Vorwürfe an den Haaren herbei gezogen
auf der Suche nach Stoff über Zippora – „wer war sie eigentlich?“ – bin ich in der Wtlib auf einen Artikel gestoßen, wo es auszugsweise heißt:
w84 15. 6. S. 25 4. Mose — eine Aufforderung, Jehova Achtung zu erweisen
Zippora, Moses’ Frau, war eine Zeitlang nicht zugegen gewesen, hatte sich ihm aber wieder angeschlossen, und Mirjam fürchtete, als First Lady des Lagers abgelöst zu werden (2. Mose 18:1-5). So veranlaßte sie Aaron, mit ihr gemeinsam Moses wegen seiner Heirat mit einer Kuschitin zu kritisieren und seine einzigartige Stellung vor Gott in Frage zu ziehen.
Wie wir sehen, ging es Miriam hier um etwas ganz anderes. Sie wollte ihre erhabene Stellung nicht aufgeben und war bereit, dafür etwas zu tun. Aber was tut man am Besten, wenn man sich von einer anderen Person bedroht fühlt?
Man kritisiert sie!
Und wenn sich nichts Wirkliches, Reales finden lässt, dann schiebt man einfach etwas vor, wie Miriam hier.
Sie fühlte sich von Zippora bedroht, wollte ihr Ansehen nicht verlieren. Also greift sie Moses an. Nicht, weil seine Frau eine scheinbar bessere Stellung hat als sie selbst – das, worum es wirklich ging – sondern sie suchte nach Gründen, die ihm zeigten, dass er gegen Gott gesündigt hätte!
Sie dachte und handelte verkehrt, ihre Einstellung war falsch – und nun schiebt sie es ihrem Bruder in die Schuhe, der ganz klar von Jehova benutzt wird. Jeder kann sehen, dass Jehova nur mit Moses handelt. Aber das macht nichts, man kann ihm trotzdem an den Kopf werfen, er handle verkehrt!
Erinnert uns dies an etwas?
Wir sind seit 5 Jahren ausgeschlossen, all die Jahre hatten unsere Töchter kein Problem damit, trotzdem engen Umgang mit uns zu pflegen. Sie waren sogar sehr lange sehr stolz auf uns – weil wir so waren, wie wir waren.
Wir haben uns nicht geändert. Sind die Gleichen geblieben. Aber in der Einstellung unserer Kinder hat sich etwas geändert. Beide handeln auf eine Weise, die Jehova nicht unbedingt gefällt:
Yve mit ihrer Anstellung bei der Diakonie. Sie ist seit einigen Jahren eine Angestellte der evangelischen Kirche und hat kein Problem damit. Dann hat sie den Unfall im letzten April, der auf einer ganz privaten Familienfeier passierte, flugs als Arbeitsunfall tituliert und damit Kosten gespart, wie Zuzahlung in der Klinik, zu Medikamenten, zur Physio usw. Aber damit nicht genug: nun hat sie auch noch eine Unfallrente beantragt für einen Arbeitsunfall, der überhaupt keiner war.
Fine hat ihr Herz verloren, was an sich ja nicht verkehrt ist. Für seine Gefühle kann man nicht. Aber seit fast dem gleichen Datum wie Yve (ist das nicht witzig?) gibt sie dem nach, obwohl sie jahrelang felsenfest davon überzeugt war, dass es verkehrt ist, in ihrem Alter eine Beziehung einzugehen. Und so geht sie nun ganz offiziell mit ihrem Freund. Kurz darauf fehlte ihr die Kraft für den Dauerhipi, woran natürlich wir Schuld waren, denn unser Verhalten ihr gegenüber hat ihr die Luft geraubt. Sie hat jeglichen Respekt vor ihrem Vater verloren, an dem sie noch kurz zuvor mit inniger Liebe wie eine Klette hing, hat ihn nicht mehr als Haupt akzeptiert, sich benommen, als sei sie hier die Herrin, ist gegen seinen ausdrücklichen Willen hier ausgezogen – zu einer Person, die sie jahrelang verachtet hatte, weil diese die Gebote Jehovas sehr freizügig für sich selbst auslegte.
Und nun sind wir die Bösen!
Sie müssen sich von uns distanzieren, weil wir ausgeschlossen sind und sie mit uns geistig keinen Umgang haben dürfen (O-Ton Yve) und werfen uns vor, wir würden angeblich gegen die Brüder und die Organisation lästern.
Ähnlichkeiten mit dem Verhalten Miriams sind natürlich rein zufällig und nicht beabsichtigt
Jule | 02.15.11 | 2. Mose, eigene Gedanken zum Geschehen | No Comments |