Höhepunkte Johannes

WT 15.04.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Johannes

JOHANNES ist der Schreiber des letzten inspirierten Berichts über das Leben und Wirken Jesu. Er war ‘der Jünger, den Jesus liebte’ (Joh. 21:20). Johannes schrieb sein Evangelium um das Jahr 98 u. Z. und wiederholte sehr wenig von dem, was in den drei anderen Evangelien berichtet wird.

Der Apostel Johannes verfasste sein Evangelium mit einem klaren Ziel vor Augen. Bezüglich der Dinge, die er berichtet, sagt er: „Diese [Dinge] . . . sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, durch seinen Namen Leben habt“ (Johannes 20:31). Die Botschaft des Evangeliums ist für uns von großem Wert (Heb. 4:12).

„SIEHE, DAS LAMM GOTTES“
(Joh. 1:1—11:54)

Johannes der Täufer sieht Jesus auf sich zukommen und sagt voller Überzeugung: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Joh. 1:29). Jesus bereist Samaria, Galiläa, Judäa und das östlich des Jordan gelegene Land. Er predigt und lehrt und vollbringt viele machtvolle Werke. Daher kommen viele Menschen zu ihm und glauben an ihn (Joh. 10:41, 42).

Eines der herausragendsten Wunder Jesu ist die Auferweckung des Lazarus. Viele glauben an Jesus, als sie den Mann, der vier Tage tot war, lebend vor sich sehen. Die Oberpriester und die Pharisäer halten jedoch Rat, ihn zu töten. Daher begibt sich Jesus „in das Land nahe bei der Wildnis, in eine Stadt, Ephraim genannt“ (Joh. 11:53, 54).

Antworten auf biblische Fragen:

1:35, 40 — Wer war der Jünger, der zusammen mit Andreas bei Johannes dem Täufer stand?
Der Verfasser bezeichnet Johannes den Täufer stets nur als „Johannes“ und gibt sich selbst in seinem Evangelium nie durch seinen Namen zu erkennen. Demnach ist der ungenannte Jünger offenbar Johannes, der Schreiber des Evangeliums.

2:20 — Welcher Tempel wurde „in sechsundvierzig Jahren gebaut“?
Die Juden bezogen sich auf den Tempel Serubbabels, den König Herodes von Judäa wieder aufbauen und erweitern ließ. Wie der Historiker Josephus berichtet, wurde im 18. Regierungsjahr des Herodes mit dem Bau begonnen oder im Jahr 18/17 v. u. Z. Das Tempelheiligtum und andere Bauwerke wurden in 8 Jahren fertiggestellt. Allerdings wurde am Tempelkomplex noch bis nach dem Passahfest des Jahres 30 u. Z. gebaut. An diesem Bau, so sagten die Juden, sei 46 Jahre gebaut worden.

5:14 — Ist Krankheit die Folge einer begangenen Sünde?
Nicht unbedingt. Der Mann, den Jesus geheilt hatte, war aufgrund der Unvollkommenheit 38 Jahre krank gewesen (Joh. 5:1-9). Jesus meinte, der Mann, dem Barmherzigkeit erwiesen worden war, solle nun den Weg der Rettung einschlagen und nicht mehr willentlich sündigen, damit ihm nicht etwas Schlimmeres als eine Krankheit widerfahre. Er könnte sich nämlich der unvergebbaren Sünde schuldig machen, die zum Tod führt und eine Auferstehung ausschließt (Mat. 12:31, 32; Luk. 12:10; Heb. 10:26, 27).

5:24, 25 — Wer sind diejenigen, die „aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“ sind?
Jesus spricht von denen, die geistig tot gewesen sind, aber als sie Jesu Worte hörten, an ihn geglaubt und ihr sündhaftes Verhalten aufgegeben haben. Sie sind in dem Sinne „aus dem Tod zum Leben hinübergegangen“, dass das auf ihnen lastende Todesurteil aufgehoben worden ist und ihnen aufgrund ihres Glaubens an Gott ewiges Leben in Aussicht steht (1. Pet. 4:3-6).

5:26; 6:53 — Was ist damit gemeint, „Leben in sich selbst“ zu haben?
Jesus Christus spricht hier von zwei Befugnissen, die ihm vom Vater verliehen worden sind: Zum einen können Menschen durch ihn Jehovas Wohlgefallen erlangen. Und zum anderen hat Jesus die Macht, Tote aufzuerwecken und ihnen Leben zu geben. Für Jesu Nachfolger bedeutet ‘Leben in sich selbst zu haben’, in die ganze Fülle des Lebens einzugehen. Gesalbten Christen wird dies bei ihrer Auferstehung zu himmlischem Leben gewährt. Treue Christen mit einer irdischen Hoffnung werden erst nach der Tausendjahrherrschaft, wenn sie die Schlussprüfung bestanden haben, in die Fülle des Lebens eingehen (1. Kor. 15:52, 53; Offb. 20:5, 7-10).

6:64 — Wusste Jesus, als er Judas Iskariot auswählte, dass er von ihm verraten würde?
Offensichtlich nicht. Bei einer Gelegenheit im Jahr 32 u. Z. sagte Jesus allerdings zu seinen Aposteln: „Einer von euch ist ein Verleumder.“ Möglicherweise bemerkte Jesus zu diesem Zeitpunkt bei Judas Iskariot den Beginn eines verkehrten Laufs (Joh. 6:66-71).

Lehren für uns:

2:4. Jesus wollte Maria darauf hinweisen, dass er als getaufter gesalbter Sohn Gottes nur von seinem himmlischen Vater Anweisungen entgegennimmt. Jesus stand zwar erst am Anfang seines irdischen Dienstes, war sich aber völlig der Stunde oder Zeit bewusst, was das ihm übertragene Werk betraf. Er wusste auch, dass dies seinen Opfertod einschließen würde. Nicht einmal eine nahe Verwandte wie Maria durfte ihn beim Tun des göttlichen Willens aufhalten. Wir sollten unserem Gott Jehova ebenso entschlossen dienen.

3:1-9. Von Nikodemus, einem Vorsteher der Juden, können wir in zweierlei Hinsicht etwas lernen. Nikodemus war demütig und einsichtig. Er war sich seiner geistigen Bedürfnisse bewusst und erkannte einen einfachen Zimmermannssohn als den von Gott gesandten Lehrer an. Demut ist auch für wahre Christen heute eine Notwendigkeit. Andererseits scheute sich Nikodemus, ein Jünger Jesu zu werden, während dieser noch auf der Erde war. Vielleicht hatte er Menschenfurcht oder fürchtete um seine Stellung im Sanhedrin. Es könnte aber auch Liebe zum Reichtum gewesen sein. Daraus ergibt sich für uns eine wertvolle Lehre: Wir dürfen nicht zulassen, dass ähnliche Gründe uns daran hindern, ‘unseren Marterpfahl auf uns zu nehmen und Jesus beständig zu folgen’ (Luk. 9:23).

4:23, 24. Damit unsere Anbetung für Gott annehmbar ist, muss sie mit der in der Bibel geoffenbarten Wahrheit übereinstimmen und wir müssen uns vom heiligen Geist leiten lassen.

6:27. Sich für „die Speise [einzusetzen], die für das ewige Leben bleibt“, heißt sich anzustrengen, um die geistigen Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn wir das tun, sind wir glücklich (Mat. 5:3).

6:44. Jehova kümmert sich persönlich um uns. Er zieht Einzelne durch das Predigtwerk zu seinem Sohn. Und durch seinen heiligen Geist hilft er uns, die biblischen Wahrheiten zu begreifen und danach zu leben.

11:33-36. Es ist kein Zeichen von Schwäche, Gefühle zu zeigen.

‘FOLGT IHM BESTÄNDIG’
(Joh. 11:55—21:25)

Kurz vor dem Passahfest des Jahres 33 u. Z. kehrt Jesus nach Bethanien zurück. Am 9. Nisan reitet er auf einem jungen Esel in Jerusalem ein. Am 10. Nisan kommt er wieder zum Tempel. Auf die Bitte Jesu „Vater, verherrliche deinen Namen“ kommt eine Stimme vom Himmel: „Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wieder verherrlichen“ (Joh. 12:28).

Im Verlauf des Passahmahls gibt Jesus seinen Jüngern zum Abschied wichtige Ratschläge und betet für sie. Nach der Festnahme, der Gerichtsverhandlung und der Hinrichtung am Pfahl folgt die Auferstehung Jesu.

Antworten auf biblische Fragen:

14:2 — Was tat Jesus, um seinen treuen Nachfolgern im Himmel „eine Stätte zu bereiten“?
Zunächst erschien er mit dem Wert seines vergossenen Blutes vor Gott und machte den neuen Bund rechtskräftig. Zu einem späteren Zeitpunkt empfing er Königsmacht und danach konnte die Auferstehung seiner gesalbten Nachfolger zu himmlischem Leben beginnen (1. Thes. 4:14-17; Heb. 9:12, 24-28; 1. Pet. 1:19; Offb. 11:15).

19:11 — Bezog sich Jesus auf Judas Iskariot, als er zu Pilatus von dem Mann sprach, der ihn ausgeliefert hatte?
Anscheinend nahm er weder auf Judas noch auf eine andere Einzelperson Bezug. Es ist anzunehmen, dass Jesus alle Schuldigen im Sinn hatte, die ihn zu Tode bringen wollten. Das schloss Judas, „die Oberpriester und den gesamten Sanhedrin“ und sogar „die Volksmengen“ ein, die überredet worden waren, die Freilassung von Barabbas zu erwirken (Mat. 26:59-65; 27:1, 2, 20-22).

20:17 — Warum sagte Jesus zu Maria Magdalene, sie solle sich nicht mehr an ihn klammern?
Maria klammerte sich offensichtlich an Jesus, weil sie dachte, er würde gleich in den Himmel auffahren und sie würde ihn nie mehr wiedersehen. Um ihr zu versichern, dass er noch nicht weggehen würde, forderte er sie auf, sich nicht mehr an ihn zu klammern, sondern seinen Jüngern von seiner Auferstehung zu berichten.

Lehren für uns:

12:36. Damit wir „Söhne des Lichts“ oder Lichtträger werden können, benötigen wir eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes, der Bibel. Dann müssen wir diese Erkenntnis gebrauchen, damit andere aus der geistigen Finsternis an das göttliche Licht kommen.

14:6. Einzig und allein durch Jesus Christus können wir Gottes Wohlgefallen erlangen. Nur wenn wir Glauben an Jesus ausüben und seinem Beispiel folgen, kommen wir Jehova näher (1. Pet. 2:21).

14:15, 21, 23, 24; 15:10. Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen hilft uns, in der Liebe Gottes und in der Liebe seines Sohnes zu bleiben (1. Joh. 5:3).

14:26; 16:13. Jehovas heiliger Geist wirkt nicht nur als Lehrer, sondern auch als Erinnerer. Außerdem werden durch den heiligen Geist Wahrheiten geoffenbart. Er kann uns also helfen, an Erkenntnis, Weisheit, Einsicht, Urteilskraft und Denkvermögen zuzunehmen. Daher sollten wir nicht nachlassen, ausdrücklich um diesen Geist zu bitten (Luk. 11:5-13).

21:15, 19. Petrus wurde gefragt, ob er Jesus mehr liebe als „diese“, das heißt die Fische, die vor ihnen lagen. Jesus wollte Petrus die Notwendigkeit vor Augen führen, sich zu entscheiden. Wollte er seine ganze Zeit im Dienst mit Jesus verbringen oder eine Laufbahn im Fischereihandwerk anstreben? Nach eingehender Betrachtung des Johannesevangeliums sind wir bestimmt darin bestärkt worden, Jesus mehr zu lieben als alles andere, was uns reizvoll erscheinen könnte. Lasst uns Jesus auch künftig ohne Wenn und Aber folgen.

Jule | 11.11.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Johannes | No Comments |

Höhepunkte Markus

WT 15.02.2008

Das Wort Jehovas ist lebendig
Höhepunkte aus dem Buch Markus

DAS Markusevangelium ist das kürzeste der vier Evangelien. Etwa 30 Jahre nach dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi verfasste Johannes Markus diesen abwechslungsreichen, lebendigen Bericht über den dreieinhalbjährigen Dienst Jesu.

Im Bibelbuch Markus — offensichtlich an Nichtjuden gerichtet, vornehmlich an Römer — wird Jesus hauptsächlich als Wunder wirkender Sohn Gottes beschrieben, der eine dynamische Predigttätigkeit in Gang setzte. Betont wird hauptsächlich, was Jesus tat, nicht so sehr, was er lehrte. Sich mit dem Markusevangelium zu befassen stärkt unseren Glauben an den Messias und spornt uns an, die göttliche Botschaft eifrig zu verkündigen (Heb. 4:12).

 

DER ÜBERRAGENDE DIENST IN GALILÄA
(Markus 1:1—9:50)

Nachdem Markus in nur 14 Versen die Tätigkeit Johannes’ des Täufers und den 40-tägigen Aufenthalt Jesu in der Wildnis geschildert hat, beginnt er mit dem spannenden Bericht über Jesu Dienst in Galiläa. Der wiederholte Gebrauch der Wörter „sogleich“ oder „sobald“ verleiht dem Bericht eine gewisse Dringlichkeit (Mar. 1:10, 12).

In weniger als drei Jahren unternimmt Jesus drei Predigtreisen durch Galiläa. Markus hält die Ereignisse größtenteils in chronologischer Reihenfolge fest. Die Bergpredigt sowie einige andere längere Ausführungen Jesu sind nicht in diesem Evangelium enthalten.

Antworten auf biblische Fragen:

1:15 — Wofür war „die bestimmte Zeit“ gekommen?
Jesus meinte, die bestimmte Zeit, seinen Dienst zu beginnen, sei gekommen. Das Königreich Gottes hatte sich genaht, weil er als designierter König zugegen war. Aufrichtige Personen konnten auf seine Predigttätigkeit reagieren und entsprechend handeln, was ihnen Gottes Wohlgefallen eintragen würde.

1:44; 3:12; 7:36 — Warum wollte Jesus nicht, dass seine Wunder bekannt wurden?
Jesus wollte nicht, dass die Leute aufgrund sensationeller oder möglicherweise verzerrter Berichte Schlüsse zogen, sondern sie sollten selbst erkennen, dass er der Christus ist, und auf dieser Grundlage eine persönliche Entscheidung treffen (Jes. 42:1-4; Mat. 8:4; 9:30; 12:15-21; 16:20; Luk. 5:14).
Bei einem zuvor von Dämonen besessenen Mann im Land der Gerasener machte er eine Ausnahme. Er forderte ihn auf, nach Hause zu gehen und seinen Verwandten alles zu erzählen, was geschehen war. Jesus war inständig gebeten worden, aus dem Gebiet wegzugehen, daher hatte er nur wenig oder gar keinen Kontakt mit den Bewohnern. Die Anwesenheit und das Zeugnis eines Mannes, an dem Jesus ein solches Wunder gewirkt hatte, konnte bewirken, dass die Menschen trotz des Verlusts der Schweine nicht negativ redeten (Mar. 5:1-20; Luk. 8:26-39).

2:28 — Warum wird Jesus auch „Herr des Sabbats“ genannt?
„Das GESETZ [hat] einen Schatten der künftigen guten Dinge“, schrieb der Apostel Paulus (Heb. 10:1). Gemäß dem Gesetz folgte nach sechs Tagen Arbeit ein Sabbat, und Jesus vollbrachte viele Heilungen am Sabbattag. Das war eine Vorausschau auf die Ruhe, den Frieden und andere Segnungen, die die Menschheit während der Tausendjahrherrschaft Christi verspüren wird, wenn die bedrückende Herrschaft Satans zu Ende ist. Deshalb ist der König dieses Königreichs auch „Herr des Sabbats“ (Mat. 12:8; Luk. 6:5).

3:5; 7:34; 8:12 — Wieso konnte Markus Näheres über Jesu Empfindungen berichten?
Markus war weder einer der 12 Apostel noch war er ein enger Gefährte Jesu. Alte Überlieferungen besagen, dass er vieles von dem Apostel Petrus erfahren hatte, mit dem er eng verbunden war (1. Pet. 5:13).

6:51, 52 — Was war „die Bedeutung der Brote“, die die Jünger nicht erfassten?
Wenige Stunden bevor Jesus seinen Jüngern auf dem Wasser entgegenkam, hatte er 5 000 Männer und dazu noch Frauen und Kinder mit nur fünf Broten und zwei Fischen gespeist. Bei dieser Begebenheit hätten die Jünger „die Bedeutung der Brote“ verstehen sollen: Jesus war von Jehova befähigt worden, Wunder zu wirken (Mar. 6:41-44). Hätten sie erfasst, was für eine große Macht Jesus erhalten hatte, wären sie nicht so erstaunt gewesen, als er über das Wasser ging.

8:22-26 — Warum heilte Jesus den Blinden schrittweise?
Er tat es wahrscheinlich aus Rücksicht auf ihn. Die allmähliche Wiederherstellung der Sehkraft ermöglichte es dem Leidenden, der so lange in der Dunkelheit leben musste, sich dem hellen Sonnenlicht anzupassen.

Lehren für uns:

2:18; 7:11; 12:18; 13:3. Markus erklärt Bräuche, Ausdrücke, Glaubensansichten und beschreibt Orte, mit denen nichtjüdische Leser wahrscheinlich nicht vertraut waren. Er erwähnt, dass die Pharisäer ‘zu fasten pflegten’, dass Korban „eine Gott gewidmete Gabe“ war, dass die Sadduzäer sagten, „es gebe keine Auferstehung“, und dass sich der Tempel „gegenüber“ dem Ölberg befand. Da das Geschlechtsregister des Messias hauptsächlich für die Juden von Interesse ist, lässt er es völlig weg. Markus gibt uns ein gutes Beispiel: Wenn wir im Predigtdienst unterwegs sind oder in den Zusammenkünften der Versammlung Aufgaben vortragen, sollten wir die Herkunft unserer Zuhörer berücksichtigen.

3:21. Jesu Verwandte glaubten nicht an ihn. Daher kann man davon ausgehen, dass Jesus mitempfindet, wenn jemand wegen seines Glaubens von seinen Familienangehörigen Spott oder Widerstand zu ertragen hat.

3:31-35. Bei seiner Taufe wurde Jesus als geistiger Sohn Gottes gezeugt, und „das Jerusalem droben“ war seine Mutter (Gal. 4:26). Von da an bedeuteten ihm seine Jünger weit mehr als seine Familie. Die Lehre für uns: Geistige Interessen sollten in unserem Leben Vorrang haben (Mat. 12:46-50; Luk. 8:19-21).

8:32-34. Äußerungen, die auf falsch verstandener Güte beruhen, sollten wir schnell erkennen und zurückweisen. Ein Jünger Christi muss bereit sein, ‘sich selbst zu verleugnen’, das heißt Nein zu sagen, wenn es um selbstsüchtige Wünsche oder ehrgeizige Ziele geht. Er muss bereit sein, ‘seinen Marterpfahl aufzunehmen’ — notfalls Leiden ertragen, mit Verfolgung und sogar mit dem Tod rechnen. Außerdem muss ein Christ Jesus ‘beständig folgen’. All das erfordert, dass wir opferbereit sind wie Jesus und uns diese Einstellung bewahren (Mat. 16:21-25; Luk. 9:22, 23).

9:24. Wir sollten uns nicht schämen, uns zu unserem Glauben zu bekennen oder um mehr Glauben zu beten (Luk. 17:5).

 

DER LETZTE MONAT
(Markus 10:1—16:8)

Gegen Ende des Jahres 32 u. Z. kommt Jesus „an die Grenzen von Judäa und jenseits des Jordan“; erneut strömen Volksmengen zu ihm (Mar. 10:1). Er belehrt sie und macht sich dann auf den Weg nach Jerusalem.

Am 8. Nisan hält sich Jesus in Bethanien auf. Während er bei einem Mahl zu Tisch liegt, gießt ihm eine Frau wohlriechendes Öl auf den Kopf. Die folgenden Geschehnisse, beginnend mit dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem bis hin zu seiner Auferstehung, sind in chronologischer Reihenfolge aufgeschrieben.

Antworten auf biblische Fragen:

10:17, 18 — Warum korrigierte Jesus einen Mann, der ihn „guter Lehrer“ nannte?
Dadurch, dass Jesus den schmeichelhaften Titel ablehnte, gab er die Ehre Jehova und zeigte, dass der wahre Gott der Quell aller guten Dinge ist. Außerdem lenkte er die Aufmerksamkeit auf die grundlegende Wahrheit, dass Jehova Gott, der Schöpfer aller Dinge, allein das Recht hat, zu bestimmen, was gut und was böse ist (Mat. 19:16, 17; Luk. 18:18, 19).

14:25 — Was meinte Jesus, als er zu seinen treuen Aposteln sagte: „Ich werde keinesfalls mehr von dem Erzeugnis des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, an dem ich es neu trinke in dem Königreich Gottes“?
Jesus wollte damit nicht sagen, dass es im Himmel Wein gibt. Doch manchmal wird Wein als ein Symbol der Freude gebraucht. Daher sprach Jesus einfach von der Freude, mit seinen auferweckten gesalbten Nachfolgern im Königreich vereint zu sein (Ps. 104:15; Mat. 26:29).

14:51, 52 — Wer war der junge Mann, der ‘nackt entfloh’?
Da nur Markus diese Begebenheit erwähnt, können wir ohne Weiteres davon ausgehen, dass er von sich selbst sprach.

15:34 — Lassen Jesu Worte „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ eine Glaubensschwäche erkennen?
Nein. Wir wissen zwar nicht genau, was Jesus zu diesem Ausspruch veranlasste, aber wahrscheinlich spürte er, dass Jehova sozusagen seinen Schutz zurückgezogen hatte, um seine Lauterkeit bis zum Äußersten zu prüfen. Es könnte auch sein, dass Jesus an die Prophezeiung aus Psalm 22:1 dachte, die sich an ihm erfüllen sollte (Mat. 27:46).

Lehren für uns:

10:6-9. Es ist Gottes Wille, dass Ehepartner zusammenbleiben. Statt eine Scheidung in Betracht zu ziehen, sollten sich Eheleute bemühen, biblische Grundsätze umzusetzen, und so etwaige Eheprobleme lösen (Mat. 19:4-6).

12:41-44. Das Beispiel der armen Witwe lehrt uns, die wahre Anbetung selbstlos zu unterstützen.

Jule | 10.31.11 | Höhepunkte der Bibellesung, Markus | No Comments |

Matthäus 16 – 19 (Hoffnung für alle)

Matthäus 16

»Beweise, dass du von Gott kommst!«

1 (Matthäus 12, 38-39; Markus 8, 11-13; Lukas 12, 54-56)
tEines Tages kamen Pharisäer und Sadduzäer, um Jesus auf die Probe zu stellen. Sie verlangten von ihm einen eindeutigen Beweis für seinen göttlichen Auftrag.2-3 Jesus sagte ihnen: »Ihr könnt das Wetter aus den Zeichen am Himmel vorhersagen: Abendrot zeigt gutes Wetter für den nächsten Tag an, Morgenröte bedeutet schlechtes Wetter. Aber was heute vor euren Augen geschieht, das könnt ihr nicht richtig beurteilen!4 tDieses böse, gottlose Volk verlangt einen Beweis. Doch sie werden kein anderes Wunder zu sehen bekommen als das, was an dem Propheten Jona geschah.« Mit diesen Worten ließ Jesus sie stehen und ging weg.

Schlimmer als Hunger

5 (Markus 8, 14-21; Lukas 12, 1)
Als sie an das andere Seeufer gekommen waren, stellten seine Jünger fest, dass sie vergessen hatten, Brot mitzunehmen.6 Da warnte sie Jesus: »Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!«7 Die Jünger überlegten, was er wohl damit meinte: »Das sagt er bestimmt, weil wir das Brot vergessen haben.«

8 tJesus merkte, worüber sie sprachen, und fragte: »Weshalb macht ihr euch gleich Sorgen, wenn einmal nichts zu essen da ist? Traut ihr mir so wenig zu?9 tWerdet ihr denn nie zur Einsicht kommen? Habt ihr vergessen, dass ich fünftausend Menschen mit fünf Broten gesättigt habe? Und wie viele Körbe habt ihr mit Resten gefüllt?10 tOder denkt an die sieben Brote, die ich an viertausend Menschen verteilt habe! Und wie viel ist damals übrig geblieben!11 Wie kommt ihr auf den Gedanken, dass ich vom Essen rede, wenn ich euch sage: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer?«12 Erst jetzt begriffen sie, dass Jesus mit dem Sauerteig die falschen Lehren der Pharisäer und Sadduzäer gemeint hatte.

Wer ist Jesus?

13 (Markus 8, 27-30; Lukas 9, 18-21)
Als Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: »Für wen halten die Leute den Menschensohn?«14 tDie Jünger erwiderten: »Einige meinen, du seist Johannes der Täufer. Andere halten dich für Elia, für Jeremia oder einen anderen Propheten.«

15 »Und für wen haltet ihr mich?«, fragte er sie.16 tDa antwortete Petrus: »Du bist Christus, der von Gott gesandte Retter, der Sohn des lebendigen Gottes!«17 t»Du kannst wirklich glücklich sein, Simon, Sohn des Jona!«, sagte Jesus. »Diese Erkenntnis hat dir mein Vater im Himmel gegeben; von sich aus kommt ein Mensch nicht zu dieser Einsicht.18 tIch sage dir: Du bist Petrust. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und selbst die Macht des Todest wird sie nicht besiegen können.19 tIch will dir die Schlüssel zu Gottes neuer Welt geben. Was du auf der Erde binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was du auf der Erde lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein.«

20 tDarauf verbot er seinen Jüngern streng, den Leuten zu sagen, dass er der Christus sei.

Jesus spricht zum ersten Mal von seinem Tod

21 (Markus 8, 31-33; Lukas 9, 22)
tWährend dieser Zeit sprach Jesus mit seinen Jüngern zum ersten Mal von seinem Tod: »Wir müssen nach Jerusalem gehen. Dort werden mich die führenden Männer des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten foltern und töten. Aber am dritten Tag werde ich von den Toten auferstehen.«22 tDa nahm Petrus ihn zur Seite, um ihn von diesen Gedanken abzubringen: »Herr, das möge Gott verhindern! So etwas darf dir nicht zustoßen!«23 Aber Jesus wandte sich von ihm ab und rief: »Weg mit dir, Satan! Du willst mich hindern, meinen Auftrag zu erfüllen. Du verstehst Gottes Gedanken nicht, weil du nur menschlich denkst!«

Alles hingeben, um alles zu gewinnen

24 (Markus 8, 34 – 9, 1; Lukas 9, 23-27)
tDanach sprach Jesus zu seinen Jüngern: »Wer mir nachfolgen will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.25 tWer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich einsetzt, der wird es für immer gewinnen.26 tDenn was gewinnt ein Mensch, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst aber dabei Schaden nimmt? Er kann sein Leben ja nicht wieder zurückkaufen!27 tDenn der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommen und jeden nach seinen Taten richten.

28 tUnd ich sage euch: Einige von euch, die hier stehen, werden nicht sterben, bevor sie den Menschensohn in seiner Königsherrschaft haben kommen sehen.«

Matthäus 17

Die Jünger erleben Jesu Herrlichkeit

1 (Markus 9, 2-13; Lukas 9, 28-36)
ttSechs Tage später ging Jesus mit Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes auf einen hohen Berg. Sie waren dort ganz allein.2 tDa wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt: Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider strahlten hell.3 Dann erschienen Mose und Elia und redeten mit Jesus.4 Petrus rief: »Herr, hier gefällt es uns! Wenn du willst, werden wir drei Hütten bauen, für dich, für Mose und für Elia.«5 tNoch während er so redete, hüllte sie eine leuchtende Wolke ein, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich meine Freude habe. Auf ihn sollt ihr hören.«6 Bei diesen Worten fielen die Jünger erschrocken zu Boden.7 Aber Jesus kam zu ihnen, berührte sie und sagte: »Steht auf! Fürchtet euch nicht!«8 Und als sie aufsahen, waren sie mit Jesus allein.

9 tWährend sie den Berg hinabstiegen, befahl ihnen Jesus: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!«

10 tDa fragten ihn seine Jünger: »Weshalb behaupten die Schriftgelehrten, dass zuerst Elia kommen muss?«11 Jesus antwortete ihnen: »Sie haben Recht! Zuerst kommt Elia, um alles vorzubereiten.12 tDoch ich sage euch: Er ist bereits gekommen, aber man hat ihn nicht erkannt. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Und auch der Menschensohn wird durch sie leiden müssen.«13 Nun erkannten die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.

Die Ohnmacht der Jünger und die Vollmacht Jesu

14 (Markus 9, 14-29; Lukas 9, 37-43)
Als sie zu der Menschenmenge zurückgekehrt waren, kam ein Mann zu Jesus, fiel vor ihm nieder15 und sagte: »Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er leidet unter schweren Anfällen. Oft stürzt er dabei sogar ins Feuer oder ins Wasser.16 Ich habe ihn zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihm nicht helfen.«17 Jesus rief: »Warum vertraut ihr Gott so wenig? Warum hört ihr nicht auf ihn? Wie lange muss ich noch bei euch sein und euch ertragen? Bringt das Kind her zu mir!«18 Jesus bedrohte den bösen Geist. Sofort ließ er von dem Kranken ab, und der Junge war wieder gesund.

19 Als sie später unter sich waren, fragten die Jünger Jesus: »Weshalb konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?«20 t»Weil ihr nicht wirklich glaubt«, antwortete Jesus. »Wenn euer Glaube nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Berg sagen: ›Rücke von hier dorthin!‹, und es würde geschehen. Nichts wäre euch unmöglich!21 Solche Geister können nur durch Gebet und Fasten vertrieben werden.t«

Jesus spricht wieder von seinem Tod

22 (Markus 9, 30-32; Lukas 9, 43-45)
tEines Tages, als Jesus sich mit seinen Jüngern in Galiläa aufhielt, sagte er zu ihnen: »Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein.23 Sie werden ihn töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen.« Da wurden seine Jünger sehr traurig.

Die Tempelsteuer

24 tBei ihrer Ankunft in Kapernaum kamen die Steuereinnehmer des Tempels zu Petrus und fragten: »Zahlt euer Lehrer keine Tempelsteuer?«25 »Natürlich tut er das«, antwortete Petrus und ging in das Haus, um mit Jesus darüber zu reden. Doch Jesus kam ihm zuvor: »Was meinst du, Petrus, von wem fordern die Könige Abgaben und Steuern, von ihren eigenen Söhnen oder von ihren Untertanen?«26 »Von den Untertanen natürlich«, antwortete Petrus. Jesus erwiderte: »Dann sind die eigenen Söhne also steuerfrei.

27 Doch wir wollen ihnen keinen Anlass geben, uns anzuklagen, darum geh an den See und wirf die Angel aus. Dem ersten Fisch, den du fängst, öffne das Maul. Du wirst darin eine Münze finden, die für deine und meine Abgabe ausreicht. Bezahle damit die Tempelsteuer!«

Matthäus 18

Gott hat andere Maßstäbe

1 (Markus 9, 33-37; Lukas 9, 46-48)
In dieser Zeit fragten die Jünger Jesus: »Wer ist wohl der Wichtigste in Gottes neuer Welt?«

2 Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in die Mitte3 tund sprach: »Das will ich euch sagen: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr nie in Gottes neue Welt.4 tWer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes neuer Welt.5 tUnd wer solch ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf.«

Lasst euch nicht zum Bösen verleiten!

6 (Matthäus 5, 29-30; Markus 9, 42-48; Lukas 17, 1-2)
»Wer in einem Menschen den Glauben, wie ihn ein Kind hat, zerstört, für den wäre es noch das Beste, mit einem Mühlstein um den Hals ins tiefe Meer geworfen zu werden.7 Wehe der Welt, denn sie verführt zum Unglauben! Solche Versuchungen können ja nicht ausbleiben. Aber wehe dem, der daran schuld ist!

8 tDeshalb: Wenn deine Hand oder dein Fuß dich zum Bösen verführen, hack sie ab und wirf sie weg. Es ist besser, du gehst verkrüppelt und lahm ins ewige Leben als mit gesunden Händen und Füßen ins ewige Feuer.9 Wenn dich dein Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg. Es ist besser, einäugig das ewige Leben zu erhalten, als mit beiden Augen ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.«

Jesus sucht Verlorene

10 (Lukas 15, 3-7)
t»Hütet euch davor, hochmütig auf die herabzusehen, die euch gering erscheinen. Denn ich sage euch: Ihre Engel haben immer Zugang zu meinem Vater im Himmel.t

12 Was meint ihr: Wenn ein Mann hundert Schafe hat und eins läuft ihm davon, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig in den Bergen zurück, um das verirrte Schaf zu suchen?13 Und ich versichere euch: Wenn er es endlich gefunden hat, freut er sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen hatten.14 Ebenso will mein Vater nicht, dass auch nur einer, und sei es der Geringste, verloren geht.«

Einander ermahnen

15 (Lukas 17, 3)
t»Wenn dein Bruder Schuld auf sich geladen hat, dann geh zu ihm und sag ihm, was er falsch gemacht hat. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder zurückgewonnen.16 tWill er davon nichts wissen, nimm einen oder zwei andere mit, denn durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen wird die Sache eindeutig bestätigt.17 tWenn dein Bruder auch dann nicht hören will, bring den Fall vor die Gemeinde. Nimmt er selbst das Urteil der Gemeinde nicht an, dann behandle ihn wie einen, der von Gott nichts wissen will und ihn verachtet.

18 tIch versichere euch: Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein.

19 tAber auch das sage ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater im Himmel um etwas bitten wollen und darin übereinstimmen, dann wird er es ihnen geben.20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, bin ich in ihrer Mitte.«

Das Gleichnis vom unbarmherzigen Schuldner

21 (Lukas 17, 4)
Da fragte Petrus: »Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er mir Unrecht tut? Ist siebenmal denn nicht genug?«22 t»Nein«, antwortete Jesus. »Nicht nur siebenmal, sondern siebzig mal siebenmal.

23 tMan kann die neue Welt Gottes mit einem König vergleichen, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte.24 Zu ihnen gehörte ein Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete.25 Aber er konnte diese Schuld nicht bezahlen. Deshalb wollte der König ihn, seine Frau, seine Kinder und seinen gesamten Besitz verkaufen lassen, um wenigstens einen Teil seines Geldes zu bekommen.26 Doch der Mann fiel vor dem König nieder und flehte ihn an: ›Herr, hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹27 Da hatte der König Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm seine Schulden.

28 Kaum war der Mann frei, ging er zu einem der anderen Verwalter, der ihm einen kleinen Betrag schuldete, packte ihn, würgte ihn und schrie: ›Bezahl jetzt endlich deine Schulden!‹29 Da fiel der andere vor ihm nieder und bettelte: ›Hab noch etwas Geduld! Ich will ja alles bezahlen.‹30 Aber der Verwalter wollte nicht warten und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er alles bezahlt hätte.

31 Als nun die anderen sahen, was sich da ereignet hatte, waren sie empört und berichteten es dem König.32 Da ließ der König den Verwalter zu sich kommen und sagte: ›Was bist du doch für ein hartherziger Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich darum gebeten hast.33 tHättest du da nicht auch mit meinem anderen Verwalter Erbarmen haben können, so wie ich mit dir?‹34 Zornig übergab er ihn den Folterknechten. Sie sollten ihn erst dann wieder freilassen, wenn er alle seine Schulden zurückgezahlt hätte.

35 tAuf die gleiche Art wird mein Vater im Himmel euch behandeln, wenn ihr euch weigert, eurem Bruder wirklich zu vergeben.«

Matthäus 19

Die Frage nach der Ehescheidung

1 (Markus 10, 1-12; Lukas 16, 18)
Nachdem Jesus das gesagt hatte, verließ er Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa östlich des Jordan.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, und er heilte ihre Kranken.

3 Da kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?«

4 tJesus antwortete: »Lest ihr denn die Heilige Schrift nicht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang Mann und Frau schuf und sagte:5 ›Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹t6 tSie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.«

7 »Doch weshalb«, fragten sie weiter, »hat Mose dann vorgeschrieben, dass der Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde gibt, wenn er sich von ihr trennt?«t8 Jesus antwortete: »Mose erlaubte es, weil er euer hartes Herz kannte. Ursprünglich ist es aber anders gewesen.9 tIch sage euch: Jeder, der sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, bricht die Ehe, es sei denn, seine Frau hat ihn betrogen.«

10 Da meinten seine Jünger: »Wenn das mit der Ehe so ist, dann heiratet man besser gar nicht!«11 Jesus antwortete: »Nicht jeder kann begreifen, was ich jetzt sage, sondern nur die, denen Gott das Verständnis dafür gibt.12 tManche sind von Geburt an zeugungsunfähig; andere werden es durch menschlichen Eingriff. Und es gibt Menschen, die verzichten auf die Ehe, um Gott besser dienen zu können. Wer es versteht, der richte sich danach!«

Jesus und die Kinder

13 (Markus 10, 13-16; Lukas 18, 15-17)
Eines Tages brachte man Kinder zu Jesus, damit er sie segnete und für sie betete. Aber die Jünger wollten sie wegschicken.14 tDoch Jesus sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn für Menschen wie sie ist Gottes neue Welt bestimmt.«15 Er legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Danach zog er weiter.

Die Reichen und die neue Welt Gottes

16 (Markus 10, 17-31; Lukas 18, 18-30)
Ein junger Mann kam mit der Frage zu Jesus: »Lehrer, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen?«17 Jesus entgegnete: »Wieso fragst du mich nach dem Guten? Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott. Du kannst ewiges Leben bekommen, wenn du Gottes Gebote befolgst.«18 »Welche denn?«, fragte der Mann, und Jesus antwortete: »Du sollst nicht töten! Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen! Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!19 Ehre deinen Vater und deine Mutter, und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.«t20 »Daran habe ich mich immer gehalten! Was muss ich denn noch tun?«, wollte der junge Mann wissen.

21 tJesus antwortete: »Wenn du vollkommen sein willst, dann verkauf, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm, und folge mir nach.«22 Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg, denn er war sehr reich.

23 tDa sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Eins ist sicher: Ein Reicher hat es sehr schwer, in Gottes neue Welt zu kommen.24 Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes neue Welt kommt.«25 Darüber waren die Jünger entsetzt und fragten sich: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«26 tJesus sah sie an und sagte: »Für Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich!«

27 tJetzt fragte Petrus: »Aber wie ist es nun mit uns? Wir haben doch alles aufgegeben und sind mit dir gegangen. Was bekommen wir dafür?«28 tJesus antwortete: »Das sollt ihr wissen, die ihr mit mir geht: Wenn der Menschensohn auf dem Thron der Herrlichkeit sitzen und über Gottes neue Welt herrschen wird, werdet ihr ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.29 Jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Frau, seine Kinder oder seinen Besitz zurücklässt, um mir zu folgen, wird dies alles hundertfach zurückerhalten und das ewige Leben empfangen.

30 tViele, die jetzt einen großen Namen haben, werden dann unbedeutend sein. Und andere, die heute die Letzten sind, werden dort zu den Ersten gehören.«

Jule | 10.19.11 | allgemeines, Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 8 – 11 (Hoffnung für alle)

Matthäus 8

Jesus heilt einen Aussätzigen

1 (Markus 1, 40-45; Lukas 5, 12-16)
Eine große Menschenmenge folgte Jesus, als er vom Berg herabstieg.2 Da kam ein Aussätziger und fiel vor Jesus nieder: »Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen!«

3 Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: »Ich will es tun! Sei gesund!« Im selben Augenblick war der Mann von seiner Krankheit geheilt.4 tDa befahl ihm Jesus: »Sag niemandem etwas, sondern geh sofort zum Priester, und lass dich von ihm untersuchen. Bring das Opfer dar, wie es Mose vorgeschrieben hat.t So werden die Priester sehen, dass ich im Auftrag Gottes handle.«

Ein römischer Hauptmann vertraut Jesus

5 (Lukas 7, 1-10; 13, 28-30; Johannes 4, 46-53)
Als Jesus in Kapernaum eintraf, kam ein römischer Hauptmann zu ihm6 und sagte: »Herr, heile meinen Diener! Er liegt gelähmt im Bett und leidet entsetzlich.«7 Jesus antwortete: »Ich will mitkommen und ihn heilen.«8 tDer Hauptmann erwiderte: »Herr, ich bin nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund.9 Auch ich habe Vorgesetzte, denen ich gehorchen muss, und ich erteile selbst Befehle an meine Soldaten. Wenn ich zu einem sage: ›Geh!‹, dann geht er. Befehle ich einem anderen: ›Komm!‹, dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: ›Tu dies!‹, dann führt er meinen Auftrag aus.«

10 Als Jesus das hörte, wunderte er sich sehr. Er sagte zu den Menschen, die ihm gefolgt waren: »Eins ist sicher: Unter allen Juden in Israel bin ich keinem Menschen mit einem so festen Glauben begegnet.11 tUnd ich sage euch: Viele Menschen aus aller Welt werden kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmel das Freudenfest feiern.12 Aber die ursprünglich für Gottes neue Welt bestimmt waren, werden in die tiefste Finsternis hinausgestoßen, wo es nur Heulen und ohnmächtiges Jammern geben wird.«

13 tDann sagte Jesus zu dem Hauptmann: »Geh wieder nach Hause! Was du geglaubt hast, ist Wirklichkeit geworden.« Zur selben Zeit wurde der Diener gesund.

Viele werden geheilt

14 (Markus 1, 29-34; Lukas 4, 38-41)
tAls Jesus in das Haus des Petrus kam, lag dessen Schwiegermutter mit hohem Fieber im Bett.15 tJesus ergriff ihre Hand, und sofort war das Fieber verschwunden. Sie konnte sogar aufstehen und für ihre Gäste sorgen.

16 Am selben Abend brachte man viele von Dämonen beherrschte Menschen zu Jesus. Er brauchte nur ein Wort zu sagen, und die Besessenen wurden frei und alle Kranken geheilt.17 Dies geschah, damit sich die Vorhersage des Propheten Jesaja erfüllte: »Er nahm unsere Leiden auf sich und heilte unsere Krankheiten.«t

Nachfolge duldet keinen Aufschub

18 (Lukas 9, 57-62)
Als Jesus merkte, dass die Menschenmenge um ihn immer größer wurde, ließ er sich von seinen Jüngern über den See an das andere Ufer rudern.19 Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: »Lehrer, ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin!«20 tJesus antwortete ihm: »Die Füchse haben ihren Bau, die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.«

21 tEiner, der zu seinen Jüngern gehörte, bat Jesus: »Herr, ich will erst noch meinen Vater bestatten, aber dann möchte ich mit dir ziehen.t«22 Doch Jesus erwiderte: »Komm jetzt mit mir, und überlass es den Toten, ihre Toten zu begraben!«

Herr über Wind und Wellen

23 (Markus 4, 35-41; Lukas 8, 22-25)
Danach stieg Jesus in ein Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg.24 Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, so dass die Wellen ins Boot schlugen. Aber Jesus schlief.25 Da weckten ihn die Jünger und riefen voller Angst: »Herr, hilf uns, wir gehen unter!«26 tJesus antwortete: »Warum habt ihr Angst? Habt ihr denn kein Vertrauen zu mir?« Dann stand er auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Sofort legte sich der Sturm, und es wurde ganz still.

27 Alle fragten sich voller Staunen: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«

Von Dämonen beherrschte Menschen werden frei

28 (Markus 5, 1-20; Lukas 8, 26-39)
Als Jesus am anderen Seeufer die Gegend um Gadara erreichte, liefen ihm zwei Männer entgegen, die von Dämonen beherrscht wurden. Sie hausten in Grabhöhlen und waren so gefährlich, dass sich niemand in ihre Nähe wagte.29 tSie fingen an zu schreien: »Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Bist du gekommen, um uns schon jetzt zu quälen?«

30 In einiger Entfernung wurde eine große Schweineherde gehütet.31 Die Dämonen baten ihn: »Wenn du uns schon austreibst, dann lass uns wenigstens in diese Schweineherde fahren!«32 Jesus befahl ihnen: »Ja, fort mit euch!« Da ließen die Dämonen die Männer frei, bemächtigten sich der Schweine, und die ganze Herde stürzte den Abhang hinunter und ertrank im See.

33 Verstört flohen die Hirten in die Stadt und erzählten, wie die Besessenen befreit worden waren.

34 Nun liefen alle Leute aus der Stadt Jesus entgegen. Sie baten ihn, ihre Gegend wieder zu verlassen.

Matthäus 9

Jesus hat die Macht, Sünden zu vergeben

1 (Markus 2, 1-12; Lukas 5, 17-26)
tJesus stieg in ein Boot und fuhr über den See zurück nach Kapernaum, wo er wohntet.2 tDort brachten sie auf einer Trage einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren festen Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Hab keine Angst, mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.«

3 t»Dieser Gotteslästerer!«, dachten sich einige Schriftgelehrte.4 tJesus durchschaute sie und fragte: »Warum habt ihr so böse Gedanken?5 Ist es leichter zu sagen: ›Dir sind deine Sünden vergeben!‹ oder diesen Gelähmten zu heilen?6 tAber ich will euch zeigen, dass der Menschensohn die Macht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben!« Und er forderte den Gelähmten auf: »Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause!«7 Da stand der Mann auf und ging nach Hause.8 Als die Leute das sahen, erschraken sie. Sie lobten Gott, der den Menschen so große Macht gegeben hatte.

Der Zolleinnehmer Matthäus

9 (Markus 2, 13-17; Lukas 5, 27-32)
tAls Jesus durch die Stadt ging, sah er den Zolleinnehmer Matthäus am Zoll sitzen. Jesus forderte ihn auf: »Komm, geh mit mir!« Sofort stand Matthäus auf und folgte ihm.

10 Später war Jesus mit seinen Jüngern bei Matthäus zu Gast. Matthäus hatte viele Zolleinnehmer eingeladen und andere Leute mit schlechtem Ruf.11 t»Weshalb gibt sich euer Lehrer mit solchem Gesindel ab?«, fragten die Pharisäer seine Jünger.12 Jesus hörte das und antwortete: »Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken!13 tBegreift doch endlich, was Gott meint, wenn er sagt: ›Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, dass ihr barmherzig seid.‹t Ich bin gekommen, um Menschen in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, die ohne ihn leben – und nicht solche, die sich sowieso an seine Gebote halten.«

Neue Formen für das neue Leben

14 (Markus 2, 18-22; Lukas 5, 33-39)
tEines Tages kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und erkundigten sich: »Warum fasten deine Jünger eigentlich nicht wie wir und die Pharisäer?«15 tJesus fragte: »Sollen die Hochzeitsgäste denn traurig sein, solange der Bräutigam noch bei ihnen ist? Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen genommen wird. Dann werden sie fasten.

16 Niemand flickt ein altes Kleid mit neuem Stoff. Der alte Stoff würde an der Flickstelle doch wieder reißen, und das Loch würde nur noch größer.17 Ebenso füllt niemand jungen, gärenden Wein in alte, brüchige Schläuche. Sonst platzen sie, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche! Nur so bleibt beides erhalten.«

Macht über Krankheit und Tod

18 (Markus 5, 21-43; Lukas 8, 40-56)
Als Jesus noch mit ihnen redete, kam ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu ihm, warf sich vor ihm nieder und sagte: »Meine Tochter ist gerade gestorben. Aber du kannst sie wieder lebendig machen. Komm doch und leg deine Hände auf sie!«

19 Während Jesus mit seinen Jüngern zum Haus des Mannes ging,20 tberührte eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt, von hinten heimlich eine Quaste seines Gewandes.21 tDenn sie dachte: »Wenn ich wenigstens seine Kleider berühren kann, werde ich bestimmt gesund.«22 tJesus drehte sich um, sah sie an und sagte: »Sei unbesorgt, meine Tochter! Dein Glaube hat dir geholfen.« Im selben Augenblick war die Frau gesund.

23 Jesus kam zum Haus des Synagogenvorstehers. Als er den Tumult der Leute sah und die Trauermusik hörte, sagte er:24 t»Geht alle hinaus! Das Mädchen ist nicht tot, es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus.25 tAls die Leute endlich hinausgetrieben waren, trat Jesus in das Zimmer des Mädchens und nahm die Hand des Kindes. Da stand das Mädchen auf und war gesund.26 Die Nachricht davon verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Gegend.

Blinde sehen

27 tAls Jesus weiterging, liefen ihm zwei Blinde nach und schrien: »Du Sohn Davids! Hilf uns doch!«28 Sie folgten ihm bis in das Haus, in dem er wohnte. Jesus fragte sie: »Glaubt ihr denn, dass ich euch helfen kann?« »Ja, Herr!«, antworteten sie.29 tDa berührte er ihre Augen und sagte: »Was ihr mir zutraut, das soll sich erfüllen.«30 tSofort konnten sie sehen. Jesus aber befahl ihnen nachdrücklich: »Niemand darf von eurer Heilung erfahren.«31 Trotzdem gingen sie los und erzählten in der ganzen Gegend von Jesus.

Jesus heilt – der Widerstand wächst

32 Als die beiden gegangen waren, brachte man einen Stummen zu ihm, der von einem bösen Geist beherrscht wurde.33 tJesus trieb diesen Dämon aus, und sofort konnte der Mann reden. Darüber wunderten sich die Leute sehr und riefen: »So etwas haben wir in Israel noch nie erlebt!«

34 tAber die Pharisäer redeten ihnen ein: »Er hat seine Macht vom Obersten aller Dämonen bekommen, darum kann er die Menschen von bösen Geistern befreien.«

Jesus hat Mitleid mit den Menschen

35 (Markus 6, 34; Lukas 10, 2)
tDanach zog Jesus durch die Städte und Dörfer. Er sprach in den Synagogen und verkündete überall im Land die rettende Botschaft von Gottes neuer Welt. Wohin er auch kam, heilte er alle Krankheiten und Leiden.36 tAls er die vielen Menschen sah, hatte er großes Mitleid mit ihnen. Sie waren hilflos und verängstigt wie eine Schafherde ohne Hirte.

37 »Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter«, sagte Jesus zu seinen Jüngern.

38 »Darum bittet den Herrn, dass er noch mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen!«

Matthäus 10

Die zwölf Apostel

1 (Markus 3, 13-19; Lukas 6, 13-16; Apostelgeschichte 1, 13)
In dieser Zeit rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Macht, böse Geister auszutreiben und die Kranken und Leidenden zu heilen.

2 tDas sind die Namen der zwölf Apostel: Simon, den man auch Petrus nannte, und sein Bruder Andreas; Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes;3 tPhilippus und Bartholomäus; Thomas und Matthäus, der ehemalige Zolleinnehmer; Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus;4 tSimon, der ehemalige Freiheitskämpfer, und Judas Iskariot, der Jesus später verriet.

Der Auftrag an die Apostel

5 (Markus 6, 7-11; Lukas 9, 1-6; 10, 3-12)
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gab ihnen folgenden Auftrag: »Geht nicht zu den Nichtjuden oder in die Städte der Samariter,6 tsondern geht nur zu den Menschen aus dem Volk Israel, die sich von Gott entfernt haben. Sie sind wie Schafe, die ohne ihren Hirten verloren sind.7 tIhnen sollt ihr diese Nachricht bringen: ›Jetzt beginnt Gottes neue Welt!‹

8 tHeilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige gesund und treibt Dämonen aus!
Tut alles, ohne etwas dafür zu verlangen, denn ihr habt auch die Kraft dazu ohne Gegenleistung bekommen.9 Nehmt kein Geld mit auf die Reise, weder Goldstücke noch Silber- oder Kupfermünzen,10 tauch keine Tasche, kein zweites Hemd, keine Schuhe und keinen Wanderstock. Denn weil ihr den Menschen dient, sollen sie für euch sorgen.

11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, dann sucht jemanden, der würdig ist, euch aufzunehmen. Dort bleibt, bis ihr weiterzieht.12 Wenn ihr in ein Haus eintretet, dann sagt: ›Friede sei mit euch!‹13 Wenn seine Bewohner euch und eure Botschaft annehmen,t so wird der Friede, den ihr bringt, in diesem Haus bleiben. Tun sie dies nicht, so wird der Friede nicht bei ihnen sein.

14 tWenn ihr in einer Stadt oder in einem Haus nicht willkommen seid und man eure Botschaft nicht hören will, so geht fort und schüttelt den Staub von euren Füßen als Zeichen dafür, dass ihr die Stadt dem Urteil Gottes überlasstt.15 tIch sage euch: Den Einwohnern von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts besser ergehen als den Menschen einer solchen Stadt.«

Jünger müssen mit Widerstand rechnen

16 (Markus 13, 9-13;Lukas 12, 11-12; 21, 12-19)
t»Hört mir zu: Ich schicke euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid klug wie Schlangen, aber ohne Verschlagenheit wie Tauben.17 tNehmt euch in Acht vor den Menschen! Denn sie werden euch vor die Gerichte zerren, und in den Synagogen wird man euch auspeitschen.18 tNur weil ihr zu mir gehört, werdet ihr vor Machthabern und Königen verhört werden. Dort werdet ihr meine Botschaft bezeugen, denn sie und alle Völker müssen von mir erfahren.

19 tWenn sie euch vor Gericht bringen, braucht ihr euch nicht darum zu sorgen, was ihr aussagen sollt! Denn zur rechten Zeit wird Gott euch das rechte Wort geben.20 Nicht ihr werdet es sein, die Rede und Antwort stehen, sondern der Geist eures Vaters im Himmel wird durch euch sprechen.

21 In dieser Zeit wird ein Bruder den anderen dem Henker ausliefern. Väter werden ihre eigenen Kinder anzeigen. Kinder werden gegen ihre Eltern vorgehen und sie hinrichten lassen.22 tAlle Welt wird euch hassen, weil ihr euch zu mir bekennt. Aber wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet.

23 tWenn man euch in der einen Stadt verfolgt, dann flieht in eine andere. Ich versichere euch: Noch ehe ihr meinen Auftrag in allen Städten Israels ausgeführt habt, wird der Menschensohn kommen.24 Ein Schüler steht nicht über seinem Lehrer, und ein Diener hat es nicht besser als sein Herr.25 tSie können zufrieden sein, wenn es ihnen genauso geht wie ihren Lehrern und Herren. Wenn sie aber den Herrn des Hauses schon Obersten Teufelt genannt haben, was werden sie erst zu seinen Angehörigen sagen?«

Habt keine Angst vor den Menschen!

26 (Lukas 12, 2-9; Markus 8, 38)
»Fürchtet euch nicht vor denen, die euch bedrohen. Denn jetzt kommt bald die Zeit, in der das Verborgene ans Licht kommt und alle Geheimnisse enthüllt werden.27 Was ich euch im Dunkeln sage, das gebt am helllichten Tag weiter! Was ich euch ins Ohr flüstere, das ruft vor aller Welt laut hinaus!28 tHabt keine Angst vor den Menschen, die zwar den Körper, aber nicht die Seele töten können! Fürchtet vielmehr Gott, der Leib und Seele in der Hölle vernichten kann.

29 Welchen Wert hat schon ein Spatz auf dem Dach? Man kann zwei von ihnen für einen Spottpreis kaufen! Trotzdem fällt keiner tot zur Erde, wenn es euer Vater nicht will.30 Bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.31 tDarum habt keine Angst! Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Spatzenschwarm.

32 Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde ich mich auch vor meinem Vater im Himmel bekennen.33 tWer aber vor den Menschen nicht zu mir steht, zu dem werde ich auch vor meinem Vater im Himmel nicht stehen.«

Konsequenzen der Nachfolge

34 (Lukas 12, 51-53; 14, 26-27;Markus 8, 34-35; Johannes 12, 25)
»Meint nur nicht, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Erde zu bringen. Nein, ich bringe Kampf!35 tIch werde Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Schwiegertochter und Schwiegermutter gegeneinander aufbringen.36 Die schlimmsten Feinde werden in der eigenen Familie sein.

37 tWer seinen Vater oder seine Mutter, seinen Sohn oder seine Tochter mehr liebt als mich, der ist es nicht wert, mein Jünger zu sein.38 tUnd wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir nachzufolgen, der kann nicht zu mir gehören.39 Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer es aber für mich einsetzt, der wird es für immer gewinnen.«

Nichts bleibt ohne Lohn

40 (Markus 9, 41; Lukas 10, 16;Johannes 13, 20)
t»Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt Gott auf, der mich gesandt hat.41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil Gott diesen beauftragt hat, der wird auch wie ein Prophet belohnt werden. Und wer einen Menschen aufnimmt, weil dieser nach Gottes Willen lebt, wird denselben Lohn wie dieser empfangen.

42 tWer einen meiner unbedeutendsten Jünger auch nur mit einem Schluck kaltem Wasser erfrischt, weil dieser zu mir gehört, der wird seinen Lohn erhalten. Darauf könnt ihr euch verlassen!«

Matthäus 11

1 Nachdem Jesus seinen zwölf Jüngern diese Anweisungen gegeben hatte, zog er weiter, um die Menschen in den Städten des Landes zu lehren und ihnen die rettende Botschaft zu verkünden.

Jesus und Johannes der Täufer

2 (Lukas 7, 18-30)
tJohannes der Täufer saß zu der Zeit im Gefängnis und hörte dort von den Taten Jesu Christi. Er schickte seine Jünger mit der Frage zu Jesus:3 t»Bist du wirklich der Retter, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?«

4 Jesus antwortete: »Geht zu Johannes zurück und erzählt ihm, was ihr hört und seht:5 tBlinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden wieder lebendig, und den Armen wird die rettende Botschaft verkündet.6 Und sagt ihm: Glücklich ist jeder, der nicht an mir Anstoß nimmt.«

7 tAls die Jünger des Johannes gegangen waren, wandte sich Jesus an die Menschen, die sich um ihn versammelt hatten, und fragte: »Was habt ihr von Johannes erwartet, als ihr zu ihm in die Wüste hinausgegangen seid? Wolltet ihr ein Schilfrohr sehen, das bei jedem Windhauch hin- und herschwankt?8 Oder wolltet ihr einen Mann in vornehmer Kleidung sehen? Dann hättet ihr in die Königspaläste gehen müssen!9 tOder wolltet ihr einem Propheten begegnen? Ja, Johannes ist ein Prophet, und mehr als das.10 Er ist der Mann, von dem es in der Heiligen Schrift heißt: ›Ich sende meinen Boten dir voraus, der dein Kommen ankündigt und die Menschen darauf vorbereitet.‹t11 Ja, ich versichere euch: Von allen Menschen, die je geboren wurden, ist keiner bedeutender als Johannes der Täufer. Trotzdem ist der Geringste in Gottes neuer Welt größer als er.12 Seit Johannes der Täufer da ist, beginnt Gottes neue Welt, wenn auch andere das mit Gewalt verhindern wollen.13 Das ganze Gesetz und die Propheten bis hin zu Johannes haben darauf hingewiesen.14 tWenn ihr es begreifen könnt: Johannes ist Elia, dessen Kommen angekündigt wurde.15 Hört genau auf das, was ich euch sage.«

Jesu Urteil über seine Zeitgenossen

16 (Lukas 7, 31-35; 10, 13-15)
»Wie soll ich die Menschen von heute beschreiben? Sie sind wie spielende Kinder auf der Straße, die ihren Freunden zurufen:17 ›Wir haben Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt. Dann haben wir Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.‹18 tJohannes fastete oft und trank keinen Wein. Da habt ihr gesagt: ›Der ist ja von einem bösen Geist besessen!‹19 tNun ist der Menschensohn gekommen, isst und trinkt wie jeder andere, und ihr beschimpft ihn: ›Er frisst und säuft, und seine Freunde sind die Zolleinnehmer und anderes Gesindel!‹ Doch wie Recht die Weisheit Gottes hat, erweist sich in dem, was sie bewirkt.«

20 Dann drohte Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte und die trotzdem nicht zu Gott umgekehrt waren:21 tt»Weh euch, ihr Einwohner von Chorazin und Betsaida! Wenn die Wunder, die ich bei euch getan habe, in den nichtjüdischen Städten Tyrus oder Sidon geschehen wären, ihre Einwohner hätten längst Trauerkleider angezogen, sich Asche auf den Kopf gestreut und wären zu Gott umgekehrt!22 Das kann ich euch versichern: Am Tag des Gerichts wird es Tyrus und Sidon besser ergehen als euch!23 tUnd du, Kapernaum, wirst du etwa zum Himmel erhoben werden? Nein, zur Hölle wirst du fahren! Wenn die Taten, die du erlebt hast, in Sodom geschehen wären, die Stadt würde noch heute stehen.24 tDarauf kannst du dich verlassen: Es wird Sodom am Gerichtstag besser ergehen als dir!«

Die neue Lebensordnung

25 (Lukas 10, 21-22)
tJesus betete: »Mein Vater, Herr über Himmel und Erde! Ich danke dir, dass du die Wahrheit vor den Klugen und Gebildeten verbirgst und sie den Unwissenden enthüllst.26 Ja, Vater, so entspricht es deinem Willen.27 tMein Vater hat mir alle Macht gegeben. Nur der Vater kennt den Sohn. Und nur der Sohn kennt den Vater und jeder, dem der Sohn ihn zeigt.

28 tKommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.29 Lasst euch von mir in den Dienst nehmen, und lernt von mir! Ich meine es gut mit euch und sehe auf niemanden herab. Bei mir findet ihr Ruhe für euer Leben.

30 tMir zu dienen ist keine Bürde für euch, meine Last ist leicht.«

Jule | 10.19.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 5 – 7 (Hoffnung für Alle)

Matthäus 5

Die Bergpredigt – Maßstäbe, die herausfordern

1 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm.2 Da begann er, sie zu unterweisen:

Wen Jesus glücklich nennt

3 (Lukas 6, 20-23)
t»Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört die neue Welt Gottes.

4 tGlücklich sind die Trauernden, denn sie werden Trost finden.

5 tGlücklich sind die Friedfertigen, denn sie werden die ganze Erde besitzen.

6 Glücklich sind, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden.

7 tGlücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.

8 tGlücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen.

9 tGlücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.

10 tGlücklich sind, die verfolgt werden, weil sie nach Gottes Willen leben. Denn ihnen gehört Gottes neue Welt.

11 tGlücklich könnt ihr sein, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt.

12 tJa, freut euch und jubelt, denn im Himmel werdet ihr dafür reich belohnt werden! Genauso haben sie die Propheten früher auch verfolgt.«

Salz und Licht: die Aufgabe der Jünger Jesu in der Welt

13 (Markus 4, 21; 9, 50; Lukas 8, 16; 11, 33; 14, 34-35)
t»Ihr seid für die Welt wie Salz. Wenn das Salz aber fade geworden ist, wodurch soll es seine Würzkraft wiedergewinnen? Es ist nutzlos geworden, man schüttet es weg, und die Leute treten darauf herum.

14 tIhr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.15 Man zündet ja auch keine Öllampe an und stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, dass sie allen im Haus Licht gibt.16 tGenauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. Sie werden eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel dafür loben.«

Gottes Gebote neu erfüllen

17 (Lukas 16, 17)
t»Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Ich werde vielmehr beides bekräftigen und erfüllen.

18 Denn das sage ich euch: Auch der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes behält seine Gültigkeit, solange Himmel und Erde bestehen.19 tWenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt oder andere dazu verleitet, der wird in Gottes neuer Welt nichts bedeuten. Wer aber anderen Gottes Gebote weitersagt und sich selbst danach richtet, der wird in Gottes neuer Welt großes Ansehen haben.20 tIch warne euch: Wenn ihr das Gesetz Gottes nicht besser erfüllt als die Pharisäer und Schriftgelehrten, kommt ihr nicht in Gottes neue Welt.«

Versöhnung mit dem Gegner

21 (Lukas 12, 57-59)
»Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ›Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht.‹t22 tDoch ich sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, den erwartet das Gericht. Wer zu seinem Bruder sagt: ›Du Idiot!‹, der wird vom Obersten Gericht verurteilt werden, und wer ihn verflucht, dem ist das Feuer der Hölle sicher.

23 Wenn du eine Opfergabe zum Altar bringst und dir fällt plötzlich ein, dass dein Bruder dir etwas vorzuwerfen hat,24 tdann lass dein Opfer am Altar zurück, geh zu deinem Bruder und versöhne dich mit ihm. Erst danach bring Gott dein Opfer dar.25 Setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst wird der Richter dich verurteilen, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis stecken.26 Und ich sage dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«

Kampf gegen die Sünde

27 (Matthäus 18, 8-9; Markus 9, 43-48)
»Ihr wisst, dass es im Gesetz heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹t28 Ich sage euch aber: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.

29 tWenn dich also dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du unversehrt in die Hölle geworfen wirst.30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, verstümmelt zu sein, als unversehrt in die Hölle geworfen zu werden.«

Ehescheidung

31 (Matthäus 19, 9; Markus 10, 11-12; Lukas 16, 18)
»Bisher hieß es: ›Wer sich von seiner Frau trennen will, soll ihr eine Scheidungsurkunde geben.‹t32 tIch sage euch aber: Wer sich von seiner Frau trennt, obwohl sie ihn nicht betrogen hat, der treibt sie zum Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht Ehebruch.«

Keine Beteuerungen!

33 »Ihr kennt auch diese Anweisung des Gesetzes: ›Du sollst keinen Meineid schwören und alles halten, was du vor Gott versprochen hast.‹t34 tIch sage euch aber: Schwört überhaupt nicht! Schwört weder beim Himmel – denn er ist Gottes Thron –35 noch bei der Erde – denn sie ist der Schemel, auf dem seine Füße ruhen. Beruft euch auch nicht auf Jerusalem, denn sie ist die Stadt Gottes.t36 Verbürge dich auch nicht mit deinem Kopf für etwas, denn du kannst ja nicht einmal ein einziges Haar weiß oder schwarz wachsen lassen.37 tSag einfach ›Ja‹ oder ›Nein‹. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, dass du dich vom Bösen bestimmen lässt.«

Vergeltung durch Liebe

38 (Lukas 6, 27-30.32-36)
»Es heißt auch: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn!‹t39 tIch sage euch aber: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin!40 tWenn einer dich vor Gericht bringen will, um dein Hemd zu bekommen, so gib ihm auch noch den Mantel!41 Und wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei Meilen mit ihm!42 tGib jedem, der dich um etwas bittet, und weise keinen ab, der etwas von dir leihen will.

43 Es heißt bei euch: ›Liebt eure Freunde und hasst eure Feinde!‹t44 tIch sage aber: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen!45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne für Böse wie für Gute scheinen, und er lässt es regnen für Fromme und Gottlose.46 Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Zolleinnehmer, die sonst nur auf ihren Vorteil aus sindt!47 Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen.

48 tIhr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel.«

Matthäus 6

Gutes tun

1 t»Hütet euch davor, nur deshalb Gutes zu tun, damit die Leute euch bewundern. Sonst könnt ihr von eurem Vater im Himmel keinen Lohn mehr erwarten.2 Wenn du einem Armen etwas gibst, dann posaune es nicht hinaus wie die Heuchler. Sie reden davon in den Synagogen und an jeder Straßenecke, um von allen gelobt zu werden. Das sage ich euch: Diese Leute haben sich ihren Lohn schon selber ausbezahlt.3 Wenn du jemandem hilfst, dann soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut;4 niemand soll davon erfahren. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.«

Wie man beten soll

5 (Markus 11, 25-26; Lukas 11, 2-4)
t»Betet nicht wie die Heuchler! Sie beten gern in den Synagogen und an den Straßenecken, um gesehen zu werden. Ich sage euch: Diese Leute haben sich ihren Lohn schon selber ausbezahlt!6 Wenn du beten willst, geh in dein Zimmer, schließ die Tür hinter dir zu, und bete zu deinem Vater. Und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen.

7 Leiere nicht endlose Gebete herunter wie Leute, die Gott nicht kennen. Sie meinen, sie würden bei Gott etwas erreichen, wenn sie nur viele Worte machen.8 Folgt nicht ihrem schlechten Beispiel, denn euer Vater weiß genau, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn um etwas bittet.

9 tIhr sollt deshalb so beten:
›Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name soll geehrt werden.

10 tLass deine neue Welt beginnen. Dein Wille geschehe hier auf der Erde, wie er im Himmel geschieht.

11 tGib uns auch heute wieder, was wir zum Leben brauchen.

12 tVergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die uns Unrecht getan haben.

13 tLass uns nicht in Versuchung geraten, dir untreu zu werden,t und befreie uns vom Bösen. Denn dir gehören Herrschaft, Macht und Ehre für alle Zeiten. Amen!t‹

14 tEuer Vater im Himmel wird euch vergeben, wenn ihr den Menschen vergebt, die euch Unrecht getan haben.15 Wenn ihr ihnen aber nicht vergeben wollt, dann wird Gott auch eure Schuld nicht vergeben.«

Verhalten beim Fasten

16 t»Wenn ihr fastet, dann schaut nicht so drein wie die Heuchler! Sie setzen eine wehleidige Miene auf, damit jeder merkt, dass sie fasten. Ich sage euch: Diese Leute haben sich ihren Lohn schon selber ausbezahlt!17 Wenn du fastest, dann pflege dein Äußeres so,18 dass keiner etwas von deinem Verzicht merkt – außer deinem Vater im Himmel. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich belohnen.«

Unvergänglicher Reichtum

19 (Lukas 12, 33-34)
t»Häuft in dieser Welt keine Reichtümer an! Ihr wisst, wie schnell Motten und Rost sie zerfressen oder Diebe sie stehlen!20 Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, die unvergänglich sind und die kein Dieb mitnehmen kann.21 Wo nämlich eure Schätze sind, da wird auch euer Herz sein.«

Licht und Finsternis

22 (Lukas 11, 34-36)
»Das Auge gibt dir Licht. Wenn deine Augen das Licht einlassen, wirst du auch im Licht leben.23 Verschließen sich deine Augen dem Licht, lebst du in Dunkelheit. Wenn aber das Licht in deinem Innern erloschen ist, wie tief ist dann die Finsternis!«

Macht euch keine Sorgen!

24 (Lukas 12, 22-31; 16, 13)
t»Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben.

25 tDarum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben bedeutet mehr als Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung.26 tSeht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr ihm viel wichtiger seid?27 Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern.

28 Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch an, wie die Lilien auf den Wiesen blühen! Sie können weder spinnen noch weben.29 tIch sage euch, selbst König Salomo war in seiner ganzen Herrlichkeit nicht so prächtig gekleidet wie eine dieser Blumen.30 tWenn Gott sogar das Gras so schön wachsen lässt, das heute auf der Wiese grünt, morgen aber schon verbrannt wird, wie könnte er euch dann vergessen? Vertraut ihr Gott so wenig?

31 tZerbrecht euch also nicht mehr den Kopf mit Fragen wie: ›Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?‹32 Mit solchen Dingen beschäftigen sich nur Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht.33 tSorgt euch vor allem um Gottes neue Welt, und lebt nach Gottes Willen! Dann wird er euch mit allem anderen versorgen.

34 Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat.«

Matthäus 7

Verurteilt niemanden!

1 (Lukas 6, 37-38.41-42)
t»Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt.2 tDenn so wie ihr jetzt andere verurteilt, werdet auch ihr verurteilt werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere legt, wird man euch selber messen.

3 Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?4 Du sagst: ›Mein Bruder, komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹ Dabei hast du selbst einen Balken im Auge!5 Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen.

6 tWerft, was heilig ist, nicht vor die Hunde! Sie werden euch angreifen und in Stücke reißen. Und werft eure Perlen nicht vor die Säue! Sie werden die Perlen nur zertreten!«

Gott erhört Gebete

7 (Lukas 11, 5-13)
t»Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet!8 Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.

9 Würde jemand von euch seinem Kind einen Stein geben, wenn es um ein Stück Brot bittet?10 Oder eine giftige Schlange, wenn es um einen Fisch bittet?11 tWenn schon ihr hartherzigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes schenken, die ihn darum bitten!

12 tSo wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch. Denn das ist die Botschaft des Gesetzes und der Propheten.«

Zwei Wege

13 (Lukas 13, 24)
»Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso der Weg dorthin! Viele Menschen gehen ihn.14 tAber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dorthin ist schmal. Deshalb finden ihn nur wenige.«

Eine Warnung vor falschen Propheten

15 (Lukas 6, 43-45)
t»Nehmt euch in Acht vor denen, die in Gottes Namen auftreten und falsche Lehren verbreiten! Sie tarnen sich als sanfte Schafe, aber in Wirklichkeit sind sie reißende Wölfe.16 tWie man einen Baum an seiner Frucht erkennt, so erkennt man sie an dem, was sie tun. Weintrauben kann man nicht von Dornbüschen und Feigen nicht von Disteln ernten.

17 tEin guter Baum bringt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte.18 Ein guter Baum wird keine schlechten Früchte tragen und ein kranker Baum keine guten.19 tJeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und verbrannt.20 Ebenso werdet ihr die falschen Propheten an ihren Taten erkennen.«

21 (Lukas 6, 46; 13, 26-27)
t»Nicht, wer mich dauernd ›Herr‹ nennt, wird in Gottes neue Welt kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.22 Am Tag des Gerichts werden zwar viele sagen: ›Aber Herr, wir haben doch als deine Propheten das weitergesagt, was du selbst uns aufgetragen hast! Wir haben doch in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mächtige Taten vollbracht!‹23 tAber ich werde ihnen antworten: ›Ich kenne euch nicht, denn ihr habt nicht nach meinem Willen gelebt. Geht mir aus den Augen!‹«

Ein festes Fundament

24 (Lukas 6, 47-49)
»Wer meine Worte hört und danach handelt, der ist klug. Man kann ihn mit einem Mann vergleichen, der sein Haus auf felsigen Grund baut.25 Wenn ein Wolkenbruch niedergeht, das Hochwasser steigt und der Sturm am Haus rüttelt, wird es trotzdem nicht einstürzen, weil es auf Felsengrund gebaut ist.26 tWer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut.27 Denn wenn ein Wolkenbruch kommt, die Flut das Land überschwemmt und der Sturm um das Haus tobt, wird es aus allen Fugen geraten und krachend einstürzen.«

Die Wirkung der Bergpredigt

28 tAls Jesus seine Rede beendet hatte, waren die Zuhörer von seinen Worten tief beeindruckt.

29 Denn anders als ihre Schriftgelehrten sprach Jesus mit einer Vollmacht, die Gott ihm verliehen hatte.

Jule | 10.19.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 1 – 4 (Hoffnung für alle)

Matthäus 1

Die Vorfahren Jesu

1 (Lukas 3, 23-38)
tDieses Buch berichtet die Geschichte von Jesus Christus. Er ist Davids und Abrahams Nachkomme.2 tAbraham war der Vater Isaaks. Von Isaak stammten in direkter Linie ab: Jakob (der Vater von Juda und seinen Brüdern) –3 tJuda – Perez (Perez und Serach waren die Söhne Tamars) – Hezron –4 Ram – Amminadab – Nachschon –5 tSalmon – Boas (Sohn der Rahab) – Obed (Sohn der Ruth) – Isai –6 tKönig David – Salomo (seine Mutter war Urias Frau) –7 tRehabeam – Abija – Asa –8 Joschafat – Joram – Usija –9 Jotam – Ahas – Hiskia –10 Manasse – Amon – Josia –11 tJojachin und seine Brüder (geboren zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft) –12 tSchealtiël (geboren nach der babylonischen Gefangenschaft) – Serubbabel –13 Abihud – Eljakim – Asor –14 Zadok – Achim – Eliud –15 Eleasar – Mattan – Jakob.16 tJakob war der Vater Josefs. Josef war der Mann Marias. Sie brachte Jesus zur Welt, der Christus genannt wird.

17 Von Abraham bis zu König David sind es also vierzehn Generationen. Auch von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind es vierzehn Generationen, und von dieser Zeit bis zu Christus noch einmal vierzehn.

Gott wird Mensch

18 (Lukas 1, 26 – 2, 20)
tUnd so wurde Jesus Christus geboren: Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt. Noch vor der Ehe erwartete Maria – durch den Heiligen Geist – ein Kind.19 tJosef wollte nach Gottes Geboten handeln, aber auch Maria nicht öffentlich bloßstellen. So überlegte er, die Verlobung stillschweigend aufzulösen.20 Noch während er nachdachte, erschien ihm im Traum ein Engel Gottes und sagte: »Josef, du Nachkomme Davids, zögere nicht, Maria zu heiraten! Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.21 tSie wird einen Sohn bekommen, den sollst du Jesus nennen. Denn er wird die Menschen seines Volkes von ihren Sünden befreien.«

22 Dies alles geschah, damit sich erfüllte, was der Herr durch seinen Propheten vorhergesagt hatte:23 »Eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn bekommen. Den wird man Immanuel nennen.«t Das bedeutet: »Gott ist mit uns!«

24 Als Josef erwachte, tat er, was ihm der Engel befohlen hatte, und heiratete Maria.

25 Er schlief aber nicht mit ihr bis zur Geburt ihres Sohnes. Josef gab ihm den Namen Jesus.

Matthäus 2

Gelehrte suchen den neuen König

1 tJesus wurde in Bethlehem geboren, einer kleinen Stadt in Judäa. Herodes war damals König. Einige Sterndeuter kamen aus dem Orient nach Jerusalem und erkundigten sich:2 »Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind aus dem Osten hierher gekommen, um ihm die Ehre zu erweisen.«

3 Als König Herodes das hörte, war er bestürzt und mit ihm alle Einwohner Jerusalems.4 Er rief die Hohenpriester und Schriftgelehrten zusammen und fragte sie: »Wo soll dieser versprochene Rettert geboren werden?«5 tSie antworteten: »In Bethlehem, im Land Judäa. So heißt es schon im Buch des Propheten:6 ›Bethlehem, du bist keineswegs die unbedeutendste Stadt im Land Judäa. Denn aus dir kommt der Herrscher, der mein Volk Israel führen wird.‹t«

7 Da rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und fragte sie, wann sie zum ersten Mal den Stern gesehen hätten. Anschließend schickte er sie nach Bethlehem und bat sie:8 »Sucht nach dem Kind, und gebt mir Nachricht, wenn ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm Ehre erweisen.«

9 Nach diesem Gespräch gingen die Sterndeuter nach Bethlehem. Der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, führte sie. Er blieb über dem Haus stehen, in dem das Kind war.10 Da kannte ihre Freude keine Grenzen.11 tSie gingen in das Haus, wo sie das Kind mit seiner Mutter Maria fanden, knieten vor ihm nieder und ehrten es wie einen König. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe.

12 Im Traum befahl ihnen Gott, nicht mehr zu Herodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg.

Flucht nach Ägypten

13 Nachdem die Sterndeuter fortgezogen waren, erschien ein Engel Gottes Josef im Traum und befahl ihm: »Steh schnell auf, und flieh mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten! Bleibt so lange dort, bis ich euch zurückrufe, denn Herodes sucht das Kind und will es umbringen.«14 Da brach Josef noch in der Nacht mit Maria und dem Kind nach Ägypten auf.15 Dort blieben sie bis zum Tod von Herodes. So erfüllte sich, was der Herr durch seinen Propheten angekündigt hatte: »Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen.«t

Jesus soll getötet werden

16 tHerodes war außer sich vor Zorn, als er merkte, dass ihn die Sterndeuter hintergangen hatten. Er ließ alle Jungen unter zwei Jahren in Bethlehem und Umgebung umbringen. Denn nach den Angaben der Sterndeuter musste das Kind in diesem Alter sein.17 So erfüllte sich die Vorhersage des Propheten Jeremia:18 »Schreie der Angst hört man in der Stadt Rama, das Klagen nimmt kein Ende. Rahel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten lassen, denn ihre Kinder wurden ihr genommen.«t

Rückkehr aus Ägypten

19 Als Herodes gestorben war, erschien Josef wieder ein Engel Gottes im Traum und sagte zu ihm:20 t»Steh auf und kehre mit dem Kind und seiner Mutter heim ins Land Israel! Die Leute, die das Kind töten wollten, sind gestorben.«

21 Da ging Josef mit Maria und dem Kind nach Israel zurück.

22 Als er aber erfuhr, dass Archelaus, der Sohn des Herodes, König von Judäa geworden war, bekam er Angst. Gott gab ihm im Traum die Anweisung, in die Provinz Galiläa zu ziehen.

23 tSo kamen sie in die Stadt Nazareth und ließen sich dort nieder. Dadurch erfüllte sich, was die Propheten über Christus vorhergesagt hatten: »Man wird ihn den Nazarener nennen.«

Matthäus 3

Johannes der Täufer ruft: »Kehrt um zu Gott!«

1 (Markus 1, 2-8; Lukas 3, 1-18; Johannes 1, 19-28)
In dieser Zeit fing Johannes der Täufer an, in der judäischen Wüste zu predigen.2 tEr rief: »Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt.«3 Der Prophet Jesaja hatte die Aufgabe des Johannes so beschrieben: »Ein Bote wird in der Wüste rufen: ›Macht den Weg frei für den Herrn! Räumt alle Hindernisse weg!‹t«

4 tJohannes trug ein aus Kamelhaar gewebtes Gewand, das von einem Lederriemen zusammengehalten wurde. Er ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig.5 Viele Menschen aus Jerusalem, aus dem Jordantal und aus der ganzen Provinz Judäa kamen zu ihm.6 Sie bekannten ihre Sünden und ließen sich von ihm im Jordan taufen.

7 tAls er aber sah, dass auch viele Pharisäer und Sadduzäer kamen, um sich taufen zu lassen, wies er sie ab: »Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, dass ihr dem kommenden Gericht Gottes entrinnen werdet?8 tZeigt erst einmal durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt!9 tBildet euch nur nicht ein, ihr könntet euch damit herausreden: ›Abraham ist unser Vater!‹ Ich sage euch: Gott kann selbst aus diesen Steinen hier Nachkommen Abrahams hervorbringen.

10 tSchon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.11 tWer umkehrt zu Gott, den taufe ich mit Wasser. Aber nach mir wird einer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe nachzutragen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.12 tSchon hat er die Schaufel in seiner Hand, mit der er die Spreu vom Weizen trennt. Den Weizen wird er in seine Scheunen bringen, die Spreu aber wird er verbrennen, und niemand kann dieses Feuer löschen.«

Jesus lässt sich taufen

13 (Markus 1, 9-11; Lukas 3, 21-22; Johannes 1, 32-34)
tAuch Jesus kam aus seiner Heimat in Galiläa an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen.14 tAber Johannes versuchte, ihn davon abzubringen: »Ich müsste eigentlich von dir getauft werden, und du kommst zu mir?«15 Jesus erwiderte: »Lass es so geschehen, denn wir müssen alles tun, was Gott willt.« Da gab Johannes nach.

16 tGleich nach der Taufe stieg Jesus wieder aus dem Wasser. Der Himmel öffnete sich über ihm, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.

17 tGleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: »Dies ist mein geliebter Sohn, der meine ganze Freude ist.«

Matthäus 4

Wenn du Gottes Sohn bist, beweise es!

1 (Markus 1, 12-13; Lukas 4, 1-13)
tDanach wurde Jesus vom Geist Gottes in die Wüste geführt, wo er den Versuchungen des Teufels ausgesetzt sein sollte.2 tVierzig Tage und Nächte lang aß er nichts. Der Hunger quälte ihn.3 Da kam der Teufel und stellte ihn auf die Probe. Er forderte ihn heraus: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann mach aus diesen Steinen Brot!«4 Aber Jesus wehrte ab: »Nein, denn es steht in der Heiligen Schrift: ›Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was Gott ihm zusagt!‹t«

5 Da nahm ihn der Teufel mit nach Jerusalem und stellte ihn auf die höchste Stelle des Tempels.6 »Spring hinunter!«, forderte er Jesus auf. »Du bist doch Gottes Sohn! Und in der Heiligen Schrift steht: ›Gott wird seine Engel schicken. Sie werden dich auf Händen tragen, und du wirst dich nicht einmal an einem Stein verletzen!‹t«7 Jesus entgegnete ihm: »Es steht aber auch in der Schrift: ›Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht herausfordern!‹t«

8 tNun führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer ganzen Pracht.9 »Das alles gebe ich dir, wenn du vor mir niederkniest und mich anbetest«, sagte er.10 Aber Jesus wies ihn ab: »Weg mit dir, Satan, denn es steht in der Heiligen Schrift: ›Bete allein Gott, deinen Herrn, an und diene nur ihm!‹t«11 tDa verschwand der Teufel, und die Engel Gottes kamen und sorgten für Jesus.

Hoffnung für alle, die von Gott nichts wissen

12 (Markus 1, 14-15; Lukas 4, 14-15)
tAls Jesus hörte, dass man Johannes den Täufer verhaftet hatte, zog er sich nach Galiläa zurück.13 Er verließ Nazareth und wohnte in Kapernaum am See Genezareth, im Gebiet von Sebulon und Naftali.14 Das geschah, damit sich erfüllte, was Gott durch den Propheten Jesaja gesagt hatte:15 »Du Land Sebulon und Naftali, Land am See und jenseits des Jordan, du gottloses Galiläa, höre zu!16 tDas Volk, das in der Finsternis wohnt, sieht ein großes Licht. Hell strahlt es auf über denen, die im Schatten des Todes leben und ohne Hoffnung sind.«t

17 tVon da an begann Jesus zu predigen: »Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt seine neue Welt!«

Vier Fischer folgen Jesus

18 (Markus 1, 16-20; Lukas 5, 1-11; Johannes 1, 35-51)
tAls Jesus am See Genezareth entlangging, sah er zwei Brüder: Simon, der später Petrus genannt wurde, und seinen Bruder Andreas. Sie waren Fischer und warfen gerade ihre Netze aus.19 tDa forderte Jesus sie auf: »Kommt mit mir! Ich will euch zeigen, wie ihr Menschen für Gott gewinnen könnt.«20 tSofort ließen die beiden Männer ihre Netze liegen und gingen mit ihm.

21 Nicht weit davon entfernt begegnete Jesus am Strand zwei anderen Fischern, den Brüdern Jakobus und Johannes. Sie saßen mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und flickten Netze. Auch sie forderte Jesus auf, mit ihm zu gehen.22 Da verließen sie das Boot und ihren Vater und gingen mit Jesus.

Jesus wirkt durch Wort und Tat

23 tJesus wanderte durch das Land Galiläa, predigte in den Synagogen und verkündete überall die rettende Botschaft, dass Gottes neue Welt nun begonnen hatte. Er heilte alle Arten von Krankheiten und Leiden.24 Bald wurde überall von ihm gesprochen, selbst in Syrien. Man brachte viele Kranke zu ihm, die große Qualen litten: Besessene, Menschen, die Anfälle bekamen, und Gelähmte. Jesus heilte sie alle.

25 Eine große Menschenmenge folgte ihm, wohin er auch ging. Leute aus Galiläa, aus dem Gebiet der Zehn Städte, aus Jerusalem und dem ganzen Gebiet von Judäa liefen ihm nach. Selbst von der anderen Seite des Jordan kamen sie.

Jule | 10.19.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

Matthäus 12 – 15 – neue Hoffnung für alle

1 (Markus 2, 23-28; Lukas 6, 1-11)
tAn einem Sabbat ging Jesus mit seinen Jüngern durch die Getreidefelder. Die Jünger waren hungrig und rissen Ähren ab, um die Körner zu essen.2 tAls das die Pharisäer sahen, beschwerten sie sich bei Jesus: »Sieh dir das an! Es ist doch verboten, am Sabbat Getreide zu ernten!«

3 tAber Jesus antwortete ihnen: »Habt ihr denn nie gelesen, was David und seine Männer getan haben? Als sie hungrig waren,4 gingen sie in das Haus Gottes und aßen von dem Brot, das Gott geweiht war und das nur die Priester essen durften.t5 tHabt ihr nicht außerdem im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel arbeiten und so die Sabbatvorschriften übertreten? Trotzdem sind sie frei von Schuld.6 Ich will euch nur das eine sagen: Hier ist einer, der ist mehr als der Tempel.7 tWenn ihr verstanden hättet, was das bedeutet: ›Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, dass ihr barmherzig seid!‹t, dann würdet ihr nicht Unschuldige verurteilen.8 Denn der Menschensohn hat das Recht zu entscheiden, was am Sabbat erlaubt ist und was nicht.«

9 Nach diesen Worten ging er weiter und kam in ihre Synagoge.10 Dort war ein Mann mit einer verkrüppelten Hand. Die Pharisäer fragten ihn: »Erlaubt das Gesetz Gottes, am Sabbat zu heilen?« Sie suchten damit einen Vorwand, um Anklage gegen ihn zu erheben.11 tJesus antwortete: »Wenn jemand von euch nur ein einziges Schaf besitzt, und das fällt am Sabbat in den Brunnen, wird er es nicht sofort herausholen?12 Und ein Mensch ist doch viel mehr wert als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.«13 Dann forderte er den Mann auf: »Streck deine Hand aus!« Er streckte sie aus, und die Hand war gesund.

14 tDa verließen die Pharisäer die Synagoge und berieten, wie sie Jesus töten könnten.

Jesus erfüllt das Alte Testament

15 Jesus wusste, was die Pharisäer vorhatten, und ging weg. Viele Menschen folgten ihm, und er heilte alle Kranken.16 tEr verbot ihnen jedoch, darüber zu reden.

17 So sollte sich erfüllen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hatte:18 »Dies ist mein Knecht, den ich erwählt habe. Ich liebe ihn und freue mich über ihn. Ich werde ihm meinen Geist geben, und er wird die Völker vor die Entscheidung stellen.19 Er kämpft und streitet nicht. Seine Stimme wird auf der Straße nicht zu hören sein.20 Das geknickte Schilfrohr wird er nicht abbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. Er wird das Recht zum Sieg führen.21 tDeshalb ist er die Hoffnung der ganzen Welt.«t

»Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich«

22 (Markus 3, 20-30; Lukas 11, 14-23)
Danach brachte man einen Mann zu ihm, der blind und stumm war, weil ein böser Geist ihn beherrschte. Jesus heilte ihn, und er konnte wieder reden und sehen.23 tIn großer Aufregung riefen da die Menschen: »Ist dieser Jesus vielleicht doch der versprochene Retter, der Sohn Davids?«24 tAls die Pharisäer das hörten, sagten sie: »Er kann nur deshalb die Dämonen austreiben, weil ihm der Teufel, der Oberste aller Dämonen, die Macht dazu gibt.«

25 Jesus kannte ihre Gedanken und entgegnete: »Ein Staat, in dem verschiedene Herrscher um die Macht kämpfen, steht vor dem Untergang. Eine Stadt oder eine Familie, in der man ständig in Zank und Streit lebt, hat keinen Bestand.26 Wenn der Satan sich selbst vertreiben würde, dann bekämpfte er sich ja selbst und zerstörte damit sein eigenes Reich.

27 Wenn ihr behauptet, ich würde die Dämonen durch die Kraft des Obersten Teufelst austreiben, welche Kraft nutzen dann eure eigenen Leute, um böse Geister auszutreiben? Sie selbst werden euch das Urteil sprechen.28 tWenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so beginnt Gottes neue Welt jetzt – mitten unter euch!29 tDenn wer könnte in das Haus eines starken Mannes eindringen und ihn berauben? Man müsste ihn erst fesseln, und dann könnte man sein Haus plündern.

30 tWer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer sich nicht für mich einsetzt, der führt die Menschen in die Irre!31 Darum sage ich euch: Jede Sünde, ja sogar Gotteslästerung, kann vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist verlästert, der wird keine Vergebung finden.32 tWer den Menschensohn beschimpft, dem kann vergeben werden. Wer aber den Heiligen Geist beschimpft, der wird niemals Vergebung finden, weder jetzt noch in der zukünftigen Welt.«

An den Früchten erkennt manden Baum

33 (Lukas 6, 43-45)
t»Wie der Baum, so die Frucht! Ein guter Baum trägt gute Früchte, ein schlechter Baum trägt schlechte Früchte.34 tIhr Schlangenbrut! Wie könnt ihr durch und durch bösen Leute überhaupt etwas Gutes reden? Wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus!35 Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was an Gutem in ihm ist. Ein Mensch mit einem bösen Herzen ist innerlich voller Gift, und alle merken es, wenn er redet.

36 tIch sage euch das, weil ihr am Gerichtstag Rechenschaft ablegen müsst über jedes unnütze Wort, das ihr geredet habt.37 Eure Worte sind der Maßstab, nach dem ihr freigesprochen oder verurteilt werdet.«

»Wir wollen Beweise!«

38 (Matthäus 16, 1-4; Markus 8, 11-12; Lukas 11, 29-32)
tEinige Schriftgelehrte und Pharisäer traten an Jesus heran und sagten: »Vollbringe vor unseren Augen ein Wunder als Beweis dafür, dass Gott dich gesandt hat!«

39 Jesus antwortete ihnen: »Nur böse, gottlose Menschen können dafür noch Beweise verlangen. Ihr werdet aber nur das gleiche Wunder zu sehen bekommen, das am Propheten Jona geschah.40 tJona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches. Ebenso wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte in den Tiefen der Erde sein.41 tDie Einwohner von Ninive werden euch am Gerichtstag verurteilen, denn nach Jonas Predigt kehrten sie um zu Gott. Der hier vor euch steht, ist aber größer als Jona!

42 tDie Königin aus dem Süden wird am Gerichtstag Gottes als Zeugin gegen dieses Volk auftreten und es verurteilen. Denn sie kam von weit her, um von der Weisheit des Königs Salomo zu lernen. Der aber hier vor euch steht, ist größer als Salomo!«

Die Gefahr des Rückfalls

43 (Lukas 11, 24-26)
»Wenn ein Dämon ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Opfer. Findet er keins,44 entschließt er sich: ›Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‹ Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und geschmückt, aber leer vorfindet,45 tdann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ergreifen sie Besitz von dem Menschen, der nun schlimmer dran ist als vorher. Genauso wird es auch diesem gottlosen Volk ergehen.«

Wer gehört zu Jesus?

46 (Markus 3, 31-35; Lukas 8, 19-21)
tAls Jesus noch in dem überfüllten Haus redete, kamen seine Mutter und seine Geschwister und wollten ihn sprechen.47 Einer der Anwesenden richtete es Jesus aus.48 Doch der fragte: »Wer ist meine Mutter? Wer sind meine Geschwister?«49 Dann zeigte er auf seine Jünger: »Seht diese dort, sie sind meine Mutter und meine Geschwister.

50 tDenn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«

Matthäus 13

Jesus redet in Gleichnissen

1 Am selben Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Seeufer.2 Bald hatte sich eine große Menschenmenge um ihn versammelt. Darum stieg er in ein Boot und redete von dort zu den Menschen am Ufer.

Das Gleichnis vom Bauern,der Getreide aussät

3 Was er ihnen von Gott zu sagen hatte, erklärte er ihnen durch Gleichnisse.(Markus 4, 1-9; Lukas 8, 4-8)
»Ein Bauer säte Getreide aus.4 Dabei fielen ein paar Saatkörner auf den Weg. Sofort kamen die Vögel und pickten sie auf.5 Andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo nur wenig Erde war. Dort ging die Saat zwar schnell auf,6 aber als die Sonne heiß brannte, vertrockneten die Pflänzchen, weil ihre Wurzeln in der dünnen Erdschicht zu wenig Nahrung fanden.7 Einige Körner fielen zwischen die Disteln, doch diese hatten die junge Saat bald überwuchert, so dass sie schließlich erstickte.8 Die übrige Saat aber fiel auf fruchtbaren Boden und brachte das Dreißigfache, das Sechzigfache, ja sogar das Hundertfache der Aussaat als Ertrag.9 Hört genau auf das, was ich euch sage!«

Warum redet Jesus in Gleichnissen?

10 (Markus 4, 10-12; Lukas 8, 9-10)
Später kamen seine Jünger und fragten ihn: »Weshalb verwendest du solche Gleichnisse, wenn du zu den Leuten redest?«11 tJesus antwortete: »Euch lässt Gott die Geheimnisse seiner neuen Welt verstehen, anderen sind sie verborgen.12 tDenn wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu, ja, er wird mehr als genug haben! Wer aber nichts hat, dem wird selbst noch das Wenige, das er hat, genommen.

13 Deshalb rede ich in Gleichnissen. Denn sie sehen, aber sie erkennen nicht; sie hören, aber sie verstehen es nicht.14 Damit erfüllt sich an ihnen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hat: ›Ihr werdet hören und nicht verstehen, sehen und nicht erkennen.15 Denn das Herz dieses Volkes ist hart und gleichgültig. Sie sind schwerhörig und verschließen die Augen. Deshalb sehen und hören sie nicht. Sie sind nicht einsichtig und wollen nicht zu mir umkehren, darum kann ich ihnen nicht helfen und sie heilen.‹t

16 Aber ihr könnt glücklich sein, denn eure Augen können sehen und eure Ohren können hören.17 tIch sage euch: Viele Propheten und Menschen, die Gott dienten, hätten gern gesehen, was ihr seht, und gehört, was ihr hört, aber die Zeit war noch nicht da.«

Jesus erklärt das Gleichnis von der Aussaat

18 (Markus 4, 13-20; Lukas 8, 11-15)
»Ich will euch nun das Gleichnis von dem Bauern erklären, der Getreide aussäte.19 Wer die Botschaft von Gottes neuer Welt hört, sie aber nicht versteht, bei dem kommt der Satan und reißt die Saat aus seinem Herzen. Damit ist der gemeint, bei dem die Körner auf den Weg fielen.

20 Wie felsiger Boden ist ein Mensch, der die Botschaft hört und mit großer Begeisterung annimmt.21 tAber sein Glaube hat keine starke Wurzel und deshalb keinen Bestand. Wenn dieser Mensch wegen seines Glaubens in Schwierigkeiten gerät oder gar verfolgt wird, wendet er sich wieder von Gott ab.

22 tDer von Disteln überwucherte Boden entspricht einem Menschen, der die Botschaft zwar hört, aber die Sorgen des Alltags und die Verführung durch den Wohlstand ersticken Gottes Botschaft, so dass keine Frucht wachsen kann.

23 tAber es gibt auch fruchtbaren Boden: den Menschen, der Gottes Botschaft hört und versteht, so dass er Frucht bringt, dreißig-, sechzig- oder hundertfach.«

Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen

24 Jesus erzählte ein anderes Gleichnis: »Die neue Welt Gottes kann man vergleichen mit einem Bauern und der guten Saat, die er auf sein Feld säte.25 Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und schlich sich davon.

26 Als nun die Saat heranwuchs, ging auch das Unkraut auf.27 Da kamen die Arbeiter des Bauern und fragten ihn: ›Hast du denn nicht gute Saat auf dein Feld gesät? Woher kommt dann das Unkraut?‹

28 ›Das muss mein Feind gewesen sein‹, antwortete der Bauer. ›Sollen wir das Unkraut ausreißen?‹, fragten die Arbeiter.29 ›Nein, dabei würdet ihr ja den Weizen mit ausreißen.

30 tLasst beides bis zur Ernte wachsen.
Dann werde ich den Erntearbeitern befehlen: Sammelt zuerst das Unkraut ein, bindet es zusammen und verbrennt es! Den Weizen aber bringt in meine Scheune!‹«

Die Gleichnisse vom Senfkorn und vom Sauerteig

31 (Markus 4, 30-32; Lukas 13, 18-21)
tNoch ein anderes Gleichnis erzählte ihnen Jesus: »Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit einem Senfkorn, das auf ein Feld gesät wird.32 tEs ist der kleinste Same, den es gibt. Aber wenn er aufgeht und wächst, wird er größer als andere Sträucher, ja, er wird zu einem Baum, in dessen Zweigen die Vögel ihre Nester bauen.33 Man kann Gottes neue Welt auch mit einem Sauerteig vergleichen, den eine Frau unter eine große Menget Mehl mischt, bis alles durchsäuert ist.«

34 Jesus benutzte immer wieder solche Gleichnisse, wenn er zu den Menschen sprach. In keiner seiner Predigten fehlten sie.35 So sollte sich das Prophetenwort erfüllen: »Ich werde in Gleichnissen zu ihnen reden. Geheimnisse, die seit Weltbeginn verborgen waren, will ich ihnen enthüllen.«t

Jesus erklärt das Gleichnis vom Unkraut im Weizen

36 Dann schickte Jesus die vielen Menschen fort und ging ins Haus. Später baten ihn seine Jünger: »Erklär uns doch das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.«37 Jesus antwortete: »Der Menschensohn selbst ist der Bauer, der die gute Saat aussät.38 tDer Acker ist die Welt, die Saat sind die Menschen, die zu Gottes neuer Welt gehören, und das Unkraut sind die Leute, die dem Satan gehorchen.39 Der Feind, der das Unkraut zwischen den Weizen sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die Engel.

40 Wie das Unkraut vom Weizen getrennt und verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein:41 tDer Menschensohn wird seine Engel senden. Sie werden aus der neuen Welt Gottes alle, die Unrecht tun und andere zur Sünde verführen, aussondern42 und sie in den brennenden Ofen werfen. Dort wird nur Heulen und ohnmächtiges Jammern zu hören sein.

43 tAber alle, die Gottes Willen tun, werden in der neuen Welt ihres Vaters leuchten wie die Sonne.
Hört genau auf das, was ich euch sage!«

Der Schatz und die kostbare Perle

44 t»Die neue Welt Gottes ist wie ein verborgener Schatz, den ein Mann in einem Acker entdeckte und wieder vergrub. In seiner Freude verkaufte er sein gesamtes Hab und Gut und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz.

45 Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit einem Kaufmann, der auf der Suche nach kostbaren Perlen ist.46 Er entdeckt eine Perle von unschätzbarem Wert. Deshalb verkauft er alles, was er hat, und kauft dafür die Perle.«

Das Gleichnis vom Fischernetz

47 »Man kann Gottes neue Welt auch mit einem Netz vergleichen, das ins Meer geworfen wird und in dem viele verschiedene Fische gefangen werden.48 Wenn das Netz voll ist, zieht man es an Land, setzt sich hin und sortiert die guten Fische in Körbe. Die ungenießbaren aber werden weggeworfen.

49 tSo wird es auch am Ende der Welt sein. Die Engel werden kommen und die gottlosen Menschen von denen trennen, die so leben, wie Gott es will.50 Sie werden die Gottlosen in den brennenden Ofen werfen. Dort wird nur Heulen und ohnmächtiges Jammern zu hören sein.

51 Versteht ihr das alles?« »Ja«, erwiderten sie.52 Jesus fügte hinzu: »Jeder Schriftgelehrte, der zur neuen Welt Gottes gehört und davon reden kann, ist wie ein Hausherr, der aus seiner Vorratskammer Altes und Neues hervorholt.«

Jesus in seiner Heimatstadt Nazareth

53 (Markus 6, 1-6; Lukas 4, 16-30)
Nachdem Jesus diese Gleichnisse erzählt hatte, verließ er die Gegend,

54 tkehrte in seinen Heimatort Nazareth zurück und sprach dort in der Synagoge.
Alle staunten über ihn und fragten: »Woher hat er diese Weisheit und die Macht, Wunder zu tun?55 tEr ist doch der Sohn eines Zimmermanns, und wir kennen Maria, seine Mutter, und seine Brüder Jakobus, Josef, Simon und Judas.56 Und auch seine Schwestern leben alle unter uns. Woher hat er das alles nur?«

57 Sie ärgerten sich über ihn. Da sagte Jesus: »Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat und in seiner eigenen Familie.«

58 Weil die Menschen in Nazareth nicht an Jesus glaubten, tat er dort nur wenige Wunder.

Matthäus 14

Johannes der Täufer wird ermordet

1 (Markus 6, 14-29; Lukas 3, 19-20; 9, 7-9)
Als Herodes, der Herrscher über Galiläa, hörte, was man über Jesus redete,2 sagte er zu seinen Dienern: »Das muss Johannes der Täufer sein. Er ist von den Toten auferstanden! Deshalb kann er solche Wunder tun.«

3 tHerodes hatte Johannes nämlich verhaften und im Gefängnis in Ketten legen lassen. Denn der König hatte Herodias, die Frau seines eigenen Bruders Philippus, geheiratet,4 tund daraufhin hatte Johannes ihm vorgeworfen: »Es ist nicht richtig, dass du die Frau deines Bruders geheiratet hast!«5 tHerodes hätte Johannes am liebsten umgebracht; aber er wagte es nicht, weil er sich vor dem Volk fürchtete, das in Johannes einen Propheten sah.

6 Als nun Herodes Geburtstag feierte, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Herodes war so begeistert,7 dass er ihr mit einem Schwur versprach: »Bitte mich, um was du willst; ich will es dir geben!«

8 Von ihrer Mutter angestiftet, bat sie den König: »Dann lass mir sofort den Kopf Johannes des Täufers auf einem Teller herbringen.«

9 Der König war bestürzt. Aber weil er sein Versprechen vor allen Gästen gegeben hatte, befahl er,10 Johannes im Gefängnis zu enthaupten.11 Man brachte den Kopf auf einem Teller, überreichte ihn dem Mädchen, und die gab ihn ihrer Mutter.

12 Die Jünger des Johannes holten seinen Leichnam und bestatteten ihn. Dann berichteten sie Jesus, was geschehen war.13 Als Jesus dies hörte, fuhr er mit einem Boot in eine entlegene Gegend. Er wollte allein sein. Aber die Leute merkten, wohin er gehen wollte, und folgten ihm in Scharen von überall her auf dem Landweg.

Fünftausend werden satt

14 (Markus 6, 30-44; Lukas 9, 10-17; Johannes 6, 1-13)
tAls Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken.

15 Gegen Abend kamen die Jünger zu ihm und sagten: »Es ist spät geworden. Schick die Leute weg, damit sie in die Dörfer gehen und dort etwas zu essen kaufen können! Hier gibt es doch nichts!«16 Aber Jesus antwortete: »Das ist nicht nötig. Gebt ihr ihnen zu essen!«17 »Wir haben ja nur fünf Brote und zwei Fische«, wandten seine Jünger ein.18 »Dann bringt sie her!«, sagte Jesus.

19 Er forderte die Leute auf, sich ins Gras zu setzen. Er nahm die fünf Brote und die beiden Fische, sah zum Himmel auf und dankte Gott. Dann teilte er das Brot, reichte es seinen Jüngern, und die Jünger gaben es an die Menge weiter.

20 tAlle aßen sich satt. Als man anschließend die Reste einsammelte, da waren es noch zwölf volle Körbe.21 Etwa fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, außerdem noch viele Frauen und Kinder.

Jesus geht auf dem Wasser

22 (Markus 6, 45-52; Johannes 6, 15-21)
Gleich danach befahl Jesus seinen Jüngern, in ihr Boot zu steigen und an das andere Ufer des Sees vorauszufahren. Er selbst blieb zurück, um die Leute zu verabschieden.

23 tDann ging er allein auf einen Berg, um zu beten.
Es wurde Nacht.24 Das Boot war noch weit draußen auf dem See, da brach ein schwerer Sturm los. Die Jünger konnten kaum noch steuern.

25 In den frühen Morgenstunden kam Jesus auf dem Wasser zu ihnen.26 tAls die Jünger ihn sahen, schrien sie vor Entsetzen, denn sie hielten ihn für ein Gespenst.27 Aber Jesus sprach sie sofort an: »Habt keine Angst! Ich bin es doch, fürchtet euch nicht!«28 Da rief Petrus: »Herr, wenn du es wirklich bist, lass mich auf dem Wasser zu dir kommen.«

29 »Komm her!«, antwortete Jesus.
Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem Wasser entgegen.30 Als Petrus aber die hohen Wellen sah, erschrak er, und im selben Augenblick begann er zu sinken. »Herr, hilf mir!«, schrie er.31 tJesus streckte ihm die Hand entgegen, ergriff ihn und sagte: »Hast du so wenig Glauben, Petrus? Vertrau mir doch!«32 Sie stiegen ins Boot, und der Sturm legte sich.33 tDa fielen sie alle vor Jesus nieder und riefen: »Du bist wirklich der Sohn Gottes!«

Heilungen in Genezareth

34 (Markus 6, 53-56)
Nach ihrer Überfahrt legten sie in Genezareth an.35 Als die Leute Jesus erkannten, schickten sie Boten in die benachbarten Orte, und man brachte alle Kranken zu ihm.

36 tDiese baten Jesus, wenigstens ein Stück seiner Kleidung berühren zu dürfen; und alle, die das taten, wurden gesund.

Matthäus 15

Was ist rein – was unrein?

1 (Markus 7, 1-23)
Kurz darauf kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus und fragten ihn:2 t»Weshalb befolgen deine Jünger unsere überlieferten Speisevorschriften nicht? Sie waschen sich nicht einmal vor dem Essen die Hände.«3 Jesus fragte zurück: »Und weshalb brecht ihr mit euren Vorschriften die Gebote Gottes?

4 So lautet ein Gebot Gottes: ›Ehre deinen Vater und deine Mutter! Wer seinen Vater und seine Mutter verflucht, der soll sterben.‹t5 tIhr aber behauptet: Wenn jemand seinen hilfsbedürftigen Eltern erklärt: ›Ich kann euch nicht helfen, weil ich mein Vermögen dem Tempel vermacht habe‹, dann hat er nicht gegen Gottes Gebot verstoßen.6 tDamit setzt ihr durch eure Vorschriften das Gebot Gottes außer Kraft.7 Ihr scheinheiligen Heuchler! Wie Recht hat Jesaja, wenn er von euch schreibt:8 ›Diese Leute ehren Gott mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei.9 Ihr Gottesdienst ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetze als Gebote Gottes ausgeben.‹t«

10 Dann rief Jesus die Menschenmenge zu sich: »Hört, was ich euch sage, und begreift doch:11 tNicht was ein Mensch zu sich nimmt, macht ihn unrein, sondern das, was er von sich gibt.«

12 Da traten die Jünger näher zu ihm und sagten: »Weißt du, dass du damit die Pharisäer verärgert hast?«13 Jesus antwortete: »Jede Pflanze, die nicht von meinem himmlischen Vater gepflanzt worden ist, wird ausgerissen.14 tLasst euch nicht einschüchtern! Sie wollen Blinde führen, sind aber selbst blind. Wenn nun ein Blinder einen anderen Blinden führen will, werden beide in den Abgrund stürzen!«

15 Da sagte Petrus: »Erklär uns doch noch einmal, was einen Menschen unrein macht!«16 Jesus fragte: »Selbst ihr habt es immer noch nicht begriffen?17 Wisst ihr denn nicht, dass alles, was ein Mensch zu sich nimmt, zuerst in den Magen kommt und dann ausgeschieden wird?18 Aber die bösen Worte, die ein Mensch von sich gibt, kommen aus seinem Herzen, und nur sie lassen ihn unrein werden!19 tAus dem Herzen kommen die bösen Gedanken wie: Mord, Ehebruch, sexuelle Zügellosigkeit, Diebstahl, Lüge und Verleumdung.20 Durch sie wird der Mensch vor Gott unrein, nicht dadurch, dass man mit ungewaschenen Händen isst.«

Der unerschütterliche Glaube einer nichtjüdischen Frau

21 (Markus 7, 24-30)
Danach verließ Jesus diese Gegend und wanderte bis in das Gebiet der Städte Tyrus und Sidon.22 tDort begegnete ihm eine kanaanitische Frau, die in der Nähe wohnte. Sie flehte ihn an: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem bösen Geist furchtbar gequält.«23 Aber Jesus beachtete sie nicht. Seine Jünger drängten ihn: »Erfüll doch ihre Bitte! Sie schreit sonst dauernd hinter uns her.«

24 tDa sagte er zu der Frau: »Ich habe nur den Auftrag, den Israeliten zu helfen, die sich von Gott abgewandt haben und wie verlorene Schafe umherirren.«25 Sie kam aber noch näher, warf sich vor ihm nieder und bettelte: »Herr, hilf mir!« Aber Jesus antwortete wieder:26 »Es ist nicht richtig, wenn man den Kindern das Brot wegnimmt und es den Hunden vorwirft.«27 »Ja, Herr«, erwiderte die Frau, »aber die kleinen Hunde bekommen doch auch die Krümel, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.«28 tJesus antwortete ihr: »Dein Glaube ist groß. Was du erwartest, soll geschehen.« Im selben Augenblick wurde ihre Tochter gesund.

Jesus heilt viele Kranke

29 (Markus 7, 31-37)
Jesus kehrte an den See Genezareth zurück. Er stieg auf einen Berg und setzte sich dort hin.30 Eine große Menschenmenge kam zu Jesus. Unter ihnen waren Gelähmte, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke. Man brachte sie zu Jesus, und er heilte sie alle.31 Die Menschen konnten es kaum fassen, als sie sahen, wie Stumme reden, Gelähmte gehen und Blinde sehen konnten. Und sie lobten den Gott Israels.

Viertausend werden satt

32 (Markus 8, 1-10)
tDanach rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: »Die Leute tun mir leid. Sie sind jetzt schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sie würden den weiten Weg nach Hause nicht schaffen.«33 Aber die Jünger antworteten: »Woher sollen wir hier in dieser verlassenen Gegend genügend Brot bekommen, damit so viele Menschen satt werden?«34 Jesus fragte: »Wie viele Brote habt ihr denn?« Sie antworteten: »Sieben Brote und ein paar kleine Fische!«35 Da forderte Jesus die Menschen auf, sich zum Essen niederzulassen.36 Nun nahm er die sieben Brote und die Fische. Er dankte Gott für das Essen, teilte die Brote und Fische und gab sie den Jüngern, die sie an die Leute weiterreichten.37-38 Jeder aß, bis er satt war; etwa viertausend Männer waren dabei, die Frauen und Kinder nicht mitgerechnet. Anschließend sammelten die Jünger die Reste ein: Sieben Körbe voll waren noch übrig geblieben.

39 Jetzt erst schickte Jesus die Leute nach Hause. Er selbst aber bestieg ein Boot und setzte nach Magadan über.

Jule | 10.18.11 | Matthäus, Text in der Bibel | 1 Comment |

dramaturgische Bibellesung in Deutsch

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Jona
Gib dich nicht auf, wenn Jehova dich korrigiert

Lukas
Werdet Hörer und Täter des Wortes Gottes

Markus
Gottes Wort ist lebendig und übt Macht aus

Hiob
Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen  lassen

Jule | 06.30.11 | dramaturgische Bibellesung, Hiob, Jona, Lukas, Markus | No Comments |

Lukas – der Schreiber der Apostelgeschichte

Bis Kapitel 16, Vers 9 wird die Apostelgeschichte durchgehend in der dritten Person erzählt. Das heißt, der Schreiber bezieht sich in die Handlung des Berichts nicht ein. In Apostelgeschichte 16:10, 11 schwenkt sein Erzählstil jedoch um. So erklärt er im Vers 11: „Daher stachen wir von Troas in See und kamen in gerader Fahrt nach Samothrake.“ Damit steigt Lukas selbst ins Geschehen ein. Allerdings taucht sein Name nirgendwo in der Apostelgeschichte auf. Woher weiß man also, dass er der Schreiber war?

Den Beleg dafür finden wir in den ersten Versen der Apostelgeschichte und des Lukasevangeliums. Hier wird beide Male ein gewisser Theophilus angesprochen (Luk. 1:1, 3; Apg. 1:1). In der Apostelgeschichte liest man zu Anfang: „Den ersten Bericht, o Theophilus, habe ich über alle Dinge verfasst, die Jesus zu tun und auch zu lehren anfing.“ Schriftsteller der Antike sind sich einig, dass dieser erste Bericht (das Evangelium) von Lukas verfasst wurde. Demnach muss er logischerweise auch der Schreiber der Apostelgeschichte gewesen sein.

Über Lukas ist nicht viel bekannt. Sein Name wird nur drei Mal in der Bibel erwähnt. Der Apostel Paulus bezeichnete ihn als den geliebten Arzt und seinen Mitarbeiter (Kol. 4:14; Philem. 24). Aus den Passagen mit „wir“, in denen sich Lukas in den Bericht der Apostelgeschichte mit einbezieht, kann man Folgendes ersehen: Etwa im Jahr 50 begleitete Lukas den Apostel Paulus zunächst von Troas nach Philippi, danach trennten sich ihre Wege. Um das Jahr 56 trafen sich die beiden dann wieder in Philippi und reisten von dort aus mit sieben anderen nach Jerusalem, wo Paulus festgenommen wurde. Zwei Jahre später ging Lukas mit Paulus, der nach wie vor ein Gefangener war, von Cäsarea nach Rom (Apg. 16:10-17, 40; 20:5—21:17; 24:27; 27:1—28:16). Bei seiner zweiten Haft in Rom ahnte Paulus, dass er bald hingerichtet werden würde, und damals war „Lukas allein“ bei ihm (2. Tim. 4:6, 11). Wie man sieht, hat Lukas also für die gute Botschaft lange Reisen und viele Härten auf sich genommen.

Lukas gab nie vor, selbst miterlebt zu haben, was er über Jesus aufschrieb. Im Gegenteil, nach eigener Aussage lag ihm daran, gestützt auf die Berichte von „Augenzeugen“, die „beglaubigten Tatsachen“ zusammenhängend darzustellen. Außerdem ging er „allen Dingen von Anbeginn genau“ nach, um sie „in logischer Reihenfolge zu schreiben“ (Luk. 1:1-3). Das Ergebnis seiner Arbeit zeigt, wie sorgfältig er recherchierte. Womöglich hat er dazu Elisabeth, Jesu Mutter Maria und andere persönlich befragt. Viel von dem, was er berichtet, kommt in den anderen Evangelien nicht vor (Luk. 1:5-80).

Dass Lukas Arzt war, wie Paulus sagte, sieht man daran, dass er das Leid der Leute mit den Augen eines Arztes schilderte. Er beschrieb zum Beispiel, dass Jesus einmal einen von Dämonen besessenen Mann heilte und der Dämon ausfuhr, „ohne ihm Schaden zuzufügen“. Oder dass die Schwiegermutter von Petrus „von hohem Fieber“ geplagt wurde. Oder dass Jesus eine Frau heilte, die „achtzehn Jahre lang einen Geist der Schwachheit hatte“ und „zusammengekrümmt und unfähig [war], sich selbst überhaupt aufzurichten“ (Luk. 4:35, 38; 13:11).

Für Lukas gab es eindeutig nichts Wichtigeres im Leben als das „Werk des Herrn“ (1. Kor. 15:58). Sein Lebensinhalt war nicht, berühmt zu werden und es zu etwas zu bringen, sondern Menschen zu Jehova hinzuführen.

Jule | 12.26.10 | biblische Personen, Lukas | No Comments |

Markus – im Einsatz für die Gute Botschaft

Im Markusevangelium wird berichtet, dass bei der Verhaftung von Jesus auch „ein gewisser junger Mann“ gefangen genommen werden sollte. Die Soldaten bekamen aber nur sein Gewand zu fassen und er entkam (Mar. 14:51, 52). Da Markus, der auch Johannes Markus genannt wurde, als Einziger davon erzählt, war er vielleicht selbst dieser junge Mann. Falls ja, muss er mit Jesus persönlich Kontakt gehabt haben.

Etwa 11 Jahre später, als Herodes Agrippa die Christen verfolgte, kamen „ziemlich viele“ aus der Jerusalemer Versammlung im Haus von Maria, der Mutter von Markus, zum Gebet zusammen. Nachdem der Apostel Petrus durch ein Wunder aus dem Gefängnis freigekommen war, ging auch er geradewegs dorthin (Apg. 12:12). Markus wuchs also wohl in einem Haus auf, in dem dann Zusammenkünfte stattfanden. Er muss die ersten Jünger Jesu ziemlich gut gekannt haben und durch sie sehr geprägt worden sein.

Markus hat mit einigen Aufsehern der Versammlungen im 1. Jahrhundert zusammengearbeitet. Sein vermutlich erster besonderer Einsatz führte ihn mit seinem Cousin Barnabas und dem Apostel Paulus ins syrische Antiochia (Apg. 12:25). Danach begleitete er die beiden auf ihrer ersten Missionsreise über Zypern bis Kleinasien. Von dort kehrte er aus ungenannten Gründen nach Jerusalem zurück (Apg. 13:4, 13). Als Barnabas und Paulus gemäß Apostelgeschichte 15 seinetwegen aneinandergerieten, ging Barnabas mit ihm allein als Missionar nach Zypern (Apg. 15:36-39).

Die ganze Sache war sicher längst vergeben und vergessen, als Markus im Jahr 60 oder 61 wieder an der Seite von Paulus war — diesmal in Rom. Von dort schrieb Paulus aus der Haft an die Versammlung in Kolossä: „Aristarchus, mein Mitgefangener, sendet euch seine Grüße und ebenso Markus, der Vetter des Barnabas (dessentwegen ihr Weisungen erhalten habt, ihn willkommen zu heißen, wenn er je zu euch kommt)“ (Kol. 4:10). Demnach wollte er Johannes Markus als seinen Vertreter nach Kolossä schicken.

Irgendwann zwischen 62 und 64 arbeitete Markus mit dem Apostel Petrus in Babylon zusammen. Wie in Kapitel 10 erwähnt, entstand zwischen den beiden Männern eine enge Bindung, denn Petrus nannte den jungen Mann: „Markus, mein Sohn“ (1. Pet. 5:13).

Als der Apostel Paulus um das Jahr 65 schließlich zum zweiten Mal in Rom inhaftiert war, schrieb er an seinen Mitarbeiter Timotheus in Ephesus: „Nimm Markus und bring ihn mit dir, denn er ist mir für den Dienst nützlich“ (2. Tim. 4:11). Markus überlegte garantiert nicht lange, sondern machte sich auf den Weg zurück nach Rom. Kein Wunder, dass Barnabas, Paulus und Petrus eine sehr hohe Meinung von ihm hatten!

Die größte Ehre für Markus war, dass Jehova ihn ein Evangelium schreiben ließ. Nach der Überlieferung soll Markus viele seiner Informationen vom Apostel Petrus erhalten haben. Die Tatsachen sprechen offensichtlich dafür, denn Markus bringt Einzelheiten, die nur ein Augenzeuge wie Petrus gekannt haben kann. Er schrieb sein Evangelium aber wahrscheinlich in Rom und nicht bei Petrus in Babylon. Er verwendet viele lateinische Ausdrücke und übersetzt hebräische Wörter, die Nichtjuden sonst nur schwer verstanden hätten. Seine Hauptzielgruppe waren somit wohl in erster Linie nichtjüdische Leser.

Jule | 12.26.10 | biblische Personen, Markus | No Comments |