Esther 8 – 10

Kapitel 8

An jenem Tag gab König Ahasvẹrus der Königin Esther das Haus Hạmans, des Judenfeindes; und Mọrdechai selbst kam vor den König, denn Esther hatte kundgetan, was er ihr war. 2 Dann zog der König seinen Siegelring ab, den er von Hạman weggenommen hatte, und gab ihn Mọrdechai; und Esther setzte dann Mọrdechai über das Haus Hạmans.

3 Überdies redete Esther wieder vor dem König und fiel zu seinen Füßen nieder und weinte und flehte ihn um Gunst an, damit er die Schlechtigkeit Hạmans, des Agagịters, und seinen Plan, den er gegen die Juden ausgeheckt hatte, abwende. 4 Dann streckte der König Esther das goldene Zepter entgegen, worauf Esther aufstand und vor den König trat. 5 Sie sprach nun: „Wenn es dem König wirklich gut scheint und wenn ich vor ihm Gunst gefunden habe und die Sache richtig ist vor dem König und ich gut bin in seinen Augen, so werde geschrieben, daß man die Schriftstücke, den Plan Hạmans, des Sohnes Hammedạthas, des Agagịters, widerrufe, die er geschrieben hat, um die Juden zu vernichten, die sich in allen Gerichtsbezirken des Königs befinden. 6 Denn wie kann ich [es ertragen], wenn ich das Unglück anschauen muß, das mein Volk treffen wird, und wie kann ich [es ertragen], wenn ich die Vernichtung meiner Verwandten anschauen muß?“

7 Da sprach König Ahasvẹrus zu Esther, der Königin, und zu Mọrdechai, dem Juden: „Siehe! Das Haus Hạmans habe ich Esther gegeben, und ihn hat man an den Stamm gehängt, darum, daß er seine Hand gegen die Juden ausstreckte. 8 Und ihr selbst schreibt im Namen des Königs betreffs der Juden gemäß dem, was in euren eigenen Augen gut ist, und versiegelt [es] mit dem Siegelring des Königs; denn es ist nicht möglich, ein Schreiben, das im Namen des Königs geschrieben und mit dem Siegelring des Königs versiegelt ist, zu widerrufen.“

9 Demgemäß wurden die Sekretäre des Königs zu jener Zeit, im dritten Monat, das ist der Monat Sịwan, am dreiundzwanzigsten [Tag] desselben, gerufen; und man schrieb dann gemäß allem, was Mọrdechai gebot, an die Juden und an die Satrạpen und die Statthalter und die Fürsten der Gerichtsbezirke, die von Indien bis Äthiopien waren, hundertsiebenundzwanzig Gerichtsbezirke, [an] jeden Gerichtsbezirk in seiner eigenen Schreibweise und [an] jedes Volk in seiner eigenen Zunge und an die Juden in ihrer eigenen Schreibweise und in ihrer eigenen Zunge.

10 Und dann schrieb er im Namen des Königs Ahasvẹrus und versiegelte [es] mit dem Siegelring des Königs und sandte Schriftstücke durch die Hand der berittenen Eilboten, die auf Postpferden ritten, welche im königlichen Dienst gebraucht wurden, Söhnen von schnellen Stuten, 11 daß der König den Juden, die in all den verschiedenen Städten waren, gewährt habe, sich zu versammeln und für ihre Seele einzutreten, die ganze Streitmacht des Volkes und des Gerichtsbezirks, die sie befeindete, Kleine und Frauen, zu vertilgen und zu töten und zu vernichten und ihre Beute zu plündern 12 an dem e i n e n Tag in allen Gerichtsbezirken des Königs Ahasvẹrus, am dreizehnten [Tag] des zwölften Monats, das ist der Monat Ạdar. 13 Eine Abschrift des Schreibens mußte als Gesetz überall in den verschiedenen Gerichtsbezirken ausgegeben werden, veröffentlicht für alle Völker, damit die Juden für diesen Tag bereit seien, sich an ihren Feinden zu rächen. 14 Die Eilboten selbst, welche auf Postpferden ritten, die im königlichen Dienst gebraucht wurden, zogen aus, vorangedrängt und zur Eile getrieben durch das Wort des Königs; und das Gesetz selbst wurde in Sụsa, der Burg, ausgegeben.

15 Was Mọrdechai betrifft, er ging vom König hinaus in einem königlichen Gewand aus blauem Stoff und Linnen, mit einer großen Goldkrone und einem Mantel aus feinem Gewebe, ja aus purpurrötlichgefärbter Wolle. Und die Stadt Sụsa selbst jauchzte und war voller Freude. 16 Für die Juden gab es Licht und Freude und Frohlocken und Ehre. 17 Und in all den verschiedenen Gerichtsbezirken und in all den verschiedenen Städten, wohin immer das Wort des Königs und sein Gesetz gelangten, da gab es Freude und Frohlocken für die Juden, ein Festmahl und einen guten Tag; und viele von den Völkern des Landes gaben sich als Juden aus, denn der Schrecken vor den Juden war auf sie gefallen.

Kapitel 9

Und im zwölften Monat, das ist der Monat Ạdar, am dreizehnten Tag desselben, als das Wort des Königs und sein Gesetz ausgeführt werden sollten, an dem Tag, auf den die Feinde der Juden gewartet hatten, um über sie Herr zu werden, da gab es gerade eine Wendung zum Gegenteil, indem die Juden selbst Herr über ihre Hasser wurden. 2 Die Juden versammelten sich in ihren Städten in allen Gerichtsbezirken des Königs Ahasvẹrus, um Hand an die zu legen, die ihnen Schaden zuzufügen suchten, und kein Mann hielt vor ihnen stand, denn der Schrecken vor ihnen war auf alle Völker gefallen. 3 Und alle Fürsten der Gerichtsbezirke und die Satrạpen und die Statthalter und die, welche die Geschäfte besorgten, die dem König gehörten, standen den Juden bei, denn der Schrecken vor Mọrdechai war auf sie gefallen. 4 Denn Mọrdechai war groß im Haus des Königs, und sein Ruhm durchlief alle Gerichtsbezirke, weil der Mann Mọrdechai ständig größer wurde.

5 Und dann schlugen die Juden all ihre Feinde mit einer Schlachtung durch das Schwert und mit Tötung und Vernichtung, und sie taten dann mit ihren Hassern nach ihrem Belieben. 6 Und in Sụsa, der Burg, töteten die Juden, und es wurden fünfhundert Mann vernichtet. 7 Auch Parschandạtha und Dạlphon und Aspạtha 8 und Porạtha und Adạlja und Aridạtha 9 und Parmạschta und Ạrisai und Ạridai und Waisatha, 10 die zehn Söhne Hạmans, des Sohnes Hammedạthas, dessen, der die Juden befeindet hatte, töteten sie; aber an das Plündergut legten sie ihre Hand nicht.

11 An jenem Tag kam die Zahl der in Sụsa, der Burg, Getöteten vor den König.

12 Und der König sagte dann zur Königin Esther: „In Sụsa, der Burg, haben die Juden getötet, und fünfhundert Mann und die zehn Söhne Hạmans sind vernichtet worden. Was haben sie in den übrigen Gerichtsbezirken des Königs getan? Und was ist dein Gesuch? Ja, es werde dir gegeben. Und was ist deine weitere Bitte? Ja, es soll getan werden.“ 13 Daher sprach Esther: „Wenn es dem König wirklich gut scheint, so gewähre man den Juden, die in Sụsa sind, auch morgen nach dem Gesetz von heute zu tun; und man hänge die zehn Söhne Hạmans an den Stamm.“ 14 Da sagte der König, daß es so getan werden sollte. Dann wurde in Sụsa ein Gesetz herausgegeben, und die zehn Söhne Hạmans wurden gehängt.

15 Und die Juden, die in Sụsa waren, gingen daran, sich auch am vierzehnten Tag des Monats Ạdar zu versammeln, und sie töteten in Sụsa schließlich dreihundert Mann; aber an das Plündergut legten sie ihre Hand nicht.

16 Was die übrigen der Juden betrifft, die in den Gerichtsbezirken des Königs waren, sie versammelten sich, und man trat für seine Seele ein, und man rächte sich an seinen Feinden und tötete unter seinen Hassern fünfundsiebzigtausend; aber an das Plündergut legten sie ihre Hand nicht 17 am dreizehnten Tag des Monats Ạdar; und da war Ruhe an dessen vierzehntem [Tag], und man machte ihn zu einem Tag des Festmahls und der Freude.

18 Was die Juden betrifft, die in Sụsa waren, sie versammelten sich an dessen dreizehntem [Tag] und an dessen vierzehntem [Tag], und da war Ruhe an dessen fünfzehntem [Tag], und man machte ihn zu einem Tag des Festmahls und der Freude. 19 Darum machten die Juden auf dem Land, die die Städte der abgelegenen Bezirke bewohnten, den vierzehnten Tag des Monats Ạdar zu einem [Tag] der Freude und des Festmahls und zu einem guten Tag und der gegenseitigen Zusendung von Anteilen.

20 Und Mọrdechai ging daran, diese Dinge aufzuschreiben und an alle Juden, die sich in den Gerichtsbezirken des Königs Ahasvẹrus befanden, an die nahen und die fernen, Schriftstücke zu senden, 21 um ihnen die Verpflichtung aufzuerlegen, den vierzehnten Tag des Monats Ạdar und dessen fünfzehnten Tag alljährlich regelmäßig zu begehen, 22 entsprechend den Tagen, an denen die Juden vor ihren Feinden Ruhe bekommen hatten, und dem Monat, der für sie von Kummer in Freude und von Trauer in einen guten Tag umgewandelt worden war, damit sie sie als Tage des Festmahls und der Freude und der gegenseitigen Zusendung von Anteilen und von Gaben an die Armen begingen.

23 Und die Juden nahmen das auf sich, was sie zu tun angefangen hatten und was Mọrdechai ihnen geschrieben hatte. 24 Denn Hạman, der Sohn Hammedạthas, des Agagịters, er, der alle Juden befeindete, hatte gegen die Juden den Plan ausgeheckt, sie zu vernichten, und er hatte [das] Pur, das ist das Los, werfen lassen, um sie aufzustören und sie zu vernichten. 25 Aber als Esther vor den König kam, sagte er mit dem Schriftstück: „Möge sein böser Plan, den er gegen die Juden geplant hat, auf sein eigenes Haupt zurückkommen“; und man hängte ihn und seine Söhne an den Stamm. 26 Darum nannten sie diese Tage Pụrim, nach dem Namen des Pur. Daher — gemäß all den Worten dieses Briefes und dem, was sie diesbezüglich gesehen hatten und was über sie gekommen war — 27 erlegten sich die Juden die Verpflichtung auf und nahmen [sie] auf sich und auf ihre Nachkommen und auf alle, die sich ihnen anschließen würden, damit sie nicht zu bestehen aufhören sollte, diese beiden Tage regelmäßig gemäß dem, was darüber geschrieben war, und gemäß ihrer bestimmten Zeit alljährlich zu begehen. 28 Und dieser Tage sollte man gedenken und sie in jeder einzelnen Generation begehen, in jeder Familie, jedem Gerichtsbezirk und jeder Stadt, und diese Pụrimtage, sie sollten nicht aus der Mitte der Juden verschwinden, und selbst deren Andenken sollte unter ihren Nachkommen zu keinem Ende kommen.

29 Und Esther, die Königin, die Tochter Abihạjils, und Mọrdechai, der Jude, gingen daran, mit allem Nachdruck zu schreiben, um diesen zweiten Brief über die Pụrim zu bestätigen. 30 Dann sandte er Schriftstücke an alle Juden in die einhundertsiebenundzwanzig Gerichtsbezirke, in das Reich des Ahasvẹrus, [mit] Worten des Friedens und der Wahrheit, 31 um diese Pụrimtage zu ihren bestimmten Zeiten zu bestätigen, so, wie Mọrdechai, der Jude, und Esther, die Königin, [es] ihnen auferlegt hatten, und so, wie sie ihrer eigenen Seele und ihren Nachkommen die Angelegenheiten der Fasten[tage] und ihres Hilfeschreis auferlegt hatten. 32 Und Esthers Wort selbst bestätigte diese Pụrimangelegenheiten, und es wurde in einem Buch aufgeschrieben.

Kapitel 10

Und König Ahasvẹrus ging daran, dem Land und den Inseln des Meeres Zwangsarbeit aufzuerlegen.

2 Was all seine tatkräftige Arbeit und seine Macht und die genaue Angabe der Größe Mọrdechais betrifft, mit der der König ihn groß gemacht hat, sind sie nicht im „Buch der Angelegenheiten der Zeiten der Könige von Mẹdien und Persien“ aufgeschrieben? 3 Denn Mọrdechai, der Jude, war Zweiter nach König Ahasvẹrus, und [er] war groß unter den Juden und wohlgefällig bei der Menge seiner Brüder, indem er zum Guten seines Volkes wirkte und Frieden redete zu all dessen Nachkommen.

Jule | 10.02.09 | Esther, Text in der Bibel | 9 Comments |

Esther 4 – 7

Kapitel 4

Und Mọrdechai selbst erhielt Kenntnis von allem, was getan worden war; und dann zerriß Mọrdechai seine Kleider und legte Sacktuch an und Asche und ging in die Mitte der Stadt hinaus und schrie mit lautem und bitterem Geschrei. 2 Schließlich kam er bis vor das Tor des Königs, denn niemand durfte in Sacktuchkleidung in das Tor des Königs kommen. 3 Und in all den verschiedenen Gerichtsbezirken, wohin immer das Wort des Königs und sein Gesetz gelangten, war große Trauer unter den Juden und Fasten und Weinen und Klagen. Sacktuch und Asche selbst wurde als Lager für viele ausgebreitet. 4 Und Esthers junge Frauen und ihre Eunuchen begannen hereinzukommen und [es] ihr mitzuteilen. Und die Königin geriet in sehr tiefen Schmerz. Dann sandte sie Kleider, um Mọrdechai zu kleiden und sein Sacktuch von ihm zu entfernen. Und er nahm [sie] nicht an. 5 Darauf rief Esther Hạthach, einen von den Eunuchen des Königs, den er ihr zu Diensten gestellt hatte, und sie beauftragte ihn dann hinsichtlich Mọrdechais, zu erfahren, was dies bedeute und worum sich all dies handle.

6 So ging Hạthach zu Mọrdechai auf den öffentlichen Platz der Stadt hinaus, der vor dem Tor des Königs war. 7 Da teilte ihm Mọrdechai alle Dinge mit, die ihm widerfahren waren, und die genaue Angabe des Geldes, das Hạman zugesagt hatte, gegen die Juden in den Schatz des Königs zu zahlen, damit man sie vernichte. 8 Und er gab ihm eine Abschrift des Schreibens des Gesetzes, das in Sụsa zu ihrer Vertilgung erlassen worden war, damit er sie Esther zeige und ihr Bescheid gebe und sie beauftrage, zum König hineinzugehen und ihn um Gunst anzuflehen und direkt vor ihm für ihr eigenes Volk zu bitten.

9 Hạthach kam nun herein und teilte Esther Mọrdechais Worte mit. 10 Dann sprach Esther zu Hạthach und gebot ihm hinsichtlich Mọrdechais: 11 „Alle Diener des Königs und das Volk der Gerichtsbezirke des Königs wissen, daß für jeden, Mann oder Frau, der zum König in den inneren Vorhof hineingeht, ohne gerufen worden zu sein, sein e i n e s Gesetz gilt: [ihn] zu Tode zu bringen; nur wenn der König ihm das goldene Zepter entgegenstreckt, so wird er gewiß am Leben bleiben. Ich aber, ich bin dreißig Tage lang nicht gerufen worden, zum König zu kommen.“

12 Und man teilte dann Mọrdechai die Worte Esthers mit. 13 Da sagte Mọrdechai, man solle Esther erwidern: „Bilde dir in deiner eigenen Seele nicht ein, daß die Hausgemeinschaft des Königs etwa eher als alle anderen Juden entrinnen werde. 14 Denn wenn du zu dieser Zeit gänzlich schweigst, wird den Juden von einem anderen Ort her Erleichterung und Befreiung erstehen; was aber dich und deines Vaters Haus betrifft, ihr werdet umkommen. Und wer weiß, ob es [nicht] für eine Zeit wie diese ist, daß du zur königlichen Würde gelangt bist?“

15 Demzufolge sprach Esther als Erwiderung zu Mọrdechai: 16 „Geh, versammle alle Juden, die in Sụsa zu finden sind, und fastet meinetwegen, und eßt nicht und trinkt auch nicht, drei Tage lang, Nacht und Tag. Auch ich mit meinen jungen Frauen, ich werde ebenso fasten; und darauf werde ich zum König hineingehen, was nicht gemäß dem Gesetz ist; und wenn ich umkommen soll, so komme ich um.“ 17 Darauf ging Mọrdechai hin und tat dann gemäß allem, was Esther ihm aufgetragen hatte.

Kapitel 5

Und es geschah am dritten Tag, daß Esther daranging, sich königlich zu kleiden, wonach sie sich in den inneren Vorhof des Königshauses, dem Königshaus gegenüber, stellte, während der König auf seinem Königsthron im Königshaus gegenüber dem Eingang des Hauses saß. 2 Und es geschah, sobald der König die Königin Esther im Vorhof stehen sah, daß sie Gunst gewann in seinen Augen, so daß der König das goldene Zepter, das in seiner Hand war, Esther entgegenstreckte. Esther näherte sich nun und berührte die Spitze des Zepters.

3 Dann sprach der König zu ihr: „Was hast du, o Königin Esther, und was ist dein Begehren? Bis zur Hälfte des Königtums — es werde dir auch gegeben!“ 4 Darauf sagte Esther: „Wenn es dem König gut scheint, so möge der König mit Hạman heute zu dem Festmahl kommen, das ich für ihn bereitet habe.“ 5 Daher sprach der König: „Laßt Hạman auf das Wort Esthers hin rasch handeln!“ Später kamen der König und Hạman zu dem Festmahl, das Esther bereitet hatte.

6 Nach einiger Zeit sagte der König zu Esther während des Weinbanketts: „Was ist dein Gesuch? Ja, es werde dir gewährt! Und was ist deine Bitte? Bis zur Hälfte des Königtums — es werde auch getan!“ 7 Darauf antwortete Esther und sprach: „Mein Gesuch und meine Bitte ist: 8 Wenn ich in den Augen des Königs Gunst gefunden habe und wenn es dem König wirklich gut scheint, mein Gesuch zu gewähren und auf meine Bitte hin zu handeln, so mögen der König und Hạman zu dem Festmahl kommen, das ich [morgen] für sie halten werde, und morgen werde ich gemäß dem Wort des Königs tun.“

9 Demzufolge ging Hạman an diesem Tag hinaus, freudig und frohen Herzens; doch sobald Hạman Mọrdechai im Tor des Königs sah und [bemerkte,] daß er sich nicht erhob und seinetwegen nicht erbebte, wurde Hạman sogleich von Wut gegen Mọrdechai erfüllt. 10 Indes beherrschte sich Hạman und kam in sein Haus. Dann sandte er hin und ließ seine Freunde und Sẹresch, seine Frau, hereinbringen; 11 und Hạman erzählte ihnen dann von der Herrlichkeit seines Reichtums und von der großen Zahl seiner Söhne und von allem, womit ihn der König groß gemacht hatte und wie er ihn über die Fürsten und die Diener des Königs erhöht hatte.

12 Und Hạman sprach weiter: „Zudem hat Esther, die Königin, niemand mit dem König zu dem Festmahl, das sie bereitet hatte, hereingeholt als mich, und auch morgen bin ich mit dem König zu ihr eingeladen. 13 Doch all dies — nichts davon befriedigt mich, solange ich Mọrdechai, den Juden, im Tor des Königs sitzen sehe.“ 14 Darauf sagten Sẹresch, seine Frau, und alle seine Freunde zu ihm: „Man mache einen Stamm, fünfzig Ellen hoch. Dann, am Morgen, sprich zu dem König, daß man Mọrdechai daran hängen solle. Darauf geh mit dem König freudig zum Festmahl.“ Da schien die Sache gut zu sein vor Hạman, und er ließ dann den Stamm machen.

Kapitel 6

Während jener Nacht floh den König der Schlaf. Daher sagte er, man solle das Protokollbuch über die Angelegenheiten der Zeiten bringen. So kam es, daß man daraus vor dem König las. 2 Schließlich fand man geschrieben, was Mọrdechai über Bigthạna und Tẹresch, zwei Hofbeamte des Königs, Türhüter, berichtet hatte, die an König Ahasvẹrus Hand anzulegen gesucht hatten. 3 Da sprach der König: „Was ist Mọrdechai an Ehre und Großem hierfür erwiesen worden?“ Darauf sagten die Bediensteten des Königs, seine Diener: „Nichts ist ihm erwiesen worden.“

4 Später sprach der König: „Wer ist im Vorhof?“ Nun war Hạman selbst in den äußeren Vorhof des Königshauses gekommen, um dem König zu sagen, man solle Mọrdechai an den Stamm hängen, den er für ihn bereitgestellt hatte. 5 Daher sprachen die Bediensteten des Königs zu ihm: „Hier steht Hạman im Vorhof.“ Da sagte der König: „Er soll hereinkommen.“

6 Als Hạman hereinkam, da sprach der König zu ihm: „Was ist mit dem Mann zu tun, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat?“ Darauf sagte sich Hạman in seinem Herzen: „An wem würde der König mehr Gefallen finden, um ihm Ehre zu erweisen, als an mir?“ 7 Somit sprach Hạman zum König: „Was den Mann betrifft, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat, 8 man bringe ein königliches Gewand, mit dem der König sich tatsächlich kleidet, und ein Pferd, auf dem der König wirklich reitet und auf dessen Kopf der königliche Kopfschmuck gesetzt worden ist. 9 Und man übergebe das Gewand und das Pferd einem der edlen Fürsten des Königs; und sie sollen den Mann bekleiden, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat, und sie sollen ihn auf dem Pferd auf dem öffentlichen Platz der Stadt reiten lassen, und sie sollen vor ihm her ausrufen: ‚So wird dem Mann getan, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat.‘ “ 10 Sogleich sprach der König zu Hạman: „Rasch, nimm das Gewand und das Pferd, so wie du es gesagt hast, und tu so mit Mọrdechai, dem Juden, der im Tor des Königs sitzt. Laß nichts unerfüllt bleiben von allem, was du geredet hast.“

11 Und Hạman ging daran, das Gewand und das Pferd zu nehmen und Mọrdechai zu bekleiden und ihn auf dem öffentlichen Stadtplatz reiten zu lassen und vor ihm auszurufen: „So wird dem Mann getan, an dessen Ehre der König selbst Gefallen gefunden hat.“ 12 Danach kehrte Mọrdechai zum Tor des Königs zurück. Was Hạman betrifft, er eilte in sein Haus, trauernd und mit verhülltem Haupt. 13 Und Hạman erzählte dann Sẹresch, seiner Frau, und allen seinen Freunden alles, was ihm widerfahren war. Darauf sagten seine Weisen und Sẹresch, seine Frau, zu ihm: „Wenn Mọrdechai, vor dem du zu fallen angefangen hast, aus dem Samen der Juden ist, so wirst du gegen ihn nicht die Oberhand gewinnen, sondern du wirst ganz bestimmt vor ihm fallen.“

14 Während sie noch mit ihm redeten, trafen die Hofbeamten des Königs ihrerseits ein und gingen daran, Hạman eiligst zu dem Festmahl zu bringen, das Esther bereitet hatte.

Kapitel 7

Dann kamen der König und Hạman herein, um bei Esther, der Königin, Festmahl zu halten. 2 Der König sprach nun zu Esther auch am zweiten Tag während des Weinbanketts: „Was ist dein Gesuch, o Königin Esther? Ja, es werde dir gegeben. Und was ist deine Bitte? Bis zur Hälfte des Königtums — ja, es werde getan!“ 3 Darauf antwortete die Königin Esther und sagte: „Wenn ich in deinen Augen Gunst gefunden habe, o König, und wenn es dem König wirklich gut scheint, so werde mir auf mein Gesuch hin meine eigene Seele gegeben und mein Volk auf meine Bitte. 4 Denn wir sind verkauft worden, ich und mein Volk, um vertilgt, getötet und vernichtet zu werden. Wenn wir nun lediglich zu Sklaven und lediglich zu Mägden verkauft worden wären, so hätte ich geschwiegen. Aber die Bedrängnis ist nicht angebracht, wenn sie dem König zum Schaden [gereicht].“

5 König Ahasvẹrus sprach nun, ja er fuhr fort, zu Esther, der Königin, zu sagen: „Wer ist dieser, und wo ist der, der sich erdreistet hat, auf diese Weise zu tun?“ 6 Da sprach Esther: „Der Mann, der Widersacher und Feind, ist dieser schlechte Hạman.“

Was Hạman betrifft, er wurde wegen des Königs und der Königin mit Schrecken erfüllt. 7 Was den König betrifft, so erhob er sich in seiner Wut vom Weinbankett, um in den Garten des Palastes [zu gehen]; und Hạman selbst stand auf, um bei der Königin Esther für seine Seele zu flehen, denn er sah, daß vom König Schlimmes gegen ihn beschlossen worden war. 8 Und der König selbst kehrte aus dem Garten des Palastes in das Haus des Weinbanketts zurück; und Hạman war auf das Ruhebett gesunken, auf dem Esther war. Daher sprach der König: „Soll es etwa noch bei mir im Haus zu einer Vergewaltigung der Königin kommen?“ Das Wort selbst ging aus dem Mund des Königs, und man verhüllte das Gesicht Hạmans. 9 Harbọna, einer der Hofbeamten vor dem König, sagte nun: „Auch steht da der Stamm, den Hạman für Mọrdechai gemacht hat, der Gutes über den König geredet hatte, in Hạmans Haus — fünfzig Ellen hoch.“ Darauf sprach der König: „Hängt ihn daran!“ 10 Und man ging daran, Hạman an den Stamm zu hängen, den er für Mọrdechai bereitgestellt hatte; und des Königs Grimm legte sich.

Jule | 10.01.09 | Esther, Text in der Bibel | 23 Comments |