Hebräer 11 – 13

Kapitel 11

Der Glaube ist die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht. 2 Denn durch diesen erlangten die Männer der alten Zeiten Zeugnis.

3 Durch Glauben begreifen wir, daß die Systeme der Dinge durch Gottes Wort geordnet wurden, so daß das, was gesehen wird, aus Dingen geworden ist, die nicht in Erscheinung treten.

4 Durch Glauben brachte Abel Gott ein wertvolleres Opfer dar als Kain, durch welchen [Glauben] er [das] Zeugnis erlangte, daß er gerecht war, indem Gott Zeugnis gab hinsichtlich seiner Gaben; und durch ihn redet er noch, obwohl er gestorben ist.

5 Durch Glauben wurde Henoch entrückt, damit er den Tod nicht sehen sollte, und er war nirgends zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung hatte er das Zeugnis, daß er Gott wohlgefallen habe. 6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, [ihm] wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird.

7 Durch Glauben bekundete Noah Gottesfurcht, nachdem er eine göttliche Warnung vor Dingen erhalten hatte, die noch nicht zu sehen waren, und errichtete eine Arche zur Rettung seiner Hausgemeinschaft; und durch diesen [Glauben] verurteilte er die Welt, und er wurde ein Erbe der Gerechtigkeit, die gemäß dem Glauben ist.

8 Durch Glauben gehorchte Abraham, als der Ruf an ihn erging, nach einem Ort auszuziehen, den er zum Erbe erhalten sollte; und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er ging. 9 Durch Glauben weilte er als Fremdling im Land der Verheißung wie in einem fremden Land und wohnte in Zelten mit Isa·ak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. 10 Denn er wartete auf die Stadt, die wahre Grundlagen hat, deren Bildner und Erbauer Gott ist.

11 Durch Glauben empfing auch selbst Sara Kraft, Samen zu empfangen, sogar als sie die Altersgrenze überschritten hatte, weil sie den für treu achtete, der die Verheißung gegeben hatte. 12 Somit wurden auch von e i n e m [Mann], ja einem so gut wie Erstorbenen, [Kinder] geboren, wie die Sterne des Himmels an Menge und wie die Sandkörner am Ufer des Meeres, so unzählbar.

13 Alle diese starben im Glauben, ohne die [Erfüllung der] Verheißungen erhalten zu haben, aber sie sahen sie von fern und hießen sie willkommen und erklärten öffentlich, daß sie Fremde und zeitweilig Ansässige im Land seien. 14 Denn die, die solche Dinge sagen, zeigen an, daß sie ernstlich eine Stätte suchen, die ihr eigen ist. 15 Und doch, wenn sie sich wirklich fortwährend an jenen [Ort] erinnert hätten, von dem sie ausgezogen waren, so hätten sie Gelegenheit gehabt zurückzukehren. 16 Jetzt aber streben sie nach einem besseren [Ort], nämlich einem, der zum Himmel gehört. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, als ihr Gott angerufen zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitgemacht.

17 Durch Glauben brachte Abraham, als er auf die Probe gestellt wurde, Isa·ak so gut wie als Opfer dar, und der Mann, der die Verheißungen gern empfangen hatte, versuchte, [seinen] einziggezeugten [Sohn] als Opfer darzubringen, 18 obwohl ihm gesagt worden war: „Was ‚dein Same‘ genannt werden wird, wird durch Isa·ak kommen.“ 19 Doch rechnete er damit, daß Gott imstande sei, ihn sogar von den Toten aufzuerwecken; und in sinnbildlicher Weise empfing er ihn auch von dort.

20 Durch Glauben segnete auch Isa·ak Jakob und Esau hinsichtlich künftiger Dinge.

21 Durch Glauben segnete Jakob, als er im Begriff war zu sterben, jeden der Söhne Josephs und betete an, auf das obere Ende seines Stabes [gelehnt].

22 Durch Glauben erwähnte Joseph, als er sich seinem Ende näherte, den Auszug der Söhne Israels; und er gab Befehl hinsichtlich seiner Gebeine.

23 Durch Glauben wurde Moses nach seiner Geburt drei Monate lang von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, daß das kleine Kind schön war, und sie fürchteten den Befehl des Königs nicht. 24 Durch Glauben weigerte sich Moses, als er erwachsen war, der Sohn der Tochter Pharaos genannt zu werden, 25 indem er es sich erwählte, eher mit dem Volk Gottes schlecht behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben, 26 weil er die Schmach des Christus für größeren Reichtum achtete als die Schätze Ägyptens; denn er hielt seinen Blick auf die Belohnung gerichtet. 27 Durch Glauben verließ er Ägypten, fürchtete aber die Wut des Königs nicht, denn er blieb standhaft, als sähe er den Unsichtbaren. 28 Durch Glauben hatte er das Passah gefeiert und das Bespritzen mit Blut, damit der Vernichter ihre Erstgeborenen nicht anrühre.

29 Durch Glauben gingen sie durchs Rote Meer wie über trockenes Land; als aber die Ägypter denselben Versuch machten, wurden sie verschlungen.

30 Durch Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie sieben Tage lang umzogen worden waren. 31 Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit denen um, die ungehorsam handelten, weil sie die Kundschafter friedlich aufgenommen hatte.

32 Und was soll ich noch mehr sagen? Denn die Zeit wird mir fehlen, wenn ich weitererzähle von Gideon, Barak, Simson, Jephtha, David wie auch von Samuel und den [anderen] Propheten, 33 die durch Glauben Königreiche niederkämpften, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften, 34 der Macht des Feuers Einhalt taten, der Schärfe des Schwertes entrannen, aus einem Zustand der Schwäche mit Kraft erfüllt wurden, im Krieg tapfer wurden, die Heere von Fremden auseinandertrieben. 35 Frauen erhielten ihre Toten durch Auferstehung; andere [Männer] aber wurden gefoltert, weil sie keine Befreiung durch ein Lösegeld annahmen, damit sie eine bessere Auferstehung erlangen könnten. 36 Ja, andere erhielten ihre Erprobung durch Verspottungen und Geißelungen, in der Tat, mehr als das, durch Fesseln und Gefängnisse. 37 Sie wurden gesteinigt, sie wurden auf die Probe gestellt, sie wurden zersägt, sie starben durch Hinschlachtung mit dem Schwert, sie gingen in Schaffellen, in Ziegenhäuten umher, während sie Mangel, Drangsal, Mißhandlung [erlitten]; 38 und die Welt war ihrer nicht würdig. Sie irrten in Wüsten und Gebirgen und Höhlen und Klüften der Erde umher.

39 Und doch empfingen alle diese, obwohl sie durch ihren Glauben Zeugnis erlangten, die [Erfüllung der] Verheißung nicht, 40 da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden.

Kapitel 12

Da wir denn von einer so großen Wolke von Zeugen umgeben sind, so laßt uns auch allen Ballast und die uns leicht umstrickende Sünde ablegen, und laßt uns in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren laufen, 2 während wir unseren Blick auf den Hauptvermittler und Vervollkommner unseres Glaubens, Jesus, gerichtet halten. Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl, der Schande nicht achtend, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt. 3 Ja, betrachtet genau den, der von Sündern gegen ihre eigenen Interessen einen solchen Widerspruch erduldete, damit ihr nicht müde werdet und in euren Seelen ermattet.

4 Euren Wettkampf gegen jene Sünde fortsetzend, habt ihr noch nie bis aufs Blut widerstanden, 5 doch habt ihr die Ermahnung gänzlich vergessen, die an euch als an Söhne gerichtet ist: „Mein Sohn, achte [die] Zucht von Jehova nicht gering, noch ermatte, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst; 6 denn wen Jehova liebt, den züchtigt er; ja er geißelt jeden, den er als Sohn aufnimmt.“

7 Was ihr erduldet, dient euch zur Züchtigung. Gott handelt mit euch als mit Söhnen. Denn welchen Sohn wird ein Vater nicht züchtigen? 8 Wenn ihr aber ohne die Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, seid ihr wirklich illegitime Kinder und nicht Söhne. 9 Außerdem hatten wir Väter, die von unserem Fleische waren und uns in Zucht nahmen, und wir erwiesen ihnen stets Respekt. Sollen wir uns nicht viel mehr dem Vater unseres geistigen Lebens unterwerfen und leben? 10 Denn sie züchtigten uns jeweils nach ihrem Gutdünken für wenige Tage, er aber tut es zu unserem Nutzen, damit wir an seiner Heiligkeit teilhaben. 11 Allerdings scheint jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit.

12 Darum richtet auf die schlaffen Hände und die matt gewordenen Knie, 13 und schafft weiterhin gerade Bahnen für eure Füße, damit das Lahme nicht ausgerenkt, sondern vielmehr geheilt werde. 14 Jagt dem Frieden nach mit allen und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, 15 indem ihr sorgfältig darüber wacht, daß niemand der unverdienten Güte Gottes ermangelt; daß keine giftige Wurzel aufsprießt und Unruhe verursacht und daß nicht viele dadurch befleckt werden; 16 daß kein Hurer da ist noch irgend jemand, der heilige Dinge nicht schätzt, wie Esau, der seine Erstgeburtsrechte im Tausch für e i n Mahl weggab. 17 Denn ihr wißt, daß er auch nachher, als er den Segen erben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum für eine Sinnesänderung, obwohl er sie mit Tränen ernstlich suchte.

18 Denn ihr habt euch nicht dem genaht, was betastet werden kann und was durch Feuer entzündet worden ist, und einer dunklen Wolke und dichter Finsternis und einem Sturm 19 und dem Schmettern einer Trompete und der Stimme der Worte; beim Hören der [Stimme] flehte das Volk, daß kein Wort für sie hinzugefügt werde. 20 Denn der Befehl war für sie unerträglich: „Und wenn ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden.“ 21 Auch war die Schaustellung derart furchterregend, daß Moses sagte: „Ich bin voll Furcht und Zittern.“ 22 Sondern ihr habt euch einem Berg, Zion, genaht und einer Stadt [des] lebendigen Gottes, [dem] himmlischen Jerusalem, und Myriaden von Engeln, 23 in [der] allgemeinen Versammlung, und der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen worden sind, und Gott, dem Richter aller, und dem geistigen Leben von vollkommen gemachten Gerechten 24 und Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und dem Blut der Besprengung, das auf bessere Weise redet als Abels [Blut].

25 Seht zu, daß ihr den nicht abweist, der redet. Denn wenn die nicht entronnen sind, die den abwiesen, der eine göttliche Warnung auf Erden ergehen ließ, werden wir noch viel weniger [entrinnen], wenn wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln her redet. 26 Damals erschütterte seine Stimme die Erde, jetzt aber hat er verheißen und gesagt: „Noch einmal will ich nicht nur die Erde in Bewegung bringen, sondern auch den Himmel.“ 27 Der Ausdruck nun „noch einmal“ zeigt die Beseitigung der Dinge an, die erschüttert werden, nämlich der Dinge, die gemacht worden sind, damit die Dinge, die nicht erschüttert werden, bleiben mögen. 28 Darum, da wir ein Königreich empfangen sollen, das nicht erschüttert werden kann, mögen wir fernerhin unverdiente Güte haben, durch die wir Gott auf annehmbare Weise heiligen Dienst darbringen können, mit Gottesfurcht und Scheu. 29 Denn unser Gott ist auch ein verzehrendes Feuer.

Kapitel 13

Eure brüderliche Liebe bleibe. 2 Die Gastfreundschaft vergeßt nicht, denn durch sie haben einige unbewußt Engel gastlich aufgenommen. 3 Behaltet die im Sinn, die in Fesseln sind, als ob ihr mit ihnen gebunden worden wäret, und die, die schlecht behandelt werden, da ihr selbst auch noch im Leib seid. 4 Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten. 5 [Eure] Lebensweise sei frei von Geldliebe, indem ihr mit den vorhandenen Dingen zufrieden seid. Denn er hat gesagt: „Ich will dich keineswegs im Stich lassen noch dich irgendwie verlassen“, 6 so daß wir guten Mutes sein können zu sagen: „Jehova ist mein Helfer; ich will mich nicht fürchten. Was kann mir ein Mensch antun?“

7 Gedenkt derer, die unter euch die Führung übernehmen, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und während ihr den Ausgang [ihres] Wandels genau betrachtet, ahmt [ihren] Glauben nach.

8 Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und immerdar.

9 Laßt euch nicht durch verschiedenartige und fremde Lehren fortreißen; denn es ist vortrefflich, daß das Herz durch unverdiente Güte Festigkeit erhalte, nicht durch Speisen, durch die diejenigen, die sich damit beschäftigen, keinen Nutzen gehabt haben.

10 Wir haben einen Altar, von dem zu essen die, welche im Zelt heiligen Dienst verrichten, keine Befugnis haben. 11 Denn die Leiber jener Tiere, deren Blut vom Hohenpriester für [die] Sünde in die heilige Stätte getragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. 12 Deshalb hat auch Jesus, damit er mit seinem eigenen Blut das Volk heilige, außerhalb des Tores gelitten. 13 Laßt uns also zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und die Schmach, die er trug, tragen, 14 denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern wir suchen ernstlich die künftige. 15 Durch ihn laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben. 16 Überdies, vergeßt nicht, Gutes zu tun und die Dinge mit anderen zu teilen, denn solche Schlachtopfer sind Gott wohlgefällig.

17 Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun mögen, denn das wäre euch zum Schaden.

18 Betet weiterhin für uns, denn wir hegen das Vertrauen, ein ehrliches Gewissen zu haben, da wir uns in allen Dingen ehrlich zu benehmen wünschen. 19 Doch ermahne ich euch noch viel mehr, dies zu tun, damit ich euch um so eher zurückgegeben werde.

20 Der Gott des Friedens nun, der den großen Hirten der Schafe mit dem Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgebracht hat, 21 rüste euch aus mit allem Guten, um seinen Willen zu tun, indem er das in uns vollbringe, was in seinen Augen wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, welchem die Herrlichkeit sei für immer und ewig. Amen.

22 Nun ermahne ich euch, Brüder, dieses Wort der Ermunterung hinzunehmen, denn ich habe euch tatsächlich mit wenigen Worten einen Brief geschrieben. 23 Nehmt zur Kenntnis, daß unser Bruder Timotheus freigelassen worden ist, mit dem ich euch, wenn er recht bald kommt, sehen werde.

24 Richtet meine Grüße all denen aus, die unter euch die Führung übernehmen, und allen Heiligen. Die aus Italien senden euch ihre Grüße.

25 Die unverdiente Güte sei mit euch allen.

Jule | 12.14.09 | Hebräer, Text in der Bibel | 19 Comments |

Hebräer 8 – 10

Kapitel 8

Von den Dingen nun, die besprochen werden, ist folgendes der Hauptpunkt: Wir haben einen solchen Hohenpriester, und er hat sich zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln gesetzt 2 als öffentlicher Diener der heiligen Stätte und des wahren Zeltes, das Jehova aufschlug und nicht ein Mensch. 3 Denn jeder Hohepriester ist dazu eingesetzt worden, sowohl Gaben als auch Schlachtopfer darzubringen, weshalb es notwendig war, daß auch dieser etwas darzubringen habe. 4 Wäre er nun auf der Erde, so wäre er kein Priester, weil [Männer] da sind, die die Gaben gemäß dem GESETZ darbringen, 5 aber diese [Männer] verrichten [den] heiligen Dienst in einer sinnbildlichen Darstellung und einem Schatten der himmlischen Dinge, so wie Moses, als er im Begriff war, das Zelt zu vollenden, den göttlichen Befehl erhielt: Denn, so sagt er: „Sieh zu, daß du alle Dinge nach [ihrem] Muster machst, das dir auf dem Berg gezeigt worden ist.“ 6 Nun hat aber [Jesus] einen vorzüglicheren öffentlichen Dienst erlangt, so daß er auch der Mittler eines entsprechend besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gesetzlich festgelegt worden ist.

7 Denn wenn jener erste Bund ohne Mangel gewesen wäre, so hätte man nicht für einen zweiten Raum gesucht; 8 denn er findet am Volk etwas zu bemängeln, wenn er sagt: “ ,Siehe! Es kommen Tage‘, spricht Jehova, ‚da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, 9 nicht gemäß dem Bund, den ich mit ihren Vorvätern an [dem] Tag machte, an dem ich ihre Hand ergriff, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, da sie nicht in meinem Bund blieben, so daß ich aufhörte, für sie zu sorgen‘, spricht Jehova.

10 ‚Denn dies ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen werde‘, spricht Jehova. ‚Ich will meine Gesetze in ihren Sinn legen, und in ihre Herzen werde ich sie schreiben. Und ich will ihr Gott werden, und sie selbst werden mein Volk werden.

11 Und sie werden keineswegs ein jeder seinen Mitbürger und ein jeder seinen Bruder lehren, indem sie sprechen: „Erkenne Jehova!“ Denn sie alle werden mich erkennen, vom Geringsten bis zum Größten von ihnen. 12 Denn ich werde ihren ungerechten Taten gegenüber barmherzig sein, und ich werde ihrer Sünden bestimmt nicht mehr gedenken.‘ “

13 Indem er sagt „einen neuen [Bund]“, hat er den früheren für veraltet erklärt. Nun ist das, was veraltet ist und alt wird, dem Verschwinden nahe.

Kapitel 9

Was nun den früheren [Bund] betrifft, so hatte er Satzungen des heiligen Dienstes und [seine] irdische heilige Stätte. 2 Denn es wurde ein erstes Zelt[abteil] errichtet, in dem der Leuchter war und auch der Tisch und die Schaustellung der Brote; und es wird „das Heilige“ genannt. 3 Aber hinter dem zweiten Vorhang war das Zelt[abteil], das „das Allerheiligste“ genannt wird. 4 Dieses hatte ein goldenes Räucherfaß und die ringsum mit Gold überzogene Bundeslade, in der sich der goldene Krug mit dem Manna befand und der Stab Aarons, der gesproßt hatte, und die Tafeln des Bundes; 5 doch darüber waren die herrlichen Cherube, den Sühne[deckel] überschattend. Aber jetzt ist nicht die Zeit, von diesen Dingen im einzelnen zu reden.

6 Nachdem diese Dinge so errichtet worden sind, treten die Priester jederzeit in das erste Zelt[abteil], um die heiligen Diensthandlungen zu verrichten; 7 in das zweite [Abteil] jedoch tritt der Hohepriester allein einmal im Jahr, nicht ohne Blut, das er für sich selbst und für die unwissentlichen Sünden des Volkes darbringt. 8 So zeigt der heilige Geist deutlich an, daß der Weg in die heilige Stätte noch nicht offenbar gemacht worden war, solange das erste Zelt stand. 9 Ebendieses [Zelt] ist ein Sinnbild für die bestimmte Zeit, die jetzt da ist, und in Übereinstimmung damit werden sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht. Indes können diese denjenigen, der heiligen Dienst verrichtet, nicht vollkommen machen, was sein Gewissen betrifft, 10 sondern haben nur mit Speisen und Getränken und verschiedenen Taufen zu tun. Sie waren rechtliche Erfordernisse, die das Fleisch betrafen, und wurden bis zu der bestimmten Zeit der Richtigstellung der Dinge auferlegt.

11 Als jedoch Christus als Hoherpriester der guten Dinge kam, die sich eingestellt haben, durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, 12 begab er sich, nein, nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und von jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal an die heilige Stätte und erlangte eine ewige Befreiung [für uns]. 13 Denn wenn das Blut von Ziegenböcken und von Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf diejenigen gesprengt, die verunreinigt worden sind, in dem Maße heiligt, daß das Fleisch rein wird, 14 wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir [dem] lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können?

15 Darum ist er also Mittler eines neuen Bundes, damit die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen könnten, weil zu [ihrer] Befreiung durch Lösegeld von den Übertretungen unter dem früheren Bund ein Tod eingetreten ist. 16 Denn wo es einen Bund gibt, da muß der Tod des [menschlichen] Bundesschließers beigebracht werden. 17 Denn ein Bund ist über toten [Opfern] rechtskräftig, da er zu keiner Zeit in Kraft ist, solange der [menschliche] Bundesschließer lebt. 18 Demzufolge wurde auch der frühere [Bund] nicht ohne Blut eingeweiht. 19 Denn als jedes Gebot gemäß dem GESETZ von Moses zum ganzen Volk gesprochen worden war, nahm er das Blut der jungen Stiere und der Ziegenböcke mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop und besprengte das Buch selbst und das ganze Volk, 20 indem er sprach: „Dies ist das Blut des Bundes, den Gott euch als Gebot auferlegt hat.“ 21 Und er besprengte das Zelt und alle Gefäße des öffentlichen Dienstes gleicherweise mit dem Blut. 22 Ja, fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem GESETZ, und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.

23 Deshalb war es notwendig, daß die sinnbildlichen Darstellungen der Dinge in den Himmeln durch diese Mittel gereinigt würden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese. 24 Denn Christus begab sich nicht an eine mit Händen gemachte heilige Stätte, die ein Abbild der Wirklichkeit ist, sondern in den Himmel selbst, um nun vor der Person Gottes für uns zu erscheinen. 25 Auch sollte er sich nicht oftmals selbst darbringen, wie der Hohepriester tatsächlich Jahr für Jahr mit Blut, das nicht sein eigenes ist, in die heilige Stätte hineingeht. 26 Sonst hätte er von Grundlegung der Welt an oftmals leiden müssen. Nun aber hat er sich beim Abschluß der Systeme der Dinge ein für allemal offenbar gemacht zur Beseitigung der Sünde durch das Opfer seiner selbst. 27 Und wie es Menschen aufbehalten ist, ein für allemal zu sterben, doch danach ein Gericht, 28 so wurde auch der Christus ein für allemal [als Opfer] dargebracht, um die Sünden vieler zu tragen; und das zweite Mal, da er erscheint, wird es getrennt von Sünde sein und für die, die ihn zu [ihrer] Rettung ernstlich erwarten.

Kapitel 10

Denn da das GESETZ einen Schatten der künftigen guten Dinge, nicht aber das Wesen der Dinge selbst hat, können [die Menschen] niemals mit den gleichen Schlachtopfern, die sie fortgesetzt Jahr für Jahr darbringen, die Hinzutretenden vollkommen machen. 2 Würde sonst nicht das Darbringen der [Schlachtopfer] aufgehört haben, weil die, die heiligen Dienst verrichteten und ein für allemal gereinigt worden wären, kein Bewußtsein von Sünden mehr gehabt hätten? 3 Im Gegenteil, durch diese Schlachtopfer wird Jahr für Jahr an Sünden erinnert, 4 denn es ist unmöglich, daß das Blut von Stieren und von Ziegenböcken Sünden wegnimmt.

5 Daher sagt er bei seinem Eintritt in die Welt: “ ,Schlachtopfer und Opfergabe hast du nicht gewollt, aber einen Leib hast du mir bereitet. 6 Du hast kein Wohlgefallen an Ganzbrandopfern und Sünd[opfern] gehabt.‘ 7 Da sprach ich: ‚Siehe! Ich bin gekommen (in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben), um deinen Willen, o Gott, zu tun.‘ “ 8 Nachdem er zuerst sagte: „Schlachtopfer und Opfergaben und Ganzbrandopfer und Sünd[opfer] hast du nicht gewollt noch Wohlgefallen daran gehabt“ – [Schlachtopfer,] die gemäß dem GESETZ dargebracht werden -, 9 sagt er darauf wirklich: „Siehe! Ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun.“ Er beseitigt das erste, auf daß er das zweite aufrichte. 10 Durch den besagten „Willen“ sind wir durch die Opfergabe des Leibes Jesu Christi ein für allemal geheiligt worden.

11 Auch nimmt jeder Priester Tag für Tag seinen Standort ein, um öffentlichen Dienst zu verrichten und die gleichen Schlachtopfer oftmals darzubringen, da diese niemals Sünden vollständig wegnehmen können. 12 Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt, 13 fortan wartend, bis seine Feinde als Schemel für seine Füße hingelegt würden. 14 Denn er hat durch ein einziges [Schlacht]opfer die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht. 15 Überdies gibt uns auch der heilige Geist Zeugnis, denn nachdem er gesagt hat: 16 “ ,Dies ist der Bund, den ich in bezug auf sie schließen werde nach jenen Tagen‘, spricht Jehova: ‚Ich will meine Gesetze in ihr Herz legen, und ich werde sie in ihren Sinn schreiben‘ „, 17 [sagt er danach:] „Und ihrer Sünden und ihrer gesetzlosen Taten werde ich keinesfalls mehr gedenken.“ 18 Wo es nun eine Vergebung derselben gibt, da ist keine Opfergabe mehr für Sünde.

19 Da wir also, Brüder, Freimut haben in bezug auf den Weg des Eingangs in die heilige Stätte durch das Blut Jesu, 20 den er für uns als einen neuen und lebendigen Weg eingeweiht hat durch den Vorhang, das ist sein Fleisch, 21 und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, 22 so laßt uns mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewißheit des Glaubens hinzutreten, da unser Herz durch Besprengung vom bösen Gewissen gereinigt und unser Leib mit reinem Wasser gewaschen worden ist. 23 Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten, denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat. 24 Und laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, 25 indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.

26 Denn wenn wir willentlich Sünde treiben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, 27 [wohl] aber ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und eine feurige Eifersucht, die die Gegner verzehren wird. 28 Jemand, der das Gesetz Mose mißachtet hat, stirbt ohne Erbarmen auf das Zeugnis von zwei oder drei [Personen] hin. 29 Einer wieviel strengeren Strafe, denkt ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und der das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, als von gewöhnlichem Wert geachtet und der den Geist der unverdienten Güte durch Verachtung gröblich verletzt hat? 30 Denn wir kennen den, der gesagt hat: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“ und wiederum: „Jehova wird sein Volk richten.“ 31 Es ist etwas Furchtbares, in die Hände [des] lebendigen Gottes zu fallen.

32 Gedenkt indes weiterhin der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, einen großen Kampf unter Leiden erduldet habt, 33 indem ihr bisweilen wie in einem Schauspiel sowohl Schmähungen als auch Drangsalen ausgesetzt wurdet und bisweilen Teilhaber mit denen geworden seid, die eine solche Erfahrung machten. 34 Denn ihr habt Mitgefühl für diejenigen zum Ausdruck gebracht, die im Gefängnis gewesen sind, und habt auch den Raub eurer Habe mit Freuden hingenommen, da ihr wißt, daß ihr selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt.

35 Werft daher euren Freimut der Rede, der eine große Belohnung mit sich bringt, nicht weg. 36 Denn ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die [Erfüllung der] Verheißung empfangen mögt. 37 Denn noch „eine ganz kleine Weile“, und „der Kommende wird eintreffen und wird nicht säumen“. 38 „Mein Gerechter aber wird zufolge des Glaubens leben“, und „wenn er zurückweicht, so hat meine Seele kein Gefallen an ihm“. 39 Wir nun sind nicht von denen, die zur Vernichtung zurückweichen, sondern von denen, die Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele.

Jule | 12.13.09 | Hebräer, Text in der Bibel | 9 Comments |

Hebräer 5 – 7

Kapitel 5

Denn jeder aus den Menschen genommene Hohepriester wird zugunsten der Menschen über die Dinge gesetzt, die Gott betreffen, damit er Gaben und Schlachtopfer für Sünden darbringe. 2 Er ist imstande, mit den Unwissenden und Irrenden maßvoll zu verfahren, da auch er von seiner eigenen Schwachheit umgeben ist, 3 und ihretwegen ist er verpflichtet, sowohl für sich selbst wie für das Volk Opfergaben für Sünden darzubringen.

4 Auch nimmt niemand diese Ehre von sich aus, sondern nur, wenn er von Gott berufen ist, so wie auch Aaron [war]. 5 So hat sich der Christus ebenfalls nicht selbst dadurch verherrlicht, daß er ein Hoherpriester wurde, sondern [ist von dem verherrlicht worden,] der mit Bezug auf ihn sprach: „Du bist mein Sohn, ich, ich bin heute dein Vater geworden.“ 6 So wie er auch an anderer Stelle sagt: „Du bist Priester für immer nach der Weise Melchisedeks.“

7 In den Tagen seines Fleisches brachte [Christus] Flehen und auch Bitten mit starkem Schreien und Tränen vor dem dar, der ihn aus dem Tod erretten konnte, und er wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört. 8 Obwohl er Sohn war, lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er litt; 9 und nachdem er vollkommen gemacht worden war, wurde er für die ewige Rettung all derer verantwortlich, die ihm gehorchen, 10 weil er von Gott ausdrücklich zum Hohenpriester nach der Weise Melchisedeks berufen worden ist.

11 Über ihn haben wir viel zu sagen, und es ist schwer zu erklären, da ihr am Gehör stumpf geworden seid. 12 Denn in der Tat, obwohl ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, benötigt ihr wieder jemand, der euch von Anfang an die elementaren Dinge der heiligen Aussprüche Gottes lehrt; und ihr seid solche geworden, die Milch benötigen, nicht feste Speise. 13 Denn jeder, der Milch zu sich nimmt, ist unbewandert im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger. 14 Die feste Speise aber gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung [zwischen] Recht und Unrecht.

Kapitel 6

Darum laßt uns nun, da wir die Grundlehre über den Christus hinter uns gelassen haben, zur Reife vorandrängen, indem wir nicht wieder einen Grund legen, nämlich Reue über tote Werke und Glauben gegenüber Gott, 2 die Lehre über Taufen und Händeauflegen, Auferstehung von den Toten und ewiges Gericht. 3 Und dies wollen wir tun, wenn Gott es wirklich erlaubt.

4 Denn es ist unmöglich, diejenigen, die ein für allemal erleuchtet worden sind und die die himmlische freie Gabe geschmeckt haben und die [des] heiligen Geistes teilhaftig geworden sind 5 und die das vortreffliche Wort Gottes und die Kräfte des kommenden Systems der Dinge geschmeckt haben, 6 die aber abgefallen sind, wiederum zur Reue zu beleben, da sie den Sohn Gottes für sich aufs neue an den Pfahl bringen und ihn der öffentlichen Schande aussetzen. 7 Der Boden zum Beispiel, der den oft auf ihn fallenden Regen trinkt und dann Pflanzenwuchs hervorbringt, der für die brauchbar ist, für die er auch bebaut wird, empfängt dafür Segen von Gott. 8 Bringt er aber Dornen und Disteln hervor, so wird er verworfen und ist nahe daran, verflucht zu werden; und er endet mit Verbrennung.

9 Doch was euren Fall betrifft, Geliebte, sind wir von besseren Dingen überzeugt, ja von Dingen, die Rettung mit sich bringen, wenn wir auch auf diese Weise reden. 10 Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient. 11 Wir begehren aber, daß jeder von euch denselben Fleiß zeige, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, 12 damit ihr nicht träge werden mögt, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben.

13 Denn als Gott dem Abraham seine Verheißung gab, schwor er bei sich selbst, da er nicht bei einem Größeren schwören konnte, 14 indem er sprach: „Ganz bestimmt will ich dich segnend segnen, und ich will dich mehrend mehren.“ 15 Und so erlangte [Abraham], nachdem er Geduld bekundet hatte, [diese] Verheißung. 16 Denn Menschen schwören bei dem, der größer ist, und ihr Eid ist das Ende jedes Wortstreites, da er für sie eine rechtsgültige Garantie ist. 17 Auf diese Weise trat Gott, als er den Erben der Verheißung die Unveränderlichkeit seines Rates in noch reichlicherem Maße zeigen wollte, mit einem Eid ins Mittel, 18 damit wir, die wir an den Zufluchtsort geflohen sind, durch zwei unveränderliche Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt, eine starke Ermunterung hätten, die uns vorgesetzte Hoffnung zu ergreifen. 19 Diese [Hoffnung] haben wir als einen Anker für die Seele, der sowohl sicher als auch fest ist und hineinreicht in das Innere, hinter den Vorhang, 20 wohin unsertwegen ein Vorläufer gegangen ist, Jesus, der für immer Hoherpriester nach der Weise Melchisedeks geworden ist.

Kapitel 7

Dieser Melchisedek nämlich, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, der Abraham entgegenkam, als er von der Schlachtung der Könige zurückkehrte, und ihn segnete 2 und dem Abraham [den] Zehnten von allen Dingen zuteilte, ist fürs erste, nach der Übersetzung, „König der Gerechtigkeit“ und dann auch König von Salem, das ist „König des Friedens“. 3 Da er ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister ist und weder einen Anfang der Tage noch ein Ende des Lebens hat, sondern dem Sohn Gottes gleichgemacht ist, bleibt er ein Priester für immer.

4 Seht denn, wie groß dieser Mann war, dem Abraham, das Familienhaupt, [den] Zehnten von den Hauptbeutestücken gab. 5 Allerdings haben die Männer von den Söhnen Levis, die das Priesteramt empfangen, ein Gebot, von dem Volk, das ist von ihren Brüdern, obwohl diese aus den Lenden Abrahams hervorgegangen sind, nach dem GESETZ Zehnten zu erheben; 6 derjenige aber, der sein Geschlecht nicht von ihnen herleitete, nahm von Abraham Zehnten entgegen und segnete ihn, der die Verheißungen besaß. 7 Nun wird unbestreitbar das Geringere vom Größeren gesegnet. 8 Und in dem einen Fall sind es Menschen, die sterben, welche Zehnten empfangen, in dem anderen Fall aber ist es einer, von dem bezeugt wird, daß er lebt. 9 Und wenn ich den Ausdruck gebrauchen darf, durch Abraham hat selbst Levi, der Zehnten empfängt, Zehnten gezahlt, 10 denn er war noch in den Lenden seines Vorvaters, als Melchisedek ihm entgegenkam.

11 Wenn also Vollkommenheit wirklich durch das levitische Priestertum käme (denn mit ihm als einem Grundzug wurde dem Volk das GESETZ gegeben), welche weitere Notwendigkeit bestände da für einen anderen Priester, der nach der Weise Melchisedeks aufstünde und von dem man nicht sagen würde, er sei nach der Weise Aarons? 12 Denn da das Priestertum gewechselt wird, tritt notwendigerweise auch ein Wechsel des Gesetzes ein. 13 Denn der, von dem diese Dinge gesagt werden, ist ein Glied eines anderen Stammes gewesen, von dem keiner am Altar amtiert hat. 14 Denn es ist ganz klar, daß unser Herr dem Stamm Juda entsprungen ist, einem Stamm, über den Moses in bezug auf Priester nichts gesagt hat.

15 Und es ist noch weit klarer, daß ein anderer Priester nach der Ähnlichkeit mit Melchisedek aufsteht, 16 der nicht gemäß dem Gesetz eines vom Fleisch abhängigen Gebotes ein solcher geworden ist, sondern gemäß der Kraft eines unzerstörbaren Lebens, 17 denn zum Zeugnis wird gesagt: „Du bist Priester für immer nach der Weise Melchisedeks.“

18 Gewiß wird also das vorausgehende Gebot wegen seiner Schwäche und Unwirksamkeit abgeschafft. 19 Denn das GESETZ machte nichts vollkommen, wohl aber die außerdem eingeführte bessere Hoffnung, durch die wir uns Gott nahen. 20 Und insofern dies nicht ohne Eidschwur war 21 (denn es gibt tatsächlich Männer, die ohne Eidschwur Priester geworden sind, doch da ist einer mit einem Eid, von dem Einen geschworen, der in bezug auf ihn sprach: „Jehova hat geschworen – und er wird es nicht bedauern -: ‚Du bist Priester für immer‘ „), 22 insofern ist auch Jesus derjenige geworden, der als Bürge eines besseren Bundes gegeben wurde. 23 Überdies mußten viele [nacheinander] Priester werden, weil sie durch den Tod verhindert waren, als solche zu verbleiben, 24 er aber, weil er für immer am Leben bleibt, hat sein Priestertum ohne irgendwelche Nachfolger inne. 25 Demzufolge kann er auch die vollständig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immerdar lebt, um für sie einzutreten.

26 Denn ein solcher Hoherpriester wie dieser war für uns der geeignete: loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern und höher als die Himmel geworden. 27 Er hat es nicht täglich nötig, Schlachtopfer darzubringen wie jene Hohenpriester, zuerst für seine eigenen Sünden und dann für die des Volkes (denn er tat dies ein für allemal, als er sich selbst [als Opfer] darbrachte); 28 denn das GESETZ setzt Menschen zu Hohenpriestern ein, die mit Schwachheit behaftet sind, aber das Wort des Eidschwurs, der [erst] n a c h dem GESETZ kam, [setzt] einen Sohn [ein], der für immer vollkommen gemacht worden ist.

Jule | 12.12.09 | Hebräer, Text in der Bibel | 12 Comments |

Hebräer 1 – 4

Kapitel 1

Gott, der vor langem bei vielen Gelegenheiten und auf vielerlei Weise durch die Propheten zu unseren Vorvätern geredet hat, 2 hat am Ende dieser Tage durch einen Sohn zu uns geredet, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt und durch den er die Systeme der Dinge gemacht hat. 3 Er ist der Widerschein [seiner] Herrlichkeit und der genaue Abdruck seines Wesens selbst, und er erhält alle Dinge durch das Wort seiner Macht aufrecht; und nachdem er eine Reinigung für unsere Sünden herbeigeführt hatte, setzte er sich zur Rechten der Majestät in den Höhen. 4 So ist er besser geworden als die Engel, insofern er einen Namen geerbt hat, der vorzüglicher ist als der ihrige.

5 Zu welchem der Engel sprach er zum Beispiel jemals: „Du bist mein Sohn; ich, ich bin heute dein Vater geworden.“? Und wiederum: „Ich selbst werde sein Vater werden, und er seinerseits wird mein Sohn werden.“? 6 Wenn er aber seinen Erstgeborenen wiederum in die bewohnte Erde einführt, sagt er: „Und alle Engel Gottes sollen ihm huldigen.“

7 Und mit Bezug auf die Engel sagt er: „Und er macht seine Engel zu Geistern und seine öffentlichen Diener zu einer Feuerflamme.“ 8 Aber mit Bezug auf den Sohn: „Gott ist dein Thron für immer und ewig, und [das] Zepter deines Königreiches ist das Zepter der Geradheit. 9 Du hast Gerechtigkeit geliebt, und du hast Gesetzlosigkeit gehaßt. Darum hat dich Gott, dein Gott, mit [dem] Öl des Frohlockens gesalbt, mehr als deine Mitgenossen.“ 10 Und: „Du, o Herr, hast im Anfang die Grundlagen der Erde gelegt, und die Himmel sind [die] Werke deiner Hände. 11 Sie selbst werden zugrunde gehen, du aber, du wirst fortwährend bleiben; und so wie ein äußeres Kleid werden sie alle veralten, 12 und du wirst sie zusammenrollen wie einen Mantel, wie ein äußeres Kleid; und sie werden gewechselt werden, du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nie enden.“

13 Mit Bezug auf welchen der Engel aber hat er jemals gesagt: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.“? 14 Sind sie nicht alle Geister für den öffentlichen Dienst, ausgesandt, um denen zu dienen, die die Rettung erben werden?

Kapitel 2

Darum ist es nötig, daß wir den Dingen, die wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, damit wir niemals abgleiten. 2 Denn wenn sich das durch Engel geredete Wort als fest erwies und jede Übertretung und jede ungehorsame Handlung gemäß dem Recht eine Vergeltung empfing, 3 wie werden wir entrinnen, wenn wir eine so große Rettung vernachlässigt haben, die ja durch [unseren] Herrn verkündigt zu werden begann und uns durch die, die ihn hörten, bestätigt worden ist, 4 wobei Gott mit Zeichen und auch mit Wundern und mancherlei Machttaten und mit Austeilungen des heiligen Geistes seinem Willen gemäß mitzeugte?

5 Denn nicht Engeln hat er die künftige bewohnte Erde unterworfen, von der wir reden. 6 Aber ein gewisser Zeuge hat irgendwo bezeugt, indem er sagt: „Was ist [der] Mensch, daß du seiner gedenkst, oder [der] Menschensohn, daß du für ihn sorgst? 7 Du hast ihn ein wenig unter Engel erniedrigt; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt und ihn über die Werke deiner Hände gesetzt. 8 Alle Dinge hast du seinen Füßen unterworfen.“ Denn indem [Gott] ihm alle Dinge unterworfen hat, hat er nichts ausgelassen, was ihm nicht unterworfen ist. Jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alle Dinge unterworfen; 9 doch sehen wir Jesus, der ein wenig unter [die] Engel erniedrigt worden war, wegen des Erleidens des Todes mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, damit er durch Gottes unverdiente Güte für jedermann den Tod schmecke.

10 Denn es geziemte sich für den, um dessentwillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind, da er viele Söhne zur Herrlichkeit führt, den Hauptvermittler ihrer Rettung durch Leiden vollkommen zu machen. 11 Denn sowohl der, der heiligt, als auch die, die geheiligt werden, [stammen] alle von e i n e m , weswegen er sich nicht schämt, sie „Brüder“ zu nennen, 12 wie er sagt: „Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden; inmitten [der] Versammlung will ich dir lobsingen.“ 13 Und wiederum: „Ich will mein Vertrauen auf ihn setzen.“ Und wiederum: „Siehe! Ich und die kleinen Kinder, die Jehova mir gegeben hat.“

14 Da nun die „kleinen Kinder“ an Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er in ähnlicher Weise an denselben teilgenommen, damit er durch seinen Tod den zunichte mache, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel, 15 und [damit] er alle die befreie, die aus Todesfurcht ihr Leben lang der Sklaverei unterworfen waren. 16 Denn er nimmt sich tatsächlich überhaupt nicht der Engel an, sondern er nimmt sich des Samens Abrahams an. 17 Folglich mußte er in allen Beziehungen seinen „Brüdern“ gleich werden, damit er in den Dingen, die Gott betreffen, ein barmherziger und treuer Hoherpriester werde, um für die Sünden des Volkes ein Sühnopfer darzubringen. 18 Denn worin er selbst gelitten hat, als er auf die Probe gestellt wurde, kann er denen zu Hilfe kommen, die auf die Probe gestellt werden.

Kapitel 3

Demzufolge, heilige Brüder, Mitgenossen der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester, den wir bekennen – Jesus. 2 Er war dem treu, der ihn dazu machte, wie auch Moses es in SEINEM ganzen Hause war. 3 Denn dieser ist einer größeren Herrlichkeit für würdig erachtet worden als Moses, insofern als der, der das Haus errichtet, mehr Ehre hat als dieses. 4 Natürlich wird jedes Haus von jemandem errichtet, doch der, der alle Dinge errichtet hat, ist Gott. 5 Und Moses war in SEINEM ganzen Hause als Dienender treu, zu einem Zeugnis der Dinge, von denen danach geredet werden sollte, 6 Christus aber [war] als ein Sohn über SEIN Haus [treu]. Wir sind SEIN Haus, wenn wir an unserem Freimut der Rede und unserem Rühmen der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten.

7 Darum, wie der heilige Geist sagt: „Heute, wenn ihr auf seine eigene Stimme hört, 8 verhärtet euer Herz nicht wie zu der Zeit, da zur Erbitterung Anlaß gegeben wurde, wie an dem Tag, an dem in der Wildnis die Probe gemacht wurde, 9 wo eure Vorväter mich durch eine Prüfung auf die Probe stellten, und doch hatten sie meine Werke vierzig Jahre lang gesehen. 10 Darum wurde mir diese Generation zum Abscheu, und ich sprach: ‚Immer gehen sie in ihrem Herzen irre, und sie selbst haben meine Wege nicht erkannt.‘ 11 Da schwor ich in meinem Zorn: ‚Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.‘ “

12 Nehmt euch in acht, Brüder, daß sich nicht in einem von euch jemals ein böses Herz des Unglaubens entwickelt, indem er sich von dem lebendigen Gott zurückzieht; 13 sondern ermahnt einander weiterhin jeden Tag, solange es „heute“ heißen mag, damit keiner von euch durch die trügerische Macht der Sünde verhärtet werde. 14 Denn wir werden tatsächlich nur [dann] Mitgenossen des Christus, wenn wir an der Zuversicht, die wir zu Anfang hatten, bis zum Ende standhaft festhalten, 15 solange gesagt wird: „Heute, wenn ihr auf seine eigene Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht wie zu der Zeit, da zur Erbitterung Anlaß gegeben wurde.“

16 Denn wer waren die, die hörten und dennoch zur Erbitterung aufreizten? Taten dies denn nicht alle, die unter Moses aus Ägypten auszogen? 17 Wer wurde außerdem [Gott] vierzig Jahre lang zum Abscheu? Waren es nicht die, die sündigten, deren Leichen in der Wildnis fielen? 18 Wem anders aber schwor er, daß sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten, als denen, die ungehorsam handelten? 19 So sehen wir, daß sie wegen [ihres] Unglaubens nicht eingehen konnten.

Kapitel 4

Da somit eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, hinterlassen worden ist, so wollen wir uns davor fürchten, daß irgendwann jemand von euch sie nicht erreicht zu haben scheine. 2 Denn auch uns wurde die gute Botschaft gleicherweise wie auch ihnen verkündigt; aber das Wort, das gehört wurde, nützte ihnen nichts, weil sie nicht durch Glauben mit denen vereint waren, die hörten. 3 Denn wir, die wir Glauben ausgeübt haben, gehen in die Ruhe ein, so wie er gesagt hat: „So schwor ich in meinem Zorn: ‚Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen‘ „, obschon seine Werke seit Grundlegung der Welt beendet waren. 4 Denn an einer Stelle hat er vom siebten Tag wie folgt gesprochen: „Und Gott ruhte am siebten Tag von all seinen Werken“ 5 und wieder an dieser Stelle: „Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.“

6 Da es also einigen verbleibt, in sie einzugehen, und die, denen die gute Botschaft zuerst verkündigt wurde, wegen des Ungehorsams nicht eingingen, 7 so bezeichnet er wiederum einen gewissen Tag, indem er nach so langer Zeit in Davids [Psalm] sagt: „Heute“, so wie es oben gesagt worden ist: „Heute, wenn ihr auf seine eigene Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht.“ 8 Denn wenn Josua sie zu einem Ort der Ruhe geführt hätte, würde [Gott] danach nicht von einem anderen Tag geredet haben. 9 Also verbleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe. 10 Denn wer in [Gottes] Ruhe eingegangen ist, hat auch selbst von seinen eigenen Werken geruht, so wie Gott von seinen eigenen.

11 Laßt uns daher unser Äußerstes tun, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams zu Fall komme. 12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch selbst bis zur Scheidung von Seele und Geist und von Gelenken und [ihrem] Mark und [ist] imstande, Gedanken und Absichten [des] Herzens zu beurteilen. 13 Und es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.

14 Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so laßt uns an [unserem] Bekenntnis [zu ihm] festhalten. 15 Denn als Hohenpriester haben wir nicht einen, der nicht mitfühlen kann mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem auf die Probe gestellt worden ist wie wir selbst, doch ohne Sünde. 16 Nahen wir uns daher mit Freimut der Rede dem Thron der unverdienten Güte, damit wir Barmherzigkeit erlangen und unverdiente Güte finden mögen als Hilfe zur rechten Zeit.

Jule | 12.11.09 | Hebräer, Text in der Bibel | 13 Comments |

Kolosser 1 – 4

Kapitel 1

Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, und Timotheus, [unser] Bruder, 2 an die Heiligen und treuen Brüder in Gemeinschaft mit Christus in Kolossä:

Unverdiente Güte und Friede sei euch von Gott, unserem Vater.

3 Wir danken Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, allezeit, wenn wir für euch beten, 4 da wir von eurem Glauben in Verbindung mit Christus Jesus gehört haben und der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt, 5 wegen der Hoffnung, die für euch in den Himmeln aufbehalten ist. Von dieser [Hoffnung] habt ihr zuvor durch die Verkündigung der Wahrheit von dieser guten Botschaft gehört, 6 die sich euch dargeboten hat, gleichwie sie in der ganzen Welt Frucht trägt und zunimmt, so wie auch unter euch, seit dem Tag, an dem ihr gehört und die unverdiente Güte Gottes in Wahrheit genau kennengelernt habt. 7 Das ist es, was ihr von Epaphras, unserem geliebten Mitsklaven, gelernt habt, der ein treuer Diener des Christus zu unseren Gunsten ist, 8 der uns auch eure Liebe in geistiger Hinsicht enthüllt hat.

9 Das ist es auch, warum wir von dem Tag an, da wir [es] vernahmen, nicht aufgehört haben, für euch zu beten und darum zu bitten, daß ihr in aller Weisheit und in geistigem Verständnis mit der genauen Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet, 10 damit ihr Jehovas würdig wandelt, um [ihm] völlig zu gefallen, während ihr fortfahrt, in jedem guten Werk Frucht zu tragen und an der genauen Erkenntnis Gottes zuzunehmen, 11 indem ihr gestärkt werdet mit aller Kraft nach dem Maße seiner herrlichen Macht, um völlig auszuharren und mit Freuden langmütig zu sein, 12 dem Vater dankend, der euch geeignet gemacht hat zu eurer Teilnahme an dem Erbe der Heiligen im Licht.

13 Er hat uns von der Gewalt der Finsternis befreit und uns in das Königreich des Sohnes seiner Liebe versetzt, 14 durch den wir unsere Befreiung durch Lösegeld haben, die Vergebung unserer Sünden. 15 Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung; 16 denn durch ihn sind alle [anderen] Dinge in den Himmeln und auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, erschaffen worden, es seien Throne oder Herrschaften oder Regierungen oder Gewalten. Alle [anderen] Dinge sind durch ihn und für ihn erschaffen worden. 17 Auch ist er vor allen [anderen] Dingen, und durch ihn sind alle [anderen] Dinge gemacht worden, um zu bestehen, 18 und er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allen Dingen der Erste werde; 19 denn [Gott] hat es für gut befunden, in ihm die ganze Fülle wohnen zu lassen 20 und durch ihn alle [anderen] Dinge wieder mit sich zu versöhnen, indem Frieden gemacht wurde durch das Blut, [das er] am Marterpfahl [vergoß], es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln.

21 Ja euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart, weil euer Sinn auf die Werke gerichtet war, die böse waren, 22 hat er jetzt wieder versöhnt mittels seines Fleischesleibes durch [seinen] Tod, um euch heilig und makellos und frei von Anklage vor ihm darzustellen, 23 vorausgesetzt natürlich, daß ihr im Glauben verbleibt, fest gegründet und standhaft, und nicht abgetrieben werdet von der Hoffnung dieser guten Botschaft, die ihr gehört habt und die in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, gepredigt worden ist. Ich, Paulus, bin ein Diener dieser [guten Botschaft] geworden.

24 Ich freue mich nun in meinen Leiden für euch, und ich ergänze meinerseits in meinem Fleische, was fehlt von den Drangsalen des Christus zugunsten seines Leibes, der die Versammlung ist. 25 Ich bin ein Diener dieser [Versammlung] geworden, gemäß dem Verwalteramt, das mir von Gott in eurem Interesse gegeben worden ist, um das Wort Gottes in vollem Maße zu predigen, 26 das heilige Geheimnis, das von den vergangenen Systemen der Dinge und den vergangenen Generationen her verborgen war. Jetzt aber ist es seinen Heiligen offenbar gemacht worden, 27 denen bekanntzugeben es Gott gefallen hat, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses heiligen Geheimnisses unter den Nationen ist. Es ist Christus in Gemeinschaft mit euch, die Hoffnung auf [seine] Herrlichkeit. 28 Er ist es, den wir öffentlich bekannt machen, indem wir jeden Menschen ernstlich ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, damit wir jeden Menschen in Gemeinschaft mit Christus in Vollständigkeit darstellen können. 29 Zu diesem Zweck arbeite ich wirklich hart, indem ich mich anstrenge, gemäß seiner Wirksamkeit, die mit Macht in mir am Werk ist.

Kapitel 2

Denn ich will, daß ihr euch bewußt seid, welch großen Kampf ich um euch habe und um die in Laodicea und um alle, die mein Angesicht im Fleische nicht gesehen haben, 2 daß ihr Herz getröstet werde, daß sie harmonisch zusammengefügt seien in Liebe und im Hinblick auf den ganzen Reichtum der vollen Gewißheit [ihres] Verständnisses, im Hinblick auf eine genaue Erkenntnis des heiligen Geheimnisses Gottes, nämlich Christus. 3 In ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis sorgsam verborgen. 4 Das sage ich, damit euch niemand durch überredende Argumente betöre. 5 Denn obwohl ich im Fleische abwesend bin, bin ich doch im Geiste bei euch und freue mich und sehe eure gute Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens gegenüber Christus.

6 Daher, wie ihr Christus Jesus, den Herrn, angenommen habt, so wandelt weiterhin in Gemeinschaft mit ihm, 7 verwurzelt und erbaut in ihm und im Glauben befestigt, so wie ihr gelehrt worden seid, überströmend vor [Glauben] im Danksagen.

8 Seht zu, daß nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus; 9 denn in ihm wohnt die ganze Fülle der göttlichen Wesensart körperlich. 10 Und so seid ihr im Besitz einer Fülle durch ihn, der das Haupt aller Regierungsmacht und Gewalt ist. 11 In Verbindung mit ihm seid ihr auch mit einer Beschneidung beschnitten worden, ohne Hände vollzogen durch das Abstreifen des Fleischesleibes, durch die Beschneidung, die zum Christus gehört, 12 denn ihr seid mit ihm in [seiner] Taufe begraben, und in Verbindung mit ihm seid ihr auch zusammen auferweckt worden durch [euren] Glauben an die Wirksamkeit Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat.

13 Überdies hat [Gott] euch, obwohl ihr tot wart in euren Verfehlungen und in dem unbeschnittenen Zustand eures Fleisches, zusammen mit ihm lebendig gemacht. Er hat uns alle unsere Verfehlungen verziehen 14 und die gegen uns [lautende] handschriftliche Urkunde, die aus Verordnungen bestand und gegen uns war, ausgelöscht; und ER hat sie aus dem Weg geräumt, indem sie an den Marterpfahl genagelt wurde. 15 Die Regierungen und die Gewalten entblößend, stellte er sie als besiegt in der Öffentlichkeit zur Schau und führte sie durch den [Marterpfahl] im Triumphzug einher.

16 Daher möge euch niemand wegen Speise und Trank oder in Hinsicht auf ein Fest oder die Beobachtung des Neumonds oder eines Sabbats richten; 17 denn diese Dinge sind ein Schatten der künftigen Dinge, aber die Wirklichkeit gehört dem Christus. 18 Laßt euch nicht um den Siegespreis bringen von jemandem, der Gefallen hat an [Schein]demut und einer Form der Anbetung der Engel, „indem er eintritt in“ Dinge, die er gesehen hat, und ohne rechten Grund aufgeblasen ist durch seine fleischliche Geistesverfassung, 19 während er nicht an dem Haupt festhält, an dem, von dem aus der ganze Leib, durch seine Gelenke und Bänder versorgt und harmonisch zusammengefügt, weiterhin wächst mit dem Wachstum, das Gott gibt.

20 Wenn ihr mit Christus zusammen den elementaren Dingen der Welt abgestorben seid, warum unterwerft ihr euch, als lebtet ihr in der Welt, weiterhin den Verordnungen: 21 „Faß nicht an noch koste, noch berühre“ 22 in bezug auf Dinge, die alle dadurch, daß sie verbraucht werden, zur Vernichtung bestimmt sind, gemäß den Geboten und Lehren von Menschen? 23 Gerade diese Dinge besitzen zwar einen Schein von Weisheit in einer selbstauferlegten Form der Anbetung und [Schein]demut, einer strengen Behandlung des Leibes; aber sie sind von keinem Wert im Kampf gegen die Befriedigung des Fleisches.

Kapitel 3

Wenn ihr aber mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht weiterhin die Dinge, die droben sind, wo der Christus zur Rechten Gottes sitzt. 2 Haltet euren Sinn auf die Dinge droben gerichtet, nicht auf die Dinge auf der Erde. 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gemeinschaft mit Gott. 4 Wenn der Christus, unser Leben, offenbar gemacht wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar gemacht werden in Herrlichkeit.

5 Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist. 6 Dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes. 7 Gerade in diesen Dingen wandeltet auch ihr einst, als ihr in ihnen ständig lebtet. 8 Nun aber legt sie wirklich alle von euch ab: Zorn, Wut, Schlechtigkeit, Lästerworte und unzüchtige Rede aus eurem Mund. 9 Belügt einander nicht. Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, 10 und kleidet euch mit der neuen [Persönlichkeit], die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie geschaffen hat, 11 wo weder Grieche noch Jude ist, weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit, Ausländer, Skythe, Sklave, Freier, sondern Christus alles und in allen ist.

12 Kleidet euch somit als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut. 13 Fahrt fort, einander zu ertragen und einander bereitwillig zu vergeben, wenn jemand Ursache zu einer Klage gegen einen anderen hat. So, wie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so tut auch ihr. 14 Außer allen diesen Dingen aber [kleidet euch mit] Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einheit.

15 Und der Frieden des Christus herrsche in eurem Herzen, denn dazu seid ihr tatsächlich in e i n e m Leib berufen worden. Und erweist euch als dankbar. 16 Laßt das Wort des Christus in aller Weisheit reichlich in euch wohnen. Lehrt und ermahnt einander weiterhin ernstlich mit Psalmen, Lobpreisungen Gottes, geist[erfüllten] Liedern mit Wohlwollen, Jehova singend in eurem Herzen. 17 Und was immer ihr tut in Wort oder in Werk, tut alles im Namen des Herrn Jesus, indem ihr Gott, dem Vater, durch ihn dankt.

18 Ihr Frauen, seid [euren] Männern untertan, wie es sich schickt im Herrn. 19 Ihr Männer, liebt [eure] Frauen weiterhin, und laßt euch nicht gegen sie erbittern. 20 Ihr Kinder, seid [euren] Eltern in allem gehorsam, denn das ist wohlgefällig im Herrn. 21 Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden. 22 Ihr Sklaven, seid in allem denen gehorsam, die [eure] Herren nach dem Fleische sind, nicht mit Augendienerei als Menschengefällige, sondern mit Aufrichtigkeit des Herzens, in der Furcht Jehovas. 23 Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen, 24 denn ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet. Dient als Sklaven für den Herrn, Christus. 25 Wer unrecht tut, wird bestimmt das zurückerhalten, was er unrechterweise getan hat, und da ist keine Parteilichkeit.

Kapitel 4

Ihr Herren, teilt weiterhin das aus, was [euren] Sklaven gegenüber recht und billig ist, da ihr wißt, daß auch ihr einen Herrn im Himmel habt.

2 Verharrt im Gebet, indem ihr darin wach bleibt mit Danksagung, 3 während ihr zugleich auch für uns betet, daß Gott uns eine Tür für das Wort öffne, das heilige Geheimnis über den Christus zu reden, für das ich tatsächlich in Fesseln bin, 4 damit ich es offenbar mache, wie es meine Pflicht ist zu reden.

5 Fahrt fort, in Weisheit gegenüber den Außenstehenden zu wandeln, indem ihr die gelegene Zeit für euch auskauft. 6 Eure Rede sei stets gefällig, mit Salz gewürzt, damit ihr wißt, wie ihr jedem zu antworten habt.

7 Alle meine Angelegenheiten wird euch Tychikus, [mein] geliebter Bruder und treuer Diener und Mitsklave im Herrn, bekanntgeben. 8 Denn gerade zu dem Zweck, daß ihr die Dinge erfahrt, die uns betreffen, und damit er euer Herz tröstet, sende ich ihn zu euch 9 zusammen mit Onesimus, meinem treuen und geliebten Bruder, der aus eurer Mitte ist. Alle Dinge von hier werden sie euch bekanntgeben.

10 Aristarchus, mein Mitgefangener, sendet euch seine Grüße und ebenso Markus, der Vetter des Barnabas (dessentwegen ihr Weisungen erhalten habt, ihn willkommen zu heißen, wenn er je zu euch kommt), 11 und Jesus, der Justus genannt wird; diese sind von den Beschnittenen. Nur diese sind meine Mitarbeiter für das Königreich Gottes, und gerade diese sind mir zur stärkenden Hilfe geworden. 12 Es grüßt euch Epaphras, der aus eurer Mitte ist, ein Sklave Christi Jesu, der allezeit in [seinen] Gebeten um euch ringt, damit ihr schließlich in Vollständigkeit und mit fester Überzeugung im ganzen Willen Gottes dasteht. 13 Ich bezeuge ihm tatsächlich, daß er sich um euch und die in Laodicea und jene in Hiërapolis große Mühe gibt.

14 Lukas, der geliebte Arzt, sendet euch seine Grüße und ebenso Demas. 15 Richtet meine Grüße den Brüdern in Laodicea aus und der Nympha und der Versammlung in ihrem Haus. 16 Und wenn dieser Brief bei euch gelesen worden ist, so veranlaßt, daß er auch in der Versammlung der Laodicener gelesen wird und daß ihr auch den von Laodicea lest. 17 Ferner sagt dem Archippus: „Wache beständig über den Dienst, den du im Herrn angenommen hast, um ihn zu erfüllen.“

18 [Hier ist] mein, des Paulus, eigenhändiger Gruß. Fahrt fort, meiner Fesseln zu gedenken. Die unverdiente Güte sei mit euch.

Jule | 12.10.09 | Kolosser, Text in der Bibel | 13 Comments |

Philipper 1 – 4

Kapitel 1

Paulus und Timotheus, Sklaven Christi Jesu, an alle Heiligen in Gemeinschaft mit Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienstamtgehilfen:

2 Unverdiente Güte und Friede sei euch von Gott, unserem Vater, und [dem] Herrn Jesus Christus.

3 Ich danke meinem Gott allezeit bei jeder Erinnerung an euch, 4 in all meinem Flehen für euch alle, wobei ich mein Flehen mit Freuden darbringe, 5 wegen des Beitrages zur guten Botschaft, den ihr vom ersten Tag an bis zu diesem Augenblick geleistet habt. 6 Denn ich habe gerade diesbezüglich die Zuversicht, daß der, der in euch ein gutes Werk angefangen hat, es zur Vollendung bringen wird bis zum Tag Jesu Christi. 7 Es ist durchaus recht für mich, dies von euch allen zu denken, weil ich euch im Herzen habe, da ihr alle mit mir Teilhaber seid an der unverdienten Güte, sowohl in meinen Fesseln als auch in der Verteidigung und gesetzlichen Befestigung der guten Botschaft.

8 Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen mit solch inniger Zuneigung sehne, wie [sie] Christus Jesus hat. 9 Und um das bete ich weiterhin, daß eure Liebe noch mehr und mehr überströme mit genauer Erkenntnis und allem Unterscheidungsvermögen, 10 damit ihr euch der wichtigeren Dinge vergewissern mögt, um bis zum Tag Christi lauter zu sein und nicht andere zum Straucheln zu bringen, 11 und erfüllt seid mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus kommt, zur Verherrlichung und zum Lobpreis Gottes.

12 Nun möchte ich euch wissen lassen, Brüder, daß meine Angelegenheiten eher zur Förderung der guten Botschaft ausgeschlagen sind als zu etwas anderem, 13 so daß meine Fesseln in Verbindung mit Christus unter der ganzen Prätorianergarde und bei allen übrigen öffentlich bekanntgeworden sind; 14 und die meisten der Brüder im Herrn, die zufolge meiner Fesseln Zuversicht gewonnen haben, bekunden um so mehr Mut, das Wort Gottes furchtlos zu reden.

15 Allerdings predigen einige den Christus aus Neid und Rivalität, andere aber auch aus gutem Willen. 16 Die letzteren machen den Christus aus Liebe öffentlich bekannt, denn sie wissen, daß ich zur Verteidigung der guten Botschaft hierhergestellt bin; 17 die ersteren jedoch tun es aus Streitsucht, nicht aus einem reinen Beweggrund, denn sie gedenken, [mir] in meinen Fesseln Drangsal zu verursachen. 18 Was tut es? [Nichts,] außer daß auf jede Weise, ob zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus öffentlich bekannt gemacht wird, und darüber freue ich mich. In der Tat, ich will mich auch weiterhin freuen, 19 denn ich weiß, daß dies durch euer Flehen und die Darreichung des Geistes Jesu Christi zu meiner Rettung ausschlagen wird, 20 in Übereinstimmung mit meiner sehnlichen Erwartung und Hoffnung, daß ich in keiner Hinsicht beschämt werde, sondern daß in allem Freimut der Rede, wie allezeit zuvor, so auch jetzt, Christus durch meinen Leib verherrlicht werde, es sei durch Leben oder durch Tod.

21 Denn zu leben ist in meinem Fall Christus und zu sterben Gewinn. 22 Wenn es nun gilt, im Fleische weiterzuleben, so ist dies für mich eine Frucht der Arbeit – und doch mache ich nicht bekannt, was ich erwählen soll. 23 Ich stehe unter dem Druck dieser beiden Dinge; was ich aber wirklich begehre, ist die Erlösung und das Zusammensein mit Christus, denn das ist bestimmt weit besser. 24 Doch ist es euretwegen notwendiger, daß ich im Fleische bleibe. 25 Indem ich also dieserhalb zuversichtlich bin, weiß ich, daß ich bleiben und bei euch allen zu eurem Fortschritt und zu der Freude verweilen werde, die [mit eurem] Glauben [verbunden ist], 26 damit euer Frohlocken in Christus Jesus meinetwegen durch meine erneute Gegenwart bei euch überströme.

27 Nur betragt euch auf eine Weise, die der guten Botschaft über den Christus würdig ist, damit ich, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin, von den Dingen, die euch betreffen, höre, daß ihr feststeht in e i n e m Geist, mit e i n e r Seele Seite an Seite für den Glauben der guten Botschaft streitend, 28 und euch in keiner Hinsicht von euren Gegnern erschrecken laßt. Gerade das ist für sie ein Beweis der Vernichtung, für euch aber der Rettung; und dieses [Anzeichen] ist von Gott, 29 denn euch ist um Christi willen das Vorrecht gegeben worden, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden. 30 Denn ihr habt denselben Kampf, wie ihr ihn in meinem Fall gesehen habt und wovon ihr jetzt in bezug auf mich hört.

Kapitel 2

Wenn es also irgendeine Ermunterung in Christus gibt, wenn irgendeinen Trost der Liebe, wenn irgendein Teilhaben am Geist, wenn irgendwelche [Gefühle] inniger Zuneigung und des Erbarmens, 2 so macht meine Freude dadurch voll, daß ihr gleichen Sinnes seid und die gleiche Liebe habt und mit vereinter Seele auf das e i n e bedacht seid, 3 indem ihr nichts aus Streitsucht oder aus Ichsucht tut, sondern in Demut die anderen höher achtet als euch selbst, 4 indem ihr nicht nur die eigenen Dinge in eurem Interesse im Auge behaltet, sondern auch persönlich Interesse zeigt für die der anderen.

5 Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, 6 der, obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. 7 Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. 8 Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod an einem Marterpfahl. 9 Gerade aus diesem Grund hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem [anderen] Namen ist, 10 so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel, und derer, die auf der Erde, und derer, die unter dem Erdboden sind, 11 und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.

12 Darum, meine Geliebten, fahrt fort, in der Weise, wie ihr allezeit gehorcht habt, nicht nur während meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel bereitwilliger während meiner Abwesenheit, mit Furcht und Zittern eure eigene Rettung zu bewirken; 13 denn Gott ist es, der um [seines] Wohlgefallens willen beides in euch wirkt, das Wollen und das Handeln. 14 Tut weiterhin alles ohne Murren und Widerreden, 15 so daß ihr euch als untadelig und unschuldig erweist, Kinder Gottes ohne Makel inmitten einer verkehrten und verdrehten Generation, unter der ihr wie Lichtspender in der Welt leuchtet, 16 indem ihr euch mit festem Griff an das Wort des Lebens klammert, damit ich am Tag Christi Ursache zum Frohlocken habe, daß ich nicht vergeblich gelaufen bin oder vergeblich hart gearbeitet habe. 17 Doch wenn ich auch gleich einem Trankopfer über das Schlachtopfer und den öffentlichen Dienst, wozu der Glaube euch geführt hat, ausgegossen werde, bin ich fröhlich, und ich freue mich mit euch allen. 18 Nun seid auch ihr selbst in gleicher Weise fröhlich, und freut euch mit mir.

19 Ich für meinen Teil hoffe im Herrn Jesus, in kurzem Timotheus zu euch zu senden, damit ich eine frohe Seele sei, wenn ich über die Dinge Kenntnis erhalte, die euch betreffen. 20 Denn ich habe sonst niemand, der die gleiche Einstellung hat wie er und sich mit echter Sorge um die euch betreffenden Dinge kümmern wird. 21 Denn alle anderen suchen ihre eigenen Interessen, nicht diejenigen Christi Jesu. 22 Doch ihr kennt seine Bewährung, daß er wie ein Kind mit dem Vater mit mir zur Förderung der guten Botschaft wie ein Sklave gedient hat. 23 Das ist also der Mann, den ich zu senden hoffe, sobald ich gesehen habe, wie die Dinge liegen, die mich betreffen. 24 In der Tat, ich habe die Zuversicht im Herrn, daß ich auch selbst in kurzem kommen werde.

25 Indes erachte ich es für notwendig, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitkämpfer, aber euren Abgesandten und persönlichen Diener für meine Bedürfnisse, zu euch zu senden, 26 da er sich sehnt, euch alle zu sehen, und niedergeschlagen ist, weil ihr gehört habt, daß er krank geworden war. 27 Ja, er wurde wirklich krank bis nahe an den Tod; aber Gott hatte Erbarmen mit ihm, in der Tat nicht nur mit ihm, sondern auch mit mir, damit ich nicht Kummer über Kummer hätte. 28 Darum sende ich ihn um so eiliger, damit ihr, wenn ihr ihn seht, euch wieder freuen mögt und ich um so mehr von Kummer frei sei. 29 Heißt ihn daher mit aller Freude auf gewohnte Weise im Herrn willkommen; und haltet Männer von dieser Art weiterhin wert, 30 denn um des Werkes des Herrn willen kam er dem Tod ganz nahe, da er seine Seele Gefahren aussetzte, um völligen Ersatz dafür zu leisten, daß ihr nicht hier wart, um mir persönlich Dienst zu leisten.

Kapitel 3

Schließlich, meine Brüder, freut euch weiterhin im Herrn. Euch dieselben Dinge zu schreiben fällt mir nicht schwer, doch gereicht es euch zur Sicherheit.

2 Nehmt euch vor den Hunden in acht, nehmt euch vor denen in acht, die Schaden stiften, nehmt euch vor denen in acht, die das Fleisch verstümmeln. 3 Denn w i r sind die mit der wirklichen Beschneidung, die wir durch Gottes Geist heiligen Dienst leisten und uns in Christus Jesus rühmen und unser Vertrauen nicht auf das Fleisch setzen, 4 obschon ich, wenn überhaupt jemand, wohl Gründe habe, auch auf das Fleisch zu vertrauen.

Wenn irgendein anderer denkt, er habe Gründe, auf das Fleisch zu vertrauen, ich um so mehr: 5 Beschnitten am achten Tag, aus dem Familiengeschlecht Israels, aus dem Stamm Benjamin, ein Hebräer, [geboren] von Hebräern; was [das] Gesetz betrifft: ein Pharisäer; 6 was Eifer betrifft: ein Verfolger der Versammlung; was Gerechtigkeit betrifft, die durch Gesetz kommt: einer, der sich als untadelig erwiesen hat. 7 Doch welche Dinge mir Gewinn waren, diese habe ich um des Christus willen als Verlust betrachtet. 8 Ja, tatsächlich betrachte ich überhaupt auch alle Dinge als Verlust wegen des alles übertreffenden Wertes der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen habe ich den Verlust aller Dinge erlitten, und ich betrachte sie als eine Menge Kehricht, damit ich Christus gewinne 9 und in Gemeinschaft mit ihm erfunden werde, indem ich nicht meine eigene Gerechtigkeit habe, die aus Gesetz kommt, sondern die, die durch Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die aufgrund des Glaubens aus Gott stammt, 10 um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und [die] Teilhaberschaft an seinen Leiden, indem ich mich einem Tod gleich dem seinigen unterziehe, 11 [um zu sehen,] ob ich auf irgendeine Weise zu der Früh-Auferstehung von den Toten gelangen könnte.

12 Nicht, daß ich es schon empfangen habe oder schon vollkommen gemacht bin, ich jage [ihm] aber nach, um irgendwie das zu ergreifen, wofür auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. 13 Brüder, ich betrachte mich selbst noch nicht so, als ob ich [es] ergriffen habe; doch da ist e i n e s diesbezüglich: Die Dinge vergessend, die dahinten sind, und mich nach den Dingen ausstreckend, die vor [mir] sind, 14 jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus. 15 Laßt uns denn, so viele von uns reif sind, diese Gesinnung haben; und wenn ihr in irgendeiner Hinsicht anders gesinnt seid, wird Gott euch die obenerwähnte [Gesinnung] offenbaren. 16 Auf jeden Fall laßt uns in dem Maße, wie wir Fortschritte gemacht haben, weiterhin nach derselben festen Ordnung wandeln.

17 Werdet vereint meine Nachahmer, Brüder, und haltet euer Auge auf die gerichtet, welche auf eine Weise wandeln, die dem Vorbild entspricht, das ihr in uns habt. 18 Denn es gibt viele, ich pflegte sie oft zu erwähnen, erwähne sie jetzt aber auch weinend, die als die Feinde des Marterpfahls des Christus wandeln, 19 und ihr Ende ist Vernichtung, und ihr Gott ist ihr Bauch, und ihre Herrlichkeit besteht in ihrer Schande, und ihr Sinn steht nach Dingen auf der Erde. 20 Was uns betrifft, unser Bürgerrecht besteht in den Himmeln, von woher wir auch sehnlich einen Retter erwarten, den Herrn Jesus Christus, 21 der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, damit er seinem Leib der Herrlichkeit gleichförmig werde, gemäß der Wirksamkeit der Kraft, mit der er sich auch alle Dinge unterwerfen kann.

Kapitel 4

Daher, meine geliebten und ersehnten Brüder, meine Freude und Krone, steht in dieser Weise fest im Herrn, Geliebte.

2 Euodia ermahne ich und Syntyche ermahne ich, gleichen Sinnes im Herrn zu sein. 3 Ja, ich bitte auch dich, echter Jochgenosse, steh diesen [Frauen] weiterhin bei, die für die gute Botschaft Seite an Seite mit mir gestritten haben, zusammen mit Klemens und auch den übrigen meiner Mitarbeiter, deren Namen im Buch des Lebens stehen.

4 Freut euch allezeit im Herrn. Nochmals will ich sagen: Freut euch! 5 Laßt eure Vernünftigkeit allen Menschen bekanntwerden. Der Herr ist nahe. 6 Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; 7 und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten.

8 Schließlich, Brüder, alles, was wahr, alles, was von ernsthaftem Interesse ist, alles, was gerecht, alles, was keusch, alles, was liebenswert ist, alles, worüber gut gesprochen wird, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt, diese Dinge erwägt weiterhin. 9 Die Dinge, die ihr gelernt und auch angenommen und gehört und in Verbindung mit mir gesehen habt, diese setzt in die Tat um, und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

10 Ich freue mich sehr im Herrn, daß ihr jetzt endlich euer Denken zu meinen Gunsten wieder belebt habt, worauf ihr wirklich bedacht wart, doch fehlte euch die Gelegenheit. 11 Nicht, daß ich dies eines Mangels wegen sage, denn ich habe gelernt, unter welchen Umständen ich mich auch immer befinde, selbstgenügsam zu sein. 12 Ich weiß tatsächlich, wie man [an Mitteln] knapp sein kann, ich weiß tatsächlich, wie man Überfluß haben kann. In allem und unter allen Umständen habe ich das Geheimnis kennengelernt, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluß zu haben als auch Mangel zu leiden. 13 Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht.

14 Dessenungeachtet habt ihr gut daran getan, daß ihr mit mir an meiner Drangsal teilgenommen habt. 15 In der Tat, ihr Philipper wißt auch, daß im Anfang der Verkündigung der guten Botschaft, als ich von Mazedonien abreiste, keine Versammlung mit mir in der Sache des Gebens und Empfangens teilnahm, außer ihr allein; 16 denn selbst nach Thessalonich sandtet ihr mir sowohl einmal als auch ein zweites Mal etwas für meine Bedürfnisse. 17 Nicht, daß ich ernstlich die Gabe suche, sondern ich suche ernstlich die Frucht, die eurem Konto mehr Guthaben einträgt. 18 Jedoch habe ich alles vollauf und habe Überfluß. Ich habe in Fülle, jetzt, da ich von Epaphroditus die Dinge von euch erhalten habe, einen lieblichen Wohlgeruch, ein annehmbares Schlachtopfer, Gott wohlgefällig. 19 Mein Gott seinerseits wird alle eure Bedürfnisse nach dem Maße seines Reichtums in Herrlichkeit durch Christus Jesus völlig befriedigen. 20 Unserem Gott und Vater sei nun die Herrlichkeit für immer und ewig. Amen.

21 Richtet meine Grüße jedem Heiligen aus, der in Gemeinschaft mit Christus Jesus ist. Die Brüder, die bei mir sind, senden euch ihre Grüße. 22 Alle Heiligen, besonders aber die vom Hause Cäsars, senden euch ihre Grüße.

23 Die unverdiente Güte des Herrn Jesus Christus [sei] mit dem Geist, den ihr [bekundet].

Jule | 12.09.09 | Philipper, Text in der Bibel | 24 Comments |

Epheser 4 – 6

Kapitel 4

Ich, der Gefangene im Herrn, bitte euch daher inständig, der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, würdig zu wandeln, 2 mit aller Demut und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend, 3 euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens zu bewahren. 4 Da ist e i n Leib und e i n Geist, so wie ihr in der e i n e n Hoffnung berufen worden seid, zu der ihr berufen wurdet; 5 e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe; 6 e i n Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.

7 Jedem von uns nun ist unverdiente Güte verliehen worden, so wie der Christus die freie Gabe zugemessen hat. 8 Deshalb sagt er: „Als er auffuhr in die Höhe, führte er Gefangene hinweg; er gab Gaben [in Form von] Menschen.“ 9 Was bedeutet nun der Ausdruck „[als] er auffuhr“ anderes, als daß er auch in die unteren Regionen, das heißt zur Erde, hinabfuhr? 10 Der, welcher hinabfuhr, ist auch der, welcher hoch über alle Himmel hinauffuhr, damit er allen Dingen Fülle gebe.

11 Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Evangeliumsverkündiger, einige als Hirten und Lehrer, 12 im Hinblick auf das Zurechtbringen der Heiligen, für das Dienstwerk, für die Erbauung des Leibes des Christus, 13 bis wir alle zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollerwachsenen Mann, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört; 14 damit wir nicht mehr Unmündige seien, die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum; 15 sondern die Wahrheit redend, laßt uns in allen Dingen durch Liebe in den hineinwachsen, der das Haupt ist, Christus. 16 Von ihm aus bewirkt der ganze Leib, harmonisch zusammengefügt und durch jedes Gelenk, welches gibt, was nötig ist, zum Zusammenwirken veranlaßt, gemäß der Funktion jedes einzelnen Gliedes in gebührendem Maß, das Wachstum des Leibes zu dessen Erbauung in Liebe.

17 Daher sage ich dies und lege Zeugnis dafür ab im Herrn, daß ihr nicht mehr so weiterwandelt, wie auch die Nationen wandeln in der Nutzlosigkeit ihres Sinnes, 18 während sie wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Gefühllosigkeit ihres Herzens in geistiger Finsternis und dem Leben, das Gott gehört, entfremdet sind. 19 Da sie jedes sittliche Gefühl verloren haben, haben sie sich einem zügellosen Wandel hingegeben, um mit Gier jede Art Unreinheit zu verüben.

20 Ihr aber habt den Christus nicht so kennengelernt, 21 sofern ihr ihn überhaupt gehört habt und durch ihn belehrt worden seid, so wie [die] Wahrheit in Jesus ist, 22 daß ihr die alte Persönlichkeit ablegen sollt, die eurem früheren Wandel entspricht und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; 23 daß ihr aber erneuert werden sollt in der Kraft, die euren Sinn antreibt, 24 und die neue Persönlichkeit anziehen sollt, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.

25 Deshalb, da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit; denn wir sind Glieder, die zueinander gehören. 26 Seid erzürnt, und doch sündigt nicht; laßt die Sonne nicht über eurer gereizten Stimmung untergehen, 27 auch gebt dem Teufel nicht Raum. 28 Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern er arbeite vielmehr hart, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben. 29 Kein faules Wort gehe aus eurem Mund hervor, sondern was immer zur Erbauung gut ist, wie es nötig sein mag, damit es den Hörern förderlich sei. 30 Auch betrübt nicht Gottes heiligen Geist, mit dem ihr versiegelt worden seid für einen Tag der Befreiung durch Lösegeld.

31 Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden. 32 Werdet aber gütig zueinander, voll zarten Erbarmens, einander bereitwillig vergebend, so wie auch Gott euch durch Christus bereitwillig vergeben hat.

Kapitel 5

Darum werdet Nachahmer Gottes als geliebte Kinder, 2 und wandelt weiterhin in [der] Liebe, so wie auch der Christus euch geliebt und sich selbst als eine Opfergabe und ein Schlachtopfer für Gott zu einem lieblichen Wohlgeruch für euch dahingegeben hat.

3 Hurerei und jede Art Unreinheit oder Habgier sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden, so wie es sich für Heilige geziemt, 4 auch kein schändliches Benehmen noch törichtes Reden, noch unzüchtige Späße, Dinge, die sich nicht schicken, sondern vielmehr Danksagung. 5 Denn das wißt ihr, indem ihr es selbst erkennt, daß kein Hurer oder Unreiner oder Habgieriger – das heißt ein Götzendiener – irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes hat.

6 Laßt euch von niemandem mit leeren Worten betrügen, denn wegen der vorhin erwähnten Dinge kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. 7 Werdet daher nicht ihre Mitgenossen; 8 denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in Verbindung mit [dem] Herrn. Fahrt fort, als Kinder des Lichts zu wandeln, 9 denn die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10 Vergewissert euch fortwährend dessen, was für den Herrn annehmbar ist, 11 und habt nicht mehr mit [ihnen] teil an den unfruchtbaren Werken, die zur Finsternis gehören, sondern rügt [sie] vielmehr, 12 denn was von ihnen im verborgenen geschieht, ist schändlich auch [nur] zu sagen. 13 Nun werden alle Dinge, die gerügt werden, durch das Licht offenbar gemacht, denn alles, was offenbar gemacht wird, ist Licht. 14 Daher sagt er: „Erwache, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und der Christus wird dir leuchten.“

15 So wacht denn streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 indem ihr die gelegene Zeit für euch auskauft, weil die Tage böse sind. 17 Deshalb hört auf, unvernünftig zu werden, sondern nehmt weiterhin wahr, was der Wille Jehovas ist. 18 Auch berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet fortwährend mit Geist erfüllt, 19 und redet zueinander mit Psalmen und Lobpreisungen Gottes und geist[erfüllten] Liedern, und singt und spielt dabei Jehova in eurem Herzen, 20 indem ihr allezeit unserem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus für alle Dinge Dank sagt.

21 Seid einander untertan in der Furcht Christi. 22 Die Frauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn, 23 denn ein Mann ist [das] Haupt seiner Frau, wie der Christus auch [das] Haupt der Versammlung ist, er, [der] Retter [dieses] Leibes. 24 In der Tat, wie die Versammlung dem Christus untertan ist, so seien es auch die Frauen ihren Männern in allem. 25 [Ihr] Männer, liebt eure Frauen weiterhin, so wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat, 26 damit er sie heilige, indem er sie mit dem Wasserbad durch das Wort reinige, 27 so daß er die Versammlung sich selbst in ihrer Pracht darstelle, ohne daß sie einen Flecken oder eine Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern daß sie heilig und ohne Makel sei.

28 Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, 29 denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es wie auch der Christus die Versammlung, 30 denn wir sind Glieder seines Leibes. 31 „Darum wird ein Mann [seinen] Vater und [seine] Mutter verlassen, und er wird fest zu seiner Frau halten, und die zwei werden e i n Fleisch werden.“ 32 Dieses heilige Geheimnis ist groß. Ich rede nun im Hinblick auf Christus und die Versammlung. 33 Nichtsdestoweniger liebe auch jeder einzelne von euch seine Frau so wie sich selbst; andererseits sollte die Frau tiefen Respekt vor ihrem Mann haben.

Kapitel 6

Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern in Gemeinschaft mit [dem] Herrn, denn das ist gerecht: 2 „Ehre deinen Vater und [deine] Mutter“, welches das erste Gebot mit einer Verheißung ist: 3 „Damit es dir gutgeht und du lange Zeit auf der Erde bleibst.“ 4 Und ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas.

5 Ihr Sklaven, gehorcht denen, die [eure] Herren nach dem Fleische sind, mit Furcht und Zittern, in der Aufrichtigkeit eures Herzens, als dem Christus, 6 nicht mit Augendienerei als Menschengefällige, sondern als Sklaven Christi, die den Willen Gottes mit ganzer Seele tun. 7 Dient als Sklaven mit guten Neigungen als für Jehova und nicht für Menschen, 8 denn ihr wißt, daß jeder, was immer er Gutes tun mag, dies von Jehova zurückerhalten wird, ob er Sklave sei oder Freier. 9 Auch ihr Herren, fahrt fort, ihnen gegenüber dieselben Dinge zu tun, und laßt das Drohen, denn ihr wißt, daß sowohl ihr als auch euer Herr in den Himmeln ist, und bei ihm gibt es keine Parteilichkeit.

10 Schließlich erwerbt euch weiterhin Kraft im Herrn und in der Macht seiner Stärke. 11 Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standhalten könnt; 12 denn unser Ringen geht nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern. 13 Darum nehmt die vollständige Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alle Dinge gründlich getan habt, standhalten könnt.

14 Steht daher fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit 15 und eure Füße beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens. 16 Vor allem nehmt den großen Schild des Glaubens, mit dem ihr alle brennenden Geschosse dessen, der böse ist, auslöschen könnt. 17 Auch nehmt den Helm der Rettung und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort, entgegen, 18 während ihr fortfahrt, mit jeder Art von Gebet und Flehen bei jeder Gelegenheit im Geist zu beten. Und hierzu bleibt wach mit aller Beharrlichkeit und mit Flehen für alle Heiligen, 19 auch für mich, daß mir beim Auftun meines Mundes die Fähigkeit zu reden gegeben werde, um mit Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft bekanntzumachen, 20 für die ich als ein Gesandter in Ketten diene, damit ich in Verbindung damit freimütig rede, wie ich zu reden verpflichtet bin.

21 Damit ihr nun auch über meine Angelegenheiten Bescheid wißt, darüber, wie es mir geht, wird Tychikus, ein geliebter Bruder und treuer Diener im Herrn, euch alles bekanntgeben. 22 Ich sende ihn gerade zu diesem Zweck zu euch, damit ihr von den Dingen Kenntnis erhaltet, die uns betreffen, und damit er eure Herzen tröste.

23 Friede sei den Brüdern und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. 24 Die unverdiente Güte sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus lieben in Unvergänglichkeit.

Jule | 12.08.09 | Epheser, Text in der Bibel | 24 Comments |

Epheser 1 – 3

Kapitel 1

Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, an die Heiligen, die [in Ephesus] sind, und [die] Treuen in Gemeinschaft mit Christus Jesus:

2 Unverdiente Güte und Friede sei euch von Gott, unserem Vater, und [dem] Herrn Jesus Christus.

3 Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, denn er hat uns gesegnet mit jeder geistigen Segnung in den himmlischen Örtern in Gemeinschaft mit Christus, 4 so wie er uns in Gemeinschaft mit ihm vor Grundlegung der Welt auserwählt hat, damit wir heilig und ohne Makel vor ihm seien in Liebe. 5 Denn er hat uns durch Jesus Christus zur Annahme an Sohnes Statt für sich vorherbestimmt nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Lobpreis der Herrlichkeit seiner unverdienten Güte, die er uns durch [seinen] Geliebten gütigerweise erwiesen hat. 7 Durch ihn haben wir die Befreiung durch Lösegeld mittels des Blutes dieses einen, ja die Vergebung [unserer] Verfehlungen, gemäß dem Reichtum seiner unverdienten Güte.

8 Diese hat er auf uns überströmen lassen in aller Weisheit und Vernünftigkeit, 9 indem er uns das heilige Geheimnis seines Willens bekanntgemacht hat. Es ist nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in sich selbst, 10 für eine Verwaltung an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten, nämlich in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen, die Dinge in den Himmeln und die Dinge auf der Erde. [Ja,] in ihm, 11 in dessen Gemeinschaft wir auch zu Erben eingesetzt worden sind, indem wir vorherbestimmt wurden nach dem Vorsatz dessen, der alle Dinge gemäß dem Rat seines Willens wirkt, 12 damit wir zum Lobpreis seiner Herrlichkeit dienen sollten, wir, die wir zuerst auf den Christus gehofft haben. 13 Doch auch ihr habt auf ihn gehofft, als ihr das Wort der Wahrheit, die gute Botschaft über eure Rettung, gehört habt. Durch ihn seid ihr auch, als ihr gläubig geworden seid, mit dem verheißenen heiligen Geist versiegelt worden, 14 der ein im voraus gegebenes Unterpfand unseres Erbes ist, zum Zwecke der Befreiung durch ein Lösegeld des besonderen Besitzes [Gottes], zum Lobpreis seiner Herrlichkeit.

15 Das ist der Grund, weshalb auch ich, da ich von dem Glauben gehört habe, den ihr an den Herrn Jesus und gegenüber allen Heiligen habt, 16 nicht aufhöre, für euch Dank zu sagen. Ich erwähne euch weiterhin in meinen Gebeten, 17 damit der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch einen Geist der Weisheit und der Offenbarung in der genauen Erkenntnis seiner selbst gebe, 18 so daß ihr, die Augen eures Herzens erleuchtet, erkennen mögt, welches die Hoffnung ist, zu der er euch berufen hat, welches der Reichtum der Herrlichkeit ist, den er als Erbe für die Heiligen bereithält, 19 und welches die alles übertreffende Größe seiner Macht uns, den Gläubigen, gegenüber ist. Es ist der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke gemäß, 20 mit der er in Christi Fall gewirkt hat, als er ihn von den Toten auferweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, 21 hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen. 22 Auch hat er alle Dinge seinen Füßen unterworfen und hat ihn zum Haupt über alle Dinge für die Versammlung gemacht, 23 welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.

Kapitel 2

Überdies [seid] ihr es, [die Gott lebendig gemacht hat,] obwohl ihr tot wart in euren Verfehlungen und Sünden, 2 in denen ihr einst wandeltet gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist. 3 Ja, unter ihnen führten wir alle einst unseren Wandel gemäß den Begierden unseres Fleisches, indem wir die Dinge taten, die das Fleisch und die Gedanken [tun] wollten, und wir waren von Natur aus Kinder des Zorns wie auch die übrigen. 4 Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat wegen seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, 5 uns, selbst als wir in Verfehlungen tot waren, zusammen mit dem Christus lebendig gemacht – durch unverdiente Güte seid ihr gerettet worden -, 6 und er hat uns mitauferweckt und uns mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Gemeinschaft mit Christus Jesus, 7 damit in den kommenden Systemen der Dinge der alles übertreffende Reichtum seiner unverdienten Güte in seiner Gunst uns gegenüber in Gemeinschaft mit Christus Jesus deutlich gezeigt werde.

8 Durch diese unverdiente Güte seid ihr tatsächlich durch Glauben gerettet worden; und dies habt ihr nicht euch zu verdanken, es ist Gottes Gabe. 9 Nein, es ist nicht Werken zu verdanken, damit kein Mensch Grund zum Rühmen habe. 10 Denn wir sind sein Gebilde und sind in Gemeinschaft mit Christus Jesus für gute Werke geschaffen worden, die Gott im voraus bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln.

11 Behaltet daher im Sinn, daß ihr früher nach dem Fleische Leute von den Nationen gewesen seid; „Unbeschnittenheit“ wurdet ihr genannt von dem, was „Beschneidung“ genannt wird, die mit Händen am Fleisch vorgenommen wird – 12 daß ihr zu jener besonderen Zeit ohne Christus wart, entfremdet dem Staatswesen Israels und Fremde gegenüber den Bündnissen der Verheißung, und ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. 13 Nun aber, in Gemeinschaft mit Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe gekommen. 14 Denn er ist unser Frieden, er, der die zwei Teile zu e i n e m machte und die Zwischenwand, die sie voneinander abzäunte, vernichtete. 15 Durch sein Fleisch hob er die Feindschaft auf, das aus Verordnungen bestehende GESETZ der Gebote, damit er die beiden Völker in Gemeinschaft mit sich zu e i n e m neuen Menschen schaffe und Frieden mache 16 und damit er durch den Marterpfahl beide Völker in e i n e m Leib mit Gott völlig versöhne, weil er die Feindschaft durch sich selbst getötet hatte. 17 Und er kam und verkündete die gute Botschaft des Friedens euch, den Fernen, und Frieden den Nahen, 18 denn durch ihn haben wir, beide Völker, durch e i n e n Geist den Zutritt zum Vater.

19 Bestimmt seid ihr daher nicht mehr Fremde und ansässige Fremdlinge, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes, 20 und ihr seid auf der Grundlage der Apostel und Propheten aufgebaut worden, wobei Christus Jesus selbst der Grundeckstein ist. 21 In Gemeinschaft mit ihm wächst der ganze Bau, harmonisch zusammengefügt, zu einem heiligen Tempel für Jehova. 22 In Gemeinschaft mit ihm werdet auch ihr zusammen zu einer Stätte aufgebaut, die Gott durch den Geist bewohnen wird.

Kapitel 3

Deswegen ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu, für euch, die Leute von den Nationen – 2 wenn ihr wirklich von der Verwaltung der unverdienten Güte Gottes gehört habt, die mir im Hinblick auf euch gegeben worden ist, 3 daß mir durch eine Offenbarung das heilige Geheimnis bekanntgegeben wurde, so wie ich zuvor in Kürze schrieb. 4 Im Hinblick darauf könnt ihr, wenn ihr dies lest, das Verständnis erkennen, das ich von dem heiligen Geheimnis des Christus habe. 5 In anderen Generationen wurde dieses [Geheimnis] den Söhnen der Menschen nicht so bekanntgemacht, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch [den] Geist geoffenbart worden ist, 6 nämlich daß Leute von den Nationen Miterben sein sollten und Miteinverleibte sowie Mitgenossen der Verheißung mit uns in Gemeinschaft mit Christus Jesus durch die gute Botschaft. 7 Ich bin ein Diener derselben geworden gemäß der freien Gabe der unverdienten Güte Gottes, die mir nach der Weise gegeben wurde, wie seine Kraft wirksam ist.

8 Mir, einem Menschen, der geringer ist als der geringste aller Heiligen, ist diese unverdiente Güte verliehen worden, den Nationen die gute Botschaft über den unergründlichen Reichtum des Christus zu verkündigen 9 und die Menschen sehen zu lassen, wie das heilige Geheimnis verwaltet wird, das von der unabsehbaren Vergangenheit her in Gott, der alle Dinge erschaffen hat, verborgen gewesen ist. 10 [Das geschah,] damit jetzt den Regierungen und den Gewalten in den himmlischen Örtern die überaus mannigfaltige Weisheit Gottes durch die Versammlung bekanntgemacht werde, 11 gemäß dem ewigen Vorsatz, den er in Verbindung mit dem Christus, mit Jesus, unserem Herrn, gefaßt hat, 12 durch den wir diesen Freimut der Rede und Zutritt haben mit Zuversicht durch unseren Glauben an ihn. 13 Deshalb bitte ich euch, wegen dieser meiner Drangsale um euretwillen nicht nachzulassen, denn diese bedeuten für euch Herrlichkeit.

14 Deswegen beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 dem jede Familie im Himmel und auf Erden ihren Namen verdankt, 16 damit er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gewähre, mit Kraft durch seinen Geist gestärkt zu werden an dem Menschen, der ihr innerlich seid, 17 damit der Christus durch [euren] Glauben mit Liebe in eurem Herzen wohne, damit ihr verwurzelt und fest gegründet seid, 18 um völlig imstande zu sein, mit allen Heiligen zu begreifen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist, 19 und die Liebe des Christus zu erkennen, die die Erkenntnis übersteigt, damit ihr mit all der Fülle, die Gott gibt, erfüllt sein mögt.

20 Ihm nun, der gemäß seiner Kraft, die in uns wirksam ist, über alles hinaus mehr tun kann, als wir erbitten oder erdenken, 21 ihm sei die Herrlichkeit durch die Versammlung und durch Christus Jesus bis zu allen Generationen, für immer und ewig. Amen.

Jule | 12.07.09 | Epheser, Text in der Bibel | 7 Comments |

Apostelgeschichte 26 – 28

Kapitel 26

Agrippa sprach zu Paulus: „Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden.“ Da streckte Paulus seine Hand aus und begann seine Verteidigungsrede:

2 „Ich erachte mich glücklich, König Agrippa, daß ich mich heute vor dir wegen all der Dinge, deren ich von den Juden angeklagt bin, verteidigen darf, 3 besonders da du über alle Bräuche wie auch Streitfragen unter den Juden bestens Bescheid weißt. Deshalb bitte ich dich, mich mit Geduld anzuhören.

4 In der Tat, was den Lebenswandel von Jugend auf betrifft, den ich von Anfang an inmitten meiner Nation und in Jerusalem geführt habe, wissen alle Juden, 5 die mich von früher her, von Anbeginn, gekannt haben, wenn sie es nur zu bezeugen wünschen, daß ich nach der strengsten Sekte unserer Form der Anbetung als ein Pharisäer gelebt habe. 6 Und doch stehe ich jetzt wegen der Hoffnung auf die Verheißung, die von Gott an unsere Vorväter ergangen war, vor Gericht, 7 obwohl unsere zwölf Stämme zur Erfüllung dieser Verheißung zu gelangen hoffen, indem sie ihm inbrünstig Nacht und Tag heiligen Dienst darbringen. Dieser Hoffnung wegen werde ich von Juden, o König, angeklagt.

8 Warum wird es unter euch als unglaublich beurteilt, daß Gott die Toten auferweckt? 9 Ich für meinen Teil dachte wirklich bei mir selbst, daß ich viele gegnerische Taten gegen den Namen Jesu, des Nazareners, begehen müßte, 10 was ich in Jerusalem dann auch getan habe, und viele der Heiligen habe ich in Gefängnisse eingeschlossen, wozu ich von den Oberpriestern Befugnis erhalten hatte; und wenn sie hingerichtet werden sollten, gab ich meine Stimme gegen sie ab. 11 Und in allen Synagogen suchte ich sie oft durch Bestrafung zum Widerruf zu zwingen; und über die Maßen gegen sie rasend, ging ich so weit, sie sogar in auswärtigen Städten zu verfolgen.

12 Als ich bei diesen Bemühungen mit Befugnissen und im Auftrag der Oberpriester nach Damaskus reiste, 13 sah ich unterwegs, o König, zur Mittagszeit ein Licht, heller als der Glanz der Sonne, das vom Himmel her mich und die, welche mit mir reisten, umblitzte. 14 Und als wir alle zu Boden gefallen waren, hörte ich eine Stimme in der hebräischen Sprache zu mir sagen: ‚Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich? Fortgesetzt gegen die Stacheln auszuschlagen macht es hart für dich.‘ 15 Ich aber sagte: ‚Wer bist du, Herr?‘ Und der Herr sprach: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst. 16 Trotzdem, erheb dich, und stell dich auf deine Füße. Denn dazu habe ich mich dir sichtbar gemacht, um dich zum Diener und Zeugen sowohl der Dinge zu erwählen, die du gesehen hast, als auch der Dinge, die ich dich in bezug auf mich sehen lassen werde, 17 während ich dich von [diesem] Volk und von den Nationen befreie, zu denen ich dich sende, 18 um ihnen die Augen zu öffnen und zu veranlassen, daß sie von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott umkehren, so daß sie Vergebung der Sünden und ein Erbe unter denen empfangen, die durch [ihren] Glauben an mich geheiligt sind.‘

19 Infolgedessen, König Agrippa, wurde ich dem himmlischen Anblick nicht ungehorsam, 20 sondern brachte denen in Damaskus zuerst und denen in Jerusalem und im ganzen Land Judaa und den Nationen die Botschaft, daß sie bereuen und zu Gott umkehren sollten, indem sie Werke verrichten, die der Reue entsprechen. 21 Dieser Dinge wegen ergriffen mich die Juden im Tempel und versuchten, mich ums Leben zu bringen. 22 Weil ich aber die Hilfe erlangt habe, die von Gott kommt, gebe ich bis zu diesem Tag weiterhin Zeugnis, sowohl vor klein als groß, indem ich aber nichts sage außer dem, wovon die Propheten sowie Moses erklärt haben, daß es geschehen werde, 23 [nämlich] daß der Christus leiden müsse, und als der erste, der von den Toten auferstehen sollte, werde er sowohl diesem Volk als auch den Nationen Licht verkündigen.“

24 Als er nun diese Dinge zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: „Du wirst wahnsinnig, Paulus! Die große Gelehrsamkeit treibt dich zum Wahnsinn!“ 25 Paulus aber sagte: „Ich werde nicht wahnsinnig, Exzellenz Festus, sondern ich rede Worte der Wahrheit und eines gesunden Sinnes. 26 In Wirklichkeit weiß der König, zu dem ich mit Freimut der Rede spreche, wohl von diesen Dingen; denn ich bin überzeugt, daß nicht eines von diesen Dingen seiner Kenntnis entgeht, denn dieses ist nicht in einem Winkel getan worden. 27 Glaubst du den PROPHETEN, König Agrippa? Ich weiß, daß du glaubst.“ 28 Agrippa aber sagte zu Paulus: „In kurzem würdest du mich überreden, ein Christ zu werden.“ 29 Darauf sagte Paulus: „Ich möchte vor Gott wünschen, daß über kurz oder lang nicht nur du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche Menschen würden, wie auch ich bin, mit Ausnahme dieser Fesseln.“

30 Und der König stand auf und auch der Statthalter und Bernice und die bei ihnen saßen. 31 Doch als sie sich zurückzogen, begannen sie miteinander zu reden und sagten: „Dieser Mensch treibt nichts, was Tod oder Fesseln verdient.“ 32 Überdies sagte Agrippa zu Festus: „Dieser Mensch hätte freigelassen werden können, wenn er sich nicht auf Cäsar berufen hätte.“

Kapitel 27

Als nun entschieden war, daß wir nach Italien abfahren sollten, übergab man dann Paulus mit einigen anderen Gefangenen einem Offizier namens Julius von der Abteilung des Augustus. 2 Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttium, das im Begriff war, nach Orten längs der Küste des [Bezirks] Asien zu fahren, und fuhren ab, wobei Aristarchus, ein Mazedonier aus Thessalonich, bei uns war. 3 Und am nächsten Tag legten wir in Sidon an, und Julius behandelte Paulus auf menschenfreundliche Weise und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich [ihrer] Fürsorge zu erfreuen.

4 Und von dort stachen wir in See und segelten unter dem [Schutz von] Zypern, weil Gegenwind wehte; 5 und wir fuhren durch das offene Meer, Zilizien und Pamphylien entlang, und legten im Hafen von Myra in Lyzien an. 6 Dort aber fand der Offizier ein Schiff aus Alexandria vor, das nach Italien fuhr, und er veranlaßte uns, es zu besteigen. 7 Als wir dann eine Reihe von Tagen langsam weiterfuhren und mit Mühe nach Knidos kamen, weil der Wind uns nicht vorwärts kommen ließ, segelten wir bei Salmone unter dem [Schutz von] Kreta, 8 und in mühsamer Fahrt entlang seiner Küste kamen wir zu einem gewissen Ort, Schönhafen genannt, in dessen Nähe die Stadt Lasea war.

9 Da geraume Zeit verflossen und die Schiffahrt nun gewagt war, weil sogar die Fastenzeit [des Sühnetages] schon vorüber war, machte Paulus eine Empfehlung, 10 indem er zu ihnen sprach: „Männer, ich bemerke, daß die Schiffahrt mit Schaden und großem Verlust verbunden sein wird, nicht nur für die Fracht und das Schiff, sondern auch für unsere Seelen.“ 11 Der Offizier jedoch achtete eher auf das, was der Steuermann und der Schiffseigentümer sagten, als auf das, was Paulus sagte. 12 Weil nun der Hafen zum Überwintern ungeeignet war, rieten die meisten, von dort auszulaufen, um womöglich zum Überwintern bis nach Phonix, einem Hafen von Kreta, zu gelangen, der sich gegen Nordosten und gegen Südosten öffnet.

13 Als überdies der Südwind sanft wehte, dachten sie, sie hätten ihren Vorsatz so gut wie verwirklicht, und sie lichteten die Anker und begannen nahe der Küste von Kreta entlangzufahren. 14 Nach nicht langer Zeit aber stürzte ein Sturmwind, der sogenannte Euroaquilo, auf [die Insel] herab. 15 Da das Schiff fortgerissen wurde und nicht mit dem Bug gegen den Wind gehalten werden konnte, gaben wir [uns] preis und trieben dahin. 16 Nun liefen wir unter [dem Schutz] einer kleinen Insel, Kauda genannt, hin, und doch waren wir kaum imstande, das Beiboot [am Heck] in unsere Gewalt zu bekommen. 17 Nachdem sie es aber an Bord heraufgezogen hatten, begannen sie Hilfsmittel zu gebrauchen, um das Schiff zu untergürten; und da sie befürchteten, auf die Syrte aufzulaufen, ließen sie die Ausrüstung herunter und wurden so dahingetrieben. 18 Weil wir aber durch den Sturm heftig hin und her gerissen wurden, begannen sie am folgenden [Tag], das Schiff zu erleichtern; 19 und am dritten [Tag] warfen sie eigenhändig die Schiffsausrüstung fort.

20 Als nun viele Tage weder Sonne noch Sterne erschienen und kein geringer Sturm auf uns lastete, begann schließlich alle Hoffnung auf unsere Rettung abgeschnitten zu werden. 21 Und als man sich lange der Speise enthalten hatte, stand Paulus dann in ihrer Mitte auf und sprach: „Männer, ihr hättet wirklich meinen Rat annehmen und von Kreta nicht in See auslaufen und euch diesen Schaden und Verlust zuziehen sollen. 22 Dennoch empfehle ich euch nun, guten Mutes zu sein, denn es wird von euch keine Seele verlorengehen, nur das Schiff. 23 Denn diese Nacht stand ein Engel des Gottes, dem ich angehöre und dem ich heiligen Dienst darbringe, bei mir 24 und sprach: ‚Fürchte dich nicht, Paulus. Du sollst vor Cäsar treten, und siehe, Gott hat dir alle, die mit dir fahren, geschenkt.‘ 25 Seid daher guten Mutes, ihr Männer, denn ich glaube Gott, daß es genauso sein wird, wie es mir gesagt worden ist. 26 Wir müssen indes an einer gewissen Insel stranden.“

27 Als nun die vierzehnte Nacht hereinbrach und wir auf [dem Meer] der Adria hin und her getrieben wurden, begannen die Seeleute um Mitternacht zu vermuten, daß man in die Nähe von Land komme. 28 Und sie loteten und fanden eine Tiefe von zwanzig Faden; da fuhren sie eine kurze Strecke weiter und loteten wieder und fanden [noch] fünfzehn Faden. 29 Und da wir befürchteten, daß wir irgendwo auf die Felsen auflaufen könnten, warf man vom Heck vier Anker aus und begann zu wünschen, daß es Tag werde. 30 Als aber die Seeleute aus dem Schiff zu entrinnen suchten und das Beiboot unter dem Vorwand, sie wollten vom Bug Anker auswerfen, in das Meer hinabließen, 31 sprach Paulus zu dem Offizier und den Soldaten: „Wenn diese Männer nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.“ 32 Da hieben die Soldaten die Taue des Beibootes durch und ließen es hinabfallen.

33 Nun, gerade vor Tagesanbruch, begann Paulus alle ohne Ausnahme zu ermuntern, etwas Speise zu sich zu nehmen, indem er sagte: „Heute ist der vierzehnte Tag, an dem ihr gewacht habt und ohne Essen geblieben seid, da ihr nichts zu euch genommen habt. 34 Darum ermuntere ich euch, etwas Speise zu euch zu nehmen, denn dies ist im Interesse eurer Sicherheit; denn keinem von euch wird ein Haar vom Haupt verlorengehen.“ 35 Nachdem er das gesagt hatte, nahm auch er ein Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach es und fing an zu essen. 36 Da wurden sie alle fröhlich und begannen etwas Speise zu sich zu nehmen. 37 Nun waren wir im ganzen zweihundertsechsundsiebzig Seelen im Schiff. 38 Als sie sich mit Speise gesättigt hatten, begannen sie das Schiff dadurch zu erleichtern, daß sie den Weizen über Bord ins Meer warfen.

39 Als es endlich Tag wurde, konnten sie das Land nicht erkennen, aber sie bemerkten eine gewisse Bucht mit einem Strand, und sie waren entschlossen, das Schiff wenn möglich auf diesen auflaufen zu lassen. 40 Da hieben sie die Anker ab und ließen sie ins Meer fallen, zugleich lösten sie die Riemen der Steuerruder, und nachdem sie das Vorsegel vor den Wind gehißt hatten, hielten sie auf den Strand zu. 41 Als sie auf eine Sandbank auffuhren, die auf beiden Seiten vom Meer umspült war, ließen sie das Schiff auflaufen, und der Bug blieb stecken und saß unbeweglich fest, das Heck aber begann gewaltsam in Stücke zu brechen. 42 Darauf faßten die Soldaten den Entschluß, die Gefangenen zu töten, damit keiner wegschwimmen und entrinnen könnte. 43 Der Offizier aber wollte Paulus sicher durchbringen und hielt sie von ihrem Vorhaben zurück. Und er gebot denen, die schwimmen konnten, sich ins Meer zu werfen und als erste an Land zu gelangen, 44 und die übrigen sollten dies teils auf Planken, teils auf gewissen Dingen vom Schiff tun. Und so kam es, daß alle sicher an Land gebracht wurden.

Kapitel 28

Und als wir in Sicherheit gelangt waren, erfuhren wir, daß die Insel Malta hieß. 2 Und die fremdsprachigen Leute erwiesen uns eine außergewöhnliche Menschenfreundlichkeit, denn sie zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle wegen des fallenden Regens und wegen der Kälte hilfreich auf. 3 Als Paulus aber ein Bündel Reisig zusammenraffte und es aufs Feuer legte, fuhr infolge der Hitze eine Otter heraus und heftete sich an seine Hand. 4 Als die fremdsprachigen Leute das giftige Tier an seiner Hand hängen sahen, begannen sie zueinander zu sagen: „Bestimmt ist dieser Mensch ein Mörder, und obwohl er vom Meer aus in Sicherheit gelangt ist, ließ ihn das Rachegericht nicht weiterleben.“ 5 Er aber schüttelte das giftige Tier ins Feuer ab und erlitt keinen Schaden. 6 Sie jedoch erwarteten, daß er eine Entzündung bekomme und anschwellen oder plötzlich tot umfallen werde. Nachdem sie eine lange Weile gewartet hatten und ihm nichts Schlimmes widerfahren sahen, änderten sie ihre Meinung und begannen zu sagen, er sei ein Gott.

7 In der Nähe jenes Ortes nun besaß der Erste der Insel namens Publius Ländereien; und er nahm uns gastfreundlich auf und bewirtete uns drei Tage lang wohlwollend. 8 Es geschah aber, daß der Vater des Publius an Fieber und Ruhr daniederlag, und Paulus ging zu ihm hinein und betete, legte ihm die Hände auf und machte ihn gesund. 9 Nachdem dies geschehen war, begannen auch die übrigen Leute auf der Insel, die Krankheiten hatten, zu ihm zu kommen, und wurden geheilt. 10 Und sie ehrten uns auch mit vielen Gaben, und bei unserer Abfahrt beluden sie uns mit Dingen für unsere Bedürfnisse.

11 Drei Monate später fuhren wir ab, [und zwar] in einem Schiff von Alexandria, das auf der Insel überwintert hatte und als Bugfigur die „Söhne des Zeus“ trug. 12 Und wir liefen in Syrakus in den Hafen ein und blieben drei Tage, 13 und von dort fuhren wir im Bogen und kamen nach Rhegion. Und tags darauf setzte ein Südwind ein, und wir gelangten am zweiten Tag nach Puteoli. 14 Hier fanden wir Brüder, die uns inständig baten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir Rom näher. 15 Und von dort kamen uns die Brüder, als sie die Nachricht über uns hörten, bis zu dem Marktplatz des Appius und den Drei Schenken entgegen, und als Paulus sie erblickte, dankte er Gott und faßte Mut. 16 Als wir schließlich in Rom einzogen, wurde es Paulus erlaubt, für sich zu bleiben mit dem Soldaten, der ihn bewachte.

17 Drei Tage später aber rief er die, welche die Ersten der Juden waren, zusammen. Als sie zusammengekommen waren, sagte er dann zu ihnen: „Männer, Brüder, obwohl ich nichts gegen das Volk oder die Bräuche unserer Vorväter getan habe, bin ich als Gefangener von Jerusalem her in die Hände der Römer ausgeliefert worden. 18 Und diese wollten mich, nachdem sie mich verhört hatten, freilassen, weil keine Ursache des Todes bei mir vorlag. 19 Als aber die Juden fortwährend dagegen redeten, war ich genötigt, mich auf Cäsar zu berufen, nicht aber so, als hätte ich meine Nation wegen irgendeiner [Sache] anzuklagen. 20 Deswegen habe ich wirklich inständig gebeten, euch sehen und sprechen zu können, denn wegen der Hoffnung Israels umgibt mich diese Kette.“ 21 Sie sagten zu ihm: „Wir haben weder Briefe über dich aus Judaa erhalten, noch hat irgendeiner von den eingetroffenen Brüdern etwas Böses über dich berichtet oder geredet. 22 Wir denken aber, daß es angebracht ist, von dir zu hören, was deine Gedanken sind, denn in der Tat, was diese Sekte betrifft, ist uns bekannt, daß ihr überall widersprochen wird.“

23 Sie verabredeten nun einen Tag mit ihm, und sie kamen in größerer Anzahl zu ihm in seine Unterkunft. Und er erklärte ihnen die Sache, indem er von dem Königreich Gottes gründlich Zeugnis ablegte und sie sowohl anhand des Gesetzes Mose als auch der PROPHETEN von morgens bis abends in bezug auf Jesus zu überzeugen suchte. 24 Und einige begannen dem, was gesagt wurde, zu glauben; andere glaubten nicht. 25 Weil sie also miteinander uneins waren, begannen sie wegzugehen, während Paulus diese e i n e Bemerkung machte:

„Treffend hat der heilige Geist durch Jesaja, den Propheten, zu euren Vorvätern geredet, 26 indem er sprach: ‚Geh zu diesem Volk und sprich: „Hörend werdet ihr hören, aber keineswegs verstehen; und schauend werdet ihr schauen, doch keineswegs sehen. 27 Denn das Herz dieses Volkes ist unempfänglich geworden, und mit ihren Ohren haben sie gehört, ohne darauf einzugehen, und sie haben ihre Augen geschlossen, damit sie ja nicht mit ihren Augen sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen verstehen und umkehren und ich sie heile.“ ‚ 28 Daher sei euch kund, daß dieses, das Mittel, durch das Gott rettet, zu den Nationen gesandt worden ist; sie werden bestimmt darauf hören.“ 29 —

30 Dann blieb er zwei ganze Jahre in seinem eigenen gemieteten Haus, und er nahm alle freundlich auf, die zu ihm hereinkamen, 31 predigte ihnen das Königreich Gottes und lehrte sie ungehindert und mit dem größten Freimut der Rede die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen.

Jule | 12.06.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 11 Comments |

Apostelgeschichte 23 – 25

Kapitel 23

Paulus schaute den Sanhedrin unverwandt an und sprach: „Männer, Brüder, ich habe mich mit einem vollkommen reinen Gewissen vor Gott bis zum heutigen Tag betragen.“ 2 Darauf befahl der Hohepriester Ananias den neben ihm Stehenden, ihn auf den Mund zu schlagen. 3 Da sagte Paulus zu ihm: „Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand. Sitzt du da, um mich gemäß dem GESETZ zu richten, und befiehlst gleichzeitig, in Übertretung des GESETZES, mich zu schlagen?“ 4 Die Dabeistehenden sagten: „Beschimpfst du den Hohenpriester Gottes?“ 5 Und Paulus sagte: „Ich wußte nicht, Brüder, daß er Hoherpriester ist. Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst von einem Vorsteher deines Volkes nicht nachteilig reden.‘ “

6 Als nun Paulus merkte, daß der eine Teil Sadduzaer, der andere aber Pharisäer waren, rief er darauf im Sanhedrin aus: „Männer, Brüder, ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern. Wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten werde ich gerichtet.“ 7 Weil er das sagte, entstand ein Zwiespalt zwischen den Pharisäern und den Sadduzaern, und die Menge wurde gespalten. 8 Die Sadduzaer sagen nämlich, es gebe weder eine Auferstehung noch Engel, noch Geist, die Pharisäer aber verkünden all dies öffentlich. 9 Da brach ein lautes Geschrei aus, und einige Schriftgelehrte von der Partei der Pharisäer standen auf und begannen, heftig zu streiten, und sagten: „Wir finden nichts Unrechtes an diesem Menschen; wenn aber ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat -“ 10 Als nun der Zwiespalt groß wurde, befürchtete der Militärbefehlshaber, Paulus könnte von ihnen in Stücke gerissen werden, und er gebot der Truppe, hinabzugehen und ihn aus ihrer Mitte herauszureißen und ihn in die Kaserne zu bringen.

11 In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: „Sei guten Mutes! Denn so, wie du über die Dinge mich betreffend in Jerusalem ein gründliches Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.“

12 Als es nun Tag wurde, machten die Juden eine Verschwörung und banden sich mit einem Fluch, indem sie sagten, sie würden weder essen noch trinken, bis sie Paulus getötet hätten. 13 Es waren mehr als vierzig Männer, die diese Verschwörung unter Eid machten; 14 und sie gingen zu den Oberpriestern und den älteren Männern und sprachen: „Wir haben uns mit einem Fluch feierlich gebunden, keinen Bissen Speise zu uns zu nehmen, bis wir Paulus getötet haben. 15 Erklärt daher ihr nun, zusammen mit dem Sanhedrin, dem Militärbefehlshaber, warum er ihn zu euch herabbringen sollte, als ob ihr beabsichtigen würdet, die Sache ihn betreffend genauer festzustellen. Ehe er aber näher kommt, werden wir uns bereit halten, ihn umzubringen.“

16 Aber der Sohn der Schwester des Paulus hörte, daß sie auf der Lauer lagen, und er kam und begab sich in die Kaserne und berichtete es Paulus. 17 Da rief Paulus einen der Offiziere zu sich und sagte: „Führ diesen jungen Mann zum Militärbefehlshaber, denn er hat ihm etwas zu berichten.“ 18 Daher nahm ihn dieser Mann und führte ihn zum Militärbefehlshaber und sagte: „Der Gefangene Paulus rief mich zu sich und bat mich, diesen jungen Mann zu dir zu führen, da er dir etwas zu sagen hat.“ 19 Der Militärbefehlshaber nahm ihn bei der Hand und zog sich zurück und begann sich, als sie allein waren, zu erkundigen: „Was hast du mir denn zu berichten?“ 20 Er sagte: „Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, Paulus morgen zum Sanhedrin herabzubringen, als ob sie beabsichtigten, etwas Genaueres über ihn zu erfahren. 21 Vor allen Dingen laß dich nicht von ihnen überreden, denn mehr als vierzig Männer von ihnen lauern ihm auf, und sie haben sich mit einem Fluch gebunden, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben; und sie sind jetzt bereit und warten auf deine Zusage.“ 22 Daher ließ der Militärbefehlshaber den jungen Mann gehen, nachdem er ihm die Weisung gegeben hatte: „Plaudere vor niemandem aus, daß du mir diese Dinge angezeigt hast.“

23 Und er ließ gewisse zwei von den Offizieren kommen und sagte: „Haltet zweihundert Soldaten zum Marsch bis nach Cäsarea bereit, ferner siebzig Reiter und zweihundert Speerträger, zur dritten Stunde der Nacht. 24 Sorgt auch für Lasttiere, um Paulus darauf reiten zu lassen und ihn sicher zu Felix, dem Statthalter, hinzubringen.“ 25 Und er schrieb einen Brief in dieser Form:

26 „Claudius Lysias an Seine Exzellenz, den Statthalter Felix: Grüße! 27 Dieser Mann wurde von den Juden ergriffen und von ihnen beinahe umgebracht, doch da kam ich plötzlich mit einer Truppe und befreite ihn, weil ich erfuhr, daß er ein Römer sei. 28 Und da ich mich über die Ursache, weswegen sie ihn anklagten, vergewissern wollte, brachte ich ihn in ihren Sanhedrin hinab. 29 Ich fand, daß er wegen gewisser Fragen ihres GESETZES angeklagt wird, doch nicht einer einzigen Sache beschuldigt ist, die Tod oder Fesseln verdient. 30 Weil mir aber enthüllt worden ist, daß ein Anschlag gegen den Mann geplant werde, sende ich ihn sofort zu dir und gebiete den Anklägern, sich vor dir gegen ihn auszusprechen.“

31 Deshalb nahmen diese Soldaten Paulus gemäß ihren Befehlen und brachten ihn bei Nacht nach Antipatris. 32 Am nächsten Tag ließen sie die Reiter mit ihm weitergehen, und sie kehrten in die Kaserne zurück. 33 Die [Reiter] kamen nach Cäsarea und händigten den Brief dem Statthalter aus und übergaben ihm auch Paulus. 34 Da las er [den Brief] und erkundigte sich, aus welcher Provinz er sei, und als er feststellte, daß er aus Zilizien sei, 35 sagte er: „Ich werde dich gründlich verhören, wenn auch deine Ankläger eingetroffen sind.“ Und er gebot, ihn im prätorischen Palast des Herodes unter Bewachung zu halten.

Kapitel 24

Fünf Tage später kam der Hohepriester Ananias mit einigen älteren Männern und einem öffentlichen Redner, einem gewissen Tertullus, herab, und sie erstatteten beim Statthalter gegen Paulus Anzeige. 2 Als Tertullus gerufen worden war, fing er an, ihn anzuklagen, indem er sprach:

„Da wir sehen, daß wir uns durch dich großen Friedens erfreuen und daß durch deine Vorsorge Reformen in dieser Nation durchgeführt werden, 3 nehmen wir das jederzeit und auch überall, Exzellenz Felix, mit der größten Dankbarkeit entgegen. 4 Um dich aber nicht weiter aufzuhalten, bitte ich dich dringend, uns in deiner Freundlichkeit kurz Gehör zu schenken. 5 Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, der unter allen Juden auf der ganzen bewohnten Erde Aufstände erregt, und als einen Vorkämpfer der Sekte der Nazarener, 6 als einen, der auch den Tempel zu entweihen versucht hat und den wir festgenommen haben. 7 — 8 Durch ein Verhör kannst du selbst von ihm über alle diese Dinge Kenntnis erhalten, deren wir ihn anklagen.“

9 Darauf beteiligten sich auch die Juden am Angriff, indem sie behaupteten, daß sich diese Dinge so verhielten. 10 Und als der Statthalter dem Paulus einen Wink gab zu reden, antwortete dieser:

„Da ich wohl weiß, daß diese Nation dich seit vielen Jahren als Richter gehabt hat, bin ich bereit, zu meiner Verteidigung über die Dinge, die mich betreffen, zu sprechen, 11 da du in der Lage bist, herauszufinden, daß es für mich nicht mehr als zwölf Tage her ist, seitdem ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten; 12 und sie haben mich weder im Tempel beim Diskutieren mit jemandem gefunden noch [dabei], daß ich einen Pöbelauflauf verursacht hätte, weder in den Synagogen noch woanders in der Stadt. 13 Auch können sie dir die Dinge nicht beweisen, deren sie mich gerade jetzt anklagen. 14 Doch gebe ich vor dir dies zu, daß ich gemäß dem Weg, den sie eine ‚Sekte‘ nennen, dem Gott meiner Vorväter in dieser Weise heiligen Dienst darbringe, da ich alles glaube, was im GESETZ dargelegt ist und in den PROPHETEN geschrieben steht; 15 und ich habe die Hoffnung zu Gott, welche diese [Männer] auch selbst hegen, daß es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird. 16 In dieser Hinsicht übe ich mich wirklich fortgesetzt, das Bewußtsein zu haben, daß ich keinen Verstoß gegen Gott und Menschen begehe. 17 So bin ich denn nach einer Reihe von Jahren hergekommen, um meiner Nation Gaben der Barmherzigkeit und Opfergaben zu bringen. 18 Während ich mich dieser Dinge annahm, haben sie mich, den Zeremonien gemäß gereinigt, im Tempel gefunden, doch weder mit einer Volksmenge noch mit Tumult. Da waren aber gewisse Juden aus dem [Bezirk] Asien, 19 die vor dir anwesend sein und Anklage gegen mich erheben müßten, wenn sie etwas gegen mich haben sollten. 20 Oder laß die [Männer] hier selbst sagen, welches Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Sanhedrin stand, 21 außer hinsichtlich dieses e i n e n Ausrufs, den ich tat, als ich unter ihnen stand: ‚Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute vor euch gerichtet!‘ “

22 Felix jedoch, der die Dinge diesen WEG betreffend ziemlich genau kannte, begann die [Männer] hinzuhalten und sagte: „Sobald Lysias, der Militärbefehlshaber, herabkommt, werde ich diese Dinge euch betreffend entscheiden.“ 23 Und er befahl dem Offizier, daß der Mann dabehalten werde und ihm eine gewisse Erleichterung [der Haft] zuteil werden solle und daß man niemandem von den Seinen verbiete, ihm Dienste zu leisten.

24 Einige Tage später erschien Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine Jüdin war, und er ließ Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christus Jesus an. 25 Als er aber über Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung und das kommende Gericht redete, geriet Felix in Furcht und antwortete: „Für jetzt geh hin, ich werde dich aber, wenn ich eine gelegene Zeit finde, wieder holen lassen.“ 26 Zugleich hoffte er jedoch, daß ihm von Paulus Geld gegeben werde. Deswegen ließ er ihn noch häufiger rufen und unterhielt sich mit ihm. 27 Als aber zwei Jahre verflossen waren, bekam Felix den Porcius Festus zum Nachfolger; und weil Felix die Gunst der Juden erlangen wollte, ließ er Paulus gebunden zurück.

Kapitel 25

Daher ging Festus, nachdem er die [Regierung über die] Provinz angetreten hatte, drei Tage später von Cäsarea nach Jerusalem hinauf; 2 und die Oberpriester und die prominenten Männer der Juden machten bei ihm Anzeige gegen Paulus. Somit begannen sie ihn inständig zu bitten, 3 indem sie es sich als eine Gunst gegen den [Mann] erbaten, daß er ihn nach Jerusalem holen lasse, da sie ihm einen Hinterhalt legten, um ihn unterwegs umzubringen. 4 Festus antwortete jedoch, daß Paulus in Cäsarea verwahrt bleibe und daß er selbst binnen kurzem nach dort abreisen werde. 5 „Mögen also diejenigen, die unter euch an der Macht sind“, so sagte er, „mit mir hinabkommen und ihn anklagen, wenn etwas Ungehöriges an dem Mann ist.“

6 Nachdem er dann nicht mehr als acht oder zehn Tage unter ihnen zugebracht hatte, ging er nach Cäsarea hinab, und am nächsten Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, daß man Paulus hereinbringe. 7 Als er eintraf, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und erhoben viele und schwere Beschuldigungen gegen ihn, für die sie keine Beweise vorbringen konnten.

8 Paulus aber sagte zu [seiner] Verteidigung: „Ich habe mich weder gegen das GESETZ der Juden noch gegen den Tempel, noch gegen Cäsar irgendwie versündigt.“ 9 Festus, der die Gunst der Juden erlangen wollte, sagte in Erwiderung zu Paulus: „Wünschst du nach Jerusalem hinaufzugehen und dort dieser Dinge wegen vor mir gerichtet zu werden?“ 10 Paulus aber sprach: „Ich stehe vor dem Richterstuhl Cäsars, wo ich gerichtet werden muß. Ich habe den Juden kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl feststellst. 11 Wenn ich einerseits wirklich ein Missetäter bin und etwas begangen habe, was den Tod verdient, so bitte ich mich nicht vom Tod los; wenn andererseits nichts an dem ist, dessen mich diese [Männer] anklagen, so kann mich ihnen als Gunsterweisung niemand übergeben. Ich berufe mich auf Cäsar!“ 12 Da erwiderte Festus, nachdem er mit der Versammlung der Räte gesprochen hatte: „Auf Cäsar hast du dich berufen; zu Cäsar sollst du gehen.“

13 Nun trafen nach Verlauf einiger Tage der König Agrippa und Bernice in Cäsarea ein, um Festus einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. 14 Da sie mehrere Tage dort verbrachten, legte Festus dem König die Dinge vor, die Paulus betrafen, indem er sprach:

„Da ist ein gewisser Mann, der von Felix als Gefangener zurückgelassen wurde, 15 und als ich in Jerusalem war, machten die Oberpriester und die älteren Männer der Juden Anzeige ihn betreffend und forderten seine Verurteilung. 16 Ich erwiderte ihnen jedoch, daß es nicht dem römischen Verfahren entspreche, irgendeinen Menschen auszuliefern, um jemandem eine Gunst zu erweisen, bevor der Angeklagte seine Ankläger von Angesicht zu Angesicht vor sich habe und eine Gelegenheit erhalte, zu seiner Verteidigung hinsichtlich der Klage zu sprechen. 17 Als sie daher zusammen hierherkamen, zögerte ich nicht, sondern setzte mich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und gebot, den Mann hereinzubringen. 18 Die Ankläger traten auf, brachten [aber] keine Beschuldigung vor bezüglich der schlimmen Dinge, die ich ihn betreffend vermutet hatte. 19 Sie hatten einfach einige Streitsachen mit ihm wegen ihrer eigenen Anbetung der Gottheit und wegen eines gewissen Jesus, der tot sei, von dem Paulus aber immer wieder behauptete, er sei am Leben. 20 Da ich wegen des Wortstreites hinsichtlich dieser Dinge ratlos war, fragte ich, ob er nach Jerusalem hinaufgehen und dort wegen dieser Sache gerichtet werden möchte. 21 Als Paulus aber Berufung einlegte, um bis zur Entscheidung des Augustus dabehalten zu werden, gebot ich, ihn zu verwahren, bis ich ihn zu Cäsar hinaufsenden würde.“

22 Hierauf [sagte] Agrippa zu Festus: „Ich möchte den Menschen auch selbst hören.“ „Morgen“, sagte er, „sollst du ihn hören.“ 23 Daher kamen am nächsten Tag Agrippa und Bernice mit großem Gepränge und traten in den Audienzsaal, zusammen mit Militärbefehlshabern und auch den vornehmsten Männern der Stadt, und als Festus den Befehl dazu gab, wurde Paulus hereingebracht. 24 Und Festus sprach: „König Agrippa und alle ihr mit uns anwesenden Männer! Ihr seht diesen Mann, dessentwegen sich die ganze Menge der Juden zusammen sowohl in Jerusalem als auch hier an mich gewandt hat mit dem Geschrei, er dürfe nicht länger leben. 25 Ich habe aber bemerkt, daß er nichts begangen hat, was den Tod verdient. Als somit dieser [Mann] sich selbst auf den Augustus berief, entschied ich, ihn hinzusenden. 26 Ich habe aber ihn betreffend nichts Bestimmtes, um es [meinem] Herrn zu schreiben. Darum habe ich ihn euch und besonders dir, König Agrippa, vorgeführt, damit ich nach erfolgtem Gerichtsverhör etwas zu schreiben habe. 27 Denn es scheint mir unvernünftig zu sein, einen Gefangenen hinzusenden, ohne auch die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen anzugeben.“

Jule | 12.05.09 | Apostelgeschichte, Text in der Bibel | 9 Comments |