Psalm 58 – 60
Kapitel 58
Dem Leiter. „Verdirb nicht.“ Von David. Miktam.
58 Könnt ihr [in eurem] Schweigen wirklich von Gerechtigkeit selbst reden?
Könnt ihr in Geradheit richten, o ihr Menschensöhne?
2 Wieviel eher übt ihr mit dem Herzen offenkundige Ungerechtigkeit auf der Erde
[Und] bereitet den Weg für die direkte Gewalttat eurer Hände!
3 Die Bösen sind vom Mutterschoß an Abtrünnige gewesen;
Sie sind umhergeirrt vom Mutterleib an;
Sie reden Lügen.
4 Das Gift von ihnen ist wie das Gift der Schlange,
Taub [sind sie] wie die Kobra, die ihr Ohr verstopft,
5 Die nicht hören wird auf die Stimme der Beschwörer,
Obwohl ein Weiser mit Bannsprüchen bindet.
6 O Gott, schlag ihnen die Zähne in ihrem Mund aus.
Brich selbst die Kinnladen der mähnigen jungen Löwen ab, o Jehova.
7 Mögen sie sich auflösen wie zu Wassern, die sich verlaufen;
Möge er [den Bogen für] seine Pfeile spannen, während sie zusammenbrechen.
8 Wie eine Schnecke, die zerfließt, geht er dahin;
Wie eine Fehlgeburt einer Frau werden sie bestimmt die Sonne nicht erblicken.
9 Bevor eure Töpfe den [angezündeten] Dornstrauch spüren,
Den lebensfrischen wie auch den brennenden, wird er sie wie ein Sturmwind davontragen.
10 Der Gerechte wird sich freuen, weil er die Rache erblickt hat.
Seine Schritte wird er im Blut des Bösen baden.
11 Und der Mensch wird sagen: „Bestimmt gibt es Fruchtertrag für den Gerechten.
Bestimmt existiert ein Gott, der auf der Erde richtet.“
Kapitel 59
Dem Leiter. „Verdirb nicht.“ Von David. Miktam. Als Saul hinsandte und sie ständig das Haus bewachten, um ihn zu Tode zu bringen.
59 Befreie mich von meinen Feinden, o mein Gott;
Vor denen, die sich gegen mich erheben, mögest du mich beschützen.
2 Befreie mich von denen, die Schädliches treiben,
Und von Menschen, die mit Blutschuld beladen sind, errette mich.
3 Denn siehe, sie haben auf meine Seele gelauert;
Starke machen einen Angriff auf mich
Nicht wegen einer Auflehnung meinerseits noch irgendeiner Sünde meinerseits, o Jehova.
4 Obwohl kein Vergehen vorliegt, laufen sie und machen sich bereit.
Wach auf bei meinem Rufen und sieh!
5 Und du, o Jehova Gott der Heerscharen, bist der Gott Israels.
Wach auf, um deine Aufmerksamkeit allen Nationen zuzuwenden!
Erweise nicht irgendwelchen schadenstiftenden Verrätern Gunst. Sela.
6 Sie kehren immer wieder zurück um die Abendzeit;
Sie kläffen beständig wie ein Hund und gehen rings um die Stadt.
7 Siehe! Sie lassen aus ihrem Mund [Worte] hervorsprudeln;
Schwerter sind auf ihren Lippen,
Denn wer hört zu?
8 Du aber, o Jehova, wirst über sie lachen;
Du wirst alle Nationen verspotten.
9 O meine STÄRKE, dir gegenüber will ich wach bleiben;
Denn Gott ist meine sichere Höhe.
10 Der Gott liebender Güte mir gegenüber wird mir selbst entgegenkommen;
Gott selbst wird veranlassen, daß ich auf meine Feinde hinabblicke.
11 Töte sie nicht, daß mein Volk [es] nicht vergesse.
Durch deine leistungsfähige Kraft laß sie umherirren,
Und stürze sie, o unser Schild, Jehova,
12 [Wegen] der Sünde ihres Mundes, des Wortes ihrer Lippen;
Und mögen sie gefangen werden in ihrem Stolz,
Ja wegen des Fluches und des Truges, die sie aussprechen.
13 Mache im Grimm ein Ende [mit ihnen];
Mache ein Ende [mit ihnen], damit sie nicht [mehr] seien;
Und mögen sie erkennen, daß Gott in Jakob herrscht bis an die Enden der Erde. Sela.
14 Und laß sie wiederkehren zur Abendzeit;
Laß sie kläffen wie ein Hund und rings um die Stadt gehen.
15 Laß gerade diese nach etwas Eßbarem umherirren;
Laß sie nicht satt werden noch über Nacht bleiben.
16 Was aber mich betrifft, ich werde von deiner Stärke singen,
Und am Morgen werde ich deine liebende Güte freudig kundtun.
Denn du hast dich als eine sichere Höhe für mich erwiesen
Und als ein Ort, an den ich fliehen kann am Tag meiner Bedrängnis.
17 O meine STÄRKE, dir will ich Melodien spielen,
Denn Gott ist meine sichere Höhe, der Gott liebender Güte mir gegenüber.
Kapitel 60
Dem Leiter, auf der „Lilie der Mahnung“. Miktam. Von David. Zum Lehren. Als er sich mit Aram-Naharajim und Aram-Zoba in Streit einließ und als Joab dann zurückkehrte und Edom im Salztal niederschlug, nämlich zwölftausend.
60 O Gott, du hast uns verstoßen, du hast uns durchbrochen,
Du bist in Zorn geraten. Du wollest uns wiederherstellen.
2 Du hast die Erde beben lassen, du hast sie aufgespalten.
Heile ihre Risse, denn sie hat gewankt.
3 Du hast dein Volk Hartes sehen lassen.
Du hast uns mit Wein getränkt, der uns taumeln macht.
4 Du hast denen, die dich fürchten, ein Signal gegeben,
Im Zickzack vor dem Bogen zu fliehen. Sela.
5 Damit deine Geliebten befreit werden,
O rette doch mit deiner Rechten, und antworte uns.
6 Gott selbst hat in seiner Heiligkeit geredet:
„Ich will frohlocken, ich will Sichem verteilen;
Und die Tiefebene von Sukkoth werde ich ausmessen.
7 Gilead gehört mir, und Manasse gehört mir,
Und Ephraim ist die Festung meines Hauptes;
Juda ist mein Befehlshaberstab.
8 Moab ist mein Waschbecken.
Über Edom werde ich meine Sandale werfen.
Über Philistaa werde ich im Triumph jauchzen.“
9 Wer wird mich zu der belagerten Stadt bringen?
Wer wird mich gewiß bis nach Edom führen?
10 Bist nicht du es, o Gott, der uns verstoßen hat
Und der nicht als Gott auszieht mit unseren Heeren?
11 Leiste uns doch Hilfe aus Bedrängnis,
Da Rettung durch den Erdenmenschen wertlos ist.
12 Mit Gott werden wir leistungsfähige Kraft gewinnen,
Und er selbst wird unsere Widersacher niedertreten.