht zu einer wirklichen Konseqenz führt? Oder wenn das Gebot Gottes etwas von uns verlangt, dass unserem eigenen selbstsüchtigen Bestrebungen entgegen steht?
    Warum wäre es verkehrt gewesen, die Speisen zu essen? Waren die nicht lecker? Könnte man dies vielleicht mit Film/Fernsehen/Internet/Bücher und Musik heute vergleichen? Sind diese nicht auch alle „lecker“ aber zum Teil gegen jegliche Sittenmaßstäbe? Es bekommt doch keiner mit, was ich tue? Und wenn doch – „es ist doch nichts dabei“ – und gemachte Fehler kann man ja beichten und dann ist alles wieder OK????

    Nein – Daniel und seine Freunde hatten in ihrem Herzen beschlossen, anders zu sein, und sich an Gottes Maßstäben zu orientieren. Deshalb unterschieden sie sich von all den anderen Jugendlichen, egal woher sie stammten. Als Belohnung wurden ihre Gebete von Gott erhöhrt und er gab seinen Segen!

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:35

  2. Thomas

    Daniel 2
    Bekommen nun Daniel und seine Freunde die Strafe, weil sie einem nichtjüdischen König dienen? Muss es nicht Gottes Wille sein, dass diese Männer bestraft werden? Mischen sie sich nicht in Politik ein?
    Was hätten wir von diesen Männern gedacht? Und was hätten wir an ihrer Stelle getan? Heute scheinen einige mehr auf ihren eigenen Ruf „in den eigenen Reihen“ bedacht zu sein, als um den Ruf, den sie bei dem Höchsten haben.

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Die Babylonier zählten Daniel und seine Freunde auch zu diesen «Weisen», und so fielen auch sie unter den Befehl des Königs. Nun müssen wir die Handlungsweise Daniels und seiner Freunde beachten. Sie ist sehr lehrreich. Zuerst erbat sich Daniel in einem Geist der Demut vom König eine Fristverlängerung, in der Gewissheit einer bevorstehenden Antwort. Das offenbart den starken Glauben, den Daniel in Gott hatte. Nachdem ihnen die Verlängerung gewährt war, fanden sich Daniel und seine Gefährten zu ernstem Gebet zusammen, damit das Geheimnis des Traumes ihnen geoffenbart würde.
    Da waren also diese vier Männer, umgeben von der gröbsten Form des Götzendienstes in der damals größten Weltstadt, aber in wahrer Absonderung des Herzens und des praktischen Lebens, in Verbindung mit dem Gott des Himmels, um seine Antwort zu empfangen. Das Geheimnis, um das sie baten, wurde Daniel in einem Gesicht der Nacht geoffenbart. Er sah das Gleiche, was einige Tage zuvor der König gesehen hatte. Andere schon waren von Gott befähigt, Träume zu deuten, z.B. Joseph. Und den gleichen Traum zwei verschiedene Menschen, nicht einmal zur gleichen Zeit, sehen zu lassen, auch das bringt nur Gott zustande. Nur den seiner Knechte lässt Er ein solches Wunder erleben, der sich von den Verunreinigungen der ihn umgebenden Welt ganz für Ihn absondert.
    Das erste, was Daniel tat, war Gott zu loben und zu preisen (Verse 19-23). Er lebte tatsächlich in einer Zeitepoche, da Gott Zeiten und Zeitpunkte ändert, Könige absetzt und einsetzt und zeigt, dass Macht und Weisheit Sein sind. Gott war es, der die Könige aus der Linie Davids wegtat und Nebukadnezar erhob. Daniel beugte sich darunter und pries Gott dafür. Er lobte und rühmte Ihn auch, dass Er denen Weisheit gab, die Verständnis bekommen hatten, um sie zu empfangen, und dass Er ihm das gewünschte Geheimnis kundgetan hatte.

    in der Broschüre „Eine Welt, eine Regierung — unter Gottes Souveränität“ heißt es auszugsweise:

    Das Zermalmen der Nationen, die nationale Souveränität beanspruchen, wird lebhaft in der Prophezeiung Daniels (Kapitel zwei) beschrieben.
    40 In diesem Kapitel deutet Daniel den prophetischen Traum, den der Gott des Himmels Nebukadnezar, den Herrscher der babylonischen Weltmacht, im zweiten Jahr nach der Vernichtung Jerusalems und des von Davids Sohn, König Salomo, erbauten Tempels hatte sehen lassen. In diesem Traum sah Nebukadnezar ein riesiges Standbild von großartigem Glanz, das aus verschiedenen Metallen bestand und dessen Füße aus Eisen und Ton zusammengesetzt waren. Es stellte die aufeinanderfolgenden Weltmächte dar, nämlich das babylonische Weltreich, das medo-persische, das griechische, das römische und das anglo-amerikanische Weltreich. Darauf sah er, wie ein Stein, der ohne Menschenhand aus einem weit entfernten Berg herausgehauen worden war, das Standbild an seine Füße traf und es schließlich zu Staub zermalmte, der dann von einem starken Wind fortgeblasen wurde. Eines ist sicher: Das Zermalmen des symbolischen Standbildes zu Staub stellte das Ende eines Systems der Dinge dar, ein Ende, das durch ein übernatürliches Mittel ohne das Mitwirken von Menschenhänden und menschlichem Verstand herbeigeführt werden wird. Die Erfüllung der Prophezeiung Jesu Christi über den „Abschluß des Systems der Dinge“ zeigt, daß die Vernichtung dieses Systems unmittelbar bevorsteht.

    Nutzen wir also unsere Möglichkeiten, uns einen guten Namen bei Gott zu machen, unabhängig davon, was andere über uns denken. Dass der Allmächtige auf der Seite Daniels war, zeigt sich deutlich, da er ihm den Traum deuten ließ.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:36

  3. Thomas

    Daniel 3
    Oh – jetzt geht es aber diesen Männern an den Kragen! Kein Wunder! Schließlich mischen sie sich in die Politik ein – und wird nicht sogar von Daniel gesagt, dass er der oberste der magie treibenden Priester wurde? Also dass muss ja Konsequenzen haben – oder?

    in dem Buch „Mein Buch mit biblischen Geschichten“ wird das Kapitel wie folgt zusammengefasst:

    Sie verbeugen sich nicht
    KANNST du dich an diese drei Männer erinnern? Das sind die Freunde von Daniel. Sie hatten sich geweigert, etwas zu essen, was nicht gut für sie war. Die Babylonier nennen sie Schadrach, Meschach und Abednego. Warum verbeugen sie sich hier nicht vor diesem riesigen Standbild, so wie die anderen? Wir wollen mal sehen.
    Erinnerst du dich noch an die Gesetze, die Jehova selber geschrieben hat und die man die Zehn Gebote nennt? Das erste Gebot davon ist: »Du sollst außer mir keine anderen Götter anbeten.« Die jungen Männer hier halten dieses Gebot, obwohl das für sie nicht leicht ist.
    Nebukadnezar, der König von Babylon, hat viele wichtige Leute zusammengerufen. Sie sollen das Standbild verehren, das er aufgestellt hat. Gerade hat er zu diesen Leuten gesagt: »Wenn ihr die Hörner, die Harfen und die anderen Instrumente hört, sollt ihr euch verbeugen und das goldene Standbild anbeten. Wer sich nicht verbeugt und es nicht anbetet, wird sofort in einen Feuerofen geworfen.«
    Als Nebukadnezar hört, dass sich Schadrach, Meschach und Abednego nicht verbeugt haben, wird er sehr wütend. Er ruft sie zu sich und gibt ihnen noch eine Chance. Doch die jungen Männer verbeugen sich auch diesmal nicht. Sie vertrauen auf Jehova. »Unser Gott kann uns retten«, sagen sie zu Nebukadnezar. »Und selbst wenn er uns nicht rettet, werden wir uns trotzdem nicht vor deinem goldenen Standbild verbeugen.«
    Da wird Nebukadnezar noch wütender. Er zeigt auf den Ofen in der Nähe und befiehlt: »Heizt ihn siebenmal mehr als sonst!« Seine stärksten Männer sollen Schadrach, Meschach und Abednego fesseln und in den Ofen werfen. Der Ofen ist so heiß, dass die starken Männer von den Flammen getötet werden. Aber was passiert mit den drei jungen Männern, die sie hineingeworfen haben?
    Der König schaut in den Ofen und bekommt einen Schreck. Er fragt: »Haben wir nicht drei Männer gefesselt und in den Feuerofen geworfen?«
    »Ja, das stimmt«, antworten seine Diener.
    Da sagt der König: »Aber ich sehe vier Männer in dem Feuer umhergehen. Sie sind gar nicht gefesselt und das Feuer macht ihnen nichts. Und der vierte sieht aus wie ein Gott.« Er geht näher an die Tür des Ofens heran und ruft: »Schadrach! Meschach! Abednego! Kommt heraus, ihr Diener des höchsten Gottes!«
    Als sie herauskommen, sehen alle, dass ihnen nichts passiert ist. Der König sagt nun: »Groß ist der Gott von Schadrach, Meschach und Abednego! Er hat einen Engel geschickt und sie gerettet, weil sie sich vor keinem anderen Gott verbeugen, sondern nur ihn anbeten.«
    Sollten wir Jehova nicht auch so treu sein?
    2. Mose 20:3; Daniel 3:1-30

    In einem Nachschlagewerk heißt es dazu:

    Es wird uns nicht gesagt, wie viel Zeit zwischen den Ereignissen des zweiten und dritten Kapitels vergangen war. Wir haben aber den Eindruck, dass im Geist Nebukadnezars eine Verbindung bestand zwischen dem Bild, das er im Traum sah und dem, das er machen ließ. Im Bild seines Traumes war nur das Haupt von Gold. Es stellte ihn und sein Reich dar. Das Bild aber, das er baute, bestand ganz aus Gold. Eine Elle entsprach der Länge eines menschlichen Unterarms und Maß etwa 50 cm, so dass das Bild ungefähr 30 m hoch und 3 m breit sein musste. Unermessliche Goldvorräte ermöglichten dem König, seinen Plan auszuführen. Vielleicht waren sie nicht so gewaltig, wie die Schätze Salomos, aber es wird uns dadurch doch gezeigt, dass die «Zeiten der Nationen» mit einer eindrücklichen Entfaltung von Macht, Reichtum und Herrlichkeit begannen. Und wie wird die Herrschaft der Nationen enden?

    Die Ähnlichkeiten sind ebenso auffallend. Sie zeugen von der Tatsache, dass die sündigen Bestrebungen des gefallenen Menschen zu allen Zeiten die gleichen sind. Der Gott des Himmels verlieh Nebukadnezar große Macht und Herrlichkeit. Und sogleich benützte sie dieser, um sich in dem riesigen goldenen Standbild selbst zu verherrlichen. Viele Völker lebten unter seinem Machteinfluss. Jedes hatte seine eigenen Götter, die sie anbeteten. Sie durften ihre eigenen Gottheiten beibehalten, hatten aber darüber hinaus eine übergeordnete Religion anzunehmen, die sie untereinander verband und unter dem Einfluss des Königs hielt. Daher der Ruf des Herolds: «…ihr Völker, Völkerschaften und Sprachen».
    Zudem wussten diese Monarchen des Altertums, wie sie die Massen beeinflussen konnten. Jede Art von Musik, sei es gepflegte, klassische oder minderwertige, heidnischen Ursprungs, übt einen sehr feinen Einfluss auf den menschlichen Geist aus. Ja, die niedrigste Art, die hartrhytmische, hat die berauschendste Wirkung. Denken wir nur an die «Totentänze» der Eingeborenen vieler Stämme. Unter dem Einfluss solcher Musik geraten die Menschen, besonders die jungen, leicht in einen rauschähnlichen Zustand, in Ekstase.

    So wurde also, um die mächtige Ansammlung von Menschen zur Anbetung des goldenen Bildes und damit zur Huldigung des mächtigen Königs zu bewegen, «allerlei Art von Musik» gespielt. Die gesetzliche Strafe für ein Zuwiderhandeln war die, lebendig in den brennenden Feuerofen geworfen zu werden. …
    Im Verlauf unseres Kapitels lernen wir, wie Gott die Absichten Nebukadnezars durchkreuzte. In Offenbarung 19 jedoch lesen wir, wie ein viel drastischeres und ewiges Gericht das Tier, in dem kommenden Bild verkörpert, und den falschen Propheten, der es unterstützt, treffen wird. Von all den Lüsten und Wünschen, die in der Natur des gefallenen Menschen vorhanden sind, sitzt das Verlangen, sich selbst zu verherrlichen, am tiefsten. Es führt bis zu seiner Selbstvergötterung.
    Schon am Anfang verfiel er der verführerischen Behauptung Satans: «Ihr werdet sein wie Gott, erkennend Gutes und Böses» (1. Mose 3,5). Natürlich verschwieg ihnen der Widersacher, dass sie Gutes erkennen würden, ohne fähig zu sein, es zu tun, und Böses, ohne in der Lage zu sein, es zu meiden. Seither ist Selbsterhöhung der vorherrschende Gedanke in unserer Welt. So war es mit Nebukadnezar. Für den Augenblick war er die Spitze der Pyramide. Unter ihm, zu seiner Unterstützung, waren «die Satrapen, die Statthalter und die Landpfleger, die Oberrichter, die Schatzmeister, die Gesetzeskundigen, die Rechtsgelehrten und alle Oberbeamten der Landschaften». Diese Aufzählung bedeutender Persönlichkeiten in acht Gruppen finden wir zweimal in unserem Kapitel, um die Festigkeit dieser Pyramide zu unterstreichen. Aus dieser scheinbar unanfechtbaren Stellung heraus erließ der König diese Verfügung, mit der er auch Gott herausforderte. Gott nahm die Herausforderung an, und zwar in den drei treuen Dienern, die Er sich dazu ausersehen hatte.

    Aber sie teilten mit Daniel die Hingabe an den einen wahren Gott, die bei allen eine tiefgehende Absonderung von den Gräueln des Götzendienstes zur Folge hatte. Daher blieben sie aufrecht stehen, als die Menge vom Höchsten bis zum Niedrigsten niederfiel, um das Bild anzubeten. Sie gaben ein Beispiel für den Grundsatz aus Apostelgeschichte 5,29: «Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen». Ihre Feinde erstatteten sofort Bericht, um die Wut und den Zorn Nebukadnezars anzufachen. Nachdem der König sich wenigstens erkundigt hatte, ob der Bericht über die Missachtung des Gebots wahr sei, stellte er ihnen sein Ultimatum. Er schloss es mit den anmaßenden Worten: «Wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten wird?» Die Antwort der drei Juden ist eine denkwürdige. Wenn uns unser Gedächtnis nicht täuscht, finden wir hier zum ersten Mal den Bericht, dass ein Diener Gottes direkt mit der Todesstrafe bedroht wird, falls er seinen Gott nicht verleugne und seinen Glauben abschwöre. Früher wurde schon ein Elia bedroht, wenn auch nicht so direkt. Nun aber gab es viele solche Fälle. In Kapitel 6 kam Daniel in diese Lage.
    ….
    An erster Stelle behaupteten sie, dass ihr Gott fähig sei, sie zu erretten. Sie priesen seine Macht. An zweiter Stelle verschwiegen sie keineswegs die Tatsache, dass Gott sie aus Ihm eigenen Gründen nicht erretten könnte. Und zuletzt betonten sie mit allem Nachdruck, dass wenn Gott es nicht gefiel, sie zu erretten, sie doch niemals ihren Gott aufgeben würden. Sie würden keineswegsdas goldene Bild anbeten, noch die falschen Götter ehren. «Wir werden deinen Göttern nicht dienen», war ihr endgültiges Wort. Die Folge war, dass Gott sich mächtig zu ihnen bekannte. Wir tun gut, uns daran zu erinnern, dass die Verführung dieser Welt uns meistens mehr schadet, als ihr Widerstand und ihre Unglücks- und Todesdrohung. …. Möge Gott uns auch eine solche Charakterstärke geben, wie diese drei Hebräer sie offenbarten, so dass wir den Versuchungen mit den Worten: «Es sei kund … wir werden nicht …», entgegentreten können.
    Wenn wir die Erzählung weiter verfolgen, stellen wir bei Nebukadnezar eine völlige Veränderung gegenüber dem, was wir am Ende des zweiten Kapitels lesen, fest. Damals lag er auf seinem Angesicht in der Gegenwart Daniels. Das Fallen auf sein Angesicht ist ein Zeichen dafür, dass man in den Hintergrund treten will. Hier steht er auf seinen Füssen und ist so voll Grimmes, dass sein Antlitz sich in brutaler Entschlossenheit verändert. Nicht nur sollen die drei Männer, die seinem Willen trotzten, ins Feuer geworfen werden, sondern der Ofen soll noch siebenmal heißer als normal gemacht werden. Die stärksten Männer seiner Armee mussten sie hineinwerfen. So wurde das Urteil gefällt und die verhängte Strafe ausgeführt.Nun begann sich die Hand Gottes zu zeigen. Das Gericht traf zuerst die Kräftigsten aus Nebukadnezars berühmter Armee und nicht die drei wehrlosen Juden. Das erste, was der stolze, gottlose König sah, war der Tod seiner stärksten Männer durch die Flammen des übermäßig geheizten Ofens. Wie demütigend für ihn! Das Nächste, was er sah, waren vier Männer, die frei und unverletzt mitten im Feuer wandelten, an der gleichen Stelle, wo seine besten Soldaten umgekommen waren. Das Feuer, das für die einen Tod bedeutete, war nicht nur Bewahrung, sondern auch Befreiung für die Diener Gottes. Gebunden waren sie hineingeworfen worden, jetzt wandelten sie frei, denn das einzige, was das Feuer verzehrt hatte, waren ihre Bande. Zudem hatten sie einen himmlischen Besucher bekommen.
    Vor diesem höchst erstaunlichen Wunder wurde der wütende König ganz klein. Der Traum in Kapitel 2, den Daniel erklärte, hatte ihn bewegt. Doch, obwohl er erfuhr, dass er das goldene Haupt des Bildes verkörperte, nahm er die Tatsache doch nicht zu Herzen, dass diese höchste irdische Stellung, die er erreicht hatte, ihm vom Gott des Himmels gegeben worden war. Wie hätte er sonst so überheblich fragen können: «Wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten wird?» Der Gott des Himmels, der ihm seine Regierungsgewalt gegeben hatte, nahm die Herausforderung an. Er kehrte die Worte des Königs um, nahm dem siebenfach geheizten Feuer seine Gewalt und machte seine Gegenwart bei denen sichtbar, die des Königs Opfer waren. Der König erkannte, dass das Aussehen des Vierten göttlich war. Die Worte, mit denen er nun seine Überzeugung ausdrückte, waren zweifellos von Gott gewirkt. Früher schon hatte Bileam Worte ausgesprochen, die er ohne göttlichen Zwang niemals gesagt hätte. … So war es auch hier. Nebukadnezar anerkannte, dass Gott eingegriffen und dabei seine Gegenwart bei den zum Tod verurteilten Männern geoffenbart hatte. Er drückte es richtig aus, ohne aber die ganze Wahrheit seiner Worte zu begreifen. Erst im Neuen Testament lesen wir, dass der Vater die Pläne macht und Gott, der Sohn, sie offenbart und ausführt. Das Wunder war so vollständig, dass weder ihre Kleider verändert, noch ihre Haare versengt waren, noch der Geruch des Feuers an sie gekommen war. Der König musste in allem die Hand Gottes anerkennen und seine Macht bestätigen. Und doch ging seine Erkenntnis nicht weiter, als dass er Ihn «Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos» nannte. Schon in Kapitel 2 ging seine Kenntnis nicht über den «Gott Daniels» hinaus. Obwohl er Ihn nicht als seinen Gott akzeptierte, verhängte Er verschiedene Strafen gegen jeden, der sich wider Ihn auflehnen würde. Dieser große Mann, mit dem die Zeiten der Nationen begannen, hatte noch eine gründlichere Lektion zu lernen.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:38

  4. Jule

    Jehova beweist den drei jungen Männern seine Zuneigung

    Es schien, als wären die jungen Männer überhaupt nicht im Feuer gewesen. Weder rochen sie nach Feuer noch war eins ihrer Haare versengt.

    Jeder, der nur mal in der Nähe eines kleinen Lagerfeuers gewesen ist, weiß, wie sehr sich der Feuergeruch in der Kleidung und in Haut und Haaren festsetzt. Oder jemand, der an einem heißen Ofen arbeitet, weiß, dass da schnell mal die Augenbraunen anschmirgeln, wenn man nicht aufpasst.

    Aber weder ihrer Kleidung, noch ihren Haaren war was passiert. Sie rochen nicht einmal nach Feuer und Rauch.

    Dies zeigt, wie sehr Jehova sie liebte und welches großartige Wunder er wirkte um ihnen zu zeigen, wie sehr er sie liebte und welch großes Wohlgefallen er an ihnen hatte.

    Denn eigentlich hätte es schon gereicht, wenn er ihnen den Schmerz erspart hätte, wenn sie verbrannt wären, oder den Schmerz, den sie durch Verbrennungen erleiden würde. Aber Jehova hatte eine dicke Wand zwischen sie und das Feuer errichtet und ihnen zusätzlich einen Engel gesandt, der sie tröstete und stärkte.

    Interessant in diesem Zusammenhang auch das Bild auf der Seite 78 (im Daniel-Buch), wo die Reaktion der 3 jungen Männer gezeigt wird. Sie tanzen nicht triumphierend durch das Feuer, weil sie den König überwunden hatten, sondern sie loben und preisen Gott für die wunderbare Rettung und Stärkung.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:50

  5. Jule

    dem Drang widerstehen, die Wunder Jehovas zu normalisieren

    Heute im Buchstudium hatten wir einen ähnlichen Gedanken, wie schon im Zusammenhang mit dem Essen der Delikatessen:

    Bei den Delikatessen und wurden wir vom treuen und verständigen Sklaven darauf hingewiesen, dass die bessere Gesundheit von Daniel und seinen Gefährten keineswegs der vegetarischen Kost zuzuscheiben sei:

    Das sollte man nicht als einen Beweis dafür werten, daß vegetarische Kost besser ist als eine reichhaltige Nahrung mit Fleisch. Nach zehn Tagen kann man schließlich bei keiner Art Nahrung greifbare Ergebnisse erwarten, aber für Jehova ist das keine zu kurze Zeit, um das zu erreichen, was er sich vorgenommen hat
    (S. 41 Abs. 26)

    Auch hier im Zusammenhang mit Nebukadnezars Geistesgestörtheit und einer heute bekannten Krankheit wird ähnliches gesagt:

    Die Symptome von Lykanthropie gleichen denen von Nebukadnezars Wahnsinn. Da ihm seine Geisteskrankheit jedoch von Gott auferlegt worden war, läßt sie sich nicht eindeutig mit einer heute bekannten Krankheit gleichsetzen.
    (S. 94 Abs. 22)

    Das verdeutlicht eigentlich, dass wir der Neigung widerstehen sollten, für die Wunder, die Jehova bewirkt eine Erklärung zu finden…

    vergessen wir nicht:
    „Gottes Gedanken sind höher als unsere Gedanken“

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:52

  6. Jule

    Was genau zählt alles zum Götzendienst, vor dem wir uns hüten sollten?

    Auch wir hüten uns vor allen Formen des Götzendienstes.

    Das Verbeugen vor dem Standbild könnte man heute mit dem Fahnengruß gleichstellen. Ein Bibelkommentator schreibt dazu: „Es war praktisch eine Art Fahnengruß, wenngleich es wegen der Wechselbeziehung zwischen religiöser und nationaler Loyalität auch eine religiöse Bedeutung gegeben haben mag“

    Wir lehnen zwar jede Form von Götzendienst ab, aber wir sind bereit Achtung und Respekt zu erweisen.
    Ein Beispiel aus dem Jahrbuch 1990 mag das veranschaulichen:

    Aus Kanada kommt eine Erfahrung, die zeigt, wie wichtig es ist, daß Eltern nicht lediglich Regeln aufstellen, sondern ihre Kinder biblische Grundsätze lehren und sie darin unterweisen, wie Kinder und Jugendliche diese Grundsätze anwenden können. Terra war erst 11 Jahre alt und noch nicht getauft, als sie von einem ihrer Lehrer unerwartet auf die Probe gestellt wurde. Damals war sie die einzige Zeugin Jehovas in der ganzen Schule.

    Eines Morgens merkte Terra, daß der Lehrer mit einer ihrer Mitschülerinnen während des Unterrichts für einige Minuten den Klassenraum verließ. Kurz darauf forderte der Lehrer Terra leise auf, mit ihm zum Rektor zu kommen. Er sagte ihr aber nicht, warum. Als sie ins Rektorat kamen, bemerkte Terra auf dem Schreibtisch des Rektors die ausgebreitete kanadische Fahne. Nur Terra, ihr Lehrer und der Rektor waren im Raum.

    Dann wies der Lehrer Terra an, auf die Fahne zu spucken. Er meinte, da sie die Nationalhymne nicht singe und die Fahne nicht grüße, gebe es doch keinen Grund, nicht darauf zu spucken, wenn sie dazu aufgefordert werde. Obwohl Terra über diese Aufforderung sehr verwundert war, weigerte sie sich, das Symbol ihres Landes zu schänden. Sie erklärte, daß Jehovas Zeugen die Fahne zwar nicht verehren, sie aber dennoch respektieren. Als der Lehrer Terras Standhaftigkeit sah, ging er mit ihr ins Klassenzimmer zurück.

    Dort sagte er vor der ganzen Klasse, er habe soeben ein Experiment gemacht. Er sei mit zwei Schülerinnen nacheinander ins Rektorat gegangen und habe beide angewiesen, auf die Fahne zu spucken. Obwohl die erste Schülerin an patriotischen Zeremonien teilnehme, habe sie, als sie dazu aufgefordert worden sei, auf die Fahne gespuckt. Im Gegensatz dazu, so erklärte der Lehrer, sei Terra ein Mädchen von Grundsätzen. Sie singe zwar nicht die Nationalhymne und grüße auch nicht die Fahne, doch sie habe sich geweigert, diese zu entehren.

    Der Lehrer sagte, daß Terra diejenige sei, die der Fahne die gebührende Achtung entgegengebracht habe. Mit ihrer respektvollen Handlungsweise machte sie Jehova und seiner Organisation alle Ehre.

    Eigentlich möchten wir dem Götzendienst immer gern ganz aus dem Weg gehen, aber wir müssen lernen, ein gesundes Mittelmaß zu finden, was die Erfahrung mit dem Bruder nach den Geschehnissen des 11. Septembers uns lehrt. Denn dadurch, dass er respektvoll mit rausgegangen ist, bekam er die Gelegenheit ein Gebet für alle zu sprechen und konnte so ein gutes Zeugnis geben.
    Bleiben wir hier also ausgeglichen.

    Andere Formen des Götzendienstes sind nicht gleich ganz so offensichtlich.
    Hier erwähnt unser Buchstudiumleiter z.B. noch Starkult, Habsucht, Schlemmerei und Pornographie.
    Habsucht wird uns von der Werbung eingeredet. Dort wird uns suggeriert, dass wir immer mehr Produkte benötigen würden, ohne die wir aber bestens auskommen könnten.
    Schlemmerei ist allerdings nicht nur zu vieles Essen, wie wir aus dem Beitrag von Hartmut lernen könnten, sondern auch, wenn wir uns unmäßig damit beschäftigen.

    Zum Götzendienst zählt alles, was den Platz einnimmt, den eigentlich Gottes Königreich einnehmen sollte (Matthäus 6:33).

    Also alles,
    – was uns unserer Zeit,
    – Kraft, Energie und finanzieller Mittel beraubt,
    die wir besser zur Förderung der Königreichsinteressen einsetzten könnten.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:56

  7. Jule

    warum sie sich vor dem Standbild niederbeugen sollten – und wie es bei uns heute sein kann

    Große Konzerne versammeln ihre Mitglieder heute auch ab und zu zu einer Feierlichkeit in der Größenordnung. Sie wollen damit den Zusammenhalt und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. „Wir sind ein großes Team“, „wir gehören alle zusammen“

    Die Beamten kamen hier ja alle aus den verschiedensten Ländern. Sinnbildlich wurde ihnen mit der Anbetung des Standbildes gesagt „vergiss deine Gottheiten, Nebukadnezar ist der Oberste“. Diese Art der Demonstration war sicherlich sehr eindrucksvoll.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:56

  8. Jule

    Der Feuerofen – warum so eine harte Strafe

    Dies war eine sehr harte Strafe, denn es würde die endgültige Vernichtung bedeuten, Auflösen in Asche.

    Die Menschen der damaligen Zeit hegten die Hoffnung, irgendwo weiter zu leben und hatten daher mit der Art der Bestrafung ein Problem. Für viele der Religionen ist es etwas Schlimmes, verbrannt zu werden. Für die Juden bedeutete es keine Aussicht auf eine Auferstehung zu haben, denn damals wurden nur Verbrecher verbrannt.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:57

  9. Jule

    die damalige religiöse Atmoshpäre

    Die Stadt hatte über 50 Tempel mit zahlreichen Gottheiten. Es gab auch einige Triaden dort. Im letzten Satz wird sehr anschaulich die Atmosphäre beschrieben, wenn es dort heißt „Magie, Zauberei und Astrologie spielten in der babylonischen Religion eine bedeutende Rolle“.

    Wenn man mal das Pergamon-Museum in Berlin besucht, bekommt man einen kleinen Einblick von der Pracht, aber auch von der Allgegenwärtigkeit der Gottheiten. Die ganzen Gebäude waren prachtvoll bemalt, zumeist mit irgendwelchen Gottheiten. So wurden sie dort in Babylon auf Schritt und Tritt an die anderen Götter erinnert.

    Da Magie, Zauberei und Astrologie in Babylon eine so bedeutende Rolle spielte, war das religiöse Umfeld für die Juden eigentlich ein Giftcocktail.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:57

  10. Jule

    Warum war es für Nichtjuden kein Problem, sich Nebukadnezars Befehl zu fügen?

    Warum war es für Nichtjuden kein Problem, sich Nebukadnezars Befehl zu fügen?

    Sie selbst waren ja auch verschiedenen Schutzgöttern ergeben. Da sie der Ansicht waren, es gäbe viele Götter, fanden sie nichts dabei, auch noch anderen mit zu dienen.

    Auch in den heutigen Religionen finden wir ähnliche Ansätze.

    Ich erinnere mich in dem Zusammenhang immer wieder an ein Gespräch mit der damaligen Kindergärtnerin von Yve, die nicht begreifen wollte, warum wir nicht mehr an den verschiedenen religiösen Feiertagen und Handlungen teilnahmen (wir waren vorher evangelisch und fanden es nicht ganz so schlimm.)

    Der Kindergarten war von der katholischen Kirche und da er direkt an der Kirche angebaut war, hatten wir es uns (bevor wir in die Wahrheit kamen) zur Gewohnheit gemacht, morgens, bevor ich sie im Kindergarten abgab, in die Kirche zu gehen und vor dem Bild eine Kerze anzuzünden.

    Irgendwann bat mich mal eine Mutter (die selbst katholisch war), mit ihr in die Kirche zu gehen und für sie zu beten. Wir sind dann von einem Heiligenbild zum nächsten gewandert, wo ich vor jedem eine neue Kerze anzünden musste und für sie beten musste. Auf meine Frage, warum so viele, war die Antwort, dass das alles verschiedene Schutzpatrone waren und man keinen vergessen dürfe.

    Für die Katholiken war es also ganz normal, zu verschiedenen Heiligen oder Schutzpatronen zu beten.

    In dem Zusammenhang, warum wir einige Dinge nun nicht mehr tun würden, war die Kindergärtnerin ganz ungehalten und warf mir mangelnden Respekt vor meinen Mitmenschen vor. Wenn sie bei einer Buddhistin eingeladen wäre und diese von ihr wünscht, sich mal eben vor ihrem Buddha zu verneigen, dann habe sie kein Problem damit, denn sie würde ihren Mitmenschen immer gern Achtung und Respekt erweisen. Auf meinen Einwurf, dass wir nur Jehova, den Schöpfer aller Dinge, anbeten sollten, warf sie mir Engstirnigkeit vor.

    Damals hatte ich das nicht so ganz verstehen können, aber nun in diesem Zusammenhang bekommt das Sinn:

    Da sie als gute Katholikin gewohnt war, verschiedene Heilige und Schutzpatrone anzubeten, war es für sie kein Problem auch mal eben einen Buddha oder ähnliches die Ehre zu erweisen

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:58

  11. Jule

    aus welchem Berg der Stein gehauen wurde

    Für mich war beim Vorbereiten der Ausdruck, dass der Stein aus der universellen Souveränität Jehovas herausgehauen wurde, ziemlich verwirrend.
    Hier nochmal die Erklärung dazu:

    Der Berg war Jehovas universelle Organisation, der Stein war das messianische Königreich, dass Jehova Jesus im Oktober 1914 übertragen hatte.
    In Psalm 2:6 sagt Jehova, dass er seinen König eingesetzt hätte und in Offenbarung 12:1-5 wird die Geburt des Königreiches durch Jehovas Organisation beschrieben.
    Aus dem Berg heraus = aus dem, was schon vorhanden ist = Jehovas universelle Organisation.
    Das war 1914, als Jehova Jesus die Macht übertragen hatte.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 14:59

  12. Jule

    Warum wird 2 x erwähnt, dass die Zehen aus Eisen und Ton bestehen?

    In dem Bibeltext wird 2 x die Vermischung von Eisen und Ton erwähnt. Das ist zum einen Nachdruck durch Wiederholung und zum anderen soll es die Ungeheuerlichkeit betonen. Kein Statiker würde auf die Idee kommen, Eisen mit Ton zu vermischen und dann ein Standbild darauf aufzubauen.

    Nebukadnezar kannte sich mit Statik gut aus, schließlich hatte er die hängenden Gärten konstruiert.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 15:04

  13. Jule

    Wie hilft uns Daniels Bitte an den Türhüter heute im Predigtdienst?

    Daniel war nicht entmutigt oder bockig, weil sein erster Versuch unfruchtbar war. Er wandte sich einfach zur richtigen Zeit an den richtigen Mann.

    Daniel wollte keine Schwierigkeiten herausfordern. Schon Sprüche 15:1 legt uns nahe, mit einer milden Antwort Grimm abzuwenden.

    Manchmal müssen wir einfach eine passende Gelegenheit abwarten.

    Wenn z.B. im Predigtdienst irgendein Wohnungsinhaber für die anderen entscheidet, ob sie Interesse haben oder nicht, ist es oft klüger, für diesen Tag weiter zu gehen.

    Oder wenn uns ein Mieter von einem 10-Familien-Haus des Hauses verweist. Hier bringt es überhaupt nichts, wenn wir auf unserem Recht der Religionsfreiheit bestehen würden.

    Da ist es meist besser, zu gehen und ein anderes Mal – zu einer günstigeren Zeit – wieder zu kommen

    Kommentar — 27. September 2009 @ 15:04

  14. Jule

    Was den Jugendlichen half, die richtigen Entscheidungen zu treffen

    Die 4 Jugendlichen hatten es nicht leicht in Babylon. Sie waren weit weg von zu Hause, von ihren Eltern und die Unterstützung durch die elterliche Belehrung. Außerdem hatten die meisten der anderen ins Exil geführten Jugendlichen scheinbar kein Problem, sich in gewisser Hinsicht anzupassen.

    Aber sie wußten, dass sie jehova für ihr Verhalten Rechenschaft würden ablegen müssen, denn Jehova sieht alles (Prediger 12:14).
    Sie kamen zu dem richtigen Schluss, weil sie darüber nachdachten, wie Jehova darüber denkt.

    Das kann auch uns eine Hilfe sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Grundvorraussetzung ist allerdings, dass wir Jehova und seine Einstellung wirklich gut kennen.

    Das erreichen wir durch ein intensives persönliches Studium und indem wir wirklich gebetsvoll und aufrichtig über das Gelernte nachsinnen –
    ob Jung oder Alt…

    Kommentar — 27. September 2009 @ 15:04

  15. Jule

    Was das Ablehnen der Delikatessen mit einem gut geschulten Gewissen zu tun hat

    Die Art und Weise, wie sie die Speisen des Königs ablehnten, lehrt uns was für die heutige Zeit.

    Sie haben nicht alles abgelehnt, sondern nur die Delikatessen. Mit den anderen Speisen waren sie einverstanden. Alles abzulehnen wäre einfach nur rebellisch gewesen und hätte keine besonders guten Ergebnisse erzielt.

    Auch unsere Kids in der Schule können nicht alles ablehnen. So können sie zwar darauf bestehen, kein Weihnachten mit zu feiern, aber sie müssen trotzdem den Politikunterricht mit machen.

    Wir müssen unseren Kindern helfen, ein gut geschultes Gewissen zu entwickeln. Es ist immer besser, wenn sie sagen „ich möchte das nicht, weil es Jehova nicht gefällt“ oder „weil mein Gewissen damit beschmutzt wird“, als wenn sie sagen „als ZJ darf ich das nicht“ oder „mein Glaube erlaubt mir das nicht“.

    Kleines Beispiel, als meine Tochter in der Grundschule war:

    Die Kunstlehrerin hatte überhaupt kein Verständnis dafür, dass meine Tocher z.B. nicht bereit war, einen Weihnachtsmann so zu malen, wie es vorgegeben war oder ähnliche Dinge. Oft hat sie sich ärgerlich an mich gewandt, dass meine Tochter wohl überhaupt nichts dürfte. Auf meine Frage hin, was meine Yve denn sage, wenn sie sich weigere, gewisse Dinge zu tun, kam die Antwort „ich möchte das nicht, weil es mein Gewissen verletzt“.

    Auf mein Argument, warum sie meine Tochter denn zwingen wolle etwas zu tun, was ihr völlig zuwider sei und eigentlich einer kleinen Vergewaltigung gleich käme, hatte sie keine Erwiderung parat.

    Hätte Yve allerdings gesagt „als ZJ darf ich sowas nicht“, hätte die Lehrerin wohl nicht so bald Ruhe gegeben.

    Aber wenn unsere Kinder deutlich machen können, dass ihr Gewissen das nicht zulässt, werden die Lehrer eher Verständnis haben

    Kommentar — 27. September 2009 @ 15:27

  16. Jule

    Entschlossen, Jehova treu zu bleiben – wie können wir unseren Kids dabei helfen?

    Die ganze Ausbildung in Babylon, die Änderung der Namen und dass sie am Tisch des Königs von seinen Delikatessen essen sollten, zielte darauf ab, dass sie sich Jehova, ihrem Gott, entfremden sollten.
    Aber Daniel und seine Freunde beschlossen in ihrem Herzen, Gott treu zu bleiben und erinnerten sich an die Belehrung, die sie zu Hause erhalten hatten.

    Was bedeutet das für uns und unsere Kinder heute?

    Interessant hierbei ist, dass es Jugendliche waren, also im Alter zwischen 12 und 17 Jahren. Aber die Belehrung, die sie bis dahin erhalten haben, hatte ihr Herz erreicht und so konnten sie gute Entscheidungen treffen.

    Auch unsere Jugendlichen müssen dazu in der lage sein, denn auch sie werden bereits in der Schule versucht. Sie müssen bis zum Schuleintritt bereist soweit in ihrem Glauben gestärkt sein, dass sie „was in ihrem Herzen beschliessen“ könen, also Gewissensentscheidungen treffen können.

    In Sprüche 22:6 ist von einem Knaben die Rede, den wir gemäß den Weg für ihn erziehen sollten und in 2. Timotheus 3:15 wird uns nahe gelegt, unsere Kinder bereits von frühester Kindheit an zu erziehen.

    Es scheint oft nur so, als ob unsere Kinder noch zu jung sind, um die Dinge richtig mit zu bekommen.

    Ein Beispiel:
    Yve war gerade 5 Jahre alt, als wir in die Wahrheit kamen und die Zusammenkünfte besuchten. Sie hat während der Zusammenkünfte meist gemalt. Aber das, was sie mitbekommen hatte, reichte wohl aus, um ihrem Vater im Anschluss mit kleinen Predigten zu „nerven“, was Jehova möchte und was nicht.

    In 2. Timotheus 3:14,15 wird noch gesagt, dass Timotheus bereits in frühester Kindheit „zu glauben überzeugt worden ist“.

    Wir müssen unsere Kinder auch möglichst früh formen.

    Auch Satan formt unsere Kids von frühester Kindheit an, denken wir nur an die verschiedenen Kinderserien, die sich oft um Dämonen, kleine Hexen oder ählichen handeln.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 15:29

  17. Jule

    Daniel und seine Gefährten hatten sich schon vor ihrem Exil bewährt

    Als es darum ging, wieso es sicher zu sein scheint, dass Daniel und seine drei Gefährten gottesfürchtige Eltern hatten, ein kleiner Einblick:

    Trotz des geistig und sittlichen Verfalls in Jerusalem zeichneten sie sich durch hervorragende Eigenschaften aus. Sie wurden nicht erst in Babylon mit Unsittlichkeit und Götzendienst konfrontiert, sondern erlebten solche unhaltbaren Dinge bereits in ihrer Heimat Jerusalem.

    In Jeremia 36:21-26 wird gesagt, dass der damalige König die Botschaft Jehovas an ihn einfach zerriss und ins Feuer warf, also hatte er überhaupt keinen Respekt vor Jehova und seinem Wort.

    Außerdem hatten Daniel und seine drei Gefährten miterlebt, wie ihr Tempel zerstört worden ist und kamen in ein Land, wo die Tempel viel riesiger und beeindruckender waren, als ihr eigener. Trotzdem haben sie sich ihren Glauben und ihr Vertrauen zu Jehova bewahrt.

    Sicherlich ein gutes Beispiel für uns – auch wir müssen unseren Glauben bereits heute stärken, nicht erst in der großen Drangsal…

    Kommentar — 27. September 2009 @ 15:32

  18. Jule

    Warum wir besser die hebräischen Namen von Daniel und seine Gefährten gebrauchen sollten

    weil ihre ursprünglichen Namen in Zusammenhang mit der wahren Anbetung standen. Sie waren sicherlich stolz, wenn sie mit ihrem wundervollen Namen gerufen wurden.

    Als sie nach Babylon ins Exil kamen, wurden ihre Namen geändert, um sie zu demütigen und zu entmutigen und so ihren Glauben zu brechen. Interessanterweise standen die neuen, die babylonischen Namen, im engen Zusammenhang mit den babylonischen und somit falschen Göttern.

    Stellen wir uns nur die Demütigung der 4 Jugendlichen vor, die zu Recht stolz auf ihre biblischen Namen waren, wenn sie nun jedesmal, wenn man sie mit Namen ansprach, mit falschen Gottheiten in Verbindung brachte.

    Interessanterweise werden sie im Buch Daniel auch nur dann mit babylonischen Namen erwähnt, wenn der König oder andere Babylonier sie mit Namen ansprachen. Daniel selbst verwendete auch weiterhin die hebräischen Namen.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 15:34

  19. Jule

    Wer Daniels Zeitgenossen waren

    auch sehr interessant, der Gedanke, wer eigentlich Daniels Zeitgenossen waren und welche Bibelbücher in die gleiche Zeit fallen:

    Daniel
    Hesekiel
    und Jeremia

    Sie alle lebten zur gleichen Zeit, wobei jeder aus einem anderen Blickwinkel erzählt:

    Daniel lebte in Babylon
    Hesekiel im Landesinneren von Babylon und
    Jeremia lebte in Jerusalem.

    Vor dem Hintergrund verstehe – zumindestens ich – die Zusammenhänge viel besser

    Kommentar — 27. September 2009 @ 15:37

  20. Jule

    die Reaktion von Nebukadnezar auf das Geschehen im Feuerofen

    Was geschah, als die drei Hebräer in den Feuerofen geworfen wurden?

    Die Handlanger des Königs wurden von der Hitze des Feuers verzehrt, obwohl sie nur an der Türe standen, aber die drei Hebräer gingen frei mitten im Feuer umher.

    Noch schlimmer: man hatte nur drei junge Männer in das Feuer geworfen, aber nun gingen vier im Feuer umher. Der vierte sah aus wie ein Engel oder Sohn eines Gottes.

    Wenn wir uns dazu die Bilder auf den Seiten 68 und 78 ansehen und dabei auf Gesten und Gesichtsausdruck von Nebukadnezar und seines Dieners achten, fällt auf, dass sie völlig verstört sind. Sie halten sich den Kopf, in der heutigen Zeit würde man sagen „das halte ich ja im Kopf nicht aus“ – weil das, was sie dort sehen, einfach unfassbar ist.

    Kommentar — 27. September 2009 @ 16:30

  21. Jule

    Daniel 1 – 3

    Daniel 1:17

    Und was diese Kinder betrifft, alle vier, ihnen gab der [wahre] Gott Erkenntnis und Einsicht in aller Schrift und Weisheit; und Daniel selbst verstand sich auf alle Arten von Visionen und Träumen.

    na sowas – die waren zu dem Zeitpunkt alle Kinder?

    In meiner Vorstellung ist Daniel immer ein alter Mann gewesen und ich dachte immer, dass er viel älter als die Jugendlichen gewesen sei!

    Von der Warte aus gesehen erkennt man erst mal, wie lange sie eigentlich im Exil waren.

    (((obwohl das wussten wir ja auch, dass es 70 Jahre Exil waren)))

    Kommentar — 30. September 2009 @ 10:15

  22. Jule

    Daniel 2:30

    30 Und was mich betrifft, es wird mir dieses Geheimnis nicht durch irgendwelche Weisheit, die in mir mehr als in irgendwelchen anderen Lebenden vorhanden ist, geoffenbart, außer zu dem Zweck, daß die Deutung dem König selbst bekanntgegeben werde und daß du die Gedanken deines Herzens kennen mögest.

    fühlen wir uns vielleicht sehr bevorrechtigt, dass wir einige Dinge in der Bibel mehr verstehen als andere unter uns?

    Sind wir uns dessen bewusst, dass dies nicht an unserer Weisheit oder sonst irgendwelchen persönlichen Begabungen liegt – sondern daran, dass Jehova uns segnet, weil wir uns ihm öffnen?

    Begehren wir den Geist Gottes – oder verwehren wir ihn?

    Kommentar — 30. September 2009 @ 10:15

  23. Jule

    Daniel 3:12

    Es sind nun gewisse Juden da, die du über die Verwaltung des Gerichtsbezirks Babylon gesetzt hast, Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo; diese kräftigen Männer haben dir, o König, keine Beachtung geschenkt, deinen Göttern dienen sie nicht, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, beten sie nicht an.“

    wo ist Daniel hier in der Szene?

    Die Ankläger sagen, dass alle – bis auf diese drei Hebräer – niedergefallen sind und angebetet haben.

    Bedeutet das, das auch Daniel angebetet hat?

    Sicherlich nicht. Aber warum wird er hier nicht erwähnt?

    Wo befand er sich zu diesem Zeitpunkt?

    Kommentar — 30. September 2009 @ 10:16

  24. Jule

    Daniel 3:13-18

    Da sprach Nebukadnẹzar in grimmigem Zorn, [man solle] Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo herbeibringen. Demzufolge wurden diese kräftigen Männer vor den König gebracht. 14 Nebukadnẹzar antwortete und sagte zu ihnen: „Ist es wirklich so, o Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo, daß ihr meinen eigenen Göttern nicht dient und das Bild aus Gold, das ich aufgerichtet habe, nicht anbetet? 15 Nun, wenn ihr bereit seid, so daß ihr zu der Zeit, da ihr den Schall des Horns, der Pfeife, der Zither, der Dreieckharfe, des Saiteninstruments und des Dudelsacks und aller Arten von Musikinstrumenten hört, niederfallt und das Bild anbetet, das ich gemacht habe, [dann gut]. Wenn ihr aber nicht anbetet, werdet ihr im selben Augenblick in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Und wer ist der Gott, der euch aus meinen Händen befreien kann?“

    16 Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo antworteten, und sie sprachen zum König: „O Nebukadnẹzar, es besteht für uns keine Notwendigkeit, dir in dieser Hinsicht ein Wort zu erwidern. 17 Wenn es sein soll, so kann uns unser Gott, dem wir dienen, befreien. Aus dem brennenden Feuerofen und aus deiner Hand, o König, wird er [uns] befreien. 18 Wenn aber nicht, so werde dir, o König, kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten.“

    sehr mutige junge Männer

    Wären wir ebenso mutig gewesen – oder hätten wir dem Druck nachgegeben?

    (raussuchen)

    Kommentar — 30. September 2009 @ 10:16

  25. Jule

    Daniel 3:19-23

    Dann war es, daß Nebukadnẹzar von Zorn erfüllt wurde, und der Ausdruck seines Gesichts gegenüber Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo veränderte sich. Er antwortete und sprach, man solle den Ofen siebenmal mehr heizen, als es üblich war, ihn zu heizen. 20 Und gewisse kräftige Männer, Männer von leistungsfähiger Kraft, die in seiner Streitmacht waren, hieß er, Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo zu binden, um [sie] in den brennenden Feuerofen zu werfen.

    21 Dann wurden diese kräftigen Männer in ihren Überwürfen, ihren Kleidern und ihren Mützen und ihrem sonstigen Gewand gebunden und in den brennenden Feuerofen geworfen. 22 Eben weil das Wort des Königs streng war und der Ofen übermäßig geheizt war, wurden diese kräftigen Männer, die Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo hinaufbrachten, von der Feuerflamme getötet. 23 Aber die [anderen] kräftigen Männer, alle drei, Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo, fielen gebunden mitten in den brennenden Feuerofen.

    Der König macht seine Drohung wahr

    Haben die drei Anbeter Jehovas nun keine Angst? Immerhin hatten sie dem König ja furchtlos geantwortet!

    Was denken wir, wie sie sich gefühlt haben?

    Wie hätten wir uns in ihrer Lage gefühlt?

    Kommentar — 30. September 2009 @ 10:16

  26. Jule

    Daniel 3:24-27

    Da erschrak Nebukadnẹzar selbst, der König, und er stand eilends auf. Er ergriff das Wort und sprach zu seinen hohen königlichen Beamten: „Waren es nicht drei kräftige Männer, die wir gebunden mitten ins Feuer warfen?“ Sie antworteten und sagten zum König: „Doch, o König.“ 25 Er antwortete und sprach: „Seht! Ich erblicke vier kräftige Männer, die frei mitten im Feuer wandeln, und keine Verletzung ist an ihnen, und das Aussehen des vierten gleicht dem eines Sohnes der Götter.“

    26 Dann näherte sich Nebukadnẹzar der Tür des brennenden Feuerofens. Er ergriff das Wort und sagte: „Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo, ihr Diener Gottes, des Höchsten, tretet heraus, und kommt hierher!“ Da traten Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo aus der Mitte des Feuers heraus. 27 Und die Satrạpen, die Präfekten und die Statthalter und die hohen Beamten des Königs, die versammelt waren, sahen diese kräftigen Männer, daß das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte und nicht ein Haar ihres Hauptes versengt worden war und sogar ihre Überwürfe nicht verändert worden waren und selbst der Geruch des Feuers nicht an sie gekommen war.

    wie reaierte der König auf das Geschehene?

    Daniel 3:28-30

    Nebukadnẹzar ergriff das Wort und sprach: „Gesegnet sei der Gott Schạdrachs, Mẹschachs und Ạbednẹgos, der seinen Engel sandte und seine Diener befreite, die auf ihn vertrauten und die sogar das Wort des Königs änderten und ihren Leib preisgaben, weil sie keinem einzigen Gott dienen und [keinen] anbeten wollten außer ihrem eigenen Gott. 29 Und von mir wird ein Befehl erlassen, daß irgendein Volk, [irgendeine] Völkerschaft oder Sprache, wer irgend etwas Unrechtes spricht gegen den Gott Schạdrachs, Mẹschachs und Ạbednẹgos, in Stücke gehauen werden sollte, und sein Haus sollte in einen öffentlichen Abort umgewandelt werden, da ja kein anderer Gott existiert, der befreien kann wie dieser.“

    30 Sodann ließ der König selbst es Schạdrach, Mẹschach und Ạbednẹgo im Gerichtsbezirk Babylon gutgehen.

    Hoffen nicht auch wir in einer solchen Situation auf einen so guten Ausgang?

    Kommentar — 30. September 2009 @ 10:17

  27. Jule

    *** w06 15. 7. S. 8 ‚Unser Gott kann uns befreien‘ ***

    ES SOLLTE ein spektakuläres Ereignis sein. In der Ebene Dura, wahrscheinlich unweit der Stadt Babylon, war ein riesiges Standbild aus Gold aufgerichtet worden. Während der Einweihungszeremonie für das Standbild wurde von den anwesenden hohen Beamten erwartet, sich beim Klang aller Arten von Musikinstrumenten vor dem Standbild niederzuwerfen. König Nebukadnezar von Babylon hatte angeordnet, dass jeder, der das Bild nicht anbetet, in einen glühend heißen Feuerofen geworfen wird. Wer würde es wagen, diesen Befehl zu ignorieren?

    Zum Erstaunen aller Anwesenden warfen sich drei gottesfürchtige Anbeter Jehovas nicht vor dem Bild nieder. Schadrach, Meschach und Abednego wussten, dass sie Jehova nicht mehr ausschließlich ergeben wären, wenn sie sich vor dem Bild niederbeugten (5. Mose 5:8-10). Als sie ihre unerschrockene Haltung erklären sollten, antworteten sie Nebukadnezar mutig: „Wenn es sein soll, so kann uns unser Gott, dem wir dienen, befreien. Aus dem brennenden Feuerofen und aus deiner Hand, o König, wird er uns befreien. Wenn aber nicht, so werde dir, o König, kund, dass wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten“ (Daniel 3:17, 18).

    Als die drei Hebräer in den brennenden Feuerofen geworfen wurden, konnte sie nur ein Wunder retten. Gott sandte einen Engel, um seine treuen Diener zu beschützen. Sie waren entschlossen, eher zu sterben, als Jehova ungehorsam zu werden. Genauso waren auch die Apostel Jesu Christi eingestellt, die über 600 Jahre später vor dem Hohen Rat der Juden erklärten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29

    Kommentar — 11. Oktober 2009 @ 02:03

  28. Jule

    Tagestext vom 25.05.2008 in meinem privaten Blog

    Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihren Hilferuf (Ps. 34:15).

    Heute verspüren wir eine tiefe Freude und inneren Frieden, weil wir wissen, dass Jehova über uns wacht. Wir sind überzeugt, dass er immer auf unsere Bedürfnisse reagieren wird, selbst wenn wir sehr belastet sind. Wir wissen, dass bald alle wahren Anbeter den vorhergesagten Angriff Gogs von Magog und den “furchteinflößenden Tag Jehovas” erleben werden (Joel 2:11, 31; Hes. 38:14-18, 21-23). Was immer auf uns zukommt, Davids Worte werden sich in unserem Fall bestätigen: “Sie schrien, und Jehova, er hörte, und aus all ihren Bedrängnissen befreite er sie” (Ps. 34:17). Wie begeisternd es doch sein wird, die Zeit zu erleben, wo Jehova seinen großen Namen verherrlicht! Wir werden wie nie zuvor mit Ehrfurcht erfüllt sein, und alle Gegner werden ein beschämendes Ende finden (Ps. 34:16). Welch eine Belohnung es doch sein wird, diese große Befreiung zu erleben und in Gottes gerechte neue Welt zu gelangen! w07 1. 3. 2:12, 13

    Tja, nun bin ich aber wirklich mal gespannt. Hab grad ne mail von Thom erhalten, der auf dem Weg zur Tour in den Briefkasten geguckt hat. Nun ist es wohl soweit, denn es war ein Schreiben drin mit “mahngericht wegen möglichkeit der pfändung” – was auch immer das heißen soll. Nun gehts also langsam hier um die Wurst und ich hoffe sehr, das Jehova uns wirklich nicht im Stich lässt und uns hilft, eine Lösung zu finden…

    Aber ich denke, dass es kein Zufall ist, dass das Schreiben gerade zu diesem Zeitpunkt kommt, wo ich mich die letzten Tage sehr damit beschäftigt habe, dass Jehova uns immer hilft und uns niemals gänzlich im Stich lassen wird. Seit 2Wochen warte ich auf so ein Schreiben und ausgerechnet heute kommt es – wo ich gestern noch darüber nachgedacht habe, weshalb Jehova es soweit kommen lässt, dass ich mich mehr auf ihn verlassen und ihm ganz vertrauen muss.

    Also legen wir das Problem ganz in Jehovas Hände und gucken, was dabei herauskommt. Für ihn ist ja nichts unmöglich, er hat sogar bewirkt, dass die drei Hebräer im Feuerofen keinen Schaden erlitten, nicht mal ein Haar von ihnen wurde versengt. Oder Daniel in der Löwengrube. Er war die ganze Nacht in einer Grube mit hungrigen Löwen, aber sie taten ihm kein Leid an – weil Jehova ihn beschützte. So wird er auch uns beschützen – wir müssen nur daran glauben und uns darauf verlassen. Was anderes bleibt uns eh nicht übrig

    die drei Hebräer wurden in den Feuerofen geworfen und kamen ohne jeglichen Schaden wieder heraus. An ihnen wurde nicht einmal der Geruch des Feuers gefunden.

    *** dp Kap. 5 S. 73-79 Ihr Glaube bestand die Feuerprobe ***

    JEHOVAS DIENER LEHNEN KOMPROMISSE AB

    10 Die meisten der vor Nebukadnezars Standbild Versammelten hatten, obwohl sie verschiedenen Schutzgöttern ergeben waren, keine Skrupel, dieses Standbild anzubeten. “Sie alle waren es gewohnt, Götzen zu verehren, und die Anbetung der einen Gottheit hinderte sie nicht daran, auch noch einer anderen zu huldigen”, erklärte ein Bibelgelehrter. Weiter führte er aus: “Es entsprach der vorherrschenden Ansicht von Götzendienern, daß es viele Götter gebe . . . und daß es nicht verkehrt sei, dem Gott irgendeines Volkes oder Landes zu huldigen.”

    11 Bei den Juden dagegen verhielt es sich anders. Ihnen war von Jehova, ihrem Gott, geboten worden: “Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen noch eine Gestalt wie irgend etwas, was oben in den Himmeln oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen noch dich verleiten lassen, ihnen zu dienen, denn ich, Jehova, dein Gott, bin ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert” (2. Mose 20:4, 5). Deshalb blieben die drei jungen Hebräer – Schadrach, Meschach und Abednego – stehen, als die Musik begann und die Versammelten sich vor dem Standbild niederwarfen (Daniel 3:7).

    12 Die Weigerung dreier hebräischer Beamter, das Standbild anzubeten, erregte den Zorn gewisser Chaldäer. Sogleich wandten sie sich an den König und “klagten die Juden an”. Die Ankläger waren nicht an einer Erklärung interessiert. Ihnen lag daran, daß die Hebräer wegen Illoyalität und Hochverrat bestraft wurden; daher sagten sie: “Es sind nun gewisse Juden da, die du über die Verwaltung des Gerichtsbezirks Babylon gesetzt hast, Schadrach, Meschach und Abednego; diese kräftigen Männer haben dir, o König, keine Beachtung geschenkt, deinen Göttern dienen sie nicht, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, beten sie nicht an” (Daniel 3:8-12).

    13 Wie frustriert Nebukadnezar gewesen sein muß, weil die drei Hebräer seinem Befehl nicht gehorchten! Ganz offensichtlich war es ihm nicht gelungen, aus Schadrach, Meschach und Abednego loyale Unterstützer des Babylonischen Reiches zu machen. Hatte er sie nicht in der Weisheit der Chaldäer ausbilden lassen? Ja, selbst ihre Namen hatte er geändert. Doch Nebukadnezar hatte sich gewaltig geirrt, wenn er dachte, man könne sie durch eine grandiose Bildung eine neue Art der Anbetung lehren oder durch eine Namensänderung ihre Identität ändern. Schadrach, Meschach und Abednego blieben loyale Diener Jehovas.

    14 König Nebukadnezar wurde zornig. Sogleich zitierte er Schadrach, Meschach und Abednego zu sich und fragte sie: “Ist es wirklich so, o Schadrach, Meschach und Abednego, daß ihr meinen eigenen Göttern nicht dient und das Bild aus Gold, das ich aufgerichtet habe, nicht anbetet?” Zweifellos klangen Nebukadnezars Worte bestürzt und zugleich so, als wollte er es nicht wahrhaben. Er muß sich gefragt haben, wie drei vernünftige Männer diesen eindeutigen Befehl mißachten konnten, zumal auf Ungehorsam eine solch schwere Strafe stand (Daniel 3:13, 14).

    15 Nebukadnezar war gewillt, den drei Hebräern noch eine Chance zu geben. “Nun, wenn ihr bereit seid, so daß ihr zu der Zeit, da ihr den Schall des Horns, der Pfeife, der Zither, der Dreieckharfe, des Saiteninstruments und des Dudelsacks und aller Arten von Musikinstrumenten hört, niederfallt und das Bild anbetet, das ich gemacht habe, dann gut. Wenn ihr aber nicht anbetet, werdet ihr im selben Augenblick in den brennenden Feuerofen geworfen werden. Und wer ist der Gott, der euch aus meinen Händen befreien kann?” (Daniel 3:15).

    16 Anscheinend hatte Nebukadnezar aus dem Traum vom Standbild (über den in Daniel, Kapitel 2 berichtet wird) keine bleibende Lehre gezogen, weder verstandesmäßig noch gefühlsmäßig. Wahrscheinlich war ihm bereits entfallen, daß er selbst zu Daniel gesagt hatte: “Euer Gott ist ein Gott der Götter und ein Herr der Könige” (Daniel 2:47). Jetzt schien Nebukadnezar Jehova durch die Worte herauszufordern, nicht einmal er könne die Hebräer vor der Strafe bewahren, die ihnen bevorstehe.

    17 Schadrach, Meschach und Abednego brauchten die Sache nicht zu überdenken. Unverzüglich entgegneten sie: “O Nebukadnezar, es besteht für uns keine Notwendigkeit, dir in dieser Hinsicht ein Wort zu erwidern. Wenn es sein soll, so kann uns unser Gott, dem wir dienen, befreien. Aus dem brennenden Feuerofen und aus deiner Hand, o König, wird er uns befreien. Wenn aber nicht, so werde dir, o König, kund, daß wir deinen Göttern nicht dienen, und das Bild aus Gold, das du aufgerichtet hast, werden wir nicht anbeten” (Daniel 3:16-18).

    IN DEN FEUEROFEN!

    18 Zornentbrannt wies Nebukadnezar seine Diener an, den Feuerofen siebenmal mehr als gewöhnlich zu heizen. Dann befahl er ‘gewissen kräftigen Männern, Männern von leistungsfähiger Kraft’, Schadrach, Meschach und Abednego zu binden und sie in den “brennenden Feuerofen” zu werfen. Sie führten den Auftrag des Königs aus und warfen die drei Hebräer gebunden und in voller Kleidung ins Feuer – wahrscheinlich damit sie schneller verbrennen sollten. Doch von den Flammen getötet wurden Nebukadnezars Handlanger selbst (Daniel 3:19-22).

    19 Mit Schadrach, Meschach und Abednego dagegen geschah etwas völlig Unerwartetes. Obwohl sie sich mitten im Feuerofen befanden, wurden sie nicht von den Flammen verzehrt. Stellen wir uns vor, wie erstaunt Nebukadnezar gewesen sein muß! Man hatte sie in ein loderndes Feuer geworfen, sicher gebunden, doch sie waren immer noch am Leben. Ja, sie gingen mitten im Feuer frei umher! Aber Nebukadnezar fiel noch etwas auf. “Waren es nicht drei kräftige Männer, die wir gebunden mitten ins Feuer warfen?” fragte er seine hohen königlichen Beamten. “Doch, o König”, antworteten sie. “Seht!” rief Nebukadnezar aus. “Ich erblicke vier kräftige Männer, die frei mitten im Feuer wandeln, und keine Verletzung ist an ihnen, und das Aussehen des vierten gleicht dem eines Sohnes der Götter” (Daniel 3:23-25).

    20 Nebukadnezar näherte sich der Tür des brennenden Feuerofens und rief aus: “Schadrach, Meschach und Abednego, ihr Diener Gottes, des Höchsten, tretet heraus, und kommt hierher!” Die drei Hebräer traten aus der Mitte des Feuers heraus. Alle Augenzeugen dieses Wunders – einschließlich der Satrapen, Präfekten, Statthalter und hohen Beamten – waren zweifellos wie betäubt. Ja, es schien so, als wären die drei jungen Männer überhaupt nicht in dem Feuerofen gewesen. Der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen, und nicht ein Haar auf ihrem Kopf war versengt worden (Daniel 3:26, 27).

    21 Nun war König Nebukadnezar gezwungen anzuerkennen, daß Jehova der höchste Gott ist. “Gesegnet sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abednegos”, erklärte er, “der seinen Engel sandte und seine Diener befreite, die auf ihn vertrauten und die sogar das Wort des Königs änderten und ihren Leib preisgaben, weil sie keinem einzigen Gott dienen und keinen anbeten wollten außer ihrem eigenen Gott.” Dann fügte er folgendes als strenge Warnung hinzu: “Von mir wird ein Befehl erlassen, daß irgendein Volk, irgendeine Völkerschaft oder Sprache, wer irgend etwas Unrechtes spricht gegen den Gott Schadrachs, Meschachs und Abednegos, in Stücke gehauen werden sollte, und sein Haus sollte in einen öffentlichen Abort umgewandelt werden, da ja kein anderer Gott existiert, der befreien kann wie dieser.” Die drei Hebräer standen somit wieder in der Gunst des Königs, und ‘es ging ihnen im Gerichtsbezirk Babylon gut’ (Daniel 3:28-30).

    Kommentar — 11. Oktober 2009 @ 02:09

  29. Jule

    Daniel 1 – 3

    Daniel 1 – Daniel und seine Freunde am babylonischen Königshof

    1 Im 3.Regierungsjahr Jojakims, des Königs von Juda, zog der babylonische König Nebukadnezar mit seinem Heer nach Jerusalem und belagerte die Stadt. 2 Der Herr ließ König Jojakim in seine Hände fallen, ebenso einen Teil der wertvollen Tempelgegenstände. Nebukadnezar brachte sie in sein Land und bewahrte sie in der Schatzkammer im Tempel seines Gottes auf.

    3 Dann befahl er seinem obersten Hofbeamten Aschpenas: »Wähle einige junge Israeliten aus dem judäischen Königshaus und den vornehmen Familien aus! 4 Sie sollen gut aussehen und gesund sein. Außerdem müssen sie Weisheit und Bildung mitbringen und eine rasche Auffassungsgabe besitzen; dann sind sie zum Dienst an meinem Hof geeignet. Sie sollen unsere Sprache schreiben und sprechen lernen! 5 Gib ihnen jeden Tag Speise und Wein von der königlichen Tafel, sie sollen das Gleiche essen und trinken wie ich. Nach dreijähriger Ausbildung können sie in meinen Dienst treten.«

    6 Unter den Judäern, die ausgesucht wurden, waren Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja. 7 Der oberste Hofbeamte gab ihnen babylonische Namen: Daniel nannte er Beltschazar, Hananja Schadrach, Mischaël Meschach und Asarja Abed-Nego.

    8 Daniel nahm sich fest vor, niemals von der Speise des Königs zu essen und von seinem Wein zu trinken; denn sonst hätte er das Gesetz Gottes missachtet, das bestimmte Speisen für unrein erklärt. Darum bat er Aschpenas, auf die königlichen Speisen und den Wein verzichten zu dürfen. 9 Gott sorgte dafür, dass Aschpenas Daniel wohlgesinnt war und Verständnis für ihn zeigte. 10 Trotzdem hatte der Mann Bedenken: »Ich habe Angst vor meinem Herrn, dem König. Er hat festgelegt, was ihr essen und trinken sollt. Wenn er merkt, dass ihr nicht so gesund ausseht wie die anderen jungen Männer, lässt er mich köpfen!« 11 Da wandte sich Daniel an den Aufseher, den der oberste Hofbeamte über ihn und seine drei Freunde eingesetzt hatte: 12 »Versuch es doch zehn Tage lang, uns nur Gemüse und Wasser zu geben. 13 Danach vergleiche unser Aussehen mit dem der anderen jungen Männer, die von der Tafel des Königs essen. Und dann entscheide, was du in Zukunft mit uns tun willst.«

    14 Der Aufseher willigte ein und erfüllte ihren Wunsch. 15 Nach zehn Tagen sahen Daniel und seine Freunde sogar gesünder und kräftiger aus als alle anderen, die von den königlichen Speisen bekamen. 16 Darum gab der Aufseher ihnen von nun an immer Gemüse, von der Tafel des Königs brauchten sie nichts zu nehmen. 17 Gott schenkte den vier jungen Männern außergewöhnliche Weisheit und Erkenntnis; schon bald waren sie mit dem gesamten Wissen Babyloniens vertraut. Daniel konnte außerdem Visionen und Träume deuten.

    18 Nach Ablauf der drei Jahre befahl König Nebukadnezar, ihm alle jungen Israeliten vorzustellen. Der oberste Hofbeamte brachte sie zum König, 19 und dieser sprach mit ihnen. Dabei wurde ihm klar, dass Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja alle anderen in den Schatten stellten. Von nun an waren sie seine Berater. 20 Immer wenn der König vor schwierigen Entscheidungen stand und auf ein sicheres Urteil angewiesen war, fragte er die vier Freunde um Rat. Denn er hatte erkannt, dass sie allen Wahrsagern und Geisterbeschwörern seines Landes weit überlegen waren.

    21 Daniel blieb am Königshof bis zum 1.Regierungsjahr des Königs Kyrus.

    Hier finden wir einen ähnlichen Gedanken, wie wir ihn gestern bereits mit der gottgefälligen Unterordnung hatten. Im 3. Kapitel von dem Buch „Die Prophezeiung Daniels – achte darauf“ wird erklärt, warum Daniel darum bat, „sich mit den Speisen des Königs nicht verunreinigen zu müssen:

    17 Warum hatten die jungen Hebräer nur gegen die Delikatessen und den Wein etwas einzuwenden, nicht aber gegen alles andere? Daniels Überlegung läßt den Grund erkennen: Sein Wunsch war es, ‘sich nicht zu verunreinigen’. Wenn es auch vielleicht unangenehm war, „die Schrift und die Zunge der Chaldäer“ lernen zu müssen und einen babylonischen Namen zu erhalten, so wurde doch niemand dadurch zwangsläufig verunreinigt. Betrachten wir das Beispiel des Moses, der fast 1 000 Jahre früher lebte. Er war zwar „in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen“ worden, doch blieb er Jehova gegenüber loyal. Dadurch, daß ihn seine eigenen Eltern aufgezogen hatten, verfügte er über eine gute Grundlage. Deshalb „weigerte sich Moses [durch Glauben], als er erwachsen war, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, indem er es sich erwählte, eher mit dem Volk Gottes schlecht behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben“ (Apostelgeschichte 7:22; Hebräer 11:24, 25).

    18 Inwiefern hätten sich die jungen Männer durch die Nahrungsmittel des babylonischen Königs verunreinigt?

    • Erstens könnten zu den Delikatessen Speisen gehört haben, die gemäß dem mosaischen Gesetz nicht erlaubt waren. Die Babylonier aßen zum Beispiel Tiere, die für die Israeliten unter dem mosaischen Gesetz unrein und daher verboten waren (3. Mose 11:1-31; 20:24-26; 5. Mose 14:3-20).
    • Zweitens pflegten die Babylonier geschlachtete Tiere nicht ausbluten zu lassen, bevor sie das Fleisch aßen. Nicht ausgeblutetes Fleisch zu verzehren wäre eine direkte Übertretung des Gesetzes Jehovas über das Blut gewesen (1. Mose 9:1, 3, 4; 3. Mose 17:10-12; 5. Mose 12:23-25).
    • Drittens opferten die Anbeter falscher Götter üblicherweise ihre Speisen Götzen, bevor sie sie bei einem Gemeinschaftsmahl zu sich nahmen. Diener Jehovas hätten nichts dergleichen getan. (Vergleiche 1. Korinther 10:20-22.)

    Und letzten Endes war der tagtägliche Genuß schwerer und üppiger Speisen sowie starker Getränke für Menschen jeden Alters wohl kaum gesund, besonders nicht für Jugendliche.

    Einen ähnlichen Gedanken finden wir auch in dem Drama „Macht das tägliche Bibellesen zu einem festen Bestandteil eures Familienlebens“, wo sich später unter den israelitischen Jugendlichen vor dem Standbild eine Diskussion entwickelt:

    Zuerst stellt sich bei den drei Freunden die Frage, ob sie überhaupt in die Ebene gehen sollten – denn ihr Glaube an Jehova verbietet es ihnen ja, sich vor anderen Göttern niederzubeugen. Aber auf der anderen Seite unterstehen sie dem König von Babylon und das Gebot, sich in der Ebene zu versammeln verstößt nicht gegen das GESETZ. Also gehen sie hin. Sie gehorchen ihm soweit, wie es nicht gegen Jehovas Maßstäbe ist.

    In der Ebene spricht sich unter den anderen Exilanten rum, dass diese drei vorhaben, sich nicht zu verbeugen. Was soll das denn? Sie bringen damit doch alle in Verruf. Sie wollen doch die Zeit des Exils friedlich hinter sich bringen und außerdem hatte Jeremia in Gottes Namen gesagt, dass ER von seinem Volk dort erwartet, dass es sich unter das Joch Nebukadnezars beugt. Wer das nicht tut, wird von Jehova bestraft. Daher haben die anderen vor, sich zu verbeugen – denn der König hat es ja angeordt!

    Hier zeigt sich, wie wichtig das Unterscheidungsvermögen ist, das Daniel und seine drei Freunde entwickelt hatten und dass sie Jehova, sein Wort und sein Handeln mit seinem Volk gut kannten.

    Denn warum erst hatte Jehova sein Volk ins Exil gehen lassen? Weil sie anderen Göttern dienten! Wenn sie sich nun vor dem Standbild verbeugten, dann würden sie nicht SEINEM Gebot aus Jeremia nachkommen, sondern das tun, weshalb Jehova sein Volk erst strafen mußte.

    Aber zu „den Speisen des Königs“ und dass Daniel „fortwährend darum bat, sich nicht verunreinigen zu müssen“, stellt sich noch die Frage, was er eigentlich gemacht hat, bis ihm seine Bitte vom Türsteher gewährt wurde?

    Hatte er in der Zwischenzeit einfach für sich die Anordnung des Königs mißachtet oder hat er die Speisen notgedrungen gegessen? Dies ist eigentlich nicht vorstellbar, wenn wir das mutige Handeln seiner drei Freunde und sein späteres Handeln bedenken, dass ihn selbst in Lebensgefahr brachte.

    Wir sehen, wir können auch für uns heute viel von Daniel und seinen Freunden lernen

    Kommentar — 26. September 2012 @ 15:19

  30. Jule

    Daniel 2 – Nebukadnezars Traum

    1 In seinem 2.Regierungsjahr hatte König Nebukadnezar einen Traum, der ihm solche Sorgen machte, dass er nicht mehr einschlafen konnte. 2 Da ließ er seine Berater rufen, alle Wahrsager, Geisterbeschwörer, Zauberer und Sterndeuter, damit sie ihm seinen Traum erklärten. Als sie sich beim König versammelt hatten, 3 begann er: »Ich habe etwas geträumt, das mir sehr zu schaffen macht. Nun möchte ich wissen, was es damit auf sich hat.«

    4 Da antworteten die Sterndeuter auf Aramäisch: »Lang lebe der König! Erzähl uns, deinen ergebenen Dienern, den Traum, dann wollen wir ihn deuten!«

    5 Aber der König entgegnete: »Nein, erzählt ihr mir, was ich geträumt habe, und erklärt es mir! Wenn ihr das nicht könnt, lasse ich euch in Stücke hauen und eure Häuser in Schutt und Asche legen. Niemand bringt mich davon ab. 6 Doch wenn ihr meinen Traum herausbekommt und ihn deuten könnt, beschenke ich euch reich und lasse euch große Ehre zuteil werden. Beschreibt ihn mir also, und erklärt ihn!«

    7 Die Männer baten noch einmal: »Der König möge ihn uns beschreiben; dann werden wir bestimmt sagen können, welche Botschaft er enthält.«

    8 Da warf der König ihnen vor: »Ihr wollt euch doch nur herausreden und Zeit gewinnen, weil ihr wisst, dass ich meine Drohung wahr mache. 9 Wenn ihr mir nicht sagt, was ich geträumt habe, lasse ich euer Todesurteil vollstrecken. Ich durchschaue eure Pläne: Ihr wollt mir eine Traumdeutung vorsetzen, die nichts als Lug und Trug ist. So meint ihr, mich hinhalten zu können, bis mein Zorn sich gelegt hat. Doch ich bleibe dabei: Erzählt mir den Traum, denn so erkenne ich, dass ihr mir auch die Wahrheit sagt, wenn ihr ihn erklärt.«

    10 Die Sterndeuter antworteten: »Kein Mensch auf der ganzen Welt kann diesen Wunsch erfüllen. Noch nie hat ein König, und sei er noch so mächtig, so etwas von einem Wahrsager, Geisterbeschwörer oder Sterndeuter verlangt. 11 Was du uns da zumutest, ist für Menschen nicht möglich. Nur die Götter können dir, o König, deinen Traum offenbaren! Doch sie wohnen nicht bei uns sterblichen Menschen.«

    12 Da verlor Nebukadnezar die Beherrschung. Voller Zorn ordnete er an, sämtliche königlichen Berater hinzurichten. 13 Überall gab man den Befehl bekannt: »Alle Gelehrten sollen getötet werden!« Auch nach Daniel und seinen Freunden wurde gesucht.

    14 Als Daniel davon erfuhr, wandte er sich an Arjoch, den Befehlshaber der königlichen Leibwache, der schon die Hinrichtungen vorbereitete. Er überlegte jedes Wort genau und fragte ruhig: 15 »Warum hat Nebukadnezar einen solch harten Befehl erteilt?« Arjoch erzählte ihm, wie es dazu gekommen war. 16 Sofort ging Daniel zum König und bat ihn: »Gib mir etwas Zeit, dann werde ich dir deinen Traum deuten.« 17 Zu Hause erzählte er alles seinen Freunden Hananja, Mischaël und Asarja. 18 »Bittet den Gott des Himmels um Gnade«, sagte er zu ihnen, »fleht zu ihm, dass er mir anvertraut, was sich hinter diesem Geheimnis verbirgt! Sonst werden wir zusammen mit den anderen Beratern des Königs umgebracht!«

    19 In der Nacht hatte Daniel eine Vision und erfuhr, was der Traum bedeutete. Da pries er den Gott des Himmels:

    20 »Gelobt sei Gott, jetzt und in alle Ewigkeit! Ihm allein gehören Macht und Weisheit.

    21 Er ist der Herr der Zeit und bestimmt, was wann geschieht; er setzt Könige ab und überlässt anderen ihren Thron. Den Weisen schenkt er ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand!

    22 Er enthüllt die unergründlichsten Geheimnisse und weiß, was im Dunkeln verborgen ist, denn er selbst ist vom Licht umgeben.

    23 Ja, ich lobe und preise dich, du Gott meiner Vorfahren! Denn du hast mir Weisheit und Kraft geschenkt. Du hast unsere Gebete erhört und mir den Traum des Königs enthüllt!«

    24 Nun ging Daniel zu Arjoch und bat ihn: »Lass die königlichen Berater nicht umbringen! Führ mich zu Nebukadnezar, denn ich kann ihm sagen, was er geträumt hat und was es bedeutet.«

    25 Arjoch brachte Daniel auf dem schnellsten Weg zum König und berichtete: »Ich habe unter den Verbannten aus Judäa einen Mann gefunden, der dem König seinen Traum erklären will!« 26 Nebukadnezar wandte sich an Daniel, der Beltschazar genannt wurde: »Kannst du mir denn wirklich sagen, was ich im Traum gesehen habe und was es bedeutet?«

    27 »Mein König«, erwiderte Daniel, »hinter dein Geheimnis kann keiner deiner Berater kommen, weder Geisterbeschwörer noch Wahrsager, noch Sterndeuter. 28 Aber es gibt einen Gott im Himmel, der das Verborgene ans Licht bringt. Dieser Gott hat dich, König Nebukadnezar, in die fernste Zukunft blicken lassen. Und jetzt sage ich dir, welche Vision du im Traum hattest: 29 Als du auf deinem Bett lagst, warst du in Gedanken versunken. Dich beschäftigte, was in der Zeit nach deiner Herrschaft kommen würde. Und der Gott, der Geheimnisse enthüllt, hat dich in die Zukunft schauen lassen. 30 Wenn ich dir nun den Traum erzählen kann, dann nicht, weil ich klüger wäre als andere Menschen. Nein, Gott hat es mir offenbart, damit du, mein König, eine Antwort auf das bekommst, was dich so beunruhigt.

    31 In deiner Vision sahst du eine riesige Statue vor dir. Von ihr ging ein greller Glanz aus, und ihre ganze Erscheinung jagte dir Angst ein. 32 Der Kopf war aus reinem Gold, die Brust und die Arme waren aus Silber, Bauch und Hüften aus Bronze, 33 die Beine aus Eisen und die Füße teils aus Eisen, teils aus Ton. 34 Während du noch schautest, löste sich plötzlich ohne menschliches Zutun ein Stein von einem Berg. Er traf die Füße aus Eisen und Ton und zermalmte sie. 35 Die ganze Statue brach in sich zusammen; Ton, Eisen, Bronze, Silber und Gold zerfielen zu Staub, den der Wind wegblies wie die Spreu von einem Dreschplatz. Nichts war mehr davon zu sehen! Der Stein aber, der die Statue zertrümmert hatte, wuchs zu einem riesigen Berg und breitete sich über die ganze Erde aus.

    36 Das war der Traum. Nun werde ich dir, mein König, erklären, was er bedeutet: 37 Du bist der mächtigste König, größer als alle anderen. Dir hat der Gott des Himmels die Herrschaft anvertraut und dir Macht, Stärke und Ruhm geschenkt. 38 Alle Menschen, ja, sogar die wilden Tiere und die Vögel hat er in deine Hand gegeben. Er hat dich dazu bestimmt, über sie alle zu regieren. Du bist der Kopf aus Gold. 39 Das Reich, das nach dir kommt, wird schwächer sein als deines. Das dritte, das bronzene, wird die ganze Welt beherrschen. 40 Das vierte ist hart wie Eisen. Es zerschlägt alle anderen Reiche, so wie hartes, schweres Eisen alles zermalmt. 41-42 Doch du hast gesehen, dass die Füße und Zehen der Statue teils aus Eisen, teils aus Ton waren. Dies bedeutet: Das Reich ist geteilt. Die eine Hälfte ist stark wie Eisen, die andere brüchig wie Ton. 43 Die Herrscher wollen ihre Familien durch Heiraten miteinander verbinden, doch ihr Bündnis hält nicht, genauso wenig wie Eisen und Ton aneinander haften bleiben.

    44 Noch während die Könige dieses Reiches an der Macht sind, wird der Gott des Himmels sein Reich aufbauen, das nie zugrunde geht. Kein anderes Volk kann ihm jemals die Herrschaft streitig machen. Ja, es bringt alle anderen Reiche zum Verschwinden und wird selbst für immer fortbestehen. 45 Das, mein König, war der Stein, der ohne menschliches Zutun vom Berg losbrach und die Statue aus Ton, Eisen, Bronze, Silber und Gold zertrümmerte. Ein mächtiger Gott hat dich in die Zukunft sehen lassen. Ich habe dir deinen Traum genau beschrieben, und meine Deutung trifft zu.«

    46 Da warf König Nebukadnezar sich vor Daniel nieder. Er befahl, man solle ihm Opfer darbringen und Weihrauch für ihn verbrennen. 47 Zu Daniel sagte er: »Es gibt keinen Zweifel: Euer Gott ist der größte aller Götter und der Herr über alle Könige! Er bringt Verborgenes ans Licht, sonst hättest du dieses Geheimnis nie aufdecken können.« 48 Nebukadnezar gab Daniel eine hohe Stellung am Hof und beschenkte ihn großzügig. Er setzte ihn als Statthalter über die ganze Provinz Babylon ein und ernannte ihn zu seinem obersten Berater.

    49 Auf Daniels Wunsch betraute er Schadrach, Meschach und Abed-Nego mit der Verwaltung der Provinz Babylon. Daniel selbst blieb am Hof des Königs.

    Dieses Standbild haben wir im letzten Jahr auf dem BZK erklärt bekommen und vor einiger Zeit dann noch mal zur Erinnerung im WT-Studium behandelt. Was ist davon bei uns hängen geblieben?

    Für mich besonders interessant war die Erklärung, was es mit diesen Weltmächten auf sich hat: es sind die, die dadurch herausgeragt sind, dass sie versucht haben, Gottes Volk auszurotten. Dadurch habe ich erst einmal verstanden, worum es ging.

    Da war zuerst Ägypten. Der Pharao gab den Befehl, alle neugeborenen Knaben zu töten – mit dem Ziel, das Volk Israel auszurotten. Dann kam Assyrien, das zwar den Auftrag und die Befugnis hatte, Gottes Volk zu unterwerfen, das aber dann auch das Volk ausrotten wollte. Dann sind wir schon bei Babylon und damit bei dem Traum vom Standbild angekommen, denn Babylon stellt den goldenen Kopf dar.

    Ab hier „übergebe“ ich dann mal an Kapitel 3 vom Daniel-Buch:

    Kapitel vier
    Ein riesiges Standbild — Aufstieg und Fall

    EIN Jahrzehnt ist vergangen, seitdem König Nebukadnezar Daniel und andere der ‘Vornehmsten des Landes Juda’ nach Babylon in die Gefangenschaft geführt hat (2. Könige 24:15). Der junge Daniel dient am Hofe des Königs, als plötzlich eine lebensbedrohende Situation entsteht. Warum sollte uns das interessieren? Weil Jehova Gott dadurch, daß er in bestimmter Weise eingreift, nicht nur das Leben Daniels und anderer rettet, sondern uns auch den Aufmarsch von Weltmächten der biblischen Prophetie bis in die Gegenwart hinein zeigt.

    EIN MONARCH VOR EINEM SCHWIERIGEN PROBLEM

    2 „Im zweiten Jahr des Königtums Nebukadnezars“, so schreibt der Prophet Daniel, „hatte Nebukadnezar Träume; und sein Geist begann beunruhigt zu werden, und selbst sein Schlaf war für ihn dahin“ (Daniel 2:1). Die Träume hatte Nebukadnezar, der König des Babylonischen Reiches. Er war 607 v. u. Z. eigentlich zum Weltherrscher aufgestiegen, als Jehova Gott zugelassen hatte, daß er die Stadt Jerusalem und ihren Tempel zerstörte. Im zweiten Jahr seiner Weltherrschaft (606/605 v. u. Z.) sandte Gott ihm einen Traum, der ihn in Schrecken versetzte.

    3 Dieser Traum beunruhigte Nebukadnezar so sehr, daß er nicht schlafen konnte. Natürlich interessierte sich der mächtige König außerordentlich für die Bedeutung seines Traumes. Aber er hatte den Traum vergessen. Daher ließ er die Magier, Beschwörer und Zauberer Babylons rufen. Sie sollten ihm erzählen, was er geträumt hatte, und den Traum deuten. Damit waren sie jedoch überfordert. Ihr Unvermögen machte Nebukadnezar derart wütend, daß er befahl, „alle Weisen Babylons [zu] vernichten“. Dieser Befehl hätte zu einer direkten Begegnung des Propheten Daniel mit dem ernannten Scharfrichter geführt. Wieso? Weil man Daniel und seine drei hebräischen Gefährten — Hananja, Mischael und Asarja — zu den Weisen Babylons zählte (Daniel 2:2-14).

    DANIEL KOMMT ZU HILFE

    4 Als Daniel von dem Grund für den strengen Erlaß Nebukadnezars erfuhr, ging er zu ihm und „erbat sich vom König, daß er ihm eigens dazu Zeit gäbe, dem König die wahre Deutung anzuzeigen“. Diese Bitte wurde ihm gewährt. Daniel begab sich wieder in sein Haus, und er und seine drei hebräischen Freunde erbaten „von dem Gott des Himmels Erbarmen hinsichtlich dieses Geheimnisses“. Noch in derselben Nacht offenbarte Jehova Daniel das Geheimnis des Traumes. Voller Dankbarkeit sagte Daniel: „Möge der Name Gottes gesegnet werden von unabsehbarer Zeit ja bis auf unabsehbare Zeit, denn Weisheit und Macht — denn sie gehören ihm. Und er ändert Zeiten und Zeitabschnitte, indem er Könige absetzt und Könige einsetzt, den Weisen Weisheit gibt und Erkenntnis denen, die Unterscheidungsvermögen kennen. Er offenbart die tiefen Dinge und die verborgenen Dinge, da er weiß, was im Finstern ist; und bei ihm wohnt ja das Licht.“ Daniel pries Jehova, der ihm diese Einsicht gewährt hatte (Daniel 2:15-23).

    5 Am nächsten Tag wandte sich Daniel an Arjoch, den Obersten der Leibwache, der beauftragt worden war, die Weisen Babylons zu vernichten. Als dieser erfuhr, daß Daniel den Traum deuten könne, brachte er ihn eilends zum König. Vor Nebukadnezar gab Daniel nicht sich selbst die Ehre, sondern sagte: „Es existiert ein Gott in den Himmeln, der ein Offenbarer von Geheimnissen ist, und er hat König Nebukadnezar bekanntgegeben, was im Schlußteil der Tage geschehen soll.“ Daniel stand nun im Begriff, nicht nur die Zukunft des Babylonischen Reiches zu enthüllen, sondern auch einen Überblick über Weltereignisse von der Zeit Nebukadnezars bis in unsere Zeit und noch darüber hinaus zu geben (Daniel 2:24-30).

    DEN TRAUM IN ERINNERUNG GERUFEN

    6 Nebukadnezar hörte aufmerksam zu, als Daniel erklärte: „Du, o König, erblicktest dann, und siehe, ein gewisses riesenhaftes Bild. Dieses Bild, das groß und dessen Glanz außerordentlich war, stand vor dir, und sein Aussehen war schrecklich. Was dieses Bild betrifft, sein Haupt war aus gutem Gold, seine Brust und seine Arme waren aus Silber, sein Bauch und seine Oberschenkel waren aus Kupfer, seine Beine waren aus Eisen, seine Füße waren teils aus Eisen und teils aus geformtem Ton. Du schautest weiter, bis ein Stein herausgehauen wurde, nicht mit Händen, und er schlug das Bild an seine Füße aus Eisen und geformtem Ton und zermalmte sie. Zu dieser Zeit wurden das Eisen, der geformte Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold alle zusammen zermalmt und wurden wie die Spreu von der Sommerdreschtenne, und der Wind trug sie weg, so daß gar keine Spur davon gefunden wurde. Und was den Stein betrifft, der das Bild traf, er wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde“ (Daniel 2:31-35).

    7 Wie begeistert Nebukadnezar gewesen sein muß, als Daniel ihm den Traum darlegte! Doch halt! Die Weisen Babylons sollten nur dann verschont werden, wenn Daniel den Traum auch deuten konnte. Daniel sprach für sich und seine drei hebräischen Freunde, als er sagte: „Dies ist der Traum, und seine Deutung werden wir vor dem König ansagen“ (Daniel 2:36).

    EIN KÖNIGREICH VON AUSSERGEWÖHNLICHEM RANG

    8 „Du, o König, du König der Könige, du, dem der Gott des Himmels das Königreich, die Macht und die Stärke und die Würde gegeben hat und in dessen Hand er überall, wo die Menschensöhne wohnen, die Tiere des Feldes und die geflügelten Geschöpfe der Himmel gegeben hat und den er zum Herrscher über sie alle gemacht hat: du selbst bist das Haupt von Gold“ (Daniel 2:37, 38). Diese Worte trafen auf Nebukadnezar zu, nachdem Jehova ihn gebraucht hatte, 607 v. u. Z. Jerusalem zu zerstören. Und sie trafen deshalb zu, weil die Könige, die in Jerusalem auf dem Thron saßen, aus der Linie Davids, des gesalbten Königs Jehovas, stammten. Jerusalem war die Hauptstadt von Juda, dem Vorbildkönigreich Gottes, das Jehovas Souveränität über die Erde vertrat. Mit der Zerstörung dieser Stadt im Jahre 607 v. u. Z. hörte das Vorbildkönigreich Gottes auf zu bestehen (1. Chronika 29:23; 2. Chronika 36:17-21). Nun konnten die aufeinanderfolgenden Weltmächte, dargestellt durch die metallenen Teile des Standbildes, ohne Einmischung des Vorbildkönigreiches Gottes die Weltherrschaft ausüben. Als das Haupt von Gold — das kostbarste Metall, das man im Altertum kannte — zeichnete sich Nebukadnezar dadurch aus, daß er dieses Königreich gestürzt hatte, indem er Jerusalem zerstörte. (Siehe „Ein kriegerischer König errichtet ein Weltreich“, Seite 63.)

    9 Nebukadnezar, der 43 Jahre im Babylonischen Reich herrschte, war das Oberhaupt einer Dynastie, zu der auch sein Schwiegersohn Nabonid und Ewil-Merodach, sein ältester Sohn, gehörten. Diese Dynastie bestand noch weitere 43 Jahre bis zum Tod Belsazars, des Sohnes Nabonids, im Jahre 539 v. u. Z. (2. Könige 25:27; Daniel 5:30). Das goldene Haupt des Standbildes, das Nebukadnezar im Traum gesehen hatte, stellte also nicht lediglich ihn dar, sondern die gesamte babylonische Herrscherlinie.

    10 Daniel erklärte Nebukadnezar: „Nach dir wird sich ein anderes Königreich erheben, geringer als du“ (Daniel 2:39). Dieses Königreich — symbolisiert durch Brust und Arme des Standbildes, die aus Silber waren — sollte auf die Dynastie Nebukadnezars folgen. Etwa 200 Jahre zuvor hatte Jesaja das betreffende Königreich vorhergesagt und sogar den Namen seines siegreichen Königs genannt: Cyrus (Jesaja 13:1-17; 21:2-9; 44:24 bis 45:7; 45:13). Es handelte sich um das Medo-Persische Reich. Medo-Persien entwickelte zwar eine hohe Kultur, die derjenigen des Babylonischen Reiches nicht nachstand, aber das Königreich wird durch Silber dargestellt, ein Metall, das nicht so edel ist wie Gold. Dieses Königreich war geringer als die babylonische Weltmacht, weil es im Unterschied zu dieser nicht dazu gebraucht wurde, Gottes Vorbildkönigreich Juda, dessen Hauptstadt Jerusalem war, zu stürzen.

    11 Etwa 60 Jahre nach der Deutung des Traumes wurde Daniel Zeuge von dem Ende der Dynastie Nebukadnezars. Er befand sich am Ort des Geschehens, als das medo-persische Heer in der Nacht vom 5./6. Oktober 539 v. u. Z. in das scheinbar uneinnehmbare Babylon eindrang und König Belsazar tötete. Mit Belsazars Tod hörte das goldene Haupt des Standbildes aus dem Traum — das Babylonische Reich — zu bestehen auf.

    EXILANTEN DURCH EIN KÖNIGREICH BEFREIT

    12 Medo-Persien löste 539 v. u. Z. das Babylonische Reich als vorherrschende Weltmacht ab. Erster Herrscher in der eroberten Stadt Babylon wurde mit 62 Jahren Darius, der Meder (Daniel 5:30, 31). Für kurze Zeit regierte er gemeinsam mit dem Perser Cyrus das Medo-Persische Reich. Als Darius starb, wurde Cyrus der Alleinherrscher des Persischen Reiches. Für die Juden in Babylon bedeutete die Herrschaft des Cyrus die Befreiung aus der Gefangenschaft. Im Jahre 537 v. u. Z. gab Cyrus einen Erlaß heraus, der den Exiljuden in Babylon erlaubte, in ihr Heimatland zurückzukehren und Jerusalem und den Tempel Jehovas wieder aufzubauen. Das Vorbildkönigreich Gottes wurde in Juda und Jerusalem allerdings nicht wiederaufgerichtet (2. Chronika 36:22, 23; Esra 1:1 bis 2:2a).

    13 Die silberne Brust und die silbernen Arme des im Traum erschienenen Standbildes stellten die persische Königslinie dar, beginnend mit Cyrus dem Großen. Diese Dynastie blieb mehr als 200 Jahre bestehen. Cyrus soll auf einem Feldzug im Jahre 530 v. u. Z. umgekommen sein. Von den 12 Königen, die ihm auf den Thron des Persischen Reiches folgten, behandelten zumindest zwei das auserwählte Volk Jehovas wohlwollend. Der eine war Darius I. (ein Perser) und der andere Artaxerxes I.

    14 Darius I. war der dritte in der Linie der persischen Könige nach Cyrus dem Großen. Seine zwei Vorgänger waren möglicherweise Kambyses II. und dessen Bruder Bardiya (oder vielleicht ein Magier namens Gaumata, der sich als Bardiya ausgab). Zu der Zeit, als Darius I., auch Darius der Große genannt, im Jahre 521 v. u. Z. den Thron bestieg, war der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem mit einem Verbot belegt. Als man in den Archiven in Ekbatana das Dokument fand, das den Erlaß des Cyrus enthielt, hob Darius im Jahre 520 v. u. Z. nicht nur das Verbot auf, sondern stellte für den Wiederaufbau des Tempels auch Geldmittel aus dem königlichen Schatz zur Verfügung (Esra 6:1-12).

    15 Der nächste persische Herrscher, der die jüdischen Bemühungen beim Wiederaufbau unterstützte, war Artaxerxes I., der 475 v. u. Z. seinem Vater Ahasverus (Xerxes I.) auf den Thron folgte. Artaxerxes erhielt den Beinamen Longimanus, weil seine rechte Hand länger war als die linke. Im 20. Jahr seiner Herrschaft, und zwar 455 v. u. Z., ernannte er seinen jüdischen Mundschenken Nehemia zum Statthalter von Juda und beauftragte ihn, die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen. Diese Handlung kennzeichnete den Beginn der in Daniel, Kapitel 9 erwähnten ‘siebzig Jahrwochen’ und bestimmte die Zeit für das Erscheinen und den Tod des Messias oder Christus, Jesus von Nazareth (Daniel 9:24-27; Nehemia 1:1; 2:1-18).

    16 Der letzte der sechs Könige, die Artaxerxes I. auf den Thron des Persischen Reiches folgten, war Darius III. Seine Herrschaft fand 331 v. u. Z. ein jähes Ende, als ihm Alexander der Große bei Gaugamela, in der Nähe des alten Ninive, eine schreckliche Niederlage beibrachte. Das bedeutete das Ende der medo-persischen Weltmacht, die durch den silbernen Teil des Standbildes im Traum Nebukadnezars dargestellt wurde. Die nachfolgende Macht war in einer Hinsicht überlegen, doch in einer anderen Hinsicht geringer. Das wird deutlich, wenn wir uns anhören, wie Daniel den Traum Nebukadnezars weiter deutete.

    EIN AUSGEDEHNTES, DOCH GERINGERES KÖNIGREICH

    17 Daniel erklärte Nebukadnezar, daß der Bauch und die Oberschenkel des riesigen Standbildes „ein anderes Königreich“ darstellten, „ein drittes, aus Kupfer, das über die ganze Erde herrschen wird“ (Daniel 2:32, 39). Dieses dritte Königreich würde auf Babylonien und Medo-Persien folgen. Da Kupfer nicht so edel ist wie Silber, wäre die neue Weltmacht geringer als Medo-Persien, und zwar insofern, als sie mit keinem Vorrecht geehrt werden sollte, das mit der Befreiung des Volkes Jehovas zu vergleichen gewesen wäre. Doch das mit Kupfer verglichene Königreich würde „über die ganze Erde herrschen“, was darauf hindeutete, daß es eine größere Ausdehnung haben sollte als Babylonien oder Medo-Persien. Was beweisen die geschichtlichen Tatsachen in bezug auf diese Weltmacht?

    18 Kurz nachdem der ehrgeizige Alexander III. im Jahre 336 v. u. Z. im Alter von 20 Jahren den Thron von Makedonien geerbt hatte, unternahm er einen Eroberungsfeldzug. Wegen seines militärischen Erfolgs nannte man ihn Alexander den Großen. Er errang einen Sieg nach dem anderen und drang immer weiter in das persische Herrschaftsgebiet ein. Mit seinem Sieg über Darius III. in der Schlacht bei Gaugamela 331 v. u. Z. begann der Zerfall des Persischen Reiches, und Alexander machte Griechenland zur neuen Weltmacht.

    19 Im Anschluß an seinen Triumph bei Gaugamela ging Alexander daran, die persischen Hauptstädte Babylon, Susa, Persepolis und Ekbatana einzunehmen. Er unterwarf auch den übrigen Teil des Perserreiches und dehnte seine Eroberungen bis in den Westen Indiens aus. In den eroberten Ländern wurden griechische Kolonien gegründet. So verbreiteten sich die griechische Sprache und Kultur im gesamten Herrschaftsgebiet. Das Griechische Reich wurde tatsächlich größer als alle seine Vorgänger. Wie Daniel vorhergesagt hatte, herrschte das durch Kupfer dargestellte Königreich „über die ganze Erde“. Das hatte unter anderem zur Folge, daß Griechisch (Koine) zur allgemeinen Verkehrssprache wurde. Da diese Sprache eine präzise Ausdrucksweise erlaubte, erwies sie sich als äußerst nützlich beim Abfassen der Christlichen Griechischen Schriften und für die Verbreitung der guten Botschaft von Gottes Königreich.

    20 Alexander der Große lebte als Weltherrscher nur noch acht Jahre. Obwohl er eigentlich noch ein junger Mann war, nämlich erst 32 Jahre, erkrankte er nach einem Bankett und starb kurz darauf, am 13. Juni 323 v. u. Z. Im Laufe der Zeit wurde sein riesiges Reich in vier Territorien aufgeteilt. Jedes Territorium wurde von einem seiner Generäle regiert. So entstanden aus einem Großreich vier Reiche, die letzten Endes im Römischen Reich aufgingen. Die mit Kupfer verglichene Weltmacht bestand nur noch bis 30 v. u. Z., als das letzte dieser vier Königreiche — das von der ptolemäischen Dynastie regierte Ägypten — schließlich an Rom fiel.

    EIN KÖNIGREICH, DAS ZERMALMT UND ZERSCHMETTERT

    21 Daniel sagte über das im Traum erschienene Standbild weiter: „Was das vierte Königreich [nach Babylon, Medo-Persien und Griechenland] betrifft, es wird sich stark wie Eisen erweisen. Insofern als Eisen alles andere zermalmt und zermahlt, so wird es wie Eisen, das zerschmettert, auch alle diese zermalmen und zerschmettern“ (Daniel 2:40). Diese Weltmacht wäre angesichts ihrer Kraft und Fähigkeit zu zerschmettern mit Eisen vergleichbar — also stärker als die durch Gold, Silber und Kupfer dargestellten Reiche. Bei dem Römischen Reich handelte es sich um eine solche Weltmacht.

    22 Rom zerschmetterte und zermalmte das Griechische Reich und einverleibte seinem Herrschaftsgebiet die Überbleibsel der medo-persischen und der babylonischen Weltmacht. Es zeigte keine Achtung vor dem Königreich Gottes, das von Jesus Christus verkündigt wurde, und brachte ihn 33 u. Z. an einem Marterpfahl zu Tode. Rom wollte das wahre Christentum zerschmettern und verfolgte deshalb Jesu Jünger. Im Jahre 70 u. Z. zerstörten die Römer außerdem Jerusalem und seinen Tempel.

    23 Die eisernen Beine des Standbildes aus Nebukadnezars Traum stellten aber nicht nur das Römische Reich dar, sondern auch dessen späteren politischen Abkömmling. Beachten wir folgende Worte aus Offenbarung 17:10: „Da sind sieben Könige: fünf sind gefallen, einer ist, der andere ist noch nicht gekommen, doch wenn er gekommen ist, muß er eine kurze Weile bleiben.“ Als der Apostel Johannes diese Worte aufzeichnete, wurde er von den Römern auf der Insel Patmos gefangengehalten. Bei den fünf Königen oder Weltmächten, die gefallen waren, handelte es sich um Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien und Griechenland. Der sechste König — das Römische Reich — war noch an der Macht. Aber auch dieser sollte fallen, und der siebte König würde in einem der von Rom eroberten Territorien aufsteigen. Welche Weltmacht wäre das?

    24 Britannien gehörte einmal zum nordwestlichen Teil des Römischen Reiches. Aber 1763 wurde daraus das Britische Reich — das Britannien, das die sieben Weltmeere beherrschte. 1776 erklärten seine 13 amerikanischen Kolonien ihre Unabhängigkeit und gründeten die Vereinigten Staaten von Amerika. In späteren Jahren wurden Britannien und die Vereinigten Staaten jedoch sowohl im Krieg als auch im Frieden Partner. So entstand der anglo-amerikanische Zusammenschluß, die siebte Weltmacht der biblischen Prophetie. Wie das Römische Reich hat sie sich als „stark wie Eisen“ erwiesen, indem sie eisengleiche Herrschaftsgewalt ausübt. Somit stehen die eisernen Beine des Standbildes aus dem Traum sowohl für das Römische Reich als auch für die anglo-amerikanische Doppelweltmacht.

    EIN ZERBRECHLICHES GEMISCH

    25 Daniel erklärte Nebukadnezar als nächstes: „Daß du die Füße und die Zehen teils aus geformtem Töpferton und teils aus Eisen bestehend sahst: Das Königreich selbst wird sich als geteilt erweisen, aber etwas von der Härte des Eisens wird offenbar in ihm sein, da du ja das Eisen mit feuchtem Ton vermischt erblickt hast. Und was die Fußzehen betrifft, die teils aus Eisen und teils aus geformtem Ton waren: Das Königreich wird sich teils als stark erweisen und wird sich teils als zerbrechlich erweisen. Daß du Eisen mit feuchtem Ton vermischt erblickt hast: Sie werden schließlich mit der Nachkommenschaft der Menschen vermischt sein; aber sie werden sicherlich nicht aneinanderhaften, dieses an jenem, so wie sich Eisen nicht mit geformtem Ton vermischt“ (Daniel 2:41-43).

    26 Die aufeinanderfolgenden Weltmächte wurden durch die verschiedenen Teile des Standbildes in Nebukadnezars Traum dargestellt, beginnend mit dem Kopf bis hin zu den Füßen. Logischerweise stellten die Füße und Zehen aus ‘Eisen, vermischt mit feuchtem Ton’, die letzte Ausdrucksform der Menschenherrschaft in der „Zeit des Endes“ dar (Daniel 12:4).

    27 Bei Anbruch des 20. Jahrhunderts herrschte das Britische Reich über ein Viertel der Erdbevölkerung. Andere europäische Reiche übten über weitere Millionen von Menschen Herrschaft aus. Doch nach dem Ersten Weltkrieg traten an die Stelle der Reiche mehrere Nationalstaaten. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschleunigte sich diese Entwicklung. Mit dem weiter wachsenden Nationalismus stieg die Zahl der Nationalstaaten in der Welt drastisch an. Die zehn Zehen des Standbildes stellen alle diese nebeneinander bestehenden Mächte und Staaten dar, denn in der Bibel bedeutet die Zahl Zehn mitunter irdische Vollständigkeit. (Vergleiche 2. Mose 34:28; Matthäus 25:1; Offenbarung 2:10.)

    28 Heute, in der „Zeit des Endes“, haben wir es mit den Füßen des Standbildes zu tun. Einige der Regierungen, die durch die Füße und Zehen aus Eisen, vermischt mit Ton, dargestellt wurden, haben sich wie Eisen erwiesen — autoritär und tyrannisch. Andere gleichen Ton. In welcher Hinsicht? Daniel brachte den Ton mit der „Nachkommenschaft der Menschen“ in Verbindung (Daniel 2:43). Trotz der Zerbrechlichkeit von Ton, aus dem die „Nachkommenschaft der Menschen“ gemacht ist, sehen sich die traditionellen eisenähnlichen Herrschaftssysteme gezwungen, immer mehr auf das gewöhnliche Volk zu hören, das in den Regierungen, die Herrschaftsgewalt ausüben, ein Wort mitreden möchte (Hiob 10:9). Doch die autoritäre Herrschaft und das gewöhnliche Volk bilden keine feste Verbindung — genausowenig wie Eisen und Ton. Zu der Zeit, wo das Standbild verschwindet, wird die Welt auf jeden Fall politisch zersplittert sein.

    29 Bricht das ganze Standbild deshalb zusammen, weil Füße und Zehen so unstabil sind? Was wird mit dem Standbild geschehen?

    EIN DRAMATISCHER HÖHEPUNKT

    30 Betrachten wir den Höhepunkt des Traumes. Daniel erklärte dem König: „Du schautest weiter, bis ein Stein herausgehauen wurde, nicht mit Händen, und er schlug das Bild an seine Füße aus Eisen und geformtem Ton und zermalmte sie. Zu dieser Zeit wurden das Eisen, der geformte Ton, das Kupfer, das Silber und das Gold alle zusammen zermalmt und wurden wie die Spreu von der Sommerdreschtenne, und der Wind trug sie weg, so daß gar keine Spur davon gefunden wurde. Und was den Stein betrifft, der das Bild traf, er wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde“ (Daniel 2:34, 35).

    31 In der Prophezeiung hieß es dazu noch erläuternd: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und selbst wird es für unabsehbare Zeiten bestehen; wie du ja sahst, daß aus dem Berg ein Stein gehauen wurde, nicht mit Händen, und daß er das Eisen, das Kupfer, den geformten Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der große Gott selbst hat dem König bekanntgegeben, was nach diesem geschehen soll. Und der Traum ist zuverlässig, und seine Deutung ist vertrauenswürdig“ (Daniel 2:44, 45).

    32 Als Nebukadnezar verstand, daß ihm der Traum in Erinnerung gerufen und erklärt worden war, erkannte er an, daß nur der Gott Daniels „ein Herr der Könige und ein Offenbarer von Geheimnissen“ war. Er setzte Daniel und seine drei hebräischen Gefährten in hohe Ämter ein (Daniel 2:46-49). Was bedeutet aber Daniels ‘vertrauenswürdige Deutung’ für die heutige Zeit?

    ‘EIN BERG ERFÜLLT DIE ERDE’

    33 Als im Oktober 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen“ abliefen, richtete der „Gott des Himmels“ das himmlische Königreich auf, indem er Jesus Christus, seinen gesalbten Sohn, als „König der Könige und Herrn der Herren“ auf den Thron erhob (Lukas 21:24; Offenbarung 12:1-5; 19:16). So wurde der „Stein“, das messianische Königreich, nicht durch Menschenhand, sondern durch göttliche Macht aus dem „Berg“, der universellen Souveränität Jehovas, herausgehauen. Diese himmlische Regierung liegt in den Händen Jesu Christi, dem Gott Unsterblichkeit verliehen hat (Römer 6:9; 1. Timotheus 6:15, 16). Deshalb wird dieses „Königreich unseres Herrn [Gottes] und seines Christus“, das ein Ausdruck der universellen Souveränität Jehovas ist, an niemand anders übergehen. Es wird für immer bestehen (Offenbarung 11:15).

    34 Die Geburt des Königreiches erfolgte „in den Tagen dieser Könige“ (Daniel 2:44). Dabei handelte es sich nicht nur um die Könige, die durch die Zehen des Standbildes dargestellt wurden, sondern auch um die durch die Teile aus Eisen, Kupfer, Silber und Gold versinnbildlichten. Die babylonische, die persische, die griechische und die römische Weltmacht gehörten als solche zwar schon längst der Vergangenheit an, doch gab es 1914 noch Überbleibsel davon. Zum Osmanischen Reich (Türkei) gehörte damals das Gebiet von Babylonien, und in Persien (Iran), Griechenland und Rom (Italien) waren nationale Regierungen an der Macht.

    35 Gottes himmlisches Königreich wird bald die Füße des symbolischen Standbildes treffen. Das hat zur Folge, daß alle durch das Standbild dargestellten Königreiche zerschmettert werden und ihnen damit ein Ende bereitet wird. Ja, im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, wird dieser „Stein“ das Standbild mit solch zermalmender Wucht treffen, daß es zu Pulver zermahlen und von Gottes Sturmwind weggefegt wird wie Spreu von der Dreschtenne (Offenbarung 16:14, 16). Dann wird Gottes Königreich wie ein Stein, der zu einem großen Berg wird und die Erde erfüllt, als berggleiche Regierung Einfluß auf „die ganze Erde“ ausüben (Daniel 2:35).

    36 Das messianische Königreich befindet sich zwar im Himmel, doch wird es seine Herrschaft über die Erde ausdehnen — zum Segen aller gehorsamen Bewohner. Diese stabile Regierung wird „nie zugrunde gerichtet werden“ und „an kein anderes Volk übergehen“. Im Gegensatz zu den Königreichen sterblicher menschlicher Herrscher „wird es für unabsehbare Zeiten bestehen“, ja für immer (Daniel 2:44). Wie gern möchten wir doch für alle Zeit zu seinen Untertanen gehören!

    Ergänzend hier noch die Info aus dem Studienartikel zu den Zehen. Denn im Buch wird noch gesagt, dass die 10 Zehen die Vollständigkeit darstellt – im Studienartikel heißt es hierzu:

    Hat die Anzahl der Zehen im Traum vom Standbild etwas zu bedeuten? Überlegen wir einmal: In anderen Visionen nennt Daniel konkrete Zahlen — zum Beispiel die Zahl der Hörner auf den Köpfen der wilden Tiere. Diese Zahlen sind von Bedeutung. In seiner Beschreibung des Standbilds jedoch erwähnt Daniel die Zahl der Zehen gar nicht. Demnach scheint sie genauso wenig von Bedeutung zu sein wie der Umstand, dass das Standbild zwei Arme, zwei Hände, zehn Finger, zwei Beine und zwei Füße hatte. Was Daniel eigens erwähnt, ist, dass die Zehen aus Eisen und Ton bestanden. Aus dieser Beschreibung können wir ableiten, dass die angloamerikanische Weltmacht vorherrschend sein wird, wenn der „Stein“ — das Symbol für Gottes Königreich — die Füße des Standbilds trifft (Dan. 2:45).

    Kommentar — 26. September 2012 @ 15:29

  31. Jule

    Daniel 3 – Daniels Freunde werden zum Tod verurteilt

    1 König Nebukadnezar ließ eine goldene Statue von dreißig Metern Höhe und drei Metern Breite anfertigen und in der Ebene Dura in der Provinz Babylon aufstellen. 2 Dann lud er zur Einweihung alle führenden Beamten seines Reiches ein, die Statthalter und ihre Stellvertreter, die königlichen Berater, die Schatzmeister und Richter, die hohen Würdenträger und alle anderen Beamten der Provinzen. 3 Sie kamen und versammelten sich vor dem Standbild.

    4 Dann rief ein Herold mit lauter Stimme:
    »Ihr Männer aus allen Völkern, Ländern und Sprachen! Der König befiehlt euch: 5 Sobald ihr den Klang der Hörner und Flöten, der Zithern und Harfen, der Lauten, Pfeifen und aller anderen Instrumente hört, sollt ihr euch niederwerfen und die goldene Statue anbeten, die König Nebukadnezar aufstellen ließ. 6 Wer es nicht tut, wird bei lebendigem Leib im Ofen verbrannt!«

    7 Als die Musik einsetzte, warfen sich alle zu Boden und beteten die goldene Statue an.

    8 Einige Sterndeuter aber verklagten die Juden bei Nebukadnezar. 9 Sie sagten zu ihm: »Lang lebe der König! 10 Du, o König, hast doch angeordnet, dass jeder sich beim Klang der Instrumente niederwerfen und die Statue anbeten muss. 11 Wer dies nicht tut, soll in den Ofen geworfen werden. 12 Nun sind hier einige Juden, denen du die Verwaltung der Provinz Babylon anvertraut hast: Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Diese Männer haben sich über deinen Befehl hinweggesetzt. Sie dienen deinen Göttern nicht, und sie weigern sich, deine goldene Statue anzubeten.«

    13 Da packte den König der Zorn, und voller Wut ließ er die drei kommen. Als sie vor ihm standen, 14 stellte er sie zur Rede: »Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ist es wahr, dass ihr meinen Göttern keine Ehre erweist? Warum wollt ihr euch nicht vor meiner Statue niederwerfen? 15 Ich gebe euch eine letzte Gelegenheit: Wenn jetzt die Musik ertönt und ihr niederfallt, lasse ich noch einmal Gnade vor Recht ergehen. Wenn ihr euch aber meinem Befehl widersetzt, werdet ihr auf der Stelle in den Ofen geworfen. Glaubt ihr, dass euch dann noch ein Gott aus meiner Gewalt retten kann?«

    16 Schadrach, Meschach und Abed-Nego jedoch entgegneten: »Wir werden gar nicht erst versuchen, uns vor dir zu verteidigen. 17 Unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem Feuer und aus deiner Gewalt retten. 18 Aber auch wenn er es nicht tut, musst du wissen, o König, dass wir nie deine Götter anbeten oder uns vor der goldenen Statue niederwerfen werden.«

    19 Da verlor Nebukadnezar die Beherrschung, und sein Gesicht verzerrte sich vor Wut. Er ordnete an, den Ofen siebenmal stärker als gewöhnlich zu heizen. 20 Dann befahl er seinen kräftigsten Soldaten, die drei Freunde zu fesseln und hineinzuwerfen. 21 Sofort band man die Männer und stieß sie mitsamt ihren Kleidern, mit den Hosen, Mänteln und Mützen, die sie trugen, in den Ofen. 22 Weil der König befohlen hatte, ihn besonders stark zu heizen, schlugen die Flammen heraus und töteten die Soldaten, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hineingeworfen hatten. 23 Die drei aber fielen gefesselt mitten ins Feuer.

    24 Plötzlich sprang Nebukadnezar entsetzt auf und fragte seine Beamten: »Haben wir nicht drei Männer gefesselt in den Ofen geworfen?« »Ja, sicher!«, antworteten sie. 25 »Warum sehe ich dann aber vier Männer ohne Fesseln im Feuer umhergehen?«, rief der König. »Sie sind unversehrt, und der vierte sieht aus wie ein Sohn der Götter!«

    26 Nebukadnezar trat näher an die Öffnung des Ofens heran und schrie: »Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Diener des höchsten Gottes, kommt heraus!« Da kamen die drei aus dem Ofen. 27 Die Statthalter und ihre Stellvertreter, die Verwalter und alle obersten Beamten eilten herbei und sahen, dass das Feuer den Männern nichts hatte anhaben können. Nicht ein Haar auf ihrem Kopf war versengt. Ihre Kleider waren völlig unbeschädigt, sie rochen nicht einmal nach Rauch.

    28 Da rief Nebukadnezar: »Gelobt sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos! Er hat seinen Engel gesandt, um diese Männer zu retten, die ihm dienen und sich auf ihn verlassen. Sie haben mein Gebot übertreten und ihr Leben aufs Spiel gesetzt, weil sie keinen anderen Gott anbeten und verehren wollten. 29 Deshalb erlasse ich einen Befehl für alle Völker und Länder, gleich welcher Sprache: Wer über den Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos etwas Verächtliches sagt, wird in Stücke gehauen, und sein Haus wird in Schutt und Asche gelegt! Denn es gibt keinen anderen Gott, der auf eine solche Weise retten könnte!« 30 Dann gab der König den drei Männern eine noch machtvollere Stellung in der Provinz Babylon.

    Wie wir sehen, lohnt es sich, auf unseren Gott Jehova zu vertrauen. Er lässt seine treuen Diener niemals im Stich.

    Oftmals lässt er viele schlimme Dinge zu, da er sich wegen der Streitfrage zurückhalten muss. Hier lässt er zu, dass die drei Freunde in den Feuerofen geworfen werden. Aber dann rettet er sie durch ein Wunder.

    Allerdings sind die drei Jungs bereit, auch für ihren Gott und die wahre Anbetung zu sterben. Was, wenn Jehova sie nicht aus dem Ofen gerettet hätte? Würde es dann bedeuten, dass er sie im Stich gelassen hätte?

    Hier sehen wir einen Engel, der mit ihnen durch das Feuer ging. Jehova hatte ihnen Gesellschaft geschickt, die ihnen Mut machen sollte. Falls uns so etwas passieren sollte, weil wir uns hartnäckig weigern, die wahre Anbetung aufzugeben, so können wir uns sicher sein, dass Jehova dies zumindest erträglich macht. Ich stelle mir das so vor, dass wir dann dabei keinen Schmerz und keine Panik empfinden.

    Wir können ganz sicher sein: unser Gott lässt uns niemals allein! Auch dann nicht, wenn er uns durch kein Wunder rettet oder keinen Engel schickt. Aber den Frieden Gottes wird er sicherlich jedem wahren und aufrichtigen Anbeter in so einer Situation geben. Denken wir hierbei bitte auch an Stephanus, der in einer solchen Situation Jesus in seiner Herrlichkeit sah

    Kommentar — 26. September 2012 @ 15:44

  32. Jule

    Daniel 1 – 3

    Daniel 1 – es kommt auf die richtige Motivation an

    1 Im dritten Jahr der Regierung Jojakims, des Königs von Juda, kam Nebukadnezar, der König von Babel, nach Jerusalem und belagerte es. 2 Und der Herr gab Jojakim, den König von Juda, in seine Hand, auch einen Teil der Geräte des Hauses Gottes; diese führte er hinweg in das Land Sinear , in das Haus seines Gottes; und er brachte die Geräte in die Schatzkammer seines Gottes.

    3 Und der König befahl Aspenas, dem Obersten seiner Kämmerer , dass er ihm etliche von den Söhnen Israels bringen solle, die von königlichem Samen und von den Vornehmsten sein sollten, 4 junge Männer ohne Makel, schön von Gestalt und klug in aller Weisheit, einsichtsvoll und des Wissens kundig, die tüchtig wären, im Palast des Königs zu dienen , und dass man sie in der Schrift und Sprache der Chaldäer unterwiese . 5 Diesen bestimmte der König den täglichen Unterhalt von der feinen Speise des Königs und von dem Wein, den er selbst trank, und [ordnete an], dass man sie drei Jahre lang erziehen sollte und dass sie danach dem König dienen sollten.

    6 Unter ihnen befanden sich von den Söhnen Judas Daniel, Hananja, Misael und Asarja. 7 Diesen gab der oberste Kämmerer andere Namen ; und zwar nannte er Daniel » Beltsazar « , Hananja »Sadrach« , Misael »Mesach« und Asarja »Abednego« .

    8 Daniel aber nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der feinen Speise des Königs und mit dem Wein, den er trank, zu verunreinigen; er erbat sich vom obersten Kämmerer, dass er sich nicht verunreinigen müsse. 9 Und Gott gab Daniel Gnade und Barmherzigkeit vor dem obersten Kämmerer.

    10 Und der oberste Kämmerer sprach zu Daniel: Ich fürchte nur meinen Herrn, den König, der euch eure Speise und euer Getränk bestimmt hat. Denn warum sollte er wahrnehmen, dass euer Aussehen weniger gut wäre als das der anderen jungen Männer in eurem Alter? Dann wärt ihr schuld, wenn ich meinen Kopf beim König verwirkte! 11 Da antwortete Daniel dem Aufseher, den der oberste Kämmerer über Daniel, Hananja, Misael und Asarja gesetzt hatte:

    12 Versuche es doch zehn Tage lang mit deinen Knechten, dass man uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken gibt; 13 danach soll man vor dir unser Aussehen und das Aussehen der anderen jungen Männer anschauen, die von der feinen Speise des Königs essen; nach dem, was du dann sehen wirst, handle weiter mit deinen Knechten!

    14 Da hörte er auf sie in dieser Sache und versuchte es zehn Tage lang mit ihnen. 15 Und nach den zehn Tagen sah man, dass sie besser aussahen und wohlgenährter waren als alle jungen Männer, die von der feinen Speise des Königs aßen. 16 Da nahm der Aufseher ihre feine Speise und den Wein, den sie trinken sollten, weg und gab ihnen Gemüse.

    17 Und Gott gab diesen vier jungen Männern Kenntnis und Verständnis für alle Schrift und Weisheit; Daniel aber machte er verständig in allen Gesichten und Träumen.

    18 Nachdem nun die Zeit verflossen war, nach welcher der König ihre Vorstellung befohlen hatte, führte sie der oberste Kämmerer vor Nebukadnezar. 19 Da redete der König mit ihnen; aber keiner unter ihnen allen wurde gefunden, der Daniel, Hananja, Misael und Asarja gleichgekommen wäre; und sie traten in den Dienst des Königs. 20 Und in allen Angelegenheiten, die Weisheit und Einsicht erforderten, nach denen der König sie fragte, fand er sie zehnmal besser als alle Traumdeuter und Wahrsager, die er in seinem ganzen Reich hatte.

    21 Und Daniel blieb bis zum ersten Jahr des Königs Kyrus.

    Wir haben uns in den vergangenen Jahren ja ausgiebig mit dem Buch Daniel beschäftigt. Nicht nur beim Bibellesen, sondern auch im Buchstudium mit Hilfe des Buches der Gesellschaft: „Die Prophezeiung Daniels – achte darauf!“.

    Daher hier nur ganz kurz zusammengefaßt die wichtigsten Gedanken dieses Kapitels:

    Daniel und seine drei Freunde waren noch sehr jung, als sie von ihrer Familie getrennt wurden und in ein Land entführt wurden, wo es von Götzendienst nur so wimmelte.

    Ihre Namen wurden vom König geändert, um ihren Glauben zu brechen. Denn ihre eigentlichen Namen hatten mit Jehova zu tun und gaben ihm die Ehre – bei den neuen ging es um die falschen Götter. Aber warum ist dieses Kapitel eine der wenigen Stellen, wo die Namen Jehovas von ihnen angegeben sind? Warum werden sie sonst nur unter dem neuen Namen erwähnt?

    Durch die Bitte, nur Gemüse zu essen, anstatt die tollen Speisen vom Königstisch, zeigten sie nicht nur Glauben und Treue zu Jehova, sondern sie gaben dem Speisemeister ein gutes Zeugnis. Denn er konnte die Macht ihres Gottes sehen und wie er sie segnete.

    Diese vier jungen Männer zeigen uns, wie wichtig es ist, dass jeder von uns ein eigenes persönliches Verhältnis zu Jehova hat und dass dies nicht vom Alter abhängig ist. Auch, wie wichtig es st, unseren Kindern bereits sehr früh von unserem Gott zu erzählen und ihnen zu helfen, dieses eigene Verhältnis zu entwickeln. Dies geht am Besten dann, wenn wir selbst so ein enges Verhältnis zu Gott haben und in dieser Hinsicht auch nicht zu Kompromissen bereit sind.

    Wir lernen aber auch, dass unser gutes Verhältnis zu Jehova, unser Glaube und unsere Treue nicht von äußeren Umständen abhängig sind.

    Es ist zwar sehr schön, wenn wir einer bibeltreuen Gemeinde angehören, aber unser Glaube muss einen festen Stand, eine gute Basis haben. Wir müssen auch dann in der Lage sein, mit unserem Gott zu wandeln – zu wissen, wie er denkt und fühlt und entsprechend zu leben – wenn niemand in der Nähe ist, der uns anleitet. Wir sollten also keine Mitläufer sein, sondern einen eigenen echten beständigen Glauben haben. So, wie diese 4 jungen Leute hier.

    Wir haben selbst die Verantwortung für uns, unseren Glauben und unser Leben, wir sollten uns nicht damit herausreden wollen, dass unsere äußeren Umstände ja nicht so optimal sind. Dass jeder seinem Gott treu bleiben kann, egal, was kommt, leben uns diese vier Jugendlichen hier vor.

    Aber das, was wir hier lesen, erinnert uns auch wieder daran, wie wichtig es ist, dass wir die richtige Motivation dazu haben:

    Wenn wir nur mit zur Zusammenkunft gehen, weil es unsere Eltern tun, oder um unsere Kumpels zu sehen – dann hätten wir in so einer Situation ein Problem. Dann würden wir hier eher zu der großen Gruppe der anderen Jugendlichen aus Israel zählen, die einfach das tun, was ihnen hier in Babylon gesagt wird.

    Auch wenn wir nur deshalb die Maßstäbe Gottes einhalten, weil wir Angst vor Missbilligung oder Strafe haben – vielleicht, weil wir nicht ausgeschlossen werden wollen – dann hätten wir jetzt hier ein Problem. Denn hier ist niemand, der darauf achtet, ob du so lebst, wie es Jehova gefällt. Im Gegenteil: du lebst in einem Gottlosen land und auch deine Kumpels, die mit dir ins Exil gegangen sind, achten nicht mehr auf Jehova. Sie haben sich angepaßt, bis auf diese vier Verrückten. Sie fallen bereits unangenehm auf. Wir könnten also ganz unbehelligt so leben, wie es uns in den Kram passt.

    Wo wären wir gewesen, wie hätten wir gelebt und gehandelt, wenn wir jetzt hier im Exil mit dabei gewesen wären?

    Warum sind Daniel und die drei anderen eigentlich so stur? Warum halten sie immer noch am Glauben fest, wenn es ihnen doch keine Vorteile bringt?

    Sie haben die richtige Motivation: sie lieben Jehova aus tiefstem Herzen und nichts kann und wird etwas daran ändern!

    weitere Gedanken zu Daniel Kapitel 1 finden wir hier

    Kommentar — 28. Oktober 2013 @ 08:42

  33. Jule

    Daniel 2 – warum wählt Daniel ausgerechnet diese Drei aus, mit ihm im Amt des Nebukaknezars zu stehen?

    1 Und im zweiten Jahr der Regierung Nebukadnezars hatte Nebukadnezar Träume , sodass sein Geist sich beunruhigte und er nicht mehr schlafen konnte. 2 Da befahl der König, man solle die Traumdeuter und die Wahrsager, die Zauberer und die Chaldäer zusammenrufen, damit sie dem König seine Träume verkündeten. So kamen sie und traten vor den König. 3 Da sprach der König zu ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist beunruhigt, bis ich den Traum verstehe! 4 Hierauf gaben die Chaldäer dem König auf Aramäisch zur Antwort: O König, mögest du ewig leben ! Erzähle deinen Knechten den Traum, so wollen wir die Deutung verkünden! 5 Der König antwortete den Chaldäern: Mein Entschluss steht unwiderruflich fest: Wenn ihr mir nicht den Traum samt seiner Deutung verkündet, so sollt ihr in Stücke zerhauen und eure Häuser zu Misthaufen gemacht werden; 6 wenn ihr mir aber den Traum und seine Deutung verkündet, so sollt ihr von mir Geschenke und Gaben und große Ehre empfangen. Darum sagt mir den Traum und seine Deutung! 7 Da antworteten sie zum zweiten Mal und sprachen: Der König möge seinen Knechten den Traum erzählen, so wollen wir die Deutung verkünden! 8 Der König antwortete und sprach: Ich weiß nun sicher, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, dass mein Entschluss unwiderruflich feststeht. 9 Wenn ihr mir den Traum nicht mitteilt, so bleibt für euch nur ein Urteil; denn ihr habt euch vorgenommen, lügenhafte und trügerische Worte vor mir zu reden, bis sich die Zeiten ändern. Darum sagt mir den Traum, damit ich weiß, dass ihr mir auch die Deutung verkünden könnt! 10 Die Chaldäer antworteten vor dem König und sprachen: Es gibt keinen Menschen auf Erden, der verkünden könnte, was der König befiehlt; deshalb hat auch nie irgendein großer und mächtiger König so etwas von irgendeinem Traumdeuter, Wahrsager oder Chaldäer verlangt! 11 Denn die Sache, die der König verlangt, ist schwer. Es gibt auch niemand, der es dem König mitteilen könnte, ausgenommen die Götter, deren Wohnung nicht bei den Menschen ist! 12 Hierüber wurde der König aufgebracht und sehr zornig, und er befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.

    13 Und der Befehl ging aus, und die Weisen von Babel sollten getötet werden; und man suchte auch Daniel samt seinen Gefährten, um sie zu töten. 14 Da erwiderte Daniel dem Arioch, dem Obersten der Scharfrichter des Königs, der ausgezogen war, um die Weisen zu töten, mit klugen und verständigen Worten. 15 Er begann und sprach zu Arioch, dem Bevollmächtigten des Königs: Warum ist dieser strenge Befehl vom König ausgegangen? Da erklärte Arioch die Sache dem Daniel. 16 Daniel aber ging hinein und bat den König, ihm eine Frist zu gewähren, damit er dem König die Deutung verkünden könne.

    17 Darauf zog sich Daniel in sein Haus zurück und teilte die Sache seinen Gefährten mit, Hananja, Misael und Asarja, 18 damit sie von dem Gott des Himmels Erbarmen erflehen möchten wegen dieses Geheimnisses , damit nicht Daniel und seine Gefährten samt den übrigen Weisen von Babel umkämen.

    19 Hierauf wurde dem Daniel in einem Gesicht bei Nacht das Geheimnis geoffenbart. Da pries Daniel den Gott des Himmels. 20 Daniel begann und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn sein ist beides, Weisheit und Macht. 21 Er führt andere Zeiten und Stunden herbei; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen die Weisheit und den Verständigen den Verstand. 22 Er offenbart , was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht ! 23 Dir, dem Gott meiner Väter, sage ich Lob und Dank , dass du mir Weisheit und Kraft verliehen und mich jetzt wissen lassen hast, was wir von dir erbeten haben; denn die Sache des Königs hast du uns wissen lassen!

    24 Daraufhin ging Daniel zu Arioch , den der König beauftragt hatte, die Weisen von Babel umzubringen ; er nahm ihn beiseite und sprach zu ihm: Bringe die Weisen von Babel nicht um! Führe mich vor den König, so will ich ihm die Deutung verkünden! 25 Darauf führte Arioch den Daniel rasch vor den König und sprach zu ihm: Ich habe unter den Weggeführten von Juda einen Mann gefunden, der dem König die Deutung verkünden will!

    26 Der König antwortete und sprach zu Daniel, dessen Name Beltsazar war: Bist du imstande, mir den Traum, den ich gehabt habe, und seine Deutung mitzuteilen? 27 Daniel antwortete vor dem König und sprach: Das Geheimnis, nach dem der König fragt, können Weise, Wahrsager, Traumdeuter oder Zeichendeuter dem König nicht verkünden; 28 aber es gibt einen Gott im Himmel , der Geheimnisse offenbart ; der hat den König Nebukadnezar wissen lassen, was am Ende der Tage geschehen soll. Mit deinem Traum und den Gesichten deines Hauptes auf deinem Lager verhielt es sich so:

    29 Dir, o König, stiegen auf deinem Lager Gedanken darüber auf, was nach diesem geschehen werde, und da hat dir der, welcher die Geheimnisse offenbart, mitgeteilt, was geschehen wird. 30 Mir aber ist dieses Geheimnis nicht durch eine Weisheit , die ich vor allen Lebenden voraushätte, geoffenbart worden, sondern damit dem König die Deutung bekannt gemacht werde und du erfährst, was dein Herz zu wissen wünscht.

    31 Du, o König, schautest , und siehe, ein erhabenes Standbild. Dieses Bild war gewaltig und sein Glanz außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Anblick war furchterregend. 32 Das Haupt dieses Bildes war aus gediegenem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Lenden aus Erz, 33 seine Oberschenkel aus Eisen , seine Füße teils aus Eisen und teils aus Ton. 34 Du sahst zu, bis sich ein Stein losriss ohne Zutun von Menschenhänden und das Bild an seinen Füßen traf, die aus Eisen und Ton waren, und sie zermalmte. 35 Da wurden Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold miteinander zermalmt; und sie wurden wie Spreu auf den Sommertennen, und der Wind verwehte sie, sodass keine Spur mehr von ihnen zu finden war. Der Stein aber, der das Bild zertrümmert hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde. 36 Das ist der Traum; nun wollen wir vor dem König auch seine Deutung verkünden:

    37 Du, o König , bist ein König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht, die Stärke und die Ehre gegeben hat; 38 und überall, wo Menschenkinder wohnen, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gemacht; du bist das Haupt aus Gold!

    39 Nach dir aber wird ein anderes Reich aufkommen, geringer als du; und ein nachfolgendes drittes Königreich, das eherne, wird über die ganze Erde herrschen. 40 Und ein viertes Königreich wird sein, so stark wie Eisen; ebenso wie Eisen alles zermalmt und zertrümmert, und wie Eisen alles zerschmettert, so wird es auch jene alle zermalmen und zerschmettern.

    41 Dass du aber die Füße und Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen bestehend gesehen hast, bedeutet, dass das Königreich gespalten sein wird; aber es wird etwas von der Festigkeit des Eisens in ihm bleiben, gerade so, wie du das Eisen mit lehmigem Ton vermengt gesehen hast. 42 Und wie die Zehen seiner Füße teils aus Eisen und teils aus Ton waren, so wird auch das Reich zum Teil stark und zum Teil zerbrechlich sein. 43 Dass du aber Eisen mit Tonerde vermengt gesehen hast, bedeutet, dass sie sich zwar mit Menschensamen vermischen, aber doch nicht aneinander haften werden, wie sich ja Eisen mit Ton nicht vermischt.

    44 Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht untergehen wird; und sein Reich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird alle jene Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende machen; es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen; 45 ganz so, wie du gesehen hast, dass sich von dem Berg ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden losriss und das Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte.

    Der große Gott hat den König wissen lassen , was nach diesem geschehen soll. Und der Traum ist zuverlässig, und seine Deutung steht fest !

    46 Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und verneigte sich tief vor Daniel und befahl, ihm Speisopfer und Räucherwerk darzubringen. 47 Der König ergriff [dann] das Wort und sprach zu Daniel:

    Wahrhaftig, euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige und ein Offenbarer der Geheimnisse, dass du dieses Geheimnis offenbaren konntest! 48 Darauf machte der König den Daniel groß und gab ihm sehr viele Geschenke und setzte ihn zum Herrscher über die ganze Provinz Babel und zum Oberhaupt über alle Weisen von Babel.

    49 Daniel aber erbat sich vom König, dass er Sadrach, Mesach und Abednego über die Verwaltung der Provinz Babel einsetzte; Daniel aber blieb am Hof des Königs.

    Da wir in den vergangenen Jahren viel ergänzenden Stoff zu dem Traum und dem Standbild zusammen gesucht und hier gesammelt haben, will ich hier jetzt nicht darauf eingehen.

    Interessant finde ich, dass Daniel für seine Freunde bittet. Er hat die Chance auf eine gehobene Stellung – aber er will sie nicht allein.

    Aber warum bittet er nur für diese Drei? Sind denn nicht viel mehr von den Jugendlichen des Landes mit ihm ins Exil geführt worden? Warum also ausgerechnet diese?

    Liegt das daran, dass er eng mit ihnen befreundet war? An dem Grund der Freundschaft, der Basis? Er liebte die, die Jehova lieben – waren das nur diese 4 jungen Männer in der ganzen Masse?

    Oder stimmt die Vermutung des Verfassers der Ansprache zu Daniel 3, die ich heute auf unserem Bibelserver entdeckt und gelesen habe? Er sagt, es wären nur diese 4 Jugendlichen gewesen. Durch die Publikationen der Gesellschaft hatte ich immer den Eindruck einer großen Gruppe gehabt, die ins Exil gingen. So direkt werden ja keine Zahlen in der Bibel genannt. In Daniel 1:6 wird ja nur gesagt, dass „unter ihnen“ diese 4 jungen Männer waren. So werden es noch mehr gewesen sein, aber nicht alle hatten so ein gutes Verhältnis zu Jehova!

    Und hier sind wir wieder bei der Basis ihrer Freundschaft – und vielleicht auch einem wichtigen Grund, warum er sie mit sich im Amt sehen wollte: als Beamte hatten sie sicherlich einigen Einfluß, der auch den anderen helfen könnte, sich nicht auf den Götzendienst einzulassen, der im Lande üblich war und dem sie Tag für Tag ausgesetzt waren.

    Vielleicht hatte genau diese Position ihnen und den anderen Juden geholfen, dass sie nicht noch eher so einer Situation ausgesetzt wurden – wie das, was wir im nächsten Kapitel lesen.

    Bitte lest euch auch die zuvor erwähnte Ansprache durch, es lohnt sich.

    weitere Gedanken zu Daniel 2 finden wir hier

    Kommentar — 29. Oktober 2013 @ 22:33

  34. Jule

    Daniel 3 – Nebukadnezar glaubte auch an Gott – aber er hatte kein persönliches Verhältnis zu IHM

    1 Der König Nebukadnezar ließ ein goldenes Standbild anfertigen, 60 Ellen hoch und 6 Ellen breit, das stellte er in der Ebene Dura in der Provinz Babel auf. 2 Und der König Nebukadnezar ließ die Satrapen, Vorsteher und Statthalter versammeln, die Räte, Hofschatzmeister, Richter und Gerichtsbeamten samt allen Provinzvorstehern, damit sie zur Einweihung des Bildes kämen, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte. 3 Sobald nun die Satrapen, Vorsteher und Statthalter , die Räte, Hofschatzmeister, Richter und Gerichtsbeamten samt allen Provinzvorstehern zur Einweihung des Bildes versammelt waren, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte, und vor dem Bild standen, das Nebukadnezar aufgestellt hatte, 4 da rief der Herold mit gewaltiger Stimme: Das lasst euch gesagt sein, ihr Völker , Stämme und Sprachen:

    5 Sobald ihr den Klang der Hörner, Flöten, Zithern , Lauten , Harfen , Sackpfeifen und aller Arten von Musik hören werdet, sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, das der König Nebukadnezar aufgestellt hat! 6 Wer aber nicht niederfällt und anbetet, der soll augenblicklich in den glühenden Feuerofen geworfen werden! 7 Darum fielen zur bestimmten Zeit, als alle Völker den Klang der Hörner, Flöten, Zithern, Lauten, Harfen und aller Arten von Musik hörten, alle Völker, Stämme und Sprachen nieder und beteten das goldene Bild an, das der König Nebukadnezar aufgestellt hatte.

    8 Deswegen traten zur selben Stunde etliche chaldäische Männer herzu und verklagten die Juden. 9 Sie ergriffen das Wort und sprachen zum König Nebukadnezar: O König, mögest du ewig leben! 10 Du hast, o König, Befehl gegeben, dass jedermann, der den Klang der Hörner, Flöten, Zithern, Lauten, Harfen und Sackpfeifen und aller Arten von Musik hört, niederfallen und das goldene Bild anbeten soll; 11 wer aber nicht niederfällt und anbetet, der soll in den glühenden Feuerofen geworfen werden.

    12 Nun sind da jüdische Männer, die du über die Verwaltung der Provinz Babel bestellt hast, Sadrach, Mesach und Abednego. Diese Männer, o König, achten nicht auf dich, dienen deinen Göttern nicht und beten das goldene Bild nicht an, das du aufgestellt hast!

    13 Da befahl Nebukadnezar mit grimmigem Zorn , dass man Sadrach, Mesach und Abednego kommen lasse. Sogleich wurden jene Männer vor den König gebracht . 14 Nebukadnezar ergriff das Wort und sprach zu ihnen: Sadrach, Mesach und Abednego, geschieht es vorsätzlich, dass ihr meinen Göttern nicht dient und das goldene Bild nicht anbetet, das ich habe aufrichten lassen? 15 Nun, wenn ihr bereit seid, sobald ihr den Klang der Hörner, Flöten, Zithern, Lauten, Harfen und Sackpfeifen und aller Arten von Musik hören werdet, niederzufallen und das Bild anzubeten, das ich gemacht habe, [dann ist es gut!] Wenn ihr es aber nicht anbetet, so sollt ihr augenblicklich in den glühenden Feuer-ofen geworfen werden! Und wer ist der Gott , der euch aus meiner Hand erretten könnte?

    16 Sadrach, Mesach und Abednego antworteten und sprachen zum König: Nebukadnezar, wir haben es nicht nötig, dir darauf ein Wort zu erwidern. 17 Wenn es so sein soll – unser Gott, dem wir dienen, kann uns aus dem glühenden Feuerofen erretten, und er wird uns bestimmt aus deiner Hand erretten, o König!
    18 Und auch wenn es nicht so sein soll, so wisse, o König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und auch das goldene Bild nicht anbeten werden, das du aufgestellt hast!

    19 Da wurde Nebukadnezar voll Wut , und das Aussehen seines Angesichts veränderte sich gegen Sadrach, Mesach und Abednego; [dann] redete er und gab den Befehl, man solle den Ofen siebenmal heißer machen, als man es sonst zu tun pflegte. 20 Und den stärksten Männern in seinem Heer befahl er, Sadrach, Mesach und Abednego zu binden und sie in den glühenden Feuerofen zu werfen.

    21 Da wurden diese Männer gebunden und in ihren Mänteln und Beinkleidern samt ihren Turbanen und ihren Gewändern in den glühenden Feuerofen geworfen. 22 Weil nun der Befehl des Königs dringend und der Ofen übermäßig geheizt war, so tötete die Feuerflamme jene Männer, die Sadrach, Mesach und Abednego hinauftrugen; 23 diese drei Männer aber, Sadrach, Mesach und Abednego, fielen gebunden in den glühenden Feuerofen.

    24 Da erschrak der König Nebukadnezar und stand rasch auf. Er redete und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen? Sie erwiderten und sprachen zu dem König: Gewiss, o König! 25 Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer mitten im Feuer frei umherwandeln, und es ist keine Verletzung an ihnen; und die Gestalt des vierten gleicht einem Sohn der Götter!

    26 Darauf trat Nebukadnezar vor die Öffnung des glühenden Feuerofens, begann und sprach: Sadrach, Mesach und Abednego, ihr Knechte Gottes, des Allerhöchsten, tretet heraus und kommt her! Da kamen Sadrach, Mesach und Abednego aus dem Feuer hervor.

    27 Daraufhin versammelten sich die Satrapen, Vorsteher und Statthalter samt den Räten des Königs. Sie schauten diese Männer an, über deren Leiber das Feuer keine Gewalt gehabt hatte; ihre Haupthaare waren nicht versengt und ihre Kleider waren unverändert; man bemerkte nicht einmal einen Brandgeruch an ihnen. 28 Da ergriff Nebukadnezar das Wort und sprach:

    Gepriesen sei der Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die auf ihn vertrauten und das Gebot des Königs übertraten und ihre Leiber hingaben , weil sie keinen anderen Gott verehren und anbeten wollten als ihren Gott allein!

    29 Und von mir wird eine Verordnung erlassen, dass, wer immer unter allen Völkern, Völkerschaften und Sprachen von dem Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos leichtfertig spricht, in Stücke zerhauen und sein Haus zu einem Misthaufen gemacht werden soll, weil es keinen anderen Gott gibt, der so erretten kann wie dieser!

    30 Daraufhin machte der König Sadrach, Mesach und Abednego groß in der Provinz Babel.

    31 »Der König Nebukadnezar wünscht allen Völkern, Völkerschaften und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Euer Friede nehme zu! 32 Es hat mir gefallen, die Zeichen und Wunder zu verkünden, die der höchste Gott an mir getan hat. 33 Wie groß sind seine Zeichen, und wie gewaltig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht!

    Die letzten beiden Verse gehören eigentlich zu dem, was wir dann im nächsten Kapitel lesen werden – wie der König selbst von Jehova in Zucht genommen wird.

    Da wir in den vergangenen Jahren wirklich sehr ausgiebig über diese Prüfung in der Ebene Dura nachgedacht und geschrieben haben – siehe oben – möchte ich die Geschichte heute mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten: aus der Sicht des Königs.

    Aber hier geht es mir weniger um das Geschehen an sich, sondern vielmehr um die Einstellung und den Glauben des Königs. Denn nach dem Traum von dem Standbild, von dem wir im vorherigen Kapitel gelesen hatten, hat er bereits Erfahrungen mit Jehova gemacht und ihn für seine Macht und Weisheit gepriesen. Hier noch mal die letzten Verse von Kapitel 2 zur Erinnerung:

    47 Der König ergriff [dann] das Wort und sprach zu Daniel:
    .
    Wahrhaftig, euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige und ein Offenbarer der Geheimnisse, dass du dieses Geheimnis offenbaren konntest!

    Er erkannte Jehova also bereits vor diesem Ereignis mit dem Feuerofen als „Gott der Götter“, also als Allerhöchsten, an. Dennoch machte er seinem Gott dieses Standbild und verlagte, dass sich unter Androhung der Todesstrafe alle vor diesem Bild – also seinem eigenen Gott – verbeugten.

    Die Sache mit den 3 Männern war auch kein Versehen, kein „Kolateralschaden“, wie wir es später von Darius lesen, als er Daniel in die Löwengrube werfen muss. Denn dort lesen wir von seinem Bedauern darüber und dass er es nur tut, weil er es durch „die Gesetze der Meder und Perser“ nicht mehr abwenden kann.

    Nebukadnezar hingegen empfindet kein Bedauern über diese jungen Leute, sondern er gerät in großen Zorn und verschärft noch die Anweisungen, indem er den Ofen siebenmal stärker heizen lässt.

    Zudem fragt er nach ihrem Gott, den er doch zuvor selbst kennengelernt hatte, in Vers 15: „Wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten könnte?“ Hier geht es ihm nicht darum, dass er wirklich an diesem Gott interessiert wäre, sondern er schäumt über ihre Antwort voller Wut (Vers 19).

    Zwar erkennt er hinterher an, wie mächtig Jehova ist und ordnet an, dass künftig niemand mehr schlecht über diesen Gott reden dürfe, aber es fehlt bei ihm etwas Entscheidendes: er hat die falsche Motivation!

    Es reicht nicht aus, dass wir wissen, dass es diesen Gott der Bibel gibt und dass er seine Diener befreien kann, wenn er will, dass er Maßstäbe einfordert und straft, wenn er will. Es reicht nicht zu wissen, dass dieser Gott mächtig ist und die Zukunft kennt und beeinflussen kann. Wir brauchen ein persönliches Verhältnis zu unserem Gott.

    Und dieses muss geboren werden aus der Liebe zu unserem Gott heraus.

    Wir sollten nicht versuchen, „uns mit unserem Gott anzufreunden“, weil es immer gut ist, den Stärkeren auf unserer Seite zu haben oder weil wir von ihm Segen und ewiges Leben haben wollen.

    Wir sollten seine Freundschaft suchen, weil wir „uns in ihn verliebt haben“, er ein Freund ist, wie kein anderer, so voller Liebe, Güte und Barmherzigkeit.

    Alles andere wäre so, als wenn sich ein Mann in eine schöne Frau verliebt und sie wegen ihrer Schönheit heiratet. Aber ihre Person ist ihm egal und wenn sie alt wird, ist sie nicht mehr begehrenswert für ihn und vielleicht verlässt er sie dann. Solche Beziehungen stehen immer auf wackligen Beinen.

    Oder eine Frau heiratet einen älteren Mann nur wegen seines Geldes oder weil er Macht und Ansehen hat, aber nicht wegen seiner Person. Dies mag am Anfang vielleicht noch gut gehen. Aber da sie nicht an ihm als Mann und Mensch interessiert ist, nimmt sie ihn eigentlich nur als notwendiges Übel in Kauf. Vielleicht sucht sie sich einen Liebhaber…

    Nebukadnezar hatte Jehova bereits in Kapitel 3 als „Offenbarer von Geheimnissen“ kennengelernt und war so beeindruckt, dass er IHN „Gott der Götter nannte“. Nach diesem Ereignis mit dem Feuerofen ist er wiederum stark beeindruckt, diesmal wegen seiner Macht. Niemand darf etwas gegen diesen Gott sagen. Vielleicht aus Angst vor Strafe?

    Aber ein Verhältnis zu Gott oder Liebe wegen seiner wundervollen anziehenden Persönlichkeit – davon ist – noch (?) – nichts vorhanden.

    Denn gleich im nächsten Kapitel geht es weiter. Jehova muss ihn demütigen. Vielleicht achten wir ja diesmal beim Lesen mal darauf, ob sich danach etwas wirklich in Nebukadnezar ändert …

    Aber was ist eigentlich mit uns heute? Warum bin ich ein Christ geworden und habe mich taufen lassen?

    Bin ich ein echter Freund Gottes? Liebe ich ihn wirklich um seiner selbst willen – oder geht es mir nur darum, Strafe zu entgehen und/oder Belohnung zu erhalten?

    So etwas ist immer sehr gefährlich, denn wenn es Probleme, Versuchungen oder Schwierigkeiten gibt, fehlt mir dann die Basis.

    Was wäre, wenn ich nach einigen Ehejahren unzufrieden mit meiner Ehe, meinem Mann und unserer Beziehung bin? Ich weiss wohl, dass für Jehova die Ehe heilig ist, er Scheidung und Ehebruch hasst. Aber wo ist der versprochene Segen, für mich und meine Ehe? Ich bin unglücklich und unzufrieden und es sieht so aus, als ob sich nichts ändern wird.

    Mein Frustpegel ist hoch und ich bin nun sehr anfällig für Versuchungen. Wenn ich nun in dieser Situation viel mit einem „guten Kumpel“ rede, ich mich bei ihm ausheulen kann und mich verstanden fühle, wenn dieser mir zuhört und mich versteht und so anders ist als mein Ehemann … Was dann?

    Wenn dies nun andere in meiner Versammlung/Gemeinde mitbekommen und mich warnen – welches Gewicht hat das dann für mich?

    Berührt es mich dann wirklich, wenn mir andere Schwestern sagen, dass dies nicht gut ist, dass ich nicht so eine enge Beziehung zu einem anderen Mann aufbauen sollte (auch dann nicht, wenn das vielleicht ein Bruder ist)? Interessiert es mich dann wirklich, wie Jehova darüber denkt? Was, wenn so etwas in meiner Gemeinde keine Konsequenzen hätte? Wie und womit könnten die besorgten Brüder und Schwestern mir dann noch helfen?

    Es ist in den vergangenen Jahren sogar bei Zeugen Jehovas vorgekommen, dass solche Fehlgänge nicht auszubremsen waren. Zwar kannst du dich als ZJ nicht einfach scheiden lassen, bei Ehebruch hast du Konsequenzen wie einen Gemeinschaftsentzug zu befürchten. Aber leider umgehen das einige, indem sie dann mit Lügen aufwarten und sich alles so drehen, bis sie die „erforderlichen Trennungsgründe“ oder noch besser, einen Scheidungsgrund haben.

    In der Regel würde niemand so weit gehen, der eine wirkliche Beziehung zu Gott hat. Denn wenn ich Jehova liebe, ist es mir nicht egal, wie er über mich denkt, oder was er dabei empfindet, wenn er mir bei meinem Tun zusieht. Wenn mich nun jemand daran erinnert, wird es mich zumindestens berühren.

    Dies bedeutet nicht, dass bei jemanden mit einer engen Beziehung zu Gott nicht solche Gedanken und Empfindungen aufkommen könnten, oder dass diese niemals solch einen Fehltritt begehen könnten. Denken wir hierbei auch an David.

    Aber wir kennen auch Davids Reaktion auf das, was ihm Nathan sagte. Er war nicht betroffen und entsetzt, weil er erwischt worden war oder weil ihm eine Strafe verkündet worden war – sondern weil er erkannte, wie Jehova das ansah, was er getan hatte. Dass er Jehovas Namen beschmutzt hatte und dass er ihn enttäuscht hatte, sein Verhalten Gott sehr geschmerzt hatte. Dies kommt in dem zum Ausdruck, was er zu Anfangs auf die „nette kleine Geschichte“ sagte, die Nathan ihm erzählte. Er war ehrlich über das ungerechte Handeln des reichen Mannes empört. Dann wird ihm klar, dass er selbst so gehandelt hat und eben diese Empörung und Enttäuschung in Jehova hervor gerufen hatte. Dies haut ihn fast um, das wollte er nicht.

    Aber was, wenn wir als Bruder oder Schwester jemanden aus unserer Gemeinde sehen, wie er auf diesen gefährlichen Pfad schlittert? Was könnten wir so einer Person sagen? Wie ihr Herz erreichen?

    Was, wenn wir uns nicht sicher sind, wie es mit dem persönlichen Verhältnis dieser Person zu Jehova aussieht?

    Wir können immer noch für diese Person beten. Dies sollten wir sowieso tun. Denken wir nicht, wir selbst wären es, die so etwas stoppen könnte. Wir können nur liebevoll warnen. Wichtig ist hierbei immer Jehova.

    ER kann alles bewirken! Er kann das Herz erweichen.

    Auch dann, wenn diese Person nicht hört und falsch handelt oder sogar danach noch falsche Entscheidungen trifft, ist noch nicht alles zu spät. Wir können noch immer für sie beten – darum, dass sie ihren Fehler einsieht und umkehrt – so wie David es getan hat.

    Es ist schon sehr erstaunlich, was man alles aus nur einem Kapitel für sich heute lernen kann …

    Weitere Gedanken zu Daniel 3 finden wir hier

    Kommentar — 31. Oktober 2013 @ 00:38

RSS feed for comments on this post. TrackBack URL

Leave a comment