Nehemia 4 – 6
Kapitel 4
Nun geschah es, daß Sanbạllat, sobald er hörte, daß wir die Mauer wieder aufbauten, zornig wurde und sich sehr ärgerte, und er verspottete ständig die Juden. 2 Und er begann, vor seinen Brüdern und der Streitmacht von Samạria zu sagen, ja er begann zu sagen: „Was tun die hinfälligen Juden? Werden sie sich auf sich selbst verlassen? Werden sie Schlachtopfer darbringen? Werden sie an einem Tag fertig werden? Werden sie die Steine aus den verstaubten Schutthaufen zum Leben bringen, da sie doch verbrannt sind?“
3 Nun war Tobịja, der Ammonịter, neben ihm, und er sprach dann: „Was sie auch bauen, wenn ein Fuchs [dagegen] aufstiege, würde er bestimmt ihre Steinmauer niederreißen.“
4 Höre, o unser Gott, denn wir sind ein Gegenstand der Verachtung geworden; und laß ihre Schmähung auf ihr eigenes Haupt zurückkehren, und übergib sie der Plünderung im Land der Gefangenschaft. 5 Und deck ihr Vergehen und ihre Sünde vor dir nicht zu. Laß es nicht ausgetilgt werden, denn sie haben die Bauenden gekränkt.
6 So fuhren wir fort, die Mauer zu bauen, und die ganze Mauer wurde bis zur Hälfte ihrer [Höhe] zusammengefügt, und das Volk war weiterhin von Herzen bei der Arbeit.
7 Nun geschah es, daß, sobald Sanbạllat und Tobịja und die Ạraber und die Ammonịter und die Aschdodịter hörten, daß die Ausbesserung der Mauern Jerusalems vorangeschritten war — denn die Breschen hatten sich zu schließen begonnen —, sie sehr zornig wurden. 8 Und sie alle begannen sich miteinander zu verschwören, herzukommen und gegen Jerusalem zu kämpfen und mir verwirrende Unruhe zu bereiten. 9 Wir aber beteten zu unserem Gott und stellten ihretwegen Tag und Nacht eine Wache gegen sie auf.
10 Und Juda begann zu sprechen: „Die Kraft des Lastenträgers ist gestrauchelt, und da ist sehr viel Schutt; und wir selbst sind nicht imstande, an der Mauer zu bauen.“
11 Außerdem sagten unsere Widersacher ständig: „Sie werden [es] nicht wissen, und sie werden [es] nicht sehen, bis wir mitten unter sie kommen, und wir werden sie bestimmt töten und dem Werk Einhalt gebieten.“
12 Und es geschah, daß, wann immer die Juden, die nahe bei ihnen wohnten, kamen, sie dann zehnmal zu uns sagten: „[Sie werden heraufkommen] von allen Orten, wohin ihr zu uns zurückkehren werdet.“
13 So stellte ich an den tiefstgelegenen Teilen des Ortes hinter der Mauer an den freien Plätzen [Männer] auf, und ich stellte das Volk nach Familien auf mit ihren Schwertern, ihren Lanzen und ihren Bogen. 14 Als ich [ihre Furcht] sah, erhob ich mich sogleich und sprach zu den Edlen und den bevollmächtigten Vorstehern und den übrigen des Volkes: „Fürchtet euch nicht vor ihnen. Jehova, den Großen und Furchteinflößenden, behaltet in eurem Sinn; und kämpft für eure Brüder, eure Söhne und eure Töchter, eure Frauen und eure Heimstätten.“
15 Nun geschah es, sobald unsere Feinde hörten, daß es uns bekanntgeworden war, so daß der [wahre] Gott ihren Beschluß vereitelt hatte und wir alle zur Mauer zurückgekehrt waren, jeder zu seiner Arbeit, 16 ja es geschah, daß von jenem Tag an die Hälfte meiner jungen Männer in dem Werk tätig war, und die Hälfte von ihnen hielt die Lanzen, die Schilde und die Bogen und die Panzer; und die Fürsten [standen] hinter dem ganzen Hause Juda. 17 Was die an der Mauer Bauenden betrifft und die, welche die Bürde der Lastträger trugen, [jeder] war mit seiner einen Hand in dem Werk tätig, während die andere [Hand] das Wurfgeschoß hielt. 18 Und die Bauenden waren gegürtet, jeder mit seinem Schwert an seiner Hüfte, während sie bauten; und der, der das Horn zu blasen hatte, war neben mir.
19 Und ich sprach dann zu den Edlen und den bevollmächtigten Vorstehern und den übrigen des Volkes: „Das Werk ist groß und ausgedehnt, und wir sind auf der Mauer verstreut, weit voneinander entfernt. 20 An den Ort, woher ihr den Schall des Horns hört, dorthin werdet ihr euch zu uns sammeln. Unser Gott selbst wird für uns kämpfen.“
21 Während wir in dem Werk tätig waren, hielt dann die andere Hälfte von ihnen die Lanzen, vom Aufgang der Morgenröte an, bis die Sterne hervortraten. 22 Auch sagte ich damals zum Volk: „Mögen die Männer, ein jeder mit seinem Bediensteten, die Nacht inmitten von Jerusalem verbringen, und sie sollen uns bei Nacht als Wache und bei Tag als Arbeiter dienen.“ 23 Was mich und meine Brüder und meine Bediensteten und die Männer der Wache betrifft, die hinter mir waren, so legten wir unsere Kleider nicht ab, und jeder [hatte] sein Wurfgeschoß in seiner rechten Hand.
Kapitel 5
Indes entstand ein großes Geschrei des Volkes und ihrer Frauen gegen ihre jüdischen Brüder. 2 Und da waren welche, die sprachen: „Unsere Söhne und unsere Töchter geben wir als Pfand, damit wir Korn erhalten und essen und am Leben bleiben.“ 3 Und da waren welche, die sagten: „Unsere Felder und unsere Weingärten und unsere Häuser geben wir als Pfand, damit wir während der Lebensmittelknappheit Korn erhalten.“ 4 Und da waren welche, die sprachen: „Wir haben auf unsere Felder und unsere Weingärten Geld geborgt für den Tribut des Königs. 5 Und nun, unser Fleisch ist dasselbe wie das Fleisch unserer Brüder; unsere Söhne sind dieselben wie ihre Söhne, doch hier erniedrigen wir unsere Söhne und unsere Töchter zu Sklaven, und es sind einige unserer Töchter bereits erniedrigt; und es ist keine Macht in unseren Händen, während unsere Felder und unsere Weingärten anderen gehören.“
6 Nun wurde ich sehr zornig, sobald ich ihr Geschrei und diese Worte hörte. 7 So stellte mein Herz in mir Betrachtungen an, und ich begann die Edlen und die bevollmächtigten Vorsteher zu rügen und sagte dann zu ihnen: „Wucher ist das, was ihr eintreibt, ein jeder von seinem eigenen Bruder.“
Ferner veranstaltete ich ihretwegen eine große Versammlung. 8 Und ich sprach dann zu ihnen: „Wir selbst haben unsere eigenen jüdischen Brüder, die den Nationen verkauft waren, soweit es in unserer Macht stand, zurückgekauft; und ihr eurerseits wollt zur selben Zeit eure eigenen Brüder verkaufen, und sollen sie an uns verkauft werden?“ Darauf verstummten sie und fanden keine Worte. 9 Und ich sagte weiter: „Die Sache, die ihr tut, ist nicht gut. Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes wandeln wegen der Schmähung der Nationen, unserer Feinde? 10 Und auch ich, meine Brüder und meine Bediensteten geben unter ihnen als Darlehen Geld und Korn. Lassen wir bitte davon ab, so auf Zins zu leihen. 11 Gebt ihnen bitte an diesem Tag ihre Felder, ihre Weingärten, ihre Olivenhaine und ihre Häuser zurück und den Hundertsten von dem Geld und dem Korn, dem neuen Wein und dem Öl, den ihr als Zins von ihnen eintreibt.“
12 Darauf sprachen sie: „Wir werden [es] zurückgeben, und wir werden von ihnen nichts zurückverlangen. Wir werden genauso tun, wie du sagst.“ So rief ich die Priester und ließ sie schwören, nach diesem Wort zu tun. 13 Auch schüttelte ich meinen Busen aus und sagte dann: „So möge der [wahre] Gott jeden Mann, der dieses Wort nicht ausführt, aus seinem Haus und aus seinem erworbenen Besitztum ausschütteln; und so werde er ausgeschüttelt und leer.“ Darauf sprach die ganze Versammlung: „Amen!“ Und sie begannen Jehova zu preisen. Und das Volk ging daran, nach diesem Wort zu tun.
14 Noch etwas: Von dem Tag an, da er mich beauftragte, ihr Statthalter im Land Juda zu werden, vom zwanzigsten Jahr bis zum zweiunddreißigsten Jahr des Königs Artaxẹrxes, zwölf Jahre, habe ich selbst mit meinen Brüdern nicht das dem Statthalter zustehende Brot gegessen. 15 Was die früheren Statthalter betrifft, die vor mir waren, sie hatten es dem Volk schwergemacht, und fortwährend hatten sie von ihnen für Brot und Wein täglich vierzig Silberschekel bezogen. Auch ihre Bediensteten selbst waren herrisch mit dem Volk umgegangen. Was mich betrifft, ich habe aus Gottesfurcht nicht so getan.
16 Und außerdem habe ich bei der Arbeit an dieser Mauer mit Hand angelegt, und wir haben kein Feld erworben; und alle meine Bediensteten waren dort zur Arbeit zusammengebracht. 17 Und die Juden und die bevollmächtigten Vorsteher, hundertfünfzig Mann, und die, welche aus den Nationen, die rings um uns waren, zu uns herkamen, waren an meinem Tisch. 18 Was das betrifft, was täglich zubereitet wurde, so wurden ein Stier, sechs auserlesene Schafe und Geflügel für mich zubereitet und einmal alle zehn Tage jede Sorte Wein in Menge. Und bei alldem verlangte ich nicht das dem Statthalter zustehende Brot, weil der Dienst schwer auf diesem Volk [lastete]. 19 Gedenke meiner, o mein Gott, zum Guten für all das, was ich für dieses Volk getan habe.
Kapitel 6
Nun geschah es, daß, sobald es Sanbạllat und Tobịja und Gẹschem, dem Ạraber, und den übrigen unserer Feinde mitgeteilt wurde, daß ich die Mauer wieder aufgebaut hatte und darin keine Bresche gelassen worden war (obwohl ich bis zu dieser Zeit die Türen selbst nicht in die Tore eingesetzt hatte), 2 Sanbạllat und Gẹschem sofort zu mir sandten und sagen ließen: „Komm doch, und laß uns nach Verabredung in den Dörfern der Talebene von Ọno zusammentreffen.“ Aber sie planten, mir ein Leid anzutun. 3 So sandte ich Boten zu ihnen und ließ sagen: „Ein großes Werk tue ich, und ich kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk aufhören, während ich davon ablasse und zu euch hinabkommen soll?“ 4 Indes sandten sie mir das gleiche Wort viermal, und ich blieb dabei, ihnen mit dem gleichen Wort zu erwidern.
5 Schließlich sandte Sanbạllat seinen Bediensteten mit demselben Wort ein fünftes Mal zu mir, mit einem offenen Brief in seiner Hand. 6 Darin war geschrieben: „Es ist unter den Nationen gehört worden, und Gẹschem sagt [es], daß ihr, du und die Juden, zu rebellieren plant. Darum baust du die Mauer; und du würdest ihr König, gemäß diesen Worten. 7 Und da sind auch Propheten, die du dazu bestellt hast, dich betreffend durch ganz Jerusalem auszurufen und zu sprechen: ‚Es ist ein König in Juda!‘ Und nun werden solche Dinge dem König mitgeteilt werden. So komm jetzt doch, und laß uns miteinander beraten!“
8 Ich sandte indes zu ihm und ließ sagen: „Solche Dinge, wie du sie sagst, sind nicht ausgeführt worden, sondern aus deinem eigenen Herzen erfindest du sie.“ 9 Denn sie alle suchten uns in Furcht zu versetzen, indem [sie] sprachen: „Ihre Hände werden von dem Werk ablassen, so daß es nicht getan werden wird.“ Nun aber stärke meine Hände!
10 Und ich selbst ging in das Haus Schemạjas, des Sohnes Delạjas, des Sohnes Mehẹtabels, während er eingeschlossen war. Und er sagte dann: „Treffen wir uns nach Verabredung im Haus des [wahren] Gottes, innerhalb des Tempels, und laß uns die Türen des Tempels verschließen; denn sie kommen herein, um dich zu töten, ja bei Nacht kommen sie, um dich zu töten.“ 11 Ich aber sprach: „Sollte ein Mann wie ich davonlaufen? Und wer ist da wie ich, der in den Tempel hineingehen und leben könnte? Ich werde nicht hineingehen!“ 12 So forschte ich nach, und da war es nicht Gott, der ihn gesandt hatte, sondern er hatte diese Prophezeiung gegen mich geredet, weil Tobịja und Sanbạllat selbst ihn gedungen hatten. 13 Aus diesem Grund war er gedungen worden, damit ich in Furcht geraten und danach handeln und mich bestimmt versündigen sollte, und damit stände ihnen gewiß ein schlechter Ruf zu Diensten, so daß sie mich schmähen könnten.
14 Gedenke, o mein Gott, Tobịjas und Sanbạllats nach diesen Taten eines [jeden] und auch der Prophetin Noạdja und der übrigen Propheten, die mich ständig in Furcht zu versetzen suchten.
15 Schließlich wurde die Mauer am fünfundzwanzigsten [Tag] des Ẹlul, in zweiundfünfzig Tagen, vollendet.
16 Und es geschah, sobald alle unsere Feinde [davon] hörten und all die Nationen, die rings um uns waren, es zu sehen bekamen, daß sie in ihren eigenen Augen sogleich sehr sanken, und sie erkannten, daß dieses Werk von unserem Gott aus getan worden war. 17 In jenen Tagen ließen die Edlen von Juda ihre Briefe zahlreich werden, die an Tobịja gingen, und die von Tobịja, die für sie eintrafen. 18 Denn viele in Juda waren ihm eidlich verpflichtet, da er ein Schwiegersohn Schechạnjas, des Sohnes Ạrachs, war; und Jehohanạn, sein Sohn, hatte sich die Tochter Meschụllams, des Sohnes Berẹchjas, genommen. 19 Auch sagte man vor mir unaufhörlich gute Dinge über ihn. Und meine eigenen Worte hinterbrachten sie ihm fortwährend. Da waren Briefe, die Tobịja sandte, um mich in Furcht zu versetzen.
Jule | 10.11.09 | Nehemia, Text in der Bibel | 18 Comments |